Der helle Wahnsinn!!! - St. Augustinus Kindergarten GmbH
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<strong>Der</strong> <strong>helle</strong> <strong>Wahnsinn</strong>!!!<br />
Unser <strong>Kindergarten</strong>alltag!!!<br />
Autoren: Marie-Luise Scholz und Nicole Funke-Wydra
Einmal ein Nest
Entspannung<br />
Erholungszeit<br />
Wohlbehagen<br />
Geborgenheit<br />
Schutz<br />
Vertrauen<br />
Verlässlichkeit und Sicherheit
Einmal ein Abenteuerspielplatz!!!
Neugieriges Erforschen!<br />
Was kann mein Körper alles?<br />
Wir können viel!<br />
Sammeln von Erfahrungen!<br />
Wie fühlt man sich, wenn<br />
man Mutter, Vater und<br />
Kind ist. Was fühlen die<br />
anderen Kinder.<br />
Schwingen<br />
Herausfordern<br />
Wer ist das?<br />
Ich nicht!<br />
Gioia?<br />
„Heute hatten wir Kirmes im<br />
<strong>Kindergarten</strong>!“ erzählte ein Kind.<br />
„ Gioia!“ lacht<br />
Leonhard, als<br />
er Gioia<br />
erkennt.
Experimentieren<br />
Fähigkeiten ausprobieren<br />
Kommen wir gemeinsam<br />
heil unten an?<br />
Gemeinsam ein<br />
Ziel erreichen!<br />
Unser<br />
Schneemann ist<br />
fertig.<br />
Wir<br />
bauen ein<br />
Iglu!<br />
Entdecken; Fragen stellen!<br />
Wie viel Schnee passt in den<br />
Eimer?
Fragen der Kinder!<br />
„ Wenn wir Schnee und Wasser zusammen schütten, dann alles zusammenrühren,<br />
kommt dann ein Schneeleopard heraus?“ - Überlegungen von Deniz, Jan und Tom.<br />
„Wo ist der Schnee?“<br />
„ Wo ist unser Schnee?<br />
Würde die Frage der Kinder beantwortet, wäre das Thema erledigt. oder<br />
Die Erzieherin ermutigt die Kinder zu eigenem Forschen, Entdecken und somit zu einer eigenen Zielsetzung.<br />
Vom Schnee zur Lokomotive, ein Projekt entsteht!<br />
Die Kinder haben, durch ein Gespräch der Erzieher, dass<br />
Karnevalsthema erfahren: „Lukas der Lokomotivführer“<br />
Die Kinder haben durch ihre Ideen, Fragen,<br />
Entdeckungen, Neugier, die Richtung des Projektes<br />
vorgegeben.<br />
„Die Emma<br />
braucht Licht<br />
und Augen!“<br />
Was ist das? Rauch? Aus<br />
der Lok?<br />
„Wir müssen<br />
Feuer<br />
machen!“<br />
„Die Lok braucht Wände!“<br />
Was braucht ein<br />
Lokomotivführer? Ein Fernglas!
Schnee? Wasser? Feuer? Rauch? Lokomotive? Wie gehört alles zusammen?<br />
Viele Fragen, viele Ideen, viel zu enträtseln!<br />
Woher kommt der Rauch aus dem Schornstein?<br />
Warum braucht die Emma Feuer?<br />
„Wasser<br />
in einem<br />
Topf!“<br />
„ Wasserdampf hat Deckel hoch<br />
gemacht!“ erzählt Eric.<br />
„ <strong>Der</strong> Wasserkessel hat pfeift!!<br />
<strong>Der</strong> hat laut gepfeift!“ sagt Tom.<br />
„ Wir haben Wassertropfen gemacht.<br />
Die laufen durcheinander!“ kommentiert Tom den<br />
Versuch.
„Emma“<br />
Eric kommt in den Raum und ruft laut:<br />
„Marlies, Emma, auspacken!“<br />
Es war nur der Schornstein zu sehen.<br />
„Wie beim<br />
Wasserkessel! Wo<br />
bleibt der<br />
Wasserdampf?“<br />
„Wofür Feuer<br />
unter dem<br />
Kessel?“
Eine Lerngeschichte von Felix
Felix sitzt am Tisch mit einem Spiegel und Autos. Er stellt die Autos vor den Spiegel. Dabei entdeckt er etwas.<br />
Beobachtung:<br />
Felix stellt erst ein Auto vor den Spiegel. Schaut<br />
dann in den Spiegel. Er lacht und schaut sich um.<br />
Danach stellt er mehrere Autos vor den kleinen<br />
Spiegel. So eine lange Autoschlange, dass nicht<br />
alle Autos im Spiegel zu sehen sind.<br />
Wieder schaut er in den Spiegel. Danach schaut<br />
er mit offenem Mund in Richtung Gruppe. Es ist ein<br />
rotes, ein blaues, ein gelbes und noch ein gelbes<br />
Auto vor dem Spiegel.<br />
Jetzt stellt er drei Autos davor. Er beugt den Kopf<br />
hinunter, um besser in den Spiegel sehen zu<br />
können. Und lacht. Danach nimmt er wieder alle<br />
Autos und stellt sie vor den Spiegel. Plötzlich ist<br />
etwas in einer Ecke, das ihn interessiert. Er steht<br />
auf und läuft dorthin. Bleibt dort eine Weile stehen<br />
und geht dann wieder auf seinem Platz und<br />
überprüft noch mal seine Autoschlange im Spiegel.
Lerngeschichte von Lena
Alle Kinder sind im Außengelände. Lena sitzt mitten in einem<br />
Blätterhaufen.<br />
Beobachtung:<br />
Lena sitzt mitten in einem Blätterhaufen und wühlt mit den Händen darin<br />
herum. Sie holt mit dem Pinzettengriff einzelne Blätter hoch. Dann<br />
schaut sie die Blätter an und wirft sie wieder weg. Das macht sie<br />
mehrere Male hintereinander. Immer wieder benutzt sie den<br />
Pinzettengriff, um die Blätter aufzunehmen. Ein älteres Mädchen steht<br />
neben ihr. Dann nimmt sie den Zeigefinger und schiebt mit ihm die<br />
Blätter zur Seite. Sie schaut nicht einmal zu dem Mädchen, sondern<br />
wiederholt immer wieder ihre Tätigkeit. Dann findet Lena einen Zweig. Er<br />
liegt auf der Hand. Den zeigt sie mir und lacht mich an. Aber auch den<br />
Zweig wirft sie wieder weg. Endlich strahlt sie, sie hat etwas<br />
interessantes gefunden.<br />
Lerngeschichte:<br />
Eine Nuss! Eine Wallnuss! Die zeigst du mir und die Nuss bleibt in deiner<br />
Hand. Adriana kommt zu dir. Auch der zeigst du deine Nuss. Dann sehe<br />
ich erst, dass Adriana ganz viele Wallnüsse in der Hand hat. Das hast du<br />
gesucht?<br />
Adriana beugt sich<br />
zu dir und nimmt<br />
dich in den Arm.<br />
Du magst es, aber<br />
nach einer Weile<br />
schüttelst du dich<br />
frei. Und wieder<br />
suchst du im<br />
Blätterhaufen<br />
weiter.
Lerngeschichte von Eric
Beim Mittagessen haben die Kinder, die Möglichkeit zwischen<br />
Löffel, Gabel und Messer zu entscheiden. Sie sollen ausprobieren,<br />
welche Besteckart zu welchem Nahrungsmittel passt.<br />
„Ich zeig dir mal!“<br />
Eric nimmt Messer und Gabel und schneidet mit ernstem Gesicht bei seinem<br />
Nachbarn, Leonardo ( 2,1o Jahre), den Kalbs-Kloß in zwei Teile. Leonardo<br />
sieht Eric an und zu, wie er von Eric seinen Kloß zerteilt bekommt. Dann<br />
nimmt Leonardo den Kloß mit seinen Fingern und isst ihn auf. Danach<br />
schneidet Eric seinen Kloß mit Messer und Gabel. Er piekt mit der Gabel in<br />
den Kloß, nimmt das Messer und schneidet seinen Kloß entzwei. Danach legt<br />
er vorsichtig Messer und Gabel neben seinem Teller ab. Eric nimmt auch dann<br />
seine Finger und isst seinen Kloß auf.<br />
Beim zweiten Versuch hatte Eric das Messer in der linken Hand. Beim<br />
Schneiden bemerkt er, das der Kloß immer hin und her rutscht und er<br />
wechselt das Besteck.
Lerngeschichte von Lennart<br />
Eric hat Klimmzüge am<br />
Spiegeldreieck vorgemacht. Frau<br />
Friedrichs hat es gelobt und die<br />
gesamte Gruppe darauf aufmerksam<br />
gemacht. Viele Kinder fanden es toll<br />
und wollten es nachmachen.<br />
Beobachtung:<br />
Auch Lennart wollte es ausprobieren. Er<br />
musste warten. Erst hat Paula, dann Gioia,<br />
dann Cosmo es ausprobiert. Endlich war<br />
Lennart an der Reihe. Nein, nochmaliges<br />
warten. Esat (1,5 Jahre) krabbelte durch.
Beobachtung:<br />
Jetzt hängt Lennart endlich am Spiegeldreieck.<br />
Er kann sich nicht richtig festhalten, aber er<br />
schafft es, einen Klimmzug zu machen. Das<br />
Spiegeldreieck bietet keine gute Möglichkeit<br />
zum Festhalten. Es sind nur Abschlussleisten<br />
vorhanden und außerdem geht es schräg nach<br />
unten. Aber gerade das fordert die Kinder<br />
heraus. Wenn die Position gefunden ist, kann<br />
man die Beine in die Luft strecken und sich<br />
eventuell einige Minuten so halten. Dann macht<br />
Lennart mehrere Klimmzüge hintereinander und<br />
wird immer sicherer in seiner Aktion. Zum<br />
Schluss kann er seine Beine nicht mehr nach<br />
oben bekommen.<br />
Anschließend wird die Beobachtung<br />
nach Lernpositionen analysiert.<br />
Interessiert sein<br />
Engagiert sein<br />
<strong>St</strong>andhalten bei Herausforderungen und<br />
Schwierigkeiten<br />
Sich ausdrücken und mitteilen<br />
An einer Lerngemeinschaft mitwirken und<br />
Verantwortung übernehmen<br />
Dann wird eine Lerngeschichte geschrieben.
Lerngeschichte<br />
Lieber Lennart,<br />
Eric hat Klimmzüge am<br />
Spiegeldreieck<br />
gemacht. Du wolltest<br />
es auch mal<br />
ausprobieren. Du hast<br />
gewartet, ohne zu<br />
drängeln. Du warst<br />
sehr geduldig. Erst<br />
haben Paula, dann<br />
Gioia und dann noch<br />
Cosmo es ausprobiert:<br />
Klimmzüge am<br />
Spiegeldreieck zu<br />
machen. Und immer<br />
wieder sind die Kleinen<br />
durchgekrabbelt.<br />
Dass du so lange warten konntest, war toll. Ich fand es sogar schwerer, als den Klimmzug am<br />
Spiegeldreieck. Dann hast du es ein paar mal hintereinander gemacht. Wie man es auf dem Bild sehen<br />
kann! Du warst ganz müde und deine Arme auch.<br />
Du hast deinen Körper alleine getragen, deine Beine waren in der Luft. Puh, war das anstrengend!<br />
Gut gemacht! Deine Marlies.
Vier Kinder mit dem gleichen Thema<br />
Lerngeschichten von Mats und Phil
Beschreibung der Ausgangslage:<br />
Erzieherin fragt zwei Kinder aus dem Ü3 Bereich, wer für die<br />
Kinder aus dem U3 Bereich eine Holzeisenbahn aufbauen<br />
könnte. Mats und Phil melden sich. Die Kinder sollten alleine<br />
aufbauen. Es gab drei Regeln: 1) Sie durften den Raum nicht<br />
verlassen, nur mit Erlaubnis. 2) Die Erzieherin war nicht<br />
immer im Raum, aber die Kinder wussten immer, wo sie war.<br />
Die Erzieherin war immer ein Ansprechpartner. 3) Die Kinder<br />
hatten das Material in großer Menge, durften aber selbst<br />
entscheiden, wie sie vorgingen. Auf einem Karton war ein<br />
Plan aufgezeichnet. Die Erzieherin hatte nicht vor zu<br />
beobachten, sondern wollte in der Zeit einige<br />
organisatorische Dinge erledigen. Beide Kinder kommen aus<br />
verschiedenen Gruppen und sind nur morgens von 7.00 –<br />
8.30 Uhr zusammen<br />
Inhaltsangabe der Beobachtung:<br />
Mats und Phil bauten eine Schienenstrecke auf. Dann machten<br />
sie alles wieder kaputt, denn sie wollten erst alles sortieren.<br />
Beide schauten auf den Plan, diskutierten und hatten das Ziel,<br />
alle Schienen zu sortieren. Zum Aufbau kam es nicht, denn die<br />
jüngeren Kinder kamen in die Gruppe.<br />
Um welches Lernen geht es hier? Welche Bildungsbereiche (oder<br />
Lernfelder) werden berührt?<br />
<strong>Der</strong> Weg zu einem selbst gesteckten Ziel ist ausschlaggebend.
Lerngeschichte von Leonhard und Tom
Beschreibung der Ausgangslage:<br />
Erzieherin fragt zwei Kinder aus dem Ü3 Bereich, wer für die<br />
Kinder aus dem U3 Bereich eine Holzeisenbahn aufbauen<br />
könnte.Tom meldet sich und Leonhard wird von der Erzieherin<br />
gefragt. Beide Kinder gehen mit der Erzieherin in die<br />
Bärengruppe. Die Kinder sollten alleine aufbauen. Es gab drei<br />
Regeln: 1) Sie durften den Raum nicht verlassen, nur mit<br />
Erlaubnis. 2) Die Erzieherin war nicht immer im Raum, aber die<br />
Kinder wussten immer wo sie war. Die Erzieherin war immer ein<br />
Ansprechpartner. 3) Die Kinder hatten das Material in großer<br />
Menge, durften aber selbst entscheiden wie sie vorgingen. Auf<br />
einem Karton war ein Plan aufgezeichnet. Hintergrund dieser<br />
zweiten Aktion war die Frage: Was macht eine andere<br />
Kindergruppe mit dieser Aufgabenstellung. Tom ist 4,2 Jahre alt<br />
und Leonhard 5,3 Jahre alt. Beide Kinder kommen aus<br />
verschiedenen Gruppen und sind nur morgens von 7.00 – 8.30<br />
Uhr zusammen
Die gleiche Ausgangssituation für zwei Spielsituationen<br />
Heraus gekommen ist keine bespielbare Eisenbahnstrecke für den U3-<br />
Bereich. Aber hätte die Erzieherin das Spiel verhindert und ihr Ziel<br />
durchgesetzt, wären viele Lernpositionen nicht zustande gekommen.<br />
Eigene Ziele gefunden<br />
Bedürfnisse ausgehandelt<br />
Anderen Weg aufgespürt<br />
Wünsche koordiniert<br />
Eigene Lösungen entdeckt<br />
Gemeinsam etwas entwickeln<br />
Ideenaustausch<br />
Partnerschaftliches Handeln
Lieber Phil,<br />
es hat mich sehr gefreut, mit welcher Begeisterung du die Aufgabe<br />
übernehmen wolltest. Du bist sofort in die Bärengruppe gerannt,<br />
um für die Kleinen die Eisenbahn aufzubauen. Ich wollte erst<br />
andere Dinge erledigen, aber dann war ich gespannt, was du und<br />
Mats euch ausgedacht habt. Es war aufregend und interessant<br />
euch zuzuschauen. Ihr habt die Eisenbahn aufgebaut und dann<br />
wieder kaputt gemacht. Sie gefiel euch nicht. Dann kam der Plan,<br />
erst einmal die Sachen zu sortieren. Ihr wart nicht entmutigt und<br />
habt aufgegeben, sondern seid mit Freude und Arbeitslust wieder<br />
von vorne angefangen. Beim Sortieren ist eine Unterhaltung<br />
entstanden. Ihr habt euch gegenseitig alle Teile beschrieben. „Die<br />
ist groß, das ist eine Kurve, die ist lang, das ist kurz, das ist ein<br />
Klotz und das ist kaputt.“ Du hast zugehört, wenn Mats dir etwas<br />
erzählt hat und hast nach seinen Angaben sortiert. Aber auch<br />
deine Ideen konntest du vertreten und durchsetzen.<br />
„Ich glaub, wir haben etwas falsch gemacht!“ sagte Mats zu dir.<br />
Auch darauf bist du eingegangen und hast mit Mats den Plan<br />
überprüft. Danach fangt ihr gemeinsam von vorne an. Das fand ich<br />
gut. Du gibst an, was gebraucht wird und gehst methodisch vor.<br />
Denn du zählst nach, was gebraucht wird. Mit vollem Einsatz und<br />
Begeisterung habt ihr weitergearbeitet.<br />
Es hat mir viel Spaß gemacht, euch zuzuschauen.<br />
Marlies
Lieber Mats,<br />
Es ist noch nicht lange her, da habe ich dich und Phil gefragt, ob<br />
ihr mir etwas aufbauen könntet. Du bist mit Phil in die<br />
Bärengruppe gelaufen. Ich war überrascht, mit welcher Arbeitslust<br />
du etwas für die kleinen Kinder erledigen wolltest. Ich wollte erst<br />
andere Dinge erledigen, aber dann war ich gespannt, was du und<br />
Phil euch ausgedacht habt. Es war aufregend und interessant<br />
euch zu zuschauen. Ihr hattet schon etwas aufgebaut und dann<br />
wieder kaputt gemacht. Es war nicht richtig. Dann wolltet ihr erst<br />
alle Schienen sortieren. Meine Güte, wie genau habt ihr die Teile<br />
beschrieben. Die Schienen waren lang oder kurz, gerade oder<br />
schief.<br />
Dann habt ihr bemerkt, dass ich euch zuschaue. Du<br />
sprichst mich an:„ Guck mal! Was wir fertig haben.“ Ich<br />
habe sofort gemerkt, wie stolz du bist. Deshalb habe ich<br />
es für euch fotografiert.<br />
Ich hoffe ihr habt noch ganz viele tolle Ideen.<br />
Marlies
Lieber Leonhard,<br />
Meine Idee, euch etwas für die Kleineren aufbauen zu lassen, hast du mitgemacht. Du kennst mich nicht gut,<br />
aber trotzdem bist du meiner Bitte nachgekommen. Nachdem du das Material gesehen hattest, hast du für<br />
die kleineren Kinder Schienen aufgebaut. Erst als Tom dir ein Teilstück von einer Brücke zeigte ist dein<br />
Interesse gestiegen. Du hast dir zum Ziel gesetzt, eine Brücke aus allen Brückenteilen zu bauen.<br />
Schau dir mal an, was du da geschafft hast. Deine Geduld und Ausdauer waren<br />
erstaunlich und anerkennenswert. Du hast immer wieder neue Klötze in<br />
verschiedenen Größen ausprobiert. Bis die Brücke deinen Vorstellungen<br />
entsprach.<br />
Sogar Tom, der immer wieder versuchte mit dir zu spielen,<br />
konnte dich nicht ablenken. Du bemühst dich sogar, ihn für<br />
ein eigenes Spiel zu bewegen<br />
Endlich haben die Bemühungen von Tom Erfolg. Du schafft es, Tom<br />
mitspielen zulassen. Du gibst ihm Aufgaben, die er erfüllen und<br />
durchführen kann.<br />
Tom darf Teile für die Brücke heraussuchen und sogar mit deiner Hilfe an der<br />
Brücke mitbauen. Das fand ich erstklassig.<br />
Tom konnte dich überreden, bei seiner Idee mitzuwirken, wie man auf dem<br />
Bild sieht. Aber Du hättest gerne noch an deiner Brücke gebaut. Trotzdem<br />
hast du mit Tom die Schienen in den Tunnel verlegt.<br />
Als dann ein Problem auftrat, die Schienen<br />
brachen auseinander, war dein Interesse da.<br />
Als ihr für euer Problem Klebeband bekamt,<br />
hast du mit Tom zusammen die Schienen und<br />
den Karton befestigt. Ihr habt euch die Arbeit<br />
aufgeteilt. Einer hat das Klebeband geschnitten<br />
und einer hat festgehalten. Es ging jetzt „Hand<br />
in Hand“.<br />
Eure Gleisanlage ist wunderbar. Leider konntet ihr<br />
nicht die Schienenstrecke ausprobieren. Aber für<br />
mich war es fesselnd, euch zu zuschauen.<br />
Marlies
Lieber Tom,<br />
als ich euch, Leonhard und dich vor kurzem gefragt habe, ob ihr eine Holzeisenbahn aufbauen wolltet, seid ihr gerne in die<br />
Bärengruppe gekommen. Du hast mir vor Freude auf dem Weg dorthin viel erzählt. Du kennst Leonhard nicht so gut und er ist<br />
auch älter als du. Aber du hast dich darauf gefreut, mit ihm etwas zusammen zu spielen.<br />
Als wir in der Bärengruppe waren, hast du dir einen Zug zusammengebaut und bist<br />
durch den Raum gefahren. Dann hast du eine Brücke gefunden und die Brücke<br />
Leonhard gezeigt. „Guck mal! So eine große Brücke!“ sagtest du zu ihm. Das fand<br />
ich gut, dass du ihn angesprochen hast.<br />
„Cool, wir bauen eine Brücke!“ sagt Leonhard und du hast ihn angelacht und dich<br />
gefreut, mit ihm zu spielen<br />
Aber Leonhard baut die Brücke so schwer, dass du dich daneben setzt und alleine<br />
baust. Nur, du möchtest gerne mit ihm zusammen bauen. Und wieder sprichst du<br />
ihn an: „Leonhard, ein Luftballon, ohne Schnur!“ Deine Schienen waren nicht richtig<br />
zusammengebaut. Du konntest nur im Kreis fahren. Leonhard sollte dir helfen. Das<br />
finde ich mutig, um Hilfe bitten ist immer mutig.<br />
Endlich hast du es geschafft, du baust mit Leonhard an seiner Brücke weiter.<br />
Du suchst die Teile heraus, die Leonhard braucht und darfst sogar die<br />
wackelige Brücke mit festhalten.<br />
Aber du hattest auch eine eigene Idee und…<br />
als du Leonhard davon erzählst, „Die<br />
Schienen in den Tunnel zu bauen.“ habt ihr<br />
beide sofort angefangen zu planen. Dort<br />
brachen die Schienen immer auseinander. Dir<br />
fiel eine Lösung ein. Du hast wieder um Hilfe<br />
gebeten. Ihr erhieltet Klebeband, mit dem ihr<br />
eure Idee fertig bauen konntet. Sogar bei den<br />
Rillen in den Schienen habt ihr das<br />
Klebeband durchgepresst.<br />
Schau mal, wo bist du?<br />
So viel Arbeit habt ihr euch gemacht!<br />
.<br />
Es war spannend euch zu zuschauen.<br />
Marlies
Lebenslange LERNLUST …<br />
… Hilf mir nur –<br />
es selbst zu tun!!!
Einmal ein Nest<br />
Einmal ein Abendteuerspielplatz<br />
In einem Nest zu sein bedeutet: so viel Vertrauen aufgebaut zu haben, um sich in den<br />
Schlaf fallen zu lassen, <strong>St</strong>ress ab zu bauen, Entspannung und Ruhe zu finden. Die Ruhe ist<br />
notwendig, um Erlerntes zu verarbeiten.<br />
Erst mit Vertrauen und mit Sicherheit ist ein Kind fähig, aktiv seinen Selbstbildungsprozess<br />
aufzunehmen. Am Intensivsten kann ein Kind lernen, wenn es sich wohl fühlt. Dann kann es sich<br />
offen mit seiner Umgebung auseinandersetzen. Es ist die Grundlage, um neue Erfahrungen zu<br />
genießen.<br />
Den Abenteuerspielplatz <strong>Kindergarten</strong><br />
Jedes Kind hat sein persönliches Lernziel. Erkennen wir diese Ziele und Themen der<br />
Kinder, kann dem Abenteuer „Lernen“ mit Lust, Neugier, Interesse und Wohlgefühl nichts<br />
mehr im Wege stehen. Zum Beispiel:<br />
Die Freude am Schwingen: Es regt das vestibulare System an. Es ist das Nervensystem,<br />
welches das Gleichgewicht und die Koordination kontrolliert.<br />
Das Betrachten von Bildern: Ein Foto betrachten, in den Spiegel sehen, es spiegelt die<br />
Wirklichkeit und hilft dem Kind, sich damit auseinander zu setzen.<br />
Die Lust am Experimentieren: selbstständig Antworten finden lassen, je mehr ein Kind<br />
probieren kann, um so besser versteht es eine Umgebung. Erkennt den Zusammenhang<br />
zwischen Ursache und Wirkung.<br />
Zurück Zurück 4
Gehirn<br />
sucht<br />
Abwechslung<br />
Anregung<br />
Verknüpfung von Bekannten mit Neuem<br />
durch<br />
Ausprobieren<br />
Eigenes Entdecken<br />
Eigene Erklärungen<br />
bleibt leichter haften<br />
Fragen der Kinder<br />
Bildungsvorgänge von Kindern<br />
Nicht stören<br />
Fehler zulassen<br />
Keine fertigen Erklärungen<br />
Eigene Lösungswege suchen lassen<br />
Eigene Erklärungen ernst nehmen<br />
Zu lassen<br />
verstärken unterstützen<br />
Ergebnis<br />
Lernerfolg<br />
Selbstvertrauen<br />
tiefe Befriedigung, Lust auf neue Herausforderung<br />
Echtes Glücksgefühl<br />
Lust auf mehr/ erfolgreiches, lustbetontes Lernen<br />
Lerngefühl = positiv<br />
Bereit zu sein, ein kompetenter und selbstbewusst lernender Mensch zu werden<br />
zurück
Ohne Beobachten - gibt es keine<br />
Lerngeschichten<br />
Die Beobachtung eines Kindes bedeutet, einen offenen Blick für individuelle, überraschende<br />
Besonderheiten des Kindes zu haben. Sollen bei Kindern Bildungsprozesse mit Beobachtungen<br />
festgehalten werden, ist es nicht möglich, Beobachtungen zu nehmen, die die Überprüfung des<br />
Kindes als Ziel haben. Es ist dann eine „ Fehlerfahndung“. Aber jedes Kind hat das Recht auf<br />
eine „Schatzsuche“. Eine hohe Engagiertheit des Kindes bei einer Aktivität, zeigt eine optimale<br />
Herausforderung. Diese individuellen Formen der Auseinandersetzung zu erkennen und dem<br />
Kind weitere Materialien und Impulse zu geben, ist eine Anerkennung seiner Lernleistungen.<br />
Durch Lerngeschichten wird dies noch unterstützt.<br />
Woran erkenne ich einen kompetenten und selbstbewusst lernenden Menschen?<br />
Lernt mit allen Sinnen; ist offen und neugierig; nutzt vielfältige Sprach- und<br />
Ausdrucksmöglichkeiten; hat und zeigt Spaß am Lernen; setzt sich selbst Aufgaben und<br />
Lernziele; probiert (neue) Dinge aus; ist aktiv, ergreift Initiative; ist wissbegierig; entwickelt eigene<br />
Ideen; trifft Entscheidungen usw. ( Aus Bildungs- und Lerngeschichten)<br />
zurück
Lerngeschichten<br />
Was ist eine Lerngeschichte?<br />
Eine Lerngeschichte…<br />
- beschreibt die Lernentwicklung- und Lernleistung eines Kindes<br />
- stellt die Fähigkeiten, positiven Bemühungen und Leistungen in den Mittelpunkt<br />
- berücksichtigt nicht nur die Aktivitäten und Interessen des Kindes, sondern auch ihren Kontext und die sozialen<br />
Beziehungen<br />
- stärkt ein positives Verständnis vom Lernen, macht den Wert des Lernens deutlich/ bedeutend und fördert ein lebenslanges<br />
Lernen<br />
- gibt nicht nur eine Einschätzung über das Kind, sondern auch die Arbeit der Erzieherin wieder<br />
- bezieht das Kind und die Eltern mit ein<br />
- kann den Blickwinkel aller Beteiligten verändern<br />
Wie schreibt man eine Lerngeschichte ?<br />
Das Kind wird beobachtet und die Beobachtung wird aufgeschrieben. Mit Schnappschüssen wird die Beobachtung noch<br />
fundiert. Dann wird die Beobachtung nach Lernpositionen analysiert. Ist das Kind interessiert, ist es engagiert, kann es<br />
<strong>St</strong>andhalten bei Herausforderungen und Schwierigkeiten, wie drückt sich das Kind aus, ist es bereit Verantwortung zu<br />
übernehmen und an einer Lerngemeinschaft mitzuwirken. Dann beantwortet die Beobachtung, welche Bildungsbereiche<br />
werden berührt? Um welches Lernen geht es? Trägt diese Situation ausreichend dazu bei, dass das Kind seinem Interesse<br />
nachgehen kann? Eine Lerngeschichte wird für das Kind geschrieben. Sie soll Spaß machen, sie kann lustig, dramatisch,<br />
begeisternd, ruhig oder sachlich geschrieben werden. Es ist je nach Persönlichkeit des Verfassers. Deshalb sollte immer der<br />
Name des Autors angegeben sein. Die Geschichte kann zehn Minuten oder drei Monate umfassen. Es ist keine<br />
Beschreibung objektiver Wirklichkeit, sondern die Darlegung von Ausschnitten, die die Entwicklung verdeutlichen.<br />
zurück
Wobei helfen uns Lerngeschichten?<br />
Helfen beim qualifizierten Wahrnehmen/Erkennen/Reagieren/Dokumentieren/<br />
Austauschen<br />
mit und für Kindern/Eltern/Kolleginnen<br />
Um welches Lernen geht es hier? Welche Bildungsbereiche (oder Lernfelder) werden<br />
berührt?<br />
Soziale Bildung: Beide Kinder konnten sich einer Sache<br />
widmen, entwickelten gemeinsam Ideen, sind auf den<br />
Spielpartner eingegangen und haben die Regeln eingehalten.<br />
Trotzdem sie sonst keine Spielpartner sind, haben sie<br />
konzentriert, interessiert und gemeinsam etwas entwickelt.<br />
Konnten miteinander aushandeln, was der andere wollte, welche<br />
Wünsche er hatte und haben erkannt, welche Sicht der andere<br />
hat.<br />
Zu den mathematischen Vorerfahrungen gehört das<br />
Sortieren. Damit haben sich beide Kinder auseinandergesetzt.<br />
Phil und Mats haben die Menge erfasst, entdeckt, aufgeteilt und<br />
in eine Ordnung gebracht. Sie haben es mit Kreativität und mit<br />
Lust ausprobiert. Beide haben gemeinsam eine Ordnung<br />
ausgehandelt. (Alle Teile werden beschrieben, die ist groß, das<br />
ist eine Kurve, die ist lang, das ist kurz, dass ist ein Klotz und<br />
das ist kaputt.)<br />
Mathematische Vorerfahrung:<br />
Mathematik ist: ein Problem zu erkennen, darüber<br />
nachzudenken und durch Ausprobieren etwas<br />
herauszukriegen. Das hat Leonhard gemacht, indem er<br />
den Aufbau (Höhenregulierung) und die <strong>St</strong>atik seiner<br />
Brücke ausprobiert hat. Vergleichen, Messen und<br />
Größenverhältnisse umzusetzen, Probleme lösen, kreativ<br />
zu sein und logische Verknüpfungen zu machen, ist<br />
mathematisch zu denken.<br />
Soziale Kompetenz:<br />
Leonhard hat sich ein Ziel gesetzt, was er gerne<br />
ausprobieren möchte. Sein jüngerer Spielpartner möchte<br />
gerne etwas gemeinsam machen. Diese Problematik<br />
versucht er, geschickt zu umgehen. Er versucht seinen<br />
Spielpartner zu motivieren, alleine zu spielen. Aber<br />
trotzdem nimmt er die Bedürfnisse des anderen wahr.<br />
Nach einiger Zeit ist Leonhard bereit, sein Bedürfnis<br />
zurück zu stellen. Er schafft es, die Wünsche von Tom und<br />
ihm zu koordinieren. Er erkennt auch, dass Spielideen von<br />
jüngeren Kindern interessant sind. <strong>Der</strong> Tunnelbau mit dem<br />
Klebeband ging in ein partnerschaftliches Handeln über.