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Der Schlüssel - Ausgabe 3/2010 - Kath. Pfarrei St. Peter Heppenheim

Der Schlüssel - Ausgabe 3/2010 - Kath. Pfarrei St. Peter Heppenheim

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Gemeindemagazin Sankt <strong>Peter</strong> <strong>Heppenheim</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 3I<strong>2010</strong><br />

Abgabe kostenlos<br />

Gesegnete<br />

Weihnachten<br />

und für<br />

2011<br />

alles Gute!<br />

Ein bisschen Abenteuerreise:<br />

Pfarrer Meurer fühlt<br />

sich wohl in Sankt <strong>Peter</strong>. <strong>Der</strong><br />

Seelsorger beschreibt das<br />

Ankommen in seiner neuen<br />

Gemeinde und ist begeistert<br />

von dem, was er hier erlebt.<br />

| Seite 4<br />

<strong>Kath</strong>olisch und weltoffen:<br />

Das <strong>Kath</strong>olische Bildungswerk<br />

Odenwald/Bergstraße<br />

macht auch Angebote für<br />

Menschen, die mit der Kirche<br />

hadern. Leiter Dr. Meessen<br />

steht im Interview Rede und<br />

Antwort. | Seite 22<br />

Adressaufkleber


Inhalt<br />

Auf einen Blick<br />

Editorial Seite 3<br />

Guten Tag, Herr Pfarrer | <strong>Der</strong> neue Seelsorger genießt das Ankommen in Sankt <strong>Peter</strong> Seite 4<br />

Pfadfinder teilen die Flamme des Friedenslichts | Aus Betlehem nach <strong>Heppenheim</strong> Seite 5<br />

Interessant, genussreich, kurzweilig | Bibel und Wein, ein Abend mit zwei Adlers Seite 6<br />

Wenn Erbach zum Dorf der Lichter wird | <strong>Der</strong> ganz besondere Martinsabend Seite 7<br />

Gott ist groß im Kommen | Gedanken zu Weihnachten von Kaplan Mathias Berger Seite 8<br />

Termine | Veranstaltungen in Sankt <strong>Peter</strong> Seite 9<br />

Wachsen und Leben als Filialgemeinde | Ober-Laudenbachs kirchliches Leben Seite 11<br />

Herzlich willkommen, Herr Pfarrer | Sankt <strong>Peter</strong> begrüßt Thomas Meurer Seite 14<br />

Adieu, Herr Pfarrer | Sankt <strong>Peter</strong> verabschiedet Hermann-Josef Herd Seite 16<br />

Beeindruckende <strong>St</strong>andortbestimmung | <strong>Der</strong> Erfurter Bischof Wanke in <strong>Heppenheim</strong> Seite 18<br />

Herr der Schatzkammer | Helmut Becker und das Archiv von Sankt <strong>Peter</strong> Seite 20<br />

Wie wichtig ist das <strong>Kath</strong>olisch in Ihrem Namensschild? | Interview mit Dr. Meessen Seite 22<br />

Seite 2<br />

Impressum „<strong>Der</strong> Schlüssel“<br />

Das Magazin der <strong>Kath</strong>olischen Kirchengemeinde Sankt <strong>Peter</strong> in <strong>Heppenheim</strong>.<br />

Herausgeber: <strong>Kath</strong>olische Kirchengemeinde Sankt <strong>Peter</strong><br />

Kirchengasse 5, 64646 <strong>Heppenheim</strong>, www.stpeter-heppenheim.de<br />

Post an die Redaktion: „<strong>Der</strong> Schlüssel“<br />

Armin Silber, Ortsstraße 30, 64646 <strong>Heppenheim</strong>, E-Mail silber.hp@web.de<br />

Verantwortlich/Gesamtprojekt: Armin Silber<br />

Redaktion: Thomas Zelinger<br />

Anzeigen: Barbara Balke, Barbara <strong>Peter</strong><br />

Layout/Satz: Norbert Mitsch<br />

Druck: Druckerei Huß GmbH, In den <strong>St</strong>adtwiesen 9, 64646 <strong>Heppenheim</strong><br />

Auflage: 2500<br />

Die Fotos wurden gemacht oder zur Verfügung gestellt von:<br />

Thomas Zelinger (S.4, S.6, S.7, S.14, S.15, S.16, S.17, S.18, S.19, S.20, S.21 S.22),<br />

Filialgemeinde Ober-Laudenbach (S.11, S.12).<br />

Foto-<strong>St</strong>udio Oeser (S.24),


Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wieder geht ein Jahr zu Ende. Viel zu schnell ist es<br />

vorbeigegangen, sagen die einen. Zumeist sind es<br />

Erwachsene, die so fühlen. Viel zu lange hat es<br />

gedauert, bis es endlich wieder angefangen hat zu<br />

weihnachten, sagen andere, vielfach Kinder. Wie<br />

auch immer, es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen.<br />

Jeder hat seine ganz eigene Sichtweise auf die hinter<br />

uns liegenden Monate. Jeder hat seine eigenen<br />

Erlebnisse und Erinnerungen.<br />

Die Nachwirkungen der jüngsten Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise haben die Welt <strong>2010</strong> immer<br />

wieder eingeholt. Dennoch brummt in Deutschland<br />

der Konjunkturmotor zum Jahresausklang erstaunlich<br />

sonor. Die Kirche in der Bundesrepublik ist im<br />

ersten Halbjahr vom Missbrauchsskandal erschütttert<br />

worden und wird noch einige Zeit mit der<br />

Aufarbeitung beschäftigt sein. Manches wird am<br />

Ende nicht mehr sein wie zuvor. Gleichzeitig lassen<br />

rund um den Globus Worte des Papstes zum<br />

Gebrauch von Kondomen in Einzelfällen aufhorchen.<br />

Ändert Rom seine Haltung im Kampf gegen Aids?<br />

Und in Kuba ist mehr als fünfzig Jahre nach der von<br />

Fidel Castro und Che Guevara angeführten Revolution<br />

ein Priesterseminar der <strong>Kath</strong>olischen<br />

Kirche eröffnet worden. Es tut sich was.<br />

Dann war da noch das Wunder von Chile. Bangend<br />

und hoffend haben wir zugeschaut wie<br />

sich die Bohrer den Verschütteten entgegengearbeitet<br />

haben und wie die Männern nach und nach<br />

aus ihrem Gefängnis im Berg zurück ins Leben<br />

über Tage geholt wurden. Gott sei Dank, hier hat<br />

sich ein Unglück zum Guten gewandelt. Dass dem<br />

nicht immer so ist, daran hat vor wenigen Wochen<br />

ein anderes Unglück in einem Bergwerk in Neuseeland<br />

erinnert.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> hat der Welt <strong>St</strong>ernstunden und<br />

niederschmetternde Momente beschert. Und<br />

wir <strong>Heppenheim</strong>er haben noch ein ganz besondere<br />

Erlebnis: Wir sind Weltmeister - gefühlt jedenfalls.<br />

Denn einer aus unserer <strong>St</strong>adt hat mit seinem Können,<br />

aber auch mit seiner Ausstrahlung Menschen in<br />

der ganzen Welt begeistert: Sebastian Vettel, der<br />

bislang jüngste Formel-1-Weltmeister. Seine Heimatstadt<br />

hat ihn gefeiert.<br />

Und was ist mit unserer Gemeinde Sankt <strong>Peter</strong>?<br />

Für sie ist <strong>2010</strong> ohne Zweifel ein ganz besonderes<br />

Jahr gewesen. Eine Ära ist zu Ende gegangen.<br />

Nach 16 Jahren hat Pfarrer Hermann-Josef<br />

Herd die <strong>Pfarrei</strong> abgegeben. Ziemlich genau zwölf<br />

Monate ist es her, dass er seinen Abschied angekündigt<br />

hat. Wie wird es weitergehen? Eine Frage,<br />

die sich viele gestellt haben, teils begleitet von<br />

Sorge. Heute wissen wir: Es wird gut weitergehen.<br />

Herds Nachfolger Thomas Meurer ist im Amt, und<br />

er hat sich sympathisch und offen seiner neuen<br />

Gemeinde vorgestellt. Die Art, wie Hermann-Josef<br />

Herd seinen Auszug aus dem Pfarrhaus mit Weitsicht<br />

vorbereitet und uns, seine Gemeinde, auf<br />

dem Weg zum Wechsel begleitet hat, verdient zugleich<br />

großen Respekt und Anerkennung.<br />

Bleibt an dieser <strong>St</strong>elle, Hermann-Josef Herd ein<br />

ganz herzliches Danke zu sagen und ihm alles<br />

Gute für den weiteren Lebensweg zu wünschen.<br />

Und Thomas Meurer heißen wir als unseren neuen<br />

Pfarrer ebenso herzlich willkommen. Wie er seine<br />

Aufnahme in der <strong>Pfarrei</strong> empfunden hat, können<br />

Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong> des Gemeindemagazins von<br />

Sankt <strong>Peter</strong> lesen.<br />

Ihnen allen wünschen wir eine interessante<br />

Lektüre.<br />

Vor allem aber: Gesegnete Weihnachten und alles<br />

Gute für 2011<br />

Thomas Zelinger<br />

und das gesamte Team des Gemeindemagazins<br />

Seite 3


<strong>Der</strong> neue Pfarrer stellt sich vor<br />

„Guten Tag, Herr Pfarrer“<br />

Neu in Sankt <strong>Peter</strong>: Thomas Meurer sieht sich am Anfang einer spannenden und<br />

schönen Abenteuerreise - <strong>Der</strong> Seelsorger schilderte sein Ankommen in <strong>Heppenheim</strong><br />

<strong>Der</strong> neue Hausherr ist da. Pfarrer Thomas Meurer hat in Sankt <strong>Peter</strong><br />

die Nachfolge von Hermann-Josef Herd angetreten.<br />

Seite 4<br />

Wenn diese <strong>Ausgabe</strong> des „Schlüssels“ erscheint, liegen<br />

die berühmten ersten 100 Tage als neuer Pfarrer<br />

von Sankt <strong>Peter</strong> fast schon hinter mir. „Haben Sie sich<br />

schon eingelebt?“, das ist wohl die meistgestellte Frage<br />

an mich in dieser Zeit. Ich bin dann jedes Mal geneigt zu<br />

antworten: „Nein, ich bin noch mitten dabei, und hoffentlich<br />

dauert das mit dem Einleben noch lange.“ Denn diese<br />

Zeit des Ankommens, des Hineinfindens und des Kennenlernens<br />

ist für mich eine ganz spannende<br />

und schöne. Das hat was von einer<br />

Abenteuerreise, auf der man nicht weiß,<br />

welcher Anblick sich hinter der nächsten<br />

Kurve bietet.<br />

Mir haben sich auf jeden Fall sehr viele<br />

schöne Anblicke und Eindrücke in den letzten<br />

Wochen und Monaten geboten. Schon<br />

allein das wunderbare <strong>St</strong>adtbild, das herrliche<br />

Ensemble rings um den Dom der<br />

Bergstraße, die schöne Landschaft. Jedes<br />

mal, wenn ich von meiner Wohnung in der<br />

Hermannstraße über den Marktplatz zum<br />

Pfarrbüro laufe und zur <strong>St</strong>arkenburg hoch<br />

schaue, frage ich mich insgeheim: Bist du<br />

hier im Urlaub oder ist das wirklich deine<br />

neue Arbeitsstelle? Ich fürchte den Tag, wo<br />

ich mich an dies alles gewöhnt habe und es<br />

„normal“ und selbstverständlich geworden<br />

ist.<br />

Meine „Abenteuerreise“ durch die Gemeinde<br />

Sankt <strong>Peter</strong> hat mich mittlerweile auch zu<br />

vielen Menschen geführt, die hier leben,<br />

sich in der Gemeinde beheimatet fühlen,<br />

sich in ihr engagieren. Was ich da an Verbundenheit<br />

mit Sankt <strong>Peter</strong>, an Bereitschaft<br />

zum Mittun erfahren habe, hat mir sehr viel<br />

Freude gemacht und mich zum Teil auch<br />

sehr beeindruckt. Es ist für mich erstaunlich,<br />

welche Breite und Vielfalt das ehrenamtliche<br />

Engagement in der Gemeinde hat,<br />

und wie viele sich einbringen. So kann ich<br />

auch heute noch nicht behaupten, einen<br />

völligen Überblick über das Gemeindeleben<br />

zu haben.<br />

Ich habe viel Herzlichkeit erlebt; die<br />

Atmosphäre in der Gemeinde und ihren<br />

Gruppen erfahre ich als unverkrampft. Mit<br />

anderen Worten: ich fühle mich wohl in<br />

Sankt <strong>Peter</strong>, ich fühle mich angenommen,<br />

und das auch im Team der hauptamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Manchmal<br />

sagen Menschen zu mir: „Herr Pfarrer,<br />

wir sind ehrlich: wir sind traurig darüber,<br />

dass Pfarrer Herd gegangen ist. Aber wir<br />

freuen uns genauso, dass Sie da sind“. Ich spüre, dass<br />

das so stimmt, dass diese Äußerungen echt und authentisch<br />

sind. Und das tut mir gut.<br />

Natürlich ist manches anders als in meiner bisherigen<br />

Gemeinde Sankt Elisabeth in Darmstadt. Ich merke,<br />

dass ich mich umstellen muss. Während die <strong>Kath</strong>oliken<br />

in <strong>Heppenheim</strong> in der Mehrheit sind und auf eine lange


Friedenslicht<br />

Geschichte zurückblicken können, war die Gemeinde in<br />

Darmstadt geprägt von der Diasporasituation und von<br />

den eigenen Gesetzen einer Großstadt, auch von der<br />

dort herrschenden Anonymität. Wenn ich in Darmstadt<br />

300 Meter neben der Kirche in den Supermarkt zum Einkaufen<br />

ging, hat mich dort niemand gekannt. In <strong>Heppenheim</strong>s<br />

Fußgängerzone schallt mir nicht selten ein „Guten<br />

Tag, Herr Pfarrer“ entgegen.<br />

In Sankt <strong>Peter</strong> sind die Menschen sehr bodenständig.<br />

Viele gehören schon seit der Geburt, zumindest aber seit<br />

einigen Jahrzehnten zur Gemeinde. Man kennt sich, man<br />

trifft sich bei Kolping, beim Frauenbund oder beim Jahrgang.<br />

Die Gemeinde in Darmstadt sah sich mit einer hohen<br />

Fluktuation konfrontiert: cirka 1000 Zu- und Wegzüge<br />

sind dort pro Jahr zu registrieren. Man kann dort nicht auf<br />

gewachsene <strong>St</strong>rukturen eines katholischen Vereinswesens<br />

zurückgreifen. Vielmehr musste die Gemeinde<br />

sich immer neu fragen: Was sind das für Menschen, die<br />

hier leben? Was bewegt sie? Was brauchen sie? Um<br />

dann darauf die Angebote der Gemeinde auszurichten.<br />

Eine Gemeinde mit langer Geschichte, mit Traditionen<br />

und gewachsenen <strong>St</strong>rukturen, mit einem vielfältigen<br />

katholischen Vereinsleben - das ist für mich eine neue<br />

Situation. Ich will mich gerne darauf einstellen, denn ich<br />

spüre, wie für viele die katholischen Gemeinschaften in<br />

der Gemeinde ein Halt und ein Ort der Geborgenheit<br />

sind. Aber ich denke, dass wir auch zunehmend Wege zu<br />

denen finden müssen, die keinen Zugang zu den traditionellen<br />

<strong>St</strong>rukturen haben. Dazu will ich gerne meine<br />

Erfahrungen aus der Diaspora und der Innenstadt-<br />

Situation einbringen. Die alten Formen erhalten, vertiefen<br />

und pflegen, und neue Angebote im Blick auf die<br />

Bedürfnisse der Menschen entwickeln - dahin wird wohl<br />

die Reise gehen. Eine Abenteuerreise, die ich nicht allein<br />

antreten muss, sondern gemeinsam mit den vielen, die<br />

hier in Sankt <strong>Peter</strong> am Reich Gottes mitbauen. Und<br />

darum empfinde ich diese Reise nicht als belastend, sondern<br />

als spannend und schön.<br />

Pfadfinder teilen die Flamme des Friedenslichts<br />

Es ist ein Zeichen, das Menschen verbindet: Auch in diesem Jahr wird in der Geburtsgrotte in Betlehem ein<br />

Friedenslicht entzündet und in viele <strong>St</strong>ädte der Erde verteilt. Nach <strong>Heppenheim</strong> wird die Flamme von Angehörigen<br />

des <strong>St</strong>ammes Sankt <strong>Peter</strong> der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) geholt.<br />

Die Aktion, die vor vielen Jahren vom Landesstudio Oberösterreich des ORF ins Leben gerufen wurde, steht<br />

diesmal unter dem Motto „Licht bringt Frieden“. In Betlehem wird die Flamme traditionell in der Vorweihnachtszeit<br />

von einem Kind entzündet. Die Reise führt zunächst nach Wien. Dort ist am 11. Dezember eine Aussendungsfeier.<br />

In Deutschland kommt das Friedenslicht am folgenden Tag an. In der Diözese Mainz wird es am gleichen<br />

Tag noch feierlich weitergegeben.<br />

Die Pfadfinder, die die Flamme nach <strong>Heppenheim</strong> bringen, teilen diese am 18. Dezember (Samstag) auf dem<br />

Kirchplatz von Sankt <strong>Peter</strong> im Anschluss an den Vorabendgottesdienst mit allen, die das Licht mit nach Hause<br />

nehmen wollen. Außerdem, so der <strong>St</strong>ammesvorsitzende Gerhard Daum, bringen die Scouts das Friedenslicht am<br />

folgenden Tag (19.) in den um 10 Uhr beginnenden Familiengottesdienst, und teilen es ebenfalls im Anschluss<br />

auf dem Kirchplatz.<br />

Zum Weiterreichen der Flamme verkaufen die Pfadfinder Kerzen. <strong>Der</strong> Erlös kommt der „Hannah <strong>St</strong>iftung“ zugute.<br />

Von der <strong>St</strong>iftung werden Opfer von Gewalt, vor allem sexueller Gewalt, sowie deren Angehörige unterstützt. | zet<br />

Seite 5


Bibel und Wein<br />

Interessant, genussreich, kurzweilig<br />

Bibel und Wein: Ein ganz besonderer Abend mit Janina und Matthias Adler<br />

Am Ende des Abends gab es eine<br />

2009er <strong>Heppenheim</strong>er <strong>St</strong>einkopf<br />

Gewürztraminer Auslese. „Das ist ein<br />

Bukettwein, Sie sollten daran riechen“,<br />

forderte Matthias Adler auf. „Wein, der<br />

das Herz des Menschen erfreut“ war<br />

im Herbst ein Abend betitelte, bei dem<br />

erlesene Tropfen ausgeschenkt wurden<br />

und der zeigte wie vielseitig das<br />

Veranstaltungsangebot der <strong>Heppenheim</strong>er<br />

<strong>Pfarrei</strong> Sankt <strong>Peter</strong> ist.<br />

Eingeladen hatte der Frauenbund.<br />

Nicht nur Angehörige des Frauenbundes<br />

und nicht ausschließlich<br />

Frauen hatten sich im Marienhaus<br />

eingefunden. Auch einige Männer<br />

waren mit dabei. <strong>Der</strong> Abend war<br />

interessant, genussreich, kurzweilig,<br />

und er hat manch neues Verständnis<br />

eröffnet. Zumal es nicht<br />

allein um Wein im Glas ging. Die Veranstaltung<br />

trug im Titel die Ergänzung<br />

„Bibel und Wein“. Das machte<br />

die besondere Mischung aus.<br />

Dass Frauenbundsvorsitzende Hiltrud<br />

Lennert die zu Beginn gemachte Bemerkung,<br />

einiges über Wein zu wisssen,<br />

abschließend mit den Worten<br />

„Es ist ein bisschen voreilig gewesen“<br />

korrigierte, war ein ehrliches Kompliment<br />

an die Referenten Matthias<br />

und Janina Adler. Lennert resümierte<br />

freimütig: „Ich haben nicht nur über<br />

die Bibel, sondern auch über den<br />

Wein Neues gelernt.“<br />

„Bibel und Wein“, die beiden Adlers<br />

sind Idealbesetzung beim Thema. Das<br />

Ehepaar kennt als Hobbywinzer die<br />

Anforderungen und die Herausforderungen<br />

des Weinbaus an der Bergstraße.<br />

Auch in der katholischen<br />

Kirche sind beide tief verwurzelt. Sie<br />

ist Diplomtheologin und an vielen<br />

<strong>St</strong>ellen ehrenamtlich in der <strong>Pfarrei</strong><br />

Sankt <strong>Peter</strong> aktiv. Gleiches gilt für<br />

Prost auf einen gelungenen Abend. Janina<br />

und Matthias Adler haben über das Thema<br />

Bibel und Wein gesprochen, Frauenbundsvorsitzende<br />

Hiltrud Lennert sagte danke.<br />

ihn. Unter anderem ist Matthias Adler<br />

stellvertretender Vorsitzender des<br />

Pfarrgemeinderats.<br />

Matthias Adler erzählte vom Weinbau,<br />

von der Arbeit im Weinberg und vom<br />

Ausbau im Keller. Warum ist der Weißwein<br />

weiß, warum ist der Rotwein<br />

rot? Alles eine Frage der Beerenhäute<br />

und des Gärens. Beim Rotwein<br />

kommt die Farbe aus der Maische.<br />

Viel Informatives gab es. Aufbereitet<br />

wurde es nicht akademisch, sondern<br />

unterhaltsam. Geschichte, Gegenwart<br />

und Wandel im Weinbau sowie in<br />

den Wünschen der Konsumenten<br />

hatten in der Reise durch die Weinwelt<br />

gleichfalls ihren Platz. Wein ist<br />

heute fernab vom Grundnahrungsmittel<br />

biblischer Zeiten ein geschätzter<br />

Begleiter exquisiter Momente des<br />

Lebens geworden, Matthias Adler<br />

schenkte sieben Proben aus. Da seine<br />

Familie ihre Trauben bei der Winzergenossenschaft<br />

abliefert, stammten<br />

die Weine aus den Kellern der Bergsträßer<br />

Winzer eG.<br />

Janina Adler steuerte kurze Textstücke<br />

aus dem alten und dem<br />

neuen Testament bei. Sie ordnete<br />

diese in den zeitlichen Kontext<br />

des Entstehens ein und erschloss<br />

den Zuhörern so den historischen<br />

Hintergrund und die Tragweite bis<br />

in die heutige Zeit. Dabei zeigte<br />

die Pastoralreferentin eine erstaunliche<br />

Vielfalt auf, in der das Thema<br />

Wein in der Bibel auftaucht und<br />

spannte den Bogen aus den Zeiten<br />

Noahs bis zum letzten Abendmahl.<br />

Reichtum und Armut, Freude und<br />

Leid, Gottes Zuneigung und Gottes<br />

Enttäuschung über sein Volk, für vieles<br />

bedient sich die Bibel Bilder vom<br />

Weinberg und vom Weinstock. Nicht<br />

selten seien Weinberge in Zeiten des<br />

biblischen Geschehens Lebensgrundlage<br />

der Menschen gewesen, so Janina<br />

Adler. Sie erklärt: „Deswegen wird mit<br />

den Bildern so stark gespielt.“ | zet<br />

Träger:<br />

Caritasverband<br />

Darmstadt.e.V<br />

Caritas Sozialstation<br />

<strong>Heppenheim</strong>-Lorsch-Einhausen<br />

Grundpflege<br />

Behandlungspflege<br />

Beratungsbesuche<br />

Schulungen in der Häuslichkeit<br />

Sozialrechtliche Beratung<br />

Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

Hausnotruf<br />

Essen auf Rädern<br />

Volksbank eG<br />

Darmstadt • Kreis Bergstraße<br />

Gemeinsam<br />

mehr bewegen.<br />

Darmstädter <strong>St</strong>raße 8 · 64646 <strong>Heppenheim</strong><br />

Telefon (06252) 124230<br />

sst.heppenheim@caritas-bergstrasse.de<br />

www.volksbanking.de<br />

Seite 6


Filialgemeinde Erbach<br />

Wenn Erbach zum Dorf der Lichter wird<br />

Jubiläum in der Filialgemeinde: Seit zehn Jahren bekommt der Ort am Martinstag einen ganz besonderen Glanz<br />

Gelungener Ausklang. Zum Abschluss des Martinsumzugs in Erbach gab es ein Martinsspiel<br />

und dazu Musik. Zum zehnten Mal wurde der Ort an diesem Abend zum Dorf der Lichter.<br />

Zum Jubiläum gab es eine - wenn<br />

auch so nicht herbeigesehnte -<br />

Premiere: Seit zehn Jahren verwandelt<br />

sich der <strong>Heppenheim</strong>er <strong>St</strong>adtteil<br />

Erbach am Abend des Martinstags in<br />

ein Dorf der Lichter. So sollte es auch<br />

diesmal inmitten des Novembers<br />

sein. Einzig: Aufziehender <strong>St</strong>urm und<br />

Regen machten das Lichtermeer ein<br />

wenig kleiner als gewöhnlich. Erstmals<br />

musste auch das Martinsspiel,<br />

das sonst bei bestem Wetter aber<br />

auch schon mal bei Schnee und Eis<br />

vor dem Gemeindezentrum Haus<br />

Emmaus aufgeführt wurde, ins Gebäudeinnere<br />

verlegt werden. Gespielt<br />

wurde dennoch vor großem Publikum.<br />

Bunte, hell erleuchtete, oft von Kindern<br />

selbst gebastelte Laternen gehören<br />

zum Martinsumzug. Ein Martinsfeuer<br />

vielerorts auch. Aber, so vor zehn<br />

Jahren der Gedanke in Erbach, es<br />

wäre schön, wenn am Weg des Martinsumzugs<br />

ebenfalls kleine Flammen<br />

flackern. Die Idee hatten Birgitt Bauer<br />

und Doris Lies. Seitdem wird Jahr für<br />

Jahr am Martinsabend Erbach zum<br />

Dorf der Lichter. Längst werden<br />

diese nicht mehr nur am Zugweg<br />

sondern auch in anderen Teilen des<br />

Ortes entzündet. <strong>Der</strong> Anblick ist herrlich<br />

und vermittelt ein Wohlgefühl.<br />

Jahr für Jahr erstrahlen mehr Kerzen,<br />

Laternen und Fackeln in Vorgärten<br />

und Höfen, auf Terrassen und Balkons<br />

sowie in Fenstern.<br />

Birgitt Bauer gehört der Erbacher<br />

Filialgemeinde von Sankt <strong>Peter</strong> an<br />

und ist Mitglied im Pfarrausschuss.<br />

Bei ihr laufen nach wie vor die Fäden<br />

der Martinsveranstaltung zusammen.<br />

Diesmal hatte sie bei der Organisation<br />

Unterstützung von Alexandra<br />

Bauer und Lena Rothermel. Eingeladen<br />

zum Mitmachen beim Dorf der<br />

Lichter aber auch beim Martinsumzug<br />

ist jedermann. Birgitt Bauer<br />

sagt: „Jeder macht mit. Wir kennen<br />

auch da keine Konfessionsgrenzen.“<br />

So ist der evangelische Posaunenchor<br />

aus <strong>Heppenheim</strong> regelmäßiger<br />

Begleiter.<br />

Birigtt Bauer erinnert sich noch gut<br />

wie der <strong>St</strong>adtteil erstmals<br />

zum Dorf der<br />

Lichter wurde. <strong>Der</strong><br />

Martinsumzug hatte<br />

Tradition im Ort. Die<br />

Idee, Kerzen, Laternen,<br />

Fackeln aufzustellen<br />

war neu. „Am<br />

Anfang haben wir gedacht:<br />

Da macht keiner<br />

mit“, gibt Birgitt<br />

Bauer zu und erzählt<br />

wie sie und Doris Lies<br />

eines Besseren belehrt<br />

wurden: „Vom<br />

ersten Moment an<br />

waren die Leute dabei.“<br />

Für den Martinsumzug,<br />

angeführt von<br />

einem Pferd mit Reiter<br />

in Erinnerung an<br />

Sankt Martin, geben<br />

die Lichter eine prächtige<br />

Kulisse. <strong>Der</strong> Umzug<br />

führt vom oberen<br />

Teil des Ortes,<br />

dem Pannekucheeck,<br />

zum Haus Emmaus. Das Martinsspiel<br />

dort war diesmal ganz traditionell.<br />

Die Geschichte vom Heiligen<br />

Martin, der inmitten einer kalten Winternacht<br />

seinen Mantel mit einem<br />

Bedürftigen teilt, wurde nachgespielt.<br />

Auch dabei konnten die Organisatoren<br />

auf großen Rückhalt zählen: 17<br />

Kinder und Jugendliche hatten sich<br />

gemeldet, um bei der Aufführung mitzuwirken.<br />

Überhaupt erlebt die Veranstaltung<br />

viel Unterstützung aus den Reihen<br />

der jüngeren Generationen. So sind<br />

Kinder und Jugendliche regelmäßig<br />

schon am Nachmittag im Ort unterwegs<br />

und verteilen Martinsbrezel.<br />

Diese bestellen viele vor, die nicht<br />

zum Umzug kommen können. Dass<br />

diesmal rund 700 Brezeln im <strong>St</strong>adtteil<br />

angeliefert wurden, ist ein deutliches<br />

Zeichen für die ganz besondere Bedeutung<br />

des Martinstags in Erbach.<br />

Und eines ist sicher: Die Idee vom<br />

Dorf der Lichter trägt dazu bei, dem<br />

Abend einen ungewöhnlichen Glanz<br />

zu geben.<br />

| zet<br />

Seite 7


Impuls<br />

Gott ist groß im Kommen<br />

Eine Betrachtung zu Weihnachten von Kaplan Mathias Berger<br />

Wenn man den Zeitungen glaubt ist zurzeit v.a. einer groß im Kommen: unser Sebastian Vettel. Zur<br />

Zeit der Abfassung dieses Textes war noch nicht ganz klar, ob sich die <strong>St</strong>adtverordnetenversammlung<br />

darauf einigen würde, ihm die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Er ist ja auch ein sympathischer<br />

und ganz natürlich gebliebener junger Mann. <strong>Heppenheim</strong> darf sich glücklich schätzen und sich mit<br />

ihm und über ihn freuen. Und ein wenig Patriotismus darf ja auch dabei sein. Einer von uns, ein echter<br />

Hepprumer, ist Weltmeister.<br />

Wenn man manches liest, was in diesen Tagen über ihn geschrieben wurde überkommt einen aber<br />

dann doch leichte Beklemmung. Mich zumindest. Da wird einer wieder mal so hoch gehoben, dass<br />

es nachher fast nur bergab gehen kann. Und ihn die Reihen der Ehrenbürger aufzunehmen…na ja,<br />

ich weiß nicht. Neben Buber-Agassi, Bürgermeister Metzendorf und anderen Größen. Hoffentlich<br />

kann Sebastian da mithalten. Ich wünsche es ihm.<br />

Weihnachten. Gott ist groß im Kommen, so das Motto über unsrer Adventszeit in diesem Jahr. Gott<br />

ist groß im Kommen. Seine Presse ist wie gewöhnlich nicht so vollmundig. <strong>Der</strong> Fanclub bleibt eher<br />

zurückhaltend. Und im Letzten ist das auch gut so. Denn Gottes Größe verträgt sich gar nicht so<br />

besonders gut mit unsrem Hipe rund um die echten <strong>St</strong>ars und mittlerweile auch um die nur kurz aufleuchtenden<br />

<strong>St</strong>ernchen. Wo ist eigentlich „unser“ Sing-<strong>St</strong>ernchen Lena Meyer-Landrut geblieben?<br />

Aber so geht es.<br />

Gott ist groß im Kommen: und seine Größe ist seine unaufgeregte und schlichte Unaufdringlichkeit.<br />

Ein Kind im <strong>St</strong>all. Ganz einfach. Nur das Halleluja der Engelchöre bei den Hirten mag etwas unsrer<br />

Sehnsucht nach Glanz und Glitter gezollt sein. Ansonsten eigentlich eher ein stilles Licht, das von<br />

einer einfachen Krippe ausgeht, vom Lächeln eines Kindes. So kommt Gott. Ganz klein.<br />

In Betlehem muss der Besucher sich bücken. Zweimal. Zuerst bei der Demutspforte und dann hinunter<br />

zu der <strong>St</strong>elle, an dem es gewesen sein soll. Die Größe Gottes - nur denen, die um den Wert<br />

des Kleinen wissen zugänglich. Aber gerade deshalb hat diese Größe 2000 Jahre lang nichts von<br />

ihrem Glanz verloren. Sie vermag unsre Herzen zu rühren, weil sie sich nicht aufbläht und selber<br />

feiert.<br />

Lassen wir um Himmelswillen dem Weihnachtsfest diese kleine Größe. Machen wir keinen Hipe daraus.<br />

Gehen wir in die Knie und beten wir ihn an, den Schöpfer der Welt, der sich klein gemacht hat,<br />

um uns groß zu machen. So geben wir ihm die Ehre.<br />

Ich wünsche allen Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.<br />

Seite 8


Termine · Termine · Termine<br />

Dezember<br />

Donnerstag, 9.12.<br />

7.15 Uhr Rorateamt in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

18.30 Uhr Gottesdienst der Firmlinge,<br />

Eltern und Paten (mit Band 7 up) in<br />

Erscheinung des Herrn.<br />

Herzliche Einladung an alle<br />

Sonntag, 12.12.<br />

16.30 Uhr Advents- und Weihnachtskonzert<br />

des Kinder- und Jugendchores,<br />

dem Orchester der Musikschule<br />

und dem Pop- und Gospelchor<br />

New Voices<br />

19 Uhr Taizegebet in der Heilig Geist<br />

Kirche<br />

Donnerstag, 16.12.<br />

7.15 Uhr Rorateamt in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

Sonntag, 19.12.<br />

10 Uhr Gottesdienst mit Ankunft des<br />

Friedenslichtes aus Bethlehem<br />

18 Uhr „echt glaubhaft“ - Jugendgottesdienst<br />

an der Bergstraße in<br />

<strong>St</strong>. Theresia vom Kinde Jesu, Groß-<br />

Rohrheim<br />

Donnerstag, 23.12.<br />

7.15 Uhr Rorateamt in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

Freitag 24.12.<br />

Heiligabend<br />

15 Uhr <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> Kinderchristmette<br />

17 Uhr Familienchristmette in Ober-<br />

Laudenbach<br />

17.30 Uhr Familienchristmette<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

20 Uhr Christmette in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

24 Uhr Mitternachtsmette in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Samstag 25.12.<br />

1. Weihnachtsfeiertag<br />

8 Uhr Hirtenmesse in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

8 Uhr Hochamt in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

10 Uhr Festgottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

10 Uhr Festgottesdienst in Ober-Laudenbach<br />

10 Uhr Wortgottesdienst im Haus<br />

<strong>St</strong>. <strong>Kath</strong>arina mit Kommunionfeier<br />

17 Uhr Weihnachtsvesper in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

17 Uhr Vesper in Erscheinung des Herrn<br />

Sonntag 26.12.<br />

2. Weihnachtsfeiertag<br />

8 Uhr Hochamt in <strong>St</strong>. Vinzenz (Kirchenchor<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>)<br />

10 Uhr Festgottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

10 Uhr Festgottesdienst in Ober-Laudenbach<br />

10 Uhr Eucharistiefeier im Haus<br />

Johannes<br />

11.30 Uhr Gottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

mit „Kregor“<br />

17 Uhr Weihnachtsvesper in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

Dienstag 28.12.<br />

16 Uhr Familiengottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

mit Segnung der Kinder<br />

Freitag 31.12.<br />

Silvester<br />

17 Uhr Festgottesdienst in Ober-Laudenbach<br />

zum Jahresabschluss<br />

17.30 Uhr Festgottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

zum Jahresabschluss<br />

18 Uhr Andacht in <strong>St</strong>. Vinzenz zum<br />

Jahresabschluss<br />

Januar<br />

Samstag 1.1.<br />

8 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

17.30 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Sonntag 2.1.<br />

9.30 Uhr Eucharistiefeier in Ober-Laudenbach<br />

10 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Montag 3.1.<br />

10 Uhr Eucharistiefeier<br />

im Haus Johannes<br />

16 Uhr Eucharistiefeier<br />

im Haus <strong>St</strong>. <strong>Kath</strong>arina<br />

Donnerstag 6.1.<br />

8 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. Vinzenz<br />

19 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

anschließend Neujahrsempfang im<br />

Marienhaus<br />

Sonntag 9.1<br />

9.30 Uhr Gottesdienst in Ober-Laudenbach<br />

mit Aussendung der <strong>St</strong>ernsinger<br />

10 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

mit Aussendung der <strong>St</strong>ernsinger<br />

15 Uhr Neujahrsempfang in Erbach<br />

„Haus Emmaus“<br />

Sonntag 16.1.<br />

10 Uhr Eucharistiefeier in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

mit Verabschiedung des Kaplans<br />

Mathias Berger, anschließend Empfang<br />

im Marienhaus<br />

21.1. - 23.1.<br />

Wochenende des Pfarrgemeindeund<br />

Verwaltungsrates<br />

Sonntag 23.1.<br />

11.15 - 12 Uhr Second-Hand-Bazar<br />

für Kommunionkleidung im Marienhaus<br />

Weiherhausstraße 8<br />

64646 <strong>Heppenheim</strong><br />

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Seite 9


Termine · Termine · Termine<br />

Februar<br />

Sonntag 6.2.<br />

10 Uhr Familiengottesdienst in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

mit Segnung der Erstkommunionkerzen<br />

Sonntag 13.2.<br />

17 Uhr „Bartimäus“ - <strong>St</strong>aunende Augen<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>, Kindermusical mit dem<br />

Kinderchor <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> für Kinder und<br />

Erwachsene<br />

März<br />

20.03. Sonntag<br />

15-18 Uhr<br />

HIMMELwärts & ERDENnah<br />

ein Angebot für Familien & Co.<br />

Auskunft: Janina Adler (06252) 966841<br />

25.3. - 27.3.<br />

Wochenende der Firmlinge in Zwingenberg<br />

April<br />

Freitag 8.4.<br />

17 Uhr Ökumenischer Jugendkreuzweg<br />

Sonntag 10.4.<br />

Misereor-Sonntag<br />

10 Uhr Gottesdienst anschließend<br />

Fastenessen im Marienhaus<br />

18 Uhr Meditative Bußfeier im <strong>Pfarrei</strong>enverbund<br />

mit Gelegenheit zum<br />

Beichtgespräch bei mehreren Priestern<br />

11.4. - 16.4.<br />

Second-Hand-Aktion des <strong>Kath</strong>olischen<br />

Frauenbundes (Marienhaus)<br />

17.4. - 25.4.<br />

Feier der Karwoche und des Osterfestes<br />

Montag 18.4.<br />

Fahrt der Firmlinge zur Chrisammesse<br />

in Mainz<br />

18.8 - 20.04.<br />

Kinder-Bibel-Tage (Marienhaus)<br />

Vorschau<br />

8.5. Sonntag<br />

10 Uhr Feier der Firmung<br />

Ehrenamtsbörse<br />

Die Gemeinde<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

sucht<br />

Menschen,<br />

die auf andere zugehen<br />

können<br />

und ehrenamtlich im<br />

BESUCHSDIENST<br />

mitarbeiten.<br />

Arbeitszeit:<br />

Nach Absprache bzw. nach<br />

Größe des<br />

jeweiligen Bezirks.<br />

14.08. und 27.11Sonntag<br />

15-18 Uhr<br />

HIMMELwärts & ERDENnah<br />

ein Angebot für Familien & Co.<br />

Auskunft: Janina Adler (06252) 966841<br />

oder Sabine Brückner-Schmitt, (06252)<br />

3260<br />

Termine des Frauenbundes bitte bei<br />

Frau Lennert, Telefon (06252) 3312<br />

erfragen.<br />

Termine der Kolpingfamilie bitte bei<br />

Eheleute Zahn, Telefon (06252) 966479<br />

erfragen.<br />

Sie sind kreativ oder<br />

musikalisch?<br />

Sie arbeiten gerne mit<br />

Kindern zusammen?<br />

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Kindergottesdienstkreis<br />

Zeitaufwand:<br />

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Seite 10


Filialgemeinde Ober-Laudenbach<br />

Wachsen und leben als Filialgemeinde<br />

Ober-Laudenbach: Seit 1829 gehören die <strong>Kath</strong>oliken des heutigen <strong>Heppenheim</strong>er<br />

<strong>St</strong>adtteils zu Sankt <strong>Peter</strong> // Ein reges Gemeindeleben<br />

Bereits 1889 wurde auf Initiative von<br />

Lehrer Georg Schütz in Ober-Laudenbach<br />

ein Kapellenbauverein gegründet.<br />

Am 25. April 1903 stellte Pfarrer<br />

Mischler von Sankt <strong>Peter</strong> beim Bischöflichen<br />

Ordinariat Mainz den<br />

ersten offiziellen Antrag zum Bau<br />

225 <strong>Kath</strong>oliken und 180 Protestanten<br />

im Ort. Noch im Dezember 1903 erfolgte<br />

die Genehmigung und bereits<br />

kurz darauf wurde ein Kirchenvorstand<br />

(bis 1950) beziehungsweise<br />

Kirchenstiftungsrat (bis 1997) gebildet.<br />

Dieses Gremium nennt sich heute<br />

Verwaltungsrat und regelt das Vermögen<br />

der Kirchengemeinde; den<br />

Vorsitz hat stets der jeweilige Pfarrer<br />

von Sankt <strong>Peter</strong>.<br />

Schmuckstück in Ober-Laudenbach. Die Kapelle der Filialgemeinde<br />

von Sankt <strong>Peter</strong>.<br />

Historisches | Es ist schon etwas<br />

außergewöhnlich wie Ober-Laudenbach,<br />

das immerhin rund sechs Kilometer<br />

vom Dom der Bergstraße entfernt<br />

liegt, zur Filialgemeinde von Sankt<br />

<strong>Peter</strong> wurde. In mancherlei Hinsicht<br />

genießt Ober-Laudenbach einen besonderen<br />

<strong>St</strong>atus. Doch erst wenn man<br />

die geschichtlichen Tatsachen kennt,<br />

lässt sich die Beziehung der beiden<br />

Pfarrgemeinden zueinander richtig<br />

einordnen. Am 10. September 1829<br />

wurde dem Pfarrer von <strong>Heppenheim</strong>,<br />

<strong>Peter</strong> Leopold Kaiser, vom Bischöflichen<br />

Generalvikariat zu Mainz mitgeteilt,<br />

dass die <strong>Kath</strong>oliken aus Ober-<br />

Laudenbach der <strong>Pfarrei</strong> <strong>Heppenheim</strong><br />

einverleibt werden. Dies geschah im<br />

Zuge der politischen Trennung von<br />

Unter-Laudenbach (Baden) und Ober-<br />

Laudenbach (Hessen). Ober-Laudenbach<br />

hatte damals 174 <strong>Kath</strong>oliken<br />

und gehörte zur <strong>Pfarrei</strong> Hemsbach<br />

und damit zum Bistum Freiburg.<br />

Pfarrer Kaiser wollte die Ober-Laudenbacher<br />

<strong>Kath</strong>oliken zudem gar<br />

nicht, denn die waren ihm - so zumindest<br />

ist es Überlieferungen zu<br />

entnehmen - zu arm, zu ungebildet<br />

und zu weit weg. Doch trotz verschiedener<br />

Einwände wurde die<br />

getroffene Entscheidung von Mainz<br />

nicht zurückgenommen.<br />

einer Kapelle und „zur Bildung einer<br />

kirchlichen Gemeinde, die selbstverständlich<br />

im Filialverhältnis zu <strong>Heppenheim</strong><br />

bleiben würde.“ Damals lebten<br />

Im April 1904 erfolgte der erste Spatenstich<br />

und am 9. Juli 1905 die feierliche<br />

Einweihung der Marienkapelle<br />

zur „Unbefleckten Empfängnis“ durch<br />

Domkapitular Goedecker. Seither gibt<br />

es in der Filialgemeinde ein reges<br />

kirchliches Leben. Im Jahr 1997 besuchte<br />

Bischof Dr. Karl Lehmann im<br />

Rahmen einer Visitation von Sankt<br />

<strong>Peter</strong> auch die Pfarrgemeinde Ober-<br />

Laudenbach und wurde herzlich willkommen<br />

geheißen. In den vergangenen<br />

Jahrzehnten wurde die Kapelle<br />

mehrfach umgestaltet. Besonders<br />

erwähnenswert ist der Anbau einer<br />

Mariengrotte im Außenbereich in den<br />

Jahren 2001/2002 und die aufwändige<br />

Innenrenovierung zum hundertjährigen<br />

Bestehen der Kapelle in den<br />

Jahren 2003 bis 2005.<br />

In einem ersten Bauabschnitt erhielt<br />

Pfarrausschuss: K.-P. Belz, Kaplan M. Berger, M. Grundhöfer-Welti,<br />

J. Becker, M. Becker, J. Böttcher<br />

Seite 11


Filialgemeinde Ober-Laudenbach<br />

die Kapelle ein neues Chorgestühl,<br />

Ambo und Kreuz. In einer zweiten<br />

Phase wurden die Chorfenster erneuert<br />

und das Marienfenster versetzt<br />

sowie die Orgel restauriert. So<br />

erstrahlt die Kapelle in Ober-Laudenbach<br />

jetzt in glanzvoller Schönheit.<br />

Kirchliches Leben | Das kirchliche<br />

Leben ist gestützt auf verschiedene<br />

Dienste. In Ober-Laudenbach versehen<br />

seit vielen Jahren Hilde und<br />

Othmar Bangert den Küsterdienst<br />

und übernehmen immer wieder zusätzliche<br />

Aufgaben. Auch Heinz und<br />

Lucia Borgenheimer haben das<br />

Gemeindeleben in unterschiedlichen<br />

Funktionen als treibende Kräfte lange<br />

Jahre stark geprägt.<br />

Seit 1976 gibt es in Ober-Laudenbach<br />

den Pfarrausschuss, der im<br />

Wesentlichen das kirchliche Leben<br />

verantwortet. <strong>Der</strong> Pfarrausschuss ist<br />

eine Art Pfarrgemeinderat, dessen<br />

Mitglieder nicht gewählt sind, sondern<br />

sich freiwillig zur Verfügung stellen,<br />

um das kirchliche Leben in der Filialgemeinde<br />

zu gestalten.<br />

Seit 1972 wurde zunächst von einigen<br />

Mitgliedern der Pfarrgemeinde,<br />

erst jährlich, dann ab 1989 im zweijährigen<br />

Rhythmus, mit großem Engagement<br />

ein Weihnachtsbasar veranstaltet.<br />

Für dieses jährliche Großereignis<br />

wurden wochenlang Adventskränze<br />

gebunden, weihnachtliche<br />

Dekorationen gebastelt und Vorbereitungen<br />

für eine besondere Art<br />

Gemeindefest getroffen. <strong>Der</strong> Pfarr-<br />

Winterzauber in Ober-Laudenbach. Eine idyllische Perspektive im Ort.<br />

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Filialgemeinde Ober-Laudenbach<br />

ausschuss legte sich dafür mächtig<br />

ins Zeug und so kam es zu beträchtlichen<br />

Erlösen von mehreren tausend<br />

Euro, mit denen stets die anstehenden<br />

Kirchenrenovierungen<br />

finanziert und etliche Missionsprojekte<br />

untersützt wurden. Seit 2009<br />

wird von verschiedenen Vereinen ein<br />

Adventsmarkt in Ober-Laudenbach<br />

organisiert, an dem sich die Pfarrgemeinde<br />

mit einem Kirchencafé<br />

beteiligt, in dem das wärmende Getränk<br />

„Pharisäer“ ausgeschenkt wird.<br />

Ein weiterer Höhepunkt im Leben<br />

der Filialgemeinde ist das gemeinsame<br />

Osterfrühstück nach dem Auferstehungsgottesdienst<br />

um 5 Uhr am<br />

Ostersonntag, an dem meist auch<br />

alle Geistlichen von Sankt <strong>Peter</strong> teilnehmen.<br />

Ein Team um Daniela Büchner<br />

bereitet ein wunderbares Frühstücksbuffet<br />

vor, zu dem jeder etwas beiträgt,<br />

so dass Gemeinschaft und Ostern<br />

lebendig erfahren werden.<br />

Jedes zweite Jahr wird in Ober-<br />

Laudenbach auch der Weiße Sonntag<br />

gefeiert: Das heißt, es gibt dann<br />

auch eine Kommuniongruppe. Die<br />

Kommunionkinder und Firmlinge helfen<br />

auch bei der Gestaltung des<br />

Blumenteppichs an Fronleichnam<br />

mit und begleiten das Allerheiligste<br />

bei der Prozession. Von 1995 bis<br />

2009 fanden über das Kirchenjahr<br />

verteilt etwa vier bis sechs Familiengottesdienste<br />

statt, die Frau Grundhöfer-Welti<br />

mit verschiedenen Kindern<br />

und Müttern organisierte.<br />

Besonders beliebt ist die Familienchristmette<br />

mit Krippenspiel und<br />

Trompetenmusik, bei der kein Fleckchen<br />

in der Marienkapelle frei bleibt.<br />

Seit etwa zwei Jahren gibt es unter der<br />

Leitung von Kaplan Mathias Berger<br />

in regelmäßigen Abständen im Kindergarten<br />

„Kleine <strong>St</strong>rolche“ das Angebot<br />

zu einem Kleinkindgottesdienst, das<br />

von Eltern und Kindern gut angenommen<br />

wird.<br />

In Ober-Laudenbach lebten die beiden<br />

christlichen Konfessionen stets<br />

friedlich nebeneinander. Heute hat<br />

der Ort 305 <strong>Kath</strong>oliken und 282 Protestanten,<br />

daher ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die Ökumene dort schon<br />

lange praktiziert wird. Sowohl die<br />

Senioren-Weihnachtsfeier als auch<br />

die Senioren-Fastnacht sind ökumenische<br />

Veranstaltungen. Auch an der<br />

<strong>St</strong>ernsingeraktion beteiligen sich sowohl<br />

katholische Kinder und Jugendliche<br />

als auch ihre evangelischen<br />

Freunde. In den letzten Jahren hat<br />

sich dank des Engagements einer<br />

kleinen Gruppe auch ein ökumenischer<br />

Kerwegottesdienst etabliert, bei<br />

dem inzwischen auch die Kerwejugend<br />

begeistert mitmacht. Einmal<br />

im Jahr, am Reformationstag, nutzen<br />

die evangelischen Christen sogar die<br />

Kapelle für ihren Gottesdienst. Und<br />

seit etlichen Jahren lädt der Ober-<br />

Laudenbacher Musiker Jonathan<br />

Böttcher Kinder und Erwachsene im<br />

Dezember zum Adventsliedersingen<br />

in die Marienkapelle ein. Im Mai gibt<br />

er zusammen mit zwei befreundeten<br />

Künstlern jährlich ein Konzert, desssen<br />

Erlös stets der Kapelle zu gute<br />

kam.<br />

In einer kleinen Gemeinde, wie Ober-<br />

Laudenbach sind es oft immer dieselben<br />

Personen, die organisieren<br />

und anpacken und mittun. Dennoch<br />

gibt es in der Filialgemeinde ein eigenständiges<br />

Gemeindeleben, auch<br />

wenn dies zunehmend schwieriger<br />

wird. Schön wäre es, wenn es auch<br />

in Zukunft gelingt, Menschen für die<br />

Kirche zu begeistern. Damit dies geschieht<br />

baut die Filialgemeinde immer<br />

wieder auf Impulse und den Austausch<br />

mit Sankt <strong>Peter</strong> <strong>Heppenheim</strong>.<br />

Die Autorin:<br />

<strong>Der</strong> Text stammt von Monika Grundhöfer-Welti, Vorsitzende des Pfarrausschusses<br />

Ober-Laudenbach.<br />

Die historischen Angaben sind der Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum<br />

der Marienkapelle von Heinz Borgenheimer entnommen.<br />

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Seite 13


Einführung Pfarrer Meurer<br />

Herzlich willkommen, Herr Pfarrer<br />

Wechsel im Pfarrhaus: Sankt <strong>Peter</strong> begrüßt Thomas Meurer und bereitet ihm in einem festlichen<br />

Gottesdienst einen fröhlichen Empfang<br />

Er ist, so sagt er, einer unter vielen. „Zunächst einmal<br />

bin ich Gemeindemitglied, bin ich Christ“, betonte er.<br />

In der Pfarrkartei von Sankt <strong>Peter</strong> heißt es auch nur:<br />

„Thomas Meurer, zugezogen aus Darmstadt im September<br />

<strong>2010</strong>. Nicht verheiratet.“ <strong>Der</strong> Eintrag ist nicht umrandet,<br />

nicht rot unterlegt. Er steht allerdings für einen Mann, an<br />

den Kraft Amtes besondere Anforderungen in der Gemeinde<br />

gestellt werden: Thomas Meurer ist der neue Hausherr<br />

im Pfarrhaus von Sankt <strong>Peter</strong> und Pfarrer im Dom der<br />

Bergstraße. Er ist Gemeindemitglied wie viele, Christ. Aber<br />

dann doch mit besonderer Funktion.<br />

Anfang Oktober hat Thomas Meurer bei einem festlichen<br />

Gottesdienst die <strong>Pfarrei</strong> übernommen. Vom Bergsträßer<br />

Dekan Thomas Groß wurde ihm die Gemeinde Sankt<br />

<strong>Peter</strong> ganz offiziell anvertraut. Symbolisch erhielt er den<br />

Schlüssel zur Kirche, der ihm auch Zugang zu den<br />

Menschen eröffnen soll. Zudem hat Groß ein Schreiben<br />

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Seite 14


Einführung Pfarrer Meurer<br />

des Mainzer Bischofs Karl Kardinal Lehmann vorgelesen.<br />

<strong>Der</strong> Bischof hat darin die umfangreichen Anforderungen<br />

an einen Gemeindepfarrer aufgezeigt und die<br />

Gemeinde gebeten, den neuen Pfarrer anzunehmen.<br />

Zu dem Gottesdienst waren Gemeindemitglieder, Familienangehörige<br />

und Freunde des Seelsorgers,<br />

Vertreter anderer <strong>Pfarrei</strong>en, katholischer wie evangelischer,<br />

aus der lokalen und regionalen Politik und von<br />

Verbänden gekommen. Herzliche Worte der Begrüßung<br />

kamen vom Pfarrhausteam. Pfarrvikar Mathias Berger,<br />

der Meurer schon aus früheren Begegnungen kannte,<br />

zeigte große Begeisterung und sagte: „Es ist schön, dass<br />

Du unser Pfarrer bist.“ Er reichte bildlich die Hand: „Wir<br />

wollen miteinander aufbrechen, auch zu neuen Formen<br />

der Pastoral.“<br />

In der Predigt betonte Thomas Meurer, dass er seiner<br />

Gemeinde auf Augenhöhe begegnet will. Seine Aufgaben<br />

als Pfarrer skizzierte er als er davon sprach, dass<br />

er Gaben und Fähigkeiten der einzelnen Gemeindemitglieder<br />

entdecken und zusammenführen wolle. Dies,<br />

würdigte er seinen Vorgänger, habe Hermann-Josef<br />

Herd hervorragend gekonnt. Hier gelte es weiterzumachen.<br />

Meurer bediente sich eines Bildes: „Ich darf gießen<br />

was Hermann-Josef Herd gepflanzt hat. Und ich werde<br />

auch Neues pflanzen.“ Das Bestreben bei all seinem Tun<br />

sei, „die Sehnsucht nach Gott wach zu halten“.<br />

In Sankt <strong>Peter</strong> stehen ihm die Türen offen. Dies versicherte<br />

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Balke.<br />

Die Freude über den Tag war ihr deutlich anzumerken.<br />

Eine Erklärung dafür: „Heute geht unsere kurze pfarrerlose<br />

Zeit offiziell zu Ende.“ Aber auch der gute Ruf, der<br />

Thomas Meurer vorauseilt, durfte als Begründung herhalten.<br />

<strong>Der</strong> Begrüßungsgottesdienst war fröhlich. Orgelmusik,<br />

Chöre und Gesangsgruppen sowie die beiden<br />

Kindergärten der Gemeinde, Sankt Christophorus und<br />

Marienhaus, haben den Rahmen gestaltet. Pfarrer Meurer<br />

hat seine Gemeinde gleich zu Beginn seiner Amtszeit als<br />

lebendig erlebt. Ebenso erlebte die <strong>Pfarrei</strong> einen Pfarrer,<br />

der weltoffen und fest verwurzelt in der katholischen<br />

Kirche sein neues Amt antrat.<br />

| zet<br />

Seite 15


Verabschiedung Pfarrer Herd<br />

Adieu, Herr Pfarrer<br />

Wechsel im Pfarrhaus: Sankt <strong>Peter</strong> verabschiedet sich von Hermann-Josef Herd mit einem bewegenden Gottesdienst<br />

Eigentlich war es ein wehmütiger Nachmittag. Und<br />

doch ist er zum großen Fest geworden. Im August hat<br />

sich die Gemeinde Sankt <strong>Peter</strong> mit einem Gottesdienst<br />

und einem Empfang von Pfarrer Hermann-Josef Herd<br />

verabschiedet. Ein Rückblick lohnt: Tausend Besucher<br />

waren in den Dom der Bergstraße gekommen. Sechzehn<br />

Jahre lang war Herd Pfarrer von Sankt <strong>Peter</strong>. Jetzt, mit<br />

siebzig Jahren, war für ihn der Zeitpunkt gekommen, die<br />

Weichen neu zu stellen.<br />

<strong>Der</strong> Abschiedsgottesdienst wurde zur beeindruckenden<br />

Messe. Herd zelebrierte sie im Beisein des Mainzer<br />

Weihbischofs Werner Guballa und zahlreicher weiterer<br />

Seelsorger. Chorgesang, Orgel- und Trompetenmusik,<br />

Musik einer Jugendband, die dichten Reihen der Ministranten,<br />

vieles machte den Rahmen festlich. <strong>Der</strong> Anlass<br />

war traurig: Abschied. Doch all jenen, die den Gottesdienst<br />

vorbereitet und mitgewirkt haben, ist es gelungen,<br />

daraus eine von Lebendigkeit, Dankbarkeit und Zuversicht<br />

bestimmte Feier werden zu lassen. Gottesdienst<br />

und Empfang, umrahmt von Instrumentalmusik und Sologesang,<br />

gingen ineinander über. <strong>St</strong>att von Sentimentalität<br />

war beides von Herzlichkeit getragen.<br />

Wie intensiv Hermann-Josef Herd, 1965 zum Priester<br />

geweiht, Menschen erreichen und Herzen berühren<br />

kann, hat er oft gezeigt. Beim Abschied war diese<br />

außergewöhnliche Fähigkeit noch einmal spürbar. Zum<br />

Seite16


Verabschiedung Pfarrer Herd<br />

Ausklang des offiziellen Teils gab es dafür lang anhaltende<br />

<strong>St</strong>anding Ovations. <strong>Der</strong> Monsignore sagt allen, die<br />

seinen Weg begleitet haben danke. Er habe immer für<br />

eine Mut machende Kirche stehen und diese in die<br />

Öffentlichkeit tragen wollen. Hermann-Josef Herd hat in<br />

<strong>Heppenheim</strong> Wurzeln geschlagen, wie er bekundete. Mit<br />

der Kirche Sankt <strong>Peter</strong> war dabei ein prächtiges Gotteshaus<br />

Zentrum seines Wirkens. „Bemüht Euch mit allen<br />

Kräften, dass daraus kein Museum wird“, appellierte er<br />

an die Gemeinde und forderte auf, in die Gottesdienste<br />

zu gehen, die Eucharistie zu feiern, den Glauben zu Leben.<br />

Weihbischof Guballa nannte Herd einen Inspirator und<br />

Moderator, „einen, der nicht erdrückt sondern gefördert<br />

hat". <strong>Der</strong> Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann sprach<br />

von einem „herausragenden Seelsorger“. In einem von<br />

großer Wertschätzung zeugenden Schreiben, vorgelesen<br />

von Guballa, würdigte er den Priester. Herd habe, so<br />

Lehmann, die ihm von Gott und seinen Eltern mitgegebenen<br />

Gaben genutzt und seine Fähigkeiten weiterentwickelt.<br />

<strong>Der</strong> Pfarrer habe es verstanden, anderen<br />

Freiheiten zu geben und selbst Verantwortung zu übernehmen.<br />

Sein Abschied ist „auch für das Bistum ein Einschnitt“,<br />

resümierte der Kardinal: Hermann-Josef Herd<br />

hat Bistumsgeschichte mitgeschrieben.<br />

Bei der Verabschiedung waren oft Dankbarkeit und<br />

Wehmut eng beisammen. Doch letztlich prägte eine<br />

auch von Herd geförderte Fröhlichkeit den Tag. Wer miterlebt<br />

hat, wie sich der Pfarrer zum Kinderchor der Gemeinde<br />

gesellte, der bunte Tücher schwingenden<br />

gemeinsam mit den anderen Chören der <strong>Pfarrei</strong> ein afrikanisches<br />

Lied interpretierte, ahnte: Hier bleibt eine<br />

schöne Zeit großer Verbundenheit in Erinnerung. | zet<br />

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<strong>Pfarrei</strong>enverbund<br />

Beeindruckende <strong>St</strong>andortbestimmung<br />

Aus der Nachbarschaft: Zwanzig Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist der Erfurter Bischof Wanke Gast in<br />

<strong>Heppenheim</strong> und liefert eine Betrachtung der Kirche in Deutschland<br />

Immer wieder gibt es interessante<br />

Veranstaltungen in den Gemeinden<br />

des <strong>Kath</strong>olischen <strong>Pfarrei</strong>enverbunds<br />

<strong>Heppenheim</strong>. Einen ganz<br />

besonderen Akzent hat die <strong>Pfarrei</strong><br />

Erscheinung des Herrn im Jubiläumsprogramm<br />

zu ihrem fünfzigjährigen<br />

Bestehens gesetzt: <strong>Der</strong> Erfurter Bischof<br />

Joachim Wanke war dort zu Gast.<br />

Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands gab er einen<br />

interessanten Einblick in die Geschichte<br />

der Kirche in der ehemaligen DDR.<br />

Ebenso interessant skizzierte er das<br />

aktuelle Befinden der Kirche in den<br />

östlichen und westlichen Bundesländern<br />

des vereinten Deutschlands.<br />

Deutsch-deutsche Geschichte. <strong>Der</strong> Erfurter Bischof Joachim Wanke<br />

hat in der <strong>Heppenheim</strong>er Weststadtpfarrei Erscheinung des Herrn über<br />

die Situation der Kirche vor, während und nach der deutsch-deutschen<br />

Wiedervereinigung gesprochen. Hausherr Pfarrer Herbert Schega war<br />

wie viele Zuhörer begeistert von dem lockeren und informativen Vortrag.<br />

Von blühenden Landschaften und<br />

vom Zusammenwachsen dessen<br />

was zusammengehört ist die Rede<br />

gewesen als die deutsche Einheit<br />

greifbar wurde. Die Bilder damals<br />

waren vor allem plakativ. Jetzt,<br />

zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung,<br />

fällt die Bilanz differenzierter<br />

aus. Eine interessante Perspektive<br />

auf deutsch-deutsche Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiedlichkeiten hat<br />

in <strong>Heppenheim</strong> der Bischof des<br />

Bistums Erfurt, Joachim Wanke, eröffnet.<br />

Wanke, zu DDR-Zeiten Bischof<br />

und Apostolischer Administrator in<br />

Erfurt und Meiningen, sprach im Gemeindezentrum<br />

Haus Dornbusch der<br />

katholischen Weststadtpfarrei Erscheinung<br />

des Herrn über „20 Jahre<br />

deutsche Einheit - eine Herausforderung<br />

auch für unsere Kirche.“<br />

Sachlich, freundlich aber durchaus<br />

kritisch und selbstkritisch zog der<br />

Bischof Bilanz. Dabei beeindruckten<br />

<strong>St</strong>andortbestimmung, Rückschau in<br />

der Zeit vor dem Mauerfall und Prognosen<br />

gleichermaßen. In der DDR<br />

hatte die Kirche keinen leichten <strong>St</strong>and,<br />

was ihr ein <strong>St</strong>ück weit aber auch<br />

innere <strong>St</strong>ärke gab. Nach dem Mauerfall<br />

konnten Ost- und Westkirche, die<br />

schon früher zur Vernetzung der Menschen<br />

über die Grenze hinweg beitrugen,<br />

voneinander lernen. Trotz noch<br />

immer spürbarer Unterschiede müsssen<br />

sich beide gemeinsam auf veränderte<br />

gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

einstellen.<br />

Es war zugleich die Person des<br />

Bischofs, die den Abend ungewöhnlich<br />

und persönlich machte. So<br />

gar nicht Hochwürden sondern<br />

Kirchenmann auf Augenhöhe mit<br />

den Gemeindemitgliedern ist Wanke.<br />

Seine Mimik zeugte von Herzlichkeit<br />

und Aufgeschlossenheit. Die Gestik<br />

Seite 18


<strong>Pfarrei</strong>enverbund<br />

seiner Hände unterstrich die Bedeutung<br />

einzelner Worte, Sätze, Passagen.<br />

Die Füße standen still. Von der Aufgeregtheit,<br />

mit der mancher das<br />

deutsch-deutsche Thema diskutiert,<br />

ist nichts zu spüren. <strong>Der</strong> Bischof spricht<br />

die Sprache der Leute, die ihm zuhören.<br />

Das kam auch in <strong>Heppenheim</strong> an.<br />

„Wir halten den Himmel offen“, hat<br />

Wanke über das Wirken der Kirche<br />

in Ost und West sympathisch unpathetisch<br />

gesagt. Und für den Osten<br />

erklärte er: „Aufs Ganze gesehen hat<br />

uns die Wende größere Möglichkeiten<br />

seelsorglich-kirchlichen Arbeitens<br />

gebracht, die wir noch längst nicht<br />

ausfüllen.“ Die Kirche sei in den neuen<br />

Bundesländern aber aus ihrer Nische<br />

herausgekommen und aufgefordert,<br />

die gesellschaftliche Realität<br />

mitzugestalten. Davon profitiert die<br />

Kirche im Gesamten, denn „der Osten<br />

bringt auch ein verändertes ,seelsorgliches<br />

Klima‘ in alle Ortskirchen<br />

ein,“ sagte der Erfurter Bischof.<br />

Vieles hat sich geändert. Auch für<br />

die Kirche in den neuen Ländern.<br />

„Früher mussten wir in der Seelsorge<br />

auf den Verdacht reagieren:<br />

„Kirche, religiöser Glaube verdirbt<br />

das Denken““, sagte Wanke in der<br />

Rückschau und sprach vom Kampf<br />

der Seelsorge an einer ideologischen<br />

Front. „Jetzt freilich lautet der<br />

,Verdacht‘: Kirche, kirchlich gebundene<br />

Frömmigkeit verdirbt das Leben“,<br />

so die Bilanz des Gegenwärtigen. Das<br />

Resümee: „An dieser Front zu kämpfen<br />

ist bedeutend schwieriger! In mancher<br />

Hinsicht holen wir im Osten jetzt Erfahrungen<br />

nach, die in der Seelsorge<br />

des Westens schon lange gemacht<br />

werden.“<br />

Die Gefahr, dass Kirche in der Gesellschaft<br />

künftig keinen Platz mehr<br />

hat, sieht Wanke nicht, sein Hinweis:<br />

„Es hat sich gezeigt, dass die<br />

Theorie vom Verschwinden der<br />

Religionen in der fortschreitenden<br />

Moderne falsch ist.“ Es gelte aber,<br />

auf deutlich veränderte Bedingungen<br />

zu reagieren, zu lernen, einfache<br />

Spiritualität zu vermitteln, Angebote<br />

zu machen statt zu Vereinnahmen<br />

und für Menschen, die der Fortschritt<br />

an den Rand gedrängt hat da zu<br />

sein. Seine Beobachtungen: In den<br />

westlichen Bundesländern wachse<br />

Interessante Einblicke. Beim Besuch des Erfurter Bischofs Joachim<br />

Wanke in der <strong>Heppenheim</strong>er Weststadtpfarrei Erscheinung des Herrn<br />

ist die Wiedervereinigung aus kirchlicher Perspektive betrachtet worden.<br />

eine kirchendistanzierte, ungebundene<br />

Religiosität. Und in den östlichen<br />

Ländern lebten nicht ausschließlich<br />

dezidierte Atheisten, viele seien<br />

Skeptiker und Lebenskünstler mit<br />

eigenen Lebensphilosophien. Aber<br />

auch hier bieten sich Chancen zum<br />

Austausch. „Wenn das ,Kirchliche‘<br />

ihnen mit einer Sprache begegnet,<br />

die sie verstehen, wenn die Vertreter<br />

der Kirche erkennen lassen, dass sie<br />

den Lebenshorizont ihrer Mitbürger<br />

kennen, von ihm her denken und argumentieren<br />

können, ergeben sich oft<br />

erstaunliche Anknüpfungspunkte für<br />

ein Gespräch.“ In Erfurt<br />

pflegt Wanke solche Kontakte<br />

gerne und intensiv<br />

mit Angeboten jenseits der<br />

großen, festlichen Messen.<br />

Er muss selbst ein bisschen<br />

schmunzeln wenn er berichtet<br />

wie ihn junge Leute<br />

ansprechen und feststelllen:<br />

„Ach, du bis hier der<br />

Chef.“ Wanke sprach auch<br />

von den Bemühungen,<br />

den Glauben ansteckend<br />

zu machen. Wie dies durch<br />

Persönlichkeit und Nahbarkeit<br />

geschehen kann,<br />

war bei seinem Besuch in<br />

<strong>Heppenheim</strong> erlebbar. Aber<br />

auch schon zuvor gab es<br />

in der <strong>Pfarrei</strong> Erscheinung<br />

des Herrn große Sympathien<br />

für ihn. Kennen gelernt<br />

hatten Gemeindemitglieder<br />

den Bischof bei<br />

einer Fahrt im Vorjahr in<br />

das Benediktinerkloster Huysburg in<br />

Sachsen-Anhalt. <strong>Der</strong> Kontakt zu<br />

Wanke war über Gemeindepfarrer<br />

Herbert Schega zustande gekommen.<br />

Ebenso wie Vertreter des Bistums<br />

Mainz, an ihrer Spitze Generalvikar<br />

Prälat Dietmar Giebelmann und<br />

Domdekan Prälat Heinz Heckwolf,<br />

begrüßte Schega den Erfurter Bischof<br />

nun an der Bergstraße. Davon, dass<br />

Wanke auch hier die Menschen<br />

erreicht hat, zeugten der abschließende<br />

Applaus - und die Unterredungen<br />

in etlichen kleinen Gruppen.<br />

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Seite 19


Archiv/Archivar Helmut Becker<br />

Herr der Schatzkammer<br />

Im Portrait: Helmut Becker, der Sechsundachtzigjährige kennt als Archivar von Sankt <strong>Peter</strong> Freud und Leid aus Jahrhunderten.<br />

Er klopft sich nicht selbst auf<br />

die Schultern. In seiner <strong>St</strong>imme<br />

schwingt auch keine Eitelkeit mit.<br />

Wer genau hinhört, hört bestenfalls<br />

einen leichten Unterton der<br />

Zufriedenheit. Und dazu gibt es<br />

allen Anlass. Helmut Becker, Jahrgang<br />

1924 und somit 86 Jahre alt,<br />

hat das Archiv der Gemeinde<br />

Sankt <strong>Peter</strong> zu einer reich gefüllten<br />

und wohlgeordneten Schatzkammer<br />

gemacht. Wenn er durch<br />

sein Reich in direkter Nachbarschaft<br />

zum Dom der Bergstraße<br />

führt, öffnen sich Türen in frühere<br />

Jahrhunderte, und es spannt sich<br />

der Bogen in die Gegenwart. Kirchengeschichte,<strong>St</strong>adtgeschichte,<br />

regionale Historie, alles findet sich<br />

bestens sortiert. Auch menschliches<br />

Glück und Leid sind, weil in<br />

alten Kirchenbüchern niedergeschrieben,<br />

dokumentiert.<br />

In diesem Jahr ist, das Gemeindemagazin<br />

hat es in seiner Sommerausgabe<br />

gemeldet, der Kirchenarchivar<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Damit wird er, wenn er es nicht<br />

sogar schon ist, selbst ein <strong>St</strong>ück der<br />

Geschichte, die in seinem Archiv festgehalten<br />

ist. Text und Bild aus der<br />

Tageszeitung über seine Würdigung<br />

sind wohl feinsäuberlich kopiert und<br />

einsortiert worden. So jedenfalls<br />

macht es Becker mit allem, was er in<br />

Zeitungen über die Gemeinde Sankt<br />

<strong>Peter</strong> findet. Er selbst hat die Martinus-Medaille<br />

bekommen. Die höchste<br />

Würdigung, die das Bistum Mainz<br />

für ehrenamtliche Arbeit kennt. Unterzeichner<br />

der zugehörigen Urkunde<br />

ist Bischof Karl Kardinal Lehmann<br />

persönlich. Übergeben hat Medaille<br />

und Urkunde Generalvikar Dietmar<br />

Giebelmann im Beisein von Hermann-<br />

Josef Herd, bis Ende August Pfarrer<br />

von Sankt <strong>Peter</strong>, bei einem Gottesdienst.<br />

Anschließend gab es einen<br />

Empfang für Helmut Becker im Pfarrgarten.<br />

„Mir war das eigentlich ein bisschen<br />

zu viel. Ich bin ein stiller Schaffer“,<br />

kommentiert Becker die Ehrung seiner<br />

Person und seines Tuns. Über<br />

sich will der Mann mit den weißen<br />

Seite 20<br />

Sorgfältiger Umgang. Helmut Becker bei<br />

der Arbeit im Pfarrarchiv von Sankt <strong>Peter</strong>.<br />

Haaren eigentlich gar nicht sonderlich<br />

viel sprechen. Über seine Arbeit<br />

schon. Und darüber, dass seine Frau<br />

das durchaus zeitintensive ehrenamtliche<br />

Wirken voll und ganz unterstützt.<br />

Helmut Becker hat auf einem<br />

der <strong>St</strong>ühle des Archivs Platz genommmen.<br />

Das Mobiliar ist nicht modern.<br />

Bestenfalls ist es praktisch. Er blickt<br />

um sich und sagt, dass er fast täglich<br />

am Arbeiten ist: „Auch samstags bin<br />

ich hier. Nur sonntags habe ich<br />

Ruhetag.“ Morgens ist er normalerweise<br />

von zehn Uhr bis Viertel nach<br />

zwölf im Archiv, nachmittags wieder<br />

von sechzehn Uhr bis Viertel nach<br />

sieben. Nicht selten kommt er früher,<br />

oft bleibt er länger. Wenn Becker gerade<br />

Ahnenforschung betreibt, bricht<br />

er nicht gerne ab. Anfragen kommen<br />

nicht nur aus <strong>Heppenheim</strong>. Vielfach<br />

wollen auch Menschen aus Amerika,<br />

Nachkommen von Auswanderern,<br />

um ihre Wurzeln an der Bergstraße<br />

wissen. Akribisch arbeitet Helmut<br />

Becker dann die Familiengeschichte<br />

auf. Er dringt in die Tiefe seines Archivs<br />

vor, spricht mit alten <strong>Heppenheim</strong>ern,<br />

nutzt Kontakte zu Ämtern.<br />

Am Ende dokumentieren Familienblätter,<br />

<strong>St</strong>ammtafeln oder <strong>St</strong>ammbäume<br />

Verwandtschaften.<br />

Becker erzählt über seine Arbeit.<br />

Mitten im Erzählen springt er<br />

auf, holt ein altes Buch, blättert<br />

und belegt mit Geschriebenem<br />

das Gesagte. Er trägt an diesem<br />

Tag Sportschuhe, gerade richtig<br />

für die Kurzstrecke zu einem der<br />

<strong>St</strong>ahlschränke im Raum oder einem<br />

der großen, bis an die hohen<br />

Decken reichenden Regale in<br />

zwei der drei anderen Zimmer. Im<br />

dritten Raum steht ein großer<br />

alter Schreibtisch, ein Schrank mit<br />

Plänen der Kirche Sankt <strong>Peter</strong>,<br />

Engelskulpturen finden sich dort<br />

und und und, Helmut Becker hat<br />

vieles zusammengetragen. Dokumente<br />

aus dem Pfarrhaus und<br />

Bücher, die Pfarrer zurückgelasssen<br />

haben, hat er feinsäuberlich<br />

geordnet. Etliches aus längst vergangenen<br />

Jahrhunderten ist noch<br />

original gebunden. Wenn notwendig<br />

hat der Archivar Bücher aber<br />

auch restaurieren lassen, damit<br />

nicht Schimmel historische Schriften<br />

vernichtet. Vieles bleibt so der<br />

Nachwelt erhalten.<br />

Zentraler Teil des Pfarrarchivs sind<br />

die Kirchenbücher. Taufen, Trauungen,<br />

<strong>St</strong>erbefälle aus Jahrhunderten sind<br />

dort dokumentiert. Helmut Becker<br />

hat inzwischen alles im Computer<br />

erfasst, ausgedruckt und in neue<br />

Bücher binden lassen, die die Recherche<br />

erleichtern. Und dennoch ist<br />

es in der Ahnenforschung manchmal<br />

äußerst schwierig, Lebenswege<br />

nachzuzeichnen. Namen sind früher<br />

oft so notiert worden wie sie gesprochen<br />

wurden. Oder sie haben sich<br />

umgangssprachlich verändert, aus<br />

Elisabeth wurde im Laufe eines Lebens<br />

Lisbeth. Becker stellt sich der Herausforderung<br />

und arbeitet wenn notwendig<br />

viele <strong>St</strong>unden an einem <strong>St</strong>ammbaum.<br />

Er sagt: „Man muss wie ein<br />

Kriminalist forschen, um Zusammenhänge<br />

zu bekommen.“ Ähnlich genau<br />

geht er alte Dokumente an. In Sütterlin-


Archiv/Archivar Helmut Becker<br />

schrift gehalten Originale macht er für<br />

jüngere Generation lesbar.<br />

Es gibt viel Arbeit im Pfarrarchiv.<br />

Helmut Becker geht darin auf. Auf<br />

die Frage, was ihn daran reizt, gibt er<br />

eine äußerst knappe aber vielsagende<br />

Antwort: „Das Alte“. Um zu ergänzen,<br />

dass er sich schon in der Schule<br />

für Geschichte interessiert hat. Vor<br />

einigen Jahrzehnten wollte er dann<br />

die Familiengeschichte seiner Frau<br />

aufarbeiten. Sein Weg führte ihn in<br />

das Archiv von Sankt <strong>Peter</strong>. Dort traf<br />

er auf den damaligen Archivar Paul<br />

Eisenhauer und bot diesem seine<br />

Hilfe an. Das war 1987. Sechs Jahre<br />

später starb Eisenhauer. „Und dann<br />

war ich allein“, kommentiert Becker<br />

seine Verantwortung. Heute gehört die<br />

Dokumentation zu den bedeutendsten<br />

Archiven im Bistum Mainz und<br />

die darin enthaltene Pfarramtsbibliothek<br />

ist die mit Abstand größte in<br />

der Diözese - dank Helmut Becker.<br />

| zet<br />

Umfassende Dokumentation. Im Pfarrarchiv werden Geschichte und<br />

Gegenwart der Nachwelt erhalten.<br />

Immer wieder für die Gemeinde aktiv<br />

Helmut Becker, der mit der Martinus-Medaille in diesem Jahr die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für<br />

ehrenamtliche Arbeit bekommen hat, ist seit 1987 im Archiv der Pfarrgemeinde Sankt <strong>Peter</strong> tätig. Zudem führt<br />

er Besuchergruppen durch die Pfarrkirche.<br />

Geboren wurde Becker, der früher als technischer Angestellter gearbeitet hat, im Jahr 1924 in Wiesbaden.<br />

Verheiratet ist er mit Martha Becker, der langjährigen Küsterin von Sankt <strong>Peter</strong>.<br />

An unterschiedlichsten <strong>St</strong>ellen hat sich Helmut Becker außer im Archiv und bei den Kirchenführungen für die<br />

Gemeinde eingesetzt. Er hat seiner Frau beim Küsterdienst geholfen, hat Sommer- und Winterlager von<br />

Messdienern und <strong>Kath</strong>olischer junger Gemeinde organisiert, den Pfarrbus verwaltet, war zwei Perioden lang<br />

Mitglied im Pfarrgemeinderat und managte mehre Jahre in Folge das Pfarrfest.<br />

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Seite 21


Interview Frank Meessen<br />

Wie wichtig ist das <strong>Kath</strong>olisch in ihrem Namensschild?<br />

Im Interview: Dr. Frank Meessen, Leiter des <strong>Kath</strong>olischen Bildungswerks Bergstraße/Odenwald // Fragen von Thomas Zelinger<br />

Mit dem <strong>Kath</strong>olischen Bildungswerk<br />

Bergstraße/Odenwald hat das Bistum<br />

Mainz in <strong>Heppenheim</strong> eine Einrichtung,<br />

die eng mit den ehrenamtlichen<br />

Bildungsbeauftragten der Gemeinden<br />

in der Region zusammenarbeitet und<br />

die zugleich über <strong>Pfarrei</strong>grenzen hinweg<br />

Angebote für Erwachsene macht.<br />

Und das nicht nur für <strong>Kath</strong>oliken.<br />

Knapp 2.400 Veranstaltungsstunden<br />

à 45 Minuten werden im Jahr in<br />

Summe angeboten, die Teilnehmerzahl<br />

liegt bei rund 6.500. Dr. Frank<br />

Meessen hat die Einrichtung vor 25<br />

Jahren aufgebaut und leitet sie heute<br />

noch. Im Interview beantwortet er<br />

Fragen zum <strong>Kath</strong>olischen Bildungswerk und zur Situation<br />

der Kirche.<br />

Herr Dr. Meessen, erklären Sie doch mal in zwei<br />

Sätzen, was das <strong>Kath</strong>olische Bildungswerk ist.<br />

Dr. Meessen: Wir sind eine „Filiale“ des Diözesanbildungswerkes<br />

in Mainz und als solche eine Abteilung im<br />

Bischöflichen Ordinariat, zuständig für die katholische<br />

Erwachsenenbildung im Kreis Bergstraße und dem<br />

Odenwaldkreis.<br />

Sie sind also keine missionierende Außenstelle des<br />

Bischofs?<br />

Dr. Meessen: Nein, eine „missionierende Außenstelle<br />

des Bischofs“ sind wir sicher nicht.<br />

Wir betreiben keine Mission. Aber dafür zu sorgen, dass<br />

es hier ein Bildungsangebot der Kirche gibt, das tun wir<br />

im Auftrag unseres Bischofs.<br />

Im Bistum Mainz gibt es sechs regionale Bildungswerke.<br />

Die ersten wurden in den früher siebziger<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet,<br />

warum?<br />

Dr. Meessen: Nach dem Krieg gab es so etwas wie ein<br />

Exportmodell, das heißt die <strong>Pfarrei</strong>en im Bistum wurden<br />

mit Bildungsangeboten aus der Zentrale in Mainz versorgt.<br />

Mit der Würzburger Synode wuchs die Einsicht in<br />

die Eigenständigkeit und Selbstverantwortung unserer<br />

<strong>Pfarrei</strong>en. Unsere darauf hin geschaffenen regionalen Bildungswerke<br />

haben die Aufgabe, diese Gemeinden vor Ort<br />

bei ihren eigenständigen Bildungsangeboten zu unterstützen.<br />

Wie entsteht Ihr Programm, und welche Vorgaben<br />

haben Sie?<br />

Dr. Meessen: Unser Programm steht gewissermaßen auf<br />

zwei Beinen: Einerseits die Angebote der Gemeinden<br />

und kirchlichen Verbände vor Ort und andererseits das<br />

Jahresprogramm der Regionalstelle, das Bildungsangebote<br />

macht, die - aus welchen Gründen auch immer - so<br />

Seite 22<br />

Dr. Frank Meessen steht im Interview<br />

Rede und Antwort.<br />

in Gemeinden nicht laufen. Entscheidend<br />

ist immer, dass es sich um<br />

Veranstaltungen der Erwachsenenbildung<br />

handelt, also zum Beispiel<br />

keine Gottesdienste, Sitzungen oder<br />

Gemeindefeste.<br />

Ihre Einrichtung Bergstraße/Odenwald,<br />

zu der auch das Ried gehört,<br />

ist in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden.<br />

Wo lagen anfangs Schwerpunkte<br />

des Seminarprogramms?<br />

Dr. Meessen: Anfänglich hatten wir<br />

von der Regionalstelle mehr Fortbildungsangebote<br />

im Programm, zum<br />

Beispiel für Besuchsdienste in Gemeinden, für Katecheten<br />

oder andere Ehrenamtliche in der Seniorenarbeit. Und<br />

natürlich für die Bildungsbeauftragten, die unsere direkten<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter vor Ort sind. Inhaltlich waren<br />

ein Schwerpunkt zum Beispiel die Seminare für pflegende<br />

Angehörige.<br />

Und was sind heute zentrale Themen?<br />

Dr. Meessen: Heute spielen Literatur, Philosophie und<br />

Seminare zur Persönlichkeitsbildung oder Krisenbewältigung<br />

eine größere Rolle, aber auch religiöse und spirituelle<br />

Themen bleiben aktuell.<br />

Gibt es ein Seminar, bei dem Sie selbst von der<br />

Resonanz überrascht waren?<br />

Dr. Meessen: Ja, als wir vor sechs Jahren ganz vorsichtig<br />

ein Philosophieseminar anboten und ganz unsicher<br />

waren, wie das ankommen würde. Dass inzwischen sechs<br />

Kurse pro Jahr laufen, ist wirklich eine Überraschung<br />

gewesen. Eine Erklärung ist sicher die, dass der Seminarleiter,<br />

Norbert Köhler, und frühere Leiter des <strong>St</strong>arkenburg-Gymnasiums<br />

über einen philosophischen wie pädagogischen<br />

Eros verfügt, indem er vermitteln kann ohne<br />

zu belehren. Das kommt gut an.<br />

Wie wichtig ist das <strong>Kath</strong>olisch auf Ihrem Türschild?<br />

Dr. Meessen: Nun, vielleicht können wir zeigen, dass<br />

katholisch auch heißt: aufgeschlossen sein und mit beiden<br />

Beinen auf dem Boden stehen.<br />

Und welchen <strong>St</strong>ellenwert hat Ökumene?<br />

Dr. Meessen: Ökumene war früher ein häufiges Thema<br />

in der Erwachsenenbildung. Heute ist sie für mich weniger<br />

ein Thema als vielmehr eine ganz selbstverständliche<br />

Form der Zusammenarbeit, die bei meinen vielen<br />

evangelischen Kolleginnen in unserer Region auch obendrein<br />

noch richtig Spaß macht.


Interview Frank Meessen<br />

Sind Sie mit ihren Angeboten Vorreiter für einen Wandel<br />

hin zu einer offeneren, teils selbstkritischen Kirche?<br />

Dr. Meessen: Zumindest möchte ich es versuchen. Die<br />

entscheidende Frage ist für mich immer: Was brauchen<br />

Menschen jetzt in einer Situation, auf die wir als Bildungsträger<br />

reagieren können. Das kann ein Meditationsseminar<br />

sein, ein Kurs zur Entdeckung eigener<br />

praktischer Talente oder ein Seminar zur Bewältigung<br />

persönlicher Krisen.<br />

Kommen zu Ihnen auch Leute, die sonntags nicht in<br />

den Gottesdienst gehen?<br />

Dr. Meessen: Ich bin geneigt, die Frage mal rumzudrehen<br />

und zu sagen, dass wir auch Teilnehmende haben,<br />

die sonntags den Gottesdienst besuchen.<br />

Sie wollen bewusst auch Menschen erreichen, die mit<br />

ihrer Kirche hadern und ganz nahe am Austritt sind.<br />

Wie bringen Sie diesen Leuten Kirche wieder näher?<br />

Dr. Meessen: Wichtig ist für mich, dass ich erst mal<br />

akzeptiere und verstehe, wenn Distanzierungen und Entfremdungen<br />

einsetzen. Das Verstehen ist für mich überhaupt<br />

etwas Grundlegendes, vermutlich bin ich deshalb<br />

auch bei der Erwachsenenbildung gelandet. Ansonsten<br />

bemühe ich mich, wie gesagt, um ein sinnvolles, redliches<br />

Angebot. Aber eine absichtsvolle, gar geheime <strong>St</strong>rategie<br />

steckt nicht dahinter.<br />

Die <strong>Pfarrei</strong>en machen selbst auch Bildungsarbeit.<br />

Sie stehen den ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten<br />

dabei beratend zur Seite. Wie beurteilen Sie das<br />

Bildungsangebot der Gemeinde Sankt <strong>Peter</strong>?<br />

Dr. Meessen: Die Gemeinde Sankt <strong>Peter</strong> ist ein leuchtendes<br />

Beispiel für Kontinuität und Bandbreite der örtlichen<br />

Bildungsarbeit. In den letzten 25 Jahren waren es<br />

gerade mal drei Bildungsbeauftragte. Das spricht für stabile<br />

Verhältnisse und eine hohe Wertschätzung der Erwachsenenbildung<br />

in der Gemeinde. Und weil das „Geschäft“<br />

nicht einfacher wird, immer das passende Angebot<br />

zu machen, kann ich Barbara Balke als der derzeitigen<br />

Bildungsbeauftragten nur meine höchste Anerkennung<br />

aussprechen und natürlich auch meinen Dank für<br />

immerhin jetzt schon fast 14 Jahre.<br />

Als <strong>Kath</strong>olisches Bildungswerk arbeiten Sie an der<br />

Schnittstelle von Kirche und Welt. Verschwindet das<br />

Bekenntnis zu christlichen Werten immer mehr aus<br />

unserem Alltag?<br />

Dr. Meessen: Teils-teils. Bei der Trauerkultur ist der<br />

Rückgang deutlich zu erkennen, auch bei der Zahl der<br />

Kindertaufen oder der kirchlichen Eheschließungen.<br />

Andererseits prägen unsere Kirchen nach wie vor das<br />

Bild einer <strong>St</strong>adt. Es gibt großflächige Plakate, die für<br />

Fairness und Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft aufrufen<br />

oder die Welt-Läden für ein nachhaltiges<br />

Verbraucherverhalten. Ich bin der Ansicht, das christliche<br />

Bekenntnis muss erkennbar sein, aber ich trage es nicht<br />

wie eine Fahne vor mir her.<br />

Was lässt sich dem schwierigen Teil der Entwicklung<br />

entgegensetzen?<br />

Dr. Meessen: Also sicher kein Kulturkampf wie im 19.<br />

Jahrhundert. Ich halte viel davon, wenn Kirche sich auch<br />

als Kooperationspartner für andere gesellschaftliche<br />

Akteure versteht, zum Beispiel für soziale, kulturelle oder<br />

ökologische Einrichtungen und Initiativen. Vernetzung sagen<br />

wir heute dazu. Es meint eine Partnerschaft auf Augenhöhe.<br />

Die Kirche muss derzeit aus sehr unterschiedlichen<br />

Gründen ihre Wahrnehmung in der Gesellschaft überdenken.<br />

Haben Sie den Eindruck, dass dies tatsächlich<br />

als Chance zur Modernisierung genutzt wird?<br />

Dr. Meessen: Zumindest kenne ich viele in der Kirche,<br />

die daran mitarbeiten. Im übrigen ist die Kirche, wie<br />

Ulrich Ruh von der Herder Korrespondenz einmal formulierte,<br />

ein langsamer und schwerer Tanker, der seinen<br />

Kurs nicht so schnell ändern kann.<br />

Welche Hoffnung verbinden Sie damit?<br />

Dr. Meessen: Meine Hoffnung ist es, dass wir als Kirche<br />

gerade auch in Krisenzeiten immer wieder in das hineinhören,<br />

was uns das Evangelium mit auf den Weg gibt:<br />

Mut und Kraft, wenn gesellschaftliche Missstände uns<br />

fordern (Jesus und das „Sabbatgebot“); Gelassenheit, wenn<br />

es darum geht, Menschen nicht gleich in Bausch und<br />

Bogen zu verurteilen (Jesus und die „Sünderin“) und<br />

schließlich Vertrauen auf Gottes Nähe, wenn es im Leben<br />

stürmisch wird (Jesus und das „Vater unser“).<br />

Das Leitwort des <strong>Kath</strong>olikentags 2012 stimmt zuversichtlich,<br />

lautet es doch „Einen neuen Aufbruch wagen“.<br />

Die Großveranstaltung ist in Mannheim. Kann davon<br />

ein nachhaltiger Impuls für die Kirche in der Region<br />

ausgehen?<br />

Dr. Meessen: Seit einigen Jahren gibt es die „Kirche in<br />

der Metropolregion Rhein-Neckar“. Das ist eine ganz neue,<br />

wenn auch noch nicht überall bekannte Konstruktion, die<br />

die evangelische und die katholische Kirche über Bistums-<br />

und Landeskirchengrenzen hinweg zu einem gemeinsamen<br />

Auftritt in dieser Region zusammengeführt<br />

hat. Als Vertreter unseres Bistums bin ich an diesem<br />

interessanten Versuch beteiligt und könnte mir vorstelllen,<br />

dass der <strong>Kath</strong>olikentag 2012 auch für die „Kirche in<br />

der Metropolregion Rhein-Neckar“ wertvolle Impulse gibt.<br />

Zum Abschluss: Gibt es ein Seminar, das Sie schon<br />

immer mal gerne anbieten wollten, bisher aber - aus<br />

welchen Gründen auch immer - noch nicht anbieten<br />

konnten?<br />

Dr. Meessen: In der Tat, das gibt es. Das ist ein Seminar<br />

zur Frage der eigenen Schuld und wie wir damit gut<br />

umgehen können. Ich möchte aber keine Altlasten der<br />

Kirche neu beleben. Denn viele Menschen verbinden mit<br />

der Kirche auch heute noch vor allem den moralischen<br />

Zeigefinger und dass sie bessere Menschen werden<br />

müssten. Und in diese Kerbe möchte ich auf jeden Fall<br />

nicht schlagen.<br />

Seite 23


Serie: Petrusfenster in der <strong>Heppenheim</strong>er Kirche Sankt <strong>Peter</strong>. Dargestellt ist die<br />

Berufung des Petrus zum Menschenfischer.

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