31.08.2014 Aufrufe

Sonderausgabe der Handelsblatt-News am Abend zum Download

Sonderausgabe der Handelsblatt-News am Abend zum Download

Sonderausgabe der Handelsblatt-News am Abend zum Download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIENSTAG, 16.4.13 · NR. 74<br />

STAND 14 UHR<br />

Titelseite<br />

NEWS AM ABEND<br />

Son<strong>der</strong>veröffentlichung<br />

Die Favoriten<br />

unserer Leser auf<br />

<strong>Handelsblatt</strong>.com<br />

Anschlag in Boston: Der<br />

Terror ist zurück<br />

Öl-Preise: Brent fällt unter<br />

100-Dollar-Marke<br />

Zerbricht <strong>der</strong> Traum<br />

vom Gold?<br />

Frankreich: Die<br />

Ch<strong>am</strong>pagner-Minister<br />

DAX<br />

Dienstag, 16.4.2013<br />

7667,47 Punkte (7712,63)<br />

<strong>Handelsblatt</strong><br />

HEUTE<br />

9:00 13:00<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Deutscher Schuldenberg<br />

weiter gewachsen<br />

Der deutsche Schuldenberg<br />

ist trotz <strong>der</strong> günstigen<br />

Einnahmesituation <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand im vergangenen<br />

Jahr größer geworden.<br />

Die Deutsche Bundesbank<br />

bezifferte die deutschen<br />

Staatsschulden <strong>zum</strong><br />

Jahresende 2012 auf 2,166<br />

Billionen Euro (2011: 2,085<br />

Billionen). Die Schuldenquote<br />

im Verhältnis <strong>zum</strong><br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

wuchs um 1,5 Punkte auf<br />

81,9 Prozent, wie die Bundesbank<br />

mitteilte.<br />

Italiens Finanzpolizei<br />

blockiert Milliarden<br />

Die Ermittlungen um dunkle<br />

Geschäfte <strong>der</strong> angeschlagenen<br />

toskanischen<br />

Bank Monte dei Paschi di<br />

Siena (MPS) spitzen sich<br />

zu. Die italienische Finanzpolizei<br />

hat 1,8 Milliarden<br />

Euro auf Konten <strong>der</strong> japanischen<br />

Investmentbank<br />

Nomura und von früheren<br />

MPS-Managern blockiert.<br />

MPS wirft Nomura und<br />

auch <strong>der</strong> Deutschen Bank<br />

vor, sie bei riskanten Derivategeschäften<br />

über den<br />

Tisch gezogen zu haben.<br />

„Wir brauchen ein neues Denken“<br />

Von Winfried Kretschmann<br />

Goldman Sachs<br />

überrascht Analysten<br />

rtr I New York Goldman Sachs<br />

hat im ersten Quartal 2013<br />

überraschend viel verdient.<br />

Der Überschuss stieg um<br />

5,5 Prozent auf 2,2 Milliarden<br />

Dollar, wie die US-Investmentbank<br />

heute Mittag mitteilte.<br />

Je Aktie entspreche<br />

dies einem Gewinn von<br />

4,29 Dollar, während Analysten<br />

lediglich mit 3,88 Dollar<br />

gerechnet hatten. Die Einnahmen<br />

summierten sich<br />

von Januar bis März auf<br />

10,1 Milliarden Dollar. Zu dem<br />

Gewinnschub bei Goldman<br />

„Ein ,Weiter so!’ ist<br />

undenkbar und<br />

unverantwortlich.<br />

Nachhaltige Finanz -<br />

märkte sind das Gebot<br />

<strong>der</strong> Stunde.“<br />

trugen auch niedrigere Gehaltsaufwendungen<br />

bei. Im<br />

ersten Quartal zahlte Goldman<br />

insges<strong>am</strong>t 4,34 Milliarden<br />

Dollar an seine Mitarbeiter,<br />

ein Prozent weniger als<br />

im Vorjahreszeitraum. Darin<br />

spiegelt sich auch die um<br />

rund 400 gesunkene Mitarbeiterzahl.<br />

Zuletzt hatten bereits<br />

die Großbanken Citigroup<br />

und JPMorgan Chase<br />

satte Milliardengewinne eingefahren<br />

und die Vorjahreswerte<br />

jeweils um rund ein<br />

Drittel übertroffen.<br />

Winfried Kretschmann,<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Baden-Württemberg,<br />

anlässlich des 7. Finanzplatzgipfels Stuttgart<br />

Seit nunmehr fünf Jahren beschäftigen<br />

wir uns in Europa<br />

und in Deutschland mit <strong>der</strong> Bewältigung<br />

<strong>der</strong> Finanzmarktkrise – und<br />

ein Ende ist nicht absehbar. Immer<br />

wie<strong>der</strong> erreichen uns neue Hiobsbotschaften<br />

aus Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Finanzsektor<br />

so stark in Schieflage geraten<br />

ist, dass internationale Hilfe notwendig<br />

ist. Mit erheblichem Mitteleinsatz<br />

ist es bisher gelungen, einen großen<br />

Zus<strong>am</strong>menbruch zu vermeiden. Eines<br />

ist jedoch ganz klar: Ein ,Weiter so!’ ist<br />

undenkbar und unverantwortlich.<br />

Deshalb muss umgesteuert werden.<br />

Nachhaltige Finanzmärkte sind das<br />

Gebot <strong>der</strong> Stunde. Dies ist eine For<strong>der</strong>ung,<br />

die nicht nur von grüner Seite<br />

kommt, son<strong>der</strong>n beispielsweise auch<br />

aus dem renommierten Deutschen Institut<br />

für Wirtschaftsforschung. Dazu<br />

gehören die Verbesserung <strong>der</strong> Eigenkapitalausstattung<br />

des Finanzsektors<br />

sowie die wirks<strong>am</strong>ere Kontrolle <strong>der</strong><br />

internationalen Finanzmärkte. Es hat<br />

sich gezeigt, dass wir auf Vertrauen alleine<br />

nicht setzen können. Erste Erfolge,<br />

auf denen wir aufbauen können,<br />

gibt es jedoch bereits zu verzeichnen –<br />

etwa Basel III o<strong>der</strong> die Einführung einer<br />

zentralen europäischen Bankenaufsicht.<br />

Gleichzeitig benötigen wir eine Sanierung<br />

<strong>der</strong> Staatshaushalte. Ich weiß,<br />

dass viele Fachleute in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

auf Notwendigkeiten in an<strong>der</strong>en<br />

EU-Mitgliedsstaaten verweisen.<br />

Allerdings sollten wir uns darüber im<br />

Klaren sein, dass auch die Situation in<br />

Deutschland besorgniserregend ist.<br />

Staatsschulden von über zwei Billionen<br />

Euro zeugen hiervon. Die in unserer<br />

Verfassung verankerte Schuldenbremse<br />

zwingt uns dazu, den Weg des<br />

ewigen Schuldenmachens zu verlassen.<br />

Baden-Württemberg muss mit einer<br />

strukturellen Deckungslücke von 2,5<br />

Milliarden Euro und mit einem Ges<strong>am</strong>tschuldenstand<br />

von über 40 Milliarden<br />

Euro umgehen. Wir werden also<br />

um eine umfassende Aufgaben- und<br />

Ausgabenkritik nicht herumkommen.<br />

Hierzulande haben wir deshalb eine<br />

Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />

eingesetzt, die den Auftrag<br />

hat, entsprechende Vorschläge zu<br />

erarbeiten.<br />

Staaten und Unternehmen sind auf<br />

eine funktionierende Finanzwirtschaft<br />

angewiesen. Aber auch umgekehrt<br />

gilt: Die Finanzinstitute brauchen<br />

eine vitale Realwirtschaft und einen verantwortungsvoll<br />

handelnden Staat. Wozu<br />

Fehlentwicklungen führen können,<br />

haben wir erlebt. Dennoch haben wir<br />

aus <strong>der</strong> Krise gelernt, dass in vielen<br />

Köpfen ein neues Denken verankert<br />

werden muss: Nachhaltige Erfolge werden<br />

wir nicht von heute auf morgen erreichen<br />

können.<br />

Der 7. Finanzplatzgipfel Stuttgart<br />

<strong>am</strong> 16. April 2013 bietet die Gelegenheit,<br />

Lösungsansätze mit ausgewiesenen<br />

Fachleuten zu diskutieren. Ich<br />

danke vor allem Stuttgart Financial<br />

für das große Engagement und die Bereitschaft,<br />

gemeins<strong>am</strong> mit <strong>der</strong> Landesregierung<br />

von Baden-Württemberg<br />

dieses Treffen auszurichten. SEITE 4<br />

Venture Capital – Baden-Württemberg<br />

Netzwerk für Beteiligungskapital<br />

www.vc-bw.de<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


Wirtschaft & Politik<br />

2 ANSCHLAG IN BOSTON<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

„So etwas haben wir noch niemals gesehen“<br />

In Alarmbereitschaft: Eine Spezialeinheit<br />

<strong>der</strong> Polizei patrouilliert in <strong>der</strong> Bostoner<br />

Innenstadt.<br />

rtr<br />

Nach dem Anschlag: die Habseligkeiten<br />

<strong>der</strong> Läufer liegen unbeachtet auf <strong>der</strong><br />

Straße (o.), eine Frau benachrichtigt Angehörige<br />

(u.).<br />

rtr<br />

Es sollte ein Tag <strong>der</strong><br />

Freude werden, doch<br />

<strong>der</strong> Marathon endet in<br />

einem Blutbad. Boston<br />

ist nach dem Anschlag<br />

bis ins Mark erschüttert.<br />

Eine große Gruppe von Läufern nähert sich gerade <strong>der</strong> Ziellinie des Boston Marathons,<br />

als die Bomben explodieren.<br />

rtr<br />

dpa I Boston Stunden nach <strong>der</strong> letzten<br />

Explosion zittert die Stadt noch<br />

immer. Zerstört ist die Freude eines<br />

Tages, von dem man eigentlich erwarten<br />

konnte, dass er ein Tag unbekümmerten<br />

Feierns würde. Dieselben<br />

lebendigen Straßen, die über<br />

Jahrzehnte von den Turnschuhen<br />

<strong>der</strong> Boston-Marathon-Läufer und <strong>der</strong><br />

Feiernden abgewetzt wurden, liegen<br />

in dieser Nacht aufgerissen und tot<br />

da. Sirenen zerschneiden die Stille,<br />

während Spezialeinheiten <strong>der</strong> Polizei<br />

und Krankenwagen hin- und hereilen<br />

zwischen <strong>der</strong> Ziellinie und den<br />

vielen Krankenhäusern.<br />

Drei Tote und 144 – vielleicht auch<br />

mehr – Verletzte, meldet <strong>der</strong> „Boston<br />

Globe“. Und diese Zahlen können<br />

nicht annähernd ausdrücken, wie<br />

tief es die in Erschöpfung, Schmerz<br />

und Furcht versunkene Stadt im Inneren<br />

getroffen hat. „Es ist wirklich,<br />

wirklich hart für alle unsere Mitarbeiter,<br />

denn so etwas haben wir noch<br />

niemals gesehen“, sagt Hana Dubski,<br />

Assistenzärztin <strong>am</strong> Brigh<strong>am</strong> and Women’s<br />

Hospital, wo sie und ihre Kollegen<br />

Verletzungen behandeln – von<br />

Verbrennungen bis zu Beinen, die<br />

von Granatsplittern so zerfetzt sind,<br />

dass sie <strong>am</strong>putiert werden müssen.<br />

„Alles ging wirklich schnell, wir<br />

wurden unterrichtet, dass es zahlreiche<br />

Opfer gab, und sofort strömten<br />

Leute in die Notaufnahme“, sagt<br />

Dubski. Sie spricht sozusagen klinisch<br />

und vermeidet graus<strong>am</strong>e Details<br />

zugunsten <strong>der</strong> unbestreitbaren<br />

Fakten: Niemand ist auf solch eine<br />

Tragödie vorbereitet, und keiner<br />

weiß so recht, wie d<strong>am</strong>it umzugehen<br />

ist. „Boston Globe“-Fotograf John Tlumacki<br />

verfolgt gerade das Rennen,<br />

als die Bomben hochgehen. „Ich sah<br />

abgerissene Beine, abgerissene Füße,<br />

Menschen auf Menschen getürmt“,<br />

erzählt er CNN. „Ich fürchte,<br />

die Totenzahl wird größer werden als<br />

die drei bisher.“<br />

Einige Ecken von <strong>der</strong> Boylston<br />

Street entfernt, wo die Bomben den<br />

schönen Frühlingsnachmittag in einen<br />

Tag des Schreckens verwandeln,<br />

patrouillieren die Swat-Spezialeinheiten<br />

<strong>der</strong> Polizei. Vier Stunden nach<br />

Beginn des Rennens, zu einem Zeitpunkt<br />

also, wenn gewöhnlich viele<br />

Läufer die Ziellinie erreichen, wird<br />

diese Zone von <strong>der</strong> Explosion heimgesucht.<br />

Die Anwesenheit <strong>der</strong> Soldaten<br />

ist doppelt bedeutungsschwer, da<br />

die Stadt nicht nur den Marathon feiert,<br />

son<strong>der</strong>n auch den „Patriots’<br />

Day“, den Tag <strong>der</strong> Patrioten. Diesen<br />

Feiertag gibt es nur im Staat Massachusetts.<br />

Das Feiern fand ein abrupptes<br />

Ende.<br />

Firmen reagieren mit Kulanz auf Anschlag<br />

HB I Düsseldorf Die Anschläge auf die<br />

Strecke des Boston Marathon hat bei<br />

vielen Firmen zu spontanen Reaktionen<br />

geführt. Die Online-Seite <strong>der</strong> „New York<br />

Times“ etwa ließ bereits<br />

in den ersten Stunden<br />

nach Bekanntwerden<br />

<strong>der</strong> Explosionen ihre Bezahlschranke<br />

fallen und<br />

erlaubte den kostenlosen<br />

Zugriff auf die Berichterstattung<br />

für je<strong>der</strong>mann.<br />

Der Zimmer-Vermittlungsdienst Airbnb<br />

rief dazu auf, private Unterkünfte in Boston<br />

zur Verfügung zu stellen und strich<br />

für einige Tagen alle Vermittlungsgebühren<br />

für Buchungen in <strong>der</strong> Stadt.<br />

Amerikas größte Airlines reagierten<br />

„Was für traurige<br />

Nachrichten.<br />

Ich bete für alle.“<br />

J<strong>am</strong>aicas Sprinter<br />

Usaine Bolt<br />

nach <strong>der</strong> Explosion mit Betroffenheit.<br />

„Wir buchen die Flüge <strong>der</strong> betroffenen<br />

Reisenden kostenlos um,“ twitterte etwa<br />

<strong>der</strong> Billigflieger Southwest Airlines.<br />

Auch United Airlines<br />

und Jet-Blue versprachen<br />

betroffenen Passagieren,<br />

keine Gebühren<br />

für Stornierung o<strong>der</strong><br />

Umbuchung zu erheben.<br />

In einer E-Mail<br />

drückte Jet-Blue Betroffenheit<br />

aus und informierte Kunden<br />

über die aufgehobenen Gebühren. Auch<br />

Virgin Atlantic entschloss sich <strong>zum</strong><br />

Streichen <strong>der</strong> Gebühren. Die US-Luftaufsicht<br />

hatte auf dem Logan Airport in<br />

Boston ein Flugverbot verhängt, <strong>der</strong> zu<br />

Flugverspätungen und -ausfällen geführt<br />

hatte.<br />

Der Suchmaschinen-Gigant Google<br />

hat noch <strong>am</strong> <strong>Abend</strong> eine umfassende Suche<br />

für vermisste Personen ins Netz gestellt.<br />

Besorgte F<strong>am</strong>ilienmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Freunde können über den PersonFin<strong>der</strong><br />

Informationen zu Teilnehmern o<strong>der</strong> Besuchern<br />

des Laufs eingeben und sich<br />

über den Gesundheitszustand o<strong>der</strong> den<br />

Aufenthaltsort informieren. Social-Media-Experte<br />

Scott Stratten reagierte mit<br />

Unverständnis auf die Reaktion einiger<br />

Firmen, die versprachen für das Teilen<br />

bestimmter Nachrichten bei Twitter o<strong>der</strong><br />

Facebook zu spenden. Die Unternehmen<br />

sollten nicht auf diesen Marketingeffekt<br />

setzen, son<strong>der</strong>n direkt spenden.<br />

Impressum<br />

<strong>Handelsblatt</strong> <strong>News</strong> <strong>am</strong> <strong>Abend</strong><br />

Verlag: <strong>Handelsblatt</strong> GmbH<br />

Geschäftsführung:<br />

Gabor Steingart (Vorsitzen<strong>der</strong>),<br />

Jörg Mertens,<br />

Claudia Michalski<br />

Redaktion:<br />

Hans-Jürgen Jakobs (verantw.)<br />

Peter Pfister (Redaktionsltg.)<br />

Sabine Haupt, Karen Wientgen<br />

Heide Braasch (Producing)<br />

Corporate Editions:<br />

Andrea Bartusch<br />

Tel.: 0211–887–1097<br />

E-Mail: a.bartusch@vhb.de<br />

Anschrift:<br />

Kasernenstr. 67<br />

40213 Düsseldorf<br />

Tel. +49 (0) 211–887–1550<br />

E-Mail: content@vhb.de<br />

www.news<strong>am</strong>abend.com<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


3 WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Neue Partei AfD kommt in<br />

Umfragen auf drei Prozent<br />

Die neue Anti-Euro-Partei<br />

„Alternative für Deutschland“<br />

(AfD) kommt nach einer Umfrage<br />

aus dem Stand heraus<br />

auf drei Prozent. Das hat das<br />

Insa-Institut im Auftrag <strong>der</strong><br />

Bild-Zeitung ermittelt. Insa-<br />

Chef Hermann Binkert sagte<br />

<strong>der</strong> Zeitung: „Die AfD hat ein<br />

großes Potenzial. Zwei Drittel<br />

<strong>der</strong> Deutschen lehnen die<br />

Milliarden-Rettungsschirme<br />

für den Euro ab.“ Die AfD<br />

hatte sich erst <strong>am</strong> Wochenende<br />

gegründet und ein<br />

Wahlprogr<strong>am</strong>m verabschiedet.<br />

Darin for<strong>der</strong>t sie eine<br />

„geordnete Auflösung des<br />

Euro-Währungsgebietes“.<br />

Moody’s senkt<br />

Ausblick für China<br />

Die Ratingagentur Moody’s<br />

hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit<br />

Chinas gesenkt.<br />

Die Zurückstufung von<br />

„positiv“ auf „stabil“ begründete<br />

die Agentur mit Risiken<br />

bei <strong>der</strong> Finanzstabilität. Zugleich<br />

bestätigte die Agentur<br />

aber die Bonitätsnote „AA3“.<br />

Es handelt sich dabei um die<br />

vierthöchste Bewertung in<br />

<strong>der</strong> Ratingskala von Moody’s.<br />

Nordkorea droht Südkorea<br />

mit plötzlichem Angriff<br />

Nordkorea hat nach den ruhigen<br />

Feierlichkeiten <strong>zum</strong><br />

101. Geburtstag des „ewigen<br />

Präsidenten“ Kim Il Sung seinen<br />

Ton gegen Südkorea sofort<br />

verschärft. Das oberste<br />

Kommando <strong>der</strong> Volksarmee<br />

drohte „von jetzt an eine Vergeltungsaktion<br />

ohne Vorwarnung“<br />

zu starten.<br />

Razzia gegen Steuersün<strong>der</strong><br />

Nach dem Kauf<br />

einer neuen Steuer-<br />

CD rücken bundesweit<br />

Fahn<strong>der</strong> aus<br />

dpa/rtr I Mainz/Berlin Mit einer<br />

bundesweiten Razzia<br />

sind Fahn<strong>der</strong> heute gegen<br />

mutmaßliche deutsche Steuerbetrüger<br />

vorgegangen. Auslöser<br />

war <strong>der</strong> Kauf einer neuen<br />

Steuerdaten-CD – diesmal<br />

durch das Land Rheinland-<br />

Pfalz. „Wir erwarten aus den<br />

vorliegenden Informationen<br />

ein steuerliches Aufkommen<br />

in Höhe von rund 500 Millionen<br />

Euro bundesweit“, sagte<br />

<strong>der</strong> rheinland-pfälzische Finanzminister<br />

Carsten Kühl<br />

(SPD). Die Zahl belege die hohe<br />

kriminelle Energie, mit<br />

<strong>der</strong> auch in diesem Fall wie<strong>der</strong><br />

Steuerbetrüger Kapitalerträge<br />

hinterzogen hätten. Die<br />

CD mit rund 40 000 Datensätzen<br />

hat den Angaben zufolge<br />

vier Millionen Euro gekostet.<br />

Die Daten sind laut<br />

Kühl authentisch und von<br />

ausgezeichneter<br />

Qualität. Nach Informationen<br />

von „Spiegel Online“ soll<br />

die bereits im vergangen Jahr<br />

angebotene CD Informationen<br />

über mehr als 10 000<br />

Bankkunden mehrerer Kreditinstitute<br />

in <strong>der</strong> Schweiz<br />

enthalten. Der Datenträger<br />

sei den rheinland-pfälzischen<br />

Finanzbehörden angeboten<br />

worden, sagte ein Mi-<br />

nisteriumsspre-<br />

cher in Mainz. Daraufhin seien<br />

die Angaben auf <strong>der</strong> CD<br />

intensiv geprüft worden.<br />

Wegen des Verdachts <strong>der</strong><br />

Beihilfe zur Steuerhinterziehung<br />

hat die Koblenzer<br />

Staatsanwaltschaft Ermittlungen<br />

gegen Mitarbeiter<br />

zweier Schweizer Banken<br />

eingeleitet. Dabei handele es<br />

sich um die Credit Suisse und<br />

Euro-Krise zieht auch Deutschland herunter<br />

rtr I Mannheim/Berlin Die Euro-Krise<br />

und die maue Weltwirtschaft<br />

haben dem Konjunkturoptimismus<br />

<strong>der</strong> Börsianer<br />

einen empfindlichen<br />

Dämpfer verpasst. Das ZEW-<br />

Barometer für die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft in den<br />

kommenden sechs Monaten<br />

fiel im April um 12,2 auf 36,3<br />

Punkte, wie das Mannheimer<br />

Zentrum für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

heute zu seiner Umfrage unter<br />

Anlegern und Analysten<br />

mitteilte. D<strong>am</strong>it fiel das Barometer<br />

erstmals seit November<br />

2012. Ökonomen hatten<br />

mit einem Rückgang gerechnet,<br />

dessen Stärke jedoch unterschätzt.<br />

Dennoch herrsche<br />

keine Skepsis vor, betonte<br />

ZEW-Präsident Clemens<br />

Fuest: „Im Grundsatz<br />

bleiben die Finanzmarktexperten<br />

positiv gestimmt,<br />

aber weniger optimistisch als<br />

im Vormonat.“<br />

D<strong>am</strong>it stellt sich die Frage<br />

nach <strong>der</strong> Stärke des Aufschwungs.<br />

„Deutschland<br />

wird es nicht gelingen, sich<br />

von den Problemen <strong>der</strong> Eu-<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

dpa<br />

die Neue Aargauer Bank, wie<br />

die Behörde heute in Koblenz<br />

mitteilte. Wie viele Mitarbeiter<br />

betroffen sind, war<br />

zunächst unklar. Zudem gebe<br />

es 201 Ermittlungsverfahren<br />

gegen deutsche Kapitalanleger<br />

im ges<strong>am</strong>ten Bundesgebiet.<br />

Das Bundesfinanzministerium<br />

nannte die Entscheidung<br />

des Landes für einen<br />

Ankauf „im vorliegenden<br />

Fall“ vertretbar. Es bleibe die<br />

dringende Notwendigkeit,<br />

diese Problematik einvernehmlich<br />

mit <strong>der</strong> Schweiz<br />

und <strong>der</strong> EU-Kommission zu<br />

lösen. Das Bundesfinanzministerium<br />

nutze daher Gesprächsmöglichkeiten<br />

mit<br />

<strong>der</strong> Schweiz. „Die Situation<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Durchsetzung<br />

<strong>der</strong> deutschen Steueransprüche<br />

in <strong>der</strong> Schweiz<br />

ist unverän<strong>der</strong>t und weiterhin<br />

unbefriedigend“, hieß es<br />

im Bundesfinanzministerium,<br />

dem <strong>der</strong> Datenerwerb<br />

durch Rheinland-Pfalz bekannt<br />

war.<br />

ro-Zone und dem erhöhten<br />

Risiko einer globalen Wachstumsschwäche<br />

abzukoppeln“,<br />

warnt Ökonom David<br />

Brown von New View Economics.<br />

Der große Vertrauens-<br />

Einbruch, den einige Experten<br />

nach <strong>der</strong> Zypern-Krise<br />

befürchtet hatten, sei aber<br />

nicht zu sehen, meint Carsten<br />

Brzeski von <strong>der</strong> Bank ING.<br />

Reform des CO 2 -Handels scheitert<br />

rtr I Straßburg Das Europäische<br />

Parl<strong>am</strong>ent hat das umstrittene<br />

Eingreifen <strong>der</strong> Politik<br />

in den Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten<br />

überraschend<br />

abgelehnt. Die Abgeordneten<br />

stimmten heute in<br />

Straßburg mit knapper<br />

Mehrheit gegen den Gesetzentwurf<br />

<strong>der</strong> EU-Kommission,<br />

<strong>der</strong> einen zeitweisen Entzug<br />

von Verschmutzungsrechten<br />

aus dem Markt vorsieht. Der<br />

fe<strong>der</strong>führende Umweltausschuss<br />

hatte im Februar<br />

knapp dafür gestimmt. Ziel<br />

<strong>der</strong> Verordnung ist es, die<br />

stark gesunkenen Preise für<br />

CO 2 -Zertifikate wie<strong>der</strong> in die<br />

Qualmende Schornsteine: Das<br />

EU-Parl<strong>am</strong>ent verhin<strong>der</strong>t eine<br />

neue Klimapolitik.<br />

dpa<br />

Höhe zu treiben. Unternehmen<br />

sollen dadurch unter<br />

Druck gesetzt werden, in klimafreundliche<br />

Technik zu investieren.<br />

Die Gegner <strong>der</strong><br />

Verknappung warnen vor zu<br />

hohen Belastungen <strong>der</strong> Industrie.<br />

Das Parl<strong>am</strong>ent muss jetzt<br />

Verhandlungen mit den EU-<br />

Mitgliedstaaten über den Gesetzentwurf<br />

aufnehmen. Die<br />

große Mehrheit <strong>der</strong> Staaten<br />

ist für den Schritt, <strong>der</strong> den<br />

darbenden Emissionshandel<br />

beleben soll. Vor allem Polen<br />

mit seiner von Kohle abhängigen<br />

Energiewirtschaft ist<br />

aber strikt dagegen, an <strong>der</strong><br />

Preisschraube zu drehen. Die<br />

betroffenen deutschen Minister<br />

sind zerstritten.<br />

Rom und Madrid können<br />

EU-Patent nicht stoppen<br />

lud I Brüssel Im Streit über<br />

das EU-Patent haben Spanien<br />

und Italien das Nachsehen.<br />

Der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) hat <strong>der</strong>en<br />

Klage gegen den Beschluss<br />

des Rates über die Ermächtigung<br />

zu einer Verstärkten Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

im Bereich<br />

des einheitlichen Patents abgewiesen.<br />

25 <strong>der</strong> 27 EU-Mitgliedstaaten<br />

hatten sich zuvor<br />

ohne Spanien und Italien<br />

darauf geeinigt, dass das EU-<br />

Patent nur in den Sprachen<br />

Deutsch, Englisch und Französisch<br />

erteilt wird. Dagegen<br />

waren Rom und Madrid<br />

Sturm gelaufen. Ohne Erfolg.<br />

„In Anbetracht dessen,<br />

dass es den Mitgliedstaaten<br />

nicht möglich ist, innerhalb<br />

eines vertretbaren Zeitraums<br />

für die ges<strong>am</strong>te Union eine<br />

gemeins<strong>am</strong>e Regelung zu erreichen,<br />

trägt <strong>der</strong> angefochtene<br />

Beschluss <strong>zum</strong> Prozess<br />

<strong>der</strong> europäischen Integration<br />

bei“, stellten Europas<br />

oberste Richter fest. Mit dem<br />

EU-Patent können Firmen ab<br />

2014 ihre Erfindungen mit einem<br />

einzigen Antrag in 25<br />

EU-Staaten schützen lassen.<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


4 STUTTGART FINANCIAL DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

Staaten brauchen einen Schulden-Entzug<br />

Die Finanzkrise birgt aber auch die Chance einer besseren Regulierung, ergab <strong>der</strong> Finanzmarktgipfel Stuttgart.<br />

Der baden-württembergische<br />

Minister für Finanzen und<br />

Wirtschaft, Nils Schmid (SPD),<br />

for<strong>der</strong>t die Euro-Staaten auf, ihre Abhängigkeit<br />

vom Bankensektor zu verringern.<br />

„Erst dann gibt es eine langfristige<br />

Lösungsperspektive für den<br />

Euro-Raum“, sagte Schmid auf dem<br />

siebten Finanzplatzgipfel Stuttgart,<br />

<strong>der</strong> vom Staatsministerium Baden-<br />

Württemberg und Stuttgart Financial<br />

jährlich ausgerichtet wird. Konkret bedeute<br />

dies nichts an<strong>der</strong>es, so Schmid,<br />

als weniger Schulden aufzunehmen.<br />

Denn je weniger Schulden die Staaten<br />

machten, desto besser könnten sie<br />

sich aus dem Schraubstock <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

befreien. Zu lange seien<br />

die Staaten dem „süßen Gift“ <strong>der</strong> Verschuldung<br />

verfallen. „Die Entwöhnung<br />

ist ein schwieriger und langwieriger,<br />

aber absolut notwendiger Prozess“,<br />

sagte <strong>der</strong> Finanzminister.<br />

Darüber hinaus mahnte Schmid eine<br />

umfassende Regulierung <strong>der</strong> Branche<br />

an, um künftige Bankenkrisen zu<br />

verhin<strong>der</strong>n. Konkret nannte er höhere<br />

Eigenkapitalanfor<strong>der</strong>ungen und eine<br />

gemeins<strong>am</strong>e europäische Aufsicht<br />

Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid auf<br />

dem Stuttgarter Finanzplatzgipfel.<br />

pr<br />

über große, systemische Banken. Außerdem<br />

müssten die finanziellen<br />

Lasten von Bankenkrisen durch den<br />

Bankensektor selbst getragen werden,<br />

schließlich habe nicht die<br />

Staatsverschuldung die anhaltende<br />

Krise an den Finanzmärkten ausgelöst.<br />

Vielmehr hätten die immensen<br />

Summen für die Bankenrettung<br />

Staaten wie Spanien und Irland, die<br />

die Maastricht-Kriterien immer eingehalten<br />

hätten, endgültig überfor<strong>der</strong>t<br />

und in die Krise geführt. Deshalb<br />

sei es nur gerecht, die Verursacher<br />

<strong>der</strong> Krise auch an den Kosten<br />

ihrer Bewältigung zu beteiligen.<br />

Die Finanzmarktkrise hat indessen<br />

für Prof. Jörg Tremmel, Juniorprofessor<br />

für Generationengerechte Politik<br />

an <strong>der</strong> Universität Tübingen, auch ihr<br />

Gutes. Nur dadurch, so zeigte sich<br />

Tremmel auf dem Finanzplatzgipfel<br />

überzeugt, hätten mehrere EU-Län<strong>der</strong><br />

wie Deutschland 2009 eine Schuldenbremse<br />

in die Verfassung aufgenommen.<br />

In den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

gebe es hier aber noch Lücken. „Die<br />

Verpflichtung <strong>zum</strong> Defizitabbau sollte<br />

in jährlich gleichen Stufen bis 2020 in<br />

den Landesverfassungen verankert werden“,<br />

for<strong>der</strong>te Tremmel. Der Schuldenabbau<br />

sollte sich aber auf den heutigen<br />

Staatskonsum konzentrieren und nicht<br />

auf Investitionen. „Generationengerechte<br />

Finanzpolitik bedeutet strukturelles<br />

Verschuldungsverbot bei gleichzeitigem<br />

Re-Investitionsgebot“, so Tremmel.<br />

In rund zehn Jahren, wenn die geburtenstarken<br />

Jahrgänge aus dem Berufsleben<br />

ausscheiden, wird überdies<br />

die Belastung <strong>der</strong> Staatsfinanzen durch<br />

den demographischen Wandel voll<br />

spürbar. Darauf wies Prof. Clemens Fuest,<br />

Präsident des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

hin. Bis dahin seien die Bedingungen<br />

noch relativ günstig, weil sich die starken<br />

Jahrgänge auf dem Höhepunkt ihrer<br />

Berufstätigkeit befänden und<br />

gleichzeitig die Erwerbsbeteiligung von<br />

Frauen und Älteren steige. „Dieses Zeitfenster<br />

sollten wir dazu nutzen, um die<br />

Staatsverschuldung zurückzuführen,<br />

d<strong>am</strong>it wir für die Zeit danach gerüstet<br />

sind“, mahnte Fuest.<br />

Thomas Spengler<br />

Versicherungen<br />

Banken & Börse<br />

Bausparkassen<br />

Verbundene Akteure<br />

Wegweiser für den Finanzplatz Stuttgart<br />

Stuttgart Financial ist die zentrale Plattform für finanzwirtschaftliche Themen in Baden-Württemberg.<br />

Weitere interessante Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite unter www.stuttgart-financial.de<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


5 UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Rio Tinto för<strong>der</strong>t so viel<br />

Eisenerz wie nie zuvor<br />

Der Bergbaukonzern Rio Tinto<br />

hat seine Erz-Produktion<br />

im ersten Quartal 2013 auf<br />

ein Rekordniveau gesteigert.<br />

Mit 48,3 Millionen Tonnen Eisenerz<br />

för<strong>der</strong>te <strong>der</strong> britischaustralische<br />

Konzern so viel<br />

wie noch nie in den ersten<br />

drei Monaten eines Jahres.<br />

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

liegt das Plus bei<br />

sechs Prozent. Vor allem die<br />

Ausbeute <strong>der</strong> australischen<br />

Minen stieg deutlich.<br />

Danone überrascht mit<br />

deutlichem Umsatzplus<br />

Dank guter Geschäfte in<br />

Schwellenlän<strong>der</strong>n hat <strong>der</strong><br />

französische Lebensmittelkonzern<br />

Danone den Umsatz<br />

im ersten Quartal deutlich<br />

um 5,6 Prozent gesteigert.<br />

Analysten hatten nur 4,3<br />

Prozent erwartet. Der Ges<strong>am</strong>tumsatz<br />

stieg auf 5,3 Milliarden<br />

Euro. Die Aktien setzen<br />

sich <strong>am</strong> Morgen mit einem<br />

Plus von 3,8 Prozent an<br />

die Spitze des Euro Stoxx 50.<br />

Deutsche Luftfahrtindustrie<br />

weiter im Steigflug<br />

Die deutsche Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie ist im<br />

vergangenen Jahr kräftig gewachsen.<br />

Der Umsatz legte<br />

um 10,3 Prozent auf 28,4 Milliarden<br />

Euro zu, wie <strong>der</strong><br />

Branchenverband BDLI heute<br />

mitteilte. Die Beschäftigtenzahl<br />

stieg um 3,4 Prozent auf<br />

100 700. Beson<strong>der</strong>s gut entwickelten<br />

sich die Sektoren<br />

Zivilluftfahrt und Raumfahrt.<br />

Leicht rückgängig war dagegen<br />

das Rüstungsgeschäft.<br />

Facebook buhlt um Apples Gunst<br />

Das Online-Netzwerk will<br />

seine App „Home“<br />

auch auf iPhones und<br />

iPads bringen<br />

dpa I New York Nach dem Start einer<br />

Software, die Android-Smartphones in<br />

Facebook-Handys verwandeln kann,<br />

spricht das weltgrößte Online-Netzwerk<br />

nun auch mit Apple über eine noch tiefere<br />

Integration in iPhones und iPads.<br />

Ähnliche Verhandlungen gebe es auch<br />

mit Microsoft, sagte Facebooks Produktchef<br />

Ad<strong>am</strong> Mosseri gestern. „Wir<br />

haben ihnen gezeigt, was wir entwickelt<br />

haben und wir sind in fortlaufenden Gesprächen.“<br />

Die App Facebook Home zeigt statt<br />

des üblichen Bildschirms eines<br />

Smartphones die Neuigkeiten von Facebook-Freunden<br />

an. Außerdem rückt<br />

mit ihr <strong>der</strong> Chatdienst des Online-Netzwerks<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund, über den<br />

man in immer mehr Län<strong>der</strong>n auch telefonieren<br />

kann. Zunächst ist Facebook<br />

Home nur für ein halbes Dutzend neue<br />

Geräte verfügbar, es sollen aber schnell<br />

mehr werden.<br />

Eine App für Apples iOS-System<br />

könnte an<strong>der</strong>s aussehen als die Android-Variante,<br />

schränkte Mosseri ein.<br />

Da Android ein offenes System ist,<br />

konnte das Netzwerk Facebook Home<br />

im Alleingang entwickeln. In <strong>der</strong> iPhone-Welt<br />

ist das nicht möglich, weil das<br />

Betriebssystem iOS fest in <strong>der</strong> Hand von<br />

Apple liegt, sagte Chefentwickler Cory<br />

Ondrejka schon bei <strong>der</strong> Ankündigung<br />

<strong>der</strong> App. „Der einzige Weg, wie man einen<br />

Dienst tief greifend auf iPhone und<br />

iPad integrieren kann, ist, mit Apple zus<strong>am</strong>menzuarbeiten“,<br />

sagte er.<br />

Für Facebook ist Home eine zentrale<br />

Säule <strong>der</strong> neuen mobilen Strategie.<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

Denn zunehmend greifen mehr <strong>der</strong><br />

über einer Milliarde Mitglie<strong>der</strong> von<br />

Smartphones und Tablets auf den<br />

Dienst zu. Facebook muss im großen<br />

Stil Geld mit Werbung auch auf diesen<br />

Geräten verdienen. Das ist entscheidend<br />

für die finanzielle Zukunft des Online-Netzwerks<br />

und den schwächelnden<br />

Aktienkurs. Zuletzt k<strong>am</strong> ein Viertel<br />

<strong>der</strong> Anzeigenerlöse aus dem mobilen<br />

Geschäft. Home ist <strong>der</strong>zeit werbefrei.<br />

Facebook hat aber bereits angedeutet,<br />

dies än<strong>der</strong>n zu wollen.<br />

Die App „Home“ für Android: Facebook will d<strong>am</strong>it auch bei Apple landen.<br />

Fischereikonzern Pescanova ist pleite<br />

dpa I Madrid Der größte Fischereikonzern<br />

Europas,<br />

Pescanova, hat Insolvenz<br />

a n ge m e l d e t . Man suche<br />

jetz t ein Abkommen mit<br />

d e n G l äu b i ge r n , u m d e n<br />

Betrieb aufrechtzuerhalten,<br />

teilte das Unternehmen<br />

gestern <strong>am</strong> Firmens<br />

i t z i m Po n teve d ra i m<br />

Nordwesten Spaniens mit.<br />

Pe s c a n ova b e s c h ä f t i g t<br />

weltweit 10 000 Mitarbeiter<br />

und ist einer <strong>der</strong> größten<br />

Lebensmittelkonzerne<br />

<strong>der</strong> iberischen Halbinsel.<br />

Z u r Fa n g f l o t te ge h ö re n<br />

m e h r als 90 Schiffe. Die<br />

Gruppe leidet unter an<strong>der</strong>em<br />

stark unter <strong>der</strong> anhaltenden<br />

Wirtschaftskrise in<br />

Spanien.<br />

Schon seit Wochen sorgt<br />

<strong>der</strong> Konzern für negative<br />

Schlagzeilen und hatte bereits<br />

Unregelmäßigkeiten<br />

bei <strong>der</strong> Buchhaltung eingeräumt.<br />

Die Schulden bei<br />

B a n ke n kö n n ten h ö h e r<br />

s e i n a l s i n d e n B ü c h e r n<br />

rtr<br />

au s gewiesen u n d i n d i e<br />

Milliarden gehen, hieß es.<br />

Z u d e m w u rd e h e u te b e-<br />

k a n n t , d a s s Pe s c a n ovas<br />

Präsident Manuel Fernández<br />

de Sousa, in den vergangenen<br />

Monaten heiml<br />

i c h A k t i e n i m We r t vo n<br />

31,5 Millionen Euro abgestoßen<br />

hat.<br />

Google-Brille soll werbefrei sein<br />

dpa I Mountain View Die<br />

Computerbrille Google<br />

Glass wird ihre Anwen<strong>der</strong><br />

vorerst nicht mit Werbung<br />

behelligen. Das geht aus<br />

den Richtlinien für externe<br />

Entwickler, die Apps<br />

für Google Glass schreiben<br />

wollen, hervor. Demnach<br />

sind zunächst nur Web-Anwendungen<br />

zugelassen,<br />

die keine Werbung enthalten<br />

und auch kein Geld kosten.<br />

Aus den gestern veröffentlichen<br />

technischen Details<br />

geht hervor, dass die Cyberbrille<br />

eine Fünf-Megapixel-<br />

K<strong>am</strong>era hat. Ihr Akku soll in<br />

<strong>der</strong> Regel einen ganzen Tag<br />

Google-Grün<strong>der</strong> Sergey Brin zeigt<br />

die Datenbrille.<br />

ap<br />

ohne Nachladen durchhalten.<br />

Allerdings greifen Videoaufnahmen<br />

o<strong>der</strong> -Konferenzen<br />

die Batterie stärker an,<br />

warnte Google.<br />

Derzeit ist <strong>der</strong> Konzern dabei,<br />

erste Geräte an Test-Nutzer<br />

auszuliefern. Herzstück<br />

von Google Glass ist ein<br />

kleiner Bildschirm, über<br />

den Internet-Inhalte o<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong> in das Auge des Nutzers<br />

projiziert werden.<br />

Die Auflösung des Bildschirms<br />

hat Google bisher<br />

nicht genannt. Es hieß lediglich,<br />

sie solle so gut sein<br />

wie bei einem HD-Bildschirm<br />

mit einer Diagonalen<br />

von 63,5 Zentimetern, <strong>der</strong><br />

aus einer Entfernung von<br />

knapp 2,45 Metern betrachtet<br />

wird. Die Datenbrille<br />

kann sich über Bluetooth mit<br />

einem Android-Smartphone<br />

verbinden und hat auch einen<br />

WLAN-Anschluss.<br />

Bahnindustrie meldet<br />

Auftragseinbruch<br />

rtr I Berlin Der deutschen<br />

Bahnindustrie macht die sinkende<br />

Nachfrage nach Zügen<br />

und Lokomotiven zu schaffen.<br />

Das Auftragsvolumen sei 2012<br />

um 27,6 Prozent auf 10,5 Milliarden<br />

Euro eingebrochen, teilte<br />

<strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Bahnindustrie<br />

(VDB) heute in Berlin mit.<br />

„Unter <strong>der</strong> weltweit schwachen<br />

Konjunktur leiden vor allem<br />

die Auftragseingänge für<br />

Schienenfahrzeuge, dem<br />

Hauptgeschäftsfeld <strong>der</strong> heimischen<br />

Bahntechnikhersteller“,<br />

sagte Verbandspräsident Michael<br />

Clausecker. Etwa drei<br />

Viertel des Umsatzes werden<br />

d<strong>am</strong>it erlöst. Während die Auslandsnachfrage<br />

um fast neun<br />

Prozent zulegte, gingen die Bestellungen<br />

aus dem Inland auf<br />

5,5 von 9,9 Milliarden Euro zurück.<br />

2011 waren die Auftragsbücher<br />

wegen eines Großauftrags<br />

noch ungewöhnlich gutgefüllt:<br />

Die Deutsche Bahn<br />

hatte über 130 Züge vom Typ<br />

ICx bestellt. Gemessen <strong>am</strong><br />

Umsatz fuhr die Bahnindustrie<br />

im vergangenen Jahr ein<br />

deutliches Plus ein: Das Ergebnis<br />

stieg um 4,9 Prozent auf<br />

10,7 Milliarden Euro.<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


6 UNTERNEHMEN & MÄRKTE<br />

Dr. Oetker vermeldet<br />

Rekordumsatz<br />

Nach <strong>der</strong> Stagnation von 2011<br />

hat <strong>der</strong> Lebensmittelhersteller<br />

Dr. Oetker im vergangenen<br />

Jahr wie<strong>der</strong> deutlich zulegt.<br />

Der Umsatz stieg um 7,2 Prozent<br />

und übersprang mit 2,1<br />

Milliarden Euro erstmals die<br />

Zwei-Milliarden-Marke. Das<br />

starke Wachstum ist vor allem<br />

auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen:<br />

Dort kletterte<br />

<strong>der</strong> Umsatz um 10,1 Prozent<br />

auf 1,4 Milliarden Euro. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten kletterte<br />

auf knapp 10 000.<br />

Hacker nehmen zunehmend<br />

den Mittelstand ins Visier<br />

Angriffe aus dem Internet<br />

richten sich verstärkt gegen<br />

mittelständische Unternehmen.<br />

Das berichtet die Sicherheitsfirma<br />

Symantec in<br />

ihrem Gefahrenbericht für das<br />

Jahr 2012. Symantec registrierte<br />

einen Anstieg um 42<br />

Prozent an zielgerichteten<br />

Cyberangriffen. Mittelständische<br />

Unternehmen seien stärker<br />

in den Fokus gerückt.<br />

Cebit-Chef Pörschmann<br />

nimmt seinen Hut<br />

Nach einer Kostenexplosion<br />

beim Bau einer neuen Multifunktionsarena<br />

muss Cebit-<br />

Chef Frank Pörschmann gehen.<br />

Auf Drängen des Aufsichtsrats<br />

wird er den Vorstand<br />

<strong>der</strong> Deutschen Messe<br />

AG Ende April verlassen. Unternehmenskreise<br />

bestätigten<br />

heute einen entsprechenden<br />

Bericht <strong>der</strong> „Hannoverschen<br />

Allgemeinen Zeitung“. Dem<br />

Bericht zufolge wird die Halle<br />

mit 18 Millionen Euro fast um<br />

die Hälfte teurer als geplant.<br />

Amnestie für Geständige<br />

Stahlkonzern Thyssen-Krupp<br />

will weitere<br />

Kartellverstöße<br />

verhin<strong>der</strong>n<br />

Absprache beim Verkauf von Autoblechen?<br />

Seit 1998 sollen sich große Konzerne beim Verkauf von<br />

Autoblechen abgesprochen haben. Das Bundeskartell<strong>am</strong>t<br />

ermittelt. Die Vorwürfe richten sich gegen Thyssen-Krupp<br />

und seine Konkurrenten Voestalpine und Arcelor-Mittal.<br />

Die Ermittlungen über ein mögliches Autostahl-Kartell<br />

könnten für die betroffenen Konzerne teure Folgen haben.<br />

Sollte sich <strong>der</strong> Verdacht erhärten, dürfte das Schadenersatzfor<strong>der</strong>ungen<br />

in Milliardenhöhe nach sich ziehen. Durch<br />

das Kartell hat die deutsche Autoindustrie möglicherweise<br />

seit über einem Jahrzehnt zu viel beim Stahleinkauf bezahlt.<br />

Neben den Schadenersatzfor<strong>der</strong>ungen drohen hohe<br />

Bußgel<strong>der</strong>.<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

500 Euro wechseln den Besitzer: Thyssen-Krupp geht gegen Korruption im Konzern vor. dpa<br />

dpa I Essen Nach <strong>der</strong> Aufdeckung<br />

einer Serie von Kartellfällen<br />

führt <strong>der</strong> Thyssen-<br />

Krupp-Konzern ein Amnestieprogr<strong>am</strong>m<br />

ein. Mitarbeiter,<br />

die illegale Preisabsprachen<br />

o<strong>der</strong> Korruptionsfälle „freiwillig,<br />

wahrheitsgemäß und<br />

umfassend offenbarten“, sollen<br />

von <strong>der</strong> zeitlich begrenzten<br />

Regelung profitieren, teilte<br />

das Unternehmen heute in<br />

Essen mit. Die Betroffenen<br />

müssten dann auch nicht mit<br />

Schadenersatzansprüchen<br />

o<strong>der</strong> dem möglichen Verlust<br />

ihres Arbeitsplatzes rechnen.<br />

Strafrechtliche Vorwürfe seien<br />

davon jedoch ausgenommen.<br />

Das Progr<strong>am</strong>m sei zeitlich<br />

auf noch nicht verjährte Verstöße<br />

begrenzt und gelte<br />

nicht für Vorstände und Bereichsvorstände,<br />

hieß es. Verstöße<br />

können ab sofort bis<br />

<strong>zum</strong> 15. Juni gemeldet werden,<br />

sagte ein Sprecher. Bei<br />

<strong>der</strong> Initiative gehe es darum,<br />

eine Zäsur zu machen und einen<br />

Selbstreinigungsprozess<br />

anzustoßen.<br />

Durch vorangegangene<br />

Verstöße sei ein „gewaltiger“<br />

Imageschaden entstanden,<br />

beklagte das Unternehmen.<br />

Trotz erheblicher Anstrengungen<br />

seien in letzter Zeit<br />

wie<strong>der</strong>holt schwere Verstöße<br />

festgestellt worden. Neben<br />

<strong>der</strong> Amnestie wolle das Unternehmen<br />

sich auch externe<br />

Verstärkung durch eine<br />

Rechtsanwaltskanzlei und die<br />

Etablierung eines Ombudsmanns<br />

holen.<br />

Vorstandschef Heinrich<br />

Hiesinger hatte in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

bereits ein hartes Vorgehen<br />

gegen <strong>der</strong>artige Verstöße<br />

angekündigt. Bei Thyssen-<br />

Krupp gelte das Null-Toleranz-Prinzip,<br />

sagte Hiesinger<br />

zuletzt Ende Februar. „Wir<br />

sind dabei, einen umfassenden<br />

Wandel <strong>der</strong> Führungskultur<br />

umzusetzen.“ Wer nicht<br />

mitziehe, habe bei Thyssen-<br />

Krupp nichts zu suchen.<br />

Derzeit ermittelt das Bundeskartell<strong>am</strong>t<br />

gegen Thyssen-<br />

Krupp und an<strong>der</strong>e Stahlhersteller<br />

wegen des Verdachts<br />

<strong>der</strong> Bildung eines Kartells<br />

beim Verkauf von Autoblechen.<br />

Der Essener Konzern<br />

war bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

in einige Kartelle verstrickt.<br />

Nach unerlaubten Absprachen<br />

bei Rolltreppen hatte<br />

zuletzt ein Schienenkartell<br />

für Schlagzeilen gesorgt.<br />

Mitte Juni 2012 hatten die<br />

Wettbewerbsaufseher Bußgel<strong>der</strong><br />

in Höhe von 124 Millionen<br />

Euro gegen die Schienenhersteller<br />

verhängt. In<br />

den Jahren 2001 bis 2011 hatten<br />

die Unternehmen illegal<br />

Quoten und Preise für Schienenlieferungen<br />

an die Deutsche<br />

Bahn abgesprochen.<br />

Der österreichische Konzern<br />

Voestalpine brachte den Fall<br />

als Kronzeuge ins Rollen<br />

und k<strong>am</strong> deshalb mit einer<br />

glimpflichen Strafe davon.<br />

Der Löwenanteil des Bußgeldes<br />

entfiel auf Thyssen-<br />

Krupp mit gut 100 Millionen<br />

Euro. Zusätzlich drohen hohe<br />

Schadenersatzansprüche.<br />

Luxusgüterhersteller LVMH<br />

steigert Umsätze in Asien<br />

dpa/rtr I Paris Starke Geschäfte in Asien<br />

und Nord<strong>am</strong>erika haben dem Luxusgüterkonzern<br />

LVMH <strong>zum</strong> Jahresstart über die<br />

Schwäche in Europa hinweggeholfen. Im<br />

ersten Quartal kletterte <strong>der</strong> Umsatz um<br />

sechs Prozent auf gut 6,9 Milliarden Euro.<br />

Das teilte <strong>der</strong> Anbieter von Marken wie<br />

Louis Vuitton, Bulgari, Christian Dior und<br />

Hennessy Cognac gestern in Paris mit.<br />

Schwach entwickelte sich <strong>der</strong> Absatz von<br />

Uhren, Schmuck, Mode und Le<strong>der</strong>waren.<br />

Laut Management hat sich LVMH in Europa<br />

trotz <strong>der</strong> schwachen Wirtschaftsentwicklung<br />

gut geschlagen. Die Umsatzsteigerungen<br />

k<strong>am</strong>en dennoch vor allem von außerhalb.<br />

So fing eine stärkere Nachfrage<br />

nach Ch<strong>am</strong>pagner in Asien den nachlassenden<br />

Absatz in Europa auf. Auch Hennessy<br />

Cognac verkaufte sich in den USA und China<br />

besser, so dass das Alkohol-Segment insges<strong>am</strong>t<br />

auf ein Plus von sechs Prozent k<strong>am</strong>. In<br />

<strong>der</strong> umsatzstärksten Sparte Mode und Le<strong>der</strong>waren<br />

stiegen die Erlöse nur um 0,4 Prozent<br />

auf 2,4 Milliarden Euro. Im zweitgrößten<br />

Geschäftsbereich Selective Retailing, zu<br />

dem die Sephora-Kaufhäuser und Luxus-<br />

Shops an Flughäfen zählen, sprangen die<br />

Erlöse dank des Reisebooms in Asien um 16<br />

Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.<br />

Die Anleger überzeugten die Zahlen indes<br />

nicht: Am Vormittag fiel <strong>der</strong> Aktienkurs<br />

um vier Prozent auf 126 Euro.<br />

Chemiekonzern Altana wirft<br />

erneut Blick auf Rockwood<br />

blo I Wesel Der Weseler Chemiekonzern<br />

Altana liebäugelt mit dem<br />

Kauf von Teilen des US-Spezialchemiekonzerns<br />

Rockwood Holdings.<br />

„Es gibt Teile, die uns interessieren<br />

und Teile, die uns nicht interessieren“,<br />

sagte Vorstandschef Matthias<br />

Wolfgruber. „Wenn eine Spezialchemie-Sparte<br />

auf den Markt<br />

kommt, werden wir sie uns ansehen<br />

und wenn wir interessiert<br />

sind, werden wir mitbieten.”<br />

Altana hat vor, sich neben den<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong>n Pigmente, Beschichtungen,<br />

Additive und Elektroisolierungen<br />

einen fünften Bereich<br />

zuzulegen. In <strong>der</strong> Kasse sind<br />

1,5 Milliarden Euro für Zukäufe.<br />

Systematisch werde <strong>der</strong> Markt auf<br />

Akquisitionsziele abgeklopft, die<br />

in ihrem Segment eine führende<br />

Stellung erreichen können, sagte<br />

Wolfgruber.<br />

Altana ist in den vergangenen<br />

zehn Jahren auch durch Zukäufe<br />

gewachsen und hat bisher etwa 30<br />

Unternehmen gekauft. Das Unternehmen<br />

war schon einmal an einer<br />

Übernahme des ges<strong>am</strong>ten US-<br />

Rivalen Rockwood interessiert,<br />

hatte die Offerte 2008 aber fallen<br />

gelassen.<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


7 Finanzzeitung FINANZZEITUNG<br />

MÄRKTE HEUTE<br />

Eurokurs<br />

Dienstag, 16.4.2013<br />

US$ je Euro<br />

1,3120<br />

(Vortag: 1,3036)<br />

0:00 13:00<br />

Tops + Flops<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>zum</strong> Vortagesschluss<br />

HDax<br />

16.4.2013<br />

ThyssenKrupp<br />

+2,49 %<br />

United Internet<br />

+1,49 %<br />

Aurubis<br />

+1,32 %<br />

Nordex<br />

-4,25%<br />

Eon<br />

-4,53%<br />

rtr I Frankfurt Die Staatsbank KfW hat<br />

im vergangenen Jahr mehr verdient als<br />

jedes an<strong>der</strong>e Geldhaus in Deutschland.<br />

Der Konzerngewinn kletterte um<br />

15 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, wie<br />

das Frankfurter Institut heute mitteilte.<br />

Die KfW profitiert davon, dass sie dank<br />

des Top-Ratings <strong>der</strong> Bundesrepublik so<br />

günstig Geld aufnehmen kann wie kein<br />

an<strong>der</strong>es Institut. Zudem steigt ihr Geschäftsvolumen,<br />

weil sie auf Betreiben<br />

<strong>der</strong> Politik immer mehr Aufgaben übernimmt<br />

– beispielsweise die Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Energiewende. Die Bilanzsumme<br />

<strong>der</strong> KfW stieg 2012 in <strong>der</strong> Folge auf<br />

512 Milliarden Euro – das För<strong>der</strong>institut<br />

ist d<strong>am</strong>it hinter <strong>der</strong> Deutschen Bank<br />

und <strong>der</strong> Commerzbank die drittgrößte<br />

Bank des Landes.<br />

Im laufenden Jahr geht KfW-Chef Ulrich<br />

Schrö<strong>der</strong> allerdings von einem<br />

deutlichen Gewinnrückgang aus. „Der<br />

auch in diesem Jahr sehr gute Konzerngewinn<br />

<strong>der</strong> KfW liegt deutlich oberhalb<br />

des nachhaltigen Ertragspotenzials<br />

und lässt sich nicht in die Zukunft fortschreiben“,<br />

sagte er. Die KfW gehe in ihrer<br />

Planung für das laufende Jahr von<br />

einem Gewinn „leicht oberhalb von einer<br />

Milliarde Euro“ aus, heißt es im Geschäftsbericht<br />

<strong>der</strong> Staatsbank.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Machtzuwachses<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

KfW hängt an<strong>der</strong>e Banken ab<br />

För<strong>der</strong>bank verdient mit 2,4 Milliarden Euro so viel wie kein an<strong>der</strong>es deutsches Institut<br />

<strong>der</strong> KfW ist zuletzt eine Diskussion<br />

über die Kontrolle und die Gewinnverwendung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>bank entbrannt.<br />

Eine direkte Gewinnabführung<br />

an den Bund konnte KfW-Chef<br />

Schrö<strong>der</strong> abwenden, allerdings soll<br />

das Frankfurter Institut den Bundeshaushalt<br />

künftig indirekt entlasten:<br />

Die KfW soll einen Teil ihrer Gewinne<br />

für För<strong>der</strong>progr<strong>am</strong>me verwenden, für<br />

die ansonsten <strong>der</strong> Bund aufkommen<br />

müsste. Unter an<strong>der</strong>em soll sie Mittel<br />

<strong>zum</strong> Klimafonds beisteuern. Außerdem<br />

soll die KfW-Gruppe künftig verstärkt<br />

von <strong>der</strong> Bankenaufsicht kontrolliert<br />

werden.<br />

Aixtron<br />

Indizes + Kennzahlen<br />

16.4.2013 (Vortag)<br />

FTSE 100<br />

Nikkei<br />

Euro Stoxx<br />

6307,24<br />

13221,44<br />

262,92<br />

6343,6<br />

13275,66<br />

264,82<br />

Umlaufrendite (%)<br />

Brentöl ($)<br />

1,04<br />

99,59<br />

Gold ($) 1387,03<br />

<strong>Handelsblatt</strong><br />

BÖRSE AKTUELL<br />

-4,91%<br />

1,05<br />

98,69<br />

1347,95<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Der Dax hat <strong>am</strong> Dienstag<br />

trotz negativer Nachrichten<br />

seine Verluste eingedämmt.<br />

Nach zeitweilig höheren<br />

Kursverlusten notierte <strong>der</strong><br />

deutsche Leitindex <strong>am</strong> frühen<br />

Nachmittag bei 7711<br />

Punkten, 0,01 Prozent im Minus.<br />

Die Bombenanschläge in<br />

Boston, die nochmals verschärfte<br />

Kriegsrhetorik von<br />

Nordkorea und die Nachwirkungen<br />

schwacher US-Daten<br />

drückten auf die Stimmung.<br />

Positiv wurden dagegen die<br />

starke Nachfrage nach Italiens<br />

„Patriotenanleihen“ und<br />

die erfolgreiche Geldmarkt-<br />

Auktion in Spanien bewertet.<br />

Bei Einzelwerten sorgten<br />

mangels Unternehmensnachrichten<br />

vor allem Analystenkommentare<br />

und Quartalsberichte<br />

ausländischer Konkurrenten<br />

für Bewegung. Die<br />

seit Tagen unter Druck stehenden<br />

Titel des Stahlkonzerns<br />

Thyssen-Krupp stiegen<br />

bis <strong>zum</strong> frühen Nachmittag<br />

um knapp 2,8 Prozent und<br />

waren d<strong>am</strong>it Dax-Sieger. Infineon<br />

konnten nach einer positiven<br />

Studie den Negativtrend<br />

ebenfalls stoppen. Der<br />

Title legte um 1,5 Prozent zu.<br />

Madoffs Hausbank<br />

JPMorgan unter Verdacht<br />

rtr I New York Der Skandal<br />

um den Milliardenbetrüger<br />

Bernie Madoff bringt <strong>der</strong> US-<br />

Bank JPMorgan Chase Kreisen<br />

zufolge neuen Ärger mit<br />

den Aufsichtsbehörden.<br />

Mehr als vier Jahre nach Festnahme<br />

Madoffs wird dem<br />

Geldhaus vorgeworfen, verdächtige<br />

Kontobewegungen<br />

nicht gemeldet zu haben,<br />

sagte eine mit <strong>der</strong> Angelegenheit<br />

vertraute Person. Zudem<br />

sei Madoff von seiner Hausbank<br />

fälschlicherweise als<br />

Kunde mit geringem Risiko<br />

eingestuft worden. Deshalb<br />

wolle die Aufsicht JPMorgan<br />

dazu verpflichten, im K<strong>am</strong>pf<br />

gegen die Geldwäsche sorgfältiger<br />

vorzugehen.<br />

Die US-Regulierungsbehörde<br />

wirft JPMorgan dem<br />

Insi<strong>der</strong> zufolge vor, nicht auf<br />

Warnsignale aufmerks<strong>am</strong> gemacht<br />

zu haben. So seien<br />

Gel<strong>der</strong> zwischen Konten<br />

transferiert worden, ohne<br />

dass Geschäfte getätigt wurden.<br />

Wann die Behörden<br />

JPMorgan mit den Anschuldigungen<br />

offiziell konfrontiert,<br />

sei noch unklar.<br />

Madoff nutzte JPMorgan<br />

rund 20 Jahre lang vorrangig<br />

für seine Geschäfte. Mit<br />

einem über Jahrzehnte betriebenen<br />

Schneeballsystem<br />

verursachte <strong>der</strong> Finanzund<br />

Börsenmakler einen<br />

Schaden von 65 Milliarden<br />

Dollar. Im Jahr 2009 wurde<br />

er zu 150 Jahren Haft verurteilt.<br />

Managerin gewinnt Klage<br />

gegen Commerzbank<br />

blo I London Eine Ex-Bankerin<br />

<strong>der</strong> Commerzbank hat<br />

vor einem Londoner Gericht<br />

eine Klage gegen ihren früheren<br />

Arbeitgeber gewonnen.<br />

Latifa Bouabdillah war gefeuert<br />

worden, nachdem die<br />

Bank erfahren hatte, dass sie<br />

ihren vorherigen Arbeitgeber<br />

– die Deutsche Bank – wegen<br />

Geschlechterdiskriminierung<br />

verklagt hatte. Die Bankerin,<br />

die bei <strong>der</strong> Commerzbank<br />

„Director“ gewesen war,<br />

zog deswegen vor Gericht.<br />

Wie viel Schadenersatz sie erhält,<br />

ist noch unklar. Bouabdillah<br />

for<strong>der</strong>t 13 Millionen<br />

Pfund (15,2 Millionen Euro).<br />

Die Bankerin war im März<br />

2012 zur Commerzbank gekommen.<br />

D<strong>am</strong>als verschwieg<br />

Ölpreis fällt<br />

unter 100 Dollar<br />

Der Preis für Nordsee-Öl ist<br />

heute erstmals seit zehn Monaten<br />

unter die Marke von<br />

100 US-Dollar gesunken. Ein<br />

Barrel (159 Liter) <strong>der</strong> Nordseesorte<br />

Brent zur Lieferung<br />

im Juni kostete <strong>am</strong> Morgen<br />

im asiatischen Handel<br />

99,60 US-Dollar, 1,03 Dollar<br />

weniger als gestern. Die Sorge<br />

vor einem Abkühlen <strong>der</strong><br />

Weltwirtschaft hielt die Ölpreise<br />

unter Verkaufsdruck.<br />

Die US-Sorte WTI zur Mai-<br />

Lieferung sank um 1,06 Dollar<br />

auf 87,65 Dollar. Das Bild<br />

zeigt eine Ölraffinerie im portugiesischen<br />

Sines. blo<br />

Bouabdillah, dass sie die<br />

Deutsche Bank verklagt hatte.<br />

Commerzbank-Mitarbeiter<br />

erfuhren erst aus den Medien<br />

davon und warnten sie,<br />

dass sie den Ruf <strong>der</strong> Bank gefährde.<br />

Noch im gleichen<br />

Monat wurde Bouabdillah<br />

gefeuert, wie das Londoner<br />

Gericht erklärte.<br />

Die Bankerin hatte <strong>der</strong><br />

Deutschen Bank vorgeworfen,<br />

männliche Kollegen<br />

schneller zu beför<strong>der</strong>n. Zudem<br />

hätten sie für die gleiche<br />

Arbeit einen bis zu<br />

dreimal so hohen Bonus<br />

eingestrichen. Bouabdillah<br />

einigte sich mit <strong>der</strong> Bank<br />

außergerichtlich, die Bedingungen<br />

wurden nicht<br />

bekannt gegeben.<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.


8 Auszeit AUSZEIT<br />

Mindestens 40 Tote<br />

bei heftigem im Iran<br />

Im Südosten des Iran an <strong>der</strong><br />

Grenze zu Pakistan hat es<br />

heute ein heftiges Erdbeben<br />

gegeben. Der iranische Sen<strong>der</strong><br />

Press TV sprach von mindestens<br />

40 Toten. Der Erdstoß<br />

hatte nach Angaben <strong>der</strong><br />

US-Erdbebenwarte USGS eine<br />

Stärke von 7,8. Das Zentrum<br />

lag demnach rund 90<br />

Kilometer von <strong>der</strong> Stadt<br />

Khash entfernt.<br />

Hertha will <strong>am</strong> Sonntag<br />

den Aufstieg feiern<br />

Der Punktverlust des 1. FC<br />

Kaiserslautern beim 1:1 gegen<br />

Erzgebirge Aue macht es<br />

möglich: Jetzt kann Hertha<br />

BSC <strong>am</strong> Sonntag (13.30 Uhr)<br />

im eigenen Stadion die Aufstiegs-Party<br />

feiern. Bei einem<br />

Sieg <strong>der</strong> Berliner <strong>am</strong><br />

30. Spieltag <strong>der</strong> 2. Fußball-<br />

Bundesliga gegen den SV<br />

Sandhausen wäre die Rückkehr<br />

ins Oberhaus perfekt.<br />

„Wir hoffen, dass uns viele,<br />

viele Fans dabei unterstützen<br />

werden,“ erklärte Trainer Jos<br />

Luhukay auf <strong>der</strong> Hertha-Internetseite.<br />

Deutsche Museen<br />

schlagen Alarm<br />

Die mehr als 6000 Museen in<br />

Deutschland sind nach Einschätzung<br />

des Museumsbundes<br />

„dr<strong>am</strong>atisch unterfinanziert“.<br />

Wegen <strong>der</strong> Sparpolitik<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand hätten<br />

viele Häuser kaum mehr<br />

Geld, ihre S<strong>am</strong>mlungen zu<br />

pflegen, geschweige denn,<br />

neue Ankäufe zu tätigen,<br />

sagte Verbandspräsident<br />

Volker Rodek<strong>am</strong>p heute in<br />

Berlin.<br />

„Unfassbarer Ansturm“<br />

NEWS AM ABEND<br />

DIENSTAG, 16. APRIL 2013<br />

Beim BVB-Ticketverkauf für die Ch<strong>am</strong>pions League k<strong>am</strong> es zu Ausschreitungen<br />

dpa I Dortmund Hans-Joachim<br />

Watzke hat nach den<br />

Tumulten in Dortmund Fehler<br />

beim Ticketverkauf für<br />

das Halbfinal-Hinspiel in <strong>der</strong><br />

Ch<strong>am</strong>pions League gegen<br />

Real Madrid eingeräumt.<br />

„Wir haben den unfassbaren<br />

Ansturm unterschätzt. Das<br />

müssen wir uns auf die Fahnen<br />

schreiben. Wir werden<br />

unsere Lehren daraus ziehen“,<br />

sagte <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

von Borussia Dortmund<br />

heute. Künftig werde <strong>der</strong> Verein<br />

„bei solchen Spielen keinen<br />

freien Vorverkauf mehr<br />

anbieten.“ D<strong>am</strong>it solle <strong>der</strong><br />

Schwarzmarkthandel „effektiver“<br />

bekämpft werden.<br />

In <strong>der</strong> Nacht <strong>zum</strong> Dienstag<br />

war es an verschiedenen Vorverkaufsstellen<br />

in Dortmund<br />

zu Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

und Ausschreitungen gekommen.<br />

Nach dpa-Informationen<br />

wurden die Tumulte<br />

vor allem von organisierten<br />

Schwarzmarkt-Banden ausgelöst.<br />

Sie sollen e BVB-Fans<br />

massiv bedroht haben, um<br />

sich in den langen Schlangen<br />

weit vorn zu platzieren. Als<br />

die schon lange wartenden<br />

Anhänger sich dies nicht gefallen<br />

ließen, k<strong>am</strong> es zu den<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen. Anzeigen<br />

o<strong>der</strong> Verletzte gab es<br />

nach Polizeiangaben bislang<br />

nicht.<br />

Die „Ruhr Nachrichten“<br />

berichteten, dass Online-Tickethändler<br />

Studenten angeheuert<br />

hätten, um frühzeitig<br />

Neue Spuren im Mordfall Falcone<br />

Hun<strong>der</strong>te Fans von Borussia Dortmund verbrachten die Nacht vor <strong>der</strong> Geschäftsstelle des BVB<br />

in Dortmund, um eine Karte für das Ch<strong>am</strong>pions-League-Halbfinale zu bekommen.<br />

dpa<br />

dpa I Palermo Neue Spuren<br />

im Mordfall Giovanni Falcone<br />

haben italienische Mafia-<br />

Jäger heute zu einem Schlag<br />

gegen einen Clan <strong>der</strong> sizilianischen<br />

Cosa Nostra veranlasst.<br />

Sie rückten <strong>am</strong> Morgen<br />

mit acht Haftbefehlen aus<br />

und durchsuchten Wohnungen<br />

mutmaßlicher Mafiosi<br />

um den Clan-Boss Salvo Madonia,<br />

wie die Nachrichtenagentur<br />

Ansa berichtete. Der<br />

Jurist Falcone, Symbolfigur<br />

im K<strong>am</strong>pf gegen die Cosa<br />

Nostra, war <strong>am</strong> 23. Mai 1992<br />

in Capaci bei Palermo zus<strong>am</strong>men<br />

mit seiner Frau und<br />

an Tickets zu kommen. Diese<br />

sollten später teurer weiterverkauft<br />

werden. Da an den<br />

Schaltern in <strong>der</strong> Innenstadt<br />

kein Sicherheitsdienst eingesetzt<br />

worden war, hatte die<br />

Dortmun<strong>der</strong> Polizei seit Mitternacht<br />

immer wie<strong>der</strong> einschreiten<br />

müssen.<br />

Nach <strong>der</strong> BVB-Ankündigung,<br />

heute ab 8.30 Uhr ein<br />

bestimmtes Ticket-Kontingent<br />

für den Mega-Fußball-<br />

Hit gegen Real <strong>am</strong> 24. April<br />

an den üblichen Vorverkaufsstellen<br />

anzubieten, hatten<br />

Hun<strong>der</strong>te Fans bereits seit<br />

Sonntag vor den Vorverkaufsstellen<br />

c<strong>am</strong>piert. Nach<br />

Öffnung <strong>der</strong> Kassen war die<br />

Partie gegen Cristiano Ronaldo,<br />

Özil und Co. Ruck-zuck<br />

ausverkauft. Alle 66 829 Karten<br />

sind vergriffen.<br />

drei Leibwächtern durch eine<br />

Bombe getötet worden.<br />

Die neuen Erkenntnisse <strong>der</strong><br />

Polizei stützen sich auf Geständnisse<br />

früherer Mafiosi,<br />

die von einer Verwicklung des<br />

Brancaccio-Clans in den Anschlag<br />

berichtet hatten. Für<br />

die Morde hatte sich <strong>der</strong> Mafia-Boss<br />

Giovanni Brusca vor<br />

Gericht verantworten müssen.<br />

Über mögliche Hintermänner<br />

wie den „Boss <strong>der</strong><br />

Bosse“ Totò Riina blieben aber<br />

viele Spekulationen. Erst im<br />

November 2012 war <strong>der</strong> mutmaßliche<br />

Sprengstofflieferant<br />

festgenommen worden.<br />

SUDOKU Zahlenspiel für Kreuz- und Querdenker<br />

JUST A MINUTE<br />

Mittel<br />

6 4<br />

3 6 2 7 9<br />

5 3 4<br />

9 7 6 3<br />

4 2 6 9 3<br />

8<br />

5 7 4<br />

7 8 2 5 1<br />

1 2<br />

Schwer<br />

7 4 2 6 9<br />

5 1<br />

3 9 7 2<br />

7 9 5 1 4 8<br />

8 3<br />

7 6<br />

6 1<br />

8 3 5<br />

1 6<br />

Testen Sie Ihr Englisch!<br />

„The CEO paid only a ___ visit to the Madrid office.“<br />

a) fleeting<br />

b) floating<br />

c) flaunting<br />

Antwort a): fleeting – flüchtig<br />

Anleitung: Füllen Sie die Matrix mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Ziffer darf nur einmal in<br />

je<strong>der</strong> Spalte, Reihe und den 3x3-Fel<strong>der</strong>n vorkommen. Doppelungen sind nicht erlaubt.<br />

Die Lösungen <strong>zum</strong> Sudoku finden Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe des <strong>Handelsblatt</strong>s.<br />

Lernen Sie das Englischmagazin für den beruflichen Erfolg jetzt kennen:<br />

www.business-spotlight.de/hb ©Business Spotlight, Spotlight Verlag 2013<br />

© <strong>Handelsblatt</strong> GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehen<strong>der</strong> Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!