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Jahresbericht 2012 - Fachstelle für Suchtprävention NÖ

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JAHRESBERICHT <strong>2012</strong>


Inhalt<br />

Vorwort 5<br />

Das Team der <strong>Fachstelle</strong> 7<br />

Karin Waldherr:<br />

Was gibt es Neues zum Thema Essstörungen und<br />

was folgt daraus für die Präventionsarbeit? 10<br />

1. Säule: Suchtvorbeugung 19<br />

Projektangebote/ aktuelle Projekte 23<br />

Statistik 33<br />

2. Säule: Beratung und Therapie 39<br />

3. Säule: Soziale Integration 45<br />

4. Säule: Dokumentation und Qualitätssicherung 50<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 3


Mag. Karl Wilfing<br />

Landesrat für Jugend, Bildung,<br />

Öffentlichen Verkehr und Raumordnung<br />

Suchtprävention bedeutet, heute schon für ein besseres<br />

Morgen zu arbeiten. Neben der Behandlung<br />

und Therapie von abhängigkeitserkrankten Personen<br />

wollen wir mit dem uns zur Verfügung stehenden<br />

Handlungsspektrum Menschen bereits im Vorfeld<br />

von einer potentiellen Suchterkrankung bewahren.<br />

Die Auseinandersetzung mit den möglichen Ursachen<br />

steht dabei immer im Vordergrund und bildet den<br />

zentralen Anknüpfungspunkt für die Prävention.<br />

Nach diesem Selbstverständnis darf sich Suchtprävention<br />

demnach nicht allein auf das Aufgabenfeld<br />

der Sozialen Arbeit beschränken, die ihrer Verantwortung<br />

in Schulen oder Erziehungshilfen nachkommt<br />

sowie in Betrieben und Gemeinden Aufklärungsarbeit<br />

leistet. Suchtprävention muss als gesamtgesellschaftliche<br />

Querschnittsaufgabe wahrgenommen werden,<br />

die sich uns allen stellt.<br />

Der im Vorjahr initiierte Niederösterreichische Suchtplan<br />

2011-2015 fand bereits Eingang in einigen Projekten.<br />

Im Bereich Soziale Integration wurden Fortbildungen<br />

zur Frage der Verbesserungen beim Zugang<br />

zum Arbeitsmarkt konzipiert, im Bereich Beratung<br />

und Therapie konnten bestehende Projekte weiter<br />

ausgebaut, sowie eine umfassende Informationbroschüre<br />

zum Thema ambulante Suchtberatungen fertig<br />

gestellt werden. Darüber hinaus haben wir Qualitätskriterien<br />

für Jugendsuchtberatungen erarbeitet.<br />

Die Querschnittsthematik Migration und Mehrsprachigkeit<br />

in der Suchtprävention wurde mit regionalen<br />

Vernetzungstreffen und ersten fachspezifischen Fortbildungen<br />

erfolgreich gestartet.<br />

Suchtprävention versteht sich daher stets als ein<br />

Agieren, statt Reagieren. Sie soll Gefahren abwenden,<br />

Risikosituationen vermindern und ein Problembewusstsein<br />

bei den unterschiedlichen Zielgruppen für<br />

das Thema entwickeln helfen. Die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention<br />

NÖ steht seit vielen Jahren für die Umsetzung<br />

der oben genannten Aufgabenfelder auf sehr<br />

kompetentem und qualifiziertem Niveau. In diesem<br />

Sinne danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für ihre engagierte Arbeit und<br />

Leistung.<br />

Landesrat Mag. Karl Wilfing<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 5


Dr. in Ursula Hörhan<br />

Geschäftsführerin der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ<br />

In den letzten Jahren konnte man eine Verschiebung<br />

im Konsum von Substanzen feststellen. 2009 wurden<br />

in der Europäischen Union 14 neue Substanzen nachgewiesen,<br />

2010 stieg diese Zahl auf über 40 an. Es<br />

war daher notwendig diese Substanzen in Substanzklassen<br />

einzuteilen und über die Neue-Psychoaktive-<br />

Substanzen-Verordnung (NPSV) auf Bundesebene neu<br />

zu regeln. Im Bereich der substanzungebundenen Abhängigkeitserkrankungen<br />

registrieren wir, dass hier<br />

mehr Betroffene denn je Hilfe suchen.<br />

An der Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen<br />

sind verschiedenste Faktoren beteiligt. Die Aufgaben,<br />

die sich die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ gesetzt<br />

hat, sind Strukturen und Netzwerke zu schaffen, um<br />

einerseits möglichst früh in der Suchtvorbeugung anzusetzen<br />

und damit Abhängigkeitserkrankungen vorzubeugen<br />

aber auch ein breites Spektrum an Behandlungs-<br />

und Betreuungsmaßnahmen anzubieten,<br />

damit Betroffene adäquate Hilfe bekommen. Die Strukturen<br />

und Netzwerke, die in Niederösterreich in den<br />

letzten Jahren geschaffen wurden, sollen in Zukunft<br />

weiter eine optimale Versorgung gewährleisten. Im<br />

Jahr 2011/<strong>2012</strong> konnten wir unsere bestehenden Projekte<br />

weiter ausbauen aber auch neue Projekte im Bereich<br />

der Suchtvorbeugung, Beratung und Therapie<br />

und in der sozialen Integration schaffen. Damit sind<br />

wir der Realisierung der Maßnahmen, die im NÖ<br />

Suchtplan 2011 – 2015 definiert wurden, wieder<br />

einen Schritt näher gekommen. Diese Projekte werden<br />

im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> kurz präsentiert<br />

und können auf www.suchtpraevention-noe.at, unserer<br />

neu gestalteten Homepage, nachgelesen werden.<br />

Ich möchte mich bei allen MitarbeiterInnen und allen<br />

KooperationspartnerInnen für die engagierte Arbeit<br />

bedanken und dafür, dass sie einen wesentlichen Beitrag<br />

geleistet haben, die Ideen und Ziele, die wir uns<br />

für das Berichtsjahr <strong>2012</strong> gesetzt haben, zu verwirklichen.<br />

Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit im Jahr<br />

2013!<br />

Dr. in Ursula Hörhan<br />

6 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Das Team der <strong>Fachstelle</strong><br />

Unser multiprofessionelles Team arbeitet eng mit<br />

einem ExpertInnenpool zusammen. Wir unterstützen<br />

sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen mit<br />

fachlicher Kompetenz und Beratung, indem wir auf<br />

die individuelle Situation der jeweiligen Zielgruppe<br />

eingehen und gemeinsam Fragen und Probleme im<br />

Zusammenhang mit Sucht bearbeiten und nach möglichen<br />

positiven Veränderungen suchen.<br />

Dr. in Ursula Hörhan<br />

Studium der Sportwissenschaften in Kombination mit Prävention/Rekreation,<br />

mehrjährige Tätigkeit im Gesundheitsbereich, 2002 - 2006 Geschäftsführerin des<br />

Gesundheitsforum NÖ, seit 2003 Geschäftsführerin in der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention<br />

NÖ, seit Juli 2006 Suchtkoordinatorin.<br />

Verantwortungsbereich: Geschäftsführerin und Suchtkoordinatorin NÖ<br />

DSA Markus Weißensteiner, MSc<br />

Diplomierter Sozialarbeiter<br />

Seit 2003 in der Suchtvorbeugung tätig, Supervisor,<br />

Trainer für Motivational Interviewing und Krisenintervention<br />

Verantwortungsbereich: Fachlicher Leiter der Abteilung Suchtvorbeugung<br />

Mag. a Claudia Bernt<br />

Studium der Pädagogik und Psychologie, Suchtberaterlehrgang des ÖAGG, Trainerin<br />

für Motivational Interviewing, Psychotherapeutin (i.A.)<br />

Mehrjährige Tätigkeit in der stationären und ambulanten Jugendarbeit, sowie im<br />

Training und Coaching von (langzeit-)arbeitslosen Frauen.<br />

Verantwortungsbereich: Fachliche Leiterin der Abteilung Beratung und Therapie<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 7


Unser Team<br />

Mag. Werner Harauer<br />

Pressebetreuung und Publikationen<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ<br />

Anita Hadek<br />

Buchhaltung, Sekretariat und Organisation<br />

Mag. a Irina Bublik<br />

Projektleiterin in den Bereichen Schule<br />

und Militär<br />

Ing. Josef Ebner<br />

Projektleiter in den Bereichen Betriebe<br />

und Gemeinden, Qualitätssicherung<br />

DSA in Birgit Kitzwögerer<br />

Projektleiterin im Bereich Elternbildung<br />

MMag. a Verena Krall<br />

Projektleiterin in den Bereichen der<br />

Außerschulischen Jugendarbeit, Militär<br />

Mag. a Angela Riegler<br />

Projektleiterin in den Bereichen<br />

Eltern und Erwachsene, Militär<br />

Mag. a Petra Rothner<br />

Projektleiterin in den Bereichen<br />

Schule, Kindergarten und Militär<br />

8 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Mag. Paul Scheibelhofer<br />

Projektleiter der Abteilung Soziale<br />

Integration<br />

Mag. a Sabrina Schmied<br />

Projektleiterin in den Bereichen<br />

Schule und Militär<br />

Brigitte Schrefl<br />

Administration und Projektassistenz<br />

DSP in Monika Seiter<br />

Projektleiterin in den Bereichen Schule<br />

und Militär<br />

Mag. a Birgit Wenty<br />

Projektleiterin in den Bereichen<br />

Schule und Militär<br />

derzeit in Karenz<br />

Mag. a Marlene Zojer<br />

Projektleiterin<br />

Mag. a Maria Laaber<br />

Projektleiterin<br />

Mag. a Michaela Leitner<br />

Projektleiterin<br />

DSA in Katharina Waidmayr<br />

Projektleiterin<br />

Unser<br />

ReferentInnenteam<br />

Unser ReferentInnenteam,<br />

derzeit bestehend<br />

aus 40 MultiplikatorInnen<br />

(SozialarbeiterInnen,<br />

PsychotherapeutInnen,<br />

PsychologInnen,<br />

PädagogInnen,<br />

MedizinerInnen, ect.),<br />

war im vergangenen<br />

Schuljahr im Auftrag der<br />

<strong>Fachstelle</strong> im Einsatz, um<br />

an Schulen, Kindergärten,<br />

in der Elternbildung, in<br />

Betrieben, Vereinen, Gemeinden<br />

und in der<br />

außerschulischen Jugendarbeit<br />

Workshops, Vortragsabende,<br />

Infoveranstaltungen<br />

und Tagungen<br />

in ganz Niederösterreich<br />

abzuhalten. In dieser<br />

Form wurden im vergangenen<br />

Schuljahr 552 Projekte<br />

durchgeführt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 9


E S S S T Ö R U N G E N<br />

Immer mehr internationale Studien<br />

weisen darauf hin, dass die komplexen<br />

Ursachen von Adipositas und Essstörungen<br />

starke Überschneidungen aufweisen.<br />

10 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Mag a . Dr in . Karin Waldherr<br />

Klinische- und Gesundheitspsychologin<br />

Ludwig Boltzmann Institut - Health Promotion Research<br />

Univ. Ass. am Institut für Psychologie<br />

Was gibt es Neues zum Thema Essstörungen und<br />

was folgt daraus für die Präventionsarbeit?<br />

Mag a . Dr in . Karin Waldherr & Univ.-Prof. Dr. Günther Rathner<br />

Netzwerk Essstörungen, Innsbruck, www.netzwerk-essstoerungen.at<br />

Immer mehr internationale Studien weisen darauf<br />

hin, dass die komplexen Ursachen von Adipositas und<br />

Essstörungen starke Überschneidungen aufweisen<br />

(vgl. z.B. Smith, 2008). Der gemeinsame Nährboden<br />

ist die „toxische“ Umwelt (Battle & Brownell, 1996).<br />

„Toxische“ Umwelt als gemeinsamer Nährboden<br />

für Adipositas und Essstörungen<br />

Dazu gehören:<br />

• Größeres Angebot, intensive Bewerbung und gehäufter<br />

Verzehr von High in Fat, Sugar and Salt-<br />

Produkten („Junk Food“),<br />

• immer größere Portionen (XXL-Angebote),<br />

• vermehrt sitzende Tätigkeiten,<br />

• ein - ebenfalls durch Werbung und Medien forcierter<br />

- soziokultureller Druck, schlank zu sein, und<br />

• Stigmatisierung und Diskriminierung von Übergewicht<br />

und Adipositas und Glamourisierung von Untergewicht<br />

und „Model-Körpern“.<br />

Auf der einen Seite kann dies bei Personen, die dem<br />

vorherrschenden „Ideal“ nicht entsprechen, zu Körperunzufriedenheit,<br />

gezügeltem Essverhalten, verringertem<br />

Selbstwertgefühl, sozialem Rückzug und<br />

zum Missbrauch des Essens zur Emotionsregulierung<br />

führen. Dies begünstigt wiederholte Diäten und kann<br />

in weiterer Folge die Entwicklung einer Essstörung<br />

wie Bulimia Nervosa oder Binge Eating Störung und/<br />

oder ein immer höheres Gewicht hervorrufen. Auf<br />

der anderen Seite eröffnet der gesellschaftliche<br />

„Schlankheitswahn“ vor allem jungen Mädchen die<br />

Möglichkeit etwas Besonderes zu sein: den eigenen<br />

Körper zu kontrollieren, die „Dünnste = Beste“ zu<br />

sein und damit den Selbstwert zu erhöhen – und<br />

somit eine scheinbare Lösung für andere psychische<br />

und soziale Probleme zu finden, was in einer Anorexia<br />

Nervosa enden kann. Denn letztlich können psychische<br />

und soziale Probleme nicht durch eine Gewichtsänderung<br />

gelöst werden.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 11


Essstörungen treten also in allen Gewichtsklassen und<br />

allen sozialen Schichten auf. Bei Übergewicht und<br />

Adipositas gibt es hingegen einen inversen, d.h. umgekehrten<br />

sozialen Gradienten: Je niedriger das Bildungsniveau<br />

und je niedriger die sozioökonomische<br />

Schichtzugehörigkeit, desto häufiger Übergewicht und<br />

Adipositas. Es zeigt sich eine Hierarchie der sozialen<br />

Einflussfaktoren: zuerst soziale Klasse/Schicht, dann<br />

ethnische Gruppe, dann Geschlecht (Frauen sind benachteiligt).<br />

Sozial und kulturell determinierte Verhaltensmuster<br />

im Lebensstil (Ernährung, Alkoholkonsum,<br />

körperliche Inaktivität, etc.) können diesen<br />

Unterschied jedoch nur zum Teil erklären (Marmot,<br />

2004, Danielzik & Müller, 2006). Es wird vermutet,<br />

dass auch hier Mangel an: Kontrolle über Lebensumstände,<br />

Selbstachtung, Problemlösefähigkeit und<br />

Selbstwirksamkeit, sowie sozial unterschiedlich verteilte<br />

Möglichkeiten eine Rolle spielen (Danielzik &<br />

Müller, 2006). Zunehmend werden daher gemeinsame<br />

Aktionen gegen Adipositas und Essstörungen gefordert.<br />

Die Planung von Präventionsmaßnahmen wird in<br />

Österreich durch den Mangel an methodisch hochwertigen<br />

epidemiologischen Erhebungen über Häufigkeiten<br />

von Essstörungen und Adipositas sowie<br />

Risiko- und Schutzfaktoren erschwert. Im Folgenden<br />

werden einige Studien mit spezifischen Daten für<br />

Niederösterreich präsentiert.<br />

Statuserhebung des Gewichts (Zwiauer et al., 2007)<br />

Eine bundesweite Feldstudie zur Erhebung der Häufigkeit<br />

von Über- und Untergewicht bei 6- bis 14-jährigen<br />

Schülerinnen und Schülern wurde im Schuljahr<br />

2005/2006 durchgeführt (Zwiauer et al., 2007).<br />

Schulärzte/-ärztinnen wurden gebeten, die im Rahmen<br />

der schulärztlichen Untersuchungen erhobenen<br />

Daten zur Verfügung zu stellen. Im Durchschnitt betrug<br />

die Response-Rate in den Bundesländern 15<br />

Prozent; für Niederösterreich lag sie bei 7 Prozent.<br />

Die Einteilung in Gewichtsklassen erfolgte entsprechend<br />

der Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft für<br />

Adipositas im Kindes- und Jugendalter mittels Body<br />

Mass Index (BMI = kg dividiert durch m 2 ) entsprechend<br />

alters- und geschlechtsspezifischer Perzentiltabellen<br />

(Kromeyer-Hauschild et al., 2001). Als Grenzwerte<br />

wurden herangezogen: 90. Perzentil (P90) für<br />

Übergewicht (d.h. 90 Prozent der Kinder/Jugendlichen<br />

gleichen Alters und gleichen Geschlechts haben<br />

ein niedrigeres Gewicht), 97. Perzentil (P97) für Adipositas,<br />

10. Perzentil (P10) für Untergewicht und 3.<br />

Perzentil (P3) für starkes Untergewicht.<br />

• In Niederösterreich waren 11.1 Prozent der Mädchen<br />

und 11.6 Prozent der Buben übergewichtig<br />

(Tabelle 1).<br />

• Die Häufigkeit von Adipositas betrug 8.6 Prozent<br />

bei den Mädchen und 10.8 Prozent bei den Buben.<br />

Diese Werte sind etwas höher als der Bundesdurchschnitt,<br />

was durch das bekannte Ost-West-<br />

Gefälle in Österreich bezüglich Übergewicht und<br />

Adipositas bedingt ist (Tabelle 1).<br />

• Für Untergewicht stehen keine bundesländerspezifischen<br />

Daten zur Verfügung. Bundesweit waren<br />

5.8 Prozent der Mädchen und 4.7 Prozent der Buben<br />

untergewichtig sowie 2.9 Prozent der Mädchen<br />

und 2.5 Prozent der Buben stark untergewichtig<br />

(Tabelle 1).<br />

12 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Tabelle 1: Häufigkeit von Untergewicht, Übergewicht und Adipositas in Österreich bzw. Niederösterreich<br />

Österreich (n = 114148) NÖ (n = 10121)<br />

Mädchen Buben Mädchen Buben<br />

st. Untergewicht 2,9 % 2,5 % k.A. k.A.<br />

Untergewicht 5,8 % 4,7 % k.A. k.A.<br />

Übergewicht 10,4 % 11,4 % 11,1 % 11,6 %<br />

Adipositas 7,3 % 8,8 % 8,6 % 10,8 %<br />

Trends bei Gewicht und Risikofaktoren für Essstörungen<br />

in Niederösterreich<br />

Speziell für Niederösterreich gibt es zwei Studien in<br />

annähernd repräsentativen Stichproben von Schülerinnen<br />

und Schülern zwischen 10 und 19 Jahren aus<br />

den Jahren 1993 und 2004, die mit den gleichen Fragebögen<br />

durchgeführt wurden, und somit die Abschätzung<br />

eines zeitlichen Trends erlauben. Allerdings<br />

handelt es sich bei diesen Studien um das selbstberichtete<br />

Gewicht, da eine objektive Gewichtsmessung<br />

nicht möglich war. Aus Häufigkeitsstudien zum<br />

Gewicht weiß man, dass im Durchschnittsbereich das<br />

selbstberichtete Gewicht recht zuverlässig angegeben<br />

wird, bei Untergewicht etwas nach oben verfälscht<br />

wird und bei Übergewicht und Adipositas das<br />

Gewicht etwas nach unten verfälscht wird.<br />

Die zwei Studien wurden im Herbst 1993 und im<br />

Herbst 2004 durchgeführt (Waldherr, 1995; Friedl,<br />

Waldherr, Rathner, 2005; Friedl, 2008). Bei den<br />

Stichproben handelte es sich um Clusterstichproben,<br />

d.h. es wurden ganze Schulklassen in verschiedenen<br />

Schultypen (Hautpschulen, AHS Unter- und Oberstufen,<br />

berufsbildende Schulen, Berufsschulen) in mehreren<br />

Schulstandorten in Niederösterreich (St. Pölten,<br />

Krems, Tulln, Neulengbach, Hainfeld, aber auch kleinere<br />

(Markt-)Gemeinden) befragt (Tabelle 2). Die Erhebungen<br />

wurden durch den Landesschulrat für Niederösterreich<br />

genehmigt, es wurden schriftliche Einverständniserklärungen<br />

der Eltern eingeholt und die<br />

Teilnahme der Schüler/innen erfolgte auf freiwilliger<br />

Basis.<br />

Bei den Fragebögen, die von den Schülerinnen und<br />

Schülern ausgefüllt wurden, handelte es sich um das<br />

Eating Disorder Inventory-2 (Garner, 1991; deutschsprachige<br />

Version: Rathner & Waldherr, 1997) inklusive<br />

EDI-Symptomcheckliste (Alter, Gewicht,<br />

Größe, Diäten, Erbrechen,…) sowie das Anorexia Nervosa<br />

Inventar zur Selbstbeurteilung (Fichter & Keeser,<br />

1980; Rathner & Rainer, 1997). Die Einteilung in<br />

die Gewichtsklassen erfolgte ebenfalls entsprechend<br />

der Perzentiltabellen des BMI (Kromeyer-Hauschild<br />

et al., 2001).<br />

• Nach dem selbstberichteten Gewicht ist sowohl der<br />

Anteil von Schülerinnen mit Adipositas (BMI ><br />

P97) zwischen 1993 und 2004 von 1.6 Prozent signifikant<br />

auf 4.5 Prozent angestiegen (d.h. fast eine<br />

Verdreifachung) als auch der Anteil an Schülerinnen<br />

mit starkem Untergewicht (BMI < P3) von 2.2<br />

Prozent auf 3.9 Prozent (fast eine Verdoppelung; p<br />

< 0.001; Abbildung 1a).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 13


Tabelle 2: Stichproben<br />

1993 2004<br />

Anzahl der Schulen 16 13<br />

Schülerinnen Anzahl (N) 1080 585<br />

Alter (Mittelwert; Standardabweichung) 14.7; 2.2 14.9; 2.0<br />

Schüler Anzahl (N) 580 296<br />

Alter (Mittelwert; Standardabweichung) 13.4; 2.0 14.5; 2.0<br />

• Bei den Schülern hat sich die Häufigkeit von Übergewicht<br />

(BMI zwischen P90 und P97) verdoppelt<br />

(von 4.7 Prozent auf 9.5 Prozent; p = 0.002), die<br />

Häufigkeit von Adipositas (BMI > P97) ist hingegen<br />

geringer (von 2.7 Prozent auf 1.8 Prozent; Abbildung<br />

1b) geworden.<br />

• Der Anteil untergewichtiger Schüler/innen (BMI<br />

zwischen P3 und P10) ist zwischen 1993 und 2004<br />

leicht gesunken (s. Abbildungen 1a und 1b).<br />

• Bei den Risikofaktoren Körperunzufriedenheit (erhoben<br />

durch die Skala „Body Dissatisfaction“ des<br />

EDI-2) und Gefühle der eigenen Unzulänglichkeit<br />

(erhoben durch die Subskala „Ineffectiveness“ des<br />

EDI-2) zeigten sich nur bei den Schülern signifikante<br />

Anstiege zwischen 1993 und 2004 (Abbildungen<br />

2 und 3). In beiden Jahren hatten die Schülerinnen<br />

höhere Werte als die Schüler.<br />

• Der Anteil der Schülerinnen, die angaben, dass sie<br />

mindestens ein Mal Diät gehalten haben aus Figurgründen,<br />

ist leicht, aber nicht signifikant von 50.2<br />

Prozent auf 54.1 Prozent angestiegen (p = 0.064).<br />

Bei den Schülern gab es hingegen einen signifikan-<br />

Abbildung 1a: Häufigkeit der Gewichtsklassen 1993 und 2004 bei Mädchen<br />

Schülerinnen<br />

10<br />

8<br />

Prozent<br />

6<br />

4<br />

2<br />

1993<br />

2004<br />

0<br />

< P3 P3 - P10 P90 - P97 > P97<br />

14 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Abbildung 1b: Häufigkeit der Gewichtsklassen 1993 und 2004 bei Buben<br />

Schüler<br />

10<br />

8<br />

6<br />

Prozent 1993<br />

4<br />

2004<br />

2<br />

0<br />

< P3 P3 - P10 P90 - P97 > P97<br />

ten Anstieg von 19.2 Prozent auf 29.2 Prozent (p <<br />

0.001; Abbildung 4).<br />

• Im Vergleich zum Jahr 1993 gaben im Jahr 2004<br />

fast doppelt so viele Schülerinnen und Schüler regelmäßigen<br />

Sport zur Gewichtskontrolle an (p <<br />

0.001; Abbildung 4).<br />

• Bei den Schülern hat sich die Häufigkeit von Fressanfällen<br />

(d.h. Aufnahme einer ungewöhnlich großen<br />

Nahrungsmenge in kurzer Zeit bis ein unangenehmes<br />

Völlegefühl auftritt, Verlust der Kontrolle<br />

über die Nahrungsaufnahme) verdoppelt (von<br />

5.5 Prozent im Jahr 1993 auf 11.1 Prozent im Jahr<br />

2004, p < 0.001; Abbildung 4). Dieses Ergebnis<br />

sollte jedoch nur mit äußerster Vorsicht interpre-<br />

Abbildung 2: Durchschnittliche Scores in der Subskala „Körperunzufriedenheit“ für Schülerinnen und Schüler in<br />

den Jahren 1993 und 2004<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Körperzufriedenheit<br />

10-12,9 13-15,9 ≥ 16<br />

Altersgruppe<br />

Schüler 1993<br />

Schüler 2004<br />

Schülerinnen 1993<br />

Schülerinnen 2004<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 15


Abbildung 3: Durchschnittliche Scores in der Subskala „Gefühle der Unzulänglichkeit“ für Schülerinnen und<br />

Schüler in den Jahren 1993 und 2004<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Gefühl der Unzulänglichkeit<br />

Schüler 1993<br />

Schüler 2004<br />

Schülerinnen 1993<br />

Schülerinnen 2004<br />

10-12,9 13-15,9 ≥ 16<br />

Altersgruppe<br />

tiert werden, da die Einschätzung, was ein Fressanfall<br />

ist, schon für Expert/inn/en sehr schwierig ist<br />

und die Schüler dazu neigten, Fressanfälle anzugeben.<br />

Bei den Schülerinnen ist die Häufigkeit von<br />

Fressanfällen hingegen leicht zurückgegangen von<br />

12.2 auf 9.8 Prozent.<br />

• Im Jahr 2004 gaben signifikant mehr Schülerinnen<br />

bulimische Verhaltensweisen an (Fressanfälle und<br />

anschließende gegensteuernde Maßnahmen wie<br />

Erbrechen), nämlich 5.8 Prozent im Vergleich zu 4<br />

Prozent (p = 0.042; Abbildung 4). Bei Schülern<br />

blieb der Anteil in etwa gleich.<br />

• Purging-Verhalten, also Erbrechen, Abführmittel,<br />

usw., ohne Fressanfälle gab im Jahr 2004 ein ungefähr<br />

gleicher Prozentsatz der Schülerinnen an als<br />

im Jahr 1993. Bei Schülern gab es einen leichten<br />

Rückgang von 3.8 auf 1.6 Prozent (Abbildung 4).<br />

Zusammenfassung<br />

Die Ergebnisse der beiden im Abstand von etwa zehn<br />

Jahren durchgeführten Studien zeigen, dass der soziale<br />

Druck dem vorherrschenden Körperideal zu<br />

entsprechen, vermehrt auch auf Buben und Männer<br />

wirkt und die Häufigkeit gemeinsamer Risikofaktoren<br />

für Essstörungen und Adipositas auch in Niederösterreich<br />

angestiegen ist. Parallel dazu zeigen die für<br />

Niederösterreich zur Verfügung stehenden Daten sowohl<br />

einen Anstieg der Häufigkeiten von Übergewicht<br />

/ Adipositas bei Schülerinnen und Schülern als<br />

auch von Untergewicht bei Schülerinnen. Verstärkte<br />

gemeinsame Präventionsarbeit für Adipositas und<br />

Essstörungen ist daher auch in Niederösterreich dringend<br />

zu empfehlen.<br />

Empfehlungen für die Präventionsarbeit<br />

Oberste Prämisse bei der Konzeption von Präventionsmaßnahmen<br />

muss sein, keine negativen Effekte<br />

zu erzeugen. Die bisher vorherrschenden problembasierten,<br />

verhaltensorientierten, die Eigenverantwortung<br />

betonenden Ansätze in der Adipositas-Prävention<br />

sind daher zu vermeiden, da sie zu Schuldzuweisungen,<br />

Stigmatisierungen und Diskriminie-<br />

16 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Abbildung 4: Häufigkeiten von auffälligem Essverhalten und einer Gewichtszunahme gegensteuernden Maßnahmen<br />

Auffälliges Essverhalten gegensteuernde Maßnahmen<br />

Prozent<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Schülerinnen<br />

Schüler<br />

Jahr 1993 Jahr 2004 Jahr 1993 Jahr 2004<br />

Diät<br />

50,2<br />

54,1<br />

19,2<br />

29,2<br />

Sport zur Gewichtskontrolle<br />

13,8<br />

21,3<br />

7,9<br />

16,0<br />

Binge Eating<br />

12,2<br />

9,8<br />

5,5<br />

11,2<br />

Binge Eating + Purging<br />

4,0<br />

5,8<br />

1,9<br />

1,1<br />

Purging<br />

9,2<br />

9,9<br />

3,8<br />

1,6<br />

rungen der Betroffenen führen, welche schwerwiegende<br />

Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen<br />

haben bis hin zur Entwicklung einer Depression,<br />

Essstörung und/oder Adipositas (vgl. z.B. Puhl & Latner,<br />

2007; Puhl & Heuer, 2010). Auf der Grundlage<br />

des vorhandenen Wissens zur Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen<br />

gegen Essstörungen und Adipositas<br />

(vgl. Stice & Shaw, 2004; O’Dea, 2005; Stice et<br />

al., 2006; Bembejew et al., 2010; Koersten-Reck et al.,<br />

2011) lassen sich einige wichtige Prinzipien für gemeinsame<br />

Präventionsmaßnahmen ableiten.<br />

1. Aufgrund der komplexen Ursachen von Adipositas<br />

und Essstörungen müssen Präventionsmaßnahmen<br />

auf mehreren Ebenen ansetzen, nicht nur auf<br />

der Verhaltensebene. Vielmehr sind gesellschaftliche<br />

Ansätze der Verhältnisprävention notwendig.<br />

2. Prävention ist nicht Behandlung. Gewichtskontrollen,<br />

Diätempfehlungen, etc., sind der individuellen<br />

schulärztlichen Betreuung oder einem klinischen<br />

Setting vorbehalten (O’Dea, 2005).<br />

3. Kinder- und Jugendgesundheit darf nicht von Adipositas-Prävention<br />

dominiert werden. Kinder- und<br />

Jugendgesundheit besteht aus vielen Aspekten wie<br />

psychischer Gesundheit, Sicherheit und sozialer<br />

Unterstützung, ausreichender Versorgung mit allen<br />

notwendigen Vitaminen und Nährstoffen für Wachstum<br />

und Entwicklung, etc. (O’Dea, 2005). Diese<br />

dürfen nicht vernachlässigt werden.<br />

4. Der Fokus sollte auf Schutzfaktoren sowie auf „Gesundheit<br />

für alle, unabhängig vom Gewicht“, liegen<br />

und nicht auf Risikofaktoren, Gewicht und Schuldzuweisungen<br />

an Betroffene und deren Familien.<br />

5. Bewegung sollte „Spaßfaktor“ haben und nicht negativ<br />

besetzt werden als „Mittel zur Gewichtskontrolle“.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 17


6. Jede Präventionsmaßnahme muss Stigmatisierungen<br />

und Diskriminierungen nicht nur vermeiden,<br />

sondern ihnen aktiv entgegenwirken und diesbezüglich<br />

auch evaluiert werden.<br />

Insgesamt bedeutet das einen Paradigmenwechsel in<br />

Richtung des Konzepts der Gesundheitsförderung<br />

entsprechend der Ottawa Charta (WHO, 1986), bei<br />

dem die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten<br />

sowie der Aufbau von Schutzfaktoren und die<br />

Ressourcenstärkung im Vordergrund stehen.<br />

Die Verantwortung für die Inhalte und die Richtigkeit der Angaben externer AutorInnen liegt bei den externen AutorInnen.<br />

Literatur:<br />

Battle, E.K., & Brownell, K.D. (1996). Confronting a rising tide of<br />

eating disorders and obesity: Treatment vs. Prevention and policy.<br />

Addictive Behaviors, 21, 755-765.<br />

Bembejew, B., Isenschmid, B., & Rytz, T. (2010). Evidenz in der<br />

Prävention von Essstörungen und Adipositas. Eine Literaturrecherche.<br />

www.pepsuisse.ch, Fachbeiträge, 1, 1-8.<br />

Danielzik, S. & Müller, M.J. (2006). Sozioökonomische Einflüsse<br />

auf Lebensstil und Gesundheit von Kindern. Deutsche Zeitschrift<br />

für Sportmedizin, 57(9), 214-219.<br />

Fichter, M.M. & Keeser, W. (1980). Das Anorexia-nervosa-Inventar<br />

zur Selbstbeurteilung (ANIS). Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten,<br />

228, 67-89.<br />

Friedl, H. (2008). Diätwahn und Essverhaltensstörungen: Ein<br />

Vergleich an niederösterreichischen Schulen zwischen 1993 und<br />

2004. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Wien: Universität Wien.<br />

Friedl, H., Waldherr, K., & Rathner, G. (2005). Restrained and<br />

disturbed eating behaviour in adolescents from Lower Austria in<br />

1993 and 2004. Poster präsentiert beim 9. General Meeting des<br />

European Council on Eating Disorders, 7.-9. September 2005,<br />

Innsbruck.<br />

Garner, D.M. (1991). Eating Disorder Inventory-2. Professional<br />

Manual. Odessa, FL: Psychological Assessment Resources.<br />

Korsten-Reck, U., Widhalm, K., Berg, A., Kromeyer-Hauschild,<br />

K., Kunze, D., Mayer, H., Moß, A., Müller, M.J., Rudloff, C.,<br />

Wabitsch, M. (2011). Prävention der Adipositas im Kindes- und<br />

Jugendalter. In Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter<br />

(Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik, Therapie und Prävention<br />

der Adipositas im Kindes- und Jugendalter.<br />

http://www.aga.adipositas-gesellschaft.de<br />

Kromeyer-Hauschild, K., Wabitsch, M., Kunze, D., Geller, F.,<br />

Geiß H.C., Hesse, V., Hippel, A., Jaeger, U., Johnson, D., Korte<br />

W., Menner, K., Müller, G., Müller, J.M., Niemann-Pilatus, A.,<br />

Remer, T., Schaefer, F., Wittchen, H.-U., Zabransky, S., Zellner,<br />

K., Ziegler, A., Hebebrand, J. (2001). Perzentile für den Bodymass-index<br />

für das Kinder- und Jugendalter unter Heranziehung<br />

verschiedener deutscher Stichproben. Monatsschrift Kinderheilkunde,<br />

149, 807-818.<br />

Marmot, M. (2004). Status Syndrome – how your social standing<br />

directly affects your health. London: Bloomsbury.<br />

O’Dea, J.A. (2005). Prevention of child obesity: `First, do no<br />

harm‘. Health Education Research, 20(2), 259-265.<br />

Puhl, R.M. & Heuer, C.A. (2010). Obesity Stigma: Important Considerations<br />

for Public Health. American Journal of Public Health,<br />

100(6), 1019-1028.<br />

Puhl, R.M. & Latner, J.D. (2007). Stigma, Obesity, and the Health<br />

of the Nation’s Children. Psychological Bulletin, 133(4), 557-580.<br />

Rathner, G. & Rainer, B. (1997). Normen für das Anorexia-nervosa-Inventar<br />

zur Selbstbeurteilung bei weiblichen Adoleszenten<br />

der Risikoaltersgruppe für Essstörungen. Zeitschrift für Klinische<br />

Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, 45, 302-318.<br />

Rathner, G & Waldherr, K (1997). Eating Disorder Inventory-2:<br />

Eine deutschsprachige Validierung mit Normen für weibliche und<br />

männliche Jugendliche. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, 157-182.<br />

Smith, J.P. (2008). Shared Risk Factors for Youth Obesity and Disordered<br />

Eating. Washington: American Psychological Association.<br />

http://www.apa.org/about/gr/pi/advocacy/2008/shared-risk.pdf<br />

(zuletzt eingesehen: 30.9.<strong>2012</strong>)<br />

Stice, E. & Shaw, H. (2004). Eating Disorder Prevention Programs:<br />

A Meta-Analytic Review. Psychological Bulletin, 130, 206-227.<br />

Stice, E., Shaw, H., & Marti, C.N. (2006). A Meta-Analytic Review<br />

of Obesity Prevention Programs for Children and Adolescents:<br />

The Skinny on Interventions that work. Psychological Bulletin,<br />

132, 667-691.<br />

Waldherr, K. (1995). Eine deutschsprachige Validierung des Eating<br />

Disorder Inventory-2. Unveröffentlichte Dipomarbeit. Wien:<br />

Universität Wien.<br />

World Health Organizations (1986). Ottawa Charter for Health<br />

Promotion: An International Conference on Health Promotion, the<br />

move towards a new public health. 17-21 November, World Health<br />

Organizations, Ottawa, Canada.<br />

Zwiauer, K., Burger, P., Hammer, J., Hauer, A., Lehner, A.,<br />

Lehner, P., Mutz, I., & Rust, P. (2007). Studienbericht: Österreichweite<br />

Feldstudie zur Erhebung der Prävalenz von Übergewicht<br />

bei 6- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern. Wien:<br />

Österreichisches Grünes Kreuz für Gesundheit.<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


S U C H T V O R B E U G U N G<br />

Wir wollen Menschen helfen, ihren Lebensweg<br />

suchtfrei zu beschreiten. Wir<br />

wollen sie dabei unterstützen, mit all<br />

den Risiken des Lebens bestmöglich<br />

umgehen zu können.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 19


1. Säule<br />

SUCHTVORBEUGUNG<br />

DSA Markus<br />

Weißensteiner, MSc<br />

Leiter Abteilung<br />

Suchtvorbeugung<br />

Suchtvorbeugung geht uns alle an – jeden einzelne<br />

Person und unsere ganze Gesellschaft!<br />

In diesem Sinne setzen wir Angebote für die Bereiche<br />

Kindergarten, Schule, Jugendarbeit, Erwachsene bzw.<br />

Eltern, Betriebe, Gemeinde und Vereine. Auch im Rahmen<br />

der Stellungskommission gibt es maßgeschneiderte<br />

Information und die Auseinandersetzung mit den<br />

Themen Sucht und Suchtvorbeugung für junge Männer.<br />

„Alle Menschen“ mit Einzel-Events anzusprechen<br />

kann nicht unser Bestreben sein. Denn einmalige Aktionen<br />

sind von ihrer Wirksamkeit her betrachtet<br />

nicht zielführend. Vielmehr geht es darum, einen Prozess<br />

in Gang zu bringen bzw. weiter zu führen, bei<br />

welchem eine immer wiederkehrende und sich weiter<br />

entwickelnde Auseinandersetzung mit der Thematik<br />

passiert. Die Integration des Themas in den<br />

Alltag entspricht dem Weg, welchen Suchtprävention<br />

in Niederösterreich schon an vielen Orten geht und<br />

an anderen Orten weiter anstrebt.<br />

Damit Bemühungen nicht Bemühungen bleiben, müssen<br />

die richtigen bzw. wirksame Maßnahmenbündel<br />

für die jeweilige Zielgruppe zur passenden Zeit eingesetzt<br />

werden. Das erfordert neben einem differenzierten<br />

Vorgehen auch eine ständige Integration<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse sowohl auf theoretischer<br />

als auch auf praktischer Ebene in all die Angebote<br />

der Suchtvorbeugung.<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ forciert umfassende,<br />

nachhaltige, professionelle Suchtvorbeugung<br />

und hat entsprechende Angebote.<br />

Die Umsetzung diverser Maßnahmen passiert auch<br />

mit Unterstützung vieler KooperationspartnerInnen.<br />

Mit dem qualifizierten hauptamtlichen Team der<br />

<strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ werden Angebote<br />

auf dem neuesten Stand gehalten und Neuerungen in<br />

den Produktkatalog aufgenommen. Ein Pool erfahrener<br />

ReferentInnen ist das ganze Jahr über im Einsatz,<br />

um viele tausende Menschen jeden Alters persönlich<br />

zu erreichen - mit dem Ziel, die Entstehung von Sucht<br />

zu verhindern und ein möglichst gesundes Leben zu<br />

fördern. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden!<br />

Suchtvorbeugung geht uns alle an – gerne unterstützen<br />

wir Sie dabei!<br />

20 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


1. Säule<br />

SUCHTVORBEUGUNG<br />

Ausführungsstandards der Suchtvorbeugung<br />

(Markus Weißensteiner, eigene Darstellung)<br />

Im Berichtsjahr gab es natürlich zahlreiche Neuerungen.<br />

In den Bereichen Schule und außerschulische Jugendarbeit<br />

kann mit „free your mind“ ein Parkour zu<br />

den Themen Alkohol und Nikotin gebucht werden.<br />

Die TeilnehmerInnen beschäftigen sich dabei beispielsweise<br />

mit Motivationen zum Konsum bzw.<br />

Nicht-Konsum von Alkohol und Nikotin, aber auch<br />

mit Gruppendruck und dem verantwortungsbewussten<br />

Konsum. Im Rahmen des gleichlautenden Gruppenprogramms<br />

können Jugendliche bzw. junge Erwachsene<br />

nun ein Angebot zur Rauchreduktion des Nikotinkonsums<br />

bzw. Rauchentwöhnung in Anspruch<br />

nehmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 21


1. Säule<br />

SUCHTVORBEUGUNG<br />

Die Ausweitung der Workshops für Berufsschulen resultiert<br />

in einer wesentlich intensiveren Beschäftigung<br />

mit riskanten Verhaltensweisen und einer umfassenderen<br />

Auseinandersetzung mit Suchtvorbeugung.<br />

Durch die Veranstaltung eines Symposiums zum<br />

Thema „Umgang mit Essstörungen und Adipositas in<br />

der Schule“ in Kooperation mit der Pädagogischen<br />

Hochschule NÖ/Baden konnten PädagogInnen und<br />

Fachkräfte ihr Wissen erweitern und Sicherheit im<br />

praktischen Umgang mit diesen Erkrankungen gewinnen.<br />

Die dem Thema entsprechenden Workshops und<br />

Schulungen für PädagogInnen („Ich bin ich“ und „Männer<br />

leben anders“) wurden um einen Elternabend ergänzt.<br />

Dadurch besteht für alle Personengruppen im<br />

System Schule (SchülerInnen, PädagogInnen, Eltern)<br />

die Möglichkeit, sich mit der Thematik Essstörungen<br />

fundiert auseinander zu setzen.<br />

Da alle Kinder und Jugendlichen das Schulsystem<br />

durchlaufen, erfährt die „Schule“ im Zusammenhang<br />

mit Suchtvorbeugung ganz besondere Bedeutung.<br />

Umso erfreulicher ist es, dass es zur Konzeption und<br />

Vorbereitung eines Lehrganges für Suchtprävention<br />

in der Schule in Kooperation mit der Pädagogischen<br />

Hochschule NÖ/Baden gekommen ist. Die Umsetzung<br />

des Lehrganges findet im Schuljahr <strong>2012</strong>/13 statt.<br />

Die Etablierung des Lehrganges ist geplant.<br />

Wie schon im vergangenen Jahr hat uns auch heuer<br />

das Thema Glücksspiel beschäftigt. Einige spezielle<br />

Zielgruppen sind in hohem Ausmaß von Problemen<br />

im Zusammenhang mit Glücksspiel betroffen. Als erster<br />

Schritt konnte eine Broschüre mit Informationen,<br />

Selbsttest, Hinweisen für Eltern und Angehörige, etc.<br />

erstellt werden.<br />

Neben der Elternarbeit, welche im Rahmen von Projekten<br />

an Schulen passiert, konnten Erwachsene im<br />

abgelaufenen Berichtsjahr auch an Informationsabenden<br />

und Workshops in den niederösterreichischen<br />

Bildungshäusern teilnehmen. Hier lag der Schwerpunkt<br />

auf Risiken und Chancen der neuen Medien.<br />

Die erwähnten Aktivitäten entsprechen nur einem<br />

Auszug aus einer Fülle an Tätigkeiten und Angeboten.<br />

In der Folge finden Sie eine Kurzdarstellung diverser<br />

weiterer Angebote und einige Statistiken und<br />

Tabellen zur Umsetzung von Maßnahmen. Die Maßnahmen<br />

im Bereich der Qualitätssicherung finden<br />

Sie, dem NÖ Suchtplan 2011-2015 entsprechend, ab<br />

Seite 51.<br />

22 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Projektangebote der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ<br />

Abteilung Suchtvorbeugung<br />

Weinen Wüten Lachen<br />

In diesem Projekt wird Schlüsselpersonen im Bereich Kindergarten<br />

(LeiterInnen, KindergartenpädagogInnen, Sonder- und HeilpädagogInnen,<br />

...) das Umsetzen von universeller Suchtvorbeugung<br />

im pädagogischen Alltag näher gebracht.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Konflikte<br />

& Kommunikation, sonstiges<br />

Workshops im Kindergarten<br />

Im Rahmen von Workshops werden Informationen zur Suchtvorbeugung<br />

unter Berücksichtigung der Entwicklungsstufen von Kindergartenkindern<br />

und deren Bedürfnissen mit KindergartenpädagogInnen<br />

und HortnerInnen erarbeitet.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Konflikte<br />

& Kommunikation<br />

Herr Anders<br />

Die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ führt gemeinsam mit dem<br />

TEAM SIEBERER das suchtpräventive Mitspieltheater „Herr Anders“<br />

für SchülerInnen von 6-10 Jahren mit pädagogischer Begleitung<br />

für Eltern und PädagogInnen durch.<br />

Lebenskompetenzen, Konflikte<br />

& Kommunikation, Medien,<br />

sonstiges<br />

Eigenständig Werden<br />

Im Volksschulbereich bietet sich als Fortbildung für PädagogInnen<br />

zur Suchtvorbeugung das erste österreichweit standardisierte<br />

Lebenskompetenzprogramm „Eigenständig Werden“ an.<br />

Lebenskompetenzen, Konflikte<br />

& Kommunikation, Sucht- und<br />

Gewaltprävention, sonstiges<br />

Das Stationenmodell<br />

Dies ist ein Projekt zur Suchtvorbeugung ab der 5. Schulstufe, das<br />

einen Workshop für SchülerInnen, eine Fortbildung für PädagogInnen<br />

sowie einen themenspezifischen Elternabend beinhaltet.<br />

Das Besondere des Projekts ist die Integration der PädagogInnen<br />

durch Mitarbeit bei den Stationen, während die SchülerInnen die<br />

Stationen im Rotationsbetrieb durchlaufen.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtmittelgesetz,<br />

diverse Suchtformen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Kindergarten 11/12 Schule<br />

Außerschulische Jugendarbeit<br />

Eltern<br />

23


Ch@ck your limits<br />

Dieses Schulprojekt befasst sich in einem SchülerInnenworkshop<br />

(6.-11. Schulstufe), einer PädagogInnenfortbildung und einem Elternabend<br />

mit der Herausforderung eines angemessenen Umgangs<br />

mit Neuen Medien.<br />

Medien, geschlechtssensible<br />

Suchtvorbeugung, diverse<br />

Suchtformen, Risiko & Gewalt<br />

feel ok<br />

In einer zweistündigen Fortbildung werden PädagogInnen, die<br />

SchülerInnen ab der 6. Schulstufe unterrichten, in das wissenschaftlich<br />

fundierte, internetbasierte Computerprogramm eingeschult,<br />

das vielfältige Themenbereiche der Suchtvorbeugung für<br />

Jugendliche unterrichtsfreundlich aufbereitet.<br />

diverse Suchtformen, Lebenskompetenzen,<br />

Medien, sonstiges<br />

Step by Step<br />

In diesem Stufenmodell zur Früherkennung und Krisenintervention<br />

bei verhaltensauffälligen bzw. suchtgefährdeten SchülerInnen<br />

werden PädagogInnen an Pflicht- und weiterführenden<br />

Schulen in drei aufeinanderfolgenden Modulen in den Umgang mit<br />

suchtmittelkonsumierenden SchülerInnen eingeschult.<br />

diverse Suchtformen, Suchtmittelgesetz,<br />

Lebenskompetenzen,<br />

sonstiges<br />

Helfen statt Strafen<br />

DirektorInnen sowie PädagogInnen erhalten ein an einen konkreten<br />

Fall angepasstes Beratungs- oder Workshopangebot. In diesem<br />

Setting wird der gesetzeskonforme Umgang bei Verdacht auf<br />

Suchtmittelmissbrauch an Schulen vermittelt.<br />

Suchtmittelgesetz, Recht & Gesetz,<br />

diverse Suchtformen, Lebenskompetenzen,<br />

sonstiges<br />

PLUS<br />

Das österreichweite Suchtpräventionsprogramm ist für die Altersgruppe<br />

der 10 bis 14 Jährigen an Hauptschulen und AHS – Unterstufen<br />

(ab der 5. Schulstufe) konzipiert und wird als Fortbildung<br />

für PädagogInnen begleitend über 4 Schuljahre angeboten. Das<br />

PLUS - Programm ist ressourcenorientiert, interaktiv, erfahrungsund<br />

erlebnisorientiert und um einen altersadäquaten und bedürfnisorientierten<br />

Ansatz bemüht.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, diverse<br />

Suchtformen, Medien<br />

24 SVB in Vereinen<br />

Institutionen<br />

SVB in Gemeinden<br />

Betriebe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Militärvorträge 11/12


Schule - Workshop<br />

Die von ExpertInnen durchgeführten Workshops entsprechen den<br />

Kenntnissen der modernen Suchtvorbeugung mit dem Ziel der Persönlichkeitsstärkung<br />

und des Ausbaus der persönlichen Schutzfaktoren<br />

der SchülerInnen. Das Projekt besteht aus einem halbtägigen<br />

Workshop für SchülerInnen der 5. Schulstufe, einer LehrerInnenfortbildung<br />

und einem themenspezifischen Elternabend.<br />

Lebenskompetenzen, diverse<br />

Suchtformen, andere Substanzen<br />

Peer Education in der Suchtvorbeugung<br />

SchülerInnen der 10. Schulstufe werden mit den Grundlagen der<br />

Suchtprävention vertraut gemacht und zu Peers ausgebildet, um<br />

ihr soziales Umfeld in dieser Hinsicht positiv zu beeinflussen. Die<br />

teilnehmenden PädagogInnen bekommen eine Ausbildung zum<br />

Thema Sucht und Suchtvorbeugung sowie zu speziellen Anforderungen<br />

des Projekts. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem<br />

NÖ Jugendrotkreuz und dem Landesschulrat für NÖ durchgeführt.<br />

Lebenskompetenzen, Gesprächsführung<br />

& Beratung, diverse<br />

Suchtformen<br />

Ich bin Ich<br />

In diesem mädchenspezifischen Projekt zur Prävention von Essstörungen<br />

werden Schülerinnen ab der 8. Schulstufe in einem<br />

Workshop sowie deren PädagogInnen und Eltern im Rahmen<br />

einer Fortbildung für die Thematik sensibilisiert.<br />

Essstörungen, Lebenskompetenzen,<br />

geschlechtssensible<br />

Suchtvorbeugung, diverse<br />

Suchtformen<br />

Männer leben anders<br />

Dieses burschenspezifische Projekt besteht aus einer Fortbildung<br />

für PädagogInnen und Eltern sowie aus einem Workshop für Schüler<br />

ab der 8. Schulstufe in welchem wichtige Lebenskompetenzen sowie<br />

das Erleben eines angemessenen Risikoverhaltens erarbeitet werden.<br />

Risiko & Gewalt, Essstörungen,<br />

geschlechtssensible Suchtvorbeugung,<br />

Lebenskompetenzen,<br />

diverse Suchtformen<br />

FREE YOUR MIND – Gruppenprogramm<br />

Das Gruppenprogramm für jugendliche RaucherInnen ist ein Projekt<br />

zur Raucherentwöhnung. Das Programm wird über den Zeitraum<br />

von 6 Wochen einmal wöchentlich von spezifisch geschulten<br />

ProjektleiterInnen an Schulen oder Institutionen durchgeführt.<br />

Lebenskompetenzen, Alkohol,<br />

Nikotin<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Kindergarten 11/12 Schule<br />

Außerschulische Jugendarbeit<br />

Eltern<br />

25


FREE YOUR MIND-Parcours<br />

Ein Projekt zur Tabak- und Alkoholprävention, welches den Trend<br />

zum Nichtrauchen bei Jugendlichen stärkt. Der Mitmach-Parcours<br />

vermittelt SchülerInnen ab der 5. Schulstufe interaktiv Informationen<br />

zu den Substanzen Nikotin und Alkohol und unterstützt<br />

LehrerInnen und Eltern mit praktischen Übungen und Tipps.<br />

Lebenskompetenzen, Alkohol,<br />

Nikotin<br />

Fortbildungen für PädagogInnen<br />

PädagogInnenfortbildungen sind in der schulischen Suchtvorbeugung<br />

eines der wichtigsten Aufgabenfelder der Suchtprävention.<br />

Daher hat die <strong>Fachstelle</strong> für den Schulbereich ein vielfältiges,<br />

individuell abstimmbares Angebot für PädagogInnen entwickelt.<br />

diverse Suchtformen<br />

Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule<br />

In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule kommen Schulungen<br />

für PädagogInnen, sowie Tagungen zu unterschiedlichsten<br />

Themen (BerufsschullehrerInnen, Neue Medien, ...) zustande.<br />

diverse Suchtformen<br />

Regionalprojekte<br />

Regionalprojekte können speziell durch die Berücksichtigung regionaler<br />

Rahmenbedingungen sehr umfassend und langfristig wirksam<br />

sein. Zielgruppe sind alle Interessensgruppen einer Gemeinde.<br />

Lebenskompetenzen, diverse<br />

Suchtformen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung<br />

Geh kum Oida!<br />

In Kooperation mit dem SOG.Theater wird das Forumtheater „Geh<br />

kum Oida!“ in der Suchtvorbeugung für 13- bis 15-jährige Jugendliche<br />

im schulischen und außerschulischen Kontext eingesetzt.<br />

Konflikte & Kommunikation, Lebenskompetenzen,<br />

diverse Suchtformen,<br />

Medien, Risiko & Gewalt<br />

What’s up ?<br />

Durch den theaterpädagogischen Workshop nach Augusto Boal<br />

„What’s up?“ wird versucht, 13- bis 15-jährigen SchülerInnen und<br />

Jugendlichen einen kreativen Zugang zum Thema Sucht zu ermöglichen.<br />

Alkohol, Nikotin, Medien, Lebenskompetenzen,<br />

Konflikte &<br />

Kommunikation<br />

26 SVB in Vereinen<br />

Institutionen<br />

SVB in Gemeinden<br />

Betriebe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Militärvorträge 11/12


Wie schütze ich mein Kind vor Sucht<br />

Vortrag für Eltern und Erwachsene zum Thema Sucht & Suchtvorbeugung.<br />

diverse Suchtformen, Alkohol,<br />

Nikotin, Lebenskompetenzen,<br />

Suchtvorbeugung & Erziehung<br />

Jugend und Alkohol<br />

Vortrag für Eltern und Erwachsene zum Konsumverhalten von Alkohol<br />

durch Jugendliche.<br />

Alkohol, Suchtvorbeugung & Erziehung,<br />

Konflikte & Kommunikation,<br />

diverse Suchtformen<br />

Erlebniswelt Internet – Chancen und Gefahren für mein Kind<br />

Vortrag für Eltern und Erwachsene zum Thema Sucht und Neue<br />

Medien.<br />

Medien, Suchtvorbeugung & Erziehung,<br />

Konflikte & Kommunikation,<br />

diverse Suchtformen<br />

Krankheit Sucht – Familie mit Maß und Ziel<br />

Vortrag für Eltern und Erwachsene im Rahmen der Elternschule<br />

des NÖ Familienreferats zum Thema Suchtvorbeugung in der Familie.<br />

diverse Suchtformen, Medien<br />

Suchtvorbeugung in der Familie<br />

Workshop für Eltern und Erwachsene mit grundlegenden Informationen<br />

zu Sucht und Suchtvorbeugung in der Familie.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Konflikte<br />

& Kommunikation, diverse<br />

Suchtformen<br />

Mein Kind ist großartig<br />

Workshop für Eltern mit Infos zur Entwicklung und zu den Bedürfnissen<br />

von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Konflikte<br />

& Kommunikation<br />

Hilfe - mein Kind spinnt<br />

Workshop für Eltern von Jugendlichen mit Infos zur Entwicklung<br />

und zu Bedürfnissen von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren.<br />

Suchtvorbeugung & Erziehung,<br />

Konflikte & Kommunikation,<br />

diverse Suchtformen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Kindergarten 11/12 Schule<br />

Außerschulische Jugendarbeit<br />

Eltern<br />

27


Süchten Grenzen setzen - von Anfang an<br />

Seminar für Eltern von Kindern zwischen 3 bis 6 Jahren, in dem<br />

Erziehungsfragen bearbeitet werden.<br />

Lebenskompetenzen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, diverse<br />

Suchtformen<br />

Elternsein ist manchmal scho(e)n schwer<br />

Seminar für Eltern von Kindern im Volksschulalter zum Thema<br />

Sucht und Suchtvorbeugung in der Familie.<br />

Suchtvorbeugung & Erziehung,<br />

Lebenskompetenzen, Konflikte<br />

& Kommunikation, diverse<br />

Suchtformen<br />

Wenn Kinder flügge werden<br />

Seminar für Eltern von pubertierenden Kindern und Jugendlichen<br />

im Alter von 10 bis 15 Jahren. Unterstützung in schwierigen Erziehungsfragen<br />

und bei Themen wie Alkohol, Nikotin, etc. stehen<br />

im Vordergrund.<br />

Suchtvorbeugung & Erziehung,<br />

Konflikte & Kommunikation,<br />

diverse Suchtformen<br />

Echt … nix für schwache Nerven<br />

Theaterstück für Eltern in Kooperation mit dem TEAM SIEBERER zu<br />

den Themen Erziehung und Suchtvorbeugung.<br />

Konflikte & Kommunikation,<br />

Alkohol, Nikotin, andere Substanzen,<br />

Suchtvorbeugung &<br />

Erziehung<br />

(Sehn-)Sucht und Familie<br />

Ausbildungskurs für Elternkreis-ModeratorInnen mit dem Ziel<br />

erste AnsprechpartnerInnen in der Pfarre und Gemeinde in Bezug<br />

auf Suchtvorbeugung zu sein. Kooperationsprojekt mit dem katholischen<br />

Familienverband der Diözese St. Pölten für Eltern und<br />

Erwachsene.<br />

diverse Suchtformen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Konflikte<br />

& Kommunikation<br />

28 SVB in Vereinen<br />

Institutionen<br />

SVB in Gemeinden<br />

Betriebe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Militärvorträge 11/12


Workshop Basics<br />

Die Auseinandersetzung der Jugendlichen und der MitarbeiterInnen<br />

im Bereich Jugendarbeit mit Themen rund um Sucht und Suchtvorbeugung<br />

soll mithilfe praktischer Methoden angeregt werden.<br />

diverse Suchtformen, Medien,<br />

Glücksspiel, Essstörungen, Lebenskompetenzen<br />

Workshop no risk, no fun?<br />

Jugendliche sollen sich offen mit ihrem eigenen Konsumverhalten<br />

auseinandersetzen und einen bewussteren Umgang mit Rausch<br />

und Risiko kennen lernen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch<br />

in der Lebenskompetenzförderung, im Erkennen der eigenen<br />

Möglichkeiten, der eigenen Grenzen und der Konsequenzen bei<br />

deren Überschreitung.<br />

diverse Suchtformen, Lebenskompetenzen,<br />

Risiko & Gewalt<br />

Workshop Alkohol – Die Suche nach Rausch?<br />

Jugendliche müssen die Fähigkeit entwickeln, mit vielfältigen und<br />

verlockenden Angeboten rund um Alkohol souverän umgehen zu<br />

können. Mit unserem Workshop wollen wir Jugendliche dazu anregen,<br />

persönliche Erfahrungen zu reflektieren und sich ihrer eigenen<br />

Verantwortung bewusst zu werden.<br />

Alkohol, Lebenskompetenzen,<br />

Risiko & Gewalt<br />

Workshop Girls Talk<br />

Mädchen sollen miteinander unrealistische Schönheitsideale hinterfragen,<br />

ein gesundes Körperbild und eine angemessene Körperwahrnehmung<br />

entwickeln und über die verschiedenen Formen<br />

der Essstörung aufgeklärt werden.<br />

Essstörungen, geschlechtssensible<br />

Suchtvorbeugung, Lebenskompetenzen<br />

Workshop Ch@ck your Limits!<br />

Die Medienkompetenz von Jugendlichen soll gestärkt werden, um<br />

sie für das Thema zu sensibilisieren, damit ein konstruktiver Umgang<br />

mit den Neuen Medien erfolgen kann. Mittels methodischer<br />

und praxisnaher Aufarbeitung des Themas sollen sowohl ein Reflexionsprozess<br />

über das eigene Konsumverhalten angeregt, als<br />

auch suchtfördernde Strukturen identifiziert und abgebaut werden.<br />

Medien, Lebenskompetenzen,<br />

Risiko & Gewalt<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Kindergarten 11/12 Schule<br />

Außerschulische Jugendarbeit<br />

Eltern<br />

29


Workshop Streithanseln und Saufbolde<br />

Der Workshop zielt darauf ab den Burschen zu ermöglichen, sich<br />

mit den Themen Rausch, Risiko und Umgang mit Konflikten zu beschäftigen,<br />

ihre eigenen Erfahrungen einzubringen, zu reflektieren<br />

und zu diskutieren.<br />

Risiko & Gewalt, Alkohol, geschlechtssensible<br />

Suchtvorbeugung,<br />

Konflikte & Kommunikation<br />

Seminar Alkohol und Jugendarbeit<br />

Die Vermittlung von Basiswissen zum Thema Alkohol sowie die<br />

weitere Beschäftigung mit theoretischen und praktischen Möglichkeiten<br />

der Prävention stehen im Vordergrund. Es werden persönliche<br />

Erfahrungen aus dem Alltag reflektiert und neue Methoden<br />

für die Praxis von MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit vorgestellt.<br />

Alkohol, Suchtvorbeugung & Erziehung<br />

Seminar Alkohol und Festkultur<br />

Ein zentraler Schwerpunkt ist hierbei, den MitarbeiterInnen in der<br />

Jugendarbeit eine alternative und kreative Festkultur zu vermitteln,<br />

damit diese schließlich in der eigenen Einrichtung bzw. bei eigenen<br />

Veranstaltungen umgesetzt werden kann.<br />

Alkohol, Projektentwicklung in<br />

der Suchtvorbeugung, sonstiges<br />

Seminar Neue Medien in der Jugendarbeit<br />

Das Seminar bietet die Möglichkeit, die aktuellen Lebenswelten bezüglich<br />

Neuer Medien zu beleuchten und Missverständnisse zwischen<br />

den unterschiedlich medienversierten Generationen auszuräumen.<br />

Dabei werden Strategien zur präventiven Bearbeitung des<br />

Themas im Rahmen der außerschulischen Jugendarbeit erörtert.<br />

Medien, Suchtvorbeugung & Erziehung<br />

Seminar Steps for You(th): Eintauchen…<br />

… in die Grundlagen der Suchtvorbeugung<br />

Beginnend mit Definition, Entstehung und Entwicklung von Sucht,<br />

Schutz- und Risikofaktoren, bis hin zu konkreten Maßnahmen soll<br />

der Wissensstand von MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit aktualisiert<br />

und die Möglichkeiten zur Umsetzung von jugendspezifischer<br />

Suchtvorbeugung in der eigenen Einrichtung ausgebaut werden.<br />

diverse Suchtformen, Suchtvorbeugung<br />

& Erziehung, Lebenskompetenzen,<br />

Suchtmittelgesetz,<br />

Recht & Gesetz<br />

30 SVB in Vereinen<br />

Institutionen<br />

SVB in Gemeinden<br />

Betriebe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Militärvorträge 11/12


Seminar Steps for You(th): Auftauchen…<br />

… neuer Möglichkeiten der Suchtvorbeugung<br />

Die MitarbeiterInnen der Jugendarbeit sollen im professionellen<br />

Umgang mit den oft schwierigen Fragen rund um Sucht und Konsum<br />

unterstützt werden. Wir gehen auf die Bedürfnisse der jeweiligen<br />

Einrichtung ein und vermitteln praktische Methoden für<br />

suchtpräventive Projekte.<br />

Projektentwicklung in der<br />

Suchtvorbeugung, diverse<br />

Suchtformen<br />

Seminar Steps for You(th): Abtauchen…<br />

… in die Welt der konsumierenden Jugendlichen<br />

Praktisches und anlassfallbezogenes Wissen über den Umgang mit<br />

suchtmittel-konsumierenden Jugendlichen und Ansätze der indizierten<br />

Prävention soll in der eigenen Einrichtung vermittelt werden,<br />

um das Konsumverhalten besser einschätzen und adäquat<br />

darauf reagieren zu können.<br />

diverse Suchtformen, Suchtmittelgesetz,<br />

sonstiges<br />

Seminar Movin‘- Motivierende Gesprächsführung<br />

Motivierende Gesprächsführung ist ein Beratungsstil, der sich in<br />

der Suchtarbeit in Großbritannien und in den USA entwickelt hat.<br />

Speziell für den Umgang mit wenig motivierten und veränderungsbereiten<br />

KlientInnen wurde von William R. Miller und Stephen<br />

Rollnick das Konzept entwickelt, welches in einem dreitägigen<br />

Seminar mit Übungscharakter vermittelt wird.<br />

Gesprächsführung/Beratung,<br />

Konflikte & Kommunikation, diverse<br />

Suchtformen<br />

Suchtvorbeugung in Betrieben<br />

Vermittlung klarer Strategien zur Sucht-Früherkennung und zum<br />

Umgang mit Suchtmittel-Anlassfällen in Form von Workshops.<br />

Alkohol, diverse Suchtformen<br />

Lehrlingsprojekte<br />

Workshops und eintägige Seminare über Risiken von Substanzkonsum<br />

und Reflexion von Konsummustern für LehrlingsausbildnerInnen<br />

und Lehrlinge.<br />

Alkohol, Cannabis, Medien,<br />

Glücksspiel, diverse Suchtformen,<br />

sonstiges<br />

<strong>Jahresbericht</strong> Kindergarten 11/12 Schule<br />

Außerschulische Jugendarbeit<br />

Eltern<br />

31


Infostand<br />

Der Infostand der <strong>Fachstelle</strong> kommt im Rahmen von Gesundheitstagen<br />

bzw. -messen und Informationsveranstaltungen zum Einsatz.<br />

Zwei Terminals bieten sowohl Information als auch Tests<br />

zum Thema Sucht. Diverse Broschüren und Informationen runden<br />

den betreuten Infostand ab.<br />

diverse Suchtformen<br />

Gemeinde-Workshops<br />

Spezielle Workshopangebote zur Suchtvorbeugung für Gemeinden.<br />

Die Angebote umfassen die Bereiche, die unter dem erweiterten<br />

Suchtbegriff zusammengefasst werden können.<br />

diverse Suchtformen, Medien,<br />

Essstörungen, Lebenskompetenzen<br />

Alkohol und Festkultur<br />

Seminar zum Thema „Alternative Festkultur“ für Gemeinden und<br />

Vereine<br />

Alkohol, sonstiges<br />

Militärvortrag<br />

Vortrag zur Aufklärung über die Themen Sucht und Suchtvorbeugung<br />

junger niederösterreichischer Männer, die zur Stellungsuntersuchung<br />

einberufen werden.<br />

diverse Suchtformen<br />

SVB in Vereinen<br />

Institutionen<br />

SVB in Gemeinden<br />

Betriebe<br />

Militärvorträge<br />

32 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


STATISTIK<br />

Projekte nach Bereichen<br />

196<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1<br />

Schule<br />

36<br />

Eltern<br />

47<br />

Kindergarten<br />

Außerschulisch<br />

162<br />

Militär<br />

37<br />

Gemeinde/<br />

Betriebe<br />

10.000<br />

Erreichte Personen nach Bereichen<br />

15.030<br />

9.144<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

24<br />

603<br />

673<br />

1.632<br />

0<br />

Schule<br />

Eltern<br />

Kindergarten<br />

Außerschulisch<br />

Militär<br />

Gemeinde/<br />

Betriebe<br />

2.580<br />

Einheiten nach Bereichen<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

42,5<br />

103<br />

232,5<br />

162<br />

325,5<br />

0<br />

Schule<br />

Eltern<br />

Kindergarten<br />

Außerschulisch<br />

Militär<br />

Gemeinde/<br />

Betriebe<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 33


Projektzahlen Suchtvorbeugung, Schuljahr 2011/<strong>2012</strong>:<br />

Kategorie Projekte Einheiten<br />

Kindergarten - „Weinen, Wüten, Lachen“ 1 42,5<br />

Kindergarten 1 42,5<br />

Mitspieltheater - „Herr Anders“ 37 166<br />

Mitspieltheater - „Geh kum Oida!“ 14 54<br />

Schule - „Eigenständig werden“ 8 113,5<br />

Schule - „Das Stationenmodell“ 29 400,5<br />

Schule - Workshops 22 409,5<br />

Schule - „FREE YOUR MIND - Parcours“ 5 134<br />

Schule - „FREE YOUR MIND - Gruppenprogramm“ 2 16<br />

Schule - „PLUS“ 4 43<br />

Schule - „Helfen statt strafen“ 1 8<br />

Schule - „Ich bin Ich“ Essstörungsprojekt 22 418,5<br />

Schule - „Männer-Leben-Anders“ Essstörungsprojekt 24 399<br />

Schule - „Ch@ck your Limits!“ - Neue Medien 9 213,5<br />

Schule - Peer Education 6 64<br />

Schule - Veranstaltungen der Päd. Hochschule 3 19<br />

Schule - Amstettner-Modell 10 121,5<br />

Schule 196 2.580<br />

Elternbildung - Workshops 2 12<br />

Elternbildung - „Wie schütze ich mein Kind ...“ 6 12<br />

Elternbildung - „Elternschule Jugend & Alkohol“ 3 6<br />

Elternbildung - Elternbildungsseminar 1 16<br />

Elternbildung - „Erlebniswelt Internet ...“ 4 8<br />

Elternbildung - Elternpass 18 45<br />

Elterntheater - „Echt... nichts für schwache Nerven!“ 2 4<br />

Elternbildung 36 103<br />

Außerschulisch - Workshops für Jugendliche 39 146<br />

Außerschulisch - Workshops in der Jugendarbeit 6 45,5<br />

Außerschulisch - MOVIN’ 2 41<br />

Außerschulisch 47 232,5<br />

Militär - Vortrag für Stellungspflichtige 162 162<br />

Militär 162 162<br />

Betriebe - Lehrlingsprojekte 5 40<br />

Betriebe - Suchtvorbeugung in Betrieben 2 13<br />

Betriebe 7 53<br />

Gemeinde - Infostand 26 261,5<br />

Gemeinde - Vorträge 1 3<br />

Gemeinde - Workshops 2 6<br />

Gemeinde - Sonstiges 1 2<br />

Gemeinde 30 272,5<br />

SUMME 479 3.445,5<br />

34 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Legende: Multi. = MultiplikatorInnen, Päd. = PädagogInnen, Erw. = Erwachsene<br />

Personen Multi. Päd. Erw. Jugend Kinder<br />

24 - 24 - - -<br />

24 - 24 - - -<br />

4.949 - 100 1.108 - 3.741<br />

842 - 34 - 808 -<br />

110 - 110 - - -<br />

3.012 7 208 542 2.255 -<br />

2.430 33 97 282 2.018 -<br />

348 - 36 31 281 -<br />

7 - 1 - 6 -<br />

48 - 48 - - -<br />

34 - - - 34 -<br />

978 1 70 - 907 -<br />

931 - 85 18 828 -<br />

714 - 76 190 448 -<br />

139 7 25 - 107 -<br />

54 - 54 - - -<br />

434 - 57 117 260 -<br />

15.030 48 1.001 2.288 7.952 3.741<br />

52 13 - 39 - -<br />

154 16 6 132 - -<br />

52 - 5 47 - -<br />

27 - - 27 - -<br />

98 4 8 86 - -<br />

188 - - 188 - -<br />

32 - - 32 - -<br />

603 33 19 551 - -<br />

544 1 7 30 506 -<br />

98 86 2 2 8 -<br />

31 31 - - - -<br />

673 118 9 32 514 -<br />

9.144 2 - 9.142 - -<br />

9.144 2 - 9.142 - -<br />

66 - - - 66 -<br />

34 - - 34 - -<br />

100 - - 34 66 -<br />

1.498 107 95 747 470 79<br />

7 7 - - - -<br />

20 - - - 20 -<br />

7 - - 7 - -<br />

1.532 114 95 754 490 79<br />

27.106 315 1.148 12.801 9.022 3.820<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 35


Zufriedenheit mit der fachlichen Beratung<br />

durch die ReferentInnen<br />

93,2<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

6,1<br />

0,7 0<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

Weiterempfehlung der Veranstaltung<br />

100<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0<br />

0%<br />

JA<br />

NEIN<br />

Zufriedenheit mit der Weitergabe von<br />

fachlichen Informationen<br />

90,3<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

9<br />

0 0,7<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

36 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


Weiterempfehlung der <strong>Fachstelle</strong><br />

100<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

JA<br />

0<br />

NEIN<br />

Zufriedenheit mit der organisatorischen<br />

Abwicklung durch die <strong>Fachstelle</strong><br />

91,8<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

8,2<br />

0 0<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

Zufriedenheit mit der Angebotspalette der <strong>Fachstelle</strong><br />

100%<br />

84,7<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

15,3<br />

0 0<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 37


Zufriedenheit mit der Beratung durch die<br />

MitarbeiterInnen der <strong>Fachstelle</strong><br />

100%<br />

95,2<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

4,8<br />

0 0<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

89,6<br />

Zufriedenheit mit der Umsetzung von<br />

inhaltlichen Wünschen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

9,7<br />

0,7 0<br />

0%<br />

Sehr<br />

Eher<br />

Wenig<br />

Nicht zufrieden<br />

Bewertung der Veranstaltung gesamt<br />

(Schulnotensystem)<br />

89,1<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

9,5<br />

1,4 0<br />

0<br />

0%<br />

1 2 3 4 5<br />

38 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


B E R AT U N G & T H E R A P I E<br />

Sucht/Abhängigkeit ist laut WHO eine<br />

schwere psychische Erkrankung unter<br />

der Betroffene leiden. Im Bereich Beratung<br />

und Therapie wollen wir ein vielfältiges<br />

Angebot zur Verfügung stellen<br />

und neue Pilotprojekte initiieren.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 39


2. Säule<br />

BERATUNG & THERAPIE<br />

Mag. a Claudia Bernt<br />

Leiterin Abteilung<br />

Beratung & Therapie<br />

Besondere Schwerpunkte im vergangen Jahr waren<br />

die Erarbeitung von Qualitätskriterien in den Jugendsuchtberatungen<br />

und in der Angehörigenarbeit, sowie<br />

der Ausbau des Netzwerks „DESK“, das sich mit<br />

der Optimierung der Kooperation von Gesundheitswesen,<br />

Jugendwohlfahrt und Suchthilfe bei der Beratung,<br />

Begleitung und Behandlung von suchtbelasteten<br />

Familien rund um die Geburt auseinandersetzt.<br />

Ein ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen und gilt<br />

in diesem <strong>Jahresbericht</strong> kurz umrissen zu werden.<br />

Viele bereits bestehende Angebote wurden weitergeführt<br />

und ausgebaut, neue Projekte sind hinzugekommen.<br />

Die Suchthilfearbeit in Niederösterreich<br />

und deren Koordination entwickelt sich laufend weiter.<br />

Sie steht nicht still, sondern bemüht sich spezielle<br />

Zielgruppen zu erreichen, neue Angebote zu schaffen,<br />

Zugänge zu Institutionen zu verbessern und sich<br />

gleichzeitig immer wieder auch der Qualitätskontrolle<br />

zu unterziehen. In den letzten Jahren belegen<br />

unsere Zahlen, dass die Anzahl jener Personen gestiegen<br />

ist, die die Angebote der ambulanten Suchtberatungen<br />

in Anspruch genommen haben (von 4.244<br />

Personen im Jahr 2010 auf 4.665 Personen im Jahr<br />

2011). Dies stellt eine Herausforderung in manchen<br />

Regionen für MitarbeiterInnen dar.<br />

Mein Dank gilt allen, die engagiert und höchst professionell,<br />

Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

beraten, begleiten und behandeln und sich neben<br />

der Aufrechterhaltung der Qualität in der Beratung<br />

und Behandlung auch zusätzlich Gedanken machen,<br />

welche Angebote entwickelt und ausgebaut werden<br />

müssen, um noch hilfreicher tätig sein zu können.<br />

Suchtberatungen in NÖ<br />

In Niederösterreich steht in jedem Bezirk (Ausnahme<br />

Wien Umgebung: Schwechat und Klosterneuburg)<br />

eine Suchtberatung zur Verfügung. Der Vollausbau ist<br />

wie folgt definiert:<br />

• pro Bezirk, pro 50.000 Einwohner stehen 40 Personalwochenstunden<br />

(30 Std. SozialarbeiterInnen;<br />

5 Std. Ärztin/Arzt; 5 Std. PsychotherapeutInnen)<br />

zur Verfügung.<br />

40 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


2. Säule<br />

BERATUNG & THERAPIE<br />

Die Träger der Suchtberatungen in NÖ sind das Anton<br />

Proksch Institut, die Caritas der Diözese St. Pölten<br />

und die Psychosozialen Zentren GmbH.<br />

Das Angebot wird sehr gut angenommen und die Anzahl<br />

der betreuten Personen wurde im Vergleich zum<br />

Vorjahr massiv gesteigert. In den Suchtberatungen<br />

St. Pölten und Mistelbach wird seit April 2011 als Pilotprojekt<br />

auch Betreuung im Bereich substanzungebundenes<br />

Suchtverhalten angeboten. Die Suchtberatungen<br />

Wiener Neustadt und Baden führen ihr Angebot<br />

in diesem Bereich weiter. Um MitarbeiterInnen<br />

noch besser auf die neue Zielgruppe vorzubereiten<br />

hat die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention eine Fachtagung<br />

organisiert. Weitere Informationen auf Seite 52.<br />

Auf der Fachtagung wurde auch die neue Broschüre<br />

„UnGlück im Spiel – Informationen zur Glücksspielsucht“<br />

präsentiert. Neben der Darstellung von Zahlen<br />

und Fakten, Erkennungsmerkmalen kritischen oder<br />

abhängigen Spielverhaltens und Informationen für<br />

Angehörige, wird auch das Hilfsangebot umfassend<br />

präsentiert.<br />

Jugendsuchtberatung<br />

In Niederösterreich gibt es 4 Jugendsuchtberatungen,<br />

die ein spezielles Angebot für Jugendliche bieten.<br />

Diese Jugendsuchtberatungen sind an Jugendberatungen<br />

oder Jugendzentren angeschlossen. So kann<br />

ein niederschwelliger Zugang geboten werden, der<br />

sich aus Erfahrungswerten der letzten Jahre, als besonders<br />

wesentlich gezeigt hat, um Jugendliche und<br />

junge Erwachsene zu erreichen. Die Jugendsuchtberatungen<br />

haben sich im Berichtsjahr intensiv mit<br />

Qualitätskriterien in der Jugendberatung unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Suchtberatung auseinandergesetzt.<br />

Das Qualitätspapier ist auf unserer<br />

Homepage unter www.suchtpraevention-noe.at im<br />

Bereich Qualitätssicherung und Dokumentation zu<br />

finden.<br />

Angehörigenarbeit<br />

Die Angehörigenarbeit hat in NÖ einen hohen Stellenwert.<br />

Derzeit wird an einem Konzept gearbeitet,<br />

um die Angehörigenarbeit stärker zu bündeln. Der<br />

Verein Angehöriger Drogenabhängiger bietet moderierte<br />

Selbsthilfegruppen an. Die Gruppen finden in<br />

St. Pölten, Wr. Neustadt, Mödling und Amstetten-<br />

Mauer statt. Im Berichtsjahr konnten 361 Besuche<br />

gezählt werden. Informationen rund um das Angebot<br />

des Vereins, der von der <strong>Fachstelle</strong> gefördert wird,<br />

finden Sie auf www.angehoerigen-hilfe.at. In den NÖ<br />

Suchtberatungen werden ebenfalls therapeutisch angeleitete<br />

Angehörigengruppen angeboten. Weiters<br />

arbeitet die Abteilung „Beratung und Therapie“ im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 41


2. Säule<br />

BERATUNG & THERAPIE<br />

Angehörigennetzwerk ANS Ost, unter der Leitung<br />

von Dr. Elisabeth Schmidt, an der Entwicklung von<br />

Qualitätsstandards in der Angehörigenarbeit mit. Die<br />

Arbeitsgruppe konnte ebenfalls im Berichtsjahr ein<br />

Qualitätspapier fertig stellen, dass nicht nur für Einrichtungen<br />

in der Suchthilfe, sondern auch anderen<br />

ProfessionistInnen aus den Bereichen wie Gesundheitswesen,<br />

Psychotherapie oder Sozialarbeit einen<br />

Rahmen geben soll, welche Kriterien in der Arbeit mit<br />

Angehörigen von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

zu berücksichtigen sind, da sie möglichweise<br />

die Beratung und Begleitung erleichtern.<br />

Encare<br />

Die Leitung von Encare Niederösterreich wurde vereinsintern<br />

bereits im Vorjahr von der Abteilung Suchtvorbeugung<br />

in die Abteilung „Beratung und Therapie“<br />

verschoben, um unter anderem das Nützen von Synergien<br />

mit dem aktuell laufenden Projekt „Desk“ zu<br />

ermöglichen.<br />

Das Projekt DESK (Drogen, Eltern, Sucht und Kinder)<br />

hat sich zum Ziel gesetzt:<br />

1. Sensibilisierung der Fachwelt zum Thema „Alkohol<br />

und Schwangerschaft“ und „illegale Substanzen<br />

und Schwangerschaft“<br />

2. Sensibilisierung der schwangeren Frauen und<br />

ihres Umfelds<br />

3. Optimierung der psychosozialen und medizinischen<br />

Betreuung und Behandlung von suchtkranken<br />

Schwangeren rund um die Geburt in NÖ<br />

Folgende Maßnahmen werden zur Zielerreichung<br />

eingesetzt:<br />

In Zusammenarbeit mit der Sucht- und Drogenkoordination<br />

Wien wurden zum Thema „illegale Substanzen<br />

und Schwangerschaft“, jeweils eine Broschüre für<br />

Betroffene und eine für ExpertInnen erstellt. Die erste<br />

Broschüre erschien im Herbst 2010. Die Broschüre<br />

„Schwangerschaft und Drogen“ beantwortet viele<br />

Fragen rund um das Thema Schwangerschaft und illegale<br />

Substanzen für suchterkrankte Frauen. Die<br />

Broschüre wurde an alle Bezirkshauptmannschaften<br />

Niederösterreichs an die Abteilungen Jugendwohlfahrt<br />

und Gesundheit, sowie an die Abteilungen für<br />

Geburtenhilfe und Kinder- und Jugendheilkunde der<br />

Landeskrankenhäuser versendet, wie auch an alle niedergelassenen<br />

GynäkologInnen und Hebammen.<br />

Die Broschüre kann in großer Stückzahl an interessierte<br />

Institutionen aber auch an Einzelpersonen verschickt<br />

werden.<br />

Die zweite Broschüre zum Thema „Schwangerschaft<br />

und Drogen - Professionell“ für ProfessionistInnen<br />

wird in Kooperation mit der Sucht- und Drogenkoordination<br />

im Herbst <strong>2012</strong> publiziert.<br />

42 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


2. Säule<br />

BERATUNG & THERAPIE<br />

Die Broschüren stehen als PDF-Download auf unserer<br />

Homepage unter www.suchtpraevention-noe.at im<br />

Bereich „Materialien-Folder Broschüren“ zu Verfügung.<br />

Für die Bezirke Mödling und Baden wurde ein Pilotprojekt<br />

aufgebaut um alkohol-, drogen- und medikamentenabhängige<br />

Schwangere sowohl im psychosozialen<br />

als auch medizinischen Bereich besser betreuen<br />

zu können. Eine Vernetzung des HelferInnensystems<br />

wurde bereits 2009 begonnen. Die Arbeitsgruppe<br />

setzte sich aus ProfessionistInnen der Suchthilfe,<br />

der Jugendwohlfahrt und der Landeskliniken sowie<br />

niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen zusammen.<br />

Gemeinsam wurde an einem Handlungsleitfaden<br />

und einer Kooperationsvereinbarung gearbeitet, die<br />

derzeit als Unterstützung zur Zusammenarbeit handlungsleitend<br />

sind. Das Projekt wird durch jährliche<br />

Evaluationstreffen begleitet und unterliegt somit einer<br />

ständigen Weiterentwicklung und Qualitätskontrolle.<br />

Das Projekt DESK wurde im Februar <strong>2012</strong> auch im<br />

Bezirk Tulln gestartet. Die Arbeitsgruppe erweitert<br />

den handlungsleitenden Teil für ihre Region um die<br />

Bereiche Kinder- und Jugendpsychiatrie, sowie Erwachsenenpsychiatrie.<br />

Auch eine Vernetzung mit den<br />

Liasondiensten der Sucht- und Drogenkoordination<br />

Wien wurde begonnen, da es bei Engpässen der Versorgung<br />

von NAS-Babys im AKH u.a. zu einer Überstellung<br />

der Kinder und Mütter in das Landeskrankenhaus<br />

Tulln kommen kann. Um Kinder und Mütter optimal<br />

behandeln und begleiten zu können, ist daher<br />

auch eine bundeslandübergreifende Vernetzung wichtig.<br />

Das Projekt geht im Oktober <strong>2012</strong> in einen 6-monatigen<br />

Probebetrieb.<br />

Substitutionsbehandlung von Drogenkranken<br />

Zwischen der NÖGKK und der Ärztekammer NÖ wurde<br />

zur Erprobung der Auswirkungen auf die Substitutionstherapie<br />

in Niederösterreich auf Grund der Einführung<br />

eigener Leistungspositionen zur Substitutionsbehandlung<br />

für Vertrags(fach)ärztinnen und<br />

Vertrags(fach)ärzte und Vertragsgruppenpraxen die<br />

Durchführung eines Pilotprojektes für den Zeitraum<br />

von drei Jahren vereinbart. Dieses Projekt soll spätestens<br />

mit 01.07.<strong>2012</strong> in Kraft treten.<br />

Im Zusammenhang mit der Honorierung wurde vereinbart,<br />

dass im Rahmen des Pilotprojektes folgende<br />

Leistungen verrechenbar sein sollen:<br />

- Einstellung Substitution: € 80,00 (max. 1 Mal/Fall/<br />

Jahr)<br />

- Weiterbehandlung Substitution: € 25,00 (max. 5<br />

Mal/Fall/Quartal)<br />

NÖ Landesakademie<br />

Im Rahmen des 2. Lehrgangs „Weiterbildung für NÖ<br />

Sozialkoordinatoren“ wurde zwei Mal ein Workshop<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 43


2. Säule<br />

BERATUNG & THERAPIE<br />

zum Thema „Umgang mit Tabuthemen – Alkoholismus,<br />

Sucht und Drogen. Wie gehe ich damit um?<br />

Chancen des vernetzten Handelns bei Abhängigkeitserkrankungen“<br />

angeboten. Vermittlung von Basiswissen<br />

zum Thema Sucht und Suchtentstehung,<br />

das Suchthilfenetzwerk in NÖ und das gemeinsame<br />

Erarbeiten von Ansprechvarianten von „sensiblen<br />

Themen“ und möglichen Vorgangsweisen im Umgang<br />

mit suchtmittelabhängigen Personen waren die<br />

Kernelemente der Fortbildung.<br />

Landeskliniken-Holding NÖ<br />

Gemeinsam mit der Landeskliniken Holding NÖ wurde<br />

am 12.06.<strong>2012</strong> eine Fortbildung zum Thema Research<br />

Chemicals für MitarbeiterInnen der LK Holding<br />

abgehalten.<br />

Projektzahlen Beratung/Therapie, Schuljahr 2011/<strong>2012</strong>:<br />

Kategorie Projekte Einheiten Personen<br />

Vortrag 4 4 182<br />

Workshop 1 3 16<br />

Seminar 3 12 31<br />

Vernetzungstreffen 17 39 384<br />

Gesamt 25 58 613<br />

44 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


S O Z I A L E I N T E G R AT I O N<br />

Die Säule „Soziale Integration“ soll das<br />

Recht zur Teilhabe von Personen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

an sämtlichen<br />

gesellschaftlichen Lebensbereichen verdeutlichen<br />

und die Umsetzung dieses<br />

Rechts verbessern.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 45


3. Säule<br />

SOZIALE INTEGRATION<br />

Mag. Paul Scheibelhofer<br />

Projektleiter<br />

Soziale Integration<br />

Abhängigkeitserkrankungen führen nur allzu oft zu<br />

sozialer Exklusion und Prekarisierung der Lebensumstände.<br />

Um diesen problematischen Entwicklungen<br />

zukünftig noch wirksamer entgegen zu wirken,<br />

wurde die Abteilung Soziale Integration im Jahr <strong>2012</strong><br />

mit Paul Scheibelhofer personell ausgebaut und diesbezügliche<br />

Aktivitäten verstärkt.<br />

Die Maßnahmen im Bereich Soziale Integration zielen<br />

darauf ab, gesellschaftliche Teilhabe von aktuell<br />

und ehemals abhängigkeitserkrankten Personen zu<br />

fördern und sie bei der Bewältigung schwieriger Lebensumstände<br />

zu unterstützen. Zeitlich gesehen können<br />

die Maßnahmen vor, während oder nach ambulanter<br />

und stationärer Betreuung bzw. abgekoppelt<br />

von dieser in Anspruch genommen werden. Zentral<br />

stehen dabei die Themen Bildung und Beschäftigung,<br />

Wohnen und Freizeitgestaltung.<br />

Darüber hinaus wird sich die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention<br />

NÖ zukünftig verstärkt Migrationsthematiken<br />

widmen. Zu den Aktivitäten dieser, alle Arbeitsbereiche<br />

der <strong>Fachstelle</strong> betreffenden Querschnittsthematik<br />

finden sich hier ebenfalls Informationen.<br />

Sicherung von Wohnraum und Notschlafstellen<br />

Einen geschützten Wohnraum zu haben an dem soziale,<br />

psychische und physische Bedürfnisse erfüllt<br />

werden können, stellt eine wichtige Voraussetzung<br />

für Regeneration, persönliche Autonomie und gesellschaftliche<br />

Teilhabe dar. Die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention<br />

NÖ setzt sich darum für Maßnahmen ein, die<br />

die Wohnsituation von (ehemals) abhängigkeitserkrankten<br />

Personen schützt und vor Obdachlosigkeit<br />

bewahrt. Darüber hinaus soll durch Kooperationen<br />

mit Hilfseinrichtungen sichergestellt werden, dass<br />

(ehemals) suchtkranke Personen, die akut von Obdachlosigkeit<br />

betroffen sind, Zugang zu niedrigschwelligen<br />

Schlaf- und Wohnmöglichkeiten erhalten.<br />

Für unterschiedliche Zielgruppen gibt es aktuell verschiedene<br />

Angebote:<br />

• Nach erfolgreichem Abschluss der Therapie stehen<br />

für KlientInnen verschiedener stationärer Einrich-<br />

46 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


3. Säule<br />

SOZIALE INTEGRATION<br />

tungen Übergangswohnplätze sowie Startwohnungen<br />

zur Verfügung. Informationen zu den stationären<br />

Einrichtungen in NÖ finden Sie im Bereich<br />

„Beratung und Therapie“.<br />

• Für abhängigkeitserkrankte Jugendliche, bzw. für<br />

jene mit problematischem Substanzkonsum bietet<br />

derzeit das Projekt jump in St. Pölten Notschlafstellen<br />

an. Darüber hinaus stehen Angebote der<br />

Kriseninterventionszentren der Jugendwohlfahrt<br />

zur Verfügung.<br />

• Für Erwachsene bietet die Emmausgemeinschaft<br />

St. Pölten mehrere Wohnheime und Notschlafstellen.<br />

Durch Kooperationen und Fortbildungsangebote<br />

soll dieses Angebot zukünftig erweitert werden<br />

und auch für Personen in Opioiderhaltungstherapie<br />

oder mit akuter illegaler Substanzabhängigkeit<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Bildung und Beschäftigung<br />

Maßnahmen im Bereich Bildung und Beschäftigung<br />

sollen Personen, die aktuell oder zu einem früheren<br />

Zeitpunkt an einer Abhängigkeit litten, dabei unterstützen<br />

am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sowie Ausbildungen<br />

zu absolvieren und fehlende Abschlüsse<br />

nachzuholen. Neben den Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen,<br />

die im Rahmen von stationären<br />

Langzeittherapien angeboten werden, stellen sozialökonomische<br />

Betriebe (SÖBs) eine wichtige Ressource<br />

für den stufenweisen (Wieder-)Einstieg ins<br />

Arbeitsleben dar. Um dieses Angebot auszubauen,<br />

bietet die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ Fortbildungen<br />

für SÖB-MitarbeiterInnen an.<br />

• PUMAS Fortbildung für SÖB MitarbeiterInnen: Im<br />

Jahr <strong>2012</strong> hat die <strong>Fachstelle</strong> das Fortbildungsangebot<br />

PUMAS - Professioneller Umgang mit Abhängigkeit<br />

in SÖBs entwickelt. Diese Fortbildung<br />

vermittelt Basiswissen über Suchtmittel, Abhängigkeitserkrankungen<br />

sowie Therapiemöglichkeiten.<br />

Darüber hinaus werden die teilnehmenden<br />

SÖBs darin unterstützt, den betrieblichen Umgang<br />

mit (ehemals) abhängigkeitskranken Personen zu<br />

optimieren und die Arbeitsweise ihrer Einrichtung<br />

auf die Potentiale und Bedürfnisse dieser Personengruppen<br />

abzustimmen. Im Jahr <strong>2012</strong> nahmen<br />

rund 20 MitarbeiterInnen von insgesamt vier niederösterreichischen<br />

SÖBs an einer PUMAS Fortbildung<br />

teil.<br />

Freizeit und Begleitung<br />

Unter Freizeit und Begleitung werden all jene Projekte<br />

verstanden, die Personen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

oder ehemals Suchtkranke bei der Bewältigung<br />

des Alltags und der Freizeitgestaltung un-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 47


3. Säule<br />

SOZIALE INTEGRATION<br />

terstützen. Im Zuge von Abhängigkeitserkrankungen<br />

kommt es oftmals zu einer starken Fokussierung auf<br />

den Suchtmittelkonsum und damit einhergehender<br />

Einengung von Interessen und Aktivitäten. Freizeitund<br />

Begleitungsangebote können dieser problematischen<br />

Entwicklung entgegenwirken und stellen darum<br />

einen wichtigen Part im Rehabilitations- und<br />

Integrationsprozess dar. Sie unterstützen die Teilhabe<br />

im Alltagsleben und im sozialen Umfeld durch<br />

regelmäßige, aktivierende, gesundheitsfördernde Freizeitangebote<br />

und ein auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen<br />

abgestimmtes Sozialprogramm.<br />

• Clubs: In Niederösterreich werden von den Trägereinrichtungen<br />

Caritas und PSZ an mehreren<br />

Standorten so genannte „Clubs“ betrieben. Dabei<br />

handelt es sich um ein niedrigschwelliges Gruppenangebot<br />

für Personen mit psychischen Erkrankungen,<br />

die Tagesstruktur und Freizeitgestaltung<br />

suchen. Diese Angebote können von Personen mit<br />

Suchtproblematik besucht werden, wenn keine<br />

akute Abhängigkeitsproblematik vorliegt. Eine<br />

Ausweitung des Angebots an niedrigschwelligen<br />

Angeboten, die sich an (ehemals) Abhängigkeitserkrankte<br />

richtet, wird angestrebt.<br />

• Angebote für Jugendliche: Freizeit- und Begleitungsangebote<br />

für Jugendliche und junge Erwachsene<br />

bieten die mobile Jugendarbeit und die Jugendberatungen.<br />

Diese Angebote können von Personen,<br />

die suchtgefährdet sind, genutzt werden.<br />

Dezidiert für suchterkrankte Jugendliche sind jedoch<br />

nur die Jugendsuchtberatungen zuständig,<br />

siehe diesbezügliche Informationen im Bereich<br />

„Beratung und Therapie“.<br />

• Nach einer Therapie: „log in“ ist ein umfassendes<br />

Freizeitangebot für Menschen mit abgeschlossener<br />

Drogen- oder Alkoholtherapie des Anton Proksch<br />

Instituts.<br />

Migration und Suchtprävention<br />

Mit dem Ausbau des Bereichs soziale Integration verstärkt<br />

die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ auch<br />

ihre Aktivitäten mit Blick auf Migrationsthematiken.<br />

Im Sinne einer interkulturellen Öffnung der Suchtprävention<br />

wird Migration als Querschnittsthematik<br />

erkannt, die nicht isoliert sondern umfassend, also im<br />

Rahmen der Vorbeugung, Beratung und Behandlung<br />

sowie der sozialen Integration Beachtung finden<br />

muss.<br />

Zur Etablierung dieses noch relativ neuen Zugangs,<br />

wurde die „AG Suchtarbeit in der Migrationsgesellschaft“<br />

(„AG SiM“) gegründet. ExpertInnen aus Suchtvorbeugung,<br />

-beratung und -behandlung sowie aus<br />

unterschiedlichen Bereichen der Migrationsarbeit<br />

48 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


3. Säule<br />

SOZIALE INTEGRATION<br />

treffen dort regelmäßig für Wissenstransfer und zur<br />

Entwicklung neuer Projekte zusammen.<br />

• Interkulturelle MitarbeiterInnen und neue Projekte:<br />

Im Sinne der interkulturellen Öffnung hat die<br />

<strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ Maßnahmen gesetzt,<br />

um den Anteil interkultureller und mehrsprachiger<br />

MitarbeiterInnen zu erhöhen. Vor allem<br />

in der Suchtvorbeugung sollen zukünftig verstärkt<br />

interkulturelle MitarbeiterInnen tätig sein und auch<br />

neue Projekte durchführen, die sich an MigrantInnen<br />

richten (etwa niedrigschwellige „Home Parties“,<br />

oder Elternabende in Kooperation mit Vereinen).<br />

• Kooperationen mit Einrichtungen der Migrationsund<br />

Flüchtlingsarbeit: <strong>2012</strong> hat die <strong>Fachstelle</strong> für<br />

Suchtprävention NÖ die Vernetzung mit Einrichtungen<br />

der Migrations- und Flüchtlingsarbeit verstärkt.<br />

Gemeinsame Projekte sollen hier zu Kooperationen<br />

und Kompetenzentwicklung auf beiden<br />

Seiten führen. In diesem Zusammenhang hat die<br />

<strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ eine Schulung<br />

für MitarbeiterInnen der Diakonie NÖ organisiert.<br />

Weitere Kooperationsprojekte werden derzeit entwickelt,<br />

etwa die Zusammenarbeit bei der Erstellung<br />

eines mehrsprachigen Gesundheits-Wörterbuches,<br />

eine Vernetzung von Suchtberatung und der<br />

Flüchtlingsbetreuung oder das Abhalten von Infoveranstaltungen<br />

im Rahmen von Deutschkursen.<br />

Projektzahlen Soziale Integration, Schuljahr 2011/<strong>2012</strong>:<br />

Kategorie Projekte Einheiten Personen<br />

Workshop 7 22 50<br />

Vernetzungstreffen 11 23 61<br />

Gesamt 18 45 111<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 49


Q U A L I T Ä T S S I C H E R U N G<br />

D O K U M E N T A T I O N<br />

Qualitätssicherung und Professionalisierung<br />

der MitarbeiterInnen und der<br />

ReferentInnen haben in der <strong>Fachstelle</strong><br />

für Suchtprävention NÖ einen großen<br />

Stellenwert.<br />

50 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


4. Säule<br />

QUALITÄTSSICHERUNG /<br />

DOKUMENTATION<br />

Einleitung<br />

Im Jahr 2011 wurde mit dem neuen NÖ Suchtplan<br />

2011 – 2015 die Säule Qualitätssicherung und Dokumentation<br />

etabliert. In dieser Säule sollen noch stärker<br />

die Maßnahmen dargestellt werden, die die<br />

<strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ mit Ihren PartnerInnen<br />

setzen, damit das Land NÖ in vielen Bereichen<br />

ihrer Vorreiterrolle weiter gerecht wird.<br />

Die Basis für die Suchtarbeit in Niederösterreich ist<br />

der von der NÖ Landesregierung beschlossene NÖ<br />

Suchtplan 2011 – 2015. Der NÖ Suchtplan 2011 –<br />

2015 spannt einen umfassenden Bogen der Hilfestellung<br />

von der Prävention über Beratung und Therapie<br />

bis hin zur Begleitung bei den Themen Wohnen<br />

und Arbeit sowie Unterstützung für Angehörige suchtkranker<br />

Menschen in ganz Niederösterreich. Die Maßnahmen<br />

im NÖ Suchtplan 2011 – 2015 werden es ermöglichen,<br />

Menschen in verschiedenen Lebens- und<br />

Problemlagen noch besser zu erreichen.<br />

Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherung in der Suchtvorbeugung<br />

Seit Bestehen der <strong>Fachstelle</strong> wird großer Wert auf die<br />

Qualitätssicherung und Professionalisierung der MitarbeiterInnen<br />

und Vortragenden gelegt. Dazu zählen<br />

monatliche Treffen für den fachlichen und organisatorischen<br />

Austausch, interne Fortbildungen und eine<br />

jährliche Klausur mit den hauptamtlichen und freien<br />

MitarbeiterInnen. Da es österreichweit zur gemeinsamen<br />

Ausführung von Projekten kommt, werden<br />

dazu auch Vernetzungstreffen mit dem Ziel der Qualitätssicherung<br />

und Weiterentwicklung durchgeführt.<br />

Eine bundesweit gemeinsam veranstaltete Tagung zu<br />

einem aktuellen Thema stellt einen weiteren Fixpunkt<br />

in der Weiterbildung der MitarbeiterInnen dar.<br />

Qualitätssicherung in den Suchthilfeeinrichtungen<br />

Alle ambulanten und stationären Suchthilfeeinrichtungen<br />

verfügen über anerkannte Qualitätssicherungsmaßnahmen.<br />

Die Verantwortung der Qualitätssicherung<br />

liegt bei den Trägern der Suchthilfeeinrichtungen.<br />

Neben den Qualitätssicherungsmaßnahmen wurden<br />

mit den ambulanten Einrichtungen Qualitätsstandards<br />

erarbeitet. Die Qualitätsstandards in der Suchtberatung<br />

und Jugendsuchtberatung sind auf der<br />

Homepage www.suchtpraevention-noe.at abrufbar.<br />

Die Erstellung der Qualitätsstandards für die Angehörigenarbeit<br />

ist in der Endphase und steht nach Fertigstellung<br />

ebenfalls auf unserer Homepage zur Verfügung.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 51


4. Säule<br />

QUALITÄTSSICHERUNG /<br />

DOKUMENTATION<br />

Beratung, Behandlung und Umgang mit<br />

pathologischem Glücksspiel<br />

Im NÖ Suchtplan 2011 – 2015 wurden die stoffungebundenen<br />

Verhaltenssüchte neu aufgenommen. Die<br />

<strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ hat am 26.04.<strong>2012</strong><br />

die Fachtagung „Beratung, Behandlung und Umgang<br />

mit pathologischem Glücksspiel“ für interessierte<br />

ProfessionistInnen organisiert. Im Vordergrund standen<br />

die aktuellen Erkenntnisse über Ausprägung und<br />

Behandlungsmöglichkeiten von pathologischen Glücksspielen<br />

und Erfahrungen aus der therapeutischen Arbeit<br />

mit Betroffenen. Die Präsentationen sind auf der<br />

Homepage www.suchtpraevention-noe.at abrufbar.<br />

Handbuch § 12 SMG<br />

Im Rahmen einer Arbeitsgruppe des Bundesdrogenforums<br />

wird ein Handbuch für die Umsetzung der § 12<br />

SMG Maßnahmen erarbeitet. Eine der wesentlichen<br />

Zielsetzungen des Suchtmittelgesetzes (SMG) liegt<br />

darin, jenen Menschen, die wegen Suchtgiftmissbrauchs<br />

oder ihrer Gewöhnung an Suchtgift (körperliche,<br />

psychische oder soziale) Probleme haben, mit<br />

gesundheitsbezogenen Maßnahmen zu helfen (Grundsatz<br />

„Therapie statt Strafe“).<br />

Den Bezirksverwaltungsbehörden kommt in diesem<br />

Zusammenhang eine zentrale Rolle zu. Sie sind als<br />

Gesundheitsbehörden mit der Vollziehung jener Bestimmung<br />

des SMG betraut, die vorsieht, dass Personen,<br />

bei denen bestimmte Tatsachen einen Suchtgiftmissbrauch<br />

vermuten lassen, zur Abklärung dieser<br />

Vermutung und eines damit möglicherweise verbundenen<br />

Bedarfs nach gesundheitsbezogenen Maßnahmen<br />

einer ärztlichen Begutachtung zuzuführen sind<br />

(§ 12 SMG). Im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Amtsärtzinnen und Amtsärzten in NÖ und<br />

den Suchtberatungen in NÖ wird dieses Handbuch von<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ unterstützt.<br />

Vernetzungstreffen<br />

Einen wichtigen Teil in der Qualitätssicherung bilden<br />

die Vernetzungstreffen. Diese Treffen sind notwendig,<br />

um die Suchtarbeit in NÖ zu koordinieren und<br />

aufeinander abzustimmen. Diese Vernetzungstreffen<br />

sind regelmäßige ExpertInnentreffen, bei denen neue<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse referiert und diskutiert<br />

werden.<br />

Weiters bieten sie eine Plattform für die Diskussion<br />

aktueller suchtspezifischer Themen und die Möglichkeit,<br />

Suchteinrichtungen in NÖ besser kennen zu<br />

lernen. Folgende Vernetzungstreffen fanden im Berichtsjahr<br />

statt:<br />

• Suchtmittel Jour Fix<br />

• Vernetzungstreffen Suchtberatungen und Jugendsuchtberatungen<br />

52 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


4. Säule<br />

QUALITÄTSSICHERUNG /<br />

DOKUMENTATION<br />

• Vernetzungstreffen mit der Sicherheitsdirektion NÖ<br />

• Vernetzungstreffen in der Angehörigenarbeit (ANS<br />

Ost, Encare)<br />

• Regionale Vernetzungstreffen in NÖ<br />

• Sozialbeirat und Qualitätszirkel<br />

• Gesundheitsbericht NÖ, Kinder- und Jugendgesundheitsbericht<br />

• Vernetzungstreffen mit Suchteinrichtungen in Wien<br />

• Sachverständigenkommission zur regionalen Koordination<br />

der Substitutionsbehandlung (§23iSMG)<br />

• LandesdrogenkoordinatorInnenkonferenz<br />

• Bundesdrogenforum im BMG und dazugehörige<br />

Unterarbeitsgruppen<br />

• DOKLI Beirat<br />

Von den Bezirksverwaltungsbehörden, den Suchtberatungen<br />

und der Ärztekammer NÖ werden in vielen<br />

Regionen Qualitätszirkeln abgehalten, wo auch VertreterInnen<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ<br />

über Projekte und Angebote informieren.<br />

Dokumentation von KlientInnen<br />

der Drogenhilfe (DOKLI)<br />

Das ÖBIG, nunmehr ein Geschäftsbereich der Gesundheit<br />

Österreich GmbH (GÖG/ÖBIG), wurde im<br />

Jahr 2004 mit der Implementierung eines österreichweit<br />

einheitlichen Systems zur Dokumentation von<br />

KlientInnen der Drogenhilfe beauftragt. Seit 2006 erfolgt<br />

die Routinedatensammlung der Suchthilfeeinrichtungen<br />

in Österreich über diese Dokumentation.<br />

Mit der Implementierung von DOKLI werden auch<br />

die von der Europäischen Beobachtungsstelle für<br />

Drogen und Drogensucht definierten Berichtserfordernisse<br />

hinsichtlich des epidemiologischen Schlüsselindikators<br />

„Treatment Demand“ erfüllt. Die <strong>Fachstelle</strong><br />

für Suchtprävention NÖ ist Landeszentralstelle<br />

für DOKLI NÖ. Die Datenauswertung für 2011 vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit liegt noch nicht vor.<br />

DOKU Neu<br />

Die Erfassung von KlientInnen in der Drogenhilfe<br />

ausschließlich über DOKLI ist nicht zufriedenstellend.<br />

Bei DOKLI handelt es sich um eine Ist-Zustandserhebung<br />

zum Zeitpunkt des Betreuungsbeginns, die<br />

keine Verlaufsdokumentation darstellt und bezieht<br />

sich ausschließlich auf Substanzen, die dem Suchtmittelgesetz<br />

unterliegen.<br />

Im Rahmen der Entwicklung des NÖ Suchtplan 2011-<br />

2015 wurde das Thema Dokumentation ausführlich<br />

thematisiert. Als Ziel im NÖ Suchtplan 2011 – 2015<br />

wurde die Entwicklung einer Suchtdokumentation<br />

formuliert, die alle Abhängigkeitserkrankungen umfasst.<br />

Die Entwicklung der neuen Dokumentation<br />

wird angestrebt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 53


4. Säule<br />

QUALITÄTSSICHERUNG /<br />

DOKUMENTATION<br />

Externe Tagungen und Veranstaltungen<br />

09.-10.09.2011 Lösungsorientierte Kurzzeittherapie,<br />

Wien<br />

26.09.2011 15 Dialoge zu Sucht und Beschäftigung,<br />

Wien<br />

30.09.2011 Basismoduls lt. Weiterbildungsverordnung<br />

orale Substitution, Wien<br />

03.10.2011 Fachtagung für MitarbeiterInnen in<br />

der Angehörigenarbeit im Suchtbereich,<br />

Wien<br />

03.10.2011 Ausbildung SVP - AUVA<br />

04.10.2011 Opioid-Substitutionstherapie in<br />

Österreich – Chancen und Limits,<br />

Bad Hofgastein<br />

10.10.2011 ARGE-Tagung- Brennpunkt Sucht<br />

und Kommunikation, Bregenz<br />

21.10.2011 Essstörungskongress, Alpbach<br />

29.10.2011 Kommunales Bildungsmanagement<br />

Regionalverband NOE Mitte<br />

03.11.2011 Fremd Jugendarbeit baut Brücken,<br />

Hallein<br />

08.11.2011 Kongress Doping im Alltag<br />

08.11.2011 Jugendliches Glücksspielverhalten<br />

und Präventionsmöglichkeiten, Linz<br />

10.11.2011 Kinderrechte im Blickpunkt – Pädagogik<br />

einst und jetzt, Krems<br />

17.11.2011 Fit for Gender, Wien<br />

21.11.2011 „Flugversuche“: Rendezvous mit jugendlichen<br />

Lebenswelten, St. Pölten<br />

24.11.2011 Seelische Gesundheit im schulischen<br />

Setting, Wien<br />

15.12.2011 Jugendkultur.at - Open Day 10 Jahre<br />

– aktuelle Studien, Wien<br />

15.12.2011 Fachtagung des I.S.P. „No risk, no<br />

fun“, Wien<br />

17.-18.01.<strong>2012</strong> QPCN (Quality Patient Care Network)<br />

17.-18.02.<strong>2012</strong> Interdisziplinäres Symposium zur<br />

Suchterkrankung, Grundlsee<br />

20.03.<strong>2012</strong> 9. Responsible Gaming Academy,<br />

Wien<br />

23.03.<strong>2012</strong> Der Kampf ums Gewicht, Wien<br />

30.03.<strong>2012</strong> Basismoduls lt. Weiterbildungsverordnung<br />

orale Substitution, Wien<br />

03.05.<strong>2012</strong> Amtsärztliche Fortbildungsveranstaltung,<br />

St. Pölten<br />

22.05.<strong>2012</strong> Chancen und Gefahren des Cyberspace,<br />

Wien<br />

06.06.<strong>2012</strong> Responsible Gaming Symposium,<br />

Wien<br />

14.06.1012 Was kann gesundheitsfördernde<br />

Schule verändern?, Wien<br />

16./17.06.<strong>2012</strong> Theorie und Praxis der systemischen<br />

Gruppenpsychotherapie, Wien<br />

54 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


4. Säule<br />

QUALITÄTSSICHERUNG /<br />

DOKUMENTATION<br />

18.06.<strong>2012</strong> Wie schütze ich mein Kind vor<br />

Sucht, Linz<br />

22.06.<strong>2012</strong> Glücksspielsucht – aktuelle Entwicklungen,<br />

BMF<br />

Projektzahlen Qualitätssicherung, Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> * :<br />

Kategorie Projekte Einheiten Personen<br />

ReferentInnentreffen 8 16 138<br />

Intravisionen 3 19,5 33<br />

Weiterbildung für ReferentInnen 1 18 14<br />

Projektentwicklung 5 48 18<br />

Klausur 1 11 30<br />

ARGE Suchtvorbeugung 7 79,5 27<br />

Tagung Essstörung 1 8 120<br />

Tagung Pathologisches Glücksspielen 1 6 77<br />

Vernetzungstreffen 3 7 68<br />

Gesamt 30 213 525<br />

*nicht erfasst wurden die internen Weiterbildungsmaßnahmen und die wöchentlichen Teamsitzungen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Namensänderung des Vereins auf „<strong>Fachstelle</strong> für<br />

Suchtprävention NÖ“ brachte Änderungen aller von<br />

der <strong>Fachstelle</strong> bereitgestellten Imagefolder, Plakate<br />

Skripten und Broschüren zur Bewerbung, Darstellung<br />

und Dokumentation der Projektangebote mit sich, die<br />

laufend überarbeitet werden. Im Vordergrund der<br />

Öffentlichkeitsarbeit stand im abgelaufenen Berichsjahr<br />

die technische und visuelle Neugestaltung der<br />

Homepage www.suchtpraevention-noe.at.<br />

Homepage www.suchtpraevention-noe.at<br />

Als Anlaufstelle und Informationsumschlagplatz sowohl<br />

bei Projektinteressierten, als auch bei unseren externen<br />

Mitarbeitern kommt dem Webauftritt der <strong>Fachstelle</strong><br />

für Suchtprävention NÖ eine enorme Bedeutung<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 11/12 55


zu. Im Zuge der Namensänderung wurde die Site einem<br />

kompletten Relaunch unterzogen und der technische<br />

Standard den heutigen Erfordernissen angepasst. Die<br />

Verknüpfung der Site mit der Datenbank konnte erfolgreich<br />

abgeschlossen und die Homepage im Herbst<br />

<strong>2012</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Laufende<br />

Adaptierungsarbeiten helfen, das elektronische Portal<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ immer attraktiver<br />

zu machen.<br />

Infomail<br />

Der mit Frühjahr 2009 eingeführte automatisierte<br />

Newsletterversand erscheint nun periodisch. Aufgrund<br />

von technischen Neuerungen, die die Erstellung<br />

der Infomails beträchtlich erleichtern, erhalten<br />

die eingetragenen AbonnentInnen regelmäßig suchtpräventive<br />

News in ansprechender, digitaler Form<br />

zugeschickt. Die Teaser sind über Verlinkungen mit<br />

der Homepage der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ<br />

verbunden, worauf sich bei Bedarf umfassendes Material<br />

zum angeschnittenen Thema nachlesen lässt.<br />

Das Feedback unserer ProjektleiterInnen, die nach<br />

jeder Aussendung über vermehrte Projektbuchungen<br />

berichten, lässt auf eine positive Aufnahme der Infomails<br />

bei den AbonnentInnen schließen.<br />

Überarbeitung Basiswissen Sucht und<br />

Suchtvorbeugung<br />

Bei der Publikation „Basiswissen Sucht und Suchtvorbeugung“<br />

handelt es sich um eine 70-seitige Broschüre,<br />

die von der <strong>Fachstelle</strong> erstellt wurde. Diese Broschüre<br />

dient als weiterführende Unterlage zu allen<br />

Belangen der Sucht und Suchtvorbeugung. Die für die<br />

<strong>Fachstelle</strong> zentrale Publikation, die über Jahre fast unverändert<br />

im Einsatz war, wurde komplett überarbeitet<br />

und wird im kommenden Berichtsjahr veröffentlicht.<br />

Die neugestaltete Basisinformation wurde um die<br />

Bereiche Beratung / Therapie und soziale Integration<br />

erweitert. Ebenfalls wurden die substanzungebundenen<br />

Abhängigkeitserkrankungen aufgenommen.<br />

Die Broschüre bietet eine Einführung zum Thema Abhängigkeitserkrankungen<br />

und Suchtprävention.<br />

Skripten, Folder, Außenwerbung<br />

Das Symposium „Umgang mit Essstörungen und Adipositas<br />

in der Schule“ und die Tagung „Beratung, Behandlung<br />

und Umgang mit Pathologischem Glücksspiel“<br />

wurden sowohl publizistisch als auch gestalterisch<br />

begleitet. Give Aways in Form von Kugelschreibern<br />

und Schlüsselanhängern rundeten den Auftritt<br />

der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ bei den Tagungen<br />

ab.<br />

Folgende Broschüren zur Bewerbung, Darstellung und<br />

Dokumentation der Projektangebote der <strong>Fachstelle</strong><br />

wurden außerdem bearbeitet bzw. neu gestaltet:<br />

• Überarbeitung und Erweiterung des Folders<br />

„Gesucht/Gefunden“<br />

• Erstellung der Broschüre „(Un)glück im Spiel“<br />

• Erstellung der Broschüre „Schwangerschaft und<br />

Drogen professionell“<br />

56 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12


cover Rückseite<br />

FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION NÖ<br />

3100 St. Pölten, Brunngasse 8<br />

Tel.: 02742/ 314 40, Fax-DW 19<br />

e-mail: info@suchtpraevention-noe.at<br />

homepage: www.suchtpraevention-noe.at<br />

58 <strong>Jahresbericht</strong> 11/12

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