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Ausgabe 4 Ener Vision - Stadtwerke Bielefeld

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forum | enervision<br />

Das Erneuerbare-<strong>Ener</strong>gien-Gesetz (EEG) verfehlt seine Wirkung nicht: Seit der Einführung<br />

im Jahr 1998 ist in Deutschland der Anteil von Strom aus regenerativen Quellen<br />

(Wind, Wasser, Biomasse, Sonne) von unter drei auf geschätzte 16 Prozent in diesem<br />

Jahr gestiegen. Für die <strong>Ener</strong>giekunden ist dieser Zuwachs allerdings auch mit Mehrkosten<br />

verbunden: Sie finanzieren die Vergütung des Ökostroms mit.<br />

Vergütungssätze sinken, Mehrproduktion erhöht die Umlagekosten<br />

EEG: Kosten für Ökostrom steigen<br />

Wenn die aktuelle Prognose des<br />

Bundesverbandes der <strong>Ener</strong>gie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) zutrifft,<br />

dann wird 2013 bereits mehr als ein<br />

Viertel des Stroms in Deutschland<br />

so genannter Ökostrom sein, der<br />

zum größten Teil über das EEG vergütet<br />

wird. Ausgenommen sind<br />

Wasserkraftkapazitäten, die schon<br />

vor Inkrafttreten des EEG genutzt<br />

wurden. Der seit Jahren zu verzeichnende<br />

Zuwachs bei den EEG-Strommengen<br />

übertrifft die Planungen des<br />

Gesetzgebers deutlich. »Das ist ein<br />

Erfolg für die Ökostrombranche und<br />

viele Zulieferbetriebe, ebenso für den<br />

Klimaschutz«, so Holger Mengedodt,<br />

Geschäftsbereichsleiter Markt und<br />

Kunde der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>.<br />

»Auf der anderen Seite stehen die<br />

Strom aus erneuerbaren<br />

<strong>Ener</strong>gien<br />

Anteile in Prozent, 2006 (vorläufige Zahlen)<br />

Biomasse<br />

21,2<br />

Wind<br />

41,7<br />

4,9 2,7<br />

Müll Sonne<br />

Wasser<br />

29,5<br />

Ökostrom wird wichtiger – und teurer<br />

Entwicklung von EEG-Quote und Durchschnittsvergütung 2000 bis 2007<br />

Jahr EEG-Quote in % Vergütung pro kWh<br />

2000 3,01 8,50 ct<br />

2001 3,91 8,69 ct<br />

2002 5,37 8,91 ct<br />

2003 6,02 9,16 ct<br />

2004 8,48 9,29 ct<br />

2005 10,03 9,99 ct<br />

2006 12,01 10,87 ct<br />

2007 (Prognose) 16,01 11,02 ct<br />

höheren Kosten der EEG-Umlage, die<br />

letztlich jeden Stromkunden treffen.«<br />

Solarstrom ist am teuersten<br />

Quelle: BDEW<br />

Obwohl nach BDEW-Prognose<br />

auch 2013 nur sechs Prozent<br />

des EEG-Stroms aus Solarenergie<br />

stammen wird, fließt<br />

knapp ein Viertel der Vergütungssumme<br />

in dieses Segment.<br />

Die Photovoltaik treibt<br />

somit die durchschnittliche<br />

Vergütung des Ökostroms<br />

nach oben.<br />

Um Ökostromanlagen zu fördern und<br />

ihre Weiterentwicklung zu forcieren,<br />

legt das EEG langfristig Vergütungssätze<br />

für den Strom fest, den die Betreiber<br />

ins Netz einspeisen. In einem<br />

bundesweiten Umlageverfahren tragen<br />

die Stromkunden diese Kosten –<br />

unabhängig vom Stromanbieter. Und<br />

diese EEG-Kosten steigen derzeit. Die<br />

Gründe: Im EEG sind zwar sinkende<br />

Vergütungen vorgesehen, um den<br />

Wirtschaftlichkeitsdruck zu erhöhen.<br />

Weil jedoch wachsende Mengen zu<br />

vergüten sind, steigen die Gesamtausgaben.<br />

Hinzu kommt der starke<br />

Zuwachs bei der Photovoltaik. Sie<br />

produziert mit knapp 50 ct pro kWh<br />

(2007) besonders teuren Strom –<br />

Windstrom liegt bei etwa 9 ct. Der<br />

wachsende Solarstromanteil ist<br />

somit auch für die steigende Durchschnittsvergütung<br />

verantwortlich.<br />

Experten fordern daher mit Blick<br />

auf die anstehende Novellierung des<br />

EEG, die Vergütungen zu überprüfen.<br />

Zudem wird ein rascher Ausbau der<br />

Netze angemahnt, insbesondere im<br />

windkraftstarken Norden Deutschlands.<br />

Ein Ziel rückt indes in Sichtweite:<br />

Deutschland kann 2007 die EU-Vorgaben<br />

zur Förderung der erneuerbaren<br />

<strong>Ener</strong>gien erreichen. Die EU verlangt bis<br />

2010 einen Anteil von 12,5 Prozent.<br />

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