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Religionsunterricht Religionsunterricht für die Oberstufe planen und ...

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<strong>Religionsunterricht</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Oberstufe</strong> <strong>planen</strong> <strong>und</strong> durchführen<br />

Der Mensch auf der Suche nach Gott (Jgst 11/2)<br />

B. L<br />

B. LÜDECKE<br />

ÜDECKE,<br />

FACHLEITERIN<br />

KATHOLISCHE<br />

RELIGION


Gliederung:<br />

1. Der Lehrplan katholische Religionslehre <strong>für</strong> 11/2<br />

2. Religionssoziologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

3. Beispiele <strong>für</strong> Unterrichtseinheiten in 11/2 Der Mensch auf<br />

der Suche nach Gott <strong>und</strong> dem Gesichtspunkt der<br />

Zugangsmöglichkeiten<br />

4. Die Theodizeefrage als Unterrichtsgegenstand in 11/2<br />

5. Weitere Beispiele


Der Lehrplan Katholische Religionslehre <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Jahrgangsstufen 11-13 der gymnasialen <strong>Oberstufe</strong> (MSS)<br />

aus dem Jahr 2000<br />

Ziele <strong>und</strong> Aufgaben des RU auf der Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Synodenbeschlusses von 1974:<br />

Orientierungshilfe<br />

hermeneutische Kompetenz<br />

Entscheidungsfähigkeit <strong>und</strong> Toleranz<br />

Motivation <strong>und</strong> Handlungsfähigkeit (vgl. LP S.17/18)


Der LP <strong>für</strong> <strong>die</strong> Jahrgangsstufe 11


Der Lehrplan Katholische Religion<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Jahrgangsstufen 11/2<br />

• wie in 11/1: 3 Bausteine (Baustein 1 <strong>und</strong> 3:<br />

biografisch-lebensweltliche Perspektive, Baustein 2: 1<br />

Einzelthema aus 7)<br />

• Möglichkeit bei der Religiösität der Jugendlichen<br />

anzusetzen<br />

• Vertiefteres Arbeiten mit biblischen Texten als in 11/1<br />

<strong>und</strong> S I möglich (?)


Die religiöse Entwicklung des<br />

Menschen<br />

s.a. Stufentheorien religiöser Entwicklung (F. Oser, J. W.<br />

Fowler):<br />

5-6 Stufen der religiösen Entwicklung (vgl.<br />

entwicklungspsychologische Modelle von J.<br />

Piaget, E. H. Erikson etc.)<br />

Entwicklung ist zielgerichtet<br />

Entwicklung hängt mit Weltbildern <strong>und</strong> mit sich<br />

veränderndem Symbolverständnis zusammen<br />

Auswirkungen auch auf Gleichnisverständnis,<br />

Gottesbilder, Elementarisierungsansatz<br />

Stufen werden nicht alle von jedem Menschen<br />

durchlaufen


Soziokulturelle Rahmenbedingungen (vgl.<br />

Reil, S.100 ff)<br />

Auf dem Weg zu Identität <strong>und</strong> Individualisierung<br />

(das Ich im Vergleich mit den anderen; <strong>die</strong><br />

Unabhängigkeit des Ichs von der Gruppe )<br />

Die Bedeutung von Fernsehen <strong>und</strong> Computer als<br />

prägende Momente der Alltagswelt, der Wandel<br />

der Familie (= auch veränderte Wertorientierung),<br />

Trends heutiger Jugendwelten (größere<br />

Bedeutung der Schule, Jugendalter nicht mehr<br />

„Durchgangsphase“, stärkere Bedeutung der<br />

Sexualität, mehr Unsicherheit durch mehr<br />

Freiheit...)


Religiöse Entwicklung in der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe II (vgl. Reil S. 121)<br />

• Entstehung eines „exekutiven Ichs“:<br />

– Zurücktreten der Autoritäten<br />

– Selbstverantwortlichkeit<br />

– Kritische Distanz zu bisher selbstverständlich<br />

hingenommen Wertvorstellungen<br />

– Fähigkeit Bedeutung von Symbolen von den symbolischen<br />

Me<strong>die</strong>n zu lösen <strong>und</strong> sie in Begriffen auszudrücken<br />

– Einsicht in <strong>die</strong> Komplexität der Wirklichkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Notwendigkeit Kompromisse einzugehen<br />

– Interesse <strong>für</strong> soziales <strong>und</strong> politische Engagement


Die Religiösität heutiger Jugendlicher (s.<br />

Jugendstu<strong>die</strong>n)<br />

• Wachsende Distanz zur <strong>und</strong> Skepsis gegenüber der<br />

Kirche – aber: Interesse an „Amtshandlungen“ <strong>und</strong><br />

sozialem Engagement der Kirche<br />

• Festhalten (überwiegend) am Gottesbegriff - aber:<br />

sehr unterschiedliche Gottesbilder (Christusglaube<br />

spielt kaum noch eine Rolle)<br />

• Orientierung v. a. an säkularen Werten (Frieden,<br />

Freiheit...)<br />

• Religion im Sinne von P. Tillich: Alles, was den<br />

Menschen unbedingt angeht (= unsichtbare Religion)


Ablehnung des Glaubens <strong>und</strong><br />

anthropomorphes Gottesbild<br />

• Thema „Gott“ Querschnittsthema<br />

• <strong>Oberstufe</strong>nunterricht muss sich orientieren an<br />

den entwickelten Voraussetzungen <strong>und</strong><br />

Kompetenzen zu <strong>die</strong>sem Themenbereich<br />

• Beständige Auseinandersetzung mit den<br />

Gottesvorstellungen kann Jugendliche vor dem<br />

unkritischen Festhalten an einem<br />

anthropomorphen Gottesbild bewahren<br />

• Im <strong>Oberstufe</strong>nunterricht können kindliche<br />

Gottesvorstellungen zum Thema gemacht werden<br />

(s. Oberthür, R., Die Symbolkartei)


Zu den Beispielen <strong>für</strong> den Unterricht<br />

im Halbjahr 12-2<br />

• Was daran interessiert <strong>die</strong> SuS ?<br />

• Einordnung in den Lehrplan<br />

• Vorschläge zur Arbeit mit dem Material<br />

• Übergeordnete Intention


Mit biblischen Texten (ganzheitlich) in<br />

der <strong>Oberstufe</strong> arbeiten<br />

Psalm 22<br />

„Mein Leben ist ausgeschüttet wie Wasser … .<br />

Mein Herz ist in meinem Inneren wie<br />

zerschmolzenes Wachs.“<br />

Übergeordnete Intention:<br />

Die SuS machen sich bewusst, dass <strong>die</strong> Möglichkeit, sein Leid<br />

vor Gott äußern zu können, ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> sein kann, den<br />

Gottesglauben in bedrückenden Lebenslagen nicht zu<br />

verlieren.


Psalm 22 im Unterricht<br />

AA:<br />

1. Klagepsalmen enthalten in der Regel vier verschiedene Elemente.<br />

Kennzeichnen Sie <strong>die</strong> Textstellen mit den entsprechenden Farben.<br />

Anrede<br />

Lob Gottes/ Hoffnung<br />

Rot<br />

Gelb<br />

„Jammern“ über das eigene Leid<br />

Anklage von Gott<br />

Blau<br />

Schwarz/Grau<br />

______________ hier: ‚Lernprodukte vergleichen‘ zur Plateaubildung, dann:<br />

2. Greifen Sie eine der eingangs genannten „klassischen“ Leidsituationen<br />

junger Menschen auf <strong>und</strong> suchen Sie Stellen in <strong>die</strong>sem Psalm, <strong>die</strong> einem<br />

Menschen in <strong>die</strong>ser Lage „aus der Seele sprechen“ könnten.<br />

__________________________________<br />

Phase ‚Lernzugewinn definieren‘:<br />

Jammern <strong>und</strong> Klagen haben (k)einen Sinn! - Äußern Sie sich dazu.


Eine Leidgeschichte


Unterrichtsgegenstände -<br />

Beispiele<br />

„Welches Gottesbild hast du<br />

eigentlich?“ –<br />

„Kommt drauf an, wo ich ihn treffe.“<br />

(nach D. Sölle)


Unterrichtsgegenstände -<br />

Beispiele


Unterrichtsgegenstände -<br />

Beispiele<br />

„Gott in der Werbung“


Literatur<br />

• Bucher, A. A., Entwicklung <strong>und</strong> Identität, in : Bitter, G., u.a., Neues<br />

Handbuch religionspädagogischer Gr<strong>und</strong>begriffe. München 2006, S.188-<br />

198.<br />

• http://www.erzbistum-koeln.de/schulehochschule/religionspaedagogik/impulse/<br />

• Erdmann, P., Entwicklungsstufen, in: Bosold, I., Kliemann, P., „Ach, Sie<br />

unterrichten Religion?“, Stuttgart 2003, S. 25-32.<br />

• Fend, H., Entwicklungspsychologie des Jugendalters, Wiesbaden 2005.<br />

• Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Weiterbildung Rheinland Pfalz,<br />

Lehrplan Katholische Religionslehre, Worms 2000.<br />

• Oberthür, R., Die Symbolkartei. 88 Symbol- <strong>und</strong> Erzählbilder <strong>für</strong><br />

<strong>Religionsunterricht</strong> <strong>und</strong> Gruppenarbeit, München 2012.<br />

• Reil. E., Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im <strong>Religionsunterricht</strong>, in: Weidmann<br />

(Hg.), Didaktik des <strong>Religionsunterricht</strong>s, Donauwörth 2002, S. 100-128.

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