BERATUNG & THERAPIE Ein zentrales Anliegen im Bereich Beratung und Therapie besteht darin, ein vielfältiges Angebot für Suchtkranke und deren Angehörige zur Verfügung zu stellen. Das Roll-Up System der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ mit neuem Logo und Slogan
2. Säule 2. Säule BERATUNG & THERAPIE BERATUNG & THERAPIE Mag. a Claudia Bernt Leiterin Abteilung Beratung & Therapie Durch die Umstrukturierung des Vereins wurde der Bereich Beratung und Therapie mit dem neuen NÖ Suchtplan <strong>2011</strong>-15 in einer eigenen Abteilung verankert, deren fachliche Leitung ich mit 1. April <strong>2011</strong> übernommen habe. Die ersten Monate meiner neuen Tätigkeit haben, neben der intensiven Projektarbeit im Bereich der Optimierung der psychosozialen und medizinischen Betreuung und Behandlung von suchterkrankten Schwangeren und Müttern, vor allem der Orientierung in meinem neuen Aufgabenfeld gedient. Ganz herzlich möchte ich mich bei den Leitern und Leiterinnen der Träger unserer ambulanten Suchtund Jugendsuchtberatungen sowie bei den Kooperationspartnern in der stationären Suchthilfe für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich freue mich gemeinsam mit ihnen, hilfreiche Maßnahmen für eine noch umfassendere Begleitung, Beratung und Behandlung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu entwickeln und somit die Ziele des neuen NÖ Suchtplans zu erfüllen. Suchtberatungen In Niederösterreich steht seit Dezember 2009 in jedem Bezirk eine Suchtberatung zur Verfügung. Die Suchtberatungen des Land NÖ werden durch die Träger Anton Proksch Institut, der Caritas der Diözese St. Pölten und der Psychosozialen Zentren GmbH angeboten. Der Vollausbau ist wie folgt deiniert: pro Bezirk, pro 50 000 Einwohner stehen 40 Personalwochenstunden (30 Stunden psychosoziale Beratung und Betreuung, 5 Stunden medizinische und 5 Stunden psychotherapeutische Beratung bzw. Behandlung) zur Verfügung. Die Suchtberatung umfasst die ambulante und mobile Betreuung von Personen, die aufgrund von Alkohol, Nikotin, Medikamenten, illegalen Suchtmitteln oder sonstigen Substanzen abhängig sind. Seit <strong>2011</strong> haben vier Suchtberatungen (St. Pölten, Baden, Wr. Neustadt und Mistelbach) ihr Angebot auch auf substanzungebundene Abhängigkeitserkrankungen, beispielsweise Glücksspiel oder Internetsucht, erweitert. Jugendsuchtberatungen In Niederösterreich gibt es derzeit 4 Jugendsuchtberatungen, die an bestehende Jugendberatungen angeschlossen sind. Dort werden rund um das Thema Sucht vorwiegend jene Jugendliche begleitet und beraten, die zwischen 14 und 23 Jahre alt sind. Auch Angehörige und MultiplikatorInnen können auf das Beratungsangebot der Jugendsuchtberatungen zurückgreifen. Jugendliche, junge Erwachsene und deren Angehörige erleben den niederschwelligen Zugang als Besonderheit im Unterschied zu den Suchtberatungen. Durch die Möglichkeit der niedrigschwelligen Kontaktaufnahme wird der Zugang zur Beratungsstelle für die Zielgruppe erleichtert. Dabei werden vor allem jugendrelevante Informationen und Angebote der Jugendberatungsstelle weitergegeben. Die Leistungen im niedrigschwelligen Bereich folgen folgenden Prinzipien: Beratung ohne Terminvereinbarung, Möglichkeiten zur informellen Kontaktaufnahme über technische Medien oder über den Trefbereich der Einrichtung. Die Jugendsuchtberatungen bieten den KlientInnen psychosoziale Beratung nach den Prinzipien der Sozialarbeit, Weitervermittlung beispielsweise bei der Notwendigkeit von ärztlicher oder therapeutischer Hilfe an regionale Suchtberatungen oder FachärztInnen, sowie unterstützende begleitende Maßnahmen zu verschiedenen Institutionen (z.B. Gericht, Behörden, andere Beratungsstellen), als auch psychosoziale Hilfe bei Krisen. Angehörigenarbeit Angehörigenarbeit hat in NÖ einen hohen Stellenwert. Neben den Suchthilfeeinrichtungen des Landes bieten auch der Verein Angehörige Drogenabhängiger, das Netzwerk ANS Ost sowie das Netzwerk ENCARE wichtige Angebote in diesem Bereich. Der Verein Angehörige Drogenabhängiger bietet moderierte Selbsthilfegruppen in St. Pölten, Mödling und Wr. Neustadt an. Die Gruppen inden einmal im Monat statt. Im Berichtsjahr konnten über 300 Besuche gezählt werden. Aktuelle Termine sind über die Homepage des Vereins unter www.angehoerigen-hilfe.at abrubar. Die Hotline des Vereins Angehörige Drogenabhängiger leistet anonyme und kostenlose Erstberatung und Hilfestellung für Angehörige. Die moderierten Selbsthilfegruppen und die Hotline werden von der <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ unterstützt. Die <strong>Fachstelle</strong> für Suchtprävention NÖ ist auch Partner im Netzwerk ANS Ost. Vierteljährlich trifft sich diese Arbeitsgemeinschaft, um an Qualitätsstandards in der Angehörigenarbeit in der Suchthilfe zu arbeiten. 40 Jahresbericht 10/11 Jahresbericht 10/11 41