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Arbeitskreis Grundschule im<br />

Stadtelternrat Hannover • Heinrich-Heine-Straße 4 • 30173 Hannover<br />

An<br />

Verteiler<br />

Stadtelternrat<br />

Hannover<br />

Geschäftsstelle: Iris Eyrich<br />

Heinrich – Heine - Straße 4<br />

30173 Hannover<br />

Geschäftszeit:<br />

Montag 18:00 - 19:00 Uhr<br />

Tel.: (0511) 88 11 22<br />

Fax: (0511) 88 11 24<br />

eMail: info@stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong><br />

www.stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong><br />

Position <strong>de</strong>s Arbeitskreises Grundschule im Stadtelternrat Hannover<br />

- Stellungnahme zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s nie<strong>de</strong>rsächsischen Schulgesetzes vom 25. Juni 2003<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Stellungnahmen zum neuen Schulgesetz hat es im Vorfeld reichlich gegeben, u.a. auch die <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>selternrates Nie<strong>de</strong>rsachsen. Der beiliegen<strong>de</strong> Beschluss <strong>de</strong>s Arbeitskreises Grundschule<br />

im Stadtelternrat Hannover ist daher auch eher die (erneute) Beschreibung einer nachhaltig<br />

bezogenen Position zu <strong>de</strong>m, was Grundschule heute be<strong>de</strong>utet und bewirken kann und welche<br />

Rolle sie im Bildungsleben <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r spielen sollte. Bemerkenswerterweise steht diese Position<br />

aktuell in noch stärkerem Gegensatz zu <strong>de</strong>n geplanten Än<strong>de</strong>rungen <strong>als</strong> es schon bei <strong>de</strong>m wenig<br />

überzeugen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rstufenmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Vorgänger-Regierung <strong>de</strong>r Fall war.<br />

Im Arbeitskreis, <strong>de</strong>r aus Elternvertretern <strong>de</strong>r 60 Grundschulen Hannovers gebil<strong>de</strong>t wird, herrscht<br />

großes Unverständnis darüber, warum eine Begabung eines Kin<strong>de</strong>s besser festgestellt und<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann, wenn sie umso früher diagnostiziert wird ? Und warum ein hochgradig<br />

differenziertes Schulsystem durchlässiger sein soll ? Und warum ein <strong>de</strong>rartiges Schulwesen<br />

erfolgreicher sein soll, obwohl alle Studien und Vergleiche in die Gegenrichtung zu längerer<br />

gemeinsamer Schulzeit weisen ?<br />

Es wäre sträflicher Leichtsinn, liesse man diese Fragen unbeantwortet und ignorierte man die<br />

mangeln<strong>de</strong> Überzeugung <strong>de</strong>rartig vieler Eltern. Vielmehr zeigt gera<strong>de</strong> diese offensichtliche Kluft<br />

zwischen Theorie und praktizierter Bildungspolitik, dass eine zeitnahe, für alle transparente<br />

Dokumentation <strong>de</strong>r Auswirkungen dieser Schulreform für die betroffenen Kin<strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>nd<br />

wichtig und für uns Eltern von großem Interesse ist.<br />

Aus diesen Grün<strong>de</strong>n soll hiermit nochm<strong>als</strong> für die Einführung eines jährlichen Bildungsreports für<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen – herausgegeben durch die Lan<strong>de</strong>sregierung - geworben wer<strong>de</strong>n, damit aus<br />

Unverständnis Bewertung wird, über die man dann sprechen o<strong>de</strong>r streiten kann. Wir wären erfreut,<br />

wenn Sie dieses Ziel unterstützen wür<strong>de</strong>n.<br />

Mit freundlichen Grüssen, für <strong>de</strong>n Arbeitskreis am 30. Juli 2003<br />

Ferdinand Holst<br />

Dr. Holger Janus<br />

Anlage<br />

Arbeitskreis Grundschule im Stadtelternrat Hannover<br />

Garnet Eichholz (Vorsitzen<strong>de</strong>) – Ferdinand Holst – Dr. Holger Janus – Jens Kubicki – Sabine Weber<br />

Heinrich-Heine-Strasse 4 – 30173 Hannover<br />

Email: info@stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong> auf www.stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong>


Position <strong>de</strong>s Arbeitskreises Grundschule im Stadtelternrat<br />

Hannover<br />

Stellungnahme zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Schulgesetzes vom 25. Juni 2003


Position und Stellungnahme <strong>de</strong>s Arbeitskreises Grundschule im<br />

Stadtelternrat Hannover zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Schulgesetzes 2003<br />

- Beschluss <strong>de</strong>s Gremiums vom 07. Juli 2003 -<br />

1. Verbesserung <strong>de</strong>r Unterrichtsversorgung<br />

Die Herstellung <strong>de</strong>r gesicherten Unterrichtsversorgung durch die Einstellung <strong>de</strong>r<br />

notwendigen Lehrkräfte wird begrüßt. Erfor<strong>de</strong>rlich ist eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Unterrichtsversorgungserlasses,<br />

welche die Schulen verpflichtet die Schulelternschaft über <strong>de</strong>n<br />

tatsächlich erteilten Unterricht und über die Unterrichtsversorgung zu informieren.<br />

2. Verpflichtung zum Dialog<br />

Die Absicht, dass je<strong>de</strong>m Kind individueller För<strong>de</strong>r- und For<strong>de</strong>runterricht zuteil wer<strong>de</strong>n soll,<br />

ist zu begrüßen, ebenso wie die dazugehörige Absicht, die Schule gesetzlich zum Dialog mit<br />

<strong>de</strong>n Erziehungsberechtigten zu verpflichten. Aus Sicht <strong>de</strong>s Arbeitskreises sollten die Eltern<br />

spezifisch über För<strong>de</strong>r- /For<strong>de</strong>rbedarf ihres eigenen Kin<strong>de</strong>s sowie <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>r-<br />

/For<strong>de</strong>rstun<strong>de</strong>neinsatz informiert wer<strong>de</strong>n und individuelle För<strong>de</strong>rpläne erhalten. Die<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rstun<strong>de</strong>nkontingente wird konsequent gefor<strong>de</strong>rt.<br />

3. Mehr Unterricht<br />

Wenn zukünftig bun<strong>de</strong>sweit <strong>de</strong>r Bildungserfolg über zentrale Vergleichsarbeiten gemessen<br />

wer<strong>de</strong>n soll, ist es notwendig, auch die län<strong>de</strong>rspezifischen Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Unterrichtsumfangs <strong>de</strong>r Pflichtstun<strong>de</strong>ntafeln anzugleichen. Dazu müssen die Pflichtstun<strong>de</strong>n<br />

in Nie<strong>de</strong>rsachsen wie<strong>de</strong>r auf das Niveau von 1994 angehoben wer<strong>de</strong>n.<br />

4. 6-jährige gemeinsame Grundschulzeit<br />

Mittelfristig müssen die Erkenntnisse <strong>de</strong>r internationalen und nationalen Vergleichsstudien<br />

wie z. B. PISA, TIMMSS und IGLU in <strong>de</strong>r sinnvollen Konsequenz einer längeren<br />

gemeinsamen Schulzeit en<strong>de</strong>n: <strong>de</strong>r 6-jährigen Schulzeit in einer Primarstufe und die<br />

Einbeziehung <strong>de</strong>s Vorschulbereiches <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätten in <strong>de</strong>n Bildungsprozess.<br />

Die frühe Leistungsdifferenzierung in <strong>de</strong>r Grundschule wird abgelehnt, da sich das<br />

Begabungspotential <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r noch mitten in <strong>de</strong>r Entwicklung befin<strong>de</strong>t. Die Entscheidung<br />

über <strong>de</strong>n weiteren Schulweg sollte <strong>de</strong>utlich später getroffen wer<strong>de</strong>n, um eine möglichst hohe<br />

Prognosesicherheit zu gewährleisten. Die Kin<strong>de</strong>r erhalten nur so die Gelegenheit sich, nach<br />

einer positiven Grundschulerfahrung <strong>de</strong>r ersten 4 Klassen, in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren selbst zu<br />

orientieren und ihren weiteren Schulweg mitzugestalten.<br />

Arbeitskreis Grundschule im Stadtelternrat Hannover<br />

Garnet Eichholz (Vorsitzen<strong>de</strong>) – Ferdinand Holst – Dr. Holger Janus – Jens Kubicki – Sabine Weber<br />

Heinrich-Heine-Strasse 4 – 30173 Hannover<br />

Email: info@stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong> auf www.stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong><br />

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5. Persönlichkeitsentwicklung statt reiner Wissensvermittlung<br />

Der umfassen<strong>de</strong> Bildungsauftrag <strong>de</strong>r heutigen Grundschule, die Vermittlung von vielfältigen<br />

Kompetenzen, wird durch das neue Schulgesetz auf reines Stoffwissen und Notenlage<br />

reduziert. Wir wollen, dass <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn nicht nur Wissen, son<strong>de</strong>rn auch soziales Lernen,<br />

Teamfähigkeit, Selbständigkeit und selbständiges Lernen vermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Grundschule wird von allen <strong>als</strong> wichtigste Schulform anerkannt, da sie <strong>de</strong>n Grundstein<br />

für die weitere schulische Entwicklung legt. Sie muss daher frei von <strong>de</strong>r Differenzierungsaufgabe<br />

bleiben, um ihre erreichte Lernkultur zu erhalten und weiter verbessern zu können.<br />

6. Der freie Elternwille ist unantastbar<br />

Der freie Elternwille hat sich nachweislich bewährt und unterliegt nicht <strong>de</strong>m Beschluss <strong>de</strong>r<br />

Klassenkonferenzen. Ebenso ist das Elternrecht zu respektieren, wenn die Errichtung<br />

zusätzlicher Gesamtschulangebote gewünscht wird.<br />

7. Erhalt <strong>de</strong>r Vielfalt<br />

Die Vielfalt <strong>de</strong>r Schulformen ist auch unter bildungspolitischen Gesichtspunkten zu erhalten.<br />

Dies gilt beson<strong>de</strong>rs für die gleichberechtigte Existenz von Gesamtschulen und <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r<br />

Profilbildung von weiterführen<strong>de</strong>n Schulen.<br />

8. Dokumentation in einem nie<strong>de</strong>rsächsischen Bildungsreport<br />

Um die Auswirkungen <strong>de</strong>r Schulreform transparent zu machen, sind die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Prognosesicherheit, Abschulungszahlen, <strong>de</strong>r Wechsel von SchülerInnen in höhere<br />

Schulformen, Zahlen <strong>de</strong>r Abschlüsse in <strong>de</strong>n Schulformen sowie die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Standardtests in einem jährlichen Bildungsreport für Nie<strong>de</strong>rsachsen zu dokumentieren.<br />

9. Sinnvoller Ausbau von wirksamen Ganztags-Grundschulen<br />

Die gesellschaftliche Entwicklung und die Situation <strong>de</strong>r Familien erfor<strong>de</strong>rn einen Ausbau <strong>de</strong>s<br />

Ganztagsschulangebotes, auch bei Grundschulen, über das 4Mrd. -Programm <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung hinaus. Eine unverbindliche, freiwillige Ganztagsschule en<strong>de</strong>t dabei<br />

unvermeidlich in einer reinen nachmittäglichen Betreuung. Die For<strong>de</strong>rung nach einer<br />

pädagogisch und erzieherisch wertvollen Ganztagsschule wird dagegen nur durch ein<br />

verbindliches Mo<strong>de</strong>ll (wie beispielsweise <strong>de</strong>m aktuellen 2+2 Mo<strong>de</strong>ll) erfüllt.<br />

10. Stärkung <strong>de</strong>r Mitbestimmung<br />

Für die weitere Schulentwicklung (Eigenständige Schule o.ä.) for<strong>de</strong>rn wir, die<br />

Mitbestimmungsrechte <strong>de</strong>r Eltern durch paritätisch besetzte Gremien zu stärken.<br />

© 2003 AK GS im Stadtelternrat Hannover<br />

Arbeitskreis Grundschule im Stadtelternrat Hannover<br />

Garnet Eichholz (Vorsitzen<strong>de</strong>) – Ferdinand Holst – Dr. Holger Janus – Jens Kubicki – Sabine Weber<br />

Heinrich-Heine-Strasse 4 – 30173 Hannover<br />

Email: info@stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong> auf www.stadtelternrat-<strong>hannover</strong>.<strong>de</strong><br />

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