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Mikroskopie von Verbundwerkstoffen - Struers

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Abb. 2: Bruchfläche einer im Druckversuch getesteten<br />

Probe. Hier sieht man wie das Vakuumimprägnieren bei<br />

Raumtemperatur dazu beiträgt zerbrechliche Elemente<br />

einzubetten und festzuhalten.<br />

38<br />

<strong>Mikroskopie</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Verbundwerkstoffen</strong><br />

<strong>von</strong> einer Druckerhöhung<br />

verbessert die Probenpräparation<br />

beträchtlich und<br />

bewirkt eine gute Haftung.<br />

Planschleifen<br />

Automatisches Schleifen wird auf<br />

einer <strong>Struers</strong> MD-Piano Diamantscheibe<br />

durchgeführt und erzielt<br />

ausgezeichnete Ergebnisse. Außerdem<br />

ist ein Satz MD-Piano Scheiben<br />

höchst wirtschaftlich, denn es lassen<br />

sich damit mehr als 1000 Proben<br />

schleifen. Nachdem die Proben<br />

auf der MD-Piano 1200 geschliffen<br />

wurden, sind sie für das Feinpolieren<br />

vorbereitet.<br />

Polieren<br />

Das Polieren, Stufe 3, (Mikrobearbeitung)<br />

ist bei richtiger Ausführung<br />

billig und effektiv. Bei den meisten<br />

<strong>Verbundwerkstoffen</strong> kann dazu<br />

Al 2<br />

O 3<br />

benutzt werden, vorausgesetzt,<br />

die Faserhärte ist geringer als<br />

die des Al 2<br />

O 3<br />

. Für eine effektive<br />

Mikrobearbeitung hoher Qualität ist<br />

die richtige Anwendung einer genau<br />

eingestellten Al 2<br />

O 3<br />

Konzentration im<br />

Schmiermittel (destilliertes Wasser)<br />

ebenso notwendig wie der Tuchtyp,<br />

die Rotationsgeschwindigkeit der<br />

Präparationsscheibe und die benutzte<br />

Andruckkraft. Unter Voraussetzung<br />

der Ausgewogenheit der<br />

genannten Faktoren, wird das<br />

Schleifmaterial im Tuch verankert<br />

Abb.3: Epovac<br />

und durchtrennt sowohl die weiche<br />

Matrix als auch die harten Fasern<br />

mit klarem Schnitt. Eine kontrollierte<br />

Zugabe des Al 2<br />

O 3<br />

auf das Tuch geschieht<br />

am besten in Form einer vorgemischten<br />

kolloidalen Lösung.<br />

(Hinweis: Niemals trockenes<br />

Aluminiumoxid auf das Tuch bringen!)<br />

Nach der 0,3 µm Stufe (<strong>Struers</strong><br />

Pulver AP-A) erscheint die Oberfläche<br />

bei 100x Vergrößerung (siehe<br />

Abb. 5-7) nahezu frei <strong>von</strong> Artefakten.<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass<br />

zwar auch Diamantschleifmittel wirkungsvoll<br />

benutzbar sind, die damit<br />

verbundenen Kosten jedoch sehr<br />

viel höher liegen und deren Verwendung<br />

somit nicht empfehlenswert ist.<br />

Die Einstellung der richtigen Konzentration<br />

des Al 2<br />

O 3<br />

ist kritisch. Es<br />

besteht nämlich die Neigung, die Mischung<br />

zu stark zu konzentrieren. In<br />

diesem Falle fängt das Al 2<br />

O 3<br />

an zu<br />

rollen und wird als Trennmaterial unwirksam.<br />

Außerdem erodiert dieses<br />

Rollen die Matrix in der Umgebung<br />

der Fasern, wodurch diese abgerundet<br />

werden und das Umgebungsmaterial<br />

abgesenkt wird. Derlei<br />

Verhältnisse zerstören am Ende<br />

die Oberflächenplanheit. Deshalb ist<br />

es besser, für die Ausführung der<br />

Mikrobearbeitung eine weniger stark<br />

konzentrierte Al 2<br />

O 3<br />

Lösung zu benutzen.<br />

Optimale Mischungsverhältnisse<br />

liegen vor bei: 5 g 0,3 µm<br />

Al 2<br />

O 3<br />

auf 1 Liter destilliertes Wasser<br />

bzw. 12 g 15 µm Al 2<br />

O 3<br />

auf 1 Liter<br />

Abb. 4: MD-Piano<br />

destilliertes Wasser (siehe Abb. 8).<br />

Das Schmiermittel leitet die Polierwärme<br />

ab und dient als Trägermaterial<br />

für das Schleifmittel, beispielsweise<br />

Al 2<br />

O 3<br />

. Das Schmiermittel<br />

muss <strong>von</strong> geringer Viskosität sein,<br />

so dass beim Polieren kein Aquaplaning<br />

eintritt. Verunreinigungen im<br />

Schmiermittel können tiefe Kerben<br />

verursachen, denn Leitungswasser<br />

enthält oft Schleifpartikel.<br />

Wenn auch vielerlei Tücher für das<br />

Polieren angeboten werden, z.B.<br />

solche aus Dacron oder Nylon, werden<br />

doch Seidentücher empfohlen.<br />

Sie sind in unterschiedlichen Typen<br />

erhältlich und ergeben die höchste<br />

Abtragungsgeschwindigkeit. <strong>Struers</strong><br />

DP-Dur, ein Seidentuch mit selbstklebender<br />

Rückseite, wird bevorzugt.<br />

Dieses Tuch ist stärker als reine<br />

Seide und eignet sich sehr gut<br />

für Polierautomaten.<br />

Die Rotationsgeschwindigkeit der<br />

Scheibe sollte möglichst hoch liegen<br />

- beispielsweise 300 bis 1000 U/min<br />

für Scheiben <strong>von</strong> 200 bis 300 mm.<br />

Möglicherweise wird diese Forderung<br />

gerätebedingt begrenzt, doch<br />

eine höhere Geschwindigkeit/Andruckkraft<br />

der Oberfläche hilft dem<br />

Al 2<br />

O 3<br />

, sich im Tuch festzusetzen und<br />

einen Überschuss an Al 2<br />

O 3<br />

aufzubauen.<br />

Höhere Geschwindigkeiten<br />

der Probenoberfläche erhöhen die<br />

Abtragungsgeschwindigkeit, egal ob<br />

diese Erhöhung durch Anhebung der<br />

Scheibenrotation, Vergrößerung des<br />

Scheibendurchmessers oder Gegenläufigkeit<br />

der Rotationen verursacht<br />

wird.<br />

Die auf die Proben wirkende Andruckkraft<br />

muss groß genug sein,<br />

um Aquaplaning zu vermeiden (>60<br />

Newton), wird aber oft gerätebedingt<br />

nicht erreicht. Ein vollbestückter<br />

Automatenkopf (d.h.<br />

sechs Proben im Halter) kann bis zu<br />

80 cm 2 Kontaktfläche mit der Scheibe<br />

erbringen. Somit könnte es sein,<br />

dass ohne Maschinenüberlastung<br />

nicht ausreichend Andruckkraft auf-<br />

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