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Speed-Magazin Sachsenring 2014 (Vorschau)

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World sbk<br />

Tom Sykes auf dem besten<br />

weg zur titelverteidigung<br />

erster moto2-Sieg für<br />

dominique aegerter<br />

im 77. moto2 rennen<br />

Exklusiv Interviews<br />

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sachsenring <strong>2014</strong><br />

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August <strong>2014</strong> / Nr. 8 / 20. Jahrgang


So, die erste Hälfte der Saison <strong>2014</strong> liegt hinter uns. Auch hinter Marc Marquez. Besonders hinter Marc Marquez. Neun von<br />

neun Rennen in der MotoGP hat der Spanier gewonnen. Nimmt man den Taschenrechner zu Hilfe, ergibt das 100 Prozent.<br />

Wahnsinn. Nur Mick Doohan war 1997 stärker, er gewann damals 10 Rennen hintereinander. Aber das kann der Marc ja<br />

auch noch toppen, es bleiben ihm ja noch neun Gelegenheiten dazu. Aber ganz ehrlich - mit dem Selbstbewusstsein und<br />

dieser Selbstverständlichkeit, die Marquez an den Tag legt - welcher andere Pilot soll ihn denn unter normalen Umständen<br />

schlagen? Der mit dem gleichen Honda-Material ausgestattete Dani? Ne, das hat ja nicht mal auf dem von ihm jahrelang<br />

dominierten <strong>Sachsenring</strong> geklappt. Jorge Lorenzo? Mal davon abgesehen davon, dass seine Yamaha den Hondas wirklich<br />

um Nuancen unterlegen ist, hapert´s bei dem gerade ein wenig im Kopf. Auch wenn er den gern mal in eine neue Schale<br />

einpackt, ist da irgendwie der Wurm drin. Falls er das noch nicht hat, sollte er sich außer Mechanikern und Schraubern auch<br />

einen Psycho-Fuzzi in sein Team holen. Und „The Greatest“?, „Il Dottore“? Der Vale? Nach der harten und brotlosen Zeit bei<br />

Ducati ist der nachweislich erfolgreichste Motorradrennfahrer aller Zeiten jetzt schon damit zufrieden, aufs Podium fahren<br />

zu dürfen. Hungrig ist was anderes. Nein, Rossi ist es dieses Jahr nicht gegeben, Marc Marquez am Titelgewinn zu hindern,<br />

für ihn müssen die kleineren Pokale reichen. Und der Rest? Die einzigen, die <strong>2014</strong> außer den vier Überfliegern noch aufs<br />

Podium durften, waren Andrea Dovizioso (sogar zweimal) und Alvaro Bautista. Neunundneunzig bzw. fünfzig WM-Pünktchen sind gegenüber den 225<br />

von Marquez aber wahrlich mickrig. Über Bradl, die Espargaros oder Andrea Iannone als echte Konkurrenz zu sprechen, erübrigt sich. Sollte er mal<br />

hinter ihnen sein, können sie von Marc Marquez beim Überholen sicher nur die Farbe seines Bikes erkennen, dessen breites Grinsen sicher nicht. Denen<br />

geht’s dann so wie mir, als mich mit meinem 1967er Käfer auf der A8 vor Jahren mal ein M5 überholt hat. Mir ist damals die Kippe aus dem Mund<br />

gefallen, die Brandnarbe am Oberschenkel hab ich immer noch. OK, finden wir uns also damit ab, dass MM93 Weltmeister in der MotoGP wird. Es gibt<br />

schlimmeres. Freuen wir uns einfach an seinem Fahrstil und sind dankbar, dass wir so einem begnadeten Kerl zuschauen dürfen.<br />

Moto2. Lustig. Bier wird Weltmeister. Egal, ob Tito Rabat oder Mika Kallio (einer von beiden wird’s wohl machen) am Ende vorn ist, Weltmeister wird<br />

der belgische Bier-Mogul Marc van der Straten. Über unsere deutschen Hoffnungen Jonas Folger, Sandro Cortese, Marcel Schrötter oder gar in diesem<br />

Zusammenhang zu sprechen, erübrigt sich. Während Folger und Schrötter sicher noch zu lernen haben, müsste Cortese aber mittlerweile alle Vokabeln<br />

kennen. Was ihn aber nicht davon abhält, mit stoischer Ruhe hoch erhobenen Kopfes auszufallen oder hinterher zu fahren. Hoffentlich macht der Domi<br />

hier noch ein wenig Rabatz.<br />

„Jackass“ - den Namen hat er sich tatsächlich selbst gegeben. Vielleicht in weiser Voraussicht. Franz-Josef Strauß hat mal gesagt: „Everybody´s Darling<br />

is Everybody´s Arschloch“. (der war damals immerhin König von Bayern, durfte so was rauslassen). Also - Ellbogen raus und durch! Was interessiert<br />

mich das Elend der anderen? Obwohl er eigentlich gar nicht so ist. Ist ein netter Kerl, hat ja auch mal in Sachsen gewohnt, so was erzieht. Gestartet ist<br />

Jack Miller in die Moto3-Saison wie Marc Marquez - gleich mal mit zwei Siegen, insgesamt sinds mittlerweile deren vier - aber: Marquez (der Kleine),<br />

Vazqez (der vom Heidolf Dirk), Fenati, Rins, alle noch in Schlagdistanz. Trotzdem - Jack wird ihnen am Ende schon zeigen, wo der Hammer hängt -<br />

nämlich am „Ass“. Unsere beiden Lehrlinge in WM-Zirkus, Philipp Öttl und Luca Grünwald sehen diese Saison sicher als das, was es für sie auch sein<br />

sollte: als das erste Lehrjahr. Demütig sein und hinterherfahren, viel mehr ist leider (noch nicht) drin für die Jungs.<br />

Also - liebe Motorrennsportfreunde, die Hälfte ist zwar vorbei, aber ob der Käse schon ganz gegessen ist, ist fraglich. Freuen wir uns auf Indianapolis<br />

und was da sonst noch alles folgt. Keep on riding!<br />

Trauer<br />

Euer Rainer Hechtl<br />

VORWORT<br />

Am 12. Juli verstarb nach einem Trainingsunfall zum WM-Sidecar-Lauf auf dem <strong>Sachsenring</strong> der Beifahrer des zur Zeit erfolgreichsten deutschen<br />

Seitenwagenteams, Enrico Becker. Der 31-jährige erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen, während sein Fahrer, Kurt Hock<br />

auf schnellstem Wege ins Klinikum Chemnitz gebracht wurde, wo er intensiv medizinisch versorgt wird. Ihm wünschen wir auf diesem Weg alles<br />

erdenklich Gute. Der Familie, den Freunden und dem Team von Enrico Becker wünscht die Redaktion der <strong>Speed</strong>, auch im Namen aller Leser die<br />

Kraft, die nötig ist, diesen Verlust zu verarbeiten.<br />

Die Roadracing- und Endurance-Gemeinde - ohnehin durch Unfälle auf der Ile of Man und der Northwest 200 leidgeprüft - wurde am 26. Juli im<br />

Rahmen der IRRC-Läufe in Chimay/Belgien tief getroffen. Der belgische Supersport-Fahrer Julien Paquet und die beiden IRRC-Fahrer Vick de Cooremeter<br />

(Belgien) und Thilo Häfele (Deutschland) sowie ein belgisches Seitenwagengespann verunglückten an diesem schwarzen Samstag schwer.<br />

Paquet verstarb noch an der Unfallstelle, Vick de Cooremeter und Thilo Häfele erlagen in der Nacht bzw. am Sonntag ihren schweren inneren Verletzungen.<br />

Beide waren sehr erfahrene Piloten, die in ihren Klassen mit um die Spitzenplätze kämpften. Unser Mitgefühl gilt den Familien, besonders<br />

den Ehefrauen, die immer mit an der Strecke waren sowie den Freunden und den Teams.<br />

Requiescat in Pace<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

André Birkenkampf<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />

Christian Bourget, Pierre Stevenin,<br />

Gerhard Schiel<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

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Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Inhalt 08-<strong>2014</strong><br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-06 Händler- und Verbrauchernews<br />

Seite 07 Endurance<br />

Seite 08-09 Interview Max Neukirchner<br />

Seite 10-11 IDM Nürburgring<br />

Seite 12-14 IDM Schleiz<br />

Seite 15-16 Yamaha-R6-Dunlop-Cup Nürburgr.<br />

Seite 17-18 Yamaha-R6-Dunlop-Cup Schleiz<br />

Seite 19-22 World-Superbike Portimao<br />

Seite 23-25 World-Superbike Laguna Seca<br />

Seite 26 Sport1 - Jubiläum<br />

Seite 27-30 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 31 Sport1 - Sendezeiten August<br />

Seite 32-54 MotoGP <strong>Sachsenring</strong><br />

Titelbild-Foto:<br />

Fotos: Ronny Lekl (1), Presse NGM Mobile Forward (2),<br />

motogp.com (1), worldsbk. com (1) 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

HJC Helmets<br />

ENUMA<br />

Neuer HJC Helm<br />

ENUMA Motorrad-Antriebstechnik<br />

Jorge Lorenzo mit neuem Replicahelm<br />

Im Rennsport erfolgreich erprobt, auf der Straße bestens bewährt.<br />

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Leicht erkennbarer Unterschied in Technik, Konstruktion und Design zu<br />

Produkten anderer Anbieter – ohne Kompromisse!<br />

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• Bunt gefällt - mit farbigen Außenlaschen<br />

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• Kettenschlösser in allen Versionen (Clip-, Niet-, patentiertes<br />

Schraubschloss)<br />

MotoGP-Fahrer Jorge Lorenzo liebt neue Replica Entwürfe, die er selbst<br />

mitgestaltet. So ist auch der neue Ghost Fuera entstanden, die erste<br />

Lorenzo Helm-Replica in mattem Finish. Basismodell ist nach wie vor<br />

der bewährte HJC Testsieger RPHA10 Plus. Wie alle Vorgängermodelle<br />

überzeugt auch der Ghost durch das perfekt ausbalancierte Gewicht<br />

der PIM- (Premium Integrated Matrix) Außenschale aus dem starken<br />

Prepreg-Fiberglas/Aramid/Carbon-Verbund. Zusammen mit der enganliegenden,<br />

herausnehmbaren Innenpolsterung und der im Windkanal<br />

optimierten Aerodynamik entsteht so ein Maximum an Fahrspaß, Sicherheit<br />

und Komfort. Im Lieferumfang enthalten sind Atemabweiser<br />

und Windschutz sowie ein dunkel-getöntes Visier und die Beschlag abweisende<br />

Pinlock®-Scheibe. Der Ghost wird im Handel in den Größen<br />

XS bis XXL zum unv. empf. Verkaufspreis von 539,90 Euro angeboten.<br />

Ritzel und Kettenräder<br />

• Ritzel aus hochfestem, gehärtetem Stahl in unterschiedlicher<br />

Zähnezahl<br />

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mit flammgehärteten Spitzen in formgenauer Fertigung<br />

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• Kettenrad-Fertigungsservice (auch in besonders speziellen<br />

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für serienmäßige Standard-Übersetzung oder individuell in vielen<br />

Alternativ-Varianten<br />

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• Kettenschloss enthalten (auf Wunsch auch mit ENUMA<br />

Schraubschloss)<br />

• praktische Montagehilfe (Spacer) bei Quadra-X-Ring-Ketten im<br />

Lieferumfang<br />

• Auslieferung in ansprechender Verpackung<br />

<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

Jeden zweiten Tag ein neues Traum-Motorrad<br />

HOREX-Motorräder im Vollgas-Modus<br />

HOREX<br />

Rund 14 Arbeitsstunden dauert es, bis eine HOREX von der Montagebank<br />

auf den Prüfstand rollt. In dieser Zeit fügt Josef Pichler die einzelnen<br />

Baugruppen des individuellen Hightech-Motorrads zu einem fahrenden<br />

Gesamtkunstwerk zusammen. Seit vier Monaten haucht der 31-jährige<br />

Italiener in der Augsburger Motorradmanufaktur den stattlichen VR6-Bikes<br />

von der ersten bis zur letzten Schraube das Leben ein.<br />

Gelernt hat der Motorradmechaniker mit dem „Renn-Gen“ sein Handwerk<br />

in der Südtiroler Werkstatt eines italienischen Traditionsherstellers aus<br />

Bologna. In den Norden lockte den ambitionierten Handarbeiter mit dem<br />

Faible für Hightech die Herausforderung, ein Motorrad von Anfang bis<br />

Ende komplett aufzubauen. Der erste Arbeitsschritt beinhaltet für Pichler<br />

und drei weitere Kollegen die Verschraubung des italienischen Alugussrahmens<br />

mit dem Stahlgitterrohr-Lenkkopf, gefolgt von der Montage der<br />

Gabelbrücke, Gabel, Schwinge, Rahmenheck und Federbein. Zum Abschluss<br />

der ersten beiden Montagestrecken bekommt das Fahrwerk einen<br />

kompletten Radsatz mit Reifen spendiert.<br />

Ready to go: Nach durchschnittlich eineinhalb Tagen<br />

Handarbeit ist eine HOREX versandfertig<br />

Im dritten Arbeitsschritt finden Motor und Rahmen zusammen, anschließend<br />

werden alle elektronischen Komponenten vom Kabelbaum über<br />

Blackbox bis hin zum ABS-Modulator montiert. Im vierten und letzten<br />

Montageschritt bekommt die HOREX ihr endgültiges, individuelles Outfit<br />

verpasst. Hier ist auch die Phase, in der die Kundenwünsche von<br />

der Farbauswahl für Tank und Sitzbank bis hin zur Fußrastenanlage im<br />

kleinsten Detail berücksichtigt werden. Nach der Endmontage füllt Josef<br />

Pichler alle Betriebsstoffe ein und schiebt die neue HOREX zum Rollenprüfstand,<br />

wo sie die Kollegen der Qualitätssicherung in Empfang nehmen<br />

und anschließend auf Herz und Nieren nach ISO-Vorgaben prüfen.<br />

So werden Woche für Woche an vier Montageplätzen in der Augsburger<br />

Motorradmanufaktur je nach Individualisierungsgrad rund zwölf bis 15<br />

Motorräder komplett montiert, inklusive Zusammenbau des einzigartigen<br />

VR6-Motors. Mit einer Wertschöpfung von 90 Prozent in Europa, davon<br />

rund 60 Prozent in Deutschland, pflegt HOREX das Prinzip der kurzen<br />

Wege und sorgt so für Transparenz im Produktionsfluss und für ein hohes<br />

Maß an Nachhaltigkeit.<br />

Aufgrund der sorgfältigen Qualitätssicherung und der handwerklich orientierten<br />

Fertigung weitab einer industriellen Massenproduktion kann es<br />

gelegentlich ein paar Tage länger dauern, bis eine VR6-HOREX die Manufaktur<br />

verlässt. Aber immer ist garantiert, dass die Kunden ihr bestelltes<br />

Motorrad auf dem neuesten Stand der Technik ausgeliefert bekommen.<br />

Ab Produktionsstart Ende 2012 konnte HOREX im letzten Jahr rund 200<br />

Motorräder ausliefern, in diesem Jahr waren es bis April 70. Die Zulassungsstatistiken<br />

des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) spiegeln diesen Erfolg<br />

nur begrenzt wider: Viele Sammler melden ihre Maschine nicht an und<br />

Auslandszulassungen werden vom KBA nicht erfasst.<br />

Exklusive Augsburger Motoren-Kunst: Einen VR6-Motor<br />

fürs Motorrad gibt es nur bei HOREX<br />

Neues Zuhause in Augsburg: Motorradmechaniker<br />

Josef Pichler ist aus Italien gekommen, um in<br />

Augsburg HOREX-Motorräder zu bauen<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Saison-Highlight für<br />

rs speedbikes<br />

bei der German <strong>Speed</strong>week am 23.08.<br />

Text: Toni Börner, Fotos: highsidePR - T.Börner<br />

Saison-Highlight für RS SPEEDBIKES:<br />

Der „Heim-Grand-Prix“ bei der<br />

German <strong>Speed</strong>week<br />

am 23.08.<strong>2014</strong> in Oschersleben<br />

Das RS <strong>Speed</strong>bikes Racing Team aus dem<br />

sächsischen Bielatal bereitet sich aktuell auf<br />

den Saisonhöhepunkt, den 3. Lauf zur FIM Endurance<br />

WM am 23. August in der etropolis<br />

Motorsport Arena Oschersleben, vor. Im Rahmen<br />

der 17. German <strong>Speed</strong>week werden circa<br />

50 Teams in 3 Klassen die 8 Stunden von<br />

Deutschland in Angriff nehmen.<br />

ENDURANCE<br />

Dem Anlass Rechnung tragend, wird die Truppe<br />

um Teamchef Ronny Schlieder bei diesem<br />

Event mit zwei Teams antreten. In der nach<br />

dem Sturz in Magny Cours noch punktelosen<br />

EWC-Mannschaft mit der Startnummer 56<br />

werden der wieder genesene Florian Bauer,<br />

der Glashütter Rico Löwe und IDM Superbike-<br />

Laufsieger Filip Altendorfer versuchen, ein vorzeigbares<br />

Ergebnis auf der bewährten BMW<br />

S1000RR RSE03 heraus zu fahren.<br />

Als Sieger der OPEN Klasse der letzten beiden<br />

Jahre, wird das Team ein zweites Bike mit den<br />

beiden Ersatzfahrern Lars Albrecht und Tobias<br />

Kollan ins Rennen schicken und so mit diesem<br />

Einsatz auch Danke sagen. Ergänzen wird die<br />

Mannschaft der erfahrene und in vielen WM-<br />

Schlachten gestählte Dresdener Steve Mizera,<br />

der mit seiner Mechaniker-Truppe auch das<br />

Rückgrat der Boxenmannschaft für dieses<br />

Team bildet.<br />

Das OPEN Team wird unter der Bewerbung<br />

„RS <strong>Speed</strong>bikes Club 56 Racing“ an den Start<br />

gehen und damit ganz besonders die vielen<br />

Unterstützer aus dem Umfeld des Teams in<br />

den Fokus rücken. Besonderer Dank gilt hier<br />

den Firmen „SPEED - Ihr Motoradmagazin“,<br />

Freiberger Brauhaus und HJC Deutschland,<br />

die sich an dem Wertepaket für die Mitglieder<br />

des Clubs beteiligt haben.<br />

Die Bikes in den beiden Klassen werden sich<br />

auch konzeptionell unterscheiden und teilweise<br />

mit neuen Lösungen, wie z.B. dem neuen<br />

RS <strong>Speed</strong>bikes Schnellwechselsystem am Hinterrad<br />

bestückt sein. Die Tests bei Bike Promotion<br />

verliefen im Juli sehr verheißungsvoll.<br />

Bei hochsommerlichen Temperaturen konnten<br />

die neuen PIRELLI Reifen im Zusammenspiel<br />

mit den BITUBO Fahrwerken wiederum überzeugen,<br />

so Rundenzeiten im Bereich von 1:28<br />

und 1:29 kein Problem mehr darstellten.<br />

Die Ziele für RS <strong>Speed</strong>bikes Racing bleiben die<br />

gleichen wie zu Saisonbeginn: Ein Top 10 Ergebnis<br />

für die EWC Mannschaft und ein Podium<br />

für die Open Truppe sollten angepeilt werden.<br />

Jedoch birgt die Langstrecke viele Unwägbarkeiten.<br />

So werden auch diesmal wieder acht<br />

aneinandergereihte „Ein-Stunden-Sprints“ für<br />

Action auf der Strecke und in der Boxengasse<br />

sorgen, sehr zur Freude der hoffentlich zahlreichen<br />

Zuschauer.<br />

Mal sehen, wer den besten Kompromiss<br />

aus <strong>Speed</strong> und Konstanz findet!<br />

Kurz vor dem Einsatz!<br />

Prüfender Blick von Teamchef Ronny Schlieder.<br />

Zwei die sich verstehen!<br />

Filip Altendorfer und Florian Bauer<br />

<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


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Max Neukirchner im Gespräch<br />

mit <strong>Speed</strong> Motorradmagazin.<br />

Interview: André Birkenkampf, Fotos: Jörg Wießmann<br />

Max – der Einstieg in die Superbike IDM, war<br />

der gut für dich?<br />

Für mich war das zu 100 Prozent ein Vorteil.<br />

Ich bin in einem sehr guten Team untergekommen.<br />

Das 3C Carbon-Team macht einen klasse<br />

Job, ich fühl mich da total wohl. Da ich seit<br />

letztem Jahr Ducati-Markenbotschafter bin,<br />

war für mich klar, dass nur ein Team in Frage<br />

kam, das auch mit Ducati arbeitet. Für mich<br />

Rennsport muss einfach alles passen, um vorne<br />

mitzufahren. Letztes Jahr, da hat es dann<br />

wieder gepasst – nach dem Seuchen-Jahr in<br />

der Moto2 – als ich mit dem MR-Team wieder<br />

in der Superbike-WM fahren konnte – da hat es<br />

angefangen, wieder Spaß zu machen, Rennen<br />

zu fahren. Dieses Jahr passt die Konstellation<br />

optimal. Das Team ist super, das Bike läuft<br />

klasse, ich bin gut drauf, fit und zu 100 Prowar<br />

das wie ein Sechser im Lotto, ein so professionelles<br />

Team zu finden.<br />

Nach den schwierigen Jahren in der Superbike-WM<br />

muss der Erfolg in der IDM doch für<br />

dich eine Riesen-Genugtuung sein.<br />

Auf jeden Fall – der Erfolg tut gut. Alles hat<br />

eigentlich 2009 mit dem schweren Unfall angefangen,<br />

danach hatte ich nie mehr die Konstellation,<br />

um in der WM Erfolg zu haben. Im<br />

<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Max Neukirchner feiert Doppelsieg in Schleiz.


zent gesund. Wie man sieht, stellen sich dann<br />

die Erfolge von selbst ein.<br />

Du hast einen sehr starken Teamkollegen,<br />

Xavi Fores. Wie ist euer Verhältnis zueinander?<br />

Wir spornen uns auf jeden Fall gegenseitig an,<br />

schrauben das IDM-Level extrem nach oben,<br />

weil jeder natürlich der bessere sein will. Wir<br />

haben bis jetzt auf jeder Rennstrecke, die wir<br />

gefahren sind, einen neuen Rundenrekord aufgestellt,<br />

den alten nicht nur um ein oder zwei<br />

Zehntel, sondern um eine oder anderthalb<br />

Sekunden verbessert. Der einzige, der uns da<br />

folgen kann, ist der Markus Reiterberger. Für<br />

den freue ich mich auch ganz persönlich, er<br />

ist jung, ein Riesentalent, der hat noch einige<br />

erfolgreiche Jahre vor sich.<br />

Wie erklärt sich denn dieser Erfolg? Fores<br />

und Neukirchner auf Ducati sind immer vorn<br />

mit dabei. Woran liegt’s?<br />

Ich hab nur die eine Erklärung, dass einfach<br />

alles perfekt zusammenpasst. Das Team gibt<br />

sich riesengroße Mühe, wir haben gute Elektroniker<br />

dabei, Ducati hat extrem zugelegt, die<br />

Fahrer sind gut drauf. Wenn alles perfekt zusammenpasst,<br />

führt das dann zum Erfolg.<br />

Wir sind hier heute am <strong>Sachsenring</strong>, die MotoGP<br />

läuft. Kommt da ein wenig Sehnsucht<br />

auf?<br />

Natürlich habe ich immer ein Auge für die<br />

Moto2, würde auch gerne mal ein Rennen in<br />

der MotoGP mitfahren, würde mal gern sehen,<br />

wie so eine Maschine zu fahren ist. Aber es<br />

IDM - INTERVIEW MAX NEUKIRCHNER<br />

ist auch mal schön, sich das Ganze von außen<br />

anzusehen, für die Fans da zu sein. Dazu<br />

habe ich hier von früh bis abends Zeit – und<br />

ich muss nicht so früh ins Bett!<br />

Du hast vorhin das Seuchen-Jahr in der Moto2<br />

erwähnt. Erzähl doch mal darüber.<br />

Die Moto2 ist sehr sehr speziell. Ich bin darin<br />

am Anfang relativ gut klar gekommen. Wir<br />

hatten ein konkurrenzfähiges Motorrad, ein<br />

gutes Team, das mich verstanden hat. 2012<br />

beim Kiefer Racing Team hab ich mich nicht<br />

besonders wohl gefühlt, die ganze Zusammenarbeit<br />

hat nicht so gepasst, deswegen hat das<br />

Ganze auch nicht zum Erfolg geführt. Das war<br />

einfach nicht meine Klasse. Wenn ich zurückblicke,<br />

dann will ich nie wieder Moto2 fahren,<br />

ich fühl mich in der Superbike sehr wohl. Um<br />

in der Moto2 Erfolg haben zu können, denke<br />

ich, dass du aus der Moto3 kommen musst.<br />

Vom Superbike in die Moto2 abzusteigen, ist<br />

sehr schwierig – da dann in der Moto2 schnell<br />

zu sein ist schwer.<br />

Zurück zur Gegenwart. Du möchtest ja sicher<br />

IDM-Meister werden. Nun ist dein Teamkollege<br />

dein stärkster Konkurrent. Was kannst du<br />

denn tun, um besser zu sein als er?<br />

Gute Frage. Er ist eigentlich immer nur zwei<br />

oder drei Zehntel schneller. Was ich mir vorwerfen<br />

kann, ist, dass ich manchmal zu ungestüm<br />

bin. In der Kurve bin ich meist schneller<br />

als Xavi, reiß aber dann oft zu früh am Gashebel,<br />

bin meist im Grenzbereich. Er wartet<br />

meist ein wenig länger, fährt spitzer aus den<br />

Kurven raus. Da muss ich noch dran feilen,<br />

dann bekomm ich auch die zwei, drei Zehntel<br />

Sekunden und bin an ihm dran.<br />

Markus Reiterberger, immerhin Superbike-<br />

IDM-Meister 2013, sagt wörtlich: An den Ducatis<br />

dranzubleiben ist fast unmöglich. Ist da<br />

was dran?<br />

Ich denke, da kann ich genauso sagen: „Ich<br />

kann an Markus Reiterberger auf der Geraden<br />

nicht dranbleiben“ – das ist auch so. Man<br />

muss wirklich sagen, das 3C Racing-Team ist<br />

auf einem sehr hohen Niveau, da gibt’s selbst<br />

in der WM nicht viele Teams, die so professionell<br />

arbeiten, da passt einfach alles zusammen,<br />

das macht uns so schnell.<br />

Sollte es mit dem IDM-Titel was werden, wie<br />

sehen deine weiteren Pläne aus?<br />

Da kann ich noch gar nichts dazu sagen, das<br />

muss man einfach abwarten. Um für nächstes<br />

Jahr zu planen, ist es einfach noch zu früh, da<br />

stehen auch noch zu viele Rennen mit vielen<br />

Risiken an.<br />

Könntest du dir vorstellen, nochmal in der<br />

WM zu fahren?<br />

Kann ich mir gut vorstellen. Max Biaggi oder<br />

Troy Bayliss sind auch erst mit 40 Weltmeister<br />

geworden. Ich kann mir sehr gut vorstellen,<br />

mich da nochmal zu 100 Prozent zu motivieren,<br />

um in der WM erfolgreich zu sein.<br />

Max, Danke für das Interview. Wir und unsere<br />

Leser wünschen dir alles Gute und am Ende<br />

optimaler Weise den Titel.<br />

Danke euch, ich geb mein Bestes.<br />

Geballte Ducati-Power: Max Neukirchner mit seinen Teamkollegen Xavi Forés (li.) und Lorenzo Lanzi.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Text: Toni Börner<br />

Der Nürburgring, die Eifel und das Wetter<br />

– eine endlose Geschichte, die auch <strong>2014</strong> eine<br />

Neuauflage fand. Regen, Gewitter, Wind, Nebel<br />

– es war wieder alles dabei. Der „Vorteil“?<br />

Neue Gesichter ganz vorn, zumindest was<br />

dieses Jahr angeht.<br />

Die Superpole der Superbike-Klasse<br />

fiel buchstäblich ins Wasser. Doch<br />

einen störte das nicht: Matej Smrz<br />

ließ auf der YZF-R1 des Team Yamaha<br />

Motor Deutschland von Micheal<br />

Galinski sein Talent mal wieder aufblitzen.<br />

Bereits im ersten Qualifying<br />

hatte er in 1:25,541 die Tagesbestzeit<br />

gesetzt und sich vor Champion<br />

Markus Reiterberger auf der BMW<br />

klassiert.<br />

Die Superpole brachte dann Regen<br />

und nasse Piste, doch erneut war es<br />

Smrz, der am besten zurecht kam.<br />

Der Tscheche schwamm in 1:41,362<br />

Minuten förmlich zur Pole Position.<br />

„Seit der letzten Veranstaltung in<br />

Oschersleben vor einer Woche hat<br />

sich einiges getan und ich komme<br />

immer besser in Fahrt“, so Smrz.<br />

„Wir haben jetzt einen anderen Weg<br />

bei der Fahrwerksabstimmung der Yamaha<br />

eingeschlagen und verwenden harte Federn.<br />

Und mit dem Regen habe ich ohnehin kein<br />

Problem.“<br />

Der einzige, der halbwegs herankam, war Max<br />

Neukirchner auf der 3C-Racing Panigale – mit<br />

0,616 Sekunden Rückstand. Starkes Qualifying<br />

vom VanZon Remeha BMW-Youngster<br />

Bastien Mackels, der sich im Regen als Dritter<br />

IDM Nürburgring<br />

Superbike*IDM auf<br />

dem Nürburgring:<br />

Eifel hält, was sie verspricht<br />

den letzten Platz in der ersten Startreihe sicherte.<br />

Die zweite Reihe sollte Endurance-Spezialist<br />

Erwan Nigon mit der HPC-Power Suzuki<br />

GSX-R1000 eröffnen. Michael Ranseder und<br />

Markus Reiterberger standen neben ihm.<br />

Damian Cudlin gewinnt die Regenschlacht<br />

gegen Xavi Fores und Erwan Nigon.<br />

Regen-Sieg geht an Cudlin auf Kawasaki<br />

Damian Cudlin war <strong>2014</strong> eigentlich schon aus<br />

dem Fahrerlager der IDM verschwunden. Der<br />

talentierte Australier hatte sich vor Saisonbeginn<br />

mit keinem Team einigen können. Im<br />

ersten Regen-Rennen in der Eifel bedankte er<br />

sich gebührend für das Vertrauen der Weber-<br />

Diener Kawasaki-Mannschaft und schnappte<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

sich den Sieg. Cudlin fuhr sagenhafte 12,7<br />

Sekunden Vorsprung heraus. „Ich bin absolut<br />

glücklich und hatte viel Spaß auf der Strecke“,<br />

sagte er. „Es war gut, dass es regnete, denn<br />

so hat unser Dunlop-Reifen hervorragend arbeiten<br />

können. Zum Schluss bin ich vielleicht<br />

noch mit zu hohem Risiko gefahren. Es lag viel<br />

Öl auf der Strecke. Aber als Langstrecken-WM-<br />

Fahrer bin ich das gewohnt und hatte nicht<br />

wirklich ein Problem damit.“<br />

Rang zwei ging an den diesjährigen Dominator<br />

Xavi Forés. Der Spanier aus dem 3C Racing<br />

Team hielt auch im Nassen gut mit und holte<br />

seinen siebten Podestplatz aus eben so vielen<br />

Rennen. Teamkollege Max Neukirchner hatte<br />

Pech und musste schon auf der ersten Runde<br />

zu Boden.<br />

Der Franzose Erwan Nigon stellte seine Suzuki<br />

auf den dritten Rang und damit auf das<br />

Podest. Der amtierende Champion Markus<br />

Reiterberger sammelte als Vierter wichtige<br />

Punkte, kam aber erst 37 Sekunden nach Cudlin<br />

durchs Ziel. Michael Ranseder, Danny de<br />

Boer, Stefan Nebel, Marco Nekvasil (Sieger Superstock),<br />

Lucy Glöckner und Marc Neumann<br />

machten die Top Ten komplett.<br />

Im zweiten Lauf betrieb Max Neukirchner Wiedergutmachung<br />

seines Sturzes und gewann.<br />

Das Rennen wurde in zwei Teilen ausgetragen.<br />

Nach elf Runden kam der Abbruch, da<br />

erneut Regen auf dem Nürburgring einsetzte.<br />

Es folgte ein zweiter Teil über sechs<br />

Runden, den der Sachse für sich<br />

entschied. „Wir wissen nicht, was<br />

der Grund für meinen Sturz im ersten<br />

Lauf ist“, analysierte Neukirchner<br />

sein Eifel-Wochenende. „Ich war<br />

langsamer als im Warmup unterwegs<br />

und hatte weniger Schräglage.<br />

Ich denke, wenn das nicht passiert<br />

wäre, hätte es heute einen Doppelsieg<br />

für mich geben können.“<br />

Reiterberger sicherte sich Platz<br />

zwei. „Meine Starts waren alle super<br />

und das zweite Rennen habe ich<br />

auch drei Runden lang angeführt.<br />

Ich hatte aber auch heftige Rutscher“,<br />

so der Bayer.<br />

Achtes Podest im achten Saisonlauf<br />

für Forés. Der Spanier holte Platz<br />

drei. „Natürlich hätte ich heute lieber<br />

einen Lauf gewonnen, aber für<br />

mich zählt auch, nach jedem Rennen<br />

auf dem Podium zu stehen. Das ist das<br />

Ziel“, fasste er zusammen. Dank des Nullers<br />

seines Teamkollegen Neukirchner und „nur“<br />

Rang vier von Reiterberger, jeweils im ersten<br />

Lauf, konnte der Ducati-Pilot seinen Vorsprung<br />

in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Mit<br />

soliden 31 Punkten Vorsprung reiste er aus<br />

der Eifel ab.<br />

Nigon brachte auch in diesem Trocken-Regen-<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

10 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Champion Markus Reiterberger verpasste als<br />

Vierter das Podium in beiden Läufen nur knapp.


IDM Nürburgring<br />

Foto: Mike Lischka<br />

„Ich habe André Kretzer bei der ersten Gelegenheit ausgebremst und<br />

wollte nichts anbrennen lassen“, fasste Hock das Rennen zusammen.<br />

„Der Plan ist ziemlich schnell aufgegangen.“<br />

Kretzer hatte im Hauptrennen einige Probleme zu bewältigen, zeigte<br />

sich aber dennoch halbwegs zufrieden. „Abgesehen von den drei Drehern<br />

ist das Rennen noch ganz gut über die Bühne gegangen“, so der<br />

letztjährige Champion. „In der dritten Runde bin ich Kurt Hock noch einmal<br />

näher gekommen, doch durch einen Fehler ist mir wieder ein Dreher<br />

passiert. Entschieden ist die Meisterschaft aber noch lange nicht.“<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Der Stollberger Max Neukirchner ging in Lauf zwei als Sieger hervor.<br />

Rennen einen starken vierten Platz ins Ziel, blieb damit vor de Boer und<br />

Nebel. Renn-Amazone Lucy Glöckner gewann als Gesamt-Siebte die Superstock-Wertung,<br />

Marc Moser, Dominik Vincon und Marc Neumann<br />

machten die Top Ten rund.<br />

Stamm macht mit Doppelsieg Boden gut<br />

Mit seinem Doppelsieg am Nürburgring konnte Kawasaki Schnock<br />

Team Shell Advance-Pilot Roman Stamm den Rückstand auf Marvin<br />

Fritz (Bayer-Bikerbox Racing) entscheidend verkürzen. Nachdem sich<br />

Fritz in der Eifel mit den Rängen zwei und drei zufrieden geben musste,<br />

hat der Gundelsheimer nur noch fünf Punkte Polster.<br />

Den ersten Lauf gewann Stamm souverän mit knapp sechs Sekunden<br />

Vorsprung, hinter Fritz fuhr Stefan Kerschbaumer als Dritter auf das<br />

Podest.<br />

Doppelsieg für Roman Stamm in der IDM Supersport.<br />

Traurig: 16 Piloten starteten in das erste Supersport-Rennen, nur 11<br />

davon sahen das Ziel. Ab Platz sieben war der Rest des Feldes überrundet.<br />

Vittorio Iannuzzo verlor als Vierter bereits 58 Sekunden. Ist<br />

die Supersport nach der Moto3 die nächste Klasse, die in Deutschland<br />

sterben wird? Die Pace der drei Außerirdischen Stamm, Fritz und<br />

Kerschbaumer ist definitiv auf einem hohen Niveau – aber dahinter...<br />

Im zweiten Lauf ging es vorn richtig eng zu, doch einmal mehr konnte<br />

sich Stamm behaupten, wenngleich nur um 0,677 Sekunden vor<br />

Kerschbaumer. Fritz kam mit 1,123 Sekunden Rückstand an. Das Ziel<br />

sahen 13 Piloten. „Ich bin absolut happy heute“, sagte Stamm. „Nach<br />

Oschersleben waren die zwei Siege hier sehr wichtig. Ich muss Punkte<br />

sammeln, um den Vorsprung von Marvin in der Gesamtwertung zu verringern.<br />

Es waren ziemlich schwierige Bedingungen. Einmal hat auf der<br />

Start-Ziellinie das Vorderrad blockiert. Da ist mein Puls kurzfristig in<br />

die Höhe geschossen.“<br />

Sidecar: Siege für Kretzer/Lehnertz<br />

und Hock/Becker<br />

Bei den Seitenwagen hieß es Hock-Lehnertz-Hock. Kurt Hock und Enrico<br />

Becker hatten in der Eifel die Poleposition herausgefahren, mussten<br />

im Sprintrennen am Samstagabend aber den amtierenden Meistern<br />

Andre Kretzer und Jens Lehnertz den Vortritt lassen. Im Hauptrennen<br />

am Sonntag drehten Hock/Becker den Spies dann wieder rum und sicherten<br />

sich die vollen 25 Punkte vor den Gaststartern Gürck/Wechselberger.<br />

Kretzer wurde Dritter, bekam aber die Punkte für Platz zwei. Damit<br />

baute das Duo Hock/Becker den Vorsprung in der Gesamtwertung<br />

auf stolze 41 Punkte aus.<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Kurt Hock und Enrico Becker gewannen das Hauptrennen der Sidecars.<br />

idm superbike und superstock qualifying<br />

1. M. Smrz<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. B. Mackels<br />

CZE Yamaha Motor Deutschl.<br />

GER 3C-Racing Team<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

BMW<br />

4. E. Nigon FRA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki<br />

5. M. Ranseder AUT Holzhauer Racing Honda<br />

1:41,362<br />

1:41,978<br />

1:42,688<br />

1:42,741<br />

1:43,143<br />

idm superbike und superstock rennen 1 - 18 Runden<br />

1. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />

31:06,694<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 12,795<br />

3. E. Nigon FRA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki + 18,627<br />

4. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 36,987<br />

5. M. Ranseder AUT Holzhauer Racing Honda + 53,493<br />

idm superbike und superstock rennen 2 - 6 Runden<br />

1. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati 10:23,388<br />

2. E. Nigon FRA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki + 8,884<br />

3. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />

+ 11,417<br />

4. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 12,223<br />

5. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 14,781<br />

idm superbike und superstock punktestand<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. S. Nebel<br />

5. B. Makels<br />

idm supersport qualifying<br />

1. M. Fritz<br />

2. T. Lauslehto<br />

3. V. Iannuzzo<br />

4. S. Kerschbaumer<br />

5. K. Pisarev<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

GER Wilbers-BMW-Racing<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

GER<br />

FIN<br />

ITA<br />

AUT<br />

UKR<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

HPC-Power Suzuki Racing<br />

Langenscheidt Racing<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

BMW<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

idm supersport rennen 1 - 16 Runden<br />

1. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance Kawaski<br />

2. M. Fritz<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

4. V. Iannuzzo ITA HPC-Power Suzuki Racing Suzuki<br />

5. C. Stange GER HPC-Power Suzuki Racing Suzuki<br />

idm supersport rennen 2 - 17 Runden<br />

1. R. Stamm<br />

2. S. Kerschbaumer<br />

3. M. Fritz<br />

4. P. Bijsterbosch<br />

5. K. Pisarev<br />

SUI<br />

AUT<br />

GER<br />

NED<br />

UKR<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Langenscheidt Racing<br />

idm supersport punktestand<br />

1. M. Fritz<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

2. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

3. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />

4. T. Lauslehto FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />

5. P. Bijsterbosch NED Langenscheidt Racing<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

177<br />

146<br />

137<br />

73<br />

70<br />

1:29,791<br />

1:29,849<br />

1:30,016<br />

1:30,214<br />

1:30,412<br />

28:22,947<br />

+ 5,741<br />

+ 13,908<br />

+ 58,060<br />

+ 1:11,048<br />

25:27,921<br />

+ 0,677<br />

+ 1,123<br />

+ 24,021<br />

+ 26,727<br />

176<br />

171<br />

119<br />

97<br />

72<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

11


IDM Schleiz<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Text: Toni Börner<br />

Die Hitzeschlacht von Schleiz!<br />

falls in Reihe zwei, Bastien Mackels, Damian<br />

Cudlin und Gareth Jones belegten in der Superpole<br />

die Ränge sieben bis neun.<br />

Neukirchner mit Sieg am Samstagabend<br />

Völlig ungewohnt wurde das erste Superbike-<br />

Rennen bereits am Samstagabend ausgefahren.<br />

Bei sengender Hitze fuhr Neukirchner<br />

dem Feld von Beginn an auf und davon, sicherte<br />

sich mit knapp sechs Sekunden Vorsprung einen<br />

lupenreinen Start-Ziel-Sieg. „Endlich habe<br />

ich mal ein Rennen mit richtig ordentlichem<br />

Vorsprung gewinnen können“, frohlockte der<br />

Sachse. „Ich konnte von Anfang an voll durchziehen.<br />

In den letzten zwei Runden habe ich<br />

Was die Eifel zu kalt und nass war, war es auf<br />

dem Schleizer Dreieck zu warm. Seinem Fast-<br />

Heimrennen drückte Max Neukirchner seinen<br />

Stempel auf: Der Stollberger holte sich die Superpole<br />

und beide Laufsiege.<br />

In 1:24,040 brannte Max Neukirchner in der<br />

Superpole förmlich über den Asphalt. Der 3C-<br />

Racing Ducati-Pilot blieb damit eine runde<br />

halbe Sekunde vor seinem Teamkollegen Xavi<br />

Forés und vor dem amtierenden Champion<br />

Markus Reiterberger.<br />

3C verstärkte am Dreieck die Mannschaft. Mit<br />

Startplatz vier lieferte der dreifache Superbike<br />

WM-Laufsieger Lorenzo Lanzi einen starken<br />

Einstand in der deutschen Meisterschaft. Stefan<br />

Nebel und Michael Ranseder fuhren ebendas<br />

Tempo aber ein wenig rausgenommen. Ich<br />

wollte auch kein Risiko beim Überholen von<br />

überrundeten Fahrern eingehen.“<br />

Teamkollege Forés, der sich Rang zwei sicherte,<br />

wunderte sich über die Temperaturen, die<br />

auch in Deutschland an der Tagesordnung sein<br />

können. „Das war das wohl anstrengendste<br />

Rennen des Jahres“, stöhnte er. „Diese Hitze<br />

Bin ich in Spanien oder Deutschland? Nach<br />

meinem schlechten Start musste ich sehr pushen,<br />

um erst einmal an Markus Reiterberger,<br />

der auf dem zweiten Platz war, vorbeizukommen.<br />

Max war heute einfach zu schnell. Ihn<br />

einzuholen, war unmöglich.“<br />

Reiterberger, der sich einmal mehr mit dem<br />

dritten Platz begnügen musste, zeigte sich<br />

12 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Bei Markus Reiterberger fliegen die Fetzen.


IDM Schleiz<br />

keineswegs enttäuscht. „Ich war Dritter in der<br />

ersten Kurve und in den ersten beiden Runden<br />

direkt hinter Max“, analysierte er. „In der<br />

dritten Runde habe ich mich verschalten und<br />

war im Leerlauf. Die 18 Runden waren mächtig<br />

lang. Ich bin am Limit gefahren, mehr ging<br />

nicht. Es war richtig geil!“<br />

Michael Ranseder, Gareth Jones, Stefan Nebel,<br />

Damian Cudlin, Lorenzo Lanzi, Bastien Mackels<br />

und Dominik Vincon (Sieger Superstock)<br />

belegten die Plätze vier bis zehn.<br />

Neukirchner auch am Sonntag unaufhaltbar<br />

Am Sonntag war Neukirchner scheinbar noch<br />

besser in Form. Der Panigale-Pilot fuhr erneut<br />

einen Start-Ziel-Sieg heraus, brummte seinem<br />

Teamkollegen Forés dabei aber 11,496<br />

Sekunden auf. „Heute lief es noch besser als<br />

gestern“, grinste er. „Meine Rundenzeiten wa-<br />

ren schneller und ich war auch konditionell<br />

besser drauf. Es hat richtig Spaß gemacht, vor<br />

allem, dass ich so einen großen Abstand im<br />

Ziel hatte.“<br />

Rang zwei ging, wieder, an Forés, der seinem<br />

Teamkollegen den Erfolg gönnte. „Max war an<br />

diesem Wochenende einfach stärker als ich“,<br />

musste der Spanier zugeben. „Für mich ist in<br />

erster Linie wichtig, dass ich weitere 40 Meisterschaftspunkte<br />

gesammelt habe. Der Titelgewinn<br />

bleibt mein Ziel.“<br />

Reiterberger wurde einmal mehr Dritter, Lanzi<br />

und Mackels rundeten die Top Fünf ab. Das<br />

Yamaha Motor Deutschland Duo aus Jones<br />

und Matej Smrz sah das Ziel auf sechs und<br />

sieben, Nebel, Cudlin und Danny de Boer rundeten<br />

die Top Ten ab.<br />

In der Gesamtwertung konnte Neukirchner<br />

in Schleiz den Rückstand auf Forés auf 21<br />

Punkte einkürzen. Doch auch für Reiterberger,<br />

der 48 Punkte zurück liegt, ist der Zug „Titelverteidigung“<br />

noch nicht ganz abgefahren. Für<br />

Nebel auf Gesamtrang vier hingegen mit 126<br />

Punkten Rückstand eher schon.<br />

Stamm übernimmt Supersport-Spitze<br />

Vier Siege aus den letzten vier Rennen: Roman<br />

Stamm hat das Ruder in der IDM Supersport<br />

herumgerissen. Der Schweizer gewann zuletzt<br />

beide Läufe auf dem Nürburgring und war<br />

auch auf dem Schleizer Dreieck nicht zu stoppen.<br />

Im ersten Rennen war Marvin Fritz noch auf<br />

Rang zwei ins Ziel gekommen. Mit seinem<br />

Sieg zog Stamm mit dem Yamaha-Piloten<br />

gleich und man nächtigte gemeinsam an der<br />

Tabellenspitze. Am Sonntag war für Fritz „nur“<br />

noch Rang drei drin, womit er seine Führung<br />

los war.<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Dominik Vincon gewann die Superstock-Wertung am Samstag...<br />

...und Marco Nekvasil am Sonntag.<br />

Das Maximale herausgeholt: Ducati-Pilot Max Neukirchner<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

13


iDM schleiz<br />

Roman Stamm freut sich mit seinen Eltern über den<br />

Doppelsieg und die Führung in der Gesamtwertung.<br />

Nach dem tragischen Unfall am <strong>Sachsenring</strong><br />

herrschte in Schleiz gedrückte Stimmung.<br />

Von der Pole aus gewannen Sattler/Trautner auch das Rennen am Samstag.<br />

Sie blieben vor den letztjährigen Meistern Andre Kretzer und Jens<br />

Lehnertz, sowie vor Jakob Rutz und Thomas Hofer. Die Champagner-Duschen<br />

blieben aus Respekt vor Enrico „Rico“ Becker aus.<br />

In der Gesamtwertung liegen Kurt Hock und Enrico Becker auch nach<br />

dem Dreieck noch auf dem ersten Platz. Sie haben noch 21 Punkte<br />

Vorsprung auf Kretzer/Lehnertz, Rutz Hofer sind weitere 6,5 Zähler dahinter<br />

Dritte.<br />

idm superbike und superstock qualifying<br />

1. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

3. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />

4. L. Lanzi<br />

ITA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

5. S. Nebel GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />

1:24,040<br />

1:24,512<br />

1:24,581<br />

1:25,398<br />

1:25,635<br />

Dreikampf zwischen Thomas Walther (77),<br />

Lenno Huthmacher (95) und Sarah Heide 31).<br />

idm superbike und superstock rennen 1 - 18 Runden<br />

1. M. Neukirchner<br />

2. X. Fores<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Ranseder<br />

5. G. Jones<br />

GER 3C-Racing Team<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

AUT Holzhauer Racing<br />

AUS Yamaha Motor Deutschl.<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

25:41,216<br />

+ 5,910<br />

+ 7,419<br />

+ 19,631<br />

+ 20,197<br />

idm superbike und superstock rennen 2 - 18 Runden<br />

1. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati 25:31,922<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 11,496<br />

3. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW + 13,852<br />

4. L. Lanzi<br />

ITA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 22,294<br />

5. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW BMW + 26,939<br />

Roman Stamm, Lukas Trautmann (50) und Stefan Kerschbaumer<br />

gehörten zu den Hauptdarstellern des Wochenendes.<br />

Samstagabend holte Stefan Kerschbaumer Rang zwei, am Sonntag wurde<br />

er Dritter – nahm aber dennoch die Punkte für Platz zwei mit. Vor<br />

ihm war Lukas Trautmann ins Ziel gekommen, der sich am Ende nur um<br />

0,308 Sekunden gegen Stamm geschlagen geben musste. Der Österreicher<br />

aus dem Freudenberg Racing Team ist eigentlich im Yamaha R6-<br />

Cup unterwegs und hat dort in dieser Saison schon alle Rennen gewonnen<br />

– inklusive Schleiz, logischerweise. Am Dreieck fuhr er, wie schon<br />

am Lausitzring, einen Doppelstart im Cup und der Supersport-Klasse.<br />

Nachdem er den Yamaha-Cup gewonnen hatte, fuhr er am Sonntag auch<br />

noch locker zu seinem ersten IDM-Supersport-Podest.<br />

„Es ist eigentlich alles perfekt verlaufen“, fasste Trautmann zusammen.<br />

„Ich hatte einen Traum-Start und bin eigentlich in der ersten Kurve auf<br />

eins gewesen. Der (Roman) Stamm hat dann gleich attackiert. Der Reifen<br />

war sehr gut und ich konnte gut mitfahren. Das hat heute noch perfekter<br />

hingehauen, als am Samstag. Ich hoffe, dass es so weiter geht.<br />

Am Ende war ich nur drei Zehntel hinten. Natürlich wünscht man sich<br />

auch den Sieg, aber hier war der zweite Platz schon eine gewaltige Auszeichnung,<br />

und Pokal oder Spital will ja auch keiner. So kann es wirklich<br />

weiter gehen - auch mit dem Sieg im Cup.“<br />

Sidecar: Gedrückte Stimmung am Dreieck<br />

„Wir haben unsere erste Pole, aber so richtig Freude will nicht aufkommen“,<br />

sagte ein Mechaniker von Josef Sattler und Stefan Trautner nach<br />

deren Bestzeit im Qualifying der Sidecars. Das Gesamte (Dreirad-)<br />

Fahrerlager zeigte sich in Thüringen noch immer betrübt und traurig<br />

über den Tod von Enrico Becker beim Seitenwagen WM-Lauf im Rahmen<br />

der MotoGP Weltmeisterschaft eine Woche zuvor. Auch seinem Piloten<br />

Kurt Hock, der weiter um sein Leben kämpft, wurde Mut zugesprochen.<br />

Banner erinnerten an das Duo, die dieses Jahr nach sechs Vize-Titeln in<br />

der IDM endlich den großen Coup landen wollten.<br />

idm superbike und superstock punktestand<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. S. Nebel<br />

5. B. Mackels<br />

idm supersport qualifying<br />

1. M. Fritz<br />

2. R. Stamm<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. T. Lauslehto<br />

5. L. Trautmann<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

Ducati<br />

BMW<br />

GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />

BEL VanZon Remeha BMW BMW<br />

GER<br />

SUI<br />

AUT<br />

FIN<br />

GER<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

idm supersport rennen 1 - 16 Runden<br />

1. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance Kawasaki<br />

2. M. Fritz<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

4. L. Trautmann GER Freudenberg Racing Team Yamaha<br />

5. T. Lauslehto FIN Suzuki Stoneline-Mayer Suzuki<br />

idm supersport rennen 2 - 16 Runden<br />

1. R. Stamm<br />

2. L. Trautmann<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. M. Fritz<br />

5. T. Lauslehto<br />

SUI<br />

GER<br />

AUT<br />

GER<br />

FIN<br />

Schnock Shell Advance<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Langenscheidt Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Suzuki Stoneline-Mayer<br />

idm supersport punktestand<br />

1. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

2. M. Fritz<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

4. T. Lauslehto FIN Suzuki Stoneline-Mayer<br />

5. P. Bijsterbosch NED Langenscheidt Racing<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

Yamaha<br />

217<br />

196<br />

169<br />

91<br />

88<br />

1:27,973<br />

1:28,036<br />

1:28,535<br />

1:28,572<br />

1:28,862<br />

23:43,936<br />

+ 5,145<br />

+ 5,437<br />

+ 7,846<br />

+ 11,025<br />

23:44,084<br />

+ 0,308<br />

+ 3,272<br />

+ 8,700<br />

+ 11,475<br />

221<br />

212<br />

155<br />

123<br />

82<br />

14 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Security Evo<br />

Sicherheits-Schalentechnik für Rennfahrer und Sportfahrer.<br />

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Ausrüster des<br />

YAMAHA R6-<br />

DUNLOP-CUPs<br />

seit 1989<br />

Foto: Jörg Klöppner<br />

Mit blütenweißer Weste schließt Lukas Trautmann<br />

(Freudenberg-HF-Romero) die erste Saisonhälfte<br />

im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP ab. Der<br />

Salzburger war auch bei regnerischem Wetter<br />

auf dem Nürburgring nicht zu schlagen, er<br />

siegte vor Manou Antweiler (Bienenbüttel, AC<br />

MoTeC Team Bergau)<br />

und dem erst 15-jährigen<br />

Cup-Rookie Maurice<br />

Ullrich (Wörrstadt,<br />

Pepe-Tuning/Romero)<br />

und feiert mit dem<br />

vierten Sieg im vierten<br />

Rennen die Halbzeitmeisterschaft.<br />

Die Eifel zeigte sich<br />

am Wochenende einmal<br />

mehr von ihrer typischen<br />

Seite. Pünktlich<br />

zum Abschlusstraining<br />

am Samstag setzte<br />

der Regen ein und die<br />

Strecke trocknete bis<br />

zum Start am Sonntag-<br />

Vormittag nicht mehr<br />

ab. Wet Race war angesagt<br />

und trotz erster<br />

trockener Stellen auf<br />

der Ideallinie entschied<br />

sich das gesamte Fahrerfeld<br />

richtigerweise<br />

für Regenreifen.<br />

Schwierige Bedingungen<br />

für die 33 Starter,<br />

mit denen erneut Lukas Trautmann am<br />

besten klar kam. Manou Antweiler gewann den<br />

Start, doch schon in Runde zwei übernahm der<br />

18-jährige Meisterschaftsleader das Kommando.<br />

„Die Ideallinie wurde von Runde zu Runde<br />

trockener, man musste allerdings höchst konzentriert<br />

sein, dass man die Spur sauber erwischt.<br />

Die Verfolger waren das ganze Rennen<br />

über hartnäckig an meinem Hinterrad. In den<br />

letzten beiden Runden habe ich noch einmal<br />

gepusht, dabei konsequent die schnelle Linie<br />

abgedeckt und so keine Chance zum Überholen<br />

gegeben“, schilderte Trautmann sein cleveres<br />

Rennen.<br />

Diese Absicht hatten im Laufe des Rennens<br />

Erneuter Sieg für Lukas Trautmann im Yamaha R6-Dunlop-Cup.<br />

Hier im Dreikampf mit Gian Mertens und Manou Antweiler.<br />

gleich mehrere Kollegen. Gian Mertens (BEL-<br />

Steenhuffel, Schüller Racing Team), Adrian<br />

Pasek (POL-Komorów, AC MoTeC), Maurice Ullrich<br />

und Manou Antweiler wechselten sich auf<br />

der zweiten Position ab, doch letztlich gelang<br />

keinem das entscheidende Überholmanöver.<br />

„In der letzten Runde habe ich‘s noch einmal<br />

probiert, aber mein Hinterreifen war schon<br />

total fertig“, verriet Manou Antweiler. „Scha-<br />

daytona® used under license by ISC.<br />

GORE-TEX® ist eine Marke von W.l. GORE & Associates.<br />

de, halb nass halb trockenen, das sind genau<br />

meine Bedingungen, denn ich mag das driften.<br />

Mein Start war Bombe, zwischendurch<br />

hat mein Visier beschlagen, denn ich hatte<br />

vergessen den Belüftungsschlitz zu öffnen.<br />

In der Hatzenbach hatte ich einen üblen Slide<br />

bei über 200 km/h,<br />

da dachte ich schon,<br />

das war‘s.“ Platz zwei<br />

im zweiten Rennen für<br />

den Mann, der vor einer<br />

Woche in Oschersleben<br />

sein Cup-Comeback gegeben<br />

hatte und sich<br />

nun auf Schleiz freut,<br />

wo sein 2012 aufgestellter<br />

Rundenrekord<br />

nach wie vor Bestand<br />

hat.<br />

Mit Maurice Ullrich<br />

präsentierte sich ein<br />

ganz neues Gesicht auf<br />

dem Cup-Podium. Vor<br />

vier Wochen 15 Jahre<br />

jung geworden, gab der<br />

Wörrstadter bei diesen<br />

extrem schwierigen<br />

Verhältnissen eine erstaunlich<br />

abgeklärte<br />

Vorstellung. „Ich habe<br />

mich anfangs zurückgehalten<br />

und mir erst<br />

einmal angesehen, was<br />

geht. Danach kam ich<br />

recht zügig vor bis auf Platz zwei. Als Luky<br />

forcierte, hatte ich in der schnellen Rechts einen<br />

heftigen Rutscher, dabei schlüpfte Manou<br />

vorbei. Ich konnte zwar wieder aufschließen,<br />

wollte aber mein erstes Podium nicht mehr<br />

riskieren.“<br />

Sein bislang bestes Resultat durfte auch Adrian<br />

Pasek vermelden, der ebenfalls seine erste<br />

Cup-Saison bestreitet: „Am Anfang lief es su-<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Manou Antweiler (17) gegen Adrian Pasek.<br />

Adrian Pasek führte das Feld sogar zwischenzeitlich an.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

15


Foto: Felix Wießmann<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

16 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup Nürburgring<br />

per, ich konnte bis auf zwei vorfahren. Dann habe ich einen kleinen Fehler<br />

gemacht und dadurch den Kontakt zum Führungstrio verloren. Trotzdem,<br />

mit Platz vier bin ich voll zufrieden“, freute sich der 22-jährige Pole.<br />

Gian Mertens hatte in den ersten Runden auf Platz zwei gelegen. „Ich<br />

hätte mir gewünscht, dass es richtig nass bleibt. Als mich Adrian und Manou<br />

überholt hatten, habe ich leider den Anschluss verloren. Ich konnte<br />

zwar die gleichen Zeiten fahren, aber die Lücke nicht mehr schließen.“<br />

Gian Mertens (87 wurde Fünfter, Maurice Ullrich Dritter.<br />

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr stand Max Fritzsch (Claußnitz,<br />

Freudenberg ADAC Sachsen-LZ-Mierisch) auf der Pole Position. Der 17-<br />

jährige Sachse hatte im trockenen ersten Qualifying die 2012 von Niki<br />

Tuuli aufgestellte Bestzeit um satte 7/10 Sekunden unterboten, doch mit<br />

dem Sieg hatte er diesmal nichts zu tun. „Beim Start drehte mein Hinterrad<br />

extrem durch und ich bin erst als Neunter eingebogen. Ich bin bei<br />

solch halbnassen Verhältnissen bislang noch nie gefahren und zunächst<br />

wusste keiner so richtig, wo das Limit ist. Vermutlich war ich anfangs zu<br />

vorsichtig, dadurch ist der Zug vorne ohne mich abgefahren“, räumte<br />

Fritzsch, der schließlich als Sechster ins Ziel kam, ehrlich ein.<br />

„Ein Wahnsinnsrennen“, jubelte Rafael Neuner (AUT-Karrösten, Motorrrad<br />

Bayer) nach seinem siebten Platz begeistert. „Mein bislang bestes<br />

Ergebnis, dabei bin ich bis gestern noch nie mit der R6 im Regen gefahren.<br />

Ich hatte einen super Start und konnte mich eine Zeitlang sogar<br />

auf Platz fünf behaupten.<br />

Dominik Engelen (96) und Max Fritzsch (11) im Kurvenausgang.<br />

Reto Wiederkehr (Steffisburg, Moto-Star Romero) wurde in der Startaufstellung<br />

mit einem japanischen Grid Girl überrascht. Die hübsche junge<br />

Dame hatte Takumi Endo mitgebracht, der 2009 und 2010 als erster<br />

Japaner den Cup bestritt und am Sonntag überraschend zu Besuch kam.<br />

Prompt lieferte der Schweizer sein, wie er meinte, bestes Rennen: „Regen<br />

mag ich. In der ersten Runde war ich gleich Sechster und konnte<br />

mich recht lange hinter der Führungsgruppe halten. Am Ende habe ich<br />

die Kiste dann ruhig auf Platz acht nach Hause gefahren. Danke auch<br />

an Diego Romero und Willes, die mir toll geholfen haben, weil ich alleine<br />

hier war.“<br />

Zu den Fahrern, die den Regen weniger mögen, gehört bekannterweise<br />

Dominik Engelen (Leverkusen, Schüller Racing Team): „Gestern habe ich<br />

ein wenig gepokert und bin im Regentraining nicht rausgefahren. Das ist<br />

nach wie vor nicht mein Ding, zudem wollte ich nichts kaputt machen.<br />

Als es heute im Rennen immer mehr abtrocknete, konnte ich wenigstens<br />

noch ein paar Plätze gutmachen und Punkte mitnehmen“, begründete<br />

der Titelverteidiger seinen neunten Platz.<br />

Ebenfalls gepokert hatte Thomas Eder (Falkenberg, LSRT/Zweirad Geier),<br />

aber er im Rennen: „Ich bin mit gebrauchten Regenreifen gefahren, davon<br />

hatte ich mir einen Vorteil erhofft. Der Asphalt hat aber dann doch mehr<br />

abgetrocknet, als ich dachte und die Reifen haben entsprechend schneller<br />

abgebaut.“ Immerhin: mit Platz zehn erzielte der 29-jährige Bayer<br />

das bislang beste Resultat seiner ersten Cup-Saison.<br />

Davon hat Michael Götz (Hadamar) bereits neun absolviert, die letzte<br />

2009. In dieser Zeit sammelte er 650 Punkte, wohl ein Rekord für die<br />

Ewigkeit. Dass er noch nichts verlernt hat, bewies der inzwischen 42-<br />

jährige Hesse bei seinem Gaststart mit der schnellsten Zeit im Regentraining.<br />

Im Rennen kam Götzi als Elfter ins Ziel: „Schade, dass es nicht<br />

richtig geregnet hat, sonst hätte ich mir noch mehr ausgerechnet. Aber<br />

es hat riesig Spaß gemacht und ich hätte richtig Lust, dieses Jahr noch<br />

ein weiteres Rennen zu fahren.“<br />

Da er als Gaststarter keine Punkte erhält, wurde Andreas Klambauer<br />

(AUT-Tragwein, AC Motec Team Klambauer) als Elfter gewertet, was ihn<br />

freilich nicht so richtig zufrieden stellte: „Seit dem letzten Sturz, fehlt<br />

mir der Biss.“ Den zeigte Thomas Müller (Karlstadt, BCC/Reinecke)<br />

auf Platz zwölf: „Ich musste wegen meiner Knieprobleme Oschersleben<br />

auslassen, deshalb wollte ich hier unbedingt starten. Cup-Physio<br />

Fritz Heuser hat mich das ganze Wochenende behandelt, so ging‘s im<br />

Rennen ganz gut, erst beim Absteigen habe ich die Schmerzen wieder<br />

realisiert.“<br />

Dahinter kam Routinier Daniel Bergauf (Berlin, Team Bergau/Zweirad<br />

Nöbel) ins Ziel: „Ich hätte mir richtig Regen gewünscht, dann wäre sicher<br />

mehr gegangen. So freue ich mich für Manou, den wir in unser<br />

Team aufgenommen haben und unterstützen.“ Zwei Punkte war die ungewohnt<br />

magere Ausbeute von Roman Fischer (Elsau, BCC Racing Team<br />

/ Zweirad Meggle). Der 18-jährige Schweizer, in diesem Jahr schon zwei<br />

Lukas Trautmann vor Manou Antweiler (li.) und Maurice Ullrich.<br />

Mal am Podest, bleibt damit zwar Tabellenzweiter, doch sein Vorsprung<br />

schrumpfte auf einen einzigen Punkt.<br />

Seinen ersten sicherte sich Kenny Bourguignon (Grand Halleux, Schüller<br />

Racing Team), doch richtig freuen konnte er sich darüber nicht. „Ich<br />

musste von hinten starten, da mein Team angeblich zu lange am Motorrad<br />

gearbeitet hatte. Aber das war ein ganz anderer Fahrer, es wurden<br />

wohl die Startnummern verwechselt“, ärgerte sich der Belgier verständlicherweise.<br />

„Kenny hat vermutlich Recht, aber er hat den Irrtum letztlich sehr sportlich<br />

hingenommen. Wir alle machen Fehler, die meisten aber zweifellos<br />

die Fahrer, das hat er akzeptiert“, schmunzelt Cup-Koordinator Thomas<br />

Kohler, der von seiner <strong>2014</strong>er Truppe begeistert ist: „Nur drei Stürze bei<br />

diesen extrem schwierigen Bedingungen und die sind glücklicherweise<br />

alle glimpflich verlaufen. Das fahrerische Niveau, aber auch die Disziplin<br />

und die Fairness auf der Strecke ist bemerkenswert“, lautet seine<br />

positive Halbzeitbilanz. In drei Wochen beginnt in Schleiz Teil zwei der<br />

37. Cup-Saison.<br />

yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />

1. G. Michael GER MSC Freier Grund e.V.<br />

2. M. Fritzsch GER Freudenberg Racing-LZ<br />

3. G. Mertens BEL Schüller Racing Team<br />

4. D. Bergau GER STeam Bergau/Zweirad<br />

5. M. Antweiler GER Nöbel<br />

yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />

1. L. Trautmann<br />

2. M. Antweiler<br />

3. M. Ullrich<br />

4. A. Pasek<br />

5. G. Mertens<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER AC MoTeC<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

POL AC MoTeC<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

2. R. Fischer SUI BCC Racing Team<br />

3. M. Fritzsch<br />

4. D. Engelen<br />

5. M. Ullrich<br />

GER Freudenberg Racing-LZ<br />

GER Schüller Racing Team<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:52,743<br />

1:53,308<br />

1:53,929<br />

1:55,327<br />

1:56,252<br />

26:04,455<br />

+ 0,355<br />

+ 2,246<br />

+ 7,405<br />

+ 9,333<br />

100<br />

51<br />

50<br />

49<br />

47<br />

Foto: Felix Wießmann


Yamaha R6-Dunlop-Cup Schleiz<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup Schleiz<br />

„Klassenprimus“<br />

Lukas Trautmann (AUT, Freudenberg-HF-Romero)<br />

ist dem Titelgewinn einen großen Schritt<br />

näher gekommen. Der 18-jährige Salzburger<br />

feierte in Schleiz bei hochsommerlichen Bedingungen<br />

den fünften Sieg im fünften Rennen<br />

und kann nun in drei Wochen in Assen bereits<br />

alles klar machen.<br />

Dabei hatte das Rennen in den Augen<br />

des Österreichers nicht wunschgemäß<br />

begonnen. Max Fritzsch (Claußnitz,<br />

Freudenberg ADAC Sachsen-LZ-<br />

Mierisch), bereits zum vierten Mal<br />

Trainingsschnellster, hatte nach dem<br />

Start die Nase vorn. „Meine Kupplung<br />

ist gerutscht, deshalb kam ich<br />

nicht optimal weg. Ich konnte aber<br />

noch in der ersten Runde die Führung<br />

übernehmen, habe sofort gepusht<br />

und die Pace hochgehalten“,<br />

beschreibt Trautmann die Anfangsphase.<br />

Das enorme Tempo konnte<br />

nur Max Fritzsch mitgehen. Er folgte<br />

dem Teamkollegen wie ein Schatten,<br />

doch sein Plan, erst ganz am Schluss<br />

anzugreifen, war vier Runden vor<br />

Rennende Makulatur. „Ich hatte mir<br />

das Rennen gut eingeteilt, dann hat direkt vor<br />

mir ein Überrundeter am Buchhübel mit dem<br />

Knie Schmutz oder Steinchen aufgewirbelt,<br />

vermutlich dadurch habe ich habe plötzlich<br />

das Vorderrad verloren“, erklärte der 17-jährige<br />

Sachse seinen Sturz.<br />

„Natürlich musste ich damit rechnen, dass<br />

Max noch eine Attacke setzen wird. Als mir<br />

mein Team dann seinen Ausfall anzeigte, war<br />

klar, dass ich von hinten nichts mehr zu befürchten<br />

habe“, freute sich Trautmann über<br />

Sieg Nummer fünf. Damit zog er in der ewigen<br />

Roman Fischer fuhr stark, wurde am Ende aber nur undankbarer Vierter.<br />

Bestenliste unter anderem mit Martin Wimmer<br />

und Kenan Sofuoglu gleich.<br />

Vom Fritzsch-Sturz profitierten auch Dominik<br />

Engelen (Leverkusen, Schüller Racing Team)<br />

und Manou Antweiler (Bienenbüttel, AC Mo-<br />

TeC / Team Bergau). „Meine Starts kennen wir<br />

besser“, räumte Engelen ein. „Bis zur vierten<br />

Runde lag ich hinter Manou, konnte ihn und<br />

kurz danach auch Roman ausbremsen, an<br />

Max wäre ich aber nicht mehr rangekommen.<br />

Da mein Vorsprung am Ende safe war, konnte<br />

ich in den letzten Runden den zweiten Platz<br />

kontrolliert ins Ziel bringen.“ Exakt<br />

das gleiche Resultat wie im Vorjahr<br />

für den Titelverteidiger.<br />

Antweilers Ziel war eigentlich, seinen<br />

Sieg von vor zwei Jahren zu<br />

wiederholen, immerhin stand er<br />

als Dritter wieder auf dem Podium:<br />

„Mein Fahrwerk arbeitete nicht<br />

perfekt, ich hatte unendlich viele<br />

Slides. Wir müssen fürs nächste<br />

Rennen unbedingt auf eine härtere<br />

Dämpferfeder wechseln.“ Seinen<br />

Rundenrekord aus dem Jahr 2012<br />

knackte allerdings keiner.<br />

„Mein Rennen war nicht schlecht,<br />

aber auch nicht perfekt“, urteilte<br />

Roman Fischer (SUI-Elsau, BCC<br />

Racing Team / Zweirad Meggle)<br />

nach Rang vier. „Für kurze Zeit<br />

konnte ich Luky und Max folgen,<br />

dann sind die beiden weggezogen. In Runde<br />

fünf habe ich zwei Plätze an Dominik und Manou<br />

eingebüßt und musste schließlich abreissen<br />

lassen.“<br />

Von Startplatz elf stürmte Maurice Ullrich<br />

(Wörrstadt, Pepe-Tuning/Romero) in der er-<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

17


Foto: Mike Lischka<br />

sten Runde vor bis auf sechs. Im Ziel war er Fünfter. „Ich hielt mich lange<br />

hinter Adrian und Gian, die ständig die Positionen gewechselt haben.<br />

Weil diese Kämpfe bei den extrem heißen Bedingungen Kraft kosten,<br />

beschloss ich, mich zunächst weitgehend rauszuhalten und einfach dranzubleiben.<br />

Mein Plan war, beide in der letzten Runde zu überholen<br />

und er hat funktioniert. Aber das war das härteste Rennen, das ich<br />

bislang gefahren bin“, räumte der 15-jährige Cup-Rookie ein.<br />

„Das war ein tolles Rennen“, bestätigte Gian Mertens (BEL-Steenhuffel,<br />

Schüller Racing Team) im Ziel. „Wir haben zu dritt permanent gekämpft.<br />

In der letzten Schikane wurde es noch einmal richtig turbulent.<br />

Jetzt freue ich mich auf Assen, die Strecke kenne ich ganz gut und sie<br />

ist für mich ja fast ein Heimrennen.“<br />

Adrian Pasek (Komorów, AC MoTeC) war zum ersten Mal in Schleiz.<br />

„Das ist schon eine ganz spezielle Strecke, aber sie gefällt mir. Rang<br />

sieben ist zwar mein bislang schlechteste Platzierung, aber von den<br />

Kämpfen und vom Fahrspaß war es eines der besten Rennen“, erklärte<br />

der Pole.<br />

„Auf dieser Piste brauchst Du richtig Eier“, bestätigte der Rafael Neuner<br />

(AUT-Karrösten, Motorrrad Bayer), der knapp dahinter als Achter<br />

ins Ziel kam. „Ich war schon mit Startplatz neun recht zufrieden und<br />

kam immer besser in Schwung. Wenn das Rennen etwas länger gewesen<br />

wäre, hätte ich sogar noch zu dem Trio vor mir aufschließen können. Für<br />

mich war es ein super Wochenende, zumal viele Freunde und Sponsoren<br />

da waren.“<br />

Dahinter folgte mit Andreas Klambauer (Tragwein, AC Motec Team<br />

Klambauer) schon der dritte Österreicher. „Es war bei der Hitze zwar<br />

furchtbar anstrengend, aber Schleiz ist einfach die geilste Strecke im<br />

Kalender. Ich hoffe, wie fahren hier noch lange. Als ich Reto nach der<br />

Seng angegriffen habe, ist ihm das Vorderrad eingeklappt. Ich habe dabei<br />

zwar einen Platz gewonnen, aber den Anschluss nach vorne verloren.“<br />

Der Schweizer Reto Wiederkehr (Steffisburg, Moto-Star Romero)<br />

blieb glücklicherweise unverletzt.<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup Schleiz<br />

gewann und damit die Führung in der Meisterschaft übernahm.<br />

Auf den Plätze 12 bis 15 erkämpften Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad<br />

Rubin Racing Team), Timo Kugler (SUI-Rebstein, Meggle Kugler<br />

Racing), Dominik Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin Racing Team) und<br />

Thomas Müller (Karlstadt, BCC/Reinecke) Punkte.<br />

Thomas Müller holte sich als Fünfzehnter den letzten Punkt.<br />

Gesprächsthema Nummer eins war Lukas Trautmann nicht nur wegen<br />

seines Sieges. Er absolvierte in Schleiz zudem einen Gaststart in der<br />

Supersport-IDM. Den mehr als respektablen vierten Platz vom ersten<br />

Rennen am Samstag toppte der Österreicher am Sonntag im zweiten<br />

Lauf als sensationeller Zweiter. Dabei musste er sich nur Meisterschaftsleader<br />

Roman Stamm knapp geschlagen geben. „Chapeau! Bei<br />

dieser Hitze am Freitag fünf Trainings, am Samstag vier Trainings und<br />

ein Rennen und am Sonntag zwei Rennen, das ist allein körperlich eine<br />

grandiose Leistung, von den Resultaten gar nicht zu reden. Man kann<br />

Luky nur wünschen, dass er 2015 eine Chance in der IDM erhält“, lobt<br />

Cup-Chef Thomas Kohler seinen Klassenprimus.<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Für Andreas Klambauer ist Schleiz die geilste Strecke der Welt.<br />

Sein junger Landsmann Colin Rossi (Winterthur, Zweirad Meggle) durfte<br />

damit in seiner ersten Cup-Saison die erste Top-Tenplatzierung feiern.<br />

„In der Anfangsphase wurde ich am Buchhübel abgedrängt und bin auf<br />

P 14 zurückgefallen. Drei Runden vor Schluss habe ich dann noch Daniel<br />

erwischt“, freute sich der 16-jährige Landschaftsgärtner.<br />

Daniel Bergau (Berlin, Team Bergau/Zweirad Nöbel) rutschte damit<br />

zwar noch aus der Top-Ten, freute sich aber über seine beiden Schützlinge.<br />

Der Routinier unterstützt nicht nur Manou Antweiler, sondern auch<br />

den jungen Tim Georgi, der in Schleiz das Rennen im ADAC Junior-Cup<br />

Cup-Koordinator Thomas Kohler mit einem von der Hitze<br />

gezeichneten, glücklichen zweitplatzierten Dominik Engelen.<br />

yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />

1. M. Fritzsch GER<br />

2. L. Trautmann AUT<br />

3. M. Antweiler GER<br />

4. D. Engelen GER<br />

5. R. Fischer SUI<br />

Freudenberg Racing-LZ<br />

Freudenberg/HF/Romero<br />

AC MoTeC<br />

Schüller Racing Team<br />

BCC Racing Team<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:31,820<br />

1:32,031<br />

1:32,411<br />

1:32,450<br />

1:32,492<br />

yamaha r6 dunlop cup rennen - 14 Runden<br />

1. L. Trautmann<br />

2. D. Engelen<br />

3. M. Antweiler<br />

4. R. Fischer<br />

5. M. Ullrich<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER Schüller Racing Team<br />

GER AC MoTeC<br />

SUI BCC Racing Team<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

21:22,060<br />

+ 2,590<br />

+ 6,869<br />

+ 14,481<br />

+ 23,368<br />

Rookie Daniel Rubin wurde guter Zwölfter.<br />

18 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

2. D. Engelen SUI Schüller Racing Team<br />

3. R. Fischer<br />

4. M. Ullrich<br />

5. G. Mertens<br />

ger BCC Racing Team<br />

GER Schüller Racing Team<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

125<br />

69<br />

64<br />

58<br />

54


„Silly season“ nennen die Briten die „verrückte<br />

Saison“, wenn vor dem Ende der Rennserie bereits<br />

das große Stühle-Rücken für das nächste<br />

Jahr in vollem Gang ist. Besonders die italienischen<br />

Kollegen tun sich dabei immer mit kuriosesten<br />

Plänen hervor. Solange Max Biaggi<br />

die 70 noch nicht erreicht hat, wird er dabei<br />

natürlich eine Rolle spielen. Und diese Rolle<br />

spielt er gerne. Ganz besonders, wenn er seinem<br />

Erzrivalen Marco Melandri damit die gute<br />

Laune und die Vorfreude aufs Baby vertreiben<br />

kann. Sicherlich hatte der Altmeister in Mugello<br />

respektable Rundenzeiten abgeliefert – doch<br />

mit welchen Motorvarianten, mit welchen Reifen<br />

und welchen Spritmengen man unterwegs<br />

war, wurde natürlich nicht verraten. Und Ita-<br />

WORLD SUPERBIKE portimao<br />

Teamgefährten!<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Acht - Portimao/POR<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

liener sind ganz besondere Strategen, wenn<br />

es darum geht den MotoGP-Kunden (und den<br />

Superbike Piloten) einen Motivationsschub zu<br />

geben. Besonders bei einigen Biaggi-Fans im<br />

Fahrerlager ist Melandri umstritten und der<br />

Franzose Guintoli als farblos verschrien. Auch<br />

wenn er fleißig Punkte sammelt und auf jeder<br />

Strecke schnell ist. Wenn wir alphabetisch<br />

weitermachen, kommen wir zu Bimota. Dort<br />

müssen in den italienischen Sommerferien<br />

der Bau von 125 Serien-Maschinen bewiesen<br />

werden. Bei Motorenlieferant BMW wollte verständlicherweise<br />

niemand eine Aussage treffen<br />

– doch scheinbar ist noch nicht die für eine Homologation<br />

gefordert Menge in Richtung Adriaküste<br />

verschickt worden. Es wird spannend.<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Die anderen Hersteller werden einer weiteren<br />

Ausnahmeregelung nicht zustimmen. Zu stark<br />

ist die Bimota bereits, da die Piloten Iddon<br />

und Badovini regelmäßig um die Evo-Führung<br />

fahren. Alstare-Boss Francis Batta hat zumindest<br />

seine Verbindungen zu MV nicht ganz<br />

abkühlen lassen. Damit wären wir bei D wie<br />

Ducati. Chaz Davies dürfte eine weitere Saison<br />

auf der Panigale sitzen. Davide Giugliano lässt<br />

dagegen noch mit Spitzenresultaten warten.<br />

Er könnte in ein neues Kundenteam wechseln<br />

und damit Platz für Laverty machen, wenn<br />

dieser keine Chance auf den Suzuki-MotoGP<br />

Platz bekommt. Cal Chrutchlow wird wohl weiter<br />

im MotoGP-Werksteam bleiben. Bis Ende<br />

Juli wird er sich von Ducati-Besitzer Audi seinen<br />

Frust auf der Strecke mit einem netten<br />

Dienstwagen für die Flaniermeile versüßen<br />

lassen. „Ich wollte schon immer das Pace-Car<br />

der BSB privat fahren“, verriet er schon früher.<br />

Und da ein R 8 in der BSB Dienst tut, kann<br />

es durchaus sein, dass er schon bald einen<br />

Motivationsschub aus Ingolstadt erhält. Aus<br />

deutscher Sicht wäre es natürlich auch schön,<br />

im kommenden Jahr Max Neukirchner wieder<br />

in der WM zu sehen. Xavi Fores darf dann mit<br />

dem Vize-IDM Titel in die Spanische Meisterschaft<br />

wechseln. Die nächste Marke ist dann<br />

EBR. Die Inder von Hero produzieren (und verkaufen!)<br />

ja mehr als 7 Millionen Fahrzeuge pro<br />

Jahr. Deshalb ist die Kriegskasse gut gefüllt<br />

und sicherlich wird Erik Buell auch noch einige<br />

Sekunden finden. Da eine Europa-Zentrale eingerichtet<br />

wird, sollte ich Kevin Wahr vielleicht<br />

einmal den Tipp geben, dort anzuklopfen. Und<br />

Schwabenleder kann ihm sicher auch eine ölfeste<br />

Kombi schneidern. Bei Honda wackelt<br />

der Platz von Haslam. Mit einem WM-Titel bei<br />

Foto: worldsbk.com Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Alle Fragen offen! Treffen sich Eugene Laverty (58)<br />

und Marco Melandri (33) in der MotoGP wieder?<br />

Tom Sykes (oben) stand auch in Portimao auf der Pole, Sylvain<br />

Barrier erzielte als bester EVO-Pilot mit seiner BMW Platz zehn.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

19


Foto: worldsbk.com<br />

Baz und Melandri im<br />

Kampf um Platz drei.<br />

den Supersportlern wird Michael van der Mark<br />

diesen Sattel sicher übernehmen. Jonny Rea<br />

redet zwar bei jeder Gelegenheit von der MotoGP-Klasse,<br />

doch seine Fahrten mit der Stoner-Maschine<br />

waren lediglich solide. Angeblich<br />

könnte sich sogar Nicky Hayden den Wechsel<br />

zu den Superbikes vorstellen, wenn seine Gage<br />

weiterhin auf MotoGP- Niveau bleibt. Bei Kawasaki<br />

ist Baz noch nicht sicher und<br />

das Motocard Team wartet auf den<br />

nächsten Sieg. Auf die zweite Kawasaki<br />

würde das gesamte Fahrerlager<br />

gerne klettern. Salom hat wohl<br />

beim Evo-Titelgewinn eine Option<br />

für das Werksteam. Die hätte gerne<br />

auch Laverty, der bei seinen MotoGP-Tests<br />

ja schon Knochenbrüche<br />

hinnehmen musste und sicher vom<br />

Aufstieg träumt. Randy de Puniet<br />

könnte mit ihm die Maschine tauschen<br />

und wäre sicher eine Bereicherung.<br />

Das wäre sicherlich auch<br />

ein BMW-Werks-Team. Die Italiener<br />

machen grundsätzlich einen guten<br />

Job, hatten aber dieses Jahr viel<br />

Pech. Ein Fahrerteam Camier-Reiterberger bei<br />

alpha Technik würde nicht nur mich glücklich<br />

machen. MV Agusta wird auch beim Evo-Reglement<br />

über eine Statistenrolle nicht hinauskommen.<br />

Damit will sich Yamaha natürlich<br />

nicht begnügen. Ein britisches Team könnte<br />

die Einsäze leiten, womit auch eine Fahrerpaar<br />

Bradley Smith/ Jules Cluzel denkbar wäre.<br />

Und diese Denkspiele werden noch einige Wochen<br />

weiter gehen. Weitere Klärung wird es<br />

sicherlich auf der INTERMOT geben, wo nicht<br />

nur die Einsatzgeräte der nächsten Saison<br />

präsentiert werden, sondern auch der <strong>Speed</strong>-<br />

Verlag eine zentrale Rolle in der Sport- und<br />

Klassikpräsentation übernimmt.<br />

Jetzt aber zum aktuellen Renngeschehen.<br />

Rea war in der Kombination der Trainings<br />

schnellster vor Melandri, Guintoli, Laverty, Davies,<br />

Baz, Haslam und Sykes. Giugliano war<br />

lediglich Zehnter und dürfte sich über Salom<br />

und Corti mit der MV direkt hinter ihm nicht<br />

gefreut haben. In der Superpole war dann<br />

aber Weltmeister Sykes wieder zu Stelle und<br />

sicherte sich seine 22. Superpole. Rea, Davies,<br />

Melandri, Baz und Guintoli blieben damit nur<br />

noch die weiteren Plätze in den ersten beiden<br />

Startreihen. Rückkehrer Barrier holte sich als<br />

Zehnter die inoffizielle Evo-Pole. Vor Lowes<br />

und Salom.<br />

Rennen Eins<br />

Einmal mehr darf Sykes seine ZX 10 R auf der<br />

Pole parken, von der er auch gut weg kommt.<br />

Aber Rea beherrscht heute diese Übung besser<br />

und geht nach ganz vorne. Innen mogelt<br />

20 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

WORLD SUPERBIKE portimao<br />

Laverty (58) verliert am<br />

Ende den Dreikampf gegen<br />

Lowes (22) und Giugliano.<br />

Das zweite Rennen fand bei nassen Bedingungen<br />

statt und wurde auf 18 Runden verkürzt.<br />

Rea holte sich mit einem Start-Ziel-Sieg<br />

die wichtigen 25 Punkte. Der 27-jährige Nordire<br />

fuhr alleine an der Spitze und baute kontinuierlich<br />

seinen Vorsprung aus. Bei Halbzeit<br />

kamen die beiden Werks-Aprilias aber gefährlich<br />

nahe. Doch in Runde 13 stürzten Guintoli<br />

und Melandri gemeinsam in dem 18 Grad Bogen,<br />

wobei Guintoli der Verursacher war. Mit<br />

der Übung „Mach mir den Baz!“ brachte man<br />

sich so um einen möglichen Aprilia-Rennsieg<br />

und der Ten Kate-Pilot konnte mit fast sieben<br />

Sekunden vor Davide Giugliano und Chaz Davies<br />

ins Ziel fahren. Für Rea war es das achsich<br />

sogar Melandri auf Zwei vor. Davies ist<br />

auf Vier vor Guintoli, als es auf die 20-Runden-Hatz<br />

geht. Fünfter wird Baz, als er an<br />

Guintoli vorbei geht. Mit den beiden Franzosen<br />

duelliert sich mit Davies in der ersten Runde,<br />

wobei Guintoli erfolgreich kontert und wieder<br />

auf den 5. kommt. Haslam ist stark auf 7 vor<br />

Lowes und Laverty unterwegs. Salom ist 11.<br />

und bester Evo-Pilot.<br />

In den Runden 2 und<br />

3 streiten sich Laverty<br />

und Giugliano zunächst<br />

um den 9. Platz – doch<br />

am Ende der Runde<br />

können beide an Lowes<br />

vorbei. 12. ist Iddon mit<br />

der Bimota vor Barrier,<br />

Elias und Badovini. Canepa<br />

als 16 fährt noch<br />

außerhalb der Punkte.<br />

In der dritten Runde<br />

verliert Melandri den<br />

zweiten Platz an Sykes,<br />

als die Sechsergruppe<br />

auf die Zielgerade<br />

geht und die 4. Runde<br />

in Angriff nimmt, fast<br />

zeitgleich pfeifen Sykes<br />

und Melandri am Iren<br />

Rea mit der CBR 1000<br />

vorbei. In die fünfte<br />

Runde führt Sykes das<br />

Feld und macht deutlich,<br />

dass er es nun für<br />

an der Zeit hält, sich etwas<br />

abzusetzen. Doch<br />

besonders Melandri<br />

versucht hartnäckig im<br />

Windschatten des Weltmeisters zu bleiben.<br />

Sein ehemaliger BMW-Kollege Haslam müht<br />

sich zu diesem Zeitpunkt als Siebter den Rückstand<br />

wieder zu schließen. Ganz offensichtlich<br />

hat der Mann aus Yorkshire begriffen, dass es<br />

noch einiger guter Vorstellungen bedarf, um<br />

im nächsten Jahr wieder einen Job in der WM<br />

zu bekommen.<br />

Bei Halbzeit wird heftig um den Ehrenplatz<br />

hinter Sykes gestritten. Guintoli hat kurzzeitig<br />

die Nase vorn im Kampf mit Baz und Melandri.<br />

In diesem Durcheinander kann sich auch<br />

Haslam vor Rea setzen. Das Gerangel um die<br />

Plätze wird noch heißer, da an manchen Stellen<br />

der Strecke die ersten Regentropfen fallen.<br />

In der 12. Runde führt Sykes vor den beiden<br />

Aprilia-Piloten Guintoli (2.) und Melandri. Sein<br />

Teamkollege Loris Baz ist als Vierter unterwegs<br />

und Davies ist mit der Ducati Fünfter vor den<br />

beiden Honda-Angestellten Haslam und Rea.<br />

Dann Giugliano, der Laverty und Lowes in seinem<br />

Nacken hat. Doch die begeisternde Fahrt<br />

Foto: Hans Denzler<br />

Tom Sykes auf dem Weg zum Sieg in Lauf eins.<br />

von Haslam geht jäh zu Ende, als er eine Lücke<br />

von Davies angeboten bekommt, innen rein<br />

sticht – um dann ein Opfer der unterschiedlichen<br />

Linien von Ducati- und Honda-Fahrern<br />

zu werden. Davies zieht es zum Scheitelpunkt<br />

der Kurve, doch da fährt Haslam, der eine<br />

weite Linie wählen will. Zum Sturz von beiden<br />

gibt es mit diesen Vorzeichen keine Alternative.<br />

Beide können zwar die Fahrt fortsetzen<br />

– doch außerhalb der Punkteränge. Für gute<br />

Unterhaltung sorgen einmal mehr die Duelle<br />

zwischen Teamgefährten: die Werks-Aprilias<br />

werden beim teaminternen Kampf noch von<br />

Baz gestört, wogegen Laverty und Lowes sich<br />

jeweils uneingeschränkt auf die andere GSXR<br />

konzentrieren dürfen. Spannend aber auch<br />

das Duell um den besten Evo-Platz. Barrier<br />

ist mit der Italien-BMW starker Neunter vor<br />

dem etwas verwunderten Salom. Für die ungarische<br />

BMW unter dem Rookie-Aufsteiger<br />

Sebestyen ist das Rennen aber zu Ende, als er<br />

mit Ölverlust aufgeben muss. Als dass letzte<br />

Viertel anbricht, führt Sykes vor Guintoli, Baz,<br />

Melandri und Rea. Giugliano ist unspektakulär<br />

auf Position 6 vor Laverty, Lowes,<br />

Barrier und Salom unterwegs. Als<br />

noch drei Runden gefahren werden<br />

sollen, geht Laverty an Giugliano<br />

vorbei. Damit liegt die beste Ducati<br />

auf dem 7. Platz, zwischen zwei Suzukis.<br />

Zwischen den beiden Werks-<br />

Aprilias fährt Loris Baz. Haslam ist<br />

zu diesem Zeitpunkt wieder 12.,<br />

zwischen den beiden Bimotas. Wobei<br />

Badovini in der besseren Position<br />

(11.) ist. Zwischen Lowes, Giugliano<br />

und Laverty geht es in der<br />

letzten Runde noch mal herzhaft zu.<br />

Wie auch beim Kampf um die Evo-<br />

Krone: Salom holt sich auf den letzten<br />

Metern noch den Evo-Sieg gegen Barrier.<br />

Doch der Franzose kann mit seiner Leistung<br />

nach der langen und frustrierenden Verletzungspause<br />

mehr als zufrieden sein.<br />

Rennen 2<br />

Foto: worldsbk.com


te Portimao-Podest in sieben Jahren. Zum<br />

ersten Mal aber auf dem begehrten Platz in<br />

der Mitte. Giugliano freute sich riesig über den<br />

zweiten Platz und auch Davies schwärmte als<br />

Dritter über die Panigale: „Definitiv das beste<br />

Motorrad. das ich je im Regen fahren durfte“,<br />

war vom Waliser zu hören. Alex Lowes arbeitete<br />

sich über das ganze Rennen nach vorne und<br />

sah als Vierter die Zielflagge. Pata Honda-Pilot<br />

Leon Haslam wurde im Regen-Rennen guter<br />

Fünfter. Was aber sicherlich enttäuschend war,<br />

da er erst in den letzten beiden Runden den<br />

Kampf um das Podium verloren<br />

hatte. Loris Baz wäre eigentlich bei<br />

diesen Bedingungen Favorit für das<br />

Podest gewesen, doch der Franzose<br />

wurde lediglich Sechster, knapp<br />

hinter Haslam. Hinter ihm kamen<br />

die beiden WM-Führenden ins Ziel,<br />

wobei Guintoli als Siebter sich einen<br />

Punkt mehr als Sykes gutschreiben<br />

ließ. Eugene Laverty war wegen<br />

seiner Fußverletzung mit einem<br />

Spezialstiefel unterwegs. Unter diesen<br />

Voraussetzungen waren die 15<br />

Punkte aus Portugal akzeptabel.<br />

WORLD SUPERBIKE portimao<br />

Strecke hatte angefangen aufzutrocknen und<br />

wir hatten am Kurvenausgang echt Probleme.<br />

Die Bedingungen waren für alle Fahrer eine<br />

echte Herausforderung. Es ist schön, gewonnen<br />

zu haben. Ich gewinne lieber im Trockenen<br />

und wir dürfen den Sieg nicht überbewerten,<br />

denn es ist ein Regen-Sieg. Aber wir nehmen<br />

ihn natürlich trotzdem gern und es sind 25<br />

Punkte – nicht nur für mich, sondern für das<br />

ganze Team. Sie haben mir heute eine wirklich<br />

ausgezeichnete, einfach zu fahrende CBR hingestellt,<br />

ich freue mich daher auch für sie.“<br />

frieden. Nach dem ersten Lauf war ich zuversichtlich,<br />

dass ich ein starkes zweites Rennen<br />

hinbekomme – auch wenn es trocken gewesen<br />

wäre. Mindestens die Top Fünf. Nach ein paar<br />

Problemen im Warmup konnten wir im ersten<br />

Lauf herausfinden, was wir für Rennen 2 machen<br />

mussten. Und auch wenn das im Nassen<br />

stattfand, stellte sich unsere Anpassung als<br />

richtig heraus. Im Regen musst du auf den ersten<br />

Runden natürlich immer etwas vorsichtig<br />

sein, daher habe ich es locker angehen lassen.<br />

Es war schwierig, denn die Sicht war echt eingeschränkt.<br />

Dann kam ich in einen<br />

Rhythmus und konnte einige Fahrer<br />

überholen. In der Schlussphase<br />

habe ich es dann wieder etwas<br />

lockerer angehen lassen, denn ich<br />

wollte keine Fehler machen. Ich bin<br />

wirklich happy über diesen zweiten<br />

Rang, bin zufrieden für Ducati, meine<br />

Techniker hier an der Strecke,<br />

aber auch für alle, die zu Hause in<br />

Borgo Panigale arbeiten. Danke an<br />

alle!“ Der Brite Davies war aus anderem<br />

Grund begeistert: „Es bedeutet<br />

mir sehr viel, im Nassen auf dem<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Auch für den Spanier Elias lief das zweite Rennen<br />

versöhnlich. Nach einem Nuller in Lauf<br />

Eins wurde er nun 10. – was von Startplatz<br />

19 ein ordentliches Ergebnis ist. Doch hören<br />

wir was der Sieger berichtet: „Nach Rennen 1<br />

war ich richtig enttäuscht, denn im Warmup<br />

hatten wir heute Morgen eine gute Pace gefunden.<br />

Ich bin mir aber nicht sicher,<br />

ob es am Reifen lag oder nicht, denn<br />

am Motorrad hatten wir nichts geändert.<br />

Als ich hörte, wie der Regen<br />

auf das Dach meines Motorhomes<br />

trommelte – ich habe etwas Tour de<br />

France geschaut – wurde mir etwas<br />

schwindelig und ich sang, als ich<br />

mich umzog! Ich wusste, dass dies<br />

meine Chance war. Ich habe vorn<br />

versucht, mein eigenes Rennen zu<br />

fahren, aber ich sah auf der Boxentafel,<br />

dass die Aprilias zur Halbzeit<br />

eine bessere Pace als ich hatten. Die<br />

Im zweiten Rennen von Portimao tat sich für die Fahrer der Himmel auf.<br />

Für das Ducati-Team gab es an der Algarve<br />

das erste „Doppel-Podium“ der Saison mit<br />

den Plätzen Zwei und Drei. Vor zwei Jahren<br />

standen in Misano Giugliano (2.) und Teamkollegen<br />

Checa mit der alten 1198 auf dem<br />

Podest. Davide Giugliano dachte ja vielleicht<br />

auch 24 Monate zurück: „Ich bin wirklich zu-<br />

Podest zu stehen, denn das habe ich vorher<br />

noch nicht geschafft: Nicht in der Superbike,<br />

nicht in der Supersport. Dass Davide auch mit<br />

auf dem Treppchen war, ist ein wirklich wichtiges<br />

Ergebnis für Ducati. Rennen 1 war nicht<br />

einfach. Ich habe gefühlt, dass das Motorrad<br />

nicht ganz hingehauen hat. Es wurde gerade<br />

besser, als der Zwischenfall mit Leon<br />

(Haslam) passierte. Es war einfach<br />

ein Rennunfall, ich war etwas weiter<br />

draußen als normal, er sah die Lücke<br />

und probierte es. Für Rennen 2<br />

hatten wir ein paar Änderungen geplant,<br />

sollte es trocken bleiben. Aber<br />

am Ende funktionierten diese Änderungen<br />

auch im Nassen. Es war in<br />

der Anfangsphase ok, ich hatte aber<br />

ein paar Probleme, meine Pace zu<br />

finden. Nachdem die Aprilias gestürzt<br />

waren, habe ich mich einfach<br />

konzentriert und habe das Podest<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Marco Melandri (oben) crashte in Lauf zwei, Sam Lowes (22) und Loris Baz (76) wurden Vierter und Sechster.<br />

Das Rennen gewann Jonathan Rea vor Davide Giugliano und Chaz Davies.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

21


Foto: worldsbk.com<br />

anvisiert. Ich habe die letzte Runde richtig genossen, ich war echt am<br />

Limit – und das wurde sogar die schnellste Rennrunde. Wir werden jetzt<br />

definitiv mit guter Laune nach Laguna Seca reisen.“<br />

Supersport WM<br />

Der schnellste Türke, Ex-Weltmeister Kenan Sofuoglu, stand auf der<br />

Pole vor dem Niederländer Michael van der Mark und dem Franzosen<br />

Jules Cluzel. Beim Start ging Kenan sofort in Führung, verfolgt vom<br />

WM-Führenden van der Mark. Cluzel und Kennedy schnappen in der<br />

ersten Rechts dann van der Mark, wobei der Ten Kate-Pilot wenigstens<br />

den Honda-Kollegen wieder hinter sich bringen kann. Die erste Runde<br />

geht mit der Führung von Kenan zu Ende, doch dahinter streiten<br />

drei Kampfhähne um Platz 2. Der Irländer in Buckmasters Diensten<br />

trumpft groß auf und bringt sich auf Platz 2 – zusammen mit dem<br />

schnellen Kawasaki-Türken kann er sich etwas absetzen. Dahinter hält<br />

sich Cluzel mit viel Einsatz den Niederländer vom Hals. Es folgen De<br />

Rosa, Jacobsen, Marino, Zanetti, Roccoli, Coghlan und Rolfo. Mit dem<br />

Beginn der vierten Runde zeigt sich Kennedy dann erstmals neben dem<br />

Türken und macht deutlich, dass er auch gerne mal die Führungsarbeit<br />

erledigen würde. In Runde 5 wird es eng, als Tamburini an Debise vorbei<br />

zieht und der Thailänder Wilairot den Italiener Bussolotti ausbremst.<br />

Doch entscheidender ist der Überholvorgang ganz vorne: auf der Zielgeraden<br />

geht der CIA-Honda-Pilot Kennedy mit leichtem Überschuss an<br />

Sofuoglu vorbei und führt damit in Runde 5 erstmals einen Supersport<br />

WM-Lauf an. Teamchef Buckmaster kaute daraufhin mächtig an den<br />

Nägeln, wobei die Basis für die guten Leistungen (auch von De Rosa) die<br />

umfangreichen Testfahrten der letzten Jahre auf der Hausstrecke waren.<br />

Bereits eine Umrundung später will der türkische Kawasaki-Treiber<br />

die ursprüngliche Reihenfolge wieder herstellen, kommt auch vorbei,<br />

muss aber erkennen, dass er zuviel <strong>Speed</strong> mit in die Kurve genommen<br />

hat. Beim „Korrekturfahren“ neben der Piste verliert Kenan nicht nur<br />

WORLD SUPERBIKE PORTIMAO<br />

auf Rang fünf vor Romain Lanusse ins<br />

Ziel. Zwei Rennen vor Saisonende hat<br />

der Argentinier Leandro Mercado (Barni<br />

Ducati) seine Meisterschaftsführung<br />

verloren. Er wurde lediglich Neunter.<br />

Sein Teamkollege Ondrej Jezek schaffte<br />

es nicht bis in die erste Kurve. Bereits in<br />

der Startaufstellung streikte seine Panigale.<br />

Marc Moser war nicht am Start.<br />

Superstock 600<br />

Marco Faccani vom San Carlo Team Italia<br />

holte sich bereits den vierten Sieg in<br />

der European Superstock 600 Meisterschaft<br />

und dominierte dabei das Rennen<br />

unter der Sonne Portugals. Welche<br />

Heißsporne bei den 600er am Start<br />

stehen, wurde in der ersten Kurve klar,<br />

als direkt eine ganze handvoll Piloten<br />

zu Boden ging. Zum Glück blieben alle<br />

unverletzt. Der Gesamtführende Faccani<br />

ging in der Folge am Pole-Setter Wayne Tessels vorbei und wurde später<br />

von Federico Caricasulo unter Druck gesetzt. Die Top Drei setzten sich<br />

vom Rest des Feldes ab, welches der Ukrainer Mikhalchik vor Richard<br />

Bodis (Talmacsi Racing) anführte. Niki Tuuli vom Kallio Racing Team<br />

musste zum zweiten Rennen in Folge aufgeben. Der Finne rutschte damit<br />

auf den dritten Gesamtrang ab. Unsere deutsche Hoffnung, der<br />

Schleizer Julian Puffe steigerte sich von Training zu Training und holte<br />

in einem starken Rennen den guten 10. Platz. Puffe verdoppelte damit<br />

nicht nur sein Punktekonto. Die Tatsache, dass er im Ziel den Viertplazierten<br />

in Sichtkontakt hatte, dürfte dem jungen Talent noch weiteren<br />

Auftrieb geben.<br />

Superbike Superpole Portimao<br />

1. T. Sykes<br />

2. J. Rea<br />

3. C. Davies<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

4. M. Melandri<br />

5. L. Baz<br />

ITA<br />

FRA<br />

Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki Racing Team<br />

Lorenzo Savadori gewinnt<br />

die Superstock 1000.<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

1:42,484<br />

1:42,765<br />

1:42,924<br />

1:43,038<br />

1:43,048<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Michael vd. Mark (60) entscheidet das Rennen der Supersport<br />

vor Jack Kennedy (4) und Kenan Sofuoglu für sich.<br />

Zeit, sondern auch den zweiten Platz an van der Mark, der bereits zwei<br />

Runden früher Cluzel überholt hatte. Darüber freut sich Kennedy, der<br />

nach einem Renndrittel das Rennen anführt. In Runde 7 ist nicht nur De<br />

Rosa an die führende Viergruppe herangekommen – auch Michael van<br />

der Mark holt sich die Führung vom Markengefährten aus Dublin. Während<br />

der viertplazierte Cluzel mit der MV über das schnellste Motorrad<br />

verfügt, hält sich Jacobsen auf dem 6 Platz. Bei Halbzeit verpasst dann<br />

Cluzel den Einlenkpunkt in der ersten Kurve und nimmt den Notausgang.<br />

Sehr zur Freude von De Rosa, der nun Vierter ist. Doch anstatt<br />

noch weitere 9 Runden zu fahren, sollte noch lediglich drei weitere dazu<br />

kommen. Einsetzender Regen gab den Impuls für den Abbruch. Van<br />

der Mark macht mit dem Sieg einen weiteren Schritt in Richtung Titel.<br />

Misano-Laufsieger Jules Cluzel gab mit der MV Agusta an der Box auf.<br />

Unsere deutsche Hoffnung Kevin Wahr, war zwar vor Ort, musste aber<br />

aus finanziellen Gründen auf einen Start verzichten. Es sollen aber wenigstens<br />

noch zwei Rennen werden. Raffaele De Rosa brachte die zweite<br />

CIA Insurance-Honda als Vierter ins Ziel, dahinter kamen PJ Jacobsen<br />

und Lorenzo Zanetti an. Jack Kennedy freute sich riesig über seinen<br />

Erfolg: „Es war eine ziemliche Erleichterung, es hat lange gedauert, ehe<br />

ich auf das Podest gekommen bin. Ich war das ganze Wochenende über<br />

zuversichtlich, dass wir das schaffen können. Das Team hat super gearbeitet<br />

und ich muss ihnen allen sehr danken. Vor der Sommerpause<br />

hätte es nicht besser laufen können. Ich kann meine Ferien jetzt ein<br />

wenig entspannter angehen und genießen.“<br />

Superstock 1000<br />

Superbike rennen 1 Portimao - 20 Runden<br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. L. Baz<br />

4. M. Melandri<br />

5. J. Rea<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Superbike rennen 2 Portimao - 18 Runden<br />

1. J. Rea<br />

GBR PATA Honda<br />

Honda<br />

2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team Aprilia<br />

3. C. Davies GBR Ducati Superbike Team Ducati<br />

4. A. Lowes GBR Voltcom Cresent Suzuki Suzuki<br />

5. L. Haslam GBR PATA Honda<br />

Honda<br />

Superbike-WM gesamtstand <strong>2014</strong><br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. l. Baz<br />

4. J. Rea<br />

5. M. Melandri<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

Supersport qualifying Portimao<br />

1. K. Sofuoglu<br />

2. M. vd. Mark<br />

TUR MAHI Racing Team India<br />

NED PATA Honda<br />

3. J. Cluzel<br />

4. J. Kennedy<br />

5. R. de Rosa<br />

FRA<br />

IRL<br />

ITA<br />

MV Agusta RC-Yakhnich<br />

CIA Insurance Honda<br />

CIA Insurance Honda<br />

Supersport rennen Portimao - 12 Runden<br />

1. M. vd. Mark NED PATA Honda<br />

2. J. Kennedy IRL CIA Insurance Honda<br />

3. K. Sofuoglu TUR MAHI Racing Team India<br />

4. R. de Rosa ITA CIA Insurance Honda<br />

5. P. Jacobsen USA Intermoto Ponyexpres<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

34:45,568<br />

+ 2,539<br />

+ 3,175<br />

+ 4,042<br />

+ 7,791<br />

34:55,154<br />

+ 6,817<br />

+ 8,676<br />

+ 9,740<br />

+ 11,289<br />

284<br />

241<br />

236<br />

235<br />

192<br />

1:45,924<br />

1:46,002<br />

1:46,089<br />

1:46,310<br />

1:46,591<br />

21:15,438<br />

+ 1,649<br />

+ 1,961<br />

+ 8,042<br />

+ 8,095<br />

Auf abtrocknender Strecke sicherte sich Lorenzo Savadori den Sieg im<br />

FIM Superstock 1000 Cup. In der Schlussphase setzte er sich von den<br />

Verfolgern ab und sah die Zielflagge als Erster vor Matthieu Lussiana und<br />

David McFadden, mit der dritten Kawasaki. Letzterer feierte sein erstes<br />

Podest und schlug am Ende noch Kyle Smith mit der Racedays- Honda.<br />

Der US-Amerikaner Josh Day kam auf der zweiten Racedays- Honda<br />

22 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Supersport-wm gesamtstand <strong>2014</strong><br />

1. M. vd. Mark<br />

2. J. Cluzel<br />

3. F. Marino<br />

4. K. Sofuoglu<br />

5. L. Zanetti<br />

NED PATA Honda<br />

FRA MV Agusta RC-Yakhnich<br />

FRA Intermoto Ponyexpres<br />

TUR MAHI Racing Team India<br />

ITA PATA Honda<br />

Honda<br />

MV Agusta<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

160<br />

107<br />

93<br />

83<br />

80


WORLD SUPERBIKE LAGUNA SECA<br />

Wir sind Weltmeister - nur leider<br />

nicht bei den Superbikes!<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Neun - Laguna Seca/USA<br />

Text: Bernd Lukas George, Fotos: worldsbk.com<br />

Rennen Eins<br />

Fast schon traditionell stellt Tommy Sykes<br />

seine ZX 10 R auf die Pole. Und das bei seinem<br />

150. Superbike Rennen. Neben ihm parkt<br />

Guintoli die Aprilia V4 auf dem zweiten Startplatz<br />

vor dem ehemaligen USA-Söldner Chaz<br />

Davies. Dahinter auf Vier dessen Ducati-Teamkollege<br />

Davide Giugliano vor Marco Melandri,<br />

dem es nach dem Nuller aus dem zweiten Portimao-Rennen<br />

sicher schwer<br />

fällt, das Heck von Sylvain<br />

Guintoli zu betrachten. Laverty<br />

ist Sechster am Start und<br />

darf diese Leistung sicherlich<br />

auch bei weiteren Gesprächen<br />

mit seinem Arbeitgeber in<br />

Richtung MotoGP in die<br />

Waagschale werfen. Doch wie<br />

man hier sagt: „The Bullshit<br />

stopps, when the Flag drops!“<br />

Das Geschwätz ist zu Ende<br />

wenn die Startflagge fällt, frei<br />

übersetzt. Und so geschah<br />

es auch, als die Ampel den<br />

ersten Lauf eröffnete. Sykes<br />

macht auch fast traditionell<br />

einen guten Start und setzt<br />

sich an die Spitze. Guintoli<br />

kommt zwar als Zweiter weg,<br />

trifft aber nicht den Scheitel<br />

der ersten Kurve, wodurch Melandri seine Position<br />

erbt. Dahinter sieht sich Chaz Davies<br />

das Gerangel mit den beiden Honda-Piloten<br />

in seinem Rücken an. Dann folgt Laverty vor<br />

Elias und Giugliano, der aber schnell wieder<br />

einige Plätze nach seinem schlechten Start<br />

gut machen kann. Wer aber nun denkt, dass es<br />

nicht noch turbulenter werden kann, wird von<br />

Tommy Sykes eines besseren belehrt. Bei der<br />

Tom Sykes: Superpole, Dritter im ersten Rennen, Sieger des zweiten Laufes und<br />

nunmehr 44 Punkte Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf Sylvain Guintoli.<br />

nur wenige Meter vor dem<br />

EBR-Werkspiloten May fährt.<br />

In der 16. Runde verliert<br />

Haslam seinen fünften Platz an Elias, während<br />

Teamkollege Rea den 7. von Lowes übernimmt.<br />

Ganz vorne finden sich dagegen einige<br />

Herrschaften mit den Gegebenheiten ab. Guintoli<br />

lässt Melandri ziehen und achtet auf den<br />

Abstand zu seinem WM-Widersacher Sykes.<br />

In den nächsten Runden ergeben sich für die<br />

Honda-Fotografen perfekte Gelegenheiten, die<br />

beiden Werksfahrer bei strahlendem Sonnenersten<br />

Anfahrt zur weltberühmten Corkscrew-<br />

Kurve trifft der Mann aus Huddersfield die<br />

Einfahrt nicht perfekt. Er nimmt dann gezwungenermaßen<br />

die „Rossi-Variante“, die zwar<br />

zum Überholen taugt, nicht aber, wenn man<br />

in Führung ist. Während also die ZX 10 R über<br />

den Beton neben der Strecke holpert, gehen<br />

die beiden Werks-Aprilia-Piloten an der Kawa<br />

vorbei. Damit lautet am Ende der ersten Runde<br />

die Reihenfolge hinter dem Führenden Melandri:<br />

Guintoli-Sykes-Davies-Haslam-Rea-Giugliano-Laverty<br />

und Elias. Canepa ist 12. und<br />

bester Evo-Pilot. In der zweiten Runde fliegt<br />

dann Chaz Davies mit einem Highsider aus<br />

dem Sattel der Panigale. Der großgewachsene<br />

Waliser hatte sich von der Superbike-Rückkehr<br />

nach Laguna Seca einiges versprochen, hatte<br />

er hier doch zwei Jahre Gelegenheit mit der<br />

AMA-Serie Streckenerfahrung zu sammeln.<br />

Jetzt torkelt der Werksfahrer mit einer staubigen<br />

Lederkombi neben der Strecke und hat<br />

sich ganz offensichtlich den Kopf angeschlagen.<br />

Haslam kommt so auf den vierten Platz<br />

und rangiert damit vor Rea. Diese Position<br />

hält er auch noch zu Beginn der vierten Runde<br />

– allerdings kommt von hinten der entschlossene,<br />

letzte Ducati-Pilot Davide Giugliano herangestürmt.<br />

Der Römer macht kurzen Prozess,<br />

geht am Briten mit der Honda vorbei<br />

und verfolgt den Briten mit der Kawasaki. Zu<br />

Beginn der sechsten Runde haben sich dann<br />

zwei Viererpulks gebildet: Melandri, Guintoli,<br />

Sykes und Giugliano in der ersten und Haslam,<br />

Rea, Laverty und Elias in der zweiten Gruppe.<br />

Aus dieser verabschiedet sich dann Rea nach<br />

einem Umweg durch den Kies. Als Zehnter<br />

kann der Ire in der Gesellschaft von Baz und<br />

Lowes weiter fahren. Nicht mehr weiter fahren<br />

kann dagegen Badovini, der seine Bimota an<br />

der Box abgibt. Ohnehin wird es für die Italiener<br />

mit Scientology-Hintergrund schwierig, da<br />

man in den nächsten Wochen die geforderten<br />

125 Motorräder nachweisen muss, will man<br />

in Zukunft weiter gewertet werden. Aus der<br />

Wertung verabschiedet sich jetzt Laverty mit<br />

einem technischen Defekt an der GSXR. Bei<br />

Halbzeit fährt vorne die bekannte Dreiergruppe,<br />

dann mit deutlichem Abstand Giugliano<br />

mit der Ducati und nach einer ähnlichen großen<br />

Lücke folgt ein gut aufgelegter Haslam vor<br />

dem besten Privatfahrer Toni<br />

Elias. Auf Position Sieben<br />

fährt Lowes vor Rea und Baz.<br />

Mit einer starken Leistung hat<br />

sich Salom an Canepa vorbei<br />

gefahren und ist als 10.<br />

jetzt bester Evo-Pilot. Barrier<br />

ist 15. vor seiner Vertretung<br />

Leon Camier, der dieses Mal<br />

auf der MV des verletzten<br />

Corti sitzt. Zehn Runden vor<br />

dem Ziel kommen sich dann<br />

Haslam, Elias, Lowes und<br />

Rea immer näher. Schließlich<br />

winkt der mögliche 5. Platz.<br />

Genauso hart fighten aber<br />

weiter hinten der EBR-Kunde<br />

Pegram, der 18. ist und<br />

Corkscrew wurde Toni Elias, genauso wie Davide Giugliano zum Verhängnis.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

23


WORLD SUPERBIKE LAGUNA SECA<br />

schein abzubilden. So dicht waren die beiden<br />

in diesem Jahr noch nie zusammen. In Runde<br />

20 hat Rea dann genug und geht am Briten mit<br />

der Nummer 91 vorbei. Er hat nun Elias direkt<br />

vor sich und versucht<br />

den Abstand zu verringern.<br />

Doch Elias hat<br />

eigene Pläne und robbt<br />

sich immer näher an Davide<br />

Giugliano heran. In<br />

der letzten Kurve kann er<br />

dann sogar den Italiener<br />

überrumpeln, wird aber<br />

auf den letzten Metern<br />

von der Ducati wieder<br />

nieder gerungen. Wenigstens<br />

liefern die beiden<br />

damit den spannendsten<br />

Moment der letzten fünf<br />

Runden.<br />

Rennen 2<br />

Da sich Chaz Davies bei<br />

seinem Sturz im ersten<br />

Lauf eine heftige Gehirnerschütterung<br />

geholt<br />

hat, bekommt er Startverbot vom leitenden<br />

Rennarzt. Dadurch rückt sein Teamkollege Davide<br />

Giugliano auf den dritten Startplatz vor.<br />

Auch Haslam ist Nutznießer des Ausfalls, da<br />

er nun aus der zweiten Reihe in den nächsten<br />

Lauf starten darf. Und das gelingt ihm auch<br />

einigermaßen. Doch Sykes kann er nicht gefährden,<br />

der Brite gewinnt den Start vor Melandri<br />

und Guintoli. Laverty ist in der ersten<br />

Action bei Alex Lowes... die Rennen beendete er auf acht und zehn.<br />

Runde mehrfach auf dem dritten Platz. Eine<br />

Übung, die ihm sicherlich Spaß macht, da er<br />

jeweils die beiden Aprilia Piloten aufmischt.<br />

In der zweiten Runde findet sich Laverty dann<br />

Melandri gewinnt Lauf eins vor Guintoli und Sykes.<br />

auf dem vierten Platz vor Giugliano, der nach<br />

schlechtem Start Elias überholt hat, sowie<br />

Baz, Rea und Haslam. Chris Iddon fährt mit<br />

der Bimota als 11. und bester Evo-Treiber direkt<br />

vor Salom. In der vierten Runde kann der<br />

Spanier mit der Kawa am frechen Briten vorbei<br />

gehen. Was vernünftig erscheint, da hinter den<br />

beiden eine riesige Gruppe auf ihre Chance<br />

wartet. Eine Chance sieht auch Sylvain Guintoli,<br />

als er in Runde Fünf den vor ihm fahrenden<br />

Sykes angreift. Doch der amtierende Weltmeister<br />

kontert erfolgreich und nur zwei Kurven<br />

weiter findet sich Guintoli plötzlich als Dritter<br />

sogar noch hinter Melandri<br />

wieder. Und wenige<br />

Minuten nachdem<br />

die deutsche Fußball-<br />

Nationalmannschaft den<br />

vierten WM-Stern gegen<br />

Argentinien geholt hat,<br />

geht Sylvain Barrier mit<br />

der deutschen BMW an<br />

Iddon und Salom vorbei<br />

und ist jetzt als bester<br />

Evo-Pilot unterwegs. In<br />

der zehnten Runde ist<br />

die BMW immer noch<br />

auf Platz 11 unterwegs<br />

und Sykes führt weiterhin<br />

vor Melandri und<br />

Guintoli. Laverty ist<br />

Vierter vor Elias, Giugliano,<br />

Rea, Baz, Haslam<br />

und Lowes. Kurz nachdem<br />

Haslam an Baz vorbei<br />

gehen konnte, wird<br />

das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen.<br />

Alex Lowes war mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss<br />

in das Heck von Baz gekracht<br />

und lag neben der Strecke. Lowes ist unverletzt<br />

und das gesamte Fahrerlager wartet auf die<br />

Entscheidung zum Neustart. In Miller Park im<br />

vorletzten Jahr wurde dieser enorm lange verzögert,<br />

da ein Airfence beschädigt war und die<br />

Reparatur sowie die Entscheidung eine kleine<br />

Leon Camier (19) auf der MV Agusta und Larry Pegram auf der EBR 1190 RX hatten keine Ambitionen auf die Top Ten.<br />

24 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


WORLD SUPERBIKE LAGUNA SECA<br />

Sieger in Lauf zwei - der amtierende Weltmeister Tom Sykes.<br />

Ewigkeit dauerten. Offensichtlich hat die DORNA den Amerikanern bei<br />

der Vertragsverlängerung einen kleinen Vortrag über die Bedeutung von<br />

Fernsehrechten gegeben. Nach wenigen Minuten gibt es die Entscheidung<br />

zur Fortsetzung. Zügige Startaufstellung und dann ein 7-Runden<br />

Sprint. Eine Renndistanz die bei den britischen Piloten bekannt ist,<br />

aber bei Kenan Sofuoglu für heftige Kritik sorgen würde.<br />

Rennen Zwei – Neustart<br />

Auch bei seinem 151. Rennen hat Tom Sykes einen guten Start. Doch<br />

Marco Melandri ist noch besser und geht in Führung vor Sykes, Guintoli,<br />

Elias, Haslam und Laverty. Nach der ersten Runde , also einem<br />

Siebtel der Renndistanz, führt Melandri vor Sykes, Guintoli, Rea, Eli-<br />

Melandri setzte sich in beiden Läufen gegen Teamkollege Guintoli durch.<br />

as, Laverty, Baz und Giugliano. Letzterer schnappt sich Baz auf den<br />

nächsten Metern. Haslam ist 9. vor Idoon (Bester Evo-Pilot), Canepa,<br />

Barrier und Badovini. Salom ist nach schlechtem Start nur auf Position<br />

16 unterwegs. Der einzige Ducatisti, der Römer Giugliano ist recht<br />

motiviert und macht einige Plätze gut. Bis die S 1000 RR von Sylvain<br />

Barrier in die Mauer bei Start-Ziel knallt und auf der Strecke liegen<br />

bleibt. Abbruch mit Rot ist die einzig richtige Entscheidung. Barrier<br />

hatte einen Highsider beim Beschleunigen auf die Zielgerade. Er flog<br />

vom Motorrad und rutschte dann heftig in die Mauer.<br />

Rennen Zwei – Zweiter Neustart<br />

An diesem Tag erinnerten die Superbikes an die wildesten Supersportler-Zeiten.<br />

Erst im dritten Anlauf wurde das Rennen zu Ende gebracht<br />

und Sykes gewann vor Guintoli und Rea. Das Rennen war nichts für die<br />

Italiener. Canepa verabschiedete sich als Erster in die Box. Melandri<br />

war kurz nach dem Start in Führung liegend gestürzt. Sein Landsmann<br />

Davide Giugliano folgte wenig später. Beide rollten aber vorsichtshalber<br />

mit eigener Kraft zurück an die Box – vielleicht wollten sie auf keinen<br />

Fall die Ursache für einen weiteren Abbruch sein. Eugene Laverty mit<br />

der Suzuki, Toni Elias und Loris Baz rundeten die Top Sechs ab. Bei den<br />

David Salom wurde mit seiner EVO-Kawa Zehnter und Zwölfter.<br />

Evo-Bikes war es einmal mehr der Spanier David Salom (Motocard-Kawasaki<br />

Racing Team) der mit dem achten Gesamtrang die Evo-Wertung<br />

gewann. Markenkollege Tom Sykes strahlte aus dem bärtigen Gesicht:<br />

„Achter Sieg dieses Jahr und die Führung in der Meisterschaft um einen<br />

Punk vergrößert. Ich wusste nach letztem Jahr, dass diese Strecke für<br />

uns schwierig werden würde, das bestätigte sich auch im ersten Lauf<br />

dieses Jahr. Wenn mir am Samstag einer diesen Deal angeboten hätte,<br />

hätte ich zugeschlagen. Ich dachte, dass mein Punktevorsprung nach<br />

diesem Event nicht mehr so groß sein würde. Im zweiten Lauf, mit den<br />

ganzen roten Flaggen und dem kurzen Rennen, ging es sofort um Alles!<br />

Ich war nach dem ersten Lauf motiviert, denn das Motorrad hat gut<br />

funktioniert. Wir haben für den ersten Versuch von Lauf 2 Änderungen<br />

vorgenommen, die es noch besser gemacht haben. Beim ersten Re-<br />

Start war es noch mal besser und dann haben wir für den letzten Start<br />

noch mal etwas geändert und noch mal wurde es besser. Ich bin sehr<br />

froh, dass ich meine Führung in der Meisterschaft ausbauen konnte und<br />

der Sieg ist natürlich auch wunderbar. Ich kann jetzt sehr entspannt und<br />

sehr motiviert in die Sommerpause gehen.“<br />

Und bevor es nun in eine längere Sommerpause geht, geben war auch<br />

David Salom das Wort: „Ich habe heute zwei Mal die Evo-Klasse gewonnen,<br />

aber mit jedem Rennen wird die Konkurrenz stärker. Es ist nicht<br />

einfach. In der Meisterschaft führen wir vor der Sommerpause. Es war<br />

ein sehr schwieriges Wochenende in den Trainings, denn ich konnte keine<br />

richtig schnelle Runde fahren. Im ersten Rennen bin ich am Start<br />

nicht gut weg gekommen, habe aber voll gepusht. Ich musste die Konzentration<br />

halten und zu gewinnen war ein gutes Ergebnis für uns. Das<br />

zweite Rennen war sehr kurz, aber wir haben wieder gewonnen und den<br />

Vorsprung in der Evo-Klasse ausgebaut.“<br />

Prima, schauen wir uns also an, wie es dann weiter geht.<br />

Schönen Sommer und eine tolle Zeit als (Fußball-) Weltmeister<br />

wünscht<br />

Bernd L. George<br />

Superbike Superpole Laguna Seca<br />

1. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

3. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />

4. D. Giugliano<br />

5. M. Melandri<br />

ITA<br />

ITA<br />

Ducati Superbike Team<br />

Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

Superbike rennen 1 Laguna seca - 25 Runden<br />

1. M. Melandri<br />

2. S. Guintoli<br />

3. T. Sykes<br />

4. D. Giugliano<br />

5. T. Elias<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

ITA Ducati Superbike Team<br />

SPA Red Devils Roma<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Aprilia<br />

1:21,811<br />

1:22,339<br />

1:22,384<br />

1:22,422<br />

1:22,704<br />

35:07,782<br />

+ 0,905<br />

+ 6,627<br />

+ 13,574<br />

+ 13,855<br />

Superbike rennen 2 laguna seca - 9 Runden (red flag)<br />

1. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki 12:42,795<br />

2. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team Aprilia + 0,096<br />

3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team Aprilia + 0,318<br />

4. E. Laverty IRL Voltcom Crescent Suzuki Suzuki + 1,516<br />

5. T. Elias<br />

SPA PRed Devils Roma Aprilia + 2,191<br />

Superbike-WM gesamtstand<br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. J. Rea<br />

4. L. Baz<br />

5. M. Melandri<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

325<br />

281<br />

261<br />

253<br />

217<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

25


SPORT1<br />

feiert in Brünn den 100. Grand Prix der Sendegeschichte<br />

Seit 2009 ist die Motorrad-Weltmeisterschaft<br />

MotoGP auf SPORT1 zu Hause. Im tschechischen<br />

Brünn wird der Sportsender Mitte August<br />

zum 100. Mal live von einem Grand Prix<br />

berichten. Zeit für einen kleinen Rückblick:<br />

Der Auftakt in das Abenteuer MotoGP war<br />

für den Sender SPOR1, der damals noch als<br />

Deutsches Sport Fernsehen (DSF) bekannt<br />

war, durchaus turbulent: Am Sonntag, 12. April<br />

Eddie im Gespräch mit Stefan Bradl.<br />

Andrea Kaiser und Alex Hofmann 2009.<br />

2009, sorgte in Katar sinnflutartiger Regen für<br />

eine Verschiebung des MotoGP-Rennens auf<br />

Montag, was allerdings knapp 500.000 Zuschauer<br />

im Schnitt nicht davon abhalten konnte,<br />

beim Sieg von Casey Stoner einzuschalten.<br />

Das Rennen der 125ccm-Klasse ging dagegen<br />

verkürzt noch am Sonntag über die Bühne. Bei<br />

der TV-Premiere fuhr das deutsche Trio um<br />

Sandro Cortese, Stefan Bradl und Jonas Folger<br />

dem Anlass entsprechend in die Top Ten.<br />

Für Cortese reichte es damals sogar für einen<br />

Platz auf dem Podium, während ein gewisser<br />

Marc Marquez mit einem spektakulären Highsider<br />

nicht ins Ziel kam.<br />

Seit dem Startschuss in Katar 2009 hat<br />

SPORT1 plattformübergreifend in TV und<br />

Livestream über 2.200 Live-Stunden von der<br />

Motorrad-WM berichtet, davon alleine über<br />

1.000 Live-Stunden im Free-TV. Kommentator<br />

Edgar Mielke hat dabei bis heute lediglich einen<br />

Grand Prix verpasst. Wie Mielke ist auch<br />

Experte Alex Hofmann von Anfang an mit an<br />

Bord. Zunächst war der ehemalige MotoGP-<br />

Pilot hauptsächlich als Co-Kommentator im<br />

Einsatz. Allerdings stellte Hofmann, der fünf<br />

Sprachen fließend spricht, auch schnell sein<br />

Talent vor der Kamera als Moderator und Interviewer<br />

unter Beweis. Zu den Highlights der<br />

Übertragungen gehören natürlich auch nach<br />

wie vor die Streckenvorstellungen des 34-Jährigen,<br />

der den TV-Zuschauern auf seiner Aprilia<br />

RSV4 mit bis zu sechs GoPro-Kameras ausgestattet<br />

echtes Renn-Feeling nach Hause ins<br />

Wohnzimmer bringt. Anfangs gehörten neben<br />

den beiden Dauerbrennern Mielke und Hofmann<br />

zudem auch Moderator Wolfgang Rother<br />

und Reporterin Andrea Kaiser zum TV-Team.<br />

Auch sportlich war in der bisher sechsjährigen<br />

MotoGP-Geschichte von SPORT1 einiges geboten.<br />

Unvergessen ist dabei sicherlich der 100.<br />

Grand-Prix- Sieg von „Il dotorre“ Valentino<br />

Rossi im niederländischen Assen 2009. Rossi<br />

war es auch, der am Ende der Saison seinen<br />

insgesamt neunten WM-Titel in Empfang nehmen<br />

durfte. In der Königsklasse folgten ihm<br />

bis heute die großen Namen Jorge Lorenzo<br />

(2010 und 2012), Casey Stoner (2011) und<br />

Marc Marquez (2013). Auch aus deutscher<br />

Sicht gab es große Erfolge: 2011 sicherte<br />

sich Stefan Bradl in Valencia nach einem packenden<br />

Duell mit Marc Marquez den Titel in<br />

der Moto2. Ein Jahr später fuhr der damalige<br />

Moto3-Pilot Sandro Cortese am <strong>Sachsenring</strong><br />

zum ersten deutschen Heimsieg nach über 40<br />

Jahren, am Ende der Saison durfte auch er<br />

den WM-Pokal in Empfang nehmen.<br />

Leider gab es in der MotoGP-Geschichte des<br />

Senders aber auch dunkle Stunden: Im Jahr<br />

2010 verunglückte der Japaner Shoya Tomizawa<br />

beim San Marino GP tödlich. Ein Jahr<br />

später ereilte dieses tragische Schicksal in<br />

Malaysia auch den Italiener Marco Simoncelli.<br />

Beide Vorfälle stürzten die gesamte MotoGP-<br />

Gemeinde in tiefe Trauer.<br />

Auch neben den Kurvenstars hatte SPORT1<br />

jede Menge Prominenz vor der Kamera: Die<br />

Formel-1-Piloten Michael Schumacher, Nico<br />

Rosberg und Marc Webber waren an der Strecke<br />

allesamt schwer von den Zweirad-Kollegen<br />

beeindruckt. Auch bekannte Fußball-Gesichter<br />

wie BVB-Keeper Roman Weidenfeller, Barca-<br />

Ikone Carlos Puyol oder Ex-Leverkusen-Trainer<br />

Sami Hyypiä statteten der MotoGP und<br />

SPORT1 einen Besuch ab. Zu den Gästen am<br />

SPORT1-Mikrofon gehörten außerdem Schauspiel-Größen<br />

wie Antonio Banderas, Paris Hilton<br />

oder der Stuttgarter Tatort-Kommissar<br />

Richy Müller.<br />

Die 99 MotoGP-Wochenenden auf SPORT1<br />

hatten rund um den Globus jede Menge denkwürdige<br />

Momente zu bieten. Nun freut sich<br />

das gesamte Team vor und hinter der Kamera<br />

auf den 100. Grand Prix und wird es sich bei<br />

dieser Gelegenheit sicher nicht nehmen lassen,<br />

den TV-Zuschauern das ein oder andere<br />

davon zu präsentieren.<br />

Quellen: sport1 Presse, Martin Roesch, Getty images, Friedemann Kirn, Ozan Kutay, Ingrid Birkeneder<br />

Eddie Mielke und Alex Hofmann an ihrem Arbeitsplatz.<br />

Wolfgang Rother gehörte zu Beginn ebenfalls zum TV-Team.<br />

Alex in Vorbereitung zu seiner legendären Media-Lap.<br />

Das Sendestudio - hier laufen alle Drähte zusammen.<br />

26 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

31


MotoGP SACHSENRING<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Marc Marquez in Aragon schon Welmeister?<br />

Sie finden uns auf der INTERMOT<br />

in Halle 8 Stand 010<br />

Text: André Birkenkampf, Toni Börner<br />

Mit einem weiteren grandiosen Auftritt sicherte<br />

sich Marc Marquez vor vollem Haus am<br />

<strong>Sachsenring</strong> seinen neunten Sieg im neunten<br />

MotoGP-Rennen. Sollte die Saison nach der<br />

Sommerpause weiterhin so erfolgreich laufen<br />

wie bisher, könnte der Titelverteidiger bereits<br />

in Aragon alles klar machen und seinen zweiten<br />

Titel im zweiten MotoGP-Jahr feiern. Der<br />

Spanier, der seinen Vertrag<br />

mit Honda bereits im<br />

Vorfeld des Grand Prix um<br />

zwei Jahre verlängerte, äußerte<br />

sich am Donnerstag<br />

über die Strecke, machte<br />

sich aber auch über seine<br />

Konkurrenten Gedanken.<br />

„Das letzte Jahr war etwas<br />

eigenartig, da Dani und<br />

Jorge im Rennen fehlten.<br />

Ich denke, dass es dieses<br />

Jahr etwas anders wird<br />

und man das vergangene<br />

Jahr nicht als Vergleich<br />

heranziehen kann. Vor<br />

allem Dani war immer<br />

sehr stark am <strong>Sachsenring</strong><br />

und er wird es hauptsächlich<br />

auch sein, den<br />

es zu schlagen gilt. Auch<br />

Jorge und Valentino werden ein Wörtchen um<br />

den Sieg mitreden können und von daher gilt<br />

es, über das Wochenende einen guten Job zu<br />

machen. Ich denke, der erste Sektor wird sehr<br />

entscheidend sein, da die Strecke hier sehr<br />

eng und winklig ist. Wir werden unser bestes<br />

für ein gutes Rennen tun, auch wenn es regnen<br />

sollte.“<br />

Sturz des Weltmeisters am Freitag.<br />

Foto: Gerhard Schiel<br />

Inhaber: Frieder Schulz<br />

Rufen Sie an:<br />

03 72 04 / 28 08 • Fax: 03 72 04 / 28 46<br />

■ Heizöl ■ Diesel ■ Schmierstoffe<br />

32 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Stefan Bradl, der nun schon sein drittes Heimrennen<br />

auf einer MotoGP-Maschine fuhr, bezeichnete<br />

das Rennen als eines seiner wichtigsten<br />

in der Saison. „Der <strong>Sachsenring</strong> ist<br />

immer etwas ganz besonderes für mich und<br />

es ist immer wieder toll, hierher zu kommen.<br />

Vor allem die vielen Fans und Zuschauer, die<br />

einem während des Wochenendes zujubeln,<br />

sind einzigartig. Ich und mein Team haben uns<br />

nach dem Desaster von Assen auch einiges<br />

fürs Wochenende vorgenommen und wollen<br />

hier einiges klarstellen.<br />

MotoGP SACHSENRING<br />

im sächsischen Kiesbett versenkte, um 0,117<br />

Sekunden auf Platz zwei. Dahinter folgten<br />

Jorge Lorenzo, Stefan Bradl, Alvaro Bautista,<br />

Andrea Iannone, Pol Espargaro, Andrea Dovizioso,<br />

Dani Pedrosa, der ebenfalls einen Crash<br />

verschmerzen musste, Valentino Rossi, Bradley<br />

Smith, Yonny Hernandez, Cal Crutchlow,<br />

Michael Laverty, Scott Redding und Hiroshi<br />

Aoyama. Alle diese Piloten befanden sich am<br />

Ende des Tages innerhalb einer Sekunde, wobei<br />

Aoyama mit 0,920 Sekunden den größten<br />

Abstand auf Espargaro aufwies.<br />

Valentino Rossi haderte mit dem Freitag und<br />

hatte sich einen besseren Einstieg ins Wochenende<br />

gewünscht. „Am Vormittag war noch alles<br />

in Ordnung und ich konnte gute Rundenzeiten<br />

fahren. Mit dem dritten Platz war ich zufrieden,<br />

da ich auch mit gebrauchten Reifen auf<br />

gute Zeiten kam. Als es am Nachmittag wärmer<br />

wurde, stellten sich Probleme mit dem<br />

Setup ein, mit denen wir nicht rechneten. Ich<br />

habe dann einige Veränderungen vornehmen<br />

lassen und vorn einen harten Reifen aufziehen<br />

lassen, mit dem ich dann sehr große Probleme<br />

bekam. Ich konnte einfach nicht das Limit<br />

austesten und das ärgert mich besonders.<br />

Sechs Zehntel auf die<br />

Spitze sind einfach zu<br />

viel. Damit bin ich nicht<br />

zufrieden.“<br />

Stefan Bradl hatte mit<br />

Platz vier am Freitag<br />

wenig auszusetzen.<br />

„Nun, es war ein ziemlich<br />

guter Tag für uns,<br />

und der vierte Platz ist<br />

ein guter Anfang bei<br />

meinem Heim-GP. Wir<br />

haben viele Dinge ausprobiert,<br />

inklusive der<br />

Reifen, denn wir haben<br />

einige Optionen und<br />

sind uns bei der Reifenwahl<br />

nicht ganz sicher. Die Situation beim<br />

Frontreifen ist ein bisschen kritisch. Wir haben<br />

eine weiche und eine harte Option aber grundsätzlich<br />

ist der Medium-Reifen derzeit die beste<br />

Wahl. Wie auch immer - wenn das Wetter<br />

gut ist, können wir die härtere Reifenmischung<br />

nehmen - also drücken wir die Daumen, dass<br />

es ein sonniges Rennen wird. Am Ende der<br />

Session probierten wir einige Einstellungen<br />

aus, um mehr Stabilität in der Front zu bekommen<br />

und wir sind auf dem richtigen Weg. Nun<br />

bin ich zuversichtlich für morgen, denn unsere<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Jörg Wießmannl<br />

Foto: Peter Lange<br />

Aleix Espargaro auf dem Weg zur Bestzeit am Freitag.<br />

Aleix Espargaro macht am Freitag die Pace<br />

Der Trainingsschnellste von Assen war auch<br />

der, der die Bestmarke am Freitag auf dem<br />

<strong>Sachsenring</strong> markierte. Mit 1:22.041 verwies<br />

er Marc Marquez, der schon nach zehn Minuten<br />

Trainingszeit am Vormittag seine Maschine<br />

Valentino Rossi war mit dem<br />

Freitag nicht zufrieden.<br />

Dani Pedrosa stürzte, blieb aber diesmal zum Glück unverletzt.<br />

Pace ist okay und wir können uns unter den<br />

ersten Fünf platzieren.“<br />

Jorge Lorenzo hatte nach dem desaströsen<br />

Wochenende von Assen an Platz drei ebenfalls<br />

nichts zu meckern. „Ich konnte heute von Beginn<br />

an schnell fahren und wir waren immer<br />

in den Top 3. Das Gefühl fürs Motorrad war<br />

wesentlich besser als in Barcelona und Assen,<br />

was mich fürs Wochenende zuversichtlich<br />

stimmt. Auch die Rennpace und vor allem das<br />

Bremsverhalten waren sehr gut. Ich fühle mich<br />

körperlich sehr stark und nach kleinen Veränderungen<br />

am Bike sollte es möglich sein, morgen<br />

in die erste Startreihe zu fahren.“<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

33


Erste Startreihe für Stefan Bradl am Samstag.<br />

MotoGP SACHSENRING<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Rundenzeiten purzeln<br />

Am Samstagvormittag zeichnete sich schon<br />

anhand der Rundenzeiten ab, was am Nachmittag<br />

passieren würde. Im dritten und letzten<br />

gezeiteten Training für den direkten Einzug in<br />

Qualifying 2, drückte Marc Marquez die Freitagsbestzeit<br />

um knapp eine halbe Sekunde<br />

nach unten. Jorge Lorenzo, der um knapp drei<br />

Zehntel dahinter folgte, musste sich gegen<br />

Stefan Bradl erwehren, der nur 0,026 Sekunden<br />

auf den Zweitplatzierten verlor.<br />

Aleix Espargaro, Bradley Smith, der seine Mechaniker<br />

vorher schon mit reichlich Arbeit versorgte,<br />

Valentino Rossi, Dani Pedrosa Pol Espargaro,<br />

Andrea Iannone und Alvaro Bautista<br />

waren es letztendlich, die in Qualifying eins<br />

Pause hatten.<br />

Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow mussten<br />

mit ihren Werks-Ducatis unterdessen zum<br />

Nachsitzen, wo es dann mit Nicky Hayden nur<br />

der Italiener war, der im Anschluss den Kampf<br />

Foto: Jörg Wießmannl<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Pol Espargaro kam im Quali auf Platz acht.<br />

Für Jorge Lorenzo ging der Wunsch auf Startreihe eins nicht in Erfüllung.<br />

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34 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


um die ersten vier Startreihen aufnehmen<br />

konnte. Für Crutchlow blieb nur die fünftbeste<br />

Zeit und damit Startplatz fünfzehn.<br />

Erste Startreihe für den Lokalmatador<br />

In einem packenden Qualifying war es der<br />

starke Aleix Espargaro, der zunächst die Bestzeit<br />

hielt. Nach Halbzeit der Sitzung war es unter<br />

großem Jubel sogar Stefan Bradl, der sich<br />

an die Spitze des Feldes schieben konnte. Dani<br />

Pedrosa setzte diesem Überschwang jedoch<br />

wenig später ein Ende.<br />

Im letzten Run, nachdem alle Fahrer nochmals<br />

mit frischen Reifen ausrückten, war es der<br />

Weltmeister, der mit 1:20.937 die Pole eroberte.<br />

Er war damit auch der einzige Pilot, der<br />

die 1.21er Marke zu knacken vermochte.<br />

Dahinter folgten sein Teamkollege Dani Pedrosa<br />

und Markenkollege Stefan Bradl, der sein<br />

gesetztes Ziel bis dahin bestens erfüllte. Für<br />

Jorge Lorenzo ging der Traum von der ersten<br />

Startreihe derweil nicht in Erfüllung, er kam<br />

hinter seinem Landsmann Aleix Espargaro nur<br />

auf Rang fünf, blieb aber knapp vor Teamkollege<br />

Valentino Rossi, der die zweite Startreihe<br />

komplettierte.<br />

Die dritte Reihe eröffnete als bester Ducatisti<br />

Andrea Iannone, gefolgt vom Monster Tech3-<br />

Duo Pol Espargaro und Bradley Smith. Alvaro<br />

Bautista, Andrea Dovizioso und Nicky Hayden<br />

machten die Plätze zehn bis zwölf unter sich<br />

aus und somit Startreihe vier perfekt.<br />

Marquez siegt aus der Boxengasse<br />

Das Rennen der MotoGP gestaltete sich zu<br />

Beginn ähnlich dramatisch, wie das vorhergehende<br />

in Assen. Als die Fahrer in die Startaufstellung<br />

rollten, begann sich der Himmel über<br />

Sachsen zu verdunkeln und öffnete anschließend,<br />

zum Bedauern der Zuschauer, seine<br />

Pforten.<br />

Im Starting Grid begann unterdessen ein<br />

munteres Spiel namens „Reifen wechsle<br />

dich!“.<br />

Nachdem alle Spitzenpiloten ihre Maschinen<br />

mit Regenreifen bestückten, war es unter diesen<br />

nur Stefan Bradl, der auf Slicks setzte.<br />

Diese Fehlentscheidung sollte dem Zahlinger<br />

dann auch das Rennen kosten, denn seine Maschine<br />

sollte in der Startaufstellung auf Trocken-Setup<br />

umgebaut werden, wozu allerdings<br />

Foto: Mike Lischka Foto: Jörg Wießmannl<br />

MotoGP SACHSENRING<br />

die Zeit nicht reichte. Seine Mechaniker schafften<br />

„hinten“, vorn hatte man noch das Regen-<br />

Setup. Schon da hätte man die Entscheidung<br />

der anderen aufgreifen müssen, denn trotz des<br />

Zeitmangels hätte man das Motorrad noch in<br />

der Einführungsrunde tauschen können.<br />

Bevor die Ampel auf grün schaltete, war es<br />

demzufolge nur der Deutsche, der allein die<br />

ersten Startreihen besetzte. Der Rest befand<br />

sich in der Boxengasse und nahm das Rennen<br />

von da aus auf.<br />

Es sollte dann auch nur wenige Runden dauern,<br />

bis Bradl dem Repsol-Duo Platz machen<br />

musste. Im Verlauf des Rennens wurde er<br />

Schadensbegrenzung der Ducati-Werkspiloten im Rennen.<br />

durch diese Fehlentscheidung noch auf Platz<br />

sechzehn durchgereicht und fiel damit sogar<br />

aus den Punkterängen. „Kurz vor dem Rennen<br />

begann es zu regnen und nach zwei Besichtigungsrunden<br />

beschlossen wir, auf Slicks<br />

zu wechseln. Ich dachte, die Stecke beginnt<br />

schnell zu trocknen und wir hätten dadurch einen<br />

Vorteil im Rennen. Es gab Probleme beim<br />

umstellen der Vorderradgabel und uns ging die<br />

Zeit aus. Also begann ich das Rennen mit Regen-Setup<br />

auf Slicks. Als ich sah, dass die anderen<br />

Piloten in die Boxengasse fuhren, hätte<br />

ich das Gleiche tun können, denn mein zweites<br />

Motorrad stand mit Trocken-Setup bereit. Es<br />

Doppelsieg für Repsol Honda! Im Rennen ging kein Weg an Marc Marquez und Dani Pedrosa vorbei.<br />

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08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

35


MotoGP SACHSENRING<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Manuela Hechtl<br />

Die Aufholjagd von Jorge Lorenzo wurde am Ende mit Platz drei belohnt.<br />

war mein Verschulden, dies nicht zu tun und<br />

dieser Fehler tut mir leid. Jetzt bin ich sprachlos,<br />

denn das ist wahrlich der schlechteste<br />

Weg, ein Heimrennen zu beenden. Ich möchte<br />

mich trotzdem bei meinen Fans für die tolle<br />

Unterstützung am Wochenende bedanken.“<br />

Vorn kämpften Marquez und Pedrosa um den<br />

Rennsieg, dahinter folgte mit einigem Abstand<br />

Jorge Lorenzo, der wiederum eine Lücke zu<br />

Teamkollege Valentino Rossi auffahren konnte.<br />

Marquez, der seinem Teamkollegen im Laufe<br />

des Rennens schon einige Meter abgenommen<br />

hatte, sah sich am Ende noch gezwungen, den<br />

Gashahn nicht ganz auf Sicherheit zu stellen.<br />

Pedrosa kam noch auf 1,466 Sekunden heran,<br />

was dann aber auch nur für den zweiten Platz<br />

reichen sollte. Ein überglücklicher Marc Mar-<br />

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quez äußerte sich nach seinem neunten Sieg<br />

im neunten Grand Prix der Saison wie folgt:<br />

„Am Anfang dachte ich, es wird ein ähnliches<br />

Rennen wie in Assen. Ich sah Bradl mit Slicks<br />

in der Startaufstellung und hatte da meine<br />

Zweifel, denn im hinteren Teil der Strecke<br />

war es noch ganz schön nass. Schließlich beschloss<br />

ich zu sehen, was Dani und Valentino<br />

tun würden, denn sie sind meine Hauptkonkurrenten<br />

im Kampf um die Meisterschaft und<br />

wenn sie die falsche Entscheidung treffen würden,<br />

könnten sie eine Menge Punkte verlieren.<br />

Deshalb habe ich beschlossen, sie zu kopieren.<br />

Das Rennen war geil, besonders der erste<br />

Teil, den ich sehr genossen habe.“<br />

Dani Pedrosa, Zweiter des Rennens und der<br />

Gesamtwertung: „Das Rennen war heute ein<br />

bisschen wie in Assen. Regen vor dem Rennen<br />

und die Hälfte der<br />

Strecke war vor der Besichtigungsrunde<br />

noch<br />

nass. In der Aufwärmrunde<br />

war die Strecke<br />

aber aufgetrocknet und<br />

es gab nur noch eine<br />

nasse Stelle. Das bekräftigte<br />

mich in der<br />

Entscheidung, mein<br />

Motorrad zu tauschen<br />

und mit Slicks aus der<br />

Boxengasse zu starten,<br />

wie es die anderen<br />

Fahrer auch taten. Ich<br />

konnte zwar am Ende<br />

nicht mehr um den Sieg<br />

kämpfen, doch ich war<br />

nahe dran. Marc war<br />

heute sehr schnell.“<br />

Jorge Lorenzo machte<br />

mit seinem dritten<br />

Der goldene Sachsen“Ring“ für die schnellste<br />

gefahrene Runde ging ebenfalls an Marc Marquez.<br />

Platz die Schmach von Assen vergessen und<br />

äußerte sich wie folgt: „Mit dem Rennverlauf<br />

bin ich sehr zufrieden, denn es ist ein weiteres<br />

Podium dazugekommen. In den letzten beiden<br />

Rennen konnte ich nichts tun, obwohl ich da<br />

auch in den Trainings sehr schnell war. Meine<br />

Hoffnungen gingen hier in die Richtung, das<br />

Rennen im trockenen zu fahren, doch leider<br />

begann es vor dem Rennen an zu regnen. Ich<br />

fuhr mit dem Bike aus der Boxengasse los,<br />

doch meine Carbonbremse vorn war nicht<br />

warm genug. So musste ich die ersten Runden<br />

etwas vorsichtig machen und einige Fahrer<br />

passieren lassen. Ich kämpfte mich zurück,<br />

aber der Abstand zu den ersten beiden war<br />

schon zu groß. Von den Rundenzeiten her hätte<br />

ich nur ein bis zwei Zehntel gebraucht, um<br />

an ihnen dran zu bleiben. Wie auch immer, ich<br />

hatte ein gutes Rennen und habe mein Bestes<br />

gegeben.“<br />

Valentino Rossi blieb vor unzähligen Fans nur<br />

der Pokal aus Holz und den kommentierte er<br />

so: „Der Regen stiftete heute etwas Verwirrung.<br />

Wir starteten aus der Boxengasse und<br />

das war schon sehr gefährlich. Eigentlich war<br />

meine Ausgangslage nicht die schlechteste<br />

und ich befand mich in einer guten Position.<br />

Am Ende hatte ich aber nicht genug <strong>Speed</strong>,<br />

um ums Podium zu kämpfen. Ich wusste, dass<br />

es hier sehr schwierig sei würde, unsere Gegner<br />

zu bezwingen und hoffte, wenigstens an<br />

Jorge dran bleiben zu können. Doch am Ende<br />

war er heute einfach schneller und für mich<br />

blieb nur Platz vier. Trotzdem bin ich mit dem<br />

Verlauf der ersten Saisonhälfte zufrieden. Ich<br />

hatte bereits fünf Podien und davon vier zweite<br />

Plätze. Etwas traurig bin ich, dass ich noch<br />

nicht um den Sieg mitfahren konnte. Aber ich<br />

bin schnell und konkurrenzfähig. Wir müssen<br />

jetzt so weiter machen und versuchen, Marc<br />

zu schlagen.“<br />

Eine hervorragende Performance zeigte Pramac-Pilot<br />

Andrea Iannone, der das Rennen als<br />

Fünfter beenden konnte. Die Espargaro-Brüder<br />

Aleix und Pol überquerten die Ziellinie auf<br />

sechs und sieben.<br />

Andrea Dovizioso, Alvaro Bautista und Cal<br />

Crutchlow komplettierten die Top Ten.<br />

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36 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


MotoGP SACHSENRING - INTERVIEW LIVIO SUPPO<br />

Livio Suppo im Gespräch<br />

mit <strong>Speed</strong> Motorradmagazin.<br />

Text und Interview: Toni Börner, André Birkenkampf<br />

Dani Pedrosa soll Teamkollege von Marc Marquez bleiben.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: motogp.com<br />

Livio Suppo wechselte 2010, nach mehreren erfolgreichen Jahren<br />

bei Ducati, zu Repsol Honda und hält seit dem die Fäden für das<br />

japanische Team mit spanischem Hauptsponsor in der Hand.<br />

Nachdem er mit Casey Stoner 2007 den Weltmeistertitel bei Ducati<br />

feierte, verstand er es, seinen Schützling 2011 zu Honda zu<br />

lotsen. Die Erfolgsgeschichte ist bekannt: Der Australier fuhr auf<br />

Anhieb den Weltmeistertitel ein.<br />

Als Casey Stoner 2012 bereits frühzeitig seinen Rücktritt vom aktiven<br />

Motorsport bekanntgab, verpflichtetet der pfiffige Italiener<br />

für die Saison 2013 Moto2-Weltmeister Marc Marquez und erneut<br />

konnte er mit diesem cleveren Schachzug einen Team-Newcomer,<br />

im Fall von Marquez sogar einen Rookie, zum Weltmeistertitel<br />

führen.<br />

In der laufenden MotoGP-Saison wird wohl erneut kein Weg am<br />

amtierenden Weltmeister vorbeiführen. Der Vertrag mit Teamkollege<br />

Dani Pedrosa wird entgegengesetzt anderer Meldungen im<br />

Moment noch verhandelt.<br />

Vielleicht gibt es sogar noch ein paar große Überraschungen, was<br />

die generelle Besetzung der Honda-Bikes für die kommende Saison<br />

betrifft.<br />

Marc Márquez ist bereits für das Repsol Honda Team bestätigt worden<br />

und ihr steht mit Dani Pedrosa in Verhandlungen. Wie entwickelt sich<br />

dort alles?<br />

Ich hoffe, dass wir beide Fahrer bestätigen können, denn am Ende haben<br />

wir schon immer gesagt: Das ist eine sehr gute Kombination. Sie<br />

respektieren sich gegenseitig sehr, sie sind beide sehr stark und ich<br />

denke es würde schwer werden, etwas stärkeres aufzubauen.<br />

Wenn du dir die Moto2-Klasse anschaust: Wer glaubst Du, hat für die<br />

Zukunft die größten Perspektiven?<br />

Im Moment macht natürlich Tito Rabat einen guten Job, aber es ist<br />

mehr als beeindruckend, was Jonas Folger und Maverick Viñales machen.<br />

Sie sind beide Rookies in dieser Klasse aber schon sehr schnell<br />

und konstant. Sie sind beide sehr interessant.<br />

Stefan Bradl: Wollt ihr ihn bei Honda behalten?<br />

Weißt du, ich denke Stefan macht einen ziemlich vertretbar guten Job.<br />

Ehrlich gesagt haben wir uns manchmal etwas mehr erhofft, aber wir<br />

wissen auch, dass das nicht einfach ist. Es ist zu früh, um da eine Entscheidung<br />

zu fällen. Er muss einfach so weiter machen. In der ersten<br />

Hälfte des Barcelona-Rennens zum Beispiel war er sehr gut und an den<br />

Top 4 dran. Aber dann wurde er mit einem etwas zu großen Rückstand<br />

Fünfter. Trotzdem, ich weiß, dass Stefan ein sehr ernster Typ und ein<br />

harter Arbeiter ist und ich glaube, dass wenn er so weiter macht, er<br />

immer besser und besser wird.<br />

Dieses Jahr gelten neue Regeln und die Motoren dürfen nicht weiter<br />

entwickelt werden. Wie wirkt sich das auf eure Saison und auf die<br />

Vorbereitungen für nächstes Jahr aus?<br />

Wir dürfen in der Saison jetzt die Motoren nicht mehr weiterentwickeln.<br />

Unsere Ingenieure haben im Winter einen sehr guten Job gemacht, der<br />

Motor funktioniert gut. Wir sind happy. Unsere Maschine hat eine sehr<br />

gute Balance. Natürlich arbeiten wir bereits am nächsten Jahr. Ich denke<br />

aber, wenn du schon auf einem guten Level startest, wie es Honda diese<br />

Saison gemacht hat, ist das kein großes Drama. Wenn du natürlich Probleme<br />

hast und aufholen musst, hilft diese Regel ganz sicher nicht. Für<br />

uns aber war es kein großer Unterschied.<br />

Glaubst du, dass Marc dieses Jahr alle Rennen gewinnen kann?<br />

Ehrlich gesagt ist es sinnlos, darüber nachzudenken. Das ist nur ein<br />

Joke. Am Ende ist es wichtig, so viel zu gewinnen, wie du kannst, gera-<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

38 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

In Jerez feierte Honda gemeinsam mit Hauptsponsor Repsol ihre erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten 20 Jahre.


MotoGP SACHSENRING - INTERVIEW LIVIO SUPPO<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Marc Marquez ist <strong>2014</strong> auf dem besten Weg zur Titelverteidigung.<br />

Casey Stoner wurde 2011 unter Livio Suppo sofortiger Weltmeister auf Honda.<br />

de den WM-Titel. Das ist das wirkliche Ziel, der Grund, warum wir hier<br />

sind. Alle Rennen zu gewinnen, ist, denke ich, sinnlos drüber nachzudenken.<br />

Wenn es passiert, ist das ein Wunder – und es wäre genug, um<br />

das große Ziel zu erreichen. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Er<br />

macht einen unglaublich guten Job. Ich weiß, dass es fast unmöglich<br />

ist, alle 18 Rennen zu gewinnen, es läuft nicht immer alles rund. Es wird<br />

der Tag kommen, wo ihn jemand schlägt, das ist einfach so. Der Wettbewerb<br />

ist sehr hart und daher ist es noch beeindruckender, was er macht<br />

– denn wenn er außer Konkurrenz fahren würde, wäre es einfach – ich<br />

meine, mit einem großen Vorsprung durch das Motorrad, wenn er nur<br />

auf einer Super-Maschine stark wäre. In der Realität aber ist das Level<br />

der MotoGP sehr stark: Jorge, Dani und diese Saison auch Valentino<br />

sind sehr stark. Er macht einen sehr sehr guten Job.<br />

Wie zufrieden bist du mit den Honda Open Bikes?<br />

Ich denke, dass wir als Honda happy sind, denn wir müssen verstehen,<br />

was wir eigentlich wollen. Das ursprüngliche Ziel war, eine Maschine<br />

hinzustellen, eine Maschine zu verkaufen, nicht zu verleasen, die anständig<br />

konkurrenzfähig ist. Ich denke, dass wir mit dieser Maschine<br />

das Ziel erreicht haben. Das Motorrad ist anständig konkurrenzfähig.<br />

Ich denke, wenn du einen jungen Fahrer hast, der sein Potenzial zeigen<br />

will, kann er das auf diesem Motorrad machen.<br />

Wie schätzt du Scott Redding auf dem Open-Motorrad ein?<br />

Scott macht als Rookie einen guten Job. Sicher braucht er Zeit, um<br />

sich an die MotoGP zu gewöhnen, aber das ist normal. Dass Marc<br />

letztes Jahr als Rookie gewonnen hat, sollten wir nicht als Vergleich<br />

nehmen. Marc ist etwas besonderes, wie wir wissen. Auch Pol Espargaro<br />

macht einen guten Job, auch wenn er Anfangs etwas Probleme hatte.<br />

Es braucht alles Zeit. Ich denke, dass er Schritt für Schritt wächst. Er<br />

[Redding] ist das Gegenteil von Dani mit seiner Körpergröße. Ich frage<br />

mich manchmal, wie er das macht, mit den Reifen und so weiter. Aber<br />

er entwickelt sich.<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

39


1<br />

Fotos: Gerhard Schiel<br />

3<br />

SCHNAPPSCHUSS<br />

VALENTINO ROSSI BEIM ENTFERNEN SEINES ABREISSVISIERS


2<br />

4


MotoGP SACHSENRING - INTERVIEW ALEIX ESPARGARO<br />

Aleix Espargaro exklusiv<br />

Text und Interview: Toni Börner, André Birkenkampf<br />

Wenn man einen ungewöhnlichen Weg in die<br />

MotoGP Weltmeisterschaft sucht, erscheint<br />

das meist als unmöglich. Über die Moto3,<br />

durch die Moto2. Manchmal auch über die<br />

Superbike WM. Aber so irgendwie aus dem<br />

Nichts? Und dann auch noch die „Aliens“, die<br />

weltbesten Fahrer der Königsklasse ärgern? Da<br />

kann nur die Rede von Aleix Espargaro sein.<br />

2009 stand der Spanier plötzlich ohne Team<br />

und Motorrad da. 2005 war er eine komplette<br />

Saison 125er gefahren, dann wechselte er<br />

2006 kurz vor Halbzeit zu den Viertelliter-<br />

Zweitaktern. Selten schaffte er es in die Top<br />

Ten. 2009 ersetzte er für zwei Rennen Balazs<br />

Nemeth im Balatonring Team. Gleich Assen<br />

wurde sein bestes Karriere-Ergebnis der 250er:<br />

Vierter. Im selben Jahr musste Casey Stoner<br />

im Ducati Werks-Team seine Auszeit nehmen:<br />

Mika Kallio rückte von Pramac auf, den dort<br />

frei gewordenen Sitz bekam Espargaro für<br />

zwei Rennen. Als sich dann Niccolo Canepa für<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Sepang und Valencia abmelden musste, war er<br />

noch einmal von der Partie.<br />

Seine starken Leistungen (Punkte in allen<br />

vier Rennen) machten ihn 2010 zum Pramac-<br />

Stammfahrer. Er wurde mit zwei achten Plätzen<br />

als beste Ergebnisse Gesamt-14. Ein Jahr<br />

später war er wieder fester Bestandteil des<br />

WM-Fahrerlagers. In der Moto2-Klasse feierte<br />

er in Catalunya als Dritter sein erstes GP-Podium.<br />

Der zwölfte Abschlussrang war zwar keine<br />

herausragende Leistung, doch trotzdem hievte<br />

ihn Jorge „Aspar“ Martinez wieder in die MotoGP<br />

– mit Erfolg! Espargaro wurde zwei Mal in<br />

Folge CRT-Weltmeister. <strong>2014</strong> sitzt er im NGM<br />

Forward Racing Team auf einer Vorjahres-Yamaha<br />

M1 – und stand in Assen auf der Pole.<br />

Begünstigt durch das neue Open-Reglement,<br />

hat der Spanier die meisten freien Trainingssitzungen<br />

der Saison angeführt. Zwei Mal verpasste<br />

er als Vierter das Podest knapp.<br />

Auf dem <strong>Sachsenring</strong>, nach seinem erfolgreichsten<br />

Wochenende der Saison bisher, traf<br />

sich <strong>Speed</strong> mit dem sympathischen Open-Piloten<br />

zum ausführlichen Exklusiv-Interview.<br />

Aleix, du hast heute einen ziemlich straffen<br />

Interview-Plan, wie wir gesehen haben. Wäre<br />

es da nicht besser, etwas langsamer zu fahren,<br />

um nicht so viele Anfragen zu bekommen?<br />

(Lacht nur und schüttelt den Kopf)<br />

So, ernsthaft, Assen war ein gutes Wochenende<br />

für dich, oder?<br />

Ja, definitiv. Ich habe in Assen immer viel<br />

Spaß, jedes Jahr, ich liebe diese Strecke. Das<br />

war ganz besonders für mich dieses Jahr, wir<br />

waren im Trockenen richtig schnell, aber als<br />

wir die Pole geschafft haben, das war ein ganz<br />

besonderes Gefühl, einfach unglaublich. Auch<br />

das Rennen war gut, wir waren fast die ganze<br />

Zeit auf Platz 3. Es war ein wirklich schönes<br />

Wochenende.<br />

In Assen hast du nach der Gegengeraden den<br />

Linksknick und dann die schnelle Rechts. Die<br />

meisten bekommen dort noch nicht mal das<br />

Knie runter – wie machst du das mit dem Ellbogen?<br />

(Lacht) Yeah, weißt du, wir verbessern alles,<br />

gerade die Schräglagen. Die Bridgestone-Reifen<br />

werden immer besser und besser und besser.<br />

Jedes Jahr geht mehr Schräglage. Das ist<br />

fantastisch, denn der Grip ist immens.<br />

Die Fahrer beschweren sich ja meistens über<br />

die Reifen. Aber wenn ihr schon im ersten<br />

freien Training die Rundenrekorde brecht,<br />

können die ja nun wirklich nicht schlecht<br />

sein?<br />

Wir wollen immer mehr und mehr. Mehr Grip,<br />

mehr Sicherheit, wir wollen alles schneller haben.<br />

Aber in Wirklichkeit macht Bridgestone<br />

einen großartigen Job. Wir werden jedes Jahr<br />

schneller, das bedeutet, dass die funktionieren.<br />

Sprechen wir einmal über dein Motorrad, die<br />

Yamaha: Wie groß denkst du ist der Unterschied<br />

zum Werks-Bike?<br />

Das ist schwer genau zu wissen, aber am<br />

Start, ganz offensichtlich, wenn wir im Anflug<br />

zur ersten Kurve von der Eins in die Fünf<br />

42 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: NGM Mobile Forward


MotoGP SACHSENRING - INTERVIEW ALEIX ESPARGARO<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

schalten – da verlieren wir viel, weil wir das<br />

stufenlose Getriebe nicht haben. Die Elektronik<br />

ist auch anders, wenn der Reifen eingeht,<br />

dann spüre ich das schon sehr. Wenn der Reifen<br />

neu ist, sind wir ziemlich nah dran, aber<br />

wenn er abbaut ist es schwer dran zu bleiben.<br />

Auch ist unser Top-<strong>Speed</strong> etwas geringer. Das<br />

sind überall kleine Dinge.<br />

Denkst du, du bist bereit für ein Werks-Motorrad?<br />

Es ist nicht nett, dass ich sagen würde ich bin<br />

bereit oder verdiene ein Werks-Motorrad. Aber<br />

es ist klar, dass ich auf dem Höhepunkt meiner<br />

Karriere bin. Ich würde wirklich gern eine<br />

Chance bekommen und würde sehen wollen,<br />

was passiert.<br />

Jorge „Aspar“ Martinez hat gesagt, dass er<br />

dich gern zurück hätte und auf eine Honda<br />

setzen würde. Wäre das auch eine Option?<br />

Das ist eine Option – wie alle anderen auch.<br />

Mein Manager spricht mit allen, um all unsere<br />

Optionen abzuklopfen. Sicher habe ich gute<br />

Erinnerungen an meine letzten zwei Jahre mit<br />

dem Aspar-Team. Das ist wie eine Familie.<br />

Aber ich bin auch gern bei Forward. Das beste<br />

für mich wäre hier zu bleiben – mit einem<br />

Werks-Motorrad. Wir werden sehen.<br />

Was muss dieses Jahr noch passieren, damit<br />

du die anderen auch im Rennen noch mal<br />

kräftig in den Hintern treten kannst?<br />

Wie ich schon sagte, das ist schwer, wenn der<br />

Hinterreifen abbaut. Dann ist es schwer, die<br />

gleichen Zeiten weiter zu fahren. Manchmal,<br />

wie in Assen, sind die Zeiten auf den letzten<br />

acht, neun Runden nur ein ganz klein wenig<br />

eingebrochen, aber Pedrosa konnte die gleichen<br />

Zeiten weiter fahren. Das ist schwierig<br />

für mich. Aber ich glaube, dass uns in Barcelona<br />

ein Schritt nach vorn gelungen ist. Der<br />

Rückstand zwischen mir und Marquez, auch<br />

in Assen, war geringer. Wir müssen weiter arbeiten.<br />

Wie lange brauchst du, um dich nach einem<br />

MotoGP-Wochenende zu erholen?<br />

Das Beste am Montag danach ist, nichts zu<br />

tun. Ich komme nach Hause, spiele Playstation,<br />

renne ein wenig, laufe mit meinem Hund.<br />

Und dann esse ich Nachts noch eine Pizza. Ich<br />

liebe es, Nachts Pizza zu essen. Dienstag geht<br />

dann das „normale“ Leben wieder los, aber<br />

am Montag ist das Beste, gar nichts weiter zu<br />

tun. Einfach relaxen.<br />

Wenn du einen Tag frei hast, keine PR-Verpflichtungen,<br />

kein Telefon, kein Internet. Was<br />

tust du dann?<br />

Mit wird langweilig. Ein richtig langweiliger Tag.<br />

[lacht] Wenn ich einen Tag frei habe, fahre ich<br />

Motocross oder Enduro, denn ich liebe Dirt-Bikes.<br />

Es ist schwierig, das während der Saison<br />

zu tun, denn es ist ziemlich gefährlich. Aber<br />

wenn ich einen Tag frei habe, tue ich das.<br />

Muss die Dorna noch ein viertes Treppchen<br />

nach den Rennen einführen, sobald Alex<br />

Marquez in die MotoGP aufsteigt, damit wir<br />

gleich vier Brüder auf dem Podest sehen,<br />

also zwei Mal zwei?<br />

Das wäre echt schön! Alex macht einen großartigen<br />

Job in der Moto3. Wir haben Glück,<br />

dass er noch zwei oder drei Jahre durch die<br />

Moto2 muss und wir noch in Sicherheit sind.<br />

Aber ich denke, dass ich erst mal gern mit<br />

meinem Bruder Pol zusammen auf dem Podest<br />

stehen würde.<br />

Wie ist es, deinen Bruder im Fahrerlager zu<br />

haben?<br />

Das ist schön. Das ist etwas ganz besonderes.<br />

Wenn alles gut läuft, ist auch alles ok. Aber<br />

wenn du Schwierigkeiten hast, ist es toll mit<br />

ihm zu sprechen, sich zu helfen.<br />

Wenn ihr zu Hause wart als Kinder, habt ihr<br />

euch doch bestimmt auch ums Essen gestritten,...<br />

Absolut!<br />

... aber wenn du jetzt die Chance siehst, ihn<br />

zu überholen, wäre das etwas mehr auf Sicherheit<br />

oder volle Kanne Attacke?<br />

Ganz klar auf Sicherheit. Ich bin der Große,<br />

ich muss auf meinen kleinen Bruder aufpassen.<br />

Er ist wirklich schnell, richtig talentiert,<br />

Weltmeister, Werks-Motorrad. Es ist schwer,<br />

ihn zu überholen. Ich kann auch gegen ihn<br />

nicht so aggressiv wie bei den anderen sein,<br />

auf der Bremse oder so. Da muss ich ein klein<br />

wenig sauberer fahren. Das ist nicht einfach.<br />

Wie läuft dein Team in der FIM CEV Repsol<br />

Meisterschaft?<br />

Fantastisch! Das macht richtig Spaß. Letztes<br />

Jahr zum Beispiel waren wir mit Gabriel Rodrigo<br />

um die Plätze 35 dabei, jetzt, dieses<br />

Jahr, mit weniger als einem Jahr, war er im<br />

Qualifying Dritter. Seine Weiterentwicklung zu<br />

sehen, ist für den Teammanager einfach genial<br />

und unglaublich. Das macht richtig Spaß.<br />

Foto: NGM Mobile Forward<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: NGM Mobile Forward<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

43


MotoGP SACHSENRING - INTERVIEW COLIN EDWARDS<br />

Exklusiv-Interview<br />

Colin Edwards II<br />

Text und Interview: Toni Börner<br />

Colin Edwards wird der MotoGP fehlen.<br />

Colin Edwards II hört Ende der Saison <strong>2014</strong><br />

auf. Zumindest mit Rennenfahren auf dem allerhöchsten<br />

Level. 1995 stieg der Texaner in<br />

die Superbike WM ein, wurde zwei Mal Weltmeister<br />

und wechselte 2003 in die MotoGP.<br />

20 Jahre Rennsport auf Weltklasse-Niveau.<br />

Als Texaner brachte er einige ganz besondere<br />

Dinge ins Fahrerlager, über die die meisten<br />

Menschen normalerweise den Kopf schütteln<br />

würden. Waffen sind da das eine, die lockere<br />

Zunge – die jedem Team-PR-Mann die Haar<br />

sträuben lassen – das andere. Worte wie:<br />

Scheiße, furzen, wichsen wurden „Salonfähig“.<br />

Auf dem <strong>Sachsenring</strong> stand der 40-jährige<br />

NGM Forward Racing Pilot dem <strong>Speed</strong> Motorrad-<strong>Magazin</strong><br />

Rede und Antwort über Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft. Und eines<br />

gleich vorweg: Ein aktiver Mensch wie Colin<br />

Edwards II wird nie ganz aus dem Fahrerlager<br />

verschwinden.<br />

Ach und für alle, die sich jetzt fragen, wofür<br />

die „II“ hinter Edwards steht: So heißt der Texas<br />

Tornado tatsächlich. Vater Colin Edwards<br />

Senior, selbst Amateur-Racer, hängte ihm einfach<br />

den Beisatz „der Zweite“ an. Die letzten<br />

Autogrammkarten, auf denen die Römisch<br />

Zwo noch zu sehen war, stammen aus der Yamaha-Zeit<br />

der Superbike WM.<br />

Foto: Ronny Lekl Foto: André Birkenkampf<br />

<strong>2014</strong> soll sein letzter Auftritt als aktive<br />

Colin, wie geht es dir?<br />

Müde, um ehrlich zu sein. Ich hatte gestern<br />

einen langen Trip, viel Verkehr, um hier her zu<br />

kommen. Habe nicht richtig geschlafen. Aber,<br />

ja, doch, geht schon gut. Ready to go.<br />

Wie bist du denn hier her gekommen?<br />

Ich bin nach Dresden geflogen und dann hier<br />

her gefahren. Aber viel Stau. Das ist nie gut.<br />

Also nicht die volle Dröhnung „German Autobahn“?<br />

(lacht) Nein, nicht ganz. Nur ein klein wenig.<br />

Wie schwer war die Entscheidung, Ende des<br />

Jahres mit dem Rennenfahren aufzuhören?<br />

Ähm, ja, ich bin immer in meinem Leben Motorrad-Rennen<br />

gefahren. Da fällt so eine Entscheidung<br />

schon schwer. Aber am Ende bin<br />

ich 40, ich möchte mehr Zeit zu Hause verbringen.<br />

Ich vermisse meine Kinder sehr viel.<br />

Daher war es eigentlich ziemlich einfach.<br />

Wie alt sind deine Kinder jetzt?<br />

Ich habe eine 11-jährige Tochter, einen 8-jährigen<br />

Jungen und ein 4-jähriges Mädchen.<br />

Wie lange dauert es dann jetzt, bis der nächste<br />

Edwards in den Ergebnislisten auftaucht?<br />

(lacht) Ich hoffe eher, dass er im Baseball unterkommt.<br />

Er ist, was die Motorräder angeht,<br />

da ist er gut, er fährt schnell. Aber er würde<br />

lieber Baseball spielen, was für mich voll und<br />

ganz ok ist.<br />

Hättest du denn Angst, wenn deine Kinder<br />

Rennen fahren?<br />

Nein, Angst hätte ich keine. Ich unterstützte<br />

ihn bei allem, was immer er tun möchte. Er<br />

kennt die Risiken, die dabei sind. Er kennt die<br />

Dinge, die passiert sind... so wie den Simoncelli-Crash.<br />

Auch ein paar Dinge danach. Er<br />

kennt die Risiken und für sein junges Alter hat<br />

er bereits herausgefunden, dass er vielleicht<br />

lieber Baseball spielt. Und dort gibt es mehr<br />

Geld. Und er hat Spaß daran. Es sieht also<br />

ganz nach Baseball aus.<br />

Wie sehen deine Pläne für die nächsten Jahren<br />

aus? Konzentrierst du dich auf das Boot-<br />

Camp?<br />

Ja, klar, das Boot-Camp, da strukturieren wir<br />

gerade um. Wir haben ein paar neue Ideen.<br />

Danach weiß ich noch nicht. Wir diskutieren<br />

noch, was wir tun werden. Vielleicht ein paar<br />

Dinge hier im Fahrerlager. Ich kann einfach<br />

auch nicht 365 Tage zu Hause sitzen. Ich muss<br />

irgendwas machen. Ich weiß es noch nicht.<br />

Vielleicht nach Hause gehen und ein paar Häuser<br />

bauen. Mal schauen.<br />

Angeln?<br />

44 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


MotoGP SACHSENRING - COLIN EDWARDS<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Assen 2005: Colin Edwards gemeinsam mit Valentino Rossi und Marco Melandri auf dem Podium.<br />

r Fahrer am <strong>Sachsenring</strong> gewesen sein.<br />

Etwas Angeln sicher auch. Ich bin aber so eine<br />

Person, irgendwas muss ich machen. Ich kann<br />

nicht einfach Mai-Thai trinken und den ganzen<br />

Tag am Strand sitzen. Das ist nicht mein Style.<br />

Was würdest du als den besten Moment deiner<br />

Karriere nennen?<br />

Uhm, ähm. Ich würde sagen, mit Motorrädern,<br />

ganz sicher Imola 2002. Weißt du noch? World<br />

Superbikes. Es lief auf das letzte Rennen hinaus,<br />

zwischen mir und Bayliss. Das war wahrscheinlich,<br />

sagen wir mal, das große Highlight.<br />

Aber ich hatte auch viele andere, aber das war<br />

besonders.<br />

Der schlimmste Moment?<br />

Der Unfall mit Marco Simoncelli. Das war der<br />

Down-Point. Das wollte keiner, gerade von uns,<br />

die wir da mit verwickelt waren. Das war der<br />

schlimmste Moment.<br />

Denkst du noch an den Crash in der letzten<br />

Kurve von Assen?<br />

Yeah, That’s Racing. Weißt du, Scheiße Mann,<br />

wir fahren Rennen und wollen gewinnen. Ich<br />

war nie ein großer Stürzer, aber, ja, was willst<br />

du machen...<br />

Wen würdest du, nach all den Jahren, als die<br />

beste Person im Fahrerlager herausheben,<br />

die du je getroffen hast?<br />

Racer oder Person?<br />

Beides!<br />

Man, ich weiß es nicht. Das ist meine zweite<br />

Familie. Alle hier, in meinem Team, in anderen<br />

Teams, die ganzen Crewchiefs aus all den Jahren,<br />

die ganzen Mechaniker. Das ist eine große<br />

Familie, man kennt sich. Was aber die Racer<br />

angeht, da sticht Valentino hervor. Das war<br />

einer, wenn nicht überhaupt der Beste, würde<br />

ich sagen.<br />

Ähm... Mist, jetzt habe ich die Frage vergessen.<br />

Ähm, ähm, ähm... Ach, komm, dann lass<br />

uns doch über das Wetter quatschen!<br />

Das Wetter?<br />

Ja...<br />

... Mensch, ich hab gedacht hier ist Sommer!<br />

Aber es regnet doch immer am <strong>Sachsenring</strong>!<br />

Hm...<br />

Hast du noch was hinzuzufügen?<br />

Na das kannst du nicht schreiben. (lacht)<br />

Ah, warte, jetzt! Du hast gesagt, hier ist alles<br />

wie eine große Familie. Ich schätze mal, dass<br />

es schwer ist, mit dir nicht klar zu kommen!<br />

Du scheinst dich ja mit jedem immer gut zu<br />

verstehen...<br />

Nun, das ist irgendwie Teil meines Problems.<br />

Meine Frau fragt immer: Woher kennst du<br />

denn diese Leute? Ich weiß es nicht, ich bin<br />

einfach ein netter Mensch. Ich hatte immer<br />

die Einstellung, dass wir alle gleich sind und<br />

uns nur darin unterscheiden, dass der eine ein<br />

Motorrad halt etwas schneller fährt, als du. Es<br />

gibt Zeiten, wo du auf dem Motorrad sitzt und<br />

gehen musst, und nicht noch 10 Autogramme<br />

mehr schreiben kannst. Das ist dann schade,<br />

aber ich muss ja auch fahren. (lacht)<br />

Letzte Frage: In welcher Startaufstellung hattest<br />

du das schönste Grid Girl?<br />

Lass mich überlegen. Wann war meine Frau<br />

das letzte Mal mit? (lacht) Texas. Texas <strong>2014</strong>.<br />

Da hat sie neben mir gestanden. Absolut. Sie<br />

macht das normalerweise nicht, sie hat das<br />

normalerweise nie gemacht, dort aber hat sie<br />

aber den Schirm gehalten. Das war verdammt<br />

cool.<br />

Colin, danke für Deine Zeit und alles Gute!<br />

Colin Edwards – FAKTENBOX:<br />

Name: Colin Edwards II<br />

Geburtstag: 27. Februar 1974<br />

Jahre aktiv in der WM: 1995 – 2002 WSBK,<br />

2003 – <strong>2014</strong> MotoGP<br />

Statistik Superbike WM:<br />

Erfolge: Weltmeister 2000 & 2002<br />

Rennen anwesend: 177<br />

Rennen gestartet: 175<br />

Siege: 31<br />

Podeste: 75<br />

Pole Positions: 15<br />

Erste Startreihe: 48<br />

Schnellste Rennrunden: 23<br />

Punkte Gesamt: 2393,5<br />

Gefahrene Runden: 3775<br />

Gefahrene Kilometer: 16505<br />

Geführte Runden: 786<br />

Geführte Kilometer: 3490<br />

Statistik MotoGP (Stand Sommerpause <strong>2014</strong>,<br />

inkl. <strong>Sachsenring</strong>):<br />

Erfolge: 4. MotoGP WM 2005<br />

Rennen anwesend: 198<br />

Rennen gestartet: 194<br />

Beste Platzierung: 2. (5x)<br />

Podeste: 12<br />

Pole Positions: 3<br />

Schnellste Rennrunden: 3<br />

Punkte Gesamt: 1239<br />

Gefahrene Runden: 4619<br />

Gefahrene Kilometer: 21091<br />

Geführte Runden: 65<br />

Geführte Kilometer: 290<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

45


Moto2 <strong>Sachsenring</strong><br />

Die Schweiz ist da!<br />

Text: Rainer Hechtl<br />

Aufstand der Zwerge. Ausgerechnet die einwohnermässig<br />

kleinsten Länder, die Fahrer in<br />

der WM am Start haben, konnten sich dieses<br />

Wochenende besonders freuen. Die Schweiz<br />

– knapp 8 Millionen Einwohner und keine<br />

einzige Motorradrennstrecke – stellte mit Dominique<br />

Aegerter den Moto2-Dominator vom<br />

<strong>Sachsenring</strong>, knapp vor Finnland (5,5 Millionen<br />

Einwohner) mit Mika Kallio, der sich Aegerter<br />

mit nur 0,091 Sek. Rückstand im Rennen<br />

geschlagen geben musste. Endlich mal<br />

eine neue Hymne zur Siegerehrung! in seinem<br />

77. Moto2-Rennen stand Dominique Aegerter<br />

das erste Mal ganz oben auf dem Treppchen.<br />

Und das absolut verdient. Das ganze Wochenende<br />

über hatte er Mika Kallio hinter sich lassen<br />

können – meist zwar nur sehr knapp, aber<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

entscheidende Manöver, und ich fuhr auf der<br />

Kampflinie über den Zielstrich. Bei meinem<br />

Fahrstil ist es mir auch egal, wenn der Hinterreifen<br />

oft quer steht.“ Aha, das macht also den<br />

Unterschied. Der angesichts der zwanzig WM-<br />

Punkte dann doch nicht so sehr enttäuschte<br />

Mika Kallio zum Rennen: Es ist immer frustrierend,<br />

ein Rennen an zweiter Stelle zu beenden,<br />

aber heute war es doppelt enttäuschend.<br />

Nachdem ich Aegerter in der zweiten Runde<br />

überholt habe, nahm ich meinen Kopf nach<br />

unten und versuchte, eine Lücke aufzuziehen,<br />

aber er hat fast das ganze Rennen an meinem<br />

Hinterrad geklebt. Vier Runden vor Schluss<br />

ging er an mir vorbei und unsere Rundenzeit<br />

erhöhten sich sofort, also habe ich beschlossen,<br />

nicht bis zu letzten Runde zu warten,<br />

sondern mir die Führung sofort zurückzuholen.<br />

In der letzten Runde hatte er eine wirklich<br />

gute Fahrt nach Turn 11 und es gab nichts,<br />

was ich tun konnte, um ihn am Ende des Bergder<br />

finnische Kalex-Fahrer schaute immer in<br />

den Auspuff der schweizer Suter-Maschine.<br />

Das Rennen begann vor fast 90000 Zuschauern<br />

fulminant. Aegerter kam aus der ersten<br />

Runde als Führender zurück, war beim zweiten<br />

Zieldurchlauf jedoch dritter, hinter Kallio<br />

und dem Vorjahressieger Jordi Torres, den er<br />

jedoch eine Runde später schon wieder geschnappt<br />

hatte. In Runde vier hatten sich Kallio<br />

und Aegerter schon ein wenig abgesetzt,<br />

als Torres plötzlich fehlte – Highsider in Kurve<br />

8., kurz nach der Fußgängerbrücke. Die beiden<br />

führenden hatten da bereits 1,2 Sekunden<br />

Vorsprung vor Simone Corsi, der sich ab jetzt<br />

mit Franco Morbidelli, Esteve Rabat und Maverick<br />

Vinales um Platz drei prügelte. Mit dem<br />

besseren Ausgang für Corsi, der sich nach 29<br />

Runden knapp vor dem WM-Führenden Esteve<br />

Rabat den letzten Podiumsplatz sicherte.<br />

Vorn drehten die beiden Kleinstaaten-Routiniers<br />

einsam ihre Runden – vorn Kallio, dicht an<br />

seinem Hinterrad Aegerter. Am Schluss sollte<br />

sich ihr Vorsprung auf zehneinhalb Sekunden<br />

ausgebaut haben. So ging das bis vier Runden<br />

vor Schluss. Ende Start/Ziel überholte Aegerter<br />

auf der Bremse, blieb eine halbe Runde<br />

vorn, als Nina Prinz, Gaststarterin, ihn beim<br />

Überrunden ausbremste und der Finne fast<br />

wieder vorbeigezogen wäre. Aber nur fast, der<br />

Schweizer führte weiterhin, jedoch nicht lange.<br />

Bei der drittletzten Zieldurchfahrt war Kallio<br />

wieder vorne, er hatte Dominique Aegerter in<br />

der letzten Kurve vor dem Ziel überholen können,<br />

aber der blieb dran, wenn auch mit ein<br />

wenig Mühe. Kallio fuhr sich teilweise 50 Meter<br />

Vorsprung raus, den Aegerter aber immer<br />

wieder aufholen konnte. Das ging so bis zu vorletzten<br />

Kurve der letzten Runde. Nach dem langen<br />

Bergabstück – bei Höchstgeschwindigkeit<br />

– bremste er Mika Kallio aus und übernahm<br />

die Führung. Obwohl der Finne noch einmal<br />

konterte, blieb Domi Aegerter bis zur Ziellinie<br />

vorn – 0,091 Sek., nicht einmal eine Motorradlänge<br />

Vorsprung! – Welch ein Rennen. Der erste<br />

schweizer Sieg am <strong>Sachsenring</strong> seit Luigi<br />

Taveri auf der 125er Honda im Jahr 1966!<br />

Tom Lüthi landete nach gravierenden Problemen<br />

mit seiner Suter auf Platz neun. Randy<br />

Krummenacher, der dritte Schweizer, wurde<br />

hervorragender Siebter und nahm dafür neun<br />

WM-Punkte mit nach Hause. Neben dem Laufsieg<br />

ging dann eindeutig auch die Nationenwertung<br />

an die Schweiz.<br />

Dominique Aegerter auf die Frage, wie es ihm<br />

gelungen ist, Mika Kallio in der vorletzten Kurve<br />

zu überholen: „Ich bremse zu 80 bis 90<br />

Prozent mit der Vorderradbremse. Aber ich<br />

kann es im Gegensatz zu Kallio auch sehr gut<br />

mit der Hinterradbremse. So glückte mir das<br />

Moto2 SACHSENRING<br />

Foto: Steffen Ullmann<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Sturz von Marcel Schrötter im Qualifying.<br />

Mika Kallio und Dominique Aegerter kämpften<br />

auf der letzten Rille um den Sieg.<br />

Foto: Steffen Ullmann<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

46 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Auch gesichtet!!! FLAGMAN<br />

Zu diesem Typ später mehr...<br />

Zwei die sich verstanden - Anthony West und<br />

Teamkollegin Nina Prinz als Gaststarterin.


Starkes Rennen von Randy Krummenacher,<br />

hier im Kampf gegen Ricard Cardus, Marcel<br />

Schrötter, Sandro Cortese und Louis Rossi.<br />

Sandro Cortese flog im Rennen ein Teil<br />

vom Schalthebel davon. Dementsprechend<br />

enttäuscht war der Berkheimer danach.<br />

Tito Rabat (53), Simone Corsi (3), Franco<br />

Morbidelli (21) und Maverick Vinales im<br />

Kampf um Platz drei.<br />

Foto: Ronny Lekl Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Moto2 SACHSENRING<br />

ab-Stückes zu stoppen. Ich versuchte es noch<br />

einmal in der letzten Kurve, aber es gab kein<br />

Durchkommen. Wir haben die Lücke zu Tito<br />

(Rabat) in der Meisterschaft geschlossen, so<br />

kann man gut in die Sommerpause gehen. Der<br />

eigentliche Titelkampf beginnt erst noch.“<br />

Die Fans hatten ihren Spaß am Rennsport,<br />

aber von einem deutschen Fahrer war weit und<br />

breit nichts zu sehen. Na gut, die deutsche Nationalhymne<br />

wurde ja am Abend noch gespielt<br />

– aber sie auf dem <strong>Sachsenring</strong> zu hören,<br />

wäre doch mal wieder was gewesen. Die Hoffnungen<br />

darauf ruhten zu Großteil auf Jonas<br />

Folger. Doch der durchlebte einmal mehr ein<br />

Seuchen-Wochenende. 18. im ersten Training,<br />

22. im zweiten, 12. im dritten und gar nur<br />

20. im Qualifying. Was war los? „Das gesamte<br />

Wochenende war für uns sehr enttäuschend“,<br />

so Folger „Ich hatte Probleme mit der Strecke<br />

und der Maschine. Mein Gefühl wurde einfach<br />

nicht besser. Es war sehr hart für uns. Doch<br />

schließlich fanden wir im Warm-up etwas,<br />

das mir ein sehr viel besseres Gefühl gab. Ich<br />

konnte plötzlich sehr gute Rundenzeiten fahren.<br />

Ich war dann für das Rennen sehr motiviert<br />

und dachte, dass es gut laufen wird.“<br />

Doch es kam anders. «Im Rennen funktionierte<br />

der Quickshifter nicht. Ich habe versucht, das<br />

zu kompensieren. Zudem hoffte ich, dass sich<br />

das Problem von selber löst, aber ich wurde<br />

immer langsamer. Also steuerte ich die Box an.<br />

Ich hatte wieder einmal Pech. In der Sommerpause<br />

werde ich hart trainieren. In Indy hoffe<br />

ich auf ein besseres Rennen.“ Der Quickshifter<br />

ermöglicht zusammen mit der Elektronik ein<br />

Hochschalten unter Last, ohne die Kupplung<br />

zu ziehen und Gas wegzunehmen. Eigentlich<br />

ein relativ preiswertes Bauteil, aber es muss<br />

eben funktionieren.<br />

Und die zweite deutsche Hoffnung? Sandro<br />

Cortese? Eigentlich lief das Rennwochenende<br />

bei ihm recht gut an. Nach einem zwölften<br />

Platz in FP1 jeweils fünfter im FP 2 und 3, jedoch<br />

im Qualifying nur zwanzigster Startplatz.<br />

Im Rennen schlug sich Sandro jedoch beachtlich.<br />

Wenigstens bis zur 22. Runde. Er kämpfte<br />

da in einer heißen Gruppe mit Lüthi, de Angelis,<br />

Cardus und Simeon um einen Platz in<br />

den Top Ten, der sicher möglich gewesen wäre<br />

– nach den Ausfällen in den letzten beiden<br />

Rennen auch nötig gewesen wäre. Doch in Runde<br />

23 rollte Cortese dann sehr unspektakulär<br />

aus: „Ein Teil vom Schalhebel ist weggeflogen,<br />

es war also ein technischer Ausfall. Ich habe<br />

hochgeschalten und dann vom fünften Gang<br />

ins Leere getreten. Ich konnte dadurch auch<br />

nicht mehr zurückschalten. Es war einfach<br />

nicht möglich, das Rennen zu beenden. Man<br />

kann da keinem etwas vorwerfen. Ich denke,<br />

das sind Dinge, die im Rennsport passieren<br />

können. Da hat keiner einen Fehler gemacht.”<br />

Der Schalthebel. Nochmal: Eigentlich ein relativ<br />

preiswertes Bauteil,<br />

aber es muss eben<br />

funktionieren.<br />

Einer blieb übrig: Die<br />

Nummer 23, Marcel<br />

Schrötter auf seiner<br />

Tech 3-Mistral. Der Bayer<br />

erkämpfte sich nach<br />

eher durchwachsenen<br />

Trainingssitzunge n<br />

im Qualifying den 14.<br />

Startplatz uns spulte<br />

das Rennen dann wie<br />

ein Uhrwerk ab. Sehr<br />

konstante Rundenzeiten,<br />

am Anfang im<br />

Fight mit Sandro Cortese<br />

und Louis Rossi,<br />

den größten Teil des<br />

Rennens dann am Hin-<br />

Jonas Folger hatte sich bei seinem Heim-<br />

Grand-Prix ebenfalls mehr erhofft.<br />

Tom Lüthi beendete das<br />

Rennen auf Platz neun.<br />

Domi Aegerter, Mika Kallio umd Simone Corsi<br />

teilten sich das Podium am <strong>Sachsenring</strong>.<br />

terrad von Rossi, den er in der letzten Runde<br />

noch auf Platz 13 verbannen konnte. Zwölfter<br />

– vier Punkte, ein Platz hinter seinem Teamkollegen<br />

Ricky Cardus. Zufrieden war Schrötter<br />

mit dem Rennen nicht:“Das war natürlich<br />

nicht mein Ziel für den Heim-GP. Doch das war<br />

schon das gesamte Wochenende so. Wir hatten<br />

es diesmal wirklich schwer. Trotzdem habe<br />

ich mit Platz 12 wichtige Punkte gesammelt,<br />

auch wenn es kein grandioses Rennen war. Ich<br />

habe es nicht geschafft, die entscheidenden<br />

zwei bis drei Zehntel im Rennen schneller zu<br />

fahren. Meine Rundenzeiten waren sehr konstant,<br />

aber eben zwei Zehntel zu langsam, um<br />

mit der Gruppe vor mir mithalten zu können“,<br />

erklärte er nach dem Rennen.<br />

Nina Prinz, mit einer Wildcard auf einer <strong>Speed</strong><br />

Up unterwegs, musste am Ende einsehen, dass<br />

die Moto2-WM doch ein wenig anders tickt als<br />

die nationale Superbike-Klasse von Katar, in<br />

der sie ansonsten startet. Im QMMF Racing<br />

Team ging sie mit dem Haudegen Ant West als<br />

Partner auf die Piste und konnte mit Platz 27<br />

sie immerhin den Malayen Azlan Shah hinter<br />

sich lassen. Anthony West beendete nach seinem<br />

Sieg im Regen von Assen das <strong>Sachsenring</strong>-Rennen<br />

mit einem für ihn enttäuschenden<br />

17. Platz: “I’m not happy with myself and I am<br />

not happy with the bike.” Happy war an diesem<br />

Sonntag die Schweiz – und zehn Stunden<br />

später dann auch noch ganz Deutschland.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Gerhard Schiel<br />

48 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Moto2 SACHSENRING<br />

Domi, der <strong>Sachsenring</strong> <strong>2014</strong> – ein perfektes<br />

Wochenende für dich?<br />

Eigentlich noch vier mehr. Ich war vom dritten<br />

Training an erster, hab die Pole Position geholt,<br />

das Rennen gewonnen – das erste mal am <strong>Sachsenring</strong><br />

– das war einfach wunderbar!<br />

Du fährst die Nummer 77. Das war nun dein erster<br />

GP-Sieg – und das im 77. Moto2-Rennen.<br />

War das Zufall?<br />

Zufall?. Nein, ich denke nicht. Ich war ja schon<br />

ein paar Mal nahe dran am Sieg. Dieses Jahr hatten<br />

wir schon genug Pech, deswegen hat mich<br />

jetzt das Glück auch bis zum Ende des Rennens<br />

begleitet. die 77 ist sicher ein gutes Omen und<br />

bringt Glück.<br />

Der erste Sieg ist der schwerste – stimmt das?<br />

Es ist sicher nicht einfach. Ich habe ja auch 129<br />

Rennen gebraucht, um das erste mal zu gewinnen,<br />

davon 77 in der Moto2. Daher bin ich wirklich<br />

froh, jetzt mal den ersten Sieg zu haben, den<br />

kann mir jetzt niemand mehr nehmen.<br />

Erzähl doch mal was über die letzten beiden<br />

Rennrunden.<br />

Ich bin eigentlich die ganze Zeit hinter Kallio gewesen,<br />

der ist voll am Limit gefahren, war richtig<br />

schnell und hat keine Fehler gemacht. In der<br />

viertletzten Runde hab ich ihn dann überholt, er<br />

mich aber auch wieder. Ich wusste, dass ich ihn<br />

vor den letzten Kurven nicht nochmal angreifen<br />

brauche. In der vorletzten Kurve hab ich es dann<br />

probiert und bin vorbeigekommen. Dann hab ich<br />

natürlich die Lücken zugemacht<br />

Nach dem Sieg wurde im Team doch sicher gefeiert,<br />

oder?<br />

Mit dem Team konnte ich leider nicht so sehr feiern,<br />

die mussten alle nach hause. Ich hab dann<br />

aber mit zwei Mechanikern und meinem Bruder<br />

schon noch ein wenig gefeiert. Aber in dem Dorf,<br />

aus dem ich komme, gabs dann eine Riesen-Ankunftsparty.<br />

Dein Vater läuft seit Sonntag ohne Schnauzbart<br />

rum. Was steckt da dahinter?<br />

Das war eine Wette, die wir beim Motocross abgeschlossen<br />

haben. Als ich das erste Mal aufs<br />

Podium gefahren bin, musste ich mir die langen Interview: André Birkenkampf<br />

Haare abschneiden. Beim ersten WM-Sieg sollte<br />

dann Papas Schnauzer dran sein. Zuerst kamen<br />

die Haare weg, jetzt der Schnauzer.<br />

Gibt es da noch weitere Wetten?<br />

Nein – jetzt ist keine Wette mehr offen.<br />

Du fliegst jetzt nach Japan, fährst in Suzuka das Acht-Stunden-Rennen.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Ich fahr so etwas zum ersten Mal. Aus dem Paddock kenn<br />

ich natürlich ein paar Japaner und die haben den Kontakt<br />

mit dem Team Kagayama geknüpft. Vor zwei Wochen war ich<br />

dann mal dort, um zu testen. Ich war mit einer 1000er Suzuki<br />

unterwegs, war auch auf Anhieb sehr schnell und die Strecke<br />

in Suzuka gefällt mir auch sehr gut. Mit im Team sind noch<br />

Noriyuki Haga und Yukio Kagayama, zwei Spitzenfahrer, da<br />

kann man sicher viel lernen.<br />

Domi, danke für das Gespräch, alles Gute bei der Langstrecke<br />

und natürlich auch weiterhin in der<br />

Die nächste Herausvorderung wartete bei den 8 Stunden von Suzuka.<br />

Moto2!<br />

Domi nach seinem ersten Moto2-Sieg<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Suzuki Presse<br />

<br />

<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

49


Ein wenig merkwürdig oder surreal erschienen mir die Bilder nach dem Moto2-Zieleinlauf am <strong>Sachsenring</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>:<br />

<br />

Flagman: <br />

<br />

Flagman:-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>:<br />

Flagman:<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>: Und, hat es was gebracht?<br />

<br />

<br />

<br />

50 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Michael Bartholemy - ohne Teamorder zum Moto2-Titel!<br />

Text: Torsten Jähnig<br />

Zeichnungen: Pamela Baehr<br />

<strong>Speed</strong>:<br />

Flagman:<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>: <br />

Flagman:<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>:-<br />

<br />

Michael Bartholemy:<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Speed</strong>:<br />

<br />

<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

51


Moto3 SACHSENRING<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Text: Rainer Hechtl<br />

Moto3 <strong>Sachsenring</strong><br />

Jack is back<br />

Nach den zwei Nullrunden in Mugello und Assen<br />

und dem vierten Platz in Barcelona ist er<br />

wieder da: Jack Miller, heißester Titelanwärter<br />

der Moto3 dominierte den <strong>Sachsenring</strong><br />

fast nach Belieben. Schnellster in allen freien<br />

Trainings, erster in der Qualifikation und im<br />

Rennen dann ganz oben auf dem Treppchen<br />

– zum vierten Mal in dieser Saison. Der Australier<br />

auf der KTM vom Red Bull KTM Ajo-<br />

Team war nicht zu halten. Vazquez, Masbou,<br />

Kent – diese drei Fahrer waren in den Trainings<br />

0,3 bis 0,5 Sekunden hinter ihm – zugegeben,<br />

nicht viel, aber genug für Miller, um immer<br />

souverän Inserat_telefix.pdf in Führung zu bleiben. 1 30.01.14 Im Rennen 17:05<br />

machte ihm dann ziemlich unerwartet Brad<br />

Binder (bisher bestes Ergebnis <strong>2014</strong>: 4. Platz<br />

in Barcelona) das Leben schwer. Der Südafrikaner,<br />

der seinerseits Masbou, Marquez und<br />

Kent in Schach halten musste, konnte jedoch<br />

den Start-Ziel-Sieg von Jack Miller nicht verhindern.<br />

Am Zielstich lag der Mahindra-Pilot<br />

drei Motorradlängen hinter dem Australier<br />

und 0,119 Sekunden vor dem Franzosen Alexis<br />

Masbou auf einer Honda auf Platz zwei.<br />

Von den insgesamt 35 Startern kamen nur 23<br />

ins Ziel, wobei die Ausfälle von Alex Rins (bereits<br />

in der ersten Kurve) und Romano Fenati<br />

von Valentino Rossis Sky Racing Team VR 46<br />

die Gesamtwertung ganz schön durcheinander<br />

brachten. Fenati, vor dem Rennen nur sieben<br />

Punkte hinter Miller, hat jetzt 32 Punkte Rückstand,<br />

Rins gar 35. Alex Marquez hat sich mit<br />

Jack Miller feierte am <strong>Sachsenring</strong> seinen<br />

vierten Grand Prix-Sieg der Saison.<br />

Und gegen Brad Binder im Kampf um Platz eins.<br />

den dreizehn Punkten vom <strong>Sachsenring</strong> auf<br />

Platz zwei der Gesamtwertung geschoben,<br />

Efren Vazquez vom SaxoPrint-RTG-Team ist<br />

dritter.<br />

Efren Vazquez, von Platz 17 (!) gestartet, konnte<br />

sich nach einem schweren Abflug in Turn 11<br />

im Training am Samstag in der achtköpfigen<br />

Verfolgergruppe durchsetzen und 10 Punkte<br />

für das sächsische Team einfahren. Teamchef<br />

Dirk Heidolf dazu: „Ich bin super zufrieden<br />

mit dem Rennergebnis. Efren hat sich trotz<br />

Schmerzen durchgekämpft und ein super Ergebnis<br />

eingefahren. In der Gesamtwertung<br />

rutscht er auf Platz 3 vor.“<br />

Zusammen mit John McPhee (am Ende starker<br />

Siebter, sein bestes Ergebnis in diesem Jahr),<br />

Foto: Gerhard Schiel<br />

Inhaber: Michael Lorenz<br />

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52 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Moto3 SACHSENRING<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Für Alex Rins war das Rennen in der zweiten Runde beendet, dementsprechend tat er seinen Unmut kund.<br />

Isaac Vinales, Matteo Ferrari, Juanfran Guevara,<br />

Jakub Kornfeil, Philipp Öttl und Arthur<br />

Sissis lieferte er sich rundenlang heißeste<br />

Duelle. Bis zur 19. Runde mischten hierbei<br />

auch noch Miguel Oliveira und Karel Hanika<br />

mit, die sich jedoch gemeinsam verabschieden<br />

mussten. In der achten Runde übernahm<br />

in diesem wilden Haufen sogar mal Philipp<br />

Öttl unter dem tosenden Jubel der Zuschauer<br />

die Führung, musste sich aber schnell wieder<br />

ablösen lassen. Er war am Ende zwölfter und<br />

konnte noch 4 WM-Punkte mit nach Hause<br />

nehmen. Philipp Öttl zum Rennen: „Ich bin<br />

zufrieden. Wir haben vier gute Trainings gehabt<br />

und waren dabei konstant vorne unter den<br />

ersten 15. Im Rennen kam es zu einem sehr<br />

starken Zweikampf mit Jakub Kornfeil, wobei<br />

ich in manchen Streckenabschnitten besser<br />

war, in anderen nicht ganz so gut, denn ich<br />

muss mich an den <strong>Speed</strong> da vorne erst wieder<br />

gewöhnen. Aber ich denke, es wird nicht<br />

lange dauern, dann sind wir wieder konstant<br />

vorne dabei und können wieder unter die ersten<br />

zehn fahren. Im Moment bin ich noch<br />

nicht ganz dazu bereit, weil ich schon sehr<br />

lange nicht mehr so weit vorne fuhr. Ich habe<br />

zwar in den Zweikampf gut eingreifen können,<br />

konnte mich aber nicht immer so durchsetzen<br />

wie gewollt. Mein Manko war am Ende der Zielgeraden<br />

und im Omega, das hat mir das ganze<br />

Wochenende über ein bisschen Probleme bereitet.<br />

Aber insgesamt war es ein gutes Rennwochenende<br />

und wir können beruhigt in die<br />

Sommerpause gehen. Die erste Saisonhälfte<br />

hat schwierig angefangen, jetzt sind wir wieder<br />

gut dabei, und in der zweiten Hälfte der<br />

Saison können wir durchaus an diesem Punkt<br />

anknüpfen, wenn wir sauber weiterarbeiten.“<br />

Sein Teamchef Daniel Epp sieht das ähnlich:<br />

„Wenn wir die letzten Rennen anschauen und<br />

mit dem Grand Prix heute vergleichen, dann<br />

war Philipps Auftritt hier beim Heimspiel zweifellos<br />

der stärkste im ganzen Jahr. So gesehen<br />

bin ich zufrieden. Wenn man natürlich Zwölfter<br />

wird und der Sechste in einer geschlossenen<br />

Gruppe nur eine Sekunde vorne dran ist, ist es<br />

ein bisschen schade, zumal Philipp zu Rennmitte<br />

ja auf diesem sechsten Platz war. Er hat<br />

gekämpft, hat alles gegeben, aber er muss<br />

sich auch wieder an diesen <strong>Speed</strong> der Vorderleute<br />

gewöhnen. In den letzten Rennen konnte<br />

er diesen <strong>Speed</strong> nicht gehen. Jetzt war er<br />

erstmals wieder in der Gruppe, in die er auch<br />

hingehört. Ich denke, in den nächsten ein,<br />

zwei Rennen wird er wieder auf dem Niveau<br />

der zweiten Saisonhälfte letzten Jahres fahren.<br />

Es geht aufwärts, und das ist das Wichtigste!“<br />

Wollen wir Herrn Epp mal glauben. Der sympathische<br />

18jährige Philipp Öttl aus Ainring<br />

an der österreichischen Grenze hat es auf jeden<br />

Fall drauf, in die Fußstapfen seines Vaters<br />

Peter zu treten, der bei über 100 WM-Rennen<br />

insgesamt fünf Siege für Deutschland einfahren<br />

konnte.<br />

Luca Grünwald, gestartet auf 21, hatte Pech,<br />

als er in der ersten Kurve vom stürzenden Scott<br />

Deroue ins Kiesbett gedrängt wurde und bis<br />

ans Ende des Feldes zurückfiel. Nach harten<br />

Fights kämpfte sich der Rookie zum Schluss<br />

bis aus Platz 19 zurück. Probleme mit dem<br />

Rücken, die wahrscheinlich auf eine alte Verletzung<br />

zurückgehen, verhinderten ein besse-<br />

Zwischen Scott Deroue und Bryan Schouten<br />

kam es nach dem Start zum Boxkampf.<br />

Starkes Rennen von Philipp Öttl.<br />

Luca Grünwald kämpfte sich auf 19 vor.<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

53


Foto: André Birkenkampf Foto: André Birkenkampf<br />

Moto3 SACHSENRING<br />

Die Fahrer vom SAXOPRINT RTG<br />

Efren Vazquez (7), John McPhee (17)<br />

und Maximilian Kappler (97) kamen<br />

auf den Positionen 6, 7 und 21 ins Ziel.<br />

res Ergebnis. Damit lag<br />

er am Ende zwei Positionen<br />

vor Max Kappler,<br />

der mit einer Wildcard<br />

für das SaxoPrint-RTG-<br />

Team unterwegs war.<br />

Nach einem schweren<br />

Sturz im dritten freien<br />

Training am Samstag<br />

ging auch Kappler angeschlagen<br />

in das Rennen,<br />

hielt sich jedoch tapfer<br />

und konnte immerhin Gabriel Rodrigo und den zweiten Wildcard-Fahrer<br />

Kevin Hanus hinter sich lassen. „Ich bin mit dem 21. Platz super happy.<br />

Ich konnte meine Zeit nochmals steigern. Ich hatte am Anfang einen<br />

schönen Kampf, musste dann aber abreißen lassen, weil die Reifen abgefahren<br />

waren. Wir hatten uns für die weichere Reifenmischung entschieden,<br />

was sich am Ende als sehr ungünstig herausgestellt hatte. Aber<br />

sonst ein sehr geiles Rennen.“ so Max Kappler nach der Zieldurchfahrt.<br />

Nach zuletzt nicht sehr berauschenden Ergebnissen in der spanischen<br />

CEV tut das dem Oberlungwitzer sicher gut, zumal sich auch sein Teamchef<br />

Dirk Heidolf mit den Leistungen am Wochenende sehr zufrieden<br />

zeigte: „Max hat überrascht. Er konnte mit dem Fahrerfeld mithalten<br />

und Platz 21 ist für mich sehr zufriedenstellend.“<br />

Für einige Fahrer und Teams war der <strong>Sachsenring</strong>-Grand-Prix <strong>2014</strong> eine<br />

Erfolgsstory, allen voran natürlich für Jack Miller, der in der Saison 2013<br />

ja beim RTG-Team am <strong>Sachsenring</strong> zuhause war („Nach den letzten paar<br />

Rennen war dieser Sieg dringend nötig.“) und Brad Binder. „Ich habe das<br />

Gefühl, es hat zwei Jahre zu lang gedauert“, grinste er. „Es war etwas,<br />

das ich kommen gefühlt habe... Ich kam dem Podest immer näher.“<br />

Binder wird übrigens in der nächsten Saison neben Karel Hanika den<br />

Platz von Jack Miller im Red Bull KTM Ajo-Team einnehmen. Wo dessen<br />

Weg hinführt, ist noch offen. Im Gespräch ist die Moto2 (im Pons-Team)<br />

oder auch die MotoGP (bei LCR- Honda als perspektivischer Nachfolger<br />

von Dani Pedrosa).<br />

Verlierer am <strong>Sachsenring</strong> war mit Sicherheit das Honda-Werksteam von<br />

Estrella Galicia 0,0. Nach dem Sieg im letzten Jahr schmiss Alex Rins<br />

seine Maschine heuer gleich in der ersten Runde weg, Teamkollege Alex<br />

Marquez kam in Sachsen über Platz vier nicht hinaus und liegt jetzt in<br />

der Gesamtwertung 19 Punkte hinter Miller. Rins ist Gesamt-Fünfter mit<br />

35 Punkten Rückstand. Teamchef Emilio Alzamora ist darüber derzeit<br />

sicher „not amused“.<br />

Noch schlimmer erging es dem Belgier Livio Loi. Nachdem ihm das<br />

Marc VDS-Team für die Rennen in Assen (am Ende nur 25.) und den<br />

<strong>Sachsenring</strong> (Ausfall nach 15 Runden) eine nagelneue Kalex KTM hingestellt<br />

hatte, der Erfolg aber dennoch ausblieb, verkündete Teamchef<br />

Michael Bartholemy nach dem Rennen das Ende der Zusammenarbeit<br />

mit Loi. Good Luck, Livio!<br />

Moto3 Qualifying <strong>Sachsenring</strong><br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo KTM 1:26,997<br />

2. A. Masbou FRA Ongetta-Rivacold Honda 1:27,106<br />

3. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0 Honda 1:27,143<br />

4. K. Hanika CZE Red Bull KTM Ajo KTM 1:27,357<br />

5. D. Kent<br />

GBR Red Bull Husqvarna Ajo Husqvarna 1:27,357<br />

Moto3 Rennen <strong>Sachsenring</strong> - 27 runden<br />

1. J. Miller<br />

2. B. Binder<br />

3. A. Masbou<br />

4. A. Marquez<br />

5. D. Kent<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

RSA Ambrogio Racing<br />

FRA Ongetta-Rivacold<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

GBR Red Bull Husqvarna Ajo<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

3. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

4. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

5. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

Moto2 Qualifying <strong>Sachsenring</strong><br />

1. D. Aegerter<br />

2. M. Kallio<br />

3. E. Rabat<br />

4. J. Torres<br />

5. F. Morbidelli<br />

SUI<br />

FIN<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

Technomag carXpert<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Mapfre Aspar Team<br />

Italtrans Racing Team<br />

KTM 39:26,927<br />

Mahindra + 0,180<br />

Honda + 1,119<br />

Honda + 1,180<br />

Husqvarna + 1,290<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

142<br />

123<br />

112<br />

110<br />

107<br />

1:24,761<br />

1:24,885<br />

1:25,032<br />

1:25,108<br />

1:25,118<br />

Moto2 Rennen <strong>Sachsenring</strong> - 29 Runden<br />

1. D. Aegerter<br />

2. M. Kallio<br />

3. S. Corsi<br />

4. E. Rabat<br />

5. M. Vinales<br />

SUI<br />

FIN<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Technomag carXpert<br />

Marc VDS Racing Team<br />

NGM Forward Racing<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

41:12,461<br />

+ 0,091<br />

+ 10,514<br />

+ 10,666<br />

+ 11,418<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. S. Corsi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Pons HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

NGM Forward Racing<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

170<br />

151<br />

120<br />

96<br />

85<br />

motogp qualifying <strong>Sachsenring</strong><br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. S. Bradl<br />

4. A. Espargaro<br />

5. J. Lorenzo<br />

SPA<br />

SPA<br />

GER<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

LCR Honda MotoGP<br />

NGM Forward Racing<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:20,937<br />

1:21,233<br />

1:21,340<br />

1:21,376<br />

1:21,508<br />

motogp rennen <strong>Sachsenring</strong> - 30 runden<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Honda<br />

Honda<br />

3. J. Lorenzo<br />

4. V. Rossi<br />

SPA<br />

ITA<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

5. A. Iannone ITA Pamac Racing<br />

Ducati<br />

41:47,664<br />

+ 1,466<br />

+ 10,317<br />

+ 19,194<br />

+ 23,509<br />

54 08 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Motogp punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. V. Rossi<br />

4. A. Dovizioso<br />

5. J. Lorenzo<br />

SPA<br />

SPA<br />

ITA<br />

ITA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Ducati Team<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

225<br />

148<br />

141<br />

99<br />

97


GT Masters<br />

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