Download - Brandenburg an der Havel
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B U C H T I P P<br />
Ingeborg Arlt<br />
Nebenfrau<br />
Es ist das bisher persönlichste<br />
Buch <strong>der</strong> Autorin. Eigenes<br />
Erleben, eigene Erfahrungen, die<br />
eigene unmittelbare Umgebung<br />
zeigen mit „...einem Witz, <strong>der</strong><br />
gelegentlich nichts <strong>an</strong> Schärfe<br />
zu wünschen übrig lässt,...“ und<br />
mit stilistischer Meisterschaft,<br />
Situationen, die <strong>der</strong> Leser so<br />
o<strong>der</strong> ähnlich auch erlebt haben<br />
könnte. Die Freundin Bohne<br />
aus Kin<strong>der</strong>tagen und ein geistig<br />
behin<strong>der</strong>ter junger M<strong>an</strong>n, N<strong>an</strong>do,<br />
aus <strong>der</strong> unmittelbaren Gegenwart<br />
sind <strong>der</strong> Rahmen in dem das<br />
Leben spielt. Nur spielt es nicht<br />
immer, denn spielen macht eigentlich<br />
Freude, es wird gespielt,<br />
vor allem von Menschen, die ihre<br />
Rollen perfekt spielen. „In zwölf<br />
Geschichten, die wie<strong>der</strong>um eine<br />
Geschichte ergeben, macht die<br />
Autorin ..., ..., Übersehene und<br />
Übersehenes sichtbar.“ Es geht<br />
um Menschenwürde, um einfache<br />
Verhältnisse.“ ... Verhältnisse,<br />
die <strong>an</strong> Schwierigkeiten nichts zu<br />
wünschen übrig lassen ...“ und<br />
trotzdem einfach gen<strong>an</strong>nt werden.<br />
Die Protagonisten <strong>der</strong> zwölf<br />
Erzählungen kommen alle aus<br />
solchen. Wie kommen sie zurecht<br />
mit dem <strong>an</strong>geblich Einfachen?<br />
Wie werden sie wahrgenommen?<br />
Wie hilfsbereit ist die Gesellschaft,<br />
wie toler<strong>an</strong>t, wie <strong>an</strong>erkennend?<br />
M<strong>an</strong> bekommt unweigerlich<br />
den Spiegel vorgehalten<br />
und fragt sich nach dem eigenen<br />
Umg<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Menschenwürde.<br />
Die Autorin erhebt keine Anklage,<br />
trennt nicht unwi<strong>der</strong>ruflich in<br />
Gut und Böse, nein, sie führt das<br />
Leben vor und <strong>der</strong> Leser bleibt<br />
nachdenklich zurück.<br />
Humor ist, wenn m<strong>an</strong> trotzdem<br />
lacht – o<strong>der</strong> eine Haltung dem<br />
Leben gegenüber, sich von Problemen<br />
aller Art nicht unterkriegen<br />
zu lassen. „Probleme, die m<strong>an</strong><br />
nicht löst, haben ja die Neigung,<br />
Familien zu gründen.“ Es geht<br />
also auch um unmittelbare Lebenshilfe<br />
und so gesehen um die<br />
Lebensweisheit <strong>der</strong> Schriftstellerin<br />
Ingeborg Arlt. Ihre Fähigkeit,<br />
Dinge prägn<strong>an</strong>t, in wun<strong>der</strong>barer<br />
Sprache zu formulieren, auf den<br />
Punkt zu bringen und zielsicher<br />
die Wi<strong>der</strong>sprüche aufzudecken,<br />
machen die Lektüre zu einem<br />
g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>en Erlebnis.<br />
Das Buch „Nebenfrau“ ist wie die<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Bücher <strong>der</strong> Autorin, das<br />
„Kleine Leben“, „Die Hure und <strong>der</strong><br />
Henker“, in <strong>der</strong> Fouqué-Bibliothek<br />
auszuleihen.<br />
Cornelia Stabrodt<br />
Direktorin<br />
Eine Geschichte in zwölf<br />
Bei-Spielen<br />
BS-Verlag-Rostock<br />
ISBN 978-3-86785-111-4<br />
10 Buchtipp