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Universelle Methodik für die randscharfe<br />

mechanische Präparation und das Farbätzen<br />

von Aluminiumlegierungen<br />

Thomas Zwieg<br />

Dänisches Technologisches Institut,<br />

Aarhus, Dänemark<br />

1. Einleitung<br />

Für die metallographische Präparation<br />

und das Ätzen von Aluminiumlegierungen<br />

sind bereits eine Vielzahl<br />

von Methoden und Rezepten bekannt<br />

und beschrieben.<br />

Dennoch eröffnen sich dem<br />

Metallographen immer wieder neue<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung<br />

oder Optimierung dieser Methoden<br />

durch neue Präparationsgeräte,<br />

Verbrauchsmaterialien und die Einführung<br />

neuer Ätzrezepte, besonders<br />

denen zur Farbätzung.<br />

In dieser Arbeit soll eine schnelle<br />

und universell einsetzbare mechanische<br />

Präparationsmethodik vorgestellt<br />

werden, welche auf der Basis<br />

des von der Firma <strong>Struers</strong> eingeführten<br />

MD-Systemes und der für das<br />

Feinschleifen von weicheren Werkstoffen<br />

(ca. 40 -150 HV) entwickelten<br />

MD-Largo erarbeitet wurde. Diese<br />

Präparationsmethodik ermöglicht<br />

bei nur geringer Variierung der<br />

Präparationsparameter Zeit und<br />

Kraft, eine besonders randscharfe<br />

Präparation von nahezu allen Aluminium-Knet-<br />

und Gusslegierungen<br />

und erwies sich im speziellen auch<br />

bei der Präparation von Aluminiumwerkstoffen<br />

mit verschiedenen,<br />

deutlich härteren Oberflächenbeschichtungen,<br />

<strong>als</strong> sehr vorteilhaft.<br />

Für das Ätzen von Aluminiumwerkstoffen<br />

gibt es eine ganze Reihe von<br />

Ätzmitteln, welche sich in der einschlägigen<br />

Literatur, z.B. (1,2,3) finden<br />

lassen. Dort angegebene Hinweise<br />

wie „Für die meisten Al-Sorten<br />

anwendbar..“ (1) haben allerdings so<br />

manche(n) MetallographIn oder<br />

StudentIn zum Verzweifeln gebracht<br />

- bei dem manchmal vergeblichen<br />

Versuch des Ätzens einer Aluminiumlegierung<br />

mit eben einem dieser<br />

„universellen“ Ätzmittel.<br />

Alle MetallographInnen, welche sich<br />

mit Aluminiumwerkstoffen beschäftigen,<br />

haben sicherlich die Erfahrung<br />

gemacht, dass die meisten dieser<br />

Ätzmittel nur für ganz konkrete Legierungen<br />

oder eng eingegrenzte<br />

Legierungsgruppen anwendbar sind.<br />

Die Untersuchung eines neuen <strong>als</strong><br />

des gewohnten Werkstoffes, welcher<br />

möglicherweise der gleichen<br />

Legierungsgruppe angehört und nur<br />

einen anderen Gehalt eines<br />

Legierungselementes aufweist, kann<br />

das bisher vertraute Ätzresultat vollständig<br />

verändern. Im schlimmsten<br />

Fall erntet man starkem Lochfraß an<br />

Stelle der gewünschten Korngrenzen<br />

oder -flächen. Ein gutes<br />

Beispiel hierzu ist das Bohner´sche<br />

Ätzmittel, welches u.a. ein hervorragendes<br />

Korngrenzenätzmittel für die<br />

Legierung EN AW 6060 (ca. 0,5 %<br />

Si) darstellt.<br />

Eine Anwendung dieses Ätzmittels<br />

bei der Legierung EN AW 6005 (ca.<br />

0,7 % Si) lässt Korngrenzen nur<br />

noch erahnen, die Ätzung der Legierung<br />

EN AW 6082 (ca.1 % Si) führt<br />

schon zu deutlichem Lochfraß.<br />

Als ein gutes Universalätzmittel kann<br />

bei den Aluminiumwerkstoffen eigentlich<br />

nur das elektrolytische Ätzen<br />

nach Barker mit der nachfolgenden,<br />

optischen Gefügekontrastierung<br />

im polarisierten Licht bezeichnet<br />

werden. Für diese Ätzung ist allerdings<br />

eine elektrische Verbindung<br />

mit der Probe notwendig, welches<br />

DIN EN 573<br />

[EN AW]<br />

Chemisches<br />

Symbol<br />

2024 AlCu4Mg1<br />

2219 AlCu6Mn<br />

3103 AlMn1<br />

5019 AlMg5<br />

5052 AlMg2,5<br />

5083 AlMg4,5Mn0,7<br />

5754 AlMg3<br />

6005 AlSiMg<br />

6060 AlMgSi<br />

6061 AlMg1SiCu<br />

6063 AlMg0,7Si<br />

6082 AlSi1MgMn<br />

7005 AlZn4,5Mg1,5Mn<br />

7020 AlZn4,5Mg1<br />

7075 AlZn5,5MgCu<br />

7175 AlZn5,5MgCu<br />

oftm<strong>als</strong> sehr schwer zu realisieren<br />

ist.<br />

Besonders bei Gusslegierungen hat<br />

sich das Aluminium-Farbätzmittel<br />

von Weck (4) mittlerweile <strong>als</strong> sehr<br />

günstig erwiesen.<br />

Zum Einen ist dieses Ätzmittel vergleichsweise<br />

chemisch unbedenklich,<br />

zum Anderen werden intermetallische<br />

Phasen und Ausscheidungen<br />

nicht angegriffen bzw. wie<br />

bei vielen anderen bekannten Ätzmitteln<br />

herausgeätzt. Nachteil dieses<br />

Ätzmittels ist dessen äußerst<br />

empfindliche Reaktion auf in der<br />

Schliffoberfläche verbliebene<br />

Verformungsschichten.<br />

Eine Anwendung dieses Ätzmittels<br />

nach einer mechanischen Schliffpräparation<br />

erbringt bei vielen<br />

Aluminiumwerkstoffen häufig keine<br />

zufriedenstellenden Ergebnisse. In<br />

dieser Arbeit soll deshalb eine einfache<br />

Doppelätzung vorgestellt werden,<br />

welche die gewünschte Gefüge-kontrastierung<br />

mit dem Weck´schen<br />

Ätzmittel nach einer mechanischen<br />

Präparation ermöglicht.<br />

2. Werkstoffe<br />

Die Präparations-und Ätzmethodik<br />

wurde über einen Zeitraum von ca. 2<br />

Jahren an einer Vielzahl verschiedener<br />

Aluminium Guss- und Knetlegierungen<br />

erprobt und erfolgreich angewandt.<br />

Tabelle 1 bis 3 zeigen eine Auswahl<br />

an konkret verwendeten Aluminiumwerkstoffen.<br />

3. Präparation<br />

3.1. Einbetten<br />

Die Proben aus den verschiedenen<br />

Aluminiumwerkstoffen können sowohl<br />

kalt <strong>als</strong> auch warm eingebettet<br />

werden. Bei der Wahl des Einbettmittels<br />

ist zu beachten, dass dessen<br />

Härte den Werten der härtesten Be-<br />

Tabelle 1:<br />

Übersicht zu den<br />

erprobten<br />

Knetlegierungen<br />

3


DIN 1725<br />

GK-AlSi12<br />

GK-AlSi10Mg<br />

GF-AlSi7Mgwa<br />

GD-AlSi9Cu3<br />

GD-AlSi12<br />

GD-AlSi10Mg<br />

GD-AlMg9<br />

Gießverfahren<br />

Kokillenguß<br />

Feinguß<br />

Druckguß<br />

Tabelle 2:<br />

Übersicht zu den erprobten Gusslegierungen<br />

Legierung<br />

Gusslegierungen<br />

Knetlegierungen<br />

Oberflächenschicht<br />

1. Al 2 O 3 / TiO-Plasma- oder<br />

Flammspritzschichten mit Lacken<br />

2. CrN-Schichten<br />

1. Anodisationsschichten (Eloxal-)<br />

2. Hartanodisationsschichten mit PTFE<br />

3. Lackschichten<br />

4. Stromlos abgeschiedene<br />

Nickelschichten<br />

Tabelle 3: Übersicht zu den erprobten Oberflächenbeschichtungen<br />

standteile in der Schlifffläche (intermetallische<br />

Phasen, Randschichten)<br />

vergleichbar ist oder diese leicht<br />

übersteigt. Bei der Untersuchung<br />

von Oberflächenschichten empfiehlt<br />

sich ein straffes Einwickeln der Proben<br />

in dünne Metallfolien (z.B. Aluminium-Haushaltsfolie,<br />

Nickelfolie)<br />

mit nachfolgendem Warmeinbetten.<br />

Auf diesem Wege lassen sich die<br />

Oberflächenschichten sehr gut vom<br />

Einbettmittel abgrenzen. Bei der<br />

Wahl des Folienwerkstoffes ist ebenfalls<br />

auf eine vergleichbare Härte mit<br />

der zu untersuchenden Oberflächenschicht<br />

zu achten.<br />

3.2. Schleifen<br />

Das Schleifen erfolgte auf einem<br />

halbautomatischen Präparationssystem<br />

(RotoSystem, <strong>Struers</strong>) mit<br />

einem Scheibendurchmesser von<br />

250 mm. Die Proben wurden mit<br />

Einzelprobendruck bewegt.<br />

Tabelle 4 zeigt die verwendeten<br />

Schleifparameter.<br />

3.3. Polieren<br />

Tabelle 5 zeigt die angewendeten<br />

Polierparameter. Wie beim Schleifen<br />

sind die Parameter Kraft und Zeit<br />

nur richtungsweisend und müssen<br />

den konkreten Bedingungen<br />

angepasst werden. Die Polierstufe 2<br />

(Diamant, 1 µm) kann bei höherfesten<br />

Aluminiumwerkstoffen auch<br />

oftm<strong>als</strong> entfallen. Dazu ist jedoch<br />

eine Kontrolle des Schliffbildes nach<br />

der Polierstufe 1 notwendig.<br />

Soll der Schliff direkt nach dem Polieren<br />

geätzt werden, so empfiehlt<br />

sich ein Endpolieren mit OP-S-Suspension.<br />

Für eine Untersuchung des<br />

Ausscheidungszustandes hat sich<br />

jedoch eine Endpolitur mit OP-U <strong>als</strong><br />

günstiger erwiesen, da OP-S die<br />

Ausscheidungen bereits angreift und<br />

somit das Ausscheidungsbild verändert.<br />

Arbeitsgang Planschleifen Feinschleifen<br />

Unterlage Schleifpapier MD-Largo<br />

Abrasivmittel SiC Diamant<br />

Korngrösse/ Körnung 220 9 µm<br />

Schmiermittel Wasser DP-Grün<br />

Drehrichtung >> >><br />

U/min 300 150<br />

Kraft (N) 25 30<br />

Zeit (min) 3 (bis plan) 5<br />

Arbeitsgang Polieren 1 Polieren 2 Endpolieren<br />

Unterlage MD-Dac MD-Nap MD-Chem<br />

SP-PoliCel1<br />

Abrasivmittel Diamant Diamant OP-S<br />

OP-U<br />

Korngrösse/Körnung 3 µm 1 µm 0,04 µm<br />

0,04 µm<br />

Schmiermittel DP-Rot DP-Rot -<br />

Drehrichtung >> >> >><br />

U/min 150 150 150<br />

Kraft (N) 25 20 20, Spülen: 10<br />

Zeit (min) 3 1,5 2<br />

“Heuschrecke“ Intermetallische<br />

Ausscheidung in einer Aluminium-<br />

Gusslegierung, 500 x<br />

Tabelle 4:<br />

Arbeitsschritte zum<br />

Schleifen<br />

Die Parameter Kraft<br />

und Zeit müssen bei<br />

der Präparation<br />

eventuell den<br />

jeweiligen Werkstoffen<br />

und Probengeometrien<br />

etwas<br />

angepasst werden.<br />

4. Ätzen<br />

Die nach der oben beschriebenen<br />

Methodik präparierten Schliffe lassen<br />

ich sehr gut elektrolytisch mit<br />

dem Ätzmittel nach Barker ätzen<br />

und im polarisierten Licht kontrastieren.<br />

Dieses Ätzverfahren erfordert<br />

jedoch eine elektrische Kontaktierung<br />

zur Probe, was oftm<strong>als</strong> einige<br />

Schwierigkeiten hervorruft (wir<br />

haben hierzu keine guten Erfahrungen<br />

mit den kommerziell erhältlichen<br />

elektrisch leitenden Warmeinbettmitteln).<br />

Es wurde deshalb nach einem<br />

alternativen Ätzmittel gesucht.<br />

Das Aluminium-Farbätzmittel auf der<br />

Basis der alkalischen Kaliumpermanganat-Lösung<br />

(nach Weck, (4))<br />

ist für das Ätzen von Aluminium-<br />

Gusswerkstoffen sehr geeignet. Wie<br />

bereits erwähnt ist dieses Ätzmittel<br />

zum einen vergleichsweise chemisch<br />

unbedenklich, zum Anderen werden<br />

intermetallische Phasen und Ausscheidungen<br />

nicht angegriffen bzw.<br />

wie bei vielen anderen bekannten<br />

“Dinosaurier“ Intermetallische<br />

Ausscheidung in einer Aluminium-<br />

Gusslegierung, 100 x<br />

Tabelle 5:<br />

Arbeitsschritte zum<br />

Polieren<br />

Das alternativ zur MD-Chem angegebene<br />

Poliertuch SP-PoliCel eignet<br />

sich besonders für die Endpolitur<br />

sehr weicher Aluminiumwerkstoffe.<br />

4


“Das hässliche Entlein“<br />

Intermetallische Ausscheidung<br />

in einer Aluminium-<br />

Gusslegierung, 500 x<br />

38<br />

Universelle Methodik für die randscharfe<br />

mechanische Präparation und das Farbätzen von<br />

Aluminiumlegierungen<br />

Gefüge eines Drahtes der<br />

Legierung EN AW 7175,<br />

200 x<br />

Interkristalline Korrosion in einer Aluminium-<br />

Gusslegierung, 1000 x<br />

Ätzmitteln herausgeätzt. Nachteil<br />

dieses Ätzmittels ist dessen äußerst<br />

empfindliche Reaktion auf in der<br />

Schliffoberfläche verbliebene<br />

Verformungsschichten.<br />

Die direkte Anwendung dieses Ätzmittels<br />

nach der oben beschriebenen,<br />

mechanischen Präparationsmethodik<br />

erbrachte erwartungsgemäß<br />

bei einigen Aluminiumwerkstoffen,<br />

besonders Knetlegierungen,<br />

keine zufriedenstellenden Ergebnisse.<br />

Die Schliffe sind dementsprechend<br />

für die Anwendung dieses Ätzmittels<br />

trotz Oxid-Endpolitur noch nicht vollends<br />

verformungsfrei. Ein längeres<br />

Endpolieren auch mit verschiedenen<br />

Oxidsuspensionen verbesserte dieses<br />

Resultat nicht zufriedenstellend,<br />

verminderte jedoch die in der vorangehenden<br />

Präparation erreichte<br />

Randschärfe.<br />

Es wurden deshalb umfangreiche<br />

Experimente für eine Vorätzung der<br />

präparierten Schliffe durchgeführt,<br />

um diese verbliebene Verformungsschicht<br />

chemisch in Form eines<br />

Beizens der Schlifffläche zu entfernen.<br />

Dazu wurden verschiedene<br />

Ätzlösungen in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen erprobt. Das beste<br />

Ätzresultat ließ eine Vorätzung mit<br />

einer 2 %-igen Natriumhydroxidlösung<br />

erkennen.<br />

Wie die Ergebnisse zeigen, lässt<br />

sich durch diese einfache Vorätzung<br />

mit der verdünnten Natriumhydroxidlösung<br />

eine gute bis sehr gute Gefügekontrastierung<br />

mit dem<br />

Weck´schen Ätzmittel bei allen untersuchten<br />

Aluminiumwerkstoffen ohne<br />

Verlust an Schliffqualität (Randschärfe,<br />

Kontrastierung der Ausscheidungen)<br />

erreichen.<br />

Beispielhaft sind einige Gefügeaufnahmen<br />

von unterschiedlichen Legierungen<br />

gezeigt.<br />

Einschränkend sei zu erwähnen,<br />

Oberflächengefüge einer<br />

Wärmetauscherlegierung EN<br />

AW 3103, beginnende<br />

Flüssigmetall —Werkstoffschädigung<br />

durch an den<br />

Korngrenzen eingedrungenen<br />

Lötwerkstoff (die Partikel<br />

oberhalb der Oberfläche sind<br />

Reste des Lötwerkstoff-<br />

Eutektikums), 400 x<br />

“Die Aluminium Welle“ Grat<br />

einer Lötverbindung eines<br />

Aluminium Wärmetauschers,<br />

63 x<br />

dass mit diesem Ätzmittel bei einigen<br />

wenigen Knetlegierungen, z.B.<br />

EN AW 5083, AlMg4,5Mn0,7 im<br />

stark kaltverformten Gefügezustand<br />

keine zufriedenstellende Gefügekontrastierung<br />

möglich war.<br />

Die Parameter für diese Doppelätzung<br />

zeigt Tabelle 6.<br />

Als besonderen Vorteil ermöglicht<br />

diese Doppelätzung die Anwendung<br />

von polarisiertem Licht für eine zusätzliche,<br />

optische Gefügekontrastierung.<br />

5


Diese Möglichkeit besteht in der Regel<br />

nicht bei der alleinigen Ätzung<br />

mit der alkalischen Kaliumpermanganatlösung.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Es wurde eine universelle Methodik<br />

für die mechanische Prapäration von<br />

Aluminiumwerkstoffen erarbeitet,<br />

welche im wesentlichen auf einem<br />

Ersatz der üblicherweise angewendeten,<br />

mehreren Schleifstufen auf<br />

Siliziumkarbid-Papier mit einer Diamant-Feinschleifstufe<br />

auf der von<br />

der Firma <strong>Struers</strong> entwickelten<br />

Präparationsscheibe MD-Largo beruht.<br />

Diese Methodik ist im Besonderen<br />

durch eine sehr hohe Randschärfe<br />

der metallographischen<br />

Schliffe gekennzeichnet, was sie besonders<br />

für die Präparation von<br />

oberflächenbeschichteten Proben<br />

empfiehlt.<br />

Für das Ätzen derartig präparierter<br />

Schliffe wurde eine Doppelätzung in<br />

Form eines Vorätzens mit einer 2 %-<br />

igen Natriumhydroxidlösung und einem<br />

abschließenden Farbätzen mit<br />

der alkalischen Kaliumpermanganatlösung<br />

nach Weck entwickelt. Wie<br />

die bisherigen Erfahrungen zeigen,<br />

ist diese Doppelätzung in ihrer Anwendung<br />

nahezu ebenso universell<br />

einsetzbar wie das bekannte elektrolytische<br />

Ätzverfahren nach Barker<br />

– ohne dass hierbei ein elektrischer<br />

Kontakt zur Probe notwendig ist.<br />

Parameter 1. Ätzung 2. Ätzung<br />

Intermetallische Ausscheidung<br />

in einer Aluminium-<br />

Gusslegierung, 250 x<br />

Interkristalline Lochfrass-<br />

Korrosion einer Legierung EN<br />

AW 6060, sichtbarer<br />

kristallographischer<br />

Korrosionsangriff, 200 x<br />

Ätzmittel 100 ml destilliertes Wasser 100 ml destilliertes Wasser<br />

+ 2 g Natriumhydroxid + 4 g Kaliumpermanganat<br />

nach dem Lösen:<br />

+ 1 g Natriumhydroxid (4)<br />

Temperatur RT RT<br />

Zeit 1 min 15 s<br />

Bemerkungen Tauchätzung. Bei einigen Tauchätzung. Trocken ätzen.<br />

Legierungstypen werden die Ätzmittel frisch verwenden.<br />

ausscheidungsnahen Bereiche Die Ätzung ist gut,<br />

angegriffen. Hier sollte die wenn die Schlifffläche eine<br />

Ätzzeit auf 30 s verkürzt gelbgrüne Färbung aufweist.<br />

werden. Siehe auch Kommentare in (4)<br />

Tabelle 6: Arbeitsschritte zum Ätzen<br />

Literatur<br />

(1) Petzow, G.: Metallographisches,<br />

Keramographisches,<br />

Plastographisches Ätzen,<br />

Gebr. Borntraeger, Stuttgart 1994<br />

(2) Beckert, M.; Klemm, H.: Handbuch<br />

der metallographischen<br />

Ätzverfahren, DVG, Leipzig 1<strong>98</strong>5<br />

(3) Sperry, P.R.; Bankard, M.H.:<br />

Metallographic Technique for Aluminium-Alloys,<br />

ASM Met<strong>als</strong> Handbook,<br />

8 th Edition, Vol.8, 1973<br />

(4) Weck, E.; Leistner, E.:<br />

Metallographische Anleitung zum<br />

Farbätzen nach dem Tauchverfahren,<br />

Teil III, DVS, Düsseldorf<br />

1<strong>98</strong>6<br />

Dieser Artikel wurde erstm<strong>als</strong> in der<br />

Ausgabe 2, 2001 der Zeitschrift<br />

Praktische Metallographie veröffentlicht.<br />

6

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