Sonderausgabe der Handelsblatt-News am Abend zum Download
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DIENSTAG, 16.4.13 · NR. 74<br />
STAND 14 UHR<br />
Titelseite<br />
NEWS AM ABEND<br />
Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />
Die Favoriten<br />
unserer Leser auf<br />
<strong>Handelsblatt</strong>.com<br />
Anschlag in Boston: Der<br />
Terror ist zurück<br />
Öl-Preise: Brent fällt unter<br />
100-Dollar-Marke<br />
Zerbricht <strong>der</strong> Traum<br />
vom Gold?<br />
Frankreich: Die<br />
Ch<strong>am</strong>pagner-Minister<br />
DAX<br />
Dienstag, 16.4.2013<br />
7667,47 Punkte (7712,63)<br />
<strong>Handelsblatt</strong><br />
HEUTE<br />
9:00 13:00<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Deutscher Schuldenberg<br />
weiter gewachsen<br />
Der deutsche Schuldenberg<br />
ist trotz <strong>der</strong> günstigen<br />
Einnahmesituation <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand im vergangenen<br />
Jahr größer geworden.<br />
Die Deutsche Bundesbank<br />
bezifferte die deutschen<br />
Staatsschulden <strong>zum</strong><br />
Jahresende 2012 auf 2,166<br />
Billionen Euro (2011: 2,085<br />
Billionen). Die Schuldenquote<br />
im Verhältnis <strong>zum</strong><br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />
wuchs um 1,5 Punkte auf<br />
81,9 Prozent, wie die Bundesbank<br />
mitteilte.<br />
Italiens Finanzpolizei<br />
blockiert Milliarden<br />
Die Ermittlungen um dunkle<br />
Geschäfte <strong>der</strong> angeschlagenen<br />
toskanischen<br />
Bank Monte dei Paschi di<br />
Siena (MPS) spitzen sich<br />
zu. Die italienische Finanzpolizei<br />
hat 1,8 Milliarden<br />
Euro auf Konten <strong>der</strong> japanischen<br />
Investmentbank<br />
Nomura und von früheren<br />
MPS-Managern blockiert.<br />
MPS wirft Nomura und<br />
auch <strong>der</strong> Deutschen Bank<br />
vor, sie bei riskanten Derivategeschäften<br />
über den<br />
Tisch gezogen zu haben.<br />
„Wir brauchen ein neues Denken“<br />
Von Winfried Kretschmann<br />
Goldman Sachs<br />
überrascht Analysten<br />
rtr I New York Goldman Sachs<br />
hat im ersten Quartal 2013<br />
überraschend viel verdient.<br />
Der Überschuss stieg um<br />
5,5 Prozent auf 2,2 Milliarden<br />
Dollar, wie die US-Investmentbank<br />
heute Mittag mitteilte.<br />
Je Aktie entspreche<br />
dies einem Gewinn von<br />
4,29 Dollar, während Analysten<br />
lediglich mit 3,88 Dollar<br />
gerechnet hatten. Die Einnahmen<br />
summierten sich<br />
von Januar bis März auf<br />
10,1 Milliarden Dollar. Zu dem<br />
Gewinnschub bei Goldman<br />
„Ein ,Weiter so!’ ist<br />
undenkbar und<br />
unverantwortlich.<br />
Nachhaltige Finanz -<br />
märkte sind das Gebot<br />
<strong>der</strong> Stunde.“<br />
trugen auch niedrigere Gehaltsaufwendungen<br />
bei. Im<br />
ersten Quartal zahlte Goldman<br />
insges<strong>am</strong>t 4,34 Milliarden<br />
Dollar an seine Mitarbeiter,<br />
ein Prozent weniger als<br />
im Vorjahreszeitraum. Darin<br />
spiegelt sich auch die um<br />
rund 400 gesunkene Mitarbeiterzahl.<br />
Zuletzt hatten bereits<br />
die Großbanken Citigroup<br />
und JPMorgan Chase<br />
satte Milliardengewinne eingefahren<br />
und die Vorjahreswerte<br />
jeweils um rund ein<br />
Drittel übertroffen.<br />
Winfried Kretschmann,<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Baden-Württemberg,<br />
anlässlich des 7. Finanzplatzgipfels Stuttgart<br />
Seit nunmehr fünf Jahren beschäftigen<br />
wir uns in Europa<br />
und in Deutschland mit <strong>der</strong> Bewältigung<br />
<strong>der</strong> Finanzmarktkrise – und<br />
ein Ende ist nicht absehbar. Immer<br />
wie<strong>der</strong> erreichen uns neue Hiobsbotschaften<br />
aus Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Finanzsektor<br />
so stark in Schieflage geraten<br />
ist, dass internationale Hilfe notwendig<br />
ist. Mit erheblichem Mitteleinsatz<br />
ist es bisher gelungen, einen großen<br />
Zus<strong>am</strong>menbruch zu vermeiden. Eines<br />
ist jedoch ganz klar: Ein ,Weiter so!’ ist<br />
undenkbar und unverantwortlich.<br />
Deshalb muss umgesteuert werden.<br />
Nachhaltige Finanzmärkte sind das<br />
Gebot <strong>der</strong> Stunde. Dies ist eine For<strong>der</strong>ung,<br />
die nicht nur von grüner Seite<br />
kommt, son<strong>der</strong>n beispielsweise auch<br />
aus dem renommierten Deutschen Institut<br />
für Wirtschaftsforschung. Dazu<br />
gehören die Verbesserung <strong>der</strong> Eigenkapitalausstattung<br />
des Finanzsektors<br />
sowie die wirks<strong>am</strong>ere Kontrolle <strong>der</strong><br />
internationalen Finanzmärkte. Es hat<br />
sich gezeigt, dass wir auf Vertrauen alleine<br />
nicht setzen können. Erste Erfolge,<br />
auf denen wir aufbauen können,<br />
gibt es jedoch bereits zu verzeichnen –<br />
etwa Basel III o<strong>der</strong> die Einführung einer<br />
zentralen europäischen Bankenaufsicht.<br />
Gleichzeitig benötigen wir eine Sanierung<br />
<strong>der</strong> Staatshaushalte. Ich weiß,<br />
dass viele Fachleute in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />
auf Notwendigkeiten in an<strong>der</strong>en<br />
EU-Mitgliedsstaaten verweisen.<br />
Allerdings sollten wir uns darüber im<br />
Klaren sein, dass auch die Situation in<br />
Deutschland besorgniserregend ist.<br />
Staatsschulden von über zwei Billionen<br />
Euro zeugen hiervon. Die in unserer<br />
Verfassung verankerte Schuldenbremse<br />
zwingt uns dazu, den Weg des<br />
ewigen Schuldenmachens zu verlassen.<br />
Baden-Württemberg muss mit einer<br />
strukturellen Deckungslücke von 2,5<br />
Milliarden Euro und mit einem Ges<strong>am</strong>tschuldenstand<br />
von über 40 Milliarden<br />
Euro umgehen. Wir werden also<br />
um eine umfassende Aufgaben- und<br />
Ausgabenkritik nicht herumkommen.<br />
Hierzulande haben wir deshalb eine<br />
Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />
eingesetzt, die den Auftrag<br />
hat, entsprechende Vorschläge zu<br />
erarbeiten.<br />
Staaten und Unternehmen sind auf<br />
eine funktionierende Finanzwirtschaft<br />
angewiesen. Aber auch umgekehrt<br />
gilt: Die Finanzinstitute brauchen<br />
eine vitale Realwirtschaft und einen verantwortungsvoll<br />
handelnden Staat. Wozu<br />
Fehlentwicklungen führen können,<br />
haben wir erlebt. Dennoch haben wir<br />
aus <strong>der</strong> Krise gelernt, dass in vielen<br />
Köpfen ein neues Denken verankert<br />
werden muss: Nachhaltige Erfolge werden<br />
wir nicht von heute auf morgen erreichen<br />
können.<br />
Der 7. Finanzplatzgipfel Stuttgart<br />
<strong>am</strong> 16. April 2013 bietet die Gelegenheit,<br />
Lösungsansätze mit ausgewiesenen<br />
Fachleuten zu diskutieren. Ich<br />
danke vor allem Stuttgart Financial<br />
für das große Engagement und die Bereitschaft,<br />
gemeins<strong>am</strong> mit <strong>der</strong> Landesregierung<br />
von Baden-Württemberg<br />
dieses Treffen auszurichten. SEITE 4<br />
Venture Capital – Baden-Württemberg<br />
Netzwerk für Beteiligungskapital<br />
www.vc-bw.de<br />
© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.
Wirtschaft & Politik<br />
2 ANSCHLAG IN BOSTON<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
„So etwas haben wir noch niemals gesehen“<br />
In Alarmbereitschaft: Eine Spezialeinheit<br />
<strong>der</strong> Polizei patrouilliert in <strong>der</strong> Bostoner<br />
Innenstadt.<br />
rtr<br />
Nach dem Anschlag: die Habseligkeiten<br />
<strong>der</strong> Läufer liegen unbeachtet auf <strong>der</strong><br />
Straße (o.), eine Frau benachrichtigt Angehörige<br />
(u.).<br />
rtr<br />
Es sollte ein Tag <strong>der</strong><br />
Freude werden, doch<br />
<strong>der</strong> Marathon endet in<br />
einem Blutbad. Boston<br />
ist nach dem Anschlag<br />
bis ins Mark erschüttert.<br />
Eine große Gruppe von Läufern nähert sich gerade <strong>der</strong> Ziellinie des Boston Marathons,<br />
als die Bomben explodieren.<br />
rtr<br />
dpa I Boston Stunden nach <strong>der</strong> letzten<br />
Explosion zittert die Stadt noch<br />
immer. Zerstört ist die Freude eines<br />
Tages, von dem man eigentlich erwarten<br />
konnte, dass er ein Tag unbekümmerten<br />
Feierns würde. Dieselben<br />
lebendigen Straßen, die über<br />
Jahrzehnte von den Turnschuhen<br />
<strong>der</strong> Boston-Marathon-Läufer und <strong>der</strong><br />
Feiernden abgewetzt wurden, liegen<br />
in dieser Nacht aufgerissen und tot<br />
da. Sirenen zerschneiden die Stille,<br />
während Spezialeinheiten <strong>der</strong> Polizei<br />
und Krankenwagen hin- und hereilen<br />
zwischen <strong>der</strong> Ziellinie und den<br />
vielen Krankenhäusern.<br />
Drei Tote und 144 – vielleicht auch<br />
mehr – Verletzte, meldet <strong>der</strong> „Boston<br />
Globe“. Und diese Zahlen können<br />
nicht annähernd ausdrücken, wie<br />
tief es die in Erschöpfung, Schmerz<br />
und Furcht versunkene Stadt im Inneren<br />
getroffen hat. „Es ist wirklich,<br />
wirklich hart für alle unsere Mitarbeiter,<br />
denn so etwas haben wir noch<br />
niemals gesehen“, sagt Hana Dubski,<br />
Assistenzärztin <strong>am</strong> Brigh<strong>am</strong> and Women’s<br />
Hospital, wo sie und ihre Kollegen<br />
Verletzungen behandeln – von<br />
Verbrennungen bis zu Beinen, die<br />
von Granatsplittern so zerfetzt sind,<br />
dass sie <strong>am</strong>putiert werden müssen.<br />
„Alles ging wirklich schnell, wir<br />
wurden unterrichtet, dass es zahlreiche<br />
Opfer gab, und sofort strömten<br />
Leute in die Notaufnahme“, sagt<br />
Dubski. Sie spricht sozusagen klinisch<br />
und vermeidet graus<strong>am</strong>e Details<br />
zugunsten <strong>der</strong> unbestreitbaren<br />
Fakten: Niemand ist auf solch eine<br />
Tragödie vorbereitet, und keiner<br />
weiß so recht, wie d<strong>am</strong>it umzugehen<br />
ist. „Boston Globe“-Fotograf John Tlumacki<br />
verfolgt gerade das Rennen,<br />
als die Bomben hochgehen. „Ich sah<br />
abgerissene Beine, abgerissene Füße,<br />
Menschen auf Menschen getürmt“,<br />
erzählt er CNN. „Ich fürchte,<br />
die Totenzahl wird größer werden als<br />
die drei bisher.“<br />
Einige Ecken von <strong>der</strong> Boylston<br />
Street entfernt, wo die Bomben den<br />
schönen Frühlingsnachmittag in einen<br />
Tag des Schreckens verwandeln,<br />
patrouillieren die Swat-Spezialeinheiten<br />
<strong>der</strong> Polizei. Vier Stunden nach<br />
Beginn des Rennens, zu einem Zeitpunkt<br />
also, wenn gewöhnlich viele<br />
Läufer die Ziellinie erreichen, wird<br />
diese Zone von <strong>der</strong> Explosion heimgesucht.<br />
Die Anwesenheit <strong>der</strong> Soldaten<br />
ist doppelt bedeutungsschwer, da<br />
die Stadt nicht nur den Marathon feiert,<br />
son<strong>der</strong>n auch den „Patriots’<br />
Day“, den Tag <strong>der</strong> Patrioten. Diesen<br />
Feiertag gibt es nur im Staat Massachusetts.<br />
Das Feiern fand ein abrupptes<br />
Ende.<br />
Firmen reagieren mit Kulanz auf Anschlag<br />
HB I Düsseldorf Die Anschläge auf die<br />
Strecke des Boston Marathon hat bei<br />
vielen Firmen zu spontanen Reaktionen<br />
geführt. Die Online-Seite <strong>der</strong> „New York<br />
Times“ etwa ließ bereits<br />
in den ersten Stunden<br />
nach Bekanntwerden<br />
<strong>der</strong> Explosionen ihre Bezahlschranke<br />
fallen und<br />
erlaubte den kostenlosen<br />
Zugriff auf die Berichterstattung<br />
für je<strong>der</strong>mann.<br />
Der Zimmer-Vermittlungsdienst Airbnb<br />
rief dazu auf, private Unterkünfte in Boston<br />
zur Verfügung zu stellen und strich<br />
für einige Tagen alle Vermittlungsgebühren<br />
für Buchungen in <strong>der</strong> Stadt.<br />
Amerikas größte Airlines reagierten<br />
„Was für traurige<br />
Nachrichten.<br />
Ich bete für alle.“<br />
J<strong>am</strong>aicas Sprinter<br />
Usaine Bolt<br />
nach <strong>der</strong> Explosion mit Betroffenheit.<br />
„Wir buchen die Flüge <strong>der</strong> betroffenen<br />
Reisenden kostenlos um,“ twitterte etwa<br />
<strong>der</strong> Billigflieger Southwest Airlines.<br />
Auch United Airlines<br />
und Jet-Blue versprachen<br />
betroffenen Passagieren,<br />
keine Gebühren<br />
für Stornierung o<strong>der</strong><br />
Umbuchung zu erheben.<br />
In einer E-Mail<br />
drückte Jet-Blue Betroffenheit<br />
aus und informierte Kunden<br />
über die aufgehobenen Gebühren. Auch<br />
Virgin Atlantic entschloss sich <strong>zum</strong><br />
Streichen <strong>der</strong> Gebühren. Die US-Luftaufsicht<br />
hatte auf dem Logan Airport in<br />
Boston ein Flugverbot verhängt, <strong>der</strong> zu<br />
Flugverspätungen und -ausfällen geführt<br />
hatte.<br />
Der Suchmaschinen-Gigant Google<br />
hat noch <strong>am</strong> <strong>Abend</strong> eine umfassende Suche<br />
für vermisste Personen ins Netz gestellt.<br />
Besorgte F<strong>am</strong>ilienmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Freunde können über den PersonFin<strong>der</strong><br />
Informationen zu Teilnehmern o<strong>der</strong> Besuchern<br />
des Laufs eingeben und sich<br />
über den Gesundheitszustand o<strong>der</strong> den<br />
Aufenthaltsort informieren. Social-Media-Experte<br />
Scott Stratten reagierte mit<br />
Unverständnis auf die Reaktion einiger<br />
Firmen, die versprachen für das Teilen<br />
bestimmter Nachrichten bei Twitter o<strong>der</strong><br />
Facebook zu spenden. Die Unternehmen<br />
sollten nicht auf diesen Marketingeffekt<br />
setzen, son<strong>der</strong>n direkt spenden.<br />
Impressum<br />
<strong>Handelsblatt</strong> <strong>News</strong> <strong>am</strong> <strong>Abend</strong><br />
Verlag: <strong>Handelsblatt</strong> GmbH<br />
Geschäftsführung:<br />
Gabor Steingart (Vorsitzen<strong>der</strong>),<br />
Jörg Mertens,<br />
Claudia Michalski<br />
Redaktion:<br />
Hans-Jürgen Jakobs (verantw.)<br />
Peter Pfister (Redaktionsltg.)<br />
Sabine Haupt, Karen Wientgen<br />
Heide Braasch (Producing)<br />
Corporate Editions:<br />
Andrea Bartusch<br />
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3 WIRTSCHAFT & POLITIK<br />
Neue Partei AfD kommt in<br />
Umfragen auf drei Prozent<br />
Die neue Anti-Euro-Partei<br />
„Alternative für Deutschland“<br />
(AfD) kommt nach einer Umfrage<br />
aus dem Stand heraus<br />
auf drei Prozent. Das hat das<br />
Insa-Institut im Auftrag <strong>der</strong><br />
Bild-Zeitung ermittelt. Insa-<br />
Chef Hermann Binkert sagte<br />
<strong>der</strong> Zeitung: „Die AfD hat ein<br />
großes Potenzial. Zwei Drittel<br />
<strong>der</strong> Deutschen lehnen die<br />
Milliarden-Rettungsschirme<br />
für den Euro ab.“ Die AfD<br />
hatte sich erst <strong>am</strong> Wochenende<br />
gegründet und ein<br />
Wahlprogr<strong>am</strong>m verabschiedet.<br />
Darin for<strong>der</strong>t sie eine<br />
„geordnete Auflösung des<br />
Euro-Währungsgebietes“.<br />
Moody’s senkt<br />
Ausblick für China<br />
Die Ratingagentur Moody’s<br />
hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit<br />
Chinas gesenkt.<br />
Die Zurückstufung von<br />
„positiv“ auf „stabil“ begründete<br />
die Agentur mit Risiken<br />
bei <strong>der</strong> Finanzstabilität. Zugleich<br />
bestätigte die Agentur<br />
aber die Bonitätsnote „AA3“.<br />
Es handelt sich dabei um die<br />
vierthöchste Bewertung in<br />
<strong>der</strong> Ratingskala von Moody’s.<br />
Nordkorea droht Südkorea<br />
mit plötzlichem Angriff<br />
Nordkorea hat nach den ruhigen<br />
Feierlichkeiten <strong>zum</strong><br />
101. Geburtstag des „ewigen<br />
Präsidenten“ Kim Il Sung seinen<br />
Ton gegen Südkorea sofort<br />
verschärft. Das oberste<br />
Kommando <strong>der</strong> Volksarmee<br />
drohte „von jetzt an eine Vergeltungsaktion<br />
ohne Vorwarnung“<br />
zu starten.<br />
Razzia gegen Steuersün<strong>der</strong><br />
Nach dem Kauf<br />
einer neuen Steuer-<br />
CD rücken bundesweit<br />
Fahn<strong>der</strong> aus<br />
dpa/rtr I Mainz/Berlin Mit einer<br />
bundesweiten Razzia<br />
sind Fahn<strong>der</strong> heute gegen<br />
mutmaßliche deutsche Steuerbetrüger<br />
vorgegangen. Auslöser<br />
war <strong>der</strong> Kauf einer neuen<br />
Steuerdaten-CD – diesmal<br />
durch das Land Rheinland-<br />
Pfalz. „Wir erwarten aus den<br />
vorliegenden Informationen<br />
ein steuerliches Aufkommen<br />
in Höhe von rund 500 Millionen<br />
Euro bundesweit“, sagte<br />
<strong>der</strong> rheinland-pfälzische Finanzminister<br />
Carsten Kühl<br />
(SPD). Die Zahl belege die hohe<br />
kriminelle Energie, mit<br />
<strong>der</strong> auch in diesem Fall wie<strong>der</strong><br />
Steuerbetrüger Kapitalerträge<br />
hinterzogen hätten. Die<br />
CD mit rund 40 000 Datensätzen<br />
hat den Angaben zufolge<br />
vier Millionen Euro gekostet.<br />
Die Daten sind laut<br />
Kühl authentisch und von<br />
ausgezeichneter<br />
Qualität. Nach Informationen<br />
von „Spiegel Online“ soll<br />
die bereits im vergangen Jahr<br />
angebotene CD Informationen<br />
über mehr als 10 000<br />
Bankkunden mehrerer Kreditinstitute<br />
in <strong>der</strong> Schweiz<br />
enthalten. Der Datenträger<br />
sei den rheinland-pfälzischen<br />
Finanzbehörden angeboten<br />
worden, sagte ein Mi-<br />
nisteriumsspre-<br />
cher in Mainz. Daraufhin seien<br />
die Angaben auf <strong>der</strong> CD<br />
intensiv geprüft worden.<br />
Wegen des Verdachts <strong>der</strong><br />
Beihilfe zur Steuerhinterziehung<br />
hat die Koblenzer<br />
Staatsanwaltschaft Ermittlungen<br />
gegen Mitarbeiter<br />
zweier Schweizer Banken<br />
eingeleitet. Dabei handele es<br />
sich um die Credit Suisse und<br />
Euro-Krise zieht auch Deutschland herunter<br />
rtr I Mannheim/Berlin Die Euro-Krise<br />
und die maue Weltwirtschaft<br />
haben dem Konjunkturoptimismus<br />
<strong>der</strong> Börsianer<br />
einen empfindlichen<br />
Dämpfer verpasst. Das ZEW-<br />
Barometer für die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft in den<br />
kommenden sechs Monaten<br />
fiel im April um 12,2 auf 36,3<br />
Punkte, wie das Mannheimer<br />
Zentrum für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />
heute zu seiner Umfrage unter<br />
Anlegern und Analysten<br />
mitteilte. D<strong>am</strong>it fiel das Barometer<br />
erstmals seit November<br />
2012. Ökonomen hatten<br />
mit einem Rückgang gerechnet,<br />
dessen Stärke jedoch unterschätzt.<br />
Dennoch herrsche<br />
keine Skepsis vor, betonte<br />
ZEW-Präsident Clemens<br />
Fuest: „Im Grundsatz<br />
bleiben die Finanzmarktexperten<br />
positiv gestimmt,<br />
aber weniger optimistisch als<br />
im Vormonat.“<br />
D<strong>am</strong>it stellt sich die Frage<br />
nach <strong>der</strong> Stärke des Aufschwungs.<br />
„Deutschland<br />
wird es nicht gelingen, sich<br />
von den Problemen <strong>der</strong> Eu-<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
dpa<br />
die Neue Aargauer Bank, wie<br />
die Behörde heute in Koblenz<br />
mitteilte. Wie viele Mitarbeiter<br />
betroffen sind, war<br />
zunächst unklar. Zudem gebe<br />
es 201 Ermittlungsverfahren<br />
gegen deutsche Kapitalanleger<br />
im ges<strong>am</strong>ten Bundesgebiet.<br />
Das Bundesfinanzministerium<br />
nannte die Entscheidung<br />
des Landes für einen<br />
Ankauf „im vorliegenden<br />
Fall“ vertretbar. Es bleibe die<br />
dringende Notwendigkeit,<br />
diese Problematik einvernehmlich<br />
mit <strong>der</strong> Schweiz<br />
und <strong>der</strong> EU-Kommission zu<br />
lösen. Das Bundesfinanzministerium<br />
nutze daher Gesprächsmöglichkeiten<br />
mit<br />
<strong>der</strong> Schweiz. „Die Situation<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Durchsetzung<br />
<strong>der</strong> deutschen Steueransprüche<br />
in <strong>der</strong> Schweiz<br />
ist unverän<strong>der</strong>t und weiterhin<br />
unbefriedigend“, hieß es<br />
im Bundesfinanzministerium,<br />
dem <strong>der</strong> Datenerwerb<br />
durch Rheinland-Pfalz bekannt<br />
war.<br />
ro-Zone und dem erhöhten<br />
Risiko einer globalen Wachstumsschwäche<br />
abzukoppeln“,<br />
warnt Ökonom David<br />
Brown von New View Economics.<br />
Der große Vertrauens-<br />
Einbruch, den einige Experten<br />
nach <strong>der</strong> Zypern-Krise<br />
befürchtet hatten, sei aber<br />
nicht zu sehen, meint Carsten<br />
Brzeski von <strong>der</strong> Bank ING.<br />
Reform des CO 2 -Handels scheitert<br />
rtr I Straßburg Das Europäische<br />
Parl<strong>am</strong>ent hat das umstrittene<br />
Eingreifen <strong>der</strong> Politik<br />
in den Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten<br />
überraschend<br />
abgelehnt. Die Abgeordneten<br />
stimmten heute in<br />
Straßburg mit knapper<br />
Mehrheit gegen den Gesetzentwurf<br />
<strong>der</strong> EU-Kommission,<br />
<strong>der</strong> einen zeitweisen Entzug<br />
von Verschmutzungsrechten<br />
aus dem Markt vorsieht. Der<br />
fe<strong>der</strong>führende Umweltausschuss<br />
hatte im Februar<br />
knapp dafür gestimmt. Ziel<br />
<strong>der</strong> Verordnung ist es, die<br />
stark gesunkenen Preise für<br />
CO 2 -Zertifikate wie<strong>der</strong> in die<br />
Qualmende Schornsteine: Das<br />
EU-Parl<strong>am</strong>ent verhin<strong>der</strong>t eine<br />
neue Klimapolitik.<br />
dpa<br />
Höhe zu treiben. Unternehmen<br />
sollen dadurch unter<br />
Druck gesetzt werden, in klimafreundliche<br />
Technik zu investieren.<br />
Die Gegner <strong>der</strong><br />
Verknappung warnen vor zu<br />
hohen Belastungen <strong>der</strong> Industrie.<br />
Das Parl<strong>am</strong>ent muss jetzt<br />
Verhandlungen mit den EU-<br />
Mitgliedstaaten über den Gesetzentwurf<br />
aufnehmen. Die<br />
große Mehrheit <strong>der</strong> Staaten<br />
ist für den Schritt, <strong>der</strong> den<br />
darbenden Emissionshandel<br />
beleben soll. Vor allem Polen<br />
mit seiner von Kohle abhängigen<br />
Energiewirtschaft ist<br />
aber strikt dagegen, an <strong>der</strong><br />
Preisschraube zu drehen. Die<br />
betroffenen deutschen Minister<br />
sind zerstritten.<br />
Rom und Madrid können<br />
EU-Patent nicht stoppen<br />
lud I Brüssel Im Streit über<br />
das EU-Patent haben Spanien<br />
und Italien das Nachsehen.<br />
Der Europäische Gerichtshof<br />
(EuGH) hat <strong>der</strong>en<br />
Klage gegen den Beschluss<br />
des Rates über die Ermächtigung<br />
zu einer Verstärkten Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
im Bereich<br />
des einheitlichen Patents abgewiesen.<br />
25 <strong>der</strong> 27 EU-Mitgliedstaaten<br />
hatten sich zuvor<br />
ohne Spanien und Italien<br />
darauf geeinigt, dass das EU-<br />
Patent nur in den Sprachen<br />
Deutsch, Englisch und Französisch<br />
erteilt wird. Dagegen<br />
waren Rom und Madrid<br />
Sturm gelaufen. Ohne Erfolg.<br />
„In Anbetracht dessen,<br />
dass es den Mitgliedstaaten<br />
nicht möglich ist, innerhalb<br />
eines vertretbaren Zeitraums<br />
für die ges<strong>am</strong>te Union eine<br />
gemeins<strong>am</strong>e Regelung zu erreichen,<br />
trägt <strong>der</strong> angefochtene<br />
Beschluss <strong>zum</strong> Prozess<br />
<strong>der</strong> europäischen Integration<br />
bei“, stellten Europas<br />
oberste Richter fest. Mit dem<br />
EU-Patent können Firmen ab<br />
2014 ihre Erfindungen mit einem<br />
einzigen Antrag in 25<br />
EU-Staaten schützen lassen.<br />
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4 STUTTGART FINANCIAL DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
Staaten brauchen einen Schulden-Entzug<br />
Die Finanzkrise birgt aber auch die Chance einer besseren Regulierung, ergab <strong>der</strong> Finanzmarktgipfel Stuttgart.<br />
Der baden-württembergische<br />
Minister für Finanzen und<br />
Wirtschaft, Nils Schmid (SPD),<br />
for<strong>der</strong>t die Euro-Staaten auf, ihre Abhängigkeit<br />
vom Bankensektor zu verringern.<br />
„Erst dann gibt es eine langfristige<br />
Lösungsperspektive für den<br />
Euro-Raum“, sagte Schmid auf dem<br />
siebten Finanzplatzgipfel Stuttgart,<br />
<strong>der</strong> vom Staatsministerium Baden-<br />
Württemberg und Stuttgart Financial<br />
jährlich ausgerichtet wird. Konkret bedeute<br />
dies nichts an<strong>der</strong>es, so Schmid,<br />
als weniger Schulden aufzunehmen.<br />
Denn je weniger Schulden die Staaten<br />
machten, desto besser könnten sie<br />
sich aus dem Schraubstock <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />
befreien. Zu lange seien<br />
die Staaten dem „süßen Gift“ <strong>der</strong> Verschuldung<br />
verfallen. „Die Entwöhnung<br />
ist ein schwieriger und langwieriger,<br />
aber absolut notwendiger Prozess“,<br />
sagte <strong>der</strong> Finanzminister.<br />
Darüber hinaus mahnte Schmid eine<br />
umfassende Regulierung <strong>der</strong> Branche<br />
an, um künftige Bankenkrisen zu<br />
verhin<strong>der</strong>n. Konkret nannte er höhere<br />
Eigenkapitalanfor<strong>der</strong>ungen und eine<br />
gemeins<strong>am</strong>e europäische Aufsicht<br />
Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid auf<br />
dem Stuttgarter Finanzplatzgipfel.<br />
pr<br />
über große, systemische Banken. Außerdem<br />
müssten die finanziellen<br />
Lasten von Bankenkrisen durch den<br />
Bankensektor selbst getragen werden,<br />
schließlich habe nicht die<br />
Staatsverschuldung die anhaltende<br />
Krise an den Finanzmärkten ausgelöst.<br />
Vielmehr hätten die immensen<br />
Summen für die Bankenrettung<br />
Staaten wie Spanien und Irland, die<br />
die Maastricht-Kriterien immer eingehalten<br />
hätten, endgültig überfor<strong>der</strong>t<br />
und in die Krise geführt. Deshalb<br />
sei es nur gerecht, die Verursacher<br />
<strong>der</strong> Krise auch an den Kosten<br />
ihrer Bewältigung zu beteiligen.<br />
Die Finanzmarktkrise hat indessen<br />
für Prof. Jörg Tremmel, Juniorprofessor<br />
für Generationengerechte Politik<br />
an <strong>der</strong> Universität Tübingen, auch ihr<br />
Gutes. Nur dadurch, so zeigte sich<br />
Tremmel auf dem Finanzplatzgipfel<br />
überzeugt, hätten mehrere EU-Län<strong>der</strong><br />
wie Deutschland 2009 eine Schuldenbremse<br />
in die Verfassung aufgenommen.<br />
In den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
gebe es hier aber noch Lücken. „Die<br />
Verpflichtung <strong>zum</strong> Defizitabbau sollte<br />
in jährlich gleichen Stufen bis 2020 in<br />
den Landesverfassungen verankert werden“,<br />
for<strong>der</strong>te Tremmel. Der Schuldenabbau<br />
sollte sich aber auf den heutigen<br />
Staatskonsum konzentrieren und nicht<br />
auf Investitionen. „Generationengerechte<br />
Finanzpolitik bedeutet strukturelles<br />
Verschuldungsverbot bei gleichzeitigem<br />
Re-Investitionsgebot“, so Tremmel.<br />
In rund zehn Jahren, wenn die geburtenstarken<br />
Jahrgänge aus dem Berufsleben<br />
ausscheiden, wird überdies<br />
die Belastung <strong>der</strong> Staatsfinanzen durch<br />
den demographischen Wandel voll<br />
spürbar. Darauf wies Prof. Clemens Fuest,<br />
Präsident des Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />
hin. Bis dahin seien die Bedingungen<br />
noch relativ günstig, weil sich die starken<br />
Jahrgänge auf dem Höhepunkt ihrer<br />
Berufstätigkeit befänden und<br />
gleichzeitig die Erwerbsbeteiligung von<br />
Frauen und Älteren steige. „Dieses Zeitfenster<br />
sollten wir dazu nutzen, um die<br />
Staatsverschuldung zurückzuführen,<br />
d<strong>am</strong>it wir für die Zeit danach gerüstet<br />
sind“, mahnte Fuest.<br />
Thomas Spengler<br />
Versicherungen<br />
Banken & Börse<br />
Bausparkassen<br />
Verbundene Akteure<br />
Wegweiser für den Finanzplatz Stuttgart<br />
Stuttgart Financial ist die zentrale Plattform für finanzwirtschaftliche Themen in Baden-Württemberg.<br />
Weitere interessante Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite unter www.stuttgart-financial.de<br />
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5 UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />
Rio Tinto för<strong>der</strong>t so viel<br />
Eisenerz wie nie zuvor<br />
Der Bergbaukonzern Rio Tinto<br />
hat seine Erz-Produktion<br />
im ersten Quartal 2013 auf<br />
ein Rekordniveau gesteigert.<br />
Mit 48,3 Millionen Tonnen Eisenerz<br />
för<strong>der</strong>te <strong>der</strong> britischaustralische<br />
Konzern so viel<br />
wie noch nie in den ersten<br />
drei Monaten eines Jahres.<br />
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
liegt das Plus bei<br />
sechs Prozent. Vor allem die<br />
Ausbeute <strong>der</strong> australischen<br />
Minen stieg deutlich.<br />
Danone überrascht mit<br />
deutlichem Umsatzplus<br />
Dank guter Geschäfte in<br />
Schwellenlän<strong>der</strong>n hat <strong>der</strong><br />
französische Lebensmittelkonzern<br />
Danone den Umsatz<br />
im ersten Quartal deutlich<br />
um 5,6 Prozent gesteigert.<br />
Analysten hatten nur 4,3<br />
Prozent erwartet. Der Ges<strong>am</strong>tumsatz<br />
stieg auf 5,3 Milliarden<br />
Euro. Die Aktien setzen<br />
sich <strong>am</strong> Morgen mit einem<br />
Plus von 3,8 Prozent an<br />
die Spitze des Euro Stoxx 50.<br />
Deutsche Luftfahrtindustrie<br />
weiter im Steigflug<br />
Die deutsche Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie ist im<br />
vergangenen Jahr kräftig gewachsen.<br />
Der Umsatz legte<br />
um 10,3 Prozent auf 28,4 Milliarden<br />
Euro zu, wie <strong>der</strong><br />
Branchenverband BDLI heute<br />
mitteilte. Die Beschäftigtenzahl<br />
stieg um 3,4 Prozent auf<br />
100 700. Beson<strong>der</strong>s gut entwickelten<br />
sich die Sektoren<br />
Zivilluftfahrt und Raumfahrt.<br />
Leicht rückgängig war dagegen<br />
das Rüstungsgeschäft.<br />
Facebook buhlt um Apples Gunst<br />
Das Online-Netzwerk will<br />
seine App „Home“<br />
auch auf iPhones und<br />
iPads bringen<br />
dpa I New York Nach dem Start einer<br />
Software, die Android-Smartphones in<br />
Facebook-Handys verwandeln kann,<br />
spricht das weltgrößte Online-Netzwerk<br />
nun auch mit Apple über eine noch tiefere<br />
Integration in iPhones und iPads.<br />
Ähnliche Verhandlungen gebe es auch<br />
mit Microsoft, sagte Facebooks Produktchef<br />
Ad<strong>am</strong> Mosseri gestern. „Wir<br />
haben ihnen gezeigt, was wir entwickelt<br />
haben und wir sind in fortlaufenden Gesprächen.“<br />
Die App Facebook Home zeigt statt<br />
des üblichen Bildschirms eines<br />
Smartphones die Neuigkeiten von Facebook-Freunden<br />
an. Außerdem rückt<br />
mit ihr <strong>der</strong> Chatdienst des Online-Netzwerks<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund, über den<br />
man in immer mehr Län<strong>der</strong>n auch telefonieren<br />
kann. Zunächst ist Facebook<br />
Home nur für ein halbes Dutzend neue<br />
Geräte verfügbar, es sollen aber schnell<br />
mehr werden.<br />
Eine App für Apples iOS-System<br />
könnte an<strong>der</strong>s aussehen als die Android-Variante,<br />
schränkte Mosseri ein.<br />
Da Android ein offenes System ist,<br />
konnte das Netzwerk Facebook Home<br />
im Alleingang entwickeln. In <strong>der</strong> iPhone-Welt<br />
ist das nicht möglich, weil das<br />
Betriebssystem iOS fest in <strong>der</strong> Hand von<br />
Apple liegt, sagte Chefentwickler Cory<br />
Ondrejka schon bei <strong>der</strong> Ankündigung<br />
<strong>der</strong> App. „Der einzige Weg, wie man einen<br />
Dienst tief greifend auf iPhone und<br />
iPad integrieren kann, ist, mit Apple zus<strong>am</strong>menzuarbeiten“,<br />
sagte er.<br />
Für Facebook ist Home eine zentrale<br />
Säule <strong>der</strong> neuen mobilen Strategie.<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
Denn zunehmend greifen mehr <strong>der</strong><br />
über einer Milliarde Mitglie<strong>der</strong> von<br />
Smartphones und Tablets auf den<br />
Dienst zu. Facebook muss im großen<br />
Stil Geld mit Werbung auch auf diesen<br />
Geräten verdienen. Das ist entscheidend<br />
für die finanzielle Zukunft des Online-Netzwerks<br />
und den schwächelnden<br />
Aktienkurs. Zuletzt k<strong>am</strong> ein Viertel<br />
<strong>der</strong> Anzeigenerlöse aus dem mobilen<br />
Geschäft. Home ist <strong>der</strong>zeit werbefrei.<br />
Facebook hat aber bereits angedeutet,<br />
dies än<strong>der</strong>n zu wollen.<br />
Die App „Home“ für Android: Facebook will d<strong>am</strong>it auch bei Apple landen.<br />
Fischereikonzern Pescanova ist pleite<br />
dpa I Madrid Der größte Fischereikonzern<br />
Europas,<br />
Pescanova, hat Insolvenz<br />
a n ge m e l d e t . Man suche<br />
jetz t ein Abkommen mit<br />
d e n G l äu b i ge r n , u m d e n<br />
Betrieb aufrechtzuerhalten,<br />
teilte das Unternehmen<br />
gestern <strong>am</strong> Firmens<br />
i t z i m Po n teve d ra i m<br />
Nordwesten Spaniens mit.<br />
Pe s c a n ova b e s c h ä f t i g t<br />
weltweit 10 000 Mitarbeiter<br />
und ist einer <strong>der</strong> größten<br />
Lebensmittelkonzerne<br />
<strong>der</strong> iberischen Halbinsel.<br />
Z u r Fa n g f l o t te ge h ö re n<br />
m e h r als 90 Schiffe. Die<br />
Gruppe leidet unter an<strong>der</strong>em<br />
stark unter <strong>der</strong> anhaltenden<br />
Wirtschaftskrise in<br />
Spanien.<br />
Schon seit Wochen sorgt<br />
<strong>der</strong> Konzern für negative<br />
Schlagzeilen und hatte bereits<br />
Unregelmäßigkeiten<br />
bei <strong>der</strong> Buchhaltung eingeräumt.<br />
Die Schulden bei<br />
B a n ke n kö n n ten h ö h e r<br />
s e i n a l s i n d e n B ü c h e r n<br />
rtr<br />
au s gewiesen u n d i n d i e<br />
Milliarden gehen, hieß es.<br />
Z u d e m w u rd e h e u te b e-<br />
k a n n t , d a s s Pe s c a n ovas<br />
Präsident Manuel Fernández<br />
de Sousa, in den vergangenen<br />
Monaten heiml<br />
i c h A k t i e n i m We r t vo n<br />
31,5 Millionen Euro abgestoßen<br />
hat.<br />
Google-Brille soll werbefrei sein<br />
dpa I Mountain View Die<br />
Computerbrille Google<br />
Glass wird ihre Anwen<strong>der</strong><br />
vorerst nicht mit Werbung<br />
behelligen. Das geht aus<br />
den Richtlinien für externe<br />
Entwickler, die Apps<br />
für Google Glass schreiben<br />
wollen, hervor. Demnach<br />
sind zunächst nur Web-Anwendungen<br />
zugelassen,<br />
die keine Werbung enthalten<br />
und auch kein Geld kosten.<br />
Aus den gestern veröffentlichen<br />
technischen Details<br />
geht hervor, dass die Cyberbrille<br />
eine Fünf-Megapixel-<br />
K<strong>am</strong>era hat. Ihr Akku soll in<br />
<strong>der</strong> Regel einen ganzen Tag<br />
Google-Grün<strong>der</strong> Sergey Brin zeigt<br />
die Datenbrille.<br />
ap<br />
ohne Nachladen durchhalten.<br />
Allerdings greifen Videoaufnahmen<br />
o<strong>der</strong> -Konferenzen<br />
die Batterie stärker an,<br />
warnte Google.<br />
Derzeit ist <strong>der</strong> Konzern dabei,<br />
erste Geräte an Test-Nutzer<br />
auszuliefern. Herzstück<br />
von Google Glass ist ein<br />
kleiner Bildschirm, über<br />
den Internet-Inhalte o<strong>der</strong><br />
Bil<strong>der</strong> in das Auge des Nutzers<br />
projiziert werden.<br />
Die Auflösung des Bildschirms<br />
hat Google bisher<br />
nicht genannt. Es hieß lediglich,<br />
sie solle so gut sein<br />
wie bei einem HD-Bildschirm<br />
mit einer Diagonalen<br />
von 63,5 Zentimetern, <strong>der</strong><br />
aus einer Entfernung von<br />
knapp 2,45 Metern betrachtet<br />
wird. Die Datenbrille<br />
kann sich über Bluetooth mit<br />
einem Android-Smartphone<br />
verbinden und hat auch einen<br />
WLAN-Anschluss.<br />
Bahnindustrie meldet<br />
Auftragseinbruch<br />
rtr I Berlin Der deutschen<br />
Bahnindustrie macht die sinkende<br />
Nachfrage nach Zügen<br />
und Lokomotiven zu schaffen.<br />
Das Auftragsvolumen sei 2012<br />
um 27,6 Prozent auf 10,5 Milliarden<br />
Euro eingebrochen, teilte<br />
<strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Bahnindustrie<br />
(VDB) heute in Berlin mit.<br />
„Unter <strong>der</strong> weltweit schwachen<br />
Konjunktur leiden vor allem<br />
die Auftragseingänge für<br />
Schienenfahrzeuge, dem<br />
Hauptgeschäftsfeld <strong>der</strong> heimischen<br />
Bahntechnikhersteller“,<br />
sagte Verbandspräsident Michael<br />
Clausecker. Etwa drei<br />
Viertel des Umsatzes werden<br />
d<strong>am</strong>it erlöst. Während die Auslandsnachfrage<br />
um fast neun<br />
Prozent zulegte, gingen die Bestellungen<br />
aus dem Inland auf<br />
5,5 von 9,9 Milliarden Euro zurück.<br />
2011 waren die Auftragsbücher<br />
wegen eines Großauftrags<br />
noch ungewöhnlich gutgefüllt:<br />
Die Deutsche Bahn<br />
hatte über 130 Züge vom Typ<br />
ICx bestellt. Gemessen <strong>am</strong><br />
Umsatz fuhr die Bahnindustrie<br />
im vergangenen Jahr ein<br />
deutliches Plus ein: Das Ergebnis<br />
stieg um 4,9 Prozent auf<br />
10,7 Milliarden Euro.<br />
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6 UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />
Dr. Oetker vermeldet<br />
Rekordumsatz<br />
Nach <strong>der</strong> Stagnation von 2011<br />
hat <strong>der</strong> Lebensmittelhersteller<br />
Dr. Oetker im vergangenen<br />
Jahr wie<strong>der</strong> deutlich zulegt.<br />
Der Umsatz stieg um 7,2 Prozent<br />
und übersprang mit 2,1<br />
Milliarden Euro erstmals die<br />
Zwei-Milliarden-Marke. Das<br />
starke Wachstum ist vor allem<br />
auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen:<br />
Dort kletterte<br />
<strong>der</strong> Umsatz um 10,1 Prozent<br />
auf 1,4 Milliarden Euro. Die<br />
Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten kletterte<br />
auf knapp 10 000.<br />
Hacker nehmen zunehmend<br />
den Mittelstand ins Visier<br />
Angriffe aus dem Internet<br />
richten sich verstärkt gegen<br />
mittelständische Unternehmen.<br />
Das berichtet die Sicherheitsfirma<br />
Symantec in<br />
ihrem Gefahrenbericht für das<br />
Jahr 2012. Symantec registrierte<br />
einen Anstieg um 42<br />
Prozent an zielgerichteten<br />
Cyberangriffen. Mittelständische<br />
Unternehmen seien stärker<br />
in den Fokus gerückt.<br />
Cebit-Chef Pörschmann<br />
nimmt seinen Hut<br />
Nach einer Kostenexplosion<br />
beim Bau einer neuen Multifunktionsarena<br />
muss Cebit-<br />
Chef Frank Pörschmann gehen.<br />
Auf Drängen des Aufsichtsrats<br />
wird er den Vorstand<br />
<strong>der</strong> Deutschen Messe<br />
AG Ende April verlassen. Unternehmenskreise<br />
bestätigten<br />
heute einen entsprechenden<br />
Bericht <strong>der</strong> „Hannoverschen<br />
Allgemeinen Zeitung“. Dem<br />
Bericht zufolge wird die Halle<br />
mit 18 Millionen Euro fast um<br />
die Hälfte teurer als geplant.<br />
Amnestie für Geständige<br />
Stahlkonzern Thyssen-Krupp<br />
will weitere<br />
Kartellverstöße<br />
verhin<strong>der</strong>n<br />
Absprache beim Verkauf von Autoblechen?<br />
Seit 1998 sollen sich große Konzerne beim Verkauf von<br />
Autoblechen abgesprochen haben. Das Bundeskartell<strong>am</strong>t<br />
ermittelt. Die Vorwürfe richten sich gegen Thyssen-Krupp<br />
und seine Konkurrenten Voestalpine und Arcelor-Mittal.<br />
Die Ermittlungen über ein mögliches Autostahl-Kartell<br />
könnten für die betroffenen Konzerne teure Folgen haben.<br />
Sollte sich <strong>der</strong> Verdacht erhärten, dürfte das Schadenersatzfor<strong>der</strong>ungen<br />
in Milliardenhöhe nach sich ziehen. Durch<br />
das Kartell hat die deutsche Autoindustrie möglicherweise<br />
seit über einem Jahrzehnt zu viel beim Stahleinkauf bezahlt.<br />
Neben den Schadenersatzfor<strong>der</strong>ungen drohen hohe<br />
Bußgel<strong>der</strong>.<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
500 Euro wechseln den Besitzer: Thyssen-Krupp geht gegen Korruption im Konzern vor. dpa<br />
dpa I Essen Nach <strong>der</strong> Aufdeckung<br />
einer Serie von Kartellfällen<br />
führt <strong>der</strong> Thyssen-<br />
Krupp-Konzern ein Amnestieprogr<strong>am</strong>m<br />
ein. Mitarbeiter,<br />
die illegale Preisabsprachen<br />
o<strong>der</strong> Korruptionsfälle „freiwillig,<br />
wahrheitsgemäß und<br />
umfassend offenbarten“, sollen<br />
von <strong>der</strong> zeitlich begrenzten<br />
Regelung profitieren, teilte<br />
das Unternehmen heute in<br />
Essen mit. Die Betroffenen<br />
müssten dann auch nicht mit<br />
Schadenersatzansprüchen<br />
o<strong>der</strong> dem möglichen Verlust<br />
ihres Arbeitsplatzes rechnen.<br />
Strafrechtliche Vorwürfe seien<br />
davon jedoch ausgenommen.<br />
Das Progr<strong>am</strong>m sei zeitlich<br />
auf noch nicht verjährte Verstöße<br />
begrenzt und gelte<br />
nicht für Vorstände und Bereichsvorstände,<br />
hieß es. Verstöße<br />
können ab sofort bis<br />
<strong>zum</strong> 15. Juni gemeldet werden,<br />
sagte ein Sprecher. Bei<br />
<strong>der</strong> Initiative gehe es darum,<br />
eine Zäsur zu machen und einen<br />
Selbstreinigungsprozess<br />
anzustoßen.<br />
Durch vorangegangene<br />
Verstöße sei ein „gewaltiger“<br />
Imageschaden entstanden,<br />
beklagte das Unternehmen.<br />
Trotz erheblicher Anstrengungen<br />
seien in letzter Zeit<br />
wie<strong>der</strong>holt schwere Verstöße<br />
festgestellt worden. Neben<br />
<strong>der</strong> Amnestie wolle das Unternehmen<br />
sich auch externe<br />
Verstärkung durch eine<br />
Rechtsanwaltskanzlei und die<br />
Etablierung eines Ombudsmanns<br />
holen.<br />
Vorstandschef Heinrich<br />
Hiesinger hatte in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
bereits ein hartes Vorgehen<br />
gegen <strong>der</strong>artige Verstöße<br />
angekündigt. Bei Thyssen-<br />
Krupp gelte das Null-Toleranz-Prinzip,<br />
sagte Hiesinger<br />
zuletzt Ende Februar. „Wir<br />
sind dabei, einen umfassenden<br />
Wandel <strong>der</strong> Führungskultur<br />
umzusetzen.“ Wer nicht<br />
mitziehe, habe bei Thyssen-<br />
Krupp nichts zu suchen.<br />
Derzeit ermittelt das Bundeskartell<strong>am</strong>t<br />
gegen Thyssen-<br />
Krupp und an<strong>der</strong>e Stahlhersteller<br />
wegen des Verdachts<br />
<strong>der</strong> Bildung eines Kartells<br />
beim Verkauf von Autoblechen.<br />
Der Essener Konzern<br />
war bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
in einige Kartelle verstrickt.<br />
Nach unerlaubten Absprachen<br />
bei Rolltreppen hatte<br />
zuletzt ein Schienenkartell<br />
für Schlagzeilen gesorgt.<br />
Mitte Juni 2012 hatten die<br />
Wettbewerbsaufseher Bußgel<strong>der</strong><br />
in Höhe von 124 Millionen<br />
Euro gegen die Schienenhersteller<br />
verhängt. In<br />
den Jahren 2001 bis 2011 hatten<br />
die Unternehmen illegal<br />
Quoten und Preise für Schienenlieferungen<br />
an die Deutsche<br />
Bahn abgesprochen.<br />
Der österreichische Konzern<br />
Voestalpine brachte den Fall<br />
als Kronzeuge ins Rollen<br />
und k<strong>am</strong> deshalb mit einer<br />
glimpflichen Strafe davon.<br />
Der Löwenanteil des Bußgeldes<br />
entfiel auf Thyssen-<br />
Krupp mit gut 100 Millionen<br />
Euro. Zusätzlich drohen hohe<br />
Schadenersatzansprüche.<br />
Luxusgüterhersteller LVMH<br />
steigert Umsätze in Asien<br />
dpa/rtr I Paris Starke Geschäfte in Asien<br />
und Nord<strong>am</strong>erika haben dem Luxusgüterkonzern<br />
LVMH <strong>zum</strong> Jahresstart über die<br />
Schwäche in Europa hinweggeholfen. Im<br />
ersten Quartal kletterte <strong>der</strong> Umsatz um<br />
sechs Prozent auf gut 6,9 Milliarden Euro.<br />
Das teilte <strong>der</strong> Anbieter von Marken wie<br />
Louis Vuitton, Bulgari, Christian Dior und<br />
Hennessy Cognac gestern in Paris mit.<br />
Schwach entwickelte sich <strong>der</strong> Absatz von<br />
Uhren, Schmuck, Mode und Le<strong>der</strong>waren.<br />
Laut Management hat sich LVMH in Europa<br />
trotz <strong>der</strong> schwachen Wirtschaftsentwicklung<br />
gut geschlagen. Die Umsatzsteigerungen<br />
k<strong>am</strong>en dennoch vor allem von außerhalb.<br />
So fing eine stärkere Nachfrage<br />
nach Ch<strong>am</strong>pagner in Asien den nachlassenden<br />
Absatz in Europa auf. Auch Hennessy<br />
Cognac verkaufte sich in den USA und China<br />
besser, so dass das Alkohol-Segment insges<strong>am</strong>t<br />
auf ein Plus von sechs Prozent k<strong>am</strong>. In<br />
<strong>der</strong> umsatzstärksten Sparte Mode und Le<strong>der</strong>waren<br />
stiegen die Erlöse nur um 0,4 Prozent<br />
auf 2,4 Milliarden Euro. Im zweitgrößten<br />
Geschäftsbereich Selective Retailing, zu<br />
dem die Sephora-Kaufhäuser und Luxus-<br />
Shops an Flughäfen zählen, sprangen die<br />
Erlöse dank des Reisebooms in Asien um 16<br />
Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.<br />
Die Anleger überzeugten die Zahlen indes<br />
nicht: Am Vormittag fiel <strong>der</strong> Aktienkurs<br />
um vier Prozent auf 126 Euro.<br />
Chemiekonzern Altana wirft<br />
erneut Blick auf Rockwood<br />
blo I Wesel Der Weseler Chemiekonzern<br />
Altana liebäugelt mit dem<br />
Kauf von Teilen des US-Spezialchemiekonzerns<br />
Rockwood Holdings.<br />
„Es gibt Teile, die uns interessieren<br />
und Teile, die uns nicht interessieren“,<br />
sagte Vorstandschef Matthias<br />
Wolfgruber. „Wenn eine Spezialchemie-Sparte<br />
auf den Markt<br />
kommt, werden wir sie uns ansehen<br />
und wenn wir interessiert<br />
sind, werden wir mitbieten.”<br />
Altana hat vor, sich neben den<br />
Geschäftsfel<strong>der</strong>n Pigmente, Beschichtungen,<br />
Additive und Elektroisolierungen<br />
einen fünften Bereich<br />
zuzulegen. In <strong>der</strong> Kasse sind<br />
1,5 Milliarden Euro für Zukäufe.<br />
Systematisch werde <strong>der</strong> Markt auf<br />
Akquisitionsziele abgeklopft, die<br />
in ihrem Segment eine führende<br />
Stellung erreichen können, sagte<br />
Wolfgruber.<br />
Altana ist in den vergangenen<br />
zehn Jahren auch durch Zukäufe<br />
gewachsen und hat bisher etwa 30<br />
Unternehmen gekauft. Das Unternehmen<br />
war schon einmal an einer<br />
Übernahme des ges<strong>am</strong>ten US-<br />
Rivalen Rockwood interessiert,<br />
hatte die Offerte 2008 aber fallen<br />
gelassen.<br />
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7 Finanzzeitung FINANZZEITUNG<br />
MÄRKTE HEUTE<br />
Eurokurs<br />
Dienstag, 16.4.2013<br />
US$ je Euro<br />
1,3120<br />
(Vortag: 1,3036)<br />
0:00 13:00<br />
Tops + Flops<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>zum</strong> Vortagesschluss<br />
HDax<br />
16.4.2013<br />
ThyssenKrupp<br />
+2,49 %<br />
United Internet<br />
+1,49 %<br />
Aurubis<br />
+1,32 %<br />
Nordex<br />
-4,25%<br />
Eon<br />
-4,53%<br />
rtr I Frankfurt Die Staatsbank KfW hat<br />
im vergangenen Jahr mehr verdient als<br />
jedes an<strong>der</strong>e Geldhaus in Deutschland.<br />
Der Konzerngewinn kletterte um<br />
15 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, wie<br />
das Frankfurter Institut heute mitteilte.<br />
Die KfW profitiert davon, dass sie dank<br />
des Top-Ratings <strong>der</strong> Bundesrepublik so<br />
günstig Geld aufnehmen kann wie kein<br />
an<strong>der</strong>es Institut. Zudem steigt ihr Geschäftsvolumen,<br />
weil sie auf Betreiben<br />
<strong>der</strong> Politik immer mehr Aufgaben übernimmt<br />
– beispielsweise die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Energiewende. Die Bilanzsumme<br />
<strong>der</strong> KfW stieg 2012 in <strong>der</strong> Folge auf<br />
512 Milliarden Euro – das För<strong>der</strong>institut<br />
ist d<strong>am</strong>it hinter <strong>der</strong> Deutschen Bank<br />
und <strong>der</strong> Commerzbank die drittgrößte<br />
Bank des Landes.<br />
Im laufenden Jahr geht KfW-Chef Ulrich<br />
Schrö<strong>der</strong> allerdings von einem<br />
deutlichen Gewinnrückgang aus. „Der<br />
auch in diesem Jahr sehr gute Konzerngewinn<br />
<strong>der</strong> KfW liegt deutlich oberhalb<br />
des nachhaltigen Ertragspotenzials<br />
und lässt sich nicht in die Zukunft fortschreiben“,<br />
sagte er. Die KfW gehe in ihrer<br />
Planung für das laufende Jahr von<br />
einem Gewinn „leicht oberhalb von einer<br />
Milliarde Euro“ aus, heißt es im Geschäftsbericht<br />
<strong>der</strong> Staatsbank.<br />
Angesichts <strong>der</strong> Machtzuwachses<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
KfW hängt an<strong>der</strong>e Banken ab<br />
För<strong>der</strong>bank verdient mit 2,4 Milliarden Euro so viel wie kein an<strong>der</strong>es deutsches Institut<br />
<strong>der</strong> KfW ist zuletzt eine Diskussion<br />
über die Kontrolle und die Gewinnverwendung<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>bank entbrannt.<br />
Eine direkte Gewinnabführung<br />
an den Bund konnte KfW-Chef<br />
Schrö<strong>der</strong> abwenden, allerdings soll<br />
das Frankfurter Institut den Bundeshaushalt<br />
künftig indirekt entlasten:<br />
Die KfW soll einen Teil ihrer Gewinne<br />
für För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>me verwenden, für<br />
die ansonsten <strong>der</strong> Bund aufkommen<br />
müsste. Unter an<strong>der</strong>em soll sie Mittel<br />
<strong>zum</strong> Klimafonds beisteuern. Außerdem<br />
soll die KfW-Gruppe künftig verstärkt<br />
von <strong>der</strong> Bankenaufsicht kontrolliert<br />
werden.<br />
Aixtron<br />
Indizes + Kennzahlen<br />
16.4.2013 (Vortag)<br />
FTSE 100<br />
Nikkei<br />
Euro Stoxx<br />
6307,24<br />
13221,44<br />
262,92<br />
6343,6<br />
13275,66<br />
264,82<br />
Umlaufrendite (%)<br />
Brentöl ($)<br />
1,04<br />
99,59<br />
Gold ($) 1387,03<br />
<strong>Handelsblatt</strong><br />
BÖRSE AKTUELL<br />
-4,91%<br />
1,05<br />
98,69<br />
1347,95<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Der Dax hat <strong>am</strong> Dienstag<br />
trotz negativer Nachrichten<br />
seine Verluste eingedämmt.<br />
Nach zeitweilig höheren<br />
Kursverlusten notierte <strong>der</strong><br />
deutsche Leitindex <strong>am</strong> frühen<br />
Nachmittag bei 7711<br />
Punkten, 0,01 Prozent im Minus.<br />
Die Bombenanschläge in<br />
Boston, die nochmals verschärfte<br />
Kriegsrhetorik von<br />
Nordkorea und die Nachwirkungen<br />
schwacher US-Daten<br />
drückten auf die Stimmung.<br />
Positiv wurden dagegen die<br />
starke Nachfrage nach Italiens<br />
„Patriotenanleihen“ und<br />
die erfolgreiche Geldmarkt-<br />
Auktion in Spanien bewertet.<br />
Bei Einzelwerten sorgten<br />
mangels Unternehmensnachrichten<br />
vor allem Analystenkommentare<br />
und Quartalsberichte<br />
ausländischer Konkurrenten<br />
für Bewegung. Die<br />
seit Tagen unter Druck stehenden<br />
Titel des Stahlkonzerns<br />
Thyssen-Krupp stiegen<br />
bis <strong>zum</strong> frühen Nachmittag<br />
um knapp 2,8 Prozent und<br />
waren d<strong>am</strong>it Dax-Sieger. Infineon<br />
konnten nach einer positiven<br />
Studie den Negativtrend<br />
ebenfalls stoppen. Der<br />
Title legte um 1,5 Prozent zu.<br />
Madoffs Hausbank<br />
JPMorgan unter Verdacht<br />
rtr I New York Der Skandal<br />
um den Milliardenbetrüger<br />
Bernie Madoff bringt <strong>der</strong> US-<br />
Bank JPMorgan Chase Kreisen<br />
zufolge neuen Ärger mit<br />
den Aufsichtsbehörden.<br />
Mehr als vier Jahre nach Festnahme<br />
Madoffs wird dem<br />
Geldhaus vorgeworfen, verdächtige<br />
Kontobewegungen<br />
nicht gemeldet zu haben,<br />
sagte eine mit <strong>der</strong> Angelegenheit<br />
vertraute Person. Zudem<br />
sei Madoff von seiner Hausbank<br />
fälschlicherweise als<br />
Kunde mit geringem Risiko<br />
eingestuft worden. Deshalb<br />
wolle die Aufsicht JPMorgan<br />
dazu verpflichten, im K<strong>am</strong>pf<br />
gegen die Geldwäsche sorgfältiger<br />
vorzugehen.<br />
Die US-Regulierungsbehörde<br />
wirft JPMorgan dem<br />
Insi<strong>der</strong> zufolge vor, nicht auf<br />
Warnsignale aufmerks<strong>am</strong> gemacht<br />
zu haben. So seien<br />
Gel<strong>der</strong> zwischen Konten<br />
transferiert worden, ohne<br />
dass Geschäfte getätigt wurden.<br />
Wann die Behörden<br />
JPMorgan mit den Anschuldigungen<br />
offiziell konfrontiert,<br />
sei noch unklar.<br />
Madoff nutzte JPMorgan<br />
rund 20 Jahre lang vorrangig<br />
für seine Geschäfte. Mit<br />
einem über Jahrzehnte betriebenen<br />
Schneeballsystem<br />
verursachte <strong>der</strong> Finanzund<br />
Börsenmakler einen<br />
Schaden von 65 Milliarden<br />
Dollar. Im Jahr 2009 wurde<br />
er zu 150 Jahren Haft verurteilt.<br />
Managerin gewinnt Klage<br />
gegen Commerzbank<br />
blo I London Eine Ex-Bankerin<br />
<strong>der</strong> Commerzbank hat<br />
vor einem Londoner Gericht<br />
eine Klage gegen ihren früheren<br />
Arbeitgeber gewonnen.<br />
Latifa Bouabdillah war gefeuert<br />
worden, nachdem die<br />
Bank erfahren hatte, dass sie<br />
ihren vorherigen Arbeitgeber<br />
– die Deutsche Bank – wegen<br />
Geschlechterdiskriminierung<br />
verklagt hatte. Die Bankerin,<br />
die bei <strong>der</strong> Commerzbank<br />
„Director“ gewesen war,<br />
zog deswegen vor Gericht.<br />
Wie viel Schadenersatz sie erhält,<br />
ist noch unklar. Bouabdillah<br />
for<strong>der</strong>t 13 Millionen<br />
Pfund (15,2 Millionen Euro).<br />
Die Bankerin war im März<br />
2012 zur Commerzbank gekommen.<br />
D<strong>am</strong>als verschwieg<br />
Ölpreis fällt<br />
unter 100 Dollar<br />
Der Preis für Nordsee-Öl ist<br />
heute erstmals seit zehn Monaten<br />
unter die Marke von<br />
100 US-Dollar gesunken. Ein<br />
Barrel (159 Liter) <strong>der</strong> Nordseesorte<br />
Brent zur Lieferung<br />
im Juni kostete <strong>am</strong> Morgen<br />
im asiatischen Handel<br />
99,60 US-Dollar, 1,03 Dollar<br />
weniger als gestern. Die Sorge<br />
vor einem Abkühlen <strong>der</strong><br />
Weltwirtschaft hielt die Ölpreise<br />
unter Verkaufsdruck.<br />
Die US-Sorte WTI zur Mai-<br />
Lieferung sank um 1,06 Dollar<br />
auf 87,65 Dollar. Das Bild<br />
zeigt eine Ölraffinerie im portugiesischen<br />
Sines. blo<br />
Bouabdillah, dass sie die<br />
Deutsche Bank verklagt hatte.<br />
Commerzbank-Mitarbeiter<br />
erfuhren erst aus den Medien<br />
davon und warnten sie,<br />
dass sie den Ruf <strong>der</strong> Bank gefährde.<br />
Noch im gleichen<br />
Monat wurde Bouabdillah<br />
gefeuert, wie das Londoner<br />
Gericht erklärte.<br />
Die Bankerin hatte <strong>der</strong><br />
Deutschen Bank vorgeworfen,<br />
männliche Kollegen<br />
schneller zu beför<strong>der</strong>n. Zudem<br />
hätten sie für die gleiche<br />
Arbeit einen bis zu<br />
dreimal so hohen Bonus<br />
eingestrichen. Bouabdillah<br />
einigte sich mit <strong>der</strong> Bank<br />
außergerichtlich, die Bedingungen<br />
wurden nicht<br />
bekannt gegeben.<br />
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8 Auszeit AUSZEIT<br />
Mindestens 40 Tote<br />
bei heftigem im Iran<br />
Im Südosten des Iran an <strong>der</strong><br />
Grenze zu Pakistan hat es<br />
heute ein heftiges Erdbeben<br />
gegeben. Der iranische Sen<strong>der</strong><br />
Press TV sprach von mindestens<br />
40 Toten. Der Erdstoß<br />
hatte nach Angaben <strong>der</strong><br />
US-Erdbebenwarte USGS eine<br />
Stärke von 7,8. Das Zentrum<br />
lag demnach rund 90<br />
Kilometer von <strong>der</strong> Stadt<br />
Khash entfernt.<br />
Hertha will <strong>am</strong> Sonntag<br />
den Aufstieg feiern<br />
Der Punktverlust des 1. FC<br />
Kaiserslautern beim 1:1 gegen<br />
Erzgebirge Aue macht es<br />
möglich: Jetzt kann Hertha<br />
BSC <strong>am</strong> Sonntag (13.30 Uhr)<br />
im eigenen Stadion die Aufstiegs-Party<br />
feiern. Bei einem<br />
Sieg <strong>der</strong> Berliner <strong>am</strong><br />
30. Spieltag <strong>der</strong> 2. Fußball-<br />
Bundesliga gegen den SV<br />
Sandhausen wäre die Rückkehr<br />
ins Oberhaus perfekt.<br />
„Wir hoffen, dass uns viele,<br />
viele Fans dabei unterstützen<br />
werden,“ erklärte Trainer Jos<br />
Luhukay auf <strong>der</strong> Hertha-Internetseite.<br />
Deutsche Museen<br />
schlagen Alarm<br />
Die mehr als 6000 Museen in<br />
Deutschland sind nach Einschätzung<br />
des Museumsbundes<br />
„dr<strong>am</strong>atisch unterfinanziert“.<br />
Wegen <strong>der</strong> Sparpolitik<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand hätten<br />
viele Häuser kaum mehr<br />
Geld, ihre S<strong>am</strong>mlungen zu<br />
pflegen, geschweige denn,<br />
neue Ankäufe zu tätigen,<br />
sagte Verbandspräsident<br />
Volker Rodek<strong>am</strong>p heute in<br />
Berlin.<br />
„Unfassbarer Ansturm“<br />
NEWS AM ABEND<br />
DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />
Beim BVB-Ticketverkauf für die Ch<strong>am</strong>pions League k<strong>am</strong> es zu Ausschreitungen<br />
dpa I Dortmund Hans-Joachim<br />
Watzke hat nach den<br />
Tumulten in Dortmund Fehler<br />
beim Ticketverkauf für<br />
das Halbfinal-Hinspiel in <strong>der</strong><br />
Ch<strong>am</strong>pions League gegen<br />
Real Madrid eingeräumt.<br />
„Wir haben den unfassbaren<br />
Ansturm unterschätzt. Das<br />
müssen wir uns auf die Fahnen<br />
schreiben. Wir werden<br />
unsere Lehren daraus ziehen“,<br />
sagte <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />
von Borussia Dortmund<br />
heute. Künftig werde <strong>der</strong> Verein<br />
„bei solchen Spielen keinen<br />
freien Vorverkauf mehr<br />
anbieten.“ D<strong>am</strong>it solle <strong>der</strong><br />
Schwarzmarkthandel „effektiver“<br />
bekämpft werden.<br />
In <strong>der</strong> Nacht <strong>zum</strong> Dienstag<br />
war es an verschiedenen Vorverkaufsstellen<br />
in Dortmund<br />
zu Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
und Ausschreitungen gekommen.<br />
Nach dpa-Informationen<br />
wurden die Tumulte<br />
vor allem von organisierten<br />
Schwarzmarkt-Banden ausgelöst.<br />
Sie sollen e BVB-Fans<br />
massiv bedroht haben, um<br />
sich in den langen Schlangen<br />
weit vorn zu platzieren. Als<br />
die schon lange wartenden<br />
Anhänger sich dies nicht gefallen<br />
ließen, k<strong>am</strong> es zu den<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Anzeigen<br />
o<strong>der</strong> Verletzte gab es<br />
nach Polizeiangaben bislang<br />
nicht.<br />
Die „Ruhr Nachrichten“<br />
berichteten, dass Online-Tickethändler<br />
Studenten angeheuert<br />
hätten, um frühzeitig<br />
Neue Spuren im Mordfall Falcone<br />
Hun<strong>der</strong>te Fans von Borussia Dortmund verbrachten die Nacht vor <strong>der</strong> Geschäftsstelle des BVB<br />
in Dortmund, um eine Karte für das Ch<strong>am</strong>pions-League-Halbfinale zu bekommen.<br />
dpa<br />
dpa I Palermo Neue Spuren<br />
im Mordfall Giovanni Falcone<br />
haben italienische Mafia-<br />
Jäger heute zu einem Schlag<br />
gegen einen Clan <strong>der</strong> sizilianischen<br />
Cosa Nostra veranlasst.<br />
Sie rückten <strong>am</strong> Morgen<br />
mit acht Haftbefehlen aus<br />
und durchsuchten Wohnungen<br />
mutmaßlicher Mafiosi<br />
um den Clan-Boss Salvo Madonia,<br />
wie die Nachrichtenagentur<br />
Ansa berichtete. Der<br />
Jurist Falcone, Symbolfigur<br />
im K<strong>am</strong>pf gegen die Cosa<br />
Nostra, war <strong>am</strong> 23. Mai 1992<br />
in Capaci bei Palermo zus<strong>am</strong>men<br />
mit seiner Frau und<br />
an Tickets zu kommen. Diese<br />
sollten später teurer weiterverkauft<br />
werden. Da an den<br />
Schaltern in <strong>der</strong> Innenstadt<br />
kein Sicherheitsdienst eingesetzt<br />
worden war, hatte die<br />
Dortmun<strong>der</strong> Polizei seit Mitternacht<br />
immer wie<strong>der</strong> einschreiten<br />
müssen.<br />
Nach <strong>der</strong> BVB-Ankündigung,<br />
heute ab 8.30 Uhr ein<br />
bestimmtes Ticket-Kontingent<br />
für den Mega-Fußball-<br />
Hit gegen Real <strong>am</strong> 24. April<br />
an den üblichen Vorverkaufsstellen<br />
anzubieten, hatten<br />
Hun<strong>der</strong>te Fans bereits seit<br />
Sonntag vor den Vorverkaufsstellen<br />
c<strong>am</strong>piert. Nach<br />
Öffnung <strong>der</strong> Kassen war die<br />
Partie gegen Cristiano Ronaldo,<br />
Özil und Co. Ruck-zuck<br />
ausverkauft. Alle 66 829 Karten<br />
sind vergriffen.<br />
drei Leibwächtern durch eine<br />
Bombe getötet worden.<br />
Die neuen Erkenntnisse <strong>der</strong><br />
Polizei stützen sich auf Geständnisse<br />
früherer Mafiosi,<br />
die von einer Verwicklung des<br />
Brancaccio-Clans in den Anschlag<br />
berichtet hatten. Für<br />
die Morde hatte sich <strong>der</strong> Mafia-Boss<br />
Giovanni Brusca vor<br />
Gericht verantworten müssen.<br />
Über mögliche Hintermänner<br />
wie den „Boss <strong>der</strong><br />
Bosse“ Totò Riina blieben aber<br />
viele Spekulationen. Erst im<br />
November 2012 war <strong>der</strong> mutmaßliche<br />
Sprengstofflieferant<br />
festgenommen worden.<br />
SUDOKU Zahlenspiel für Kreuz- und Querdenker<br />
JUST A MINUTE<br />
Mittel<br />
6 4<br />
3 6 2 7 9<br />
5 3 4<br />
9 7 6 3<br />
4 2 6 9 3<br />
8<br />
5 7 4<br />
7 8 2 5 1<br />
1 2<br />
Schwer<br />
7 4 2 6 9<br />
5 1<br />
3 9 7 2<br />
7 9 5 1 4 8<br />
8 3<br />
7 6<br />
6 1<br />
8 3 5<br />
1 6<br />
Testen Sie Ihr Englisch!<br />
„The CEO paid only a ___ visit to the Madrid office.“<br />
a) fleeting<br />
b) floating<br />
c) flaunting<br />
Antwort a): fleeting – flüchtig<br />
Anleitung: Füllen Sie die Matrix mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Ziffer darf nur einmal in<br />
je<strong>der</strong> Spalte, Reihe und den 3x3-Fel<strong>der</strong>n vorkommen. Doppelungen sind nicht erlaubt.<br />
Die Lösungen <strong>zum</strong> Sudoku finden Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe des <strong>Handelsblatt</strong>s.<br />
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