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Ausgabe - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz P. b. b.<br />

inz<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />

Modell für Europa<br />

VON WOLFGANG SPERNER<br />

Folge 12 Wien-Linz, 22. Juni 1984 30. Jahrgang<br />

Grenztreffen<br />

Das 35. Grenz- und Heimattreffen in<br />

GroBgmain bei Salzburg findet am 8. und<br />

9. September statt. Nähere Hinweise in<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Erneuerung<br />

der Volkstrachten<br />

(Seite 3)<br />

Die Dienststelle der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft Österreich,<br />

1010 Wien, Hegelgasse 19, bleibt über die<br />

Sommerzeit vom 30. Juni bis 2. September<br />

geschlossen. Schriftliche Wünsche<br />

werden in dieser Zelt erledigt. Wirklich<br />

dringende telefonische Anfragen, bitte<br />

an den Bundesobmann Msgr. Prof. Dr.<br />

Josef Koch unter der Telefon-Nummer<br />

0 25 34/281 zu richten.<br />

Sudetendeutscher Tag im Zeichen Europas ili f.<br />

Höchstes Lob für die<br />

Sudetendeutschen<br />

beim Treffen in München<br />

Zum ersten Mal hat ein Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland an einem Sudetendeutschen<br />

Tag teilgenommen. Bundespräsident Karl Carstens erklärte am Pflngstsonntag<br />

vor rund 50.000 Zuhörern auf dem Vertrlebenentreffen in München, die Sudetendeutschen<br />

könnten gewiß sein, daß ihr kulturelles Erbe und ihre große Leistung beim materiellen<br />

und geistigen Wiederaufbau nach dem letzten Kriege zum bleibenden Bestandteil der Geschichte<br />

unseres Volkes gehörten. Dieses 35. Treffen der Sudetendeutschen hatte dazu geführt,<br />

daß die CSSR als Protest vorübergehend ihren Botschafter aus Bonn abberief.<br />

Etwa 50.000 sudetendeutsche Landsleute<br />

wohnten Sonntag mittag der Hauptkundgebung<br />

des 35. Sudetendeutschen Tages am Kundgebungsplatz<br />

des Messegeländes bei. Nach dem<br />

Einzug der Sudetendeutschen Jugend - wobei<br />

der Block aus Osterreich mit viel Beifall begrüßt<br />

wurde - bekräftigte der Bundesgruppenvorsitzende<br />

der Sudetendeutschen Jugend in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, Klaus Geisler,<br />

daß die junge Generation der Sudetendeutschen<br />

die Pflicht habe über das Heute hinaus ins<br />

Morgen und Übermorgen zu denken, daß ihr Ziel<br />

die Fortführung der sudetendeutschen Volksgruppe<br />

als eigenständige ethnische, kulturelle<br />

und politische Gemeinschaft sei und sie für Versöhnung,<br />

für die Volksgruppe und deren Recht,<br />

sowie für den demokratischen Rechtsstaat und<br />

für ein vereintes und freies Europa eintrete.<br />

„Wir Sudetendeutschen wollen in einer freien<br />

Heimat leben", betonte Staatssekretär Franz<br />

Neubauer, der Sprecher der Sudetendeutschen,<br />

und der Grund dafür, daß so viele daheim<br />

verbliebene Landsleute hinausdrängen, sei in<br />

der Tatsache zu suchen, daß sie die Freiheit höher<br />

einschätzen würden als eine Heimat in per-<br />

Zu den Bildern von Gerhard Zeihset (von<br />

links nach rechts): Die Trachtengruppe der<br />

Heimatgruppe Kuhländchen aus Wien. Verleihung<br />

des Europäischen Karlspreises an<br />

Prof. Josef Stingi. Die Volkstanz- und Singgruppe<br />

der SDJ Wien beim Jugendabend.<br />

sönlicher und nationaler Unfreiheit. Rund<br />

100.000 Deutsche in der Tschechoslowakei<br />

seien wie in keinem anderen Ostblockland einem<br />

zunehmenden Prozeß der Entnationalisierung<br />

ausgesetzt und aus diesem Grund prüfe<br />

man die Möglichkeit, dagegen Klage vor dem internationalen<br />

Gerichtshof in Den Haag zu erheben.<br />

Gegen die elementaren nationalen Interessen<br />

der Deutschen könne ein wirklich befriedetes<br />

Europa weder entstehen noch Bestand<br />

haben, bekräftigte Neubauer und so werde die<br />

Bewährung des Europäischen Parlaments ganz<br />

erheblich darin liegen, daß es sich diese Erkenntnis<br />

zu eigen macht und danach handelt<br />

In der „Charta der Deutschen Heimatvertriebenen"<br />

aus dem Jahr 1950 hätten die Sudetendeutschen<br />

freilich auf Rache und Vergeltung<br />

verzichtet und sich mit dieser Haltung als die<br />

größte Friedensbewegung überhaupt erwiesen,<br />

hob Neubauer hervor.<br />

Über 150 Ehrengäste aus aller Welt waren zu<br />

dem Treffen nach München gekommen. An ihrer<br />

Spitze Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens,<br />

Ministerpräsident Franz Josef Strauß,<br />

Bundesinnenminister Dr. Fritz Zimmermann,<br />

der regierende Fürst Liechtenstein und aus<br />

Österreich Abg. z. NR Prof. Dr. Felix Ermacora,<br />

Bundesobmann der SLÖ, Msgr. Prof. Dr. Josef<br />

Koch und der Bundesvorsitzende Komm.-Rat<br />

Erwin Friedrich. 45 verschiedene Veranstaltungen,<br />

von wissenschaftlichen, kulturellen und politischen<br />

Vorträgen bis hin zu Konzertveranstaltungen<br />

und Ausstellungen wurden an diesen<br />

Tagen durchgeführt.<br />

Der erste Protest Prags war bereits am<br />

30. Mai dem Botschafter Bonns in Prag, Klaus<br />

Meyer, mündlich vorgetragen und von diesem<br />

sofort zurückgewiesen worden. Der tschechoslowakische<br />

Botschafter in Bonn, Dusan Spacil,<br />

war in den letzten Tagen in das Auswärtige Amt<br />

gerufen worden. Dabei wurde noch einmal der<br />

Protest der Prager Regierung zurückgewiesen.<br />

Bei dieser Gelegenheit kündigte der Diplomat<br />

seine vorübergehende Rückkehr nach Prag an.<br />

Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

(SL) haben auf dem Münchner Treffen<br />

den Prager Protest gegen die „Zusammenrottung"<br />

zurückgewiesen. Die Hauptredner, Carstens<br />

und der bayerische Ministerpräsident<br />

Franz Josef Strauß, gingen jedoch in ihren Reden<br />

auf den Protest nicht ein.<br />

Der Bundespräsident erklärte in München,<br />

alle ständen voller Bewunderung vor den großen<br />

Leistungen der Vertriebenen. „Trotz Verfolgung,<br />

Vertreibung und vielfältig erfahrenem<br />

Leid waren sie zur Versöhnung mit den Völkern<br />

Osteuropas bereit." Früh und eindeutig hätten<br />

die Vertriebenen zu Versöhnung und Zusammenarbeit<br />

aufgerufen. Carstens hob die tatkräftige<br />

Mitwirkung der Vertriebenen am Wiederaufbau<br />

hervor. ,,Die Sudetendeutschen zeigten<br />

hierbei ein Maß an Fleiß und Aufbauwillen, das<br />

von unserem ganzen Volk als vorbildlich anerkannt<br />

wurde."<br />

Vor diesem Neubeginn stünden heute viele<br />

deutsche Spätaussiedler aus Osteuropa. Der<br />

Bundespräsident hieß sie ausdrücklich als Mitbürger<br />

willkommen und betonte: „Wir haben die<br />

moralische und menschliche Pflicht, ihnen unsere<br />

Hilfe zukommen zu lassen." Als Kernland-<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

Das zeitliche Zusammentreffen des Sudetendeutschen<br />

Tages in München mit<br />

den kurz danach stattgefundenen Wahlen<br />

für das zweite Europäische Parlament war<br />

vielfach willkommener Anlaß, um die Vorleistungen,<br />

gerade der Sudetendeutschen,<br />

für den Gedanken eines geeinten<br />

Europa zu bekräftigen. Die geschichtlichen<br />

Erfahrungen und Leiden haben die<br />

Sudetendeutschen und die anderen Heimatvertriebenen<br />

des zweiten Weltkrieges<br />

in ganz besonderem Maß reif gemacht für<br />

eine Politik der Versöhnung mit den Völkern<br />

der alten Heimat Wenn es gelingt,<br />

das künftige Europa föderalistisch aufzubauen<br />

und zu einer politischen Gemeinschaftin<br />

einem Vielvölkerstaat zu machen,<br />

dann wird es notwendig sein, nicht nur die<br />

geographischen Grenzen sondern auch<br />

die Schranken nationaler Grundsätze abzubauen.<br />

Ziel ist ein vereintes Europa in Freiheit.<br />

Und da wir unter Europa natürlich auch die<br />

Länder Osteuropas verstehen, zeichnet<br />

sich derzeit das Problem ab, bei den gegenwärtigen<br />

Machtverhältnissen in diesem<br />

Raum künftig noch einmal miteinander<br />

zu einer Einheit zu kommen. Dies wird<br />

umso schwieriger sein, als es klar sein<br />

muß, daß der Wille zur Verständigung zwischen<br />

den heute noch politisch getrennten<br />

Europäern nie im Gegensatz zu der Wahrung<br />

unveräußerlicher Rechte wird stehen<br />

können.<br />

So gesehen, bekam gerade das pfingstliche<br />

Paralleltreffen der Siebenbürger<br />

Sachsen in Dinkelsbühl seine besondere<br />

Bedeutung, bei dem der westdeutsche<br />

Außenminister und F.D.P.-Vorsitzendè<br />

Hans-Dietrich Genscher die Zusammen'<br />

arbeit zwischen der Bundesrepublik und<br />

Rumänien im Geiste der Vertriebenen als<br />

positiv beurteilte. Die Zusammenarbeit mit<br />

Bukarest in der Frage der Zusammenführung<br />

der Deutschen und der Wahrung der<br />

verbliebenen Deutschen in Rumänien sei<br />

zwar keineswegs unproblematisch, aber,<br />

so sagte Genscher, bei sorgfältigen Sondierungen<br />

im Vorfeld habe man doch vernünftige<br />

Formen der Zusammenarbeit<br />

entwickeln können.<br />

Die bei uns vielgelästerte bisherige Arbeit<br />

für ein vereintes Europa zeichnet sich<br />

dabei in einer Gesamtschau zum heutigen<br />

Zeitpunkt als hoffnungsvoll ab. Die Europäische<br />

Gemeinschaft hat sicherlich mit<br />

dazu beigetragen, daß in den vergangenen<br />

Jahrzehnten der Friede in Europa bewahrt<br />

wurde, die EG gilt als „die größte<br />

Friedensinitiative nach dem zweiten Weltkrieg".<br />

Man wird bei aller Skepsis über die<br />

weiteren Fortschritte auf dem Weg zum<br />

35. Großtreffen der Böhmerwäldler in Linz/Donau<br />

am 4. und 5. August 1984 im Breitwieserhof-Sportkasino,<br />

Brucknerstraße 38 (Nähe Herz-Jesu-Kirche).


vereinten Europa auch nicht übersehen<br />

dürfen, daß man im „anderen" Europa mit<br />

wachem Interesse die Entwicklung der £G<br />

verfolgt. Jenen, die derzeit im Osten noch<br />

nicht in der Freiheit leben, müssen wir im<br />

freien Europa die Hoffnung geben, daß<br />

auch sie in Osteuropa mit uns zusammen<br />

in dem ersehnten Europa der Freiheit, des<br />

Rechts und der Menschenwürde werden<br />

leben können.<br />

Hier zeigt sich am Beispiel Europa auch<br />

deutlich auf, welche Aufgabe gerade der<br />

Jugend der Vertriebenen in Zukunft zukommt.<br />

Die Jugend braucht daher jenes<br />

Geschichtsbewußtsein und die positive<br />

Tradition all unserer menschlichen überlie-<br />

könne „und die wir auch für den Zusammenhalt<br />

unseres Volkes benötigen".<br />

ferten Werte, um künftig einmal, wenn viele<br />

der Erlebnisgeneration nicht mehr sind, als Carstens erwähnte in diesem Zusammenhang<br />

Hilfsbereitschaft, Solidarität, Gemeinsinn,<br />

Bekenntnisgeneration für ein Europa auf<br />

der Grundlage der Europäischen Konvention<br />

der Menschenrechte mit Recht auf die der eigenen Geschichte und das Bewußtsein<br />

Vaterlands- und Heimatliebe, Verwurzelung in<br />

Heimat und dem Schutz vor Vertreibung von der Einigung der Nation. Heute erstrebe<br />

einzutreten.<br />

man in Westeuropa die Einheit der europäi-<br />

Ecke des<br />

Bundesobmannes<br />

Sudetendeutscher lag 1984: Die Sudetendeutschen<br />

in Österreich beglückwünschen<br />

ihre Landsleute in Bayern, daß<br />

sie es erreicht haben, daß ein deutscher<br />

Freistaat die Interessen der Sudetendeutschen<br />

wahrnimmt. Warum eigentlich nicht<br />

auch Österreich? Bayern ist von keinem<br />

Vertrag her dieser Verpflichtungen erwachsen.<br />

Bayern hat die Tatsache zur<br />

Kenntnis genommen, daß die meisten heimatvertriebenen<br />

Sudetendeutschen in<br />

seinen Grenzen eine neue Heimat gefunden<br />

haben und einen wesentlichen Beitrag<br />

zum Aufbau in jeder Hinsicht geleistet<br />

haben. Die Sudetendeutschen in Österreich<br />

können darauf hinweisen, daß mit ihnen<br />

die Österreicher sudetendeutscher<br />

Abstammung eine Zahl darstellen, die<br />

dem Anteil in Bayern nicht nachsteht. Unübersehbar<br />

ist auch die Zahl der um<br />

Österreich in besonderer Weise verdienten<br />

Sudetendeutschen. Anbetracht dieser<br />

Tatsachen erhebt sich die Frage, ob denn<br />

moralische Verpflichtungen weniger Geltung<br />

haben als solche, die von den Mächtigen<br />

dieser Welt auferlegt oder vereinbart<br />

werden.<br />

Man kann sich hierzulande des Eindrucks<br />

nicht erwehren, als ob den Sudetendeutschen<br />

die Verantwortung für die<br />

Ereignisse während des Dritten Reiches<br />

auferlegt und auf sie abgeschoben würde.<br />

Dabei ist Adolf Hitler von Deutschland<br />

Dr. Broesigke 65 Jahre<br />

Der in Maierhofen bei Karlsbad geborene<br />

derzeitige Präsident des Obersten Rechnungshofes,<br />

Dr. Tassilo Broesigke, feierte am 8. Juni<br />

seinen 65. Geburtstag. Nach dem Studium in<br />

München, Heidelberg und Wien, wurde er<br />

Rechtsanwalt. Politisch war er maßgeblich im<br />

einstigen VDU und der FPÖ tätig und erwarb<br />

sich als Politiker im Parlament hohes Ansehen.<br />

Vielfache hohe Auszeichnungen wurden dem<br />

angesehenen Politiker zuteil. Ein Mann, der<br />

sich stets beispielhaft für die Sache der Sudetendeutschen<br />

eingesetzt hat.<br />

Stifter-Medaille für<br />

Walther Niedl<br />

Beim 35. Sudetendeutschen Tag in München<br />

wurde der bekannte und bedeutende Künstler<br />

Walther Niedl aus Neuthal im Böhmerwald mit<br />

der Adalbert-Stifter-Medaille ausgezeichnet.<br />

Seine künstlerischen Arbeiten befassen sich<br />

mit den Themen Waldtierschutz, Lebensraum<br />

und Wald. Er illustrierte viele Veröffentlichungen<br />

des Bayerischen Staatsministeriums und<br />

Bücher über Tierschutz. Walther Niedl lebt derzeit<br />

in Steinebach am Wörthsee bei München.<br />

Hilde Hager-Zimmermann<br />

Komponistin aus dem Böhmerwald, bekannt<br />

in Österreich und auch im Ausland<br />

durch ihre Lieder und Instrumentalmusik,<br />

stellte der „<strong>Sudetenpost</strong>" 100 Schallplatten<br />

für den Verkauf zur Verfügung. Die Schallplatte<br />

kostet S 35.—, der Erlös gehört zur<br />

Gänze der „<strong>Sudetenpost</strong>". Daher die Bitte an<br />

Sie: Unterstützen Sie durch den Kauf einer<br />

Schallplatte die „<strong>Sudetenpost</strong>". Bestellungen<br />

sind zu richten an die „<strong>Sudetenpost</strong>",<br />

Postfach 405, 4010 Linz.<br />

SUDETENPOST<br />

Lob für Sudetendeutsche in<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

schatten deutscher Kultur bezeichnete der Bundespräsident,<br />

historisch gesehen, die deutschsprachigen<br />

Gebiete Böhmens, Mährens und<br />

Schlesiens. Das sudetendeutsche Kulturerbe<br />

sei ein wesentlicher Teil der deutschen Kultur.<br />

Der bewundernswürdige Zusammenhalt der<br />

Sudetendeutschen und der Vertriebenen überhaupt<br />

beruhe letztlich darauf, daß sie konsequent<br />

an Werten festhielten, ohne die eine<br />

menschliche Gemeinschaft nicht gedeihen<br />

über Österreich ins Sudetenland gekommen<br />

und das deshalb, weil das Sudetenland<br />

seit 1918 vergebens auf Deutschland<br />

und Österreich gewartet hat. Die Situation<br />

der heimatvertriebenen Sudetendeutschen<br />

heute gleicht in vielem ihrer Lage<br />

von 1918 bis 1938. Viele von uns leiden<br />

darunter, daß wir in Österreich von den<br />

Menschen und ihren Gemeinschaften im<br />

Stich gelassen werden, die von der Geschichte,<br />

Tradition, Abstammung und Kultur<br />

her für uns eintreten müßten. Es ist für<br />

uns Sudetendeutsche in Österreich unverständlich,<br />

daß man sich in Österreich<br />

anläßlich eines Privatbesuches des südafrikanischen<br />

Ministerpräsidenten für die<br />

Negerstämme und ihre Gleichstellung mit<br />

den Weißen in Südafrika einsetzt, eine lobenswerte<br />

Tat, aber für die in Böhmen und<br />

Mähren, in Ungarn, in Rumänien und Jugoslawien<br />

zurückgebliebenen und entrechteten<br />

Altösterreicher, da und dort<br />

mehr oder weniger, keinen Finger rührt.<br />

Das grenzt ans Mysteriöse. Den Sudetendeutschen<br />

wäre es lieber gewesen, wenn<br />

sich ein Ebert, ein Renner, ein Miklas für<br />

sie eingesetzt hätten afs Adolf Hitler, sie<br />

würden es begrüßen, wenn auch heute<br />

dieses Geschäft nicht radikalen und extremen<br />

Kräften überlassen würde.<br />

Kritik an der Arbeit der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Es wird von uns mehr Aktivität im weltpolitischen<br />

Raum verlangt. Die Landsmannschafterei<br />

sei zu sehr unter das Protektorat<br />

ordenverteilender Landesregierungen<br />

gefallen. Die Führung sei<br />

überaltert. Die Jugend fehle und sie<br />

schen Länder in Frieden und Freiheit. „In der<br />

Europäischen Gemeinschaft sind wir auf dem<br />

Weg zu diesem Ziel weit fortgeschritten."<br />

Ministerpräsident Strauß erteilte dann dem<br />

Gedanken an einen großdeutschen Nationalstaat<br />

mit beherrschendem Charakter eine klare<br />

Absage, unterstrich jedoch, daß das Deutsche<br />

Reich juristisch in den Grenzen von 1937 fortbestehe.<br />

Das sei deutsches Verfassungsrecht.<br />

Der Gedanke an einen großdeutschen Machtstaat<br />

aber wurde nach Ansicht des CSU-Vorsitzenden<br />

zerstört. Die Frage der deutschen Einheit<br />

könne nicht zu einer Sache der Deutschen<br />

allein gemacht werden. Strauß rief dazu auf, die<br />

Sache der Freiheit Europas zu identifizieren mit<br />

der Sache der Einheit Deutschlands. Das Wesen<br />

Europas sei die Freiheit, seine Aufgabe der<br />

Friede.<br />

Unter Anspielung auf die Ostblockstaaten bezeichnete<br />

Strauß Systeme, die ihren Bürgern<br />

eine der menschlichen Natur zuwiderlaufende<br />

werde volkspolitisch nicht ausgebildet.<br />

Die bayerische Patronanz sei ein Verrat an<br />

der österreichischen Vergangenheit und<br />

eine Preisgabe der eigenen Wurzeln. Man<br />

stößt sich an der Bezeichnung „Bayrischer<br />

Schirmherr". Archive und Museen<br />

und auch das sudetendeutsche Zentrum<br />

in München seien Begräbnisstätten des<br />

lebendigen Volkstums. Wir sollten auf die<br />

mir vorliegende Kritik so reagieren, daß<br />

wir sie praktisch widerlegen. Im Detail<br />

heißt dies: Mehr Resolutionen übergeben!<br />

In unseren Publikationen nicht nur Empfänge<br />

und dergleichen im Bilde bringen,<br />

sondern die Basis aufscheinen lassen!<br />

Dankbar sein, wenn Pensionisten als<br />

Obleute tätig sind, aber um jüngere Mitarbeiter<br />

bemüht sein! Mehr heimatpolitische<br />

Schulung und Aussprachen! Das<br />

teilweise österreichische Desinteresse am<br />

Sudetendeutschtum sollte uns nicht davon<br />

abhalten, eine mitteleuropäische Lösung<br />

der Sudetenfrage anzustreben! Museen<br />

und sudetendeutsche Zentren<br />

müssen Begegnungsstätten der Sudetendeutschen<br />

sein! Das wäre meine Antwort<br />

auf eine Kritik, die beachtenswert ist. Meine<br />

lieben Landsleute! Das erste Halbjahr<br />

1984 ist, in mancherlei Hinsicht, erfolgreich<br />

gewesen. Dank an alle, die dazu beigetragen<br />

haben! Wir haben viel erreicht,<br />

wollen aber in der Zukunft noch mehr anstreben.<br />

Allen treuen Beziehern der <strong>Sudetenpost</strong><br />

und allen erreichbaren Landsleuten<br />

wünscht eine schöne Sommerzeit und<br />

eine erholsamen Urlaub<br />

Euer<br />

Monsignore Dr. Josef Koch<br />

FOLGE 12 VOM 22. JUNI1984<br />

gewalttätige Ordnung aufzwängen, als den<br />

„großen Skandal im Nachkriegseuropa". Es<br />

gelte heute nicht mehr, militärische Siege der<br />

Vergangenheit zu feiern, sondern die politische<br />

Zukunft von morgen zu gestalten. „So sind wir in<br />

Europa eine geistige Einheit, auch wenn wir gegen<br />

den Willen der Menschen noch geteilt sind.<br />

Aber es wird sich ändern, auch wenn es noch<br />

lange dauert."<br />

Bei der Eröffnung des Treffens hatte Bundesinnenminister<br />

Friedrich Zimmermann (CSU) erklärt,<br />

die Veranstaltung sei für niemanden eine<br />

Bedrohung. „Wir alle wollen auf einen Zustand<br />

in Europa hinarbeiten, der das Recht auf Heimat,<br />

auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker<br />

garantiert. Wir wollen ein Europa der Freizügigkeit<br />

zwischen Ost und West." Die Vertriebenen<br />

hätten schon 1945 begonnen, an einer<br />

friedlichen Zukunft Europas zu arbeiten. Die<br />

Sudetendeutschen hätten zur ersten, zur wirklichen<br />

Friedensbewegung gehört.<br />

Für die bayerische Regierung versicherte Sozialminister<br />

Fritz Pirkl, der Freistaat werde auch<br />

künftig uneingeschränkt und treu zu seinen Verpflichtungen<br />

aus der Schirmherrschaft stehen,<br />

wie dies in den letzten 30 Jahren der Fall gewesen<br />

sei. „Die Schirmherrschaft hat wesentlich<br />

dazu beigetragen, den Sudetendeutschen eine<br />

neue politische und geistige Heimat zu erschließen,<br />

ohne daß sie die angestammte Heimat dabei<br />

geistig oder politisch hätte preisgeben müssen."<br />

Mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft wurde der<br />

ehem. Präsident der Bundesanstalt für Arbeit,<br />

Prof. Josef Stingi, ausgezeichnet.<br />

Bei den Kulturpreisträgern ragt besonders der<br />

1924 in Landskron geborene Physiker Dr. Her*<br />

wig Schopper heraus. Er ist Generaldirektor der<br />

europäischen Organisation für Kernforschung<br />

CERN in Genf.<br />

Etwa 50.000 der ca. 150.000 Sudetendeutschen,<br />

die zum 35. Sudetendeutschen Tag nach<br />

München gekommen waren, versammelten sich<br />

am Sonntag vormittag am Kundgebungsplatz<br />

des Messegeländes, um der römisch-katholischen<br />

Pontifikalmesse beizuwohnen.<br />

In seiner Predigt führte Erzbischof Dr. Friedrich<br />

Wetter aus, daß die Liebe zur Heimat alljährlich<br />

zu Pfingsten viele Sudetendeutsche zusammenführe.<br />

Die Heimat sei aber mehr als nur<br />

die vier Wände, mehr als ein paar Quadratmeter<br />

Land, Heimat sei der Raum, der Geborgenheit<br />

schenke, sei der Raum, in dem man leben und<br />

sich entfalten könne. Den Beitrag zur Versöhnung<br />

bezeichnete er als einen Schritt auf dem<br />

Weg zum Frieden, doch sei die große noch nicht<br />

gelöste Aufgabe eine Versöhnung zwischen<br />

Tschechen und Deutschen, eine Versöhnung<br />

zwischen Ost und West. Der Sudetendeutsche<br />

Tag müsse ein Bekenntnis zur Heimat sein,<br />

müsse aber auch ein Bekenntnis sein zur Aussöhnung<br />

der Völker und zum Frieden.<br />

Bundespräsident Carl Carstens bei seiner bedeutsamen Würdigung der Leistungen der Sudetendeutschen. Daneben Bayerns Ministerpräsident<br />

Franz Josef Strauß, der ein steter Förderer der Anliegen der Sudetendeutschen ist.<br />

Fotos: Jürgen Kiefner, Hessheim<br />

Prag auf dem<br />

falschen Weg<br />

Der tschechoslowakische Botschafter<br />

suchte in Bonn das Außenministerium auf<br />

und legte offiziellen Protest in Zusammenhang<br />

mit der Zusammenrottung der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft unter Beteiligung<br />

von Bundespräsident Carstens<br />

und weiterer Regierungsrepräsentanten<br />

ein.<br />

Er informierte das Außenministerium<br />

darüber, daß die tschechischen Stellen<br />

der Ansicht seien, daß die Anwesenheit<br />

des tschechoslowakischen Botschafters<br />

in der Bundesrepublik während der Tage<br />

der Zusammenrottung unmöglich sei und<br />

daß er aus diesem Grund vom 7. bis 13.<br />

Juni 1984 in die Tschechoslowakei abberufen<br />

wurde.<br />

Der Münchner Oberbürgermeister Kronawitter<br />

(SPD) begrüßte die Sudetendeutschen<br />

herzlichst und sagte dazu:<br />

„Dieses friedliche Zusammentreffen kann<br />

uns keine Protestnote vermiesen!" 1973<br />

hatte OB Kronawitter den Sudetendeutschen<br />

noch eine Subvention von 30.000<br />

DM und Grußworte zum Treffen in München<br />

verweigert.<br />

Mit den gleichen Mätzchen hatten die<br />

CSSR-Behörden beim letzten Treffen in<br />

Wien reagiert und sich bei den österreichischen<br />

Regierungsstellen kalte Füße geholt<br />

Nur eines erreichten die Prager Genossen:<br />

Es werden mit solchen Angriffen -<br />

wenige Tag» vor dem Großtreffen - viele<br />

Sudetendeutsche erst motiviert, an dem<br />

Treffen doch teilzunehmen und auf einen<br />

erholsamen Pfingsturlaub zu verzichten -<br />

aber das sehen die Prager Machthaber<br />

nicht!<br />

Seinen Pfingsturlaub wird der CSSR-<br />

Botschafter aber wohl kaum in den sterbenden<br />

Wäldern des Erz- und Riesengebirges<br />

verbringen! Gerhard Zeihsei


FOLGE 12 VOM 22. JUN11984 SUDETENPOST<br />

Ein Aufruf: Volkstrachten und<br />

Trachtenerneuerung in Nordböhmen<br />

Eine Anzahl gebürtiger Nordböhmen aus<br />

Österreich, Bayern, Hessen und Norddeutschland<br />

traf sich am 29. 2. und 1. 3. 1984 in Regensburg.<br />

Sie beschlossen, eine Trachtenmappe<br />

für Nordböhmen zu erarbeiten und<br />

werden zur Herausgabe ein „Nordböhmen-<br />

Heimatwerk" gründen. Nach Durchsicht der<br />

bisher zusammengetragenen Unterlagen kann<br />

mit einem ersten Heft „Alte und erneuerte<br />

Volkstrachten im Böhm. Mittelgebirge und im<br />

Elbetal" begonnen werden.<br />

Begründung eines Nordböhmen-<br />

Trachtenbücheis<br />

Die Herausgabe eines Nordböhmen-<br />

Trachtenbücheis ist aus mehreren Gründen<br />

geboten.<br />

Der Böhmerwaldbund brachte kürzlich eine<br />

Trachtenfibel heraus, der Bund der Eghalanda<br />

Gmoin bereitet eine Art Neuauflage des Trachtenbuches<br />

vor, der Schönhengster Heimatbund<br />

könnte eine fertige Studienarbeit veröffentlichen.<br />

Wenn zwischen den<br />

Schönhengstem und den Egerländern die<br />

Nordböhmen nicht jetzt noch ihre volks- und<br />

besonders trachtenkundlichen Überlieferungen<br />

bearbeiten, tut dies niemand mehr von<br />

uns. Die Tschechen machen es bereits auf ihre<br />

Art, sie betreiben ihre Volkskunde schon „in<br />

den neubesiedelten Dörfern" (v nové obsídlene<br />

vesnice) und haben bereits eine neue Tracht in<br />

der Leitmeritzer Gegend vorgestellt, wie kürzlich<br />

im Leitmeritzer Heimatboten zu lesen war.<br />

Da immer mehr Gruppen der Sudetendeutschen<br />

Jugend von der Einheitskluft abrücken<br />

und sich Trachten anschaffen, soll durch die<br />

Herausgabe eines Nordböhmen-<br />

Trachtenbücheis solchen Gruppen und einzelnen<br />

die Möglichkeit eröffnet werden, sich aus<br />

der Heimat Nordböhmen eine Tracht zu wählen,<br />

selbst wenn in der Vertreibungszeit im Heimatort<br />

die alte Tracht längst ausgegangen und<br />

die erneuerte noch kaum verbreitet war.<br />

Das Nordböhmen-Trachtenbüchel wird in<br />

Einzelheften erscheinen, und zwar gegliedert<br />

nach Trachtenlandschaften, die sich aus der<br />

Häufigkeit und Dichte der gesammelten Belege<br />

ergeben:<br />

1. Böhm. Mittelgebirge mit Oberland und Elbetal<br />

mit Niederland<br />

2. Ost-Erzgebirge mit Bielegau<br />

3. Mittleres Erzgebirge mit Komotau<br />

4. Jeschken-Isergebirge mit Friedland<br />

5. Riesengebirge<br />

6. Braunau<br />

Ein weiteres Heft wird die Grafschaft Glatz<br />

umfassen, und zwar wegen der volkskundlichen<br />

und kirchlichen Bindungen an Böhmen<br />

und wegen der personellen Voraussetzung<br />

beim Arbeitskreis. Weitere Blicke über den<br />

Zaun in Form von Zusammenfassungen wird<br />

es zum Adlergebirge und zum Saazer-<br />

Kaadnerland geben, damit die trachtenkundlichen<br />

Lücken zwischen den Schönhengstem<br />

und den Egerländern geschlossen werden.<br />

Zusätzlich ist beabsichtigt, die Männer- und<br />

Burschentrachten in einem Heft zusammenfassend<br />

darzustellen und den Heften ein Registerheft<br />

folgen zu lassen.<br />

Belege von Alttrachten<br />

Nahezu aus jedem alten Gerichtsbezirke<br />

Nordböhmens sind trachtenkundliche Belege,<br />

mindestens aber Hinweise vorhanden, aus<br />

dem ganzen Reg.-Bez. Aussig sind mehr als<br />

siebzig bis jetzt dem Arbeitskreis bekannt. Die<br />

landschaftlich gegliederten Bild- und Textbelege<br />

werden dabei wie folgt zeitlich untergliedert:<br />

1. Älteste Trachten<br />

(vor 1800)<br />

2. Ältere Trachten<br />

(bis 1850)<br />

3. Alte Trachten<br />

(nach 1850 bis 1900, teils bis 1930)<br />

4. Erneuerte Trachten<br />

(um 1930 bis 1940, teils ab 1900)<br />

Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten<br />

Belegzeiten gibt es für die beiden letztgenannten<br />

noch unmittelbare und mittelbare Zeugen<br />

und Beteiligte. Trachtenteile aus der ältesten<br />

und alten Zeit liegen in verschiedenen österreichischen<br />

und deutschen Museen, eine große<br />

Anzahl von Trachtenbeschreibungen und<br />

Trachtenbildern aus Nordböhmen teils in Farbe,<br />

teils mit Farbenbeschreibungen, sind aus<br />

der alten Zeit bekannt. Über die Trachtenreste<br />

vor und nach der Jahrhundertwende geben<br />

vielerorts Lichtbilder Auskunft, wobei Anlässe<br />

und die Abgebildeten häufig noch festzustellen<br />

waren.<br />

Oft wurden für Bauern- und Dirndlbälle, für<br />

Maibaum- und Erntedankfeste und -Festzüge,<br />

aber auch zu gestellten „Pauemhuxtn zur<br />

Foosnocht" alte Trachtenstücke hervorgeholt<br />

und meist dabei auch leider „verschönert". Die<br />

letzten Bilder von alten Trachten stammen in<br />

Nordböhmen aus den Jahren 1929 bis 1932. Es<br />

sind Lichtbilder von den Volkskunstfahrten des<br />

Prager Kreises, der sich aus den Böhmerländischen<br />

Freischaren und Mädeln des Wandervogels<br />

zusammensetzte und dessen Nordböhmengruppe<br />

Trachten trug, deren Teile aus<br />

Tetschen, Reichenberg und Braunau stammten.<br />

In Nordböhmen waren die gestickten weißen<br />

Schürzen, die weißen Hauben mit meist<br />

blauen Haubenmaschen, auch Schlegelhauben,<br />

verbreitet, dazu dunkle, meist tiefe und<br />

gerade geschnittene Mieder mit angesetzten<br />

Schulterstegen und Zierschnürungen über einem<br />

vorderen Haftelverschluß. Die alten Röcke<br />

der Frauen hatten, wenn sie noch von einer<br />

Tracht stammten, überm Rocksaum aufgesetzte<br />

Streifen mit helleren Kantein (Vorstößen).<br />

Belege aus der Trachtenerneuerung<br />

Die Wirkung der Volkskunstfahrten und das<br />

Wirken ihrer Mitgestalter in den Volkstumsverbänden<br />

und deren Fortbildungseinrichtungen<br />

führte im ganzen Sudetenland zu einer Welle<br />

von Trachtenerneuerungen. Mittelpunkte dieser<br />

Trachtenerneuerung waren die vom Bund<br />

der deutschen Landjugend gestalteten Bauernhochschulen,<br />

in Nordböhmen besonders<br />

die Nordböhmische Bauernhochschule<br />

Geltschbad mit Sitz in Auscha und die Frauenfachschulen<br />

gewerblich-handwerklichen Typs,<br />

an denen die Fertigkeiten des Schneiderns<br />

und der Auszier von Trachten gelehrt wurden.<br />

Gemeinsame Trachtenausschüsse beispielsweise<br />

im Jeschken-Isergau, der Sudetendeutschen<br />

Partei, des Bundes der Deutschen, des<br />

Deutschen Kulturverbandes, des Deutschen<br />

Turnverbandes und des Deutschen Lehrerbundes<br />

wurden gebildet und im „Heimwerk" der<br />

Genossenschaft von Heimarbeitern, Kunsthandwerkern<br />

und Kunstschaffenden, wurden<br />

erneuerte Trachtenteile mit der Webmarke „Sudetendeutsche<br />

gewerbliche Wertarbeit" hergestellt.<br />

Nach dem Anschluß gab es Trachtenbeauftragte<br />

in den Kreisen.<br />

Die Trachtenerneuerung im Sudetenland der<br />

Vorkriegszeit wurde vom Dozenten und späteren<br />

Prof. Josef Hanika begleitet, der übrigens<br />

für Nordböhmen von Komotau bis Braunau die<br />

weiße Haube als kennzeichnende Gemeinsamkeit<br />

erkannte und herausstellte, wie auch<br />

die Trachtenerneuerung in Braunau um die<br />

Jahrhundertwende in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem damaligen Dozenten und späteren<br />

Prof. Adolf Hauffen durchgeführt wurde.<br />

Einige Mitarbeiterinnen beim jetzt begründeten<br />

Nordböhmen-Trachtenwerk belegen selber<br />

noch die damalige Trachtenerneuerung vor<br />

1940. Die Bearbeitung des ersten Heftes liegt<br />

in den Händen von erfahrenen Fachlehrerinnen,<br />

die damals als Lehrerinnen oder Schülerinnen<br />

an der Frauenfachschule Tetschen waren,<br />

als dort die „Erneuerte Eibtaltracht für das<br />

Elbetal, Polzental und Eulautal" erarbeitet wurde.<br />

Von der Frauenfachschule Aussig gibt es<br />

eine ganze Gruppe ehemaliger Schülerinnen,<br />

die noch über ihre Erinnerung an die dort erneuerte<br />

Tracht verfügen. Lichtbilder aus Aussig<br />

und aus Tetschen sind vorhanden. Es sind<br />

Glücksfälle, daß eine damals dort genähte<br />

Tracht und — völlig unabhängig davon — der<br />

dazugehörige Schnitt für Leibel und Spenzer,<br />

die Ausziermuster und Stickvorlagen für die<br />

Schürze gerettet wurden.<br />

Aufruf und Bitte um Mitarbeit beim Trachtenwerk<br />

Damit in der heutigen, fast schon zu weit fortgeschrittenen<br />

Zeit noch ein möglichst umfangreiches<br />

Bild von den Restbeständen und den<br />

Erneuerungen der Volkstrachten in Nordböhmen<br />

festgehalten werden kann, bittet die jetzt<br />

gebildete Arbeitsgruppe „Nordböhmen-<br />

Trachtenwerk" um Mithilfe aller Leser dieses<br />

Aufrufs.<br />

1. Damit es über das erste Heft „Trachten aus<br />

dem Böhm. Mittelgebirge mit Oberland, Elbetal<br />

mit Niederland" hinaus zu den weiteren Heften<br />

über Trachten aus dem Ost-Erzgebirge mit<br />

Bielagau, aus dem Mittelerzgebirge mit Komotau,<br />

aus den Jeschken-Isergebirge mit Friedland,<br />

aus dem Riesengebirge und aus Braunau<br />

kommen kann, müssen sich weitere<br />

Wissende, Betroffene und Angesprochene aus<br />

diesen Trachtenlandschaften zur Mitarbeit bereitfinden.<br />

2. Um die größtmögliche Dichte an Belegen zu<br />

erhalten, und ein Beleg kann der kleinste Hinweis<br />

sein, wird um Beantwortung folgender<br />

Fragen gebeten:<br />

a) Gab es bei Ihnen oder in der Nachbarschaft<br />

noch Trachtenreste, beispielsweise Hauben,<br />

Leibel (Mieder), Spenzer, Schürzen, Hüllen u.<br />

a.?<br />

b) Gab es bei Ihnen Trachtenerneuerungen in<br />

Vereinen oder die Herstellung von Trachtenteilen<br />

zu bestimmten Großveranstaltungen?<br />

c) Kennen Sie Leute oder Stellen, die damals<br />

mit Trachtenerneuerung befaßt waren? (Hinweise,<br />

Fotos und Aufzeichnungen sollten Zeit,<br />

Anlaß, Ort, Leute mit Hausnummer benennen.)<br />

Bei der Aufzeichnung der Überlieferung von<br />

Volkstrachten aus Nordböhmen ist Eile und<br />

Gründlichkeit geboten. Einmal gilt es, die<br />

Lücke in der Trachtenkunde zwischen den<br />

Egerländern und den Schönhengstem zu<br />

schließen, andermal gilt es, zu den umfangreichen,<br />

teils in Einzelveröffentlichungen verstreuten,<br />

teils in Sammelwerken verborgenen<br />

Aufzeichnungen der Volkslieder, der Volksmusik<br />

und auch der Volkstänze aus Nordböhmen<br />

aufzuzeichnen.<br />

Die erbetenen Hinweise nimmt die veröffentlichende<br />

Zeitung oder die jetzt eingerichtete<br />

Geschäftsstelle des Trachtenwerks an:<br />

Manfred Neumann, Dipl.-Ing., Liebigstr. 38,<br />

6000 Frankfurt 1, Ruf 0611 (069) 72 96 24, in<br />

Österreich Frau Oberschulrat Christiane<br />

Scharb, Herrnstein 8, A-2560 Berndorf. Für das<br />

erste Heft Mittelgebirge-Elbetal sind zuständig,<br />

Gutgemacht<br />

Vor dem Sudetendeutschen Tag haben<br />

wir in einem Leitartikel kritisiert, daß der<br />

Oberbürgermeister von München, Kronawitter,<br />

bisher die Sudetendeutschen Tage<br />

in München geschnitten hat. Er blieb diesem<br />

Großereignis fern und er verweigerte<br />

eine finanzielle Unterstützung für dieses<br />

Großtreffen. Wird er sich, da er nun — nach<br />

dem sudetendeutsch-freundlichen Oberbürgermeister<br />

Kiesl — wieder Oberhaupt<br />

der „Weltstadt mit Herz" ist, gewandelt haben,<br />

fragten wir. Er hat sich. Und wir wollen<br />

das, obzwar es für das Oberhaupt einer<br />

Stadt mit so hohem Wiederaufbauanteil<br />

durch Sudetendeutsche nur recht und billig<br />

ist, fairerweise extra hervorheben. Bei<br />

diesem 35. Sudetendeutschen Tag in München<br />

war der nunmehrige Oberbürgermeister<br />

Kronawitter nicht nur mit dabei, er hielt<br />

auch eine Rede. Und dabei würdigte er<br />

„den Fleiß und Leistungswillen von 100.000<br />

Sudetendeutschen", die, so Kronawitter,<br />

„maßgeblich zum Wiederaufbau Münchens<br />

beigetragen haben". Oberbürgermeister<br />

Kronawitter ist damit dem „Vorbild"<br />

seiner Parteifreunde in Österreich gefolgt,<br />

die, zumindest auf Bundesebene, ebenfalls<br />

der Sudetendeutschen Sache in diesem<br />

Jahrzehnt vielfach geholfen haben.<br />

Das wissen wir zu würdigen.<br />

Und wir sind voll Zuversicht, daß es nicht<br />

nur die nahen Europawahlen waren, die<br />

den SPD-Oberbürgermeister zur Sache<br />

der Sudetendeutschen stehen ließ. Freunde<br />

für die gute Sache zu haben kann man<br />

nie genug!<br />

Daher: Dank für diese Haltung an den<br />

Münchner Oberbürgermeister Kronawitter.<br />

Großer Dank aber vor allem auch an die<br />

hohen Funktionäre aus den Reihen der<br />

CSU, CDU und FDP, die — ohne Besinnungspause<br />

— immerwährend zu den Sudetendeutschen<br />

in der Bundesrepublik gestanden<br />

sind. Ob es um ein einiges Europa<br />

oder um die gute Sache des Menschenrechtes<br />

geht, da gibt es keine Parteigrenzen,<br />

da sind alle wohlmeinenden Kräne,<br />

wo immer sie politisch stehen, willkommen/<br />

W. Sp.<br />

besonders für Tetschen, Frau Gewerbeoberlehrerin<br />

i. R. Marianne Heinisch, Kiekenbrink<br />

50, 4952 Porta Westfalica, und besonders für<br />

Aussig Frau Elisabeth Bschoch, Anton-Pech-<br />

Str. 30, 8372 Zwiesel. Frau Lore Schretzenmayr,<br />

Erikaweg 58, 8400 Regensburg, ist zuständig<br />

für die Verbindung zu den einschlägigen<br />

Stellen der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft und den Heimatgliederungen<br />

aus dem Gebiet des ehem. Reg.-Bez.<br />

Aussig.<br />

M. Neumann, Frankfurt<br />

Sudetendeutscher Heimattag 1984 —<br />

21. — 23. Sept. in Wien und Klosterneuburg<br />

Unser diesjähriger großer Heimattag -<br />

für alle Landsleute aus ganz Osterreich -<br />

steht unter dem Motto „Klosterneuburg -<br />

20 Jahre Patenstadt der Sudetendeutschen!"<br />

Dies sollte Anlaß für alle Landsleute<br />

sein, diese Veranstaltung zu besuchen.<br />

Wir laden dazu herzlichst ein!<br />

Das Flugblatt mit all den Veranstaltungen<br />

und Techn. Hinweisen liegt bereits auf<br />

und kann (gegen Einsendung des Rückportos<br />

von S 3,50) bei der SLÖ-Bundesgeschäftsstelle<br />

1010 Wien, Hegelg. 19/4,<br />

angefordert werden.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung findet<br />

am Samstag, dem 22. September 1984,<br />

um 19.30 Uhr im Festsaal der Raiffeisenbank,<br />

Rathausplatz, Klosterneuburg, ein<br />

„großer Heimatabend", gestaltet von der<br />

Kreisgruppe der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft Göppingen, Bundesrepublik<br />

Deutschland, statt. Diese Veranstaltung<br />

findet im Rahmen der Partnerschaft<br />

zwischen Klosterneuburg und Göppingen<br />

statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Dazu ist beabsichtigt, einen großen Autobus<br />

ab Wien 1, Eschenbachgasse 11<br />

(nach dem Symposium), um ca. 18.45 Uhr<br />

nach Klosterneuburg und auch zurück<br />

nach Wien-Heiligenstadt (Anschluß zur<br />

U-Bahn und Stadtbahn) zu führen. Voraussetzung<br />

für die Durchführung dieser<br />

Autobusfahrt (die gegen ein geringes Entgelt<br />

erfolgen soll) ist eine rechtzeitige<br />

(womöglich schriftliche, Postkarte genügt,<br />

unter Anführung einer ev. Telefonnummer)<br />

Anmeldung bis spätestens 7. September<br />

1984 an die Geschäftsstelle der SLO, 1010<br />

Wien, Hegelgasse 19/4. Obwohl die Geschäftsstelle<br />

im Juli und August geschlossen<br />

ist, bitten wir um dringende Anmeldungen<br />

zu dieser Fahrt; die einlangenden<br />

schriftl. Anmeldungen werden gesammelt.<br />

Merken Sie sich diese wichtige Veranstaltung<br />

bitte vor!<br />

SOMMERFEST<br />

Die Bezirksgruppe Wels lädt alle Landsleute und Freunde<br />

zum Sommerfest im Gastgarten des „Gösserbräu" in Wels am<br />

1. Juli herzlich ein.<br />

WELS<br />

Beginn 14 Uhr, große Tombola.<br />

Eintritt freie Spenden.<br />

Es spielt die Bauernkapelle Kremsmünster.


Neue Gedenktafeln beim<br />

Dichterstein in Offenhausen (OÖ.)<br />

Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste<br />

im Saal des Gasthofes Lehner folgten die Laudatuiones<br />

auf fünf Persönlichkeiten, zu deren<br />

Ehren anschließend Gedenktafeln enthüllt wurden.<br />

Als erster sprach Herbert Schmidt über Ernst<br />

Behrens, hierauf folgte von Brigitte Pohl die<br />

Lobrede auf Magdalena Stamm aus Ostpreußen.<br />

Die drei anderen Persönlichkeiten stammten<br />

aus dem Sudetenland: Josef Nadler aus<br />

Nordböhmen und aus dem Egerland Alois John<br />

und Ernst Frank.<br />

Dr. Robert Hampel, der Schriftleiter des ,,Ekkartboten",<br />

hielt die Laudatio auf den Germanisten<br />

Josef Nadler. 33 Jahre war er Professor an<br />

der Wiener Universität und hat viele junge Menschen<br />

mitgeformt. Er hätte 1984 seinen 100.<br />

Geburtstag gefeiert. Sein Lebensweg war sehr<br />

vielfältig: Vom Jesuitenschüler in Mariaschein<br />

an die Prager Deutsche Universität als Schüler<br />

des großen österreichischen Germanisten August<br />

Sauer, der ihm den Sinn für volkhafte Germanistik<br />

mitgab. Er schrieb sein bedeutendes<br />

Werk, eine Literaturgeschichte der deutschen<br />

Stämme und Landschaften. Nach dem Wehrdienst<br />

im ersten Weltkrieg ging er an die Universität<br />

Königsberg und 1931 nach Wien. Neben<br />

seinem Lehrbetrieb hat er noch drei Werkausgaben<br />

bewältigt: Franz Grillparzer, Johann Georg<br />

Hamann und Josef Weinheber. - Er ist auch<br />

als Gelehrter nie von seinen Grundsätzen abgewichen:<br />

als katholischer Christ tolerant gegen<br />

andere zu sein, als Offizier der alten Armee immer<br />

ein guter Deutscher zu bleiben.<br />

Franz Roll hielt die Gedenkrede auf Alois<br />

«John, der aus Oberlohma im Egerland stammte,<br />

wo er 1860 im dortigen ,,Adlerhof" geboren<br />

wurde. Von 1883 an war er freier Schriftsteller<br />

und befaßte sich vorwiegend mit dem Egerländer<br />

Stammestum; mit seiner Geschichte und Literatur<br />

hat er die nationale Stammesgeschichte<br />

des Egerlandes begründet. Ab 1884 war er<br />

Schriftleiter der „Egerer Zeitung" und begründete<br />

die Zeitschrift „Unser Egerland". Er sammelte<br />

Egerländer Volkslieder, beschrieb Sitten<br />

und Gebräuche, befaßte sich mit Heimatkunst,<br />

Flurnamen usw. 1880 wurde er Direktor der<br />

Egerländer Sammlungen, 1935 ist er gestorben;<br />

Gymnasialprofessor Kraus führte die Zeitschrift<br />

„Unser Egerland" weiter und ergänzte das Erbe<br />

von Alois John.<br />

Unser Dichter Alexander Hoyer aus Graz<br />

sprach die Laudatio auf Ernst Frank; er wurde<br />

1900 in Karlsbad geboren und starb 1982. Er<br />

war ein Kämpfer für Heimat und Volkstum und<br />

bekannte sich zur deutschen Vergangenheit.<br />

Als Sudetendeutscher hat er alle Höhen und<br />

Tiefen eines Grenzlanddeutschen miterlebt. Die<br />

Liebe zum eigenen Volke galt ihm als höchste<br />

Tugend. Nur den Deutschen war es vorbehalten,<br />

gelegentlich ins Gegenteil zu verfallen. -<br />

Seine zahlreichen schriftlichen Werke wie das<br />

Egerländer Heimatbuch, die Egerländer Jahrbücher<br />

usw. sind in der alten Heimat verwurzelt<br />

und werden ein wertvolles Erbe für uns bleiben.<br />

Zur Enthüllung der Gedenktafeln für die beiden<br />

Egerländer waren auch Landsleute aus<br />

Deutschland und Österreich zahlreich erschienen,<br />

viele in Tracht. Den Bund der Egerländer<br />

G moi vertrat für den leider erkrankten Otto Zerlik<br />

Vetter Toni Rödl. Vorsteher Boltek kam mit seinen<br />

Landsleuten aus Burghausen, Vorsteher<br />

Zuleger war mit seiner Salzburger Gmoi vertreten<br />

und Landesvorsteher Dr. Zerlik war mit einem<br />

Autobus der Linzer Gmoi gekommen. Offenhausen<br />

bot also gleichzeitig ein Treffen der<br />

Egerländer Österreichs und Bayerns!<br />

SUDETENPOST<br />

FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />

Nachklang zum großen<br />

Fest der Neutitscheiner<br />

Dem „Verein der Neutitscheiner in Wien" gingen<br />

aus Anlaß des 100jährigen Bestandes aus<br />

dem In- und Ausland viele Glückwünsche zu.<br />

Darunter befand sich auch vom Lm. Ewald<br />

Jahn aus D-8602 Stegerach bei Bamberg folgendes<br />

Gedicht:<br />

Neutitschein<br />

Neutitschein, du liebes Städtchen,<br />

bist ja so unendlich fern,<br />

weit entrückt, für uns verzaubert,<br />

wie auf einem fremden Stern.<br />

Doch im Herzen tief da drinnen<br />

lebt dein Bild so sonnenklar,<br />

mit dem Platz und seinen Lauben,<br />

alles, wie es einstens war.<br />

Und am Steinberg, unter Birken,<br />

dort ein Pärchen Arm in Arm;<br />

es sind nicht nur Sonnenstrahlen,<br />

warum beider Herzen warm.<br />

Neutitschein, ein Traum, ein Märchen ...<br />

Ach, es ist schon lange her;<br />

doch im seligen Erinnern<br />

stirbst du nie und nimmermehr.<br />

100 Jahre Neutitscheiner in Wien<br />

Die <strong>Sudetenpost</strong> berichtete bereits über dieses<br />

seltene Jubiläum, das der „Verein der Neutitscheiner<br />

in Wien" dieses Jahr feiert. Es erscheint<br />

daher angebracht, die Namen derer<br />

anzuführen, die am 26. April 1884 im Hotel<br />

„Zum weißen Roß" in Wien II., Taborstraße, bei<br />

der konstituierenden Versammlung bestimmt<br />

wurden, die Aktivitäten des Vereines zu beginnen.<br />

Gewählt wurden: Dr. Wilhelm Haas zum<br />

So erlebte die Jugend den Sudetendeutschen Tag<br />

Mit sehr gemischten Gefühlen fuhren wir<br />

mit unseren Autobussen und Pkw bei<br />

strömenden Regen in der Nacht von Freitag<br />

auf Samstag vor Pfingsten zum Sudetendeutschen<br />

Tag mit dem Pfingsttreffen<br />

der Sudetendeutschen Jugend.<br />

Angekommen am großen Zeltplatz in<br />

Thalkirchen, hatte es zwar zu regnen aufgehört,<br />

dennoch schwomm die Wiese und<br />

nur unter großer Vorsicht konnten wir die<br />

Zelte beziehen. Der Samstagvormittag<br />

wurde für einen Stadtbummel benutzt um<br />

die schöne Innenstadt von München kennenzulernen.<br />

Kurz vor 14 Uhr fand die Lagereröffnung<br />

statt, an der über 1500 junge Menschen<br />

teilnahmen (auch noch in der weiteren<br />

Folge trafen junge Leute beim Zeltlager<br />

ein, wo sich dann an die 2000 junge Leute<br />

zusammenfanden. Ebenso waren alle Jugendherbergen<br />

in München und Umgebung<br />

durch die jugendlichen Trachtengruppen,<br />

wie die Spielscharen überfüllt).<br />

Für die kleineren unter den Teilnehmern<br />

wurden erstmalig sog. „Neue Spiele"<br />

durchgeführt, wobei es galt zahlreiche Geschicklichkeitsspiele<br />

und lustige Aufgaben<br />

zu bewältigen. Die Kinder waren mit<br />

Feuereifer bei der Sache. Die Älteren maßen<br />

sich beim Faustballwettkampf, wobei<br />

wir aus Österreich mit drei Mannschaften<br />

sehr erfolgreich tätig waren. Andere wiederum<br />

bereiteten sich auf die musisch-kulturellen<br />

Auftritte vor usw. Jedenfalls<br />

herrschte reges Leben und Treiben in und<br />

um das Zeltlager.<br />

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

ging es recht flott am frühen Abend in das<br />

Messegelände wo ja der große sudetendeutsche<br />

Volkstumsabend stattfand, der<br />

von den Sing- und Spielscharen der Sudetendeutschen<br />

Jugend wiederum bestens<br />

gekonnt gestaltet wurde, was auch der oft<br />

frenetische Beifall bewies. Hier wurde den<br />

Zusehern eindeutig vorgeführt, daß das<br />

sudetendeutsche Kulturgut sehr lebendig<br />

gehalten wird und nicht, so wie es unsere<br />

Gegner mögen, dem Untergang geweiht<br />

ist. Die übrigen Gruppen der Sudetendeutschen<br />

Jugend boten am sehr gut besuchten<br />

Jugendabend (und diesmal waren<br />

mehr Landsleute als sonst anwesend!) einen<br />

hohen Querschnitt der jährlich kulturellen<br />

Gruppenarbeit. Es wurden ganz besondere<br />

Leistungen geboten.<br />

Auch wir aus Österreich nahmen mit<br />

zahlreichen Gruppen daran teil, wie die<br />

Kindergruppe Wien und Wels, Jugendkreis<br />

Wien, Kleingruppe Wien u. a.<br />

Beim sog. „Wissensnachweis", bei dem<br />

das vorhandene Wissen gemessen wird<br />

und der seit Beginn immer eine Domäne für<br />

uns Österreicher war, war diesmal das Geschehen<br />

rund um den 4. März 1919 gefragt.<br />

Wir beteiligten uns wieder mit sechs<br />

Mannschaften an diesem Wettbewerb.<br />

Nach einem sehr späten Abendessen<br />

ging es wieder zum Zeltplatz, wo wir einesteils<br />

sehr müde, ob der vorhergegangenen<br />

nächtlichen Autobusfahrt und der Tagesveranstaltungen,<br />

in die Schlafsäcke krochen,<br />

und andererseits einige von uns die<br />

Lagerwache antraten. Und diese Nacht<br />

war trotz des sternklaren Himmels sehr<br />

kalt!<br />

Mit herrlichem Sonnenschein wurden wir<br />

am Pfingstsonntag geweckt und es<br />

herrschte bereits relativ früh ein emsiges<br />

Treiben. Pünktlich um 8.15 Uhr begann der<br />

Gottesdienst im Zeltlager, es war eine Jugendsingmesse.<br />

Anschließend ging es ab<br />

ins Messegelände, wo die Aufstellung für<br />

den Einzug zur Hauptkundgebung vorbereitet<br />

wurde. Und nach dem Festgottesdienst<br />

am Kundgebungsplatz war es dann<br />

soweit: die Jugend- und Trachtengruppen<br />

der Sudetendeutschen zogen durch die<br />

Massen der begeisterten Landsleute bis<br />

zur Ehrentribüne. Eine Beifallswoge ergoß<br />

sich über die jungen Leute und ganz besonders<br />

wurde die österreichische Fahne<br />

begrüßt (das war auch ein Teil der Erinnerungen<br />

an den Sudetendeutschen Tag<br />

1983 in Wien!). Mit viel Interesse wurden<br />

die Aussagen der Reden zur Hauptkundgebung,<br />

woran über 50.000 Landsleute im<br />

Freien (und über 100.000 in den Hallen)<br />

teilnahmen, zur Kenntnis genommen.<br />

Auffällig war eines: So viele junge Gesichter<br />

wie heuer, hatte man noch nie gesehen.<br />

Und zwar vor allem von Leuten, die<br />

nach der Vertreibung geboren wurden!<br />

Damit zeigt sich, daß das Sudetenproblem<br />

nicht nur das Problem von ein oder zwei<br />

Generationen ist, sondern weitergetragen<br />

wird. Im Rahmen des Volksfestes der Sudetendeutschen<br />

Jugend, welches für die<br />

mit Eltern anreisenden Kindern und Jugendlichen<br />

durchgeführt wird und wo immer<br />

ein großer Andrang herrscht, wurden<br />

auch Gruppenwerksarbeiten ausgestellt<br />

und von einer fachkundigen Jury bewertet.<br />

Anschließend wurden die selbstgefertigten<br />

Dinge den Landsleuten zum Kauf angeboten,<br />

die auch davon reichlich Gebrauch<br />

machten.<br />

Eine Verschnaufpause bis zur Feierstunde<br />

wurde benützt, um sich im Zeltlager<br />

ein wenig zu restaurieren, Kaffee zu trinken<br />

oder ein wenig auszuruhen.<br />

Um 21.30 Uhr fand sich eine große Menschenmenge<br />

am Marienplatz vor dem<br />

schönen Münchner Rathaus ein, um die<br />

Feierstunde der Sudetendeutschen Jugend<br />

mitzuerleben, die diesmal von der<br />

Böhmerwaldjugend aus Stuttgart gestaltet<br />

wurde. Es war ein Bekenntnis zu Europa,<br />

zu den menschlichen Grundfreiheiten und<br />

zum Frieden für alle Menschen. Ganz besonders<br />

gefiel die musikalische Umrahmung<br />

dieser sehr eindrucksvollen Feierstunde,<br />

an dem auch sehr viele Ehrengäste<br />

und der SL-Bundesvorstand teilnahmen.<br />

Wie immer war der anschließende<br />

Fackelzug durch die Innenstadt<br />

Münchens ein großes Erlebnis.<br />

Nach einer relativ kurzen Nacht wurden<br />

wir mit einem Morgenlied am Pfingstmontag<br />

geweckt, es galt, alles zusammenzupacken,<br />

die Zelte abzubauen und Abschied<br />

zu nehmen. Beschlossen wurde<br />

das Pfingsttreffen der Sudetendeutschen<br />

Jugend mit der Morgenfeier und der<br />

Siegerehrung, wobei auch der Bundesvorsitzende<br />

der SL unser ehem. Kamerad<br />

Jörg Kudlich und die Bundesfrauenreferentin<br />

Frau Anni Baier, anwesend waren.<br />

Mit dem Lied „Heimat die ferne" wurde das<br />

Treffen beschlossen, es ging wieder<br />

heimwärts und wir freuen uns jetzt schon<br />

auf den Sudetendeutschen Tag 1985 mit<br />

dem Pfingsttreffen der Sudetendeutschen<br />

Jugend in Stuttgart!<br />

Hier nun die wirklich erfreulichen Ergebnisse<br />

der jugendlichen Teilnehmer aus<br />

Österreich bei den einzelnen Wettkämpfen:<br />

Faustball-Turnier: 2. SDJÖ Wien, 3.<br />

SDJÖ Oberösterreich, 6. SDJÖ Niederösterreich;<br />

Kinder-Geschicklichkeitslauf:<br />

2. Kindergruppe Wien/Wels; Musischer<br />

Wettkampf für Kindergruppen: 3.<br />

Kindergruppe Wien/Wels; Kombinationswettkampf<br />

für Kindergruppen: 2.<br />

Kindergruppe Wien/Wels; Musischer<br />

Wettkampf für Jugendkreise: 3. SDJÖ<br />

Wien; Musischer Wettkampf für Kleingruppen:<br />

3. Kleingruppe Wien (Gerlinde<br />

Stropek, Waltraud Jilg und Otto Malik);<br />

Werken: 2. Gruppe SDJÖ Wien; Wissensnachweis:<br />

1. und Gewinner des Ehrentellers<br />

Mannschaft Niederösterreich I<br />

(Brigitte Slezak, Helmut Leopold und Hubert<br />

Rogelböck), 3. wurden punktegleich 3<br />

Mannschaften aus Österreich: Wien II,<br />

Wien III und Niederösterreich II, 8. Mannschaft<br />

Wien 1,12. Mannschaft Steiermark.<br />

Obmann, Josef Jünger und Karl Kloß zu Obmannstellvertretern,<br />

Dr. Leo Beck, R Friedrich,<br />

A. von Gumberz, P. Köllner, Viktor Kojetinsky,<br />

Karl Kröner, Franz Kreisel, Adolf Liewehr, Florian<br />

Ludwig, Prof. Neußer, Hugo Schmidt und<br />

Dr. Ing. Julius Trubrig zu Ausschußmitgliedern.<br />

Der Verein hatte sich zur Aufgabe gestellt, in<br />

Not geratene Neutitscheiner und Sudeten in<br />

Wien zu unterstützen. Durch den ersten und<br />

auch zweiten Weltkrieg ging das Vereinsvermögen<br />

verloren. Dazu kommt, daß nach 1945<br />

durch die Vertreibung jegliche finanziellen Zuwendungen<br />

von der Geschäftswelt der Heimatstadt<br />

nicht mehr getätigt werden konnten. Der<br />

Verein ist seit vielen Jahren Mitglied der SLÖ<br />

und diese Dachorganisation gewährt über Antrag<br />

Studienbeihilfen. Funktionäre des Vereines<br />

der Neutitscheiner sind seit Jahren auch ehrenamtlich<br />

in der SLÖ tätig.<br />

Bei den Monatstreffen werden Erinnerungen<br />

aus der alten Heimat ausgetauscht und auch<br />

den Mitgliedern zum Geburtstag gratuliert. Einmal<br />

im Jahr erfolgt ein Heurigenbesuch, wobei<br />

mit einem Trinkspruch der alten Heimat gedacht<br />

wird. Wir hoffen, daß durch diese geselligen<br />

Treffen in weiteren 100 Jahren der Heimat<br />

Neutitschein man noch gedenkt.<br />

Peschel<br />

Ein prominenter<br />

Landsmann<br />

Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier anläßlich<br />

des 100jährigen Bestandes des Vereines der<br />

Neutitscheiner in Wien stand auch Burgschauspieler<br />

Prof. Fred Liewehr. Der berühmte<br />

Landsmann feierte seinen 75. Geburtstag und<br />

stand so im Mittelpunkt vieler verdienter Ehrungen.<br />

Unser Bild zeigt Prof. Liewehr bei der<br />

Jubiläumsfeier der Neutitscheiner in Wien.<br />

Treffpunkt Kreuzberg<br />

in Klein Schweinbarth<br />

Vom 23. bis 24. Juni findet das diesjährige<br />

Kreuzbergtreffen der Sudetendeutschen<br />

in Klein Schweinbarth bei Drasenhofen,<br />

an der Grenze zu Südmähren statt!<br />

Wie schon berichtet wird ein großes Internationales<br />

Zeltlager unter dem Motto<br />

„Frohsinn in Freiheit" ab Samstag, den<br />

23. Juni, 14 Uhr am Fatimaberg bis Sonntag<br />

Nachmittag stattfinden! Alle jungen<br />

Freunde sind zur Teilnahme aufgerufen.<br />

Am Samstag, den 23. Juni, 21 Uhr, findet<br />

die Sonnwendfeier am Kreuzberg<br />

statt - alle Landsleute und Freunde sind<br />

recht herzlich eingeladen! Sonntag, den<br />

24. Juni ist um 10 Uhr die Feldmesse beim<br />

Südmährerkreuz am Kreuzberg mit anseht.<br />

Kundgebung. Ab 15 Uhr wird in Klein-<br />

Schweinbarth ein Kirtag nach südmährischer<br />

Art abgehalten. Das Kreuzbergtreffen<br />

¡st nicht nur ein Treffen der Südmährer,<br />

sondern aller Sudetendeutschen und deren<br />

Freunde! Darum dürfen wir auch Sie<br />

recht herzlich dazu einladen - kommen<br />

auch Sie und bringen Sie die jungen Leute<br />

mit!<br />

Pfarrer Steinhübl<br />

gestorben<br />

In Stuttgart-Hofen verstarb vor Ostern Geistl.<br />

Rat Pfarrer Josef Steinhübl kurz nach Vollendung<br />

seines 82. Lebensjahres. Der Karpatendeutsche<br />

stammte aus Deutsch-Proben. Für die<br />

Karpatendeutschen war er nicht nur ein geschätzter<br />

Seelsorger, sondern auch ein aufrechter<br />

Kämpfer für Volkstum und Heimat.


FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />

SUDETENPOST<br />

Ein neues Werk unseres<br />

Landsmannes Prof. Dr. Harry Slapnicka<br />

In allen seinen bisher erschienenen<br />

Werken zur Zeitgeschichte Oberösterreichs<br />

geht Prof. Harry Slapnicka, der in<br />

Linz ab 1971 die Abteilung „Zeitgeschichte<br />

und Dokumentation" im Oberösterreichischen<br />

Landesarchiv ausbaute, auf das benachbarte<br />

Südböhmen, auch den ganzen<br />

böhmisch-mährisch-schlesischen Raum<br />

ein. In dem mehr als 500 Seiten umfassenden<br />

Band „Oberösterreich unter Kaiser<br />

Franz Joseph (1861 -1918)" ist es vor allem<br />

das Kapitel „Minderheitenprobleme<br />

ohne Minderheit"; hier werden tschechische<br />

Versuche dargestellt, im Mühlviertel<br />

Bauernhöfe aufzukaufen, entlang der Eisenbahnlinie<br />

Budweis - Linz seßhaft zu<br />

werden, aber auch die oberösterreichischen<br />

Gegenmaßnahmen bezüglich einer<br />

„reindeutschen" Amts- und Unterrichtssprache<br />

(„Nationale Schutzgesetze"), die<br />

allerdings erst 1909 realisiert werden. (511<br />

Seiten, 1982).<br />

Im Ergänzungsband „Oberösterreich -<br />

Die politische Führungsschicht 1861 -<br />

1918" (274 Seiten, 1983) finden sich die<br />

Biographien von rund 300 Landtags- und<br />

Reichsratsabgeordneten, unter ihnen 15<br />

aus der Ländergruppe Böhmen-Mähren-<br />

Schlesien.<br />

Der Band „Oberösterreich - Von der<br />

Monarchie zur Republik (1918 - 1927)<br />

weist ein eigenes Kapitel über den Kampf<br />

um den Böhmerwaldgau auf („Doch ohne<br />

Böhmerwaldgau"). Der 220 Seiten umfassende<br />

Band erschien bisher in drei Auflagen,<br />

1973, 1975 und 1979.<br />

Im Anschlußband, dem zweiten für die<br />

Zwischenkriegszeit, „Oberösterreich -<br />

Zwischen Bürgerkrieg und Anschluß (1927<br />

-1938)" (437 Seiten, zwei Auflagen, 1975<br />

und 1979) wird vor allem das Wirken des<br />

aus Schönlinde in Vorderböhmen stammenden<br />

Landeshauptmannes Dr. Josef<br />

Schlegel gewürdigt.<br />

Der Ergänzungsband über die politische<br />

Führungsschicht der zwanzig Zwischenkriegsjahre<br />

(302 Seiten, 1976) bringt neuerlich<br />

300 Politikerbiographien. Auch nach<br />

dem Ende der Habsburgermonarchie waren<br />

noch 14 außerhalb der Grenzen Oberösterreichs<br />

geboren, unter ihnen sieben<br />

aus der Ländergruppe Böhmen-Mähren-<br />

Schlesien. Einer von ihnen, der Landtagsabgeordnete<br />

Leopold Kotzmann wurde<br />

noch in den letzten Tagen des zweiten<br />

Weltkrieges wegen seiner österreichischen<br />

Gesinnung zum Tode verurteilt und<br />

am Stadtrand von Linz erschossen - übrigens<br />

der einzige Abgeordnete in der<br />

123jährigen Geschichte des oberösterreichischen<br />

Landtages.<br />

Ausführlich wird anschließend in dem<br />

Band „Oberösterreich als es .Oberdonau'<br />

hieß (1938 - 1945)" der im Herbst 1938<br />

durchgeführte Anschluß der sudetendeutschen<br />

Gebiete in Südböhmen dargestellt,<br />

die nunmehr nur die Hälfte des „Böhmerwaldgaues"<br />

von 1918 ausmachten, aber<br />

nunmehr nicht nur wenige Wochen, sondern<br />

sieben Jahre beim „Gau Oberdonau"<br />

verblieben (515 Seiten, 1978).<br />

Der 10. Band im Rahmen der Reihe<br />

„Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs",<br />

„Christlichsoziale in Oberösterreich"<br />

(410 Seiten, 1984) reicht vom Katholikenverein<br />

des Jahres 1848 bis zu dem<br />

vor 50 Jahren erfolgten Ende der Christlichsozialen<br />

Partei im Jahre 1934. Mit seiner<br />

Partei geht als aufrechter Demokrat<br />

Landeshauptmann Dr. Schlegel unter, der<br />

von Heimwehrführer Fürst Starhemberg<br />

gestürzt wird. Der aus Nordböhmen stammende<br />

Schlegel, der nach seinem Universitätsstudium<br />

nach Oberösterreich gekommen<br />

war und noch in der Habsburgermonarchie<br />

als Reichsratsabgeordneter<br />

gewirkt hatte, war bis zuletzt für ein Zusammenwirken<br />

aller politischen Kräfte im<br />

Lande eingetreten. Noch nach 1945 holte<br />

man den fast 80jährigen zur Führung des<br />

Obersten Rechnungshofes nach Wien.<br />

Dank an Prof. Dr. Reimann<br />

In der „Neuen Kronenzeitung" vom<br />

Pfingstsonntag stellt sich der Schriftleiter<br />

der „Neuen Kronenzeitung" gegen die<br />

uns gerichteten Angriffe von Univ.-Prof.<br />

Dr. Erika Weinzierl; hier seine Stellungnahme,<br />

unter „Manipulation der Geschichte"<br />

heißt es u.a.: „Die weibliche<br />

Herausgeberin Univ.-Prof. Dr. Erika Weinzierl<br />

(Wien), hatte vor langer Zeit in einer<br />

Club-2-Sendung unwidersprochen die<br />

Behauptung aufgestellt, daß es Benesch<br />

nicht zu verübeln war, wenn er die Deutschen<br />

aus dem Sudetenland vertreiben<br />

ließ. Diese Behauptung ist unhaltbar. Die<br />

dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen<br />

wollten 1918 zu Österreich, wurden aber<br />

mit militärischer Gewalt in den tschechischen<br />

Staat gezwungen. Es war eine unselige<br />

Tat von Masaryk und Benesch, für<br />

die heute das tschechische Volk schwer<br />

büßen muß. Irgendwann rächen sich die<br />

Untaten der Geschichte, wenn auch die<br />

Gerechtigkeit nicht zu den Rennläufern<br />

gehörten. Allmählich müssen wir aufhören,<br />

unsere eigene Geschichte im Geiste<br />

der Siegermächte zu schreiben." Die Sudetendeutschen<br />

danken-wie schon so oft<br />

— dem Schriftleiter der „Neuen Kronenzeitung",<br />

Viktor Reimann, von ganzem<br />

Herzen für sein mutiges Eintreten im Geiste<br />

der Menschenrechte.<br />

Dr. Alfred Zerlik<br />

Die wichtige Aufgabe der Frauen<br />

Nachwort zur VLÖ-Tagung (Volksdeutsche<br />

Landsmannschaften in Osterreich)<br />

aus 19. und 20. Mai in Wels, OÖ.<br />

Eine Tagung, die allen Teilnehmern aus<br />

allen Landsmannschaften sehr viel brachte,<br />

die nach fast 40 Jahren die Notwendigkeit<br />

der Vertriebenenverbände bestätigte.<br />

Es waren sehr gute Referate in allen offenen<br />

Fragen und die anschließende Diskussion<br />

zeigte die intensive Mitarbeit jedes<br />

einzelnen.<br />

Leider gibt es bei solchen Tagungen immer<br />

den Umstand der Zeitnot. Daher<br />

möchte ich zum Thema: Frauenarbeit in<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

noch ein Nachwort geben:<br />

1945 zum Zeitpunkt der Vertreibung war<br />

die Frau diejenige, die trotz allen persönlichen<br />

Leid und Schmerz handeln mußte.<br />

Sie mußte sich kümmern um Unterkunft,<br />

um das tägliche Brot, um die Kinder und<br />

die alten Menschen, ohne Hilfe des Gatten<br />

oder des Bruders. Sie war diejenige,<br />

die wieder Heimat geschaffen hat, wenn<br />

auch zunächst mit primitivsten Mitteln.<br />

Sie war auch diejenige, die den Kontakt zu<br />

anderen Landsleuten gesucht und damit<br />

schon den Grundstein zu den heutigen<br />

Landsmannschaften gelegt hat.<br />

Heute ist die Frau auf allen Gebieten<br />

der Landsmannschaften tätig und es würden<br />

viele Lücken entstehen, wäre sie nicht<br />

da. Die wichtigste Aufgabe der<br />

Vertriebenen-Frauen in allen Landsmannschaften<br />

ist die Erziehungsarbeit in der<br />

Familie an Kindern und Enkelkindern im<br />

Sinne der Volksgruppe, der verlorenen<br />

Heimat. Hier wird das Fundament geschaffen<br />

für die Bekenntnis zur Volksgruppe,<br />

für Bereitschaft zur fruchtbaren Jugendarbeit,<br />

die sich in der Arbeit der<br />

Landsmannschaften fortsetzt und damit<br />

die Möglichkeit für den Weiterbestand der<br />

Volksgruppe schafft. Daher ist Sinn und<br />

Zweck unserer Frauengruppen Hilfestellung<br />

für diese so wichtige Aufgabe in der<br />

Volksgruppenarbeit zu geben.<br />

Ich lade daher alle Frauen herzlichst<br />

ein, in unsere Frauengruppe zu kommen!<br />

M.M.R./Bd. Fr. Ref.<br />

Magda Reichel, Bundesfrauenreferntin<br />

Wir haben gelesen<br />

Zum Artikel<br />

„Empört"<br />

Unter diesem Titel erschien in der „Tribüne<br />

der Meinungen" (<strong>Sudetenpost</strong> vom<br />

9. 2.1984) ein Beitrag, der in dieser Form<br />

nicht unwidersprochen stehen bleiben<br />

darf. Ohne auf die Ausführungen des Verfassers<br />

- eines Sudetendeutschen? - über<br />

Friedrich Smetana und die Opernhäuser in<br />

der Monarchie näher einzugehen, wiewohl<br />

der Anteil des tschechischen Volkes an der<br />

Weltliteratur bedeutend ist und der früh erblindete<br />

und in geistiger Umnachtung gestorbene<br />

Smetana mit seiner „Verkauften<br />

Braut" und dem Zyklus „Vaterland" unbestritten<br />

als der eigentliche Repräsentant<br />

des musikalischen Tschechentums gilt,<br />

bedarf das über uns Sudetendeutsche Gesagte<br />

einer energischen Berichtigung. Geschähe<br />

es nicht, müßten sich „unsere<br />

Freunde" in Prag mit Recht über unsere<br />

Geschichtskenntnisse ins Fäustchen lachen<br />

und über die <strong>Sudetenpost</strong> als seriöses<br />

Organ der Vertriebenen den Stab brechen.<br />

Nicht Masaryk - mit y zu schreiben<br />

und nicht mit i - wurde zum Tode verurteilt<br />

und später begnadigt, sondern die im Inland<br />

auf die Zerstörung Österreich-Ungarns<br />

hinarbeitenden tschechischen Führer<br />

Kramaf, Rain und Klofac. Masaryk war<br />

schon 1914 ins Ausland gegangen, um von<br />

hier aus den Untergang der Monarchie<br />

vorzubereiten und, wie der Verfasser<br />

meint, die Wahrheit gegenüber den (nicht<br />

die) unwissenden Staatsmännern zu verfälschen."<br />

- Klarzustellen ist auch, daß die<br />

Tschechen seit eh und je gegenüber den<br />

Sudetendeutschen die Mehrheit hatten<br />

und erst nach 1918 durch die Einverleibung<br />

der Deutschen, Polen, Ruthenen,<br />

Ungarn und Rumänen in die CSSR diese<br />

verloren. - Bei der Darstellung nationalpolitischer<br />

Verhältnisse im Sudetenraum ist<br />

ferner eine unmißverständliche Trennung<br />

der Ausdrücke „Böhmisch" und „Tschechisch"<br />

im geographisch-verwaltungsmäßigen<br />

und ethnischen Sinne unerläßlich. -<br />

Der Ausdruck „Völkerkerker" ist übrigens<br />

von Karl Renner, dem Leiter der österreichischen<br />

Delegation bei der Friedenskonferenz<br />

1919 in Paris, und im ironisierenden<br />

Sinne geprägt worden.<br />

Rudolf Lachmayer<br />

i Neue Bücher<br />

Walter Beer „Drzehlt vu Drhejma" — 95<br />

Geschichten in der Isergebirgler Mundart,<br />

reich bebildert. Bestellungen können<br />

gerichtet werden an Frau Inge Beer,<br />

Postfach 64 in 6600 Reutte/Tirol.<br />

S154.—.<br />

Walter Beer wurde 1908 in Gablonz geboren;<br />

nach einem sehr wechselvollem<br />

Leben hat er in Neugablonz wieder festen<br />

Fuß gefaßt. Das Buch bietet eine Auswahl<br />

von Geschichten, die in mehreren Jahrzehnten<br />

entstanden sind, sie sollen den<br />

Leser erfreuen und zugleich Erinnerungen<br />

wachrufen, „wie's salt drhejme wor".<br />

Seine Mundart ist eine der städtischen<br />

Versionen der Isergebirgsmundart. Möge<br />

das Buch unseren Nachkommen helfen,<br />

die Eigenart der Gablonzer und Isergebirgler<br />

immer wieder zu erkennen und<br />

für die Zukunft in Erinnerung zu behalten.<br />

Dr. Alfred Zerlik<br />

An die neuen Leser!<br />

Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum<br />

ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.<br />

Diese Nummer ist sozusagen als „Probeexemplar"<br />

für Sie gedacht. Die SUDETEN-<br />

POST ist die einzige in Österreich erscheinende<br />

Zeitung der Sudetendeutschen und erscheint<br />

14tägig.<br />

Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, was<br />

die Sudetendeutschen (von Südmähren bis<br />

zum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Sudetenschlesien)<br />

in Österreich betrifft. Wir sind<br />

immer aktuell und versuchen für jedermann<br />

eine Information zu geben.<br />

Sicher werden sehr viele Landsleute auch<br />

Ihre eigene Heimatzeitung (für Ihren Heimatort<br />

oder -kreis) beziehen; diese ist natürlich sehr<br />

wertvoll und informiert Sie über das Geschehen<br />

aus Ihrem nächsten Bereich.<br />

Aber allgemeine Informationen für Österreich<br />

(z. B. in Pensions- und Rentenangelegenheiten,<br />

Interessante Artikel, Festveranstaltungen<br />

u. v. a. m.) können Sie eben nur der<br />

SUDETENPOST entnehmen!<br />

Darum dürfen wir Sie recht herzlich einladen,<br />

ebenfalls der großen Leserfamilie beizutreten.<br />

Je mehr Landsleute unsere Zeitung<br />

abonnieren, umso mehr Information können<br />

wir bieten.<br />

Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2<br />

als Doppelnummer) und das Jahresabonnement<br />

kostet derzeit nur S 143.- (das sind<br />

S12.- im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist das<br />

wirklich ein so großer Betrag, den man sich<br />

nicht leisten könnte?<br />

Denken Sie einmal darüber nach, und Sie<br />

werden darauf kommen, daß es sich lohnt, SU-<br />

DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auch<br />

Sie bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />

zu können! Ihre Redaktion .<br />

V<br />

J<br />

Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong> 7 '<br />

Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>*, Postfach 405, 4010 Linz.<br />

Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />

Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>":<br />

Name:<br />

Strafle:<br />

Plz.:<br />

Ort:


Die heurigen Kulturpreisträger<br />

Im festlichen Rahmen des Cuvilliés-<br />

Theaters fand die Verleihung der Kulturpreise<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

statt. Musikalisch umrahmt<br />

wurde diese Veranstaltung, zu der Vorsitzende<br />

des Vorstandes der Sudetendeutschen<br />

Stiftung, Dr. Fritz Wittmann, MdB,<br />

unter anderem den regierenden Fürsten<br />

von Liechtenstein, Franz Josef II., und<br />

Staatsminister Dr. Fritz Pirkl begrüßen<br />

konnte, von Melitta Hajek (Sopran), Matthias<br />

Hüttendorfer (Baß), Rose Marie Zartner<br />

(Klavier) und Prof. Jörg Metzger (Violoncello).<br />

In seiner Ansprache warnte der Bundeskulturreferent<br />

der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft, Direktor Oskar Böse,<br />

davor, die Pflege des Kulturgutes der Vertreibungsgeschichte,<br />

wie sie im § 96 des<br />

BVFG von 1953 verankert sei und zur Aufgabe<br />

von Bund und Ländern gemacht wurde,<br />

nur historischmuseal, als Sammlung<br />

und Archivierung von historischen Daten<br />

und Kunstgegenständen und als Fachangelegenheit<br />

für Historiker und Archivare zu<br />

verstehen. Es gelte vielmehr, so Böse, diesen<br />

Passus im Sinne eines aktiven Heimatbegriffes<br />

zu interpretieren, und deshalb<br />

würden die Landsmannschaften und eigentlichen<br />

Träger der kulturellen Breitenarbeit<br />

erwarten, daß nicht nur Projekte bezuschußt,<br />

sondern daß sie auch institutionell<br />

gefördert werden.<br />

Berühmte<br />

Sudetendeutsche<br />

auf Briefmarken<br />

Viel Interesse fand beim Sudetendeutschen<br />

Tag die Ausstellung,,Berühmte Sudetendeutsche<br />

auf Briefmarken". Auf 38<br />

Tafeln wurden den Besuchern, die philatelistisches<br />

Interesse hatten, eine Auswahl<br />

von sudetendeutschen Persön/ichke/ten<br />

vorgestellt, deren Porträte auf Briefmarken<br />

verewigt wurden. Darunter sind Namen zu<br />

finden, die auch vielen Nichtsudetendeutschen<br />

vertraut sind.<br />

Wer liest nicht gerne die Gedichte von<br />

Rainer Maria Rilke oder die Romane von<br />

Adalbert Stifter und Franz Kafka, wer hört<br />

nicht mit Leidenschaft die Musik von Franz<br />

Schubert und Gustav Mahler, wer bewundert<br />

nicht die Barockbauten eines Balthasar<br />

Neumann, und wer denkt nicht, wenn er<br />

den Namen Gregor Mendel hört, an seine<br />

Schulzeit und die damals zu erlernenden<br />

Den großen Kulturpreis 1984 der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft erhielt der<br />

1924 in Landskron geborene und heute in<br />

Genf lebende Kernphysiker Prof. Dr. Herwig<br />

Schopper. Der Kulturpreis für Schrifttum<br />

wurde der in Reichenberg geborenen<br />

und heute in Dießen/Ammersee lebenden<br />

Schriftstellerin Barbara König verliehen.<br />

Mit dem Kulturpreis für Wissenschaft<br />

wurde die in Bad Schlag bei Gablonz geborene<br />

und in München lebende Dr. Monika<br />

G lettler ausgezeichnet.<br />

Mit dem Kulturpreis für bildende Kunst<br />

wurde der 1920 in Prag geborene und<br />

heute in Kampen auf Sylt wohnhafte Ernest<br />

Hofmann-Igl geehrt. Den Kulturpreis für<br />

ausübende und darstellende Kunst erhielt<br />

der 1940 in Reichenberg geborene und<br />

heute in Würzburg lebende Professor Jörg<br />

Metzger, der Kulturpreis für Musik wurde<br />

dem 1932 in Troppau geborenen und<br />

heute in München wohnenden Komponisten<br />

Dr. Gerhard Dorda zuerkannt.<br />

Für seine Verdienste um die sudetendeutsche<br />

Volkstumspflege erhielt der 1934<br />

in Schmidmühlen bei Regensburg und<br />

heute in Regensburg wohnhafte Dr. Adolf<br />

Eichenseer den diesjährigen Preis für sudetendeutsche<br />

Volkstumspflege, dessen<br />

Dotierung von der Sudetendeutschen Stiftung<br />

übernommen wurde.<br />

Mendelschen Gesetze? Namen also, die<br />

jedem vertraut sind, von denen aber die<br />

wenigsten wissen, daß diese Personen<br />

aus dem Sudetenland stammen. So ist es<br />

wohl auch den wenigsten bekannt, daß als<br />

erste Frau der Welt Bertha von Suttner, die<br />

1905 den Friedensnobelpreis bekam, eine<br />

Deutsche aus Prag war. Oder daß der<br />

zweimalige Gründer der österreichischen<br />

Republik und deren erster Bundespräsident,<br />

Dr. Karl Renner, ein gebürtiger Südmährer<br />

war. Oder daß der Autokonstrukteur<br />

Ferdinand Porsche aus Maffersdorf<br />

bei Reichenberg stammt.<br />

Die Privatsammlung wurde von Leopold<br />

Garreis für den Sudetendeutschen Tag zur<br />

Verfügung gestellt. Darunter befinden sich<br />

auch seltene Einzelstücke, die das Herz<br />

eines jeden Briefmarkensammlers höher<br />

schlagen lassen. Die Beschaffung der<br />

Marken gestaltete sich nicht immer einfach,<br />

kommen sie doch nicht nur aus der<br />

Bundesrepublik Deutschland, sondern<br />

auch aus Osterreich, der DDR und der<br />

CSSR.<br />

Zum Tode von Dr. Marks<br />

Ganz unerwartet verstarb am 1. Juni d. J. wie<br />

bereits berichtet der Historiker und Stellv. Direktor<br />

des oö. Landesmuseums in Linz, Dr. Alfred<br />

Marks. Er wurde am 12. Juni 1921 in Königinhof<br />

a. d. Elbe geboren, stand also im 63. Lebensjahre.<br />

Er besuchte das Benediktiner-Stiftsgymnasium<br />

in Braunau (Nordböhmen), maturierte am<br />

Staatsgymnasium in Krummau und studierte an<br />

der Deutschen Universität in Prag Geschichte,<br />

Geographie und Deutsch; nach dem Wehrdienst<br />

promovierte er an der Universität Graz<br />

1949 zum Doktor der Philosophie. Im gleichen<br />

Jahr kam er als Bibliothekar ans Oberösterreichische<br />

Landesmuseum, hier betreute er besonders<br />

die graphischen und numismatischen<br />

Sammlungen, die er neu katalogisierte; 1962<br />

wurde er zum Oberrat ernannt, seit 1975 war er<br />

Direktor-Stellvertreter. Er führte 32 Ausstellungen<br />

aus den Bereichen der Kunst- und Kulturgeschichte,<br />

der Bibliographie und Topographie.<br />

Von seinen Werken seien besonders genannt:<br />

„Das Leinengewerbe und der Leinenhandel in<br />

00.", „Die Linzer Apotheken im Wandel der<br />

Zeit", „Oberösterreich in alten Ansichten" und<br />

,.Bibliographie zur oö. Geschichte".-Als Kubinforscher<br />

erlangte er internationale Bedeutung;<br />

sein Hauptwerk darüber „Der Illustrator Alfred<br />

Kubin" mit 2361 Abbildungen erschien 1977. -<br />

Seine letzte Arbeit „Alfred Kubin und der Böhmerwald"<br />

erschien 1981 als Einführung in Kubins<br />

Werk „Phantasie im Böhmerwald". - Seiner<br />

Gattin und seinen Kindern gilt unser inniges<br />

Beileid.<br />

In Dr. Alfred Marks verlor das Sudetendeutschtum,<br />

zu dem er sich stolz bekannte, einen<br />

wertvollen kulturellen Mitarbeiter. Wir werden<br />

seiner immer in Ehren gedenken.<br />

Dr. Alfred Zerlik<br />

Dr. Koppe 85 Jahre<br />

Der langjährige Leiter der Ackermanngemeinde<br />

in Bamberg, der am 2. Mai 1899 in<br />

Jungferndorf, Kreis Freiwaldau, geborene<br />

Oberregierungsrat a. D. Dr. Rudolf Koppe, feierte<br />

seinen 85. Geburtstag.<br />

SUDETENPOST<br />

Zweiter Südmährischer Kirtag, Merken Sie<br />

sich den Sonntag, den 26. August, fix dafür<br />

vor: Kirtag auf dem Südmährer-Hof im Weinviertler<br />

Museumsdorf in Niedersulz, der Pfarrgemeinde<br />

des Bundesobmannes der SLÖ,<br />

Msgr. Prof. Dr. Koch, in Niederösterreich! Ab<br />

Wien wird ein Autobus geführt, Anmeldung bei<br />

Lm. Auterith, Tel. 37 34 283! Um rechtzeitige<br />

Busreservierung wird gebeten!<br />

-55 Wien<br />

Bundesverband<br />

Die Dienststelle der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Österreich, 1010 Wien, Hegelgasse 19, bleibt<br />

über die Sommerzeit vom 30. Juni bis 2. September geschlossen.<br />

Schriftliche Wünsche werden in dieser Zeit<br />

erledigt. Wirklich dringende telefonische Anfragen,<br />

bitte, an den Bundesobmann Msgr. Prof. Dr. Josef<br />

Koch unter der Tel.-Nr. 0 25 34/281 zu richten.<br />

= Böhmerwaldbund in Wien<br />

Am 19. Mai fand die traditionelle Ausflugsfahrt des<br />

Böhmerwaldbundes statt. Der erste Streckenabschnitt<br />

führte von Wien über Riederberg, Kapellen und Herzogenburg<br />

nach Göttweig. Nach einer kurzen Rast ging es<br />

über Mautern, Melk, Pöchlarn, Marbach weiter nach<br />

Weins zur Ysperklamm. Nachdem das Mittagessen eingenommen<br />

war, nutzten viele Landsleute die Gelegenheit<br />

und besuchten das einmalige Naturschauspiel der<br />

Ysperklamm. Nachmittags ging der Reiseweg über<br />

Laimbach, Münichreit nach Maria Taferl weiter. Nach<br />

einem kurzen Aufenthalt fuhren wir über Klein-<br />

Pöchlarn und Krems nach Feuersbrunn weiter. Dort<br />

nahm der Ausflug bei einem Heurigen ein fröhliches<br />

Ende. Am Abend fuhren wir zum Ausgangspunkt<br />

Wien-Westbahnhof zurück. Auch an dieser Stelle sei<br />

Lm. Wolf für die Organisation der Fahrt gedankt.<br />

Am 27. Mai 1984 fand unser letzter Heimatabend, im<br />

Rahmen der Mutterehrung vor den allgemeinen Sommerferien<br />

statt. Nach der Eröffnung durch Obmann<br />

Jaksch sprach Lm. Prof. Maschek über die Bedeutung<br />

des Muttertages für die Sudetendeutschen. Weiters<br />

würdigte er die Verdienste der Singgruppenleiter Lm.<br />

Frank. Auch an dieser Stelle sei ihr für ihren Einsatz gedankt.<br />

Wir hoffen mit Hilfe von Lm. Frank und den<br />

neuen Mitgliedern die Singgruppe im nächsten Jahr zu<br />

reaktivieren. Lmn. Gerti Heinrich, Lmn. Rosina Fassl<br />

und Lm. Karl Czutka trugen mit Gedichtsvorträgen zu<br />

einer würdigen Mutterehrung bei. Lmn. Maria Spindler<br />

hielt anschließend einen kurzen Diavortrag über das Elsaß.<br />

Anschließend sei noch auf die Sonnwendfeier,<br />

welche am 19. Juni um 20.30 Uhr auf dem Satzberg<br />

stattfindet, hingewiesen. Am 26. August findet das traditionelle<br />

Mandelsteintreffen statt. Bitte meldet Euch<br />

für die Busfahrt rechtzeitig bei Lm. Franz Wolf (Tel.<br />

84 52 945) an.<br />

Wilhelm Ehemayer<br />

= Böhmerwaidmuseum = =<br />

Zum Ausbau des Museumbestandes suchen wir Gegenstände<br />

aus allen Lebensbereichen. Zur Dokumentation<br />

und Vermittlung suchen wir derzeit vor allem Bücher,<br />

Trachtenteile, Fotos, Ansichtskarten, Landkarten<br />

und Haushaltsgeräte. Vor einiger Zeit wurden eine<br />

Goldhaube und mehrere Fotos von Lm. Lausecker gespendet.<br />

Wir danken nochmals recht herzlich! Das<br />

Böhmerwaldmuseum und die Erzgebirgsstube sind<br />

auch während der Sommermonate geöffnet. Sie können<br />

das Museum jeden Sonn- und Feiertag von 9 bis 12<br />

Uhr besuchen. Wir befinden uns in der Ungargasse 3,<br />

1030 Wien.<br />

Wilhelm Ehemayer<br />

= Erzgebirge in Wien<br />

Ehrenobmann der Erzgebirger, Dir. Ossi Winkler f<br />

Kurz nach den Feiern des 83. Geburtstages und des<br />

goldenen Hochzeitsjubiläums verstarb der langjährige<br />

Obmann der Erzgebirger in Wien, Dir. Ossi Winkler.<br />

Der Verblichene, ein geborener Wiener, fand über seine<br />

Gattin Eingang zu den Erzgebirgen!. Schon als Reisender<br />

eines ansehnlichen Konzerns lernte er, noch vor der<br />

Vertreibung, das waldreiche Erzgebirge kennen und lieben.<br />

Von Anbeginn seiner Mitgliedschaft bei der<br />

Landsmannschaft legte er ein unerschütterliches Bekenntnis<br />

zum Sudetendeutschtum ab, welches er, besonders<br />

in den Jahren seiner Obmannschaft, als Verpflichtung<br />

empfand und es sich zum Gelöbnis<br />

auferlegte. Obwohl aus anderem Stamme kommend,<br />

wuchs er in den der sudetendeutschen so hinein, daß er<br />

zum Vorbild des typischen Altösterreichers aller Landsleute,<br />

von hüben und drüben, wurde; wobei er in erster<br />

Linie Erzgebirger genannt werden wollte. Der Name<br />

Ossi Winkler war eng mit den Klosterneuburger Heimattreffen<br />

verbunden. Dank seines guten Einvernehmens<br />

mit Stadtrat und Chorherrenstift gestalteten sich<br />

diese Festlichkeiten immer zu freundschaftlichen Begegnungen<br />

aller Landsleute Altösterreichs. Auch das<br />

30jährige Bestandsjubiläum der Erzgebirger in Österreich<br />

stand unter seiner Ägide. Für sein Wirken, im Sinne<br />

»der Heimat dienen" erhielt der Verblichene, schon<br />

vor Jahren, das ¿Große Ehrenzeichen der SL" verliehen.<br />

Im Beisein unendlich vieler Landsleute wurde der Entschlafene<br />

am 4. Juni in familieneigener Gruft zu Grabe<br />

getragen. Von seiten des Bundes der SLÖ nahmen Bdfr.-<br />

Ref. Magda Reichel und Min.-Rat Dr. Halva, welcher,<br />

in würdiger Rede, den Toten ehrte, an der Beerdigung<br />

teil. Auch Funktionäre und Landsleute anderer Heimatgruppen<br />

sowie Vertreter der Stadt Klosterneuburg waren<br />

in reicherZahl zugegen. Abschiedsworte, zu Tränen<br />

rührend, sprachen der Pfarrer der Pfarre Sankt Leopold<br />

sowie der jetzige Obmann der Erzgebirger, Willi Voit,<br />

welcher Heimaterde und ein Vogelbeersträußchen ins<br />

offene Grab streute. Die Einsegnung nahm der Seelsorger<br />

der Erzgebirger, Prof. Pfarrer Krondorfer, in trostspendender<br />

Gebetsrede, vor. Die große Abordnung der<br />

Erzgebirger sang die Hymne der Erzgebirger „Feierobnd".<br />

Unsere innigste Anteilnahme gebührt der Gattin<br />

Anni, welche an der Seite des Verstorbenen, stets<br />

sein Wirken unterstützte. Bundesobmann Msgr. Prof.<br />

Koch kondolierte mittels Beileidsschreibens.<br />

FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />

=Humanitärer Verein von =====<br />

Österreichern aus Schlesien<br />

Bei Kaiserwetter und guter Laune aller Reiseteilnehmer,<br />

starteten wir Sonntag, den 3. Juni, mit einen 62<br />

Personen fassenden Bus zur „Fahrt ins Grüne". Das Ziel<br />

hieß »Maria Taferl". Die Fahrt ging ab Wien-<br />

Westbahnhof über die Westautobahn bis Abfahrt<br />

Ybbs-Persenbeug über die Donau-Staubrücke nach<br />

Persenbeug. Vorher hatten wir auf einem passenden<br />

Rastplatz zwecks Stärkung jeden Teilnehmer ein Gläschen<br />

„Altvater" von hilfsbereiten Rotkreuzschwestern<br />

(Frau Sophie Kollmann, Frau Irma Jüttner, Frau Elfriede<br />

Zimmermann, Frl. Andrea Philipp und Frl. Uschi<br />

Grohmann) verabreicht. Zum Frühstück hatten wir uns<br />

die Gasthof-Pension Nagl ausgesucht, wo an die Teilnehmer<br />

ein passendes Frühstück, bei entsprechend liebevoller<br />

Bedienung angeboten wurde. Anschließend<br />

ging die Fahrt wie vereinbart weiter hinauf auf den Berg<br />

zur Basilika „Maria Taferl". Die heilige Messe wurde<br />

von uns allen besucht, der Verein mit den Teilnehmern,<br />

wurde vom diensthabenden Pfarrer bei seiner Predigt<br />

besonders erwähnt. Nach der Messe ging es zum Mittagstisch<br />

ins Hotel Restaurant „Zum guten Hirten". Es<br />

war alles bestens vorbereitet, die Bedienung sehr rasch<br />

und freundlich , das angebotene Essen sehr schmackhaft,<br />

alle waren zufrieden. Danach fuhren wir nach<br />

Artstetten in den Schloßgasthof der Familie Landstetter.<br />

Der Gasthof ist prima eingerichtet, die Wirtsleute<br />

und das Personal sehr freundlich. Hier wurde uns Folklore,<br />

Musik mit Tanz geboten, es wurde ein enormes<br />

Programm geboten, wobei Herr Landstetter mit seinen<br />

drei herzigen Mädeln die Hauptarbeit leisteten. Es gab<br />

für jeden Teilnehmer eine gute Schlachtplatte, dazu<br />

Bier und Wein, was von allen willkommen geheißen<br />

wurde. Zwischendurch wurde allen Geburtstagskindern<br />

des Busses herzlichst gratuliert. Obmann Karli<br />

Philipp sprach im Namen aller dem Reiseleiter und Organisator<br />

der Busfahrt, Herrn Ing. Zahnreich, den allerherzlichsten<br />

Dank aus. Ist es auch noch so schön,<br />

einmal heißt es auch wieder Abschied nehmen, von guten<br />

Freunden und Landsleuten, sowie diesen schönen<br />

Schloßgasthof. Zurück ging die Fahrt über Melk, Autobahn,<br />

Wien-Westbahnhof, wo wir wohlbehalten zum<br />

ausgemachten Zeitpunkt eintrafen, es war für alle ein<br />

unvergeßliches Beieinandersein.<br />

Landskron<br />

Ing. Zahnreich<br />

Der Heimatabend am 3. Juni war sehr gut besucht,<br />

wofür allen erschienenen Landsleuten herzlichst gedankt<br />

sei! Obmann Fiebiger erinnerte an den Sudetendeutschen<br />

Heimattag in Klosterneuburg (21. bis 23. September<br />

1984): „20 Jahre Klosterneuburg Patenstadt der<br />

Sudetendeutschen". Lm. Pawlik beglückwünschte die<br />

anwesenden Landsleute, die in der nächsten Zeit Geburtstag<br />

feiern werden, und zwar im Monat Juni die im<br />

Vereinsausschuß tätige Frau Herta Linhart, im Monat<br />

Juli die sehr treuen Mitglieder Frau Helene Winkler, Frau<br />

Berta Cugel und den verehrten und allseits beliebten Obmann<br />

Oskar Fiebiger sowie den im Ausschuß und als<br />

Wahlleiter tätigen Lm. Wilhelm Winkler ! Es wurden anschließend<br />

Mundartgedichte der Schönhengster Heimatdichterin<br />

Marianne Teimer (aus Ketzelsdorf bei<br />

Zwittau) auf Tonband vorgetragen, die heitere Erinnerungen<br />

an die alte Heimat wachriefen.<br />

Am Ende des sehr unterhaltsamen Heimatabends<br />

kam es zu einer besonders rührenden Begegnung mit einem<br />

treuen Freund der Heimatgruppe, der bisher bescheiden<br />

im Hintergrund stand: Lm. Hans Rauh, ein<br />

Mann, der mit bemerkenswerter Energie und menschlicher<br />

Größe sein hartes Schicksal meisterte — nicht nur<br />

als Schneidermeister, sondern auch als ein Meister des<br />

Lebens. Hans Rauh, geboren in Wien, wuchs in Ober-<br />

Johnsdorf (Waisenhaus) auf, absolvierte das Gymnasium<br />

in Landskron, wo er 1925 maturierte. Seine Klassenkameraden<br />

waren u. a. der Landskroner Hotelbesitzer<br />

Benoni und der Apotheker Tschernohorsky. Am Beginn<br />

des Universitätsstudiums in Wien hinderte ihn eine<br />

schwere Gehirnhautentzündung das Studium fortzusetzen.<br />

Er erlernte daher beim Schneidermeister Simon in<br />

Ober-Johnsdorf das Schneiderhandwerk. 1939 zur<br />

Wehrmacht eingerückt, diente er als Dolmetscher (7<br />

Sprachen!) und war u.a. auch in Afrika und letztlich in<br />

Rußland als Fallschirmjäger im Einsatz, wo er 1945 bei<br />

einem Granattreffer verschüttet wurde und seitdem seine<br />

Sprache teilweise und das Gehör fast gänzlich verlor.<br />

Lm. Rauh, der in Vorarlberg (Dornbirn) lebt und vier<br />

tüchtige Söhne hat, ist ein eifriger Leser (Abonnement)<br />

der <strong>Sudetenpost</strong> und der Schönhengster Heimat. Er verfolgt<br />

die Tätigkeit der Heimatgruppe aus den Berichten<br />

in beiden Zeitungen und kommt schon jahrelang zu Veranstaltungen<br />

der Heimatgruppe angereist, wo er im<br />

Gasthaus Musil, sozusagen im „Vorzimmer" (Gastzimmer),<br />

zum Extrazimmer des Vereinslokals seinen<br />

»Stammplatz* hat. Lm. Rauh aus Ober-Johnsdorf grüßt<br />

seinen Maturajahrgang von Landskron mit dem damaligen<br />

dort üblichen Gymnasiumgruß: „nunquam retrorsum!"<br />

(niemals rückschrittlich!)<br />

Die Heimatgruppe Landskron wünscht dem treuen<br />

Landsmann noch nachträglich von Herzen das Beste<br />

zum 75. Geburtstag, den er am 5. Dezember 1983 feierte!<br />

Auf baldiges Wiedersehen im Kreise der Heimatgruppe<br />

in Wien! N Walter Pawlik<br />

= Mährisch-Schlesisches = =<br />

Heimatmuseum<br />

Nochmals bitten wir die Landsleute um Hinweise<br />

über die Adlergebirgstracht. Es würden bereits Beschreibungen<br />

oder Fotos eine sehr große Hilfe darstellen.<br />

Trachtenteile wären zur Veranschaulichung noch<br />

wichtiger. Die Sonderausstellung „Religiöses Leben und<br />

Brauchtum im Ostsudeten- und Beskidenland" ist an jedem<br />

1. und 3. Sonntag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Außerdem<br />

ist die Ausstellung jeden Dienstag von 10 bis 16<br />

Uhr zugängig. Das Museum befindet sich in der Rostockvilla<br />

(Klosterneuburg, Schießstattgasse 2).<br />

Wilhelm Ehemayer<br />

= Mährisch-Trübauer in Wien =<br />

Heimatabend und Muttertagsfeier am 11. Mai und<br />

Frühlingsfahrt am 31. Mai. Beim Heimatabend am 11.<br />

Mai begrüßte der Obmann Franz Grolig die zahlreich erschienenen<br />

Gäste und bedauerte, daß wegen einer<br />

Hochzeit unser Beisammensein nicht im gewohnten<br />

Raum stattfinden könne. Den folgenden Mai-<br />

Geburtstagskindern gratulierten wir sehr herzlich:<br />

Dipl.-Ing. Adolf Kirchner (3. Mai 1905), Sofie Berger (9.<br />

Mai 1891), Paul Irlweck (12. Mai 1924), Hanni Zoubck


FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />

SUDETENPOST<br />

(14. Mai 1929) und Franz Spiel (29. Mai 1911). Leider<br />

mußte Lm. Grolig auch wieder einen Todesfall bekanntgeben:<br />

Lmn. HediPrax, geb. Ehler, starb 73jährigam30.<br />

April 1984 in Wien. Sie lebte mit ihrem Mann in Tschuschitz,<br />

ihr Vater war Kriminalbeamter in Trtibau. Die<br />

Familie Ehler wohnte daheim in der Holzmaisterstraße.<br />

Wie einer Zeitungsmeldung zu entnehmen war, errang<br />

Frl. Sibylle Starkbaum den 2. Platz im Shôw-Dance in<br />

derösterr. Meisterschaft. Der Obmann gratulierte unserer<br />

Lmn. Maria Starkbaum zum Erfolg ihrer Enkelin.<br />

Sodann erinnerte Lm. Grolig an den Sudetendeutschen<br />

Tag zu Pfingsten in München, die Fahrt zum Schönhengster<br />

Heimattag in Göppingen am 7. /8. Juli und den nächsten<br />

Heimatabend am 8. Juli. Zur Mütterehrung hatte<br />

Fam. Olschansky für den Tischschmuck wieder ihren<br />

prachtvollen Flieder zur Verfügung gestellt. Unser<br />

Ehrenobmann Dr. G. Tschepl brachte wie immer Gedanken<br />

zum Muttertag und ein Gedicht aus seiner literarischen<br />

Mappe zum Vortrag. Lmn. Treytl spielte ein<br />

Tonband mit Mundartgedichten der Heimatdichterin<br />

Marianne Theimer, die auch auf den Muttertag Bezug<br />

nahmen, ab. Nach unserem Gaulied ließen wir uns Torte<br />

und Kaffee gut schmecken und saßen noch lang gemütlich<br />

beisammen. Am Christi-Himmelfahrts-Tag trafen<br />

wir einander bei strahlendem Wetter um 8 Uhr zur<br />

Abfahrt in das Burgenland am Wiener Westbahnhof.<br />

Der mit über 50 Landsleuten vollbesetzte Autobus<br />

brachte uns — vorbei an den großen Industrieanlagen<br />

der Schwechater Raffinerie, dem Flughafen und den römischen<br />

Ausgrabungen bei Petronell — zuerst nach<br />

Rohrau.<br />

Hier besichtigten wir die Gemäldegalerie im Harrachschen<br />

Schloß. Sie zeigt alte niederländische, spanische<br />

und italienische Meister, prachtvolles Mobiliar und reiche<br />

kunstgewerbliche Gegenstände. Rohrau ist auch der<br />

Geburtsort Joseph Haydns. Die Schauräume in seinem<br />

im alten Stil gehaltenen Geburtshaus mit verschiedenen<br />

Ausstellungsexponaten beeindruckten uns ebenfalls.<br />

Nach einer kurzen Stärkung fuhren wir weiter nach<br />

Frauenkirchen, wo uns vor der Wallfahrtskirche bereits<br />

der Franziskaner Viktor (aus Jahnsdorf) erwartete und<br />

uns dann einen geschichtlichen und kunsthistori^chert<br />

Überblick über dieses barocke, neu restaurierte Gottesund<br />

Klostergebäude gab. Es schloß sich mit Pater Viktor<br />

ein herzliches privates Gespräch an. Auf der Weiterfahrt<br />

besahen wir interessiert die charakteristische Landschaft<br />

des Seewinkels mit den Zickseen. Von der einmaligen<br />

Vogel- und Tierwelt konnten wir vom Autobus aus<br />

leider nichts wahrnehmen. Das Mittagessen nahmen wir<br />

im Seerestaurant in Illmitz ein und unternahmen anschließend<br />

eine einstündige Motorbootfahrt über den<br />

Neusiedler See, die uns entlang der ungarischen Grenze<br />

Zum Festspielort Mörbisch und wieder zurück führte.<br />

Offiziell klang dann unser Ausflug beim Heurigen in der<br />

Puszta-Scheune in Illmitz aus.<br />

= ..Bund der Nordböhmen"<br />

Unsere alljährliche Autobusfahrt fand heuer am<br />

Christi-Himmelfahrts-Tag statt. Früh um 8 Uhr fuhren<br />

wir gutgelaunt vom Fr.-Schmidt-Platz, hinter dem Rathaus,<br />

ab. Über die Südautobahn Richtung Burgenland<br />

ging es rasch bis Grimmenstein und weiter in Richtung<br />

Kirchschlag. Kurz vorher bogen wir rechts ab nach<br />

Bernstein. Nach kurzer Rast ging es weiter nach Bad<br />

Tatzmannsdorf. Nach Besichtigung von Park und Freilichtmuseum<br />

fuhren wir über Jormannsdorf (Schloß)<br />

nach Mariasdorf. Hier besichtigten wir die spätgotisch<br />

erbaute Kirche mit aufgesetztem und reichverzierten gotischen<br />

Mitteltürmchen. Die Kirche wurde im vorigen<br />

Jahrhundert innen neugotisch renoviert. Sehenswert<br />

sind der Altar, das Taufbecken, die Kanzel und die<br />

Kreuzwegtafeln aus Majolika. Man würde all dies Schöne<br />

in dieser Gegend kaum vermuten. Weiters gings über<br />

Stadt- und Burgschlaining und Lockenhaus zum Geschriebenstein<br />

und weiter nach Rechnitz. Nach einer<br />

längeren .Speise- und Verdauungspause" fuhren wir<br />

zum Weinort Eisenberg. Nach einem gemütlichen Nachmittag<br />

zusammen mit den Landsleuten aus Troppau und<br />

Umgebung ging es dann in bester Laune wieder heimwärts<br />

über Oberwart, Wechsel und Südautobahn nach<br />

Wien. Es war bewundernswert, wie unser Obmann Lm.<br />

Malauschek mit seiner „l-Mann-Dauer-Conférence"<br />

uns bis Wien in bester Stimmung, besonders mit seiner<br />

Version des Schlagers „Amor", hielt. Das war Spitze —<br />

ohne Hupfer! Danke!<br />

Dank auch der Organisatorin der Fahrt, Lmn. Frau<br />

Christi Kloose. Auf „Wieder-Fahren!".<br />

=Riesengebirge in Wien =<br />

Freilich durften die Wiener Riesengebirgler beim Sudetendeutschen<br />

Treffen zu Pfingsten in München nicht<br />

fehlen! Fast der vollzählige Vorstand machte sich heimattreu<br />

auf die Reise. Frau Reichelt besorgte die Platz«<br />

karten für den Mozartexpress, und auf ging's nach<br />

München. So konnten wir beieinander sitzen bzw. Plätze<br />

tauschen und uns auf das Treffen geistig und seelisch<br />

vorbereiten. Frau Susanne Swoboda nähte, mit viel<br />

Fleiß und Schick noch die letzte Trachtenhaube; denn<br />

unsere Damen kamen alle in der Tracht. Obmann<br />

Kirsch gab Frau Swoboda rege Anweisungen und Herr<br />

Geistlicher Rat Klodner sorgte für herzerfrischenden<br />

Seelentrost. Dr. Haberl unterhielt unser jüngstes Trachtenpärchen,<br />

Ursula (5 Jahre) und Dominik (8 Jahre).<br />

Frau Helene Pohl erteilte Strickunterricht, während ihr<br />

Gatte Erich Pohl die vorübersausende Landschaft geschichtlich<br />

erklärte. Frau Dr. Böhmdorfer gab Geschichten<br />

aus der alten Heimat zum besten. Am Reiseziel<br />

gesellte sich das Ehepaar Marold zu uns, natürlich<br />

auch in der Tracht.<br />

Beim Festzug am Pfingstsonntag ernteten wir einen<br />

Sonderapplaus. Unsere Tracht und der mitgebrachte<br />

Rübezahl gefiel den deutschen Landsleuten sehr und die<br />

Kameras liefen heiß. Uns aber gefiel München und wir<br />

danken für das dortige Willkommensein.<br />

Wir möchten hiermit nochmals Frau Susanne Swoboda<br />

für ihr großes Bemühen um unsere Tracht danken.<br />

Es ist ihr Verdienst, daß wir sie haben, tragen und<br />

auch nach München brachten!<br />

Thaya<br />

Unserer Landsmannschaft sind anläßlich des Ablebens<br />

des Ehrenobmannes Abg. a. D. Hans Wagner zahlreiche<br />

Kranzspenden zugegangen. Der Vorstand dankt<br />

auf diesem Wege allen Spendern. — Die nächste Monatsversammlung<br />

findet erst am Sonntag, dem 16. September,<br />

um 15 Uhr im Gasthaus Musil in 1060 Wien,<br />

Mollardgasse 3, Statt. Im Monat Juli und August d. J. finden<br />

keine Monatsversammlungen statt. Am Sonntag,<br />

24. Juni, Kreuzberg-Treffen 1984 in Klein Schweinbarth,<br />

Niederösterreich. Abfahrt: 7 Uhr früh vom Westbahhhof<br />

Wien. Fahrpreis: für Mitglieder S 80.—, für<br />

Nichtmitglieder S100.—. Trachten sind erwünscht ! Bitte<br />

Mitgliedsausweise vorzeigen!<br />

Todesfall: Jakob Surger im 80. Lebensjahr.<br />

Die Monatsversammlung für den Monat Juni d. J.<br />

fand am Sonntag, dem 17. Juni 1984, um 15 Uhr im<br />

Gasthaus Musil in 1060 Wien, Mollardgasse 3, statt.<br />

Trauerfall: Juliane Schuster, geborene Till, im 90. Lebensjahr.<br />

Ein wichtiger Hinweis: Alle Landsleute, die zu der folgenden<br />

Veranstaltung mit einem Bus mitfahren wollen,<br />

bitten wir die Anmeldung sofort abzugeben. Anmeldungen<br />

werden auch telefonisch jeden Dienstag und<br />

Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr im Thayaheim, 1070<br />

Wien, Zollergasse 16/1, unter der Telefonnummer<br />

93 32 12 enteegengenommen.<br />

27. bis 29. Juli 1984: 36. Treffen der Südmährer in<br />

Geislingen/Steige. 1. Abfahrt: Freitag, dem 27. Juli<br />

1984, um 8 Uhr früh vom Westbahnhof Wien. 2. Abfahrt:<br />

Freitag, dem 27. Juli 1984, um 20 Uhr abends vom<br />

Westbahnhof Wien. Der Fahrpreis beträgt für Mitglieder<br />

S 480.—, für Nichtmitglieder S 530.—. Trachten<br />

sind erwünscht! Bitte Ausweis vorzeigen! Wer ein<br />

Nachtquartier braucht, ist extra anzumelden. 14 Tage<br />

vor den Abfahrten kann niemand mehr berücksichtigt<br />

werden.<br />

19. August 1984: Znaimer-Treffen zur Gedenkstätte<br />

in Unt. Retzbach. Abfahrt: 7 Uhr früh vom Westbahnhof<br />

Wien. Der Fahrpreis für Mitglieder S 80.—, für<br />

Nichtmitglieder S100.—. Trachten sind erwünscht ! Bitte<br />

Ausweis vorzeigen!<br />

Geburtstagsliste für den Monat Juli:<br />

1898: Maria Matzka, Eisgrub. 1899: Marie Finkes,<br />

Bergen; Anna Krupp, Nikolsburg; Gabriele Mader,<br />

Znaim; Marie Brunner, Irritz. 1901: Josef Schmid,<br />

Znaim; Heinrich Hlinetzky, Prittlach. 1903: Anna<br />

Matzka, Eisgrub. 1904: Anna Wittmann, Teßwitz; Philomena<br />

Pospischil, Znaim. 1905: Heinrich Kovar, Zlabings.<br />

1906: Marie Brunner, Höflein. 1907: Franz Steiner,<br />

Grusbach; Marie Ruiner, Groß-Olkowitz. 1908:<br />

Marie Stefan, Luggau Frain; Josef Czerny, Neudeck.<br />

1910: Rupert Schwed, Taßwitz. 1911: Heinrich Parisch,<br />

Voitelsbrunn. 1912: Anton Zwieb, Frischau. 1913: Hedwig<br />

Kirsch, Taßwitz; Eleonore Jurenka, Littau. 1924:<br />

Marie Kemedinger, Erdberg.<br />

Allen unseren Jubilaren herzlichen Glückwunsch!<br />

Troppau<br />

Unsere heurige Frühlingsfahrt wurde gemeinsam mit<br />

der Heimatgruppe der Nordböhmen geplant und wie<br />

schon vor zwei Jahren, die Fahrt nach Mariazell, wo damals<br />

eine Gedächtnismesse an unseren unvergeßlichen<br />

Pater Tonko von seinem Nachfolger, Pater Heinrich, zelebriert<br />

wurde, durchgeführt. Jede Gruppe fuhr mit Bus<br />

und einer eigenen Fahrtroute vom Wiener Rathaus zu<br />

einem gemeinsamen Treffen beim Mittagessen in Rechnitz<br />

im südlichen Burgenland weg. Unser Bus fuhr über<br />

Wiener Neustadt und das Rosaliengebirge, wo bei der<br />

Rosalienkapelle kurze Rast gemacht wurde. Der herrliche<br />

Ausblick auf die Burg Forchtenstein und das Wulkatal<br />

bei Mattersburg hinterließ einen unvergeßlichen<br />

Eindruck. Die Fahrt ging dann weiter, an der Burg vorbei,<br />

über Sieggraben, Stob, dem burgenländischen Keramikzentrum,<br />

Ober-Pullendorf nach Lockenhaus, wo<br />

wir kurz Burg und Schloß Esterhazy besichtigten. Unser<br />

nächster Aufenthalt war auf der Paßhöhe zwischen<br />

Geschrieben- und Hirschenstein. Hier hatten begeisterte<br />

Fußgeher die Möglichkeit, den höchsten Berg des<br />

Burgenlandes, den Geschriebenstein, mit 883 m und<br />

die Warte, an der ungarischen Grenze, zu besteigen.<br />

Leider wurde der Weg dahin unterschätzt, so daß der<br />

Autobus verspätet wegfahren mußte, was bei den übrigen,<br />

wartenden und hungrigen Teilnehmern im Autobus<br />

wenig Verständnis fand und der Empfang der kühnen<br />

Bergsteiger war entsprechend kühl. Bei dem<br />

verspäteten, vorzüglichen Mittagessen legte sich dann<br />

die Antipathie gegen die verwegenen Gipfelstürmer.<br />

Nach dem Versöhnungsmahle fuhren wir weiter nach<br />

Eisenberg, dem bekannten Weinkurort, an der ungarischen<br />

Grenze, wo es mit den Nordböhmen ein feuchtfröhliches<br />

Wiedersehen gab. Sichtlich erleichtert und<br />

erheitert, konnten wir gemeinsam die Rückfahrt antreten.<br />

Nach einer kurzen Rast in Mönichkirchen, mit einem<br />

Blick noch auf die Bucklige Welt, langten wir<br />

wohlbehalten, etwas verspätet, wieder in Wien ein. Es<br />

war wieder einmal eine gelungene Fahrt! E. R.<br />

Gestärkt und erfreut von den bleibenden Erlebnissen<br />

unseres Jahresausfluges hat ein Fähnlein von vier Aufrechten<br />

(Walter Warbek mit seinen drei Frauen) die<br />

»Troppauer Dependence" in Wenigzell zu einem Besuch<br />

des dort erholungsuchenden Obmannes auserwählt.<br />

Freudig und einstimmig wurde festgestellt, daß der<br />

„Fehltritt" unseres Obmannes keine weiteren Folgen<br />

mehr aufwies und die Besucher mit ihm eine Wanderung<br />

in die Wälder, Wiesen und Felder in der Umgebung von<br />

Wenigzell machten. Kunststück: Bei dem guten Essen,<br />

den besten Mehlspeisen und Getränken seines Stammhauses<br />

Prettenhofer. So nebenbei wurden die weiteren<br />

Aufgaben besprochen, die auf unsere Heimatgruppe zukommen<br />

, wie ein Besuch des Sudetendeutschen Tages in<br />

München zu Pfingsten sowie Vorbereitungen zum<br />

Großtreffen der Troppauer in deren Paten- und Bischofstadt<br />

Bamberg. Zu diesem Großtreffen vom 15./Î6.<br />

September 1984 möge jeder Troppauer, der bisher noch<br />

nicht an diesem Freundestreffen teilgenommen hat, die<br />

Zeit aufbringen. Anmeldungen werden von den Amtswaltern<br />

der Heimatgruppe entgegengenommen. Gemeinsame<br />

Abfahrt: Freitag, dem 14. September, vom<br />

Westbahnhof über Nürnberg, Erlangen nach Bamberg,<br />

welches zum Empfang der Patenkinder bestens vorsorgt.<br />

Der neue Oberbürgermeister Paul Röhner sowie<br />

Herr Senator Dr. Mathieu erwarten aus Anlaß eines Jubiläums<br />

einen Massenbesuch unserer Landsleute.<br />

Aus dem Leben unserer Landsleute in Wien beglückwünschen<br />

wir zu ihrem Geburtstag mit aller Herzlichkeit<br />

Herrn Wirkl. Amtsrat Hans Heppe zum 90., die<br />

Frauen Anni Jahn mit Hedwig Reschny zum 86., Frau<br />

Karôla Kiemisch und Ing. Alfred Gromes zum 84. und<br />

Herrn Ing. Alfred Rügen, dem Mitgründer der <strong>Sudetenpost</strong>,<br />

mit den besten Genesungswünschen zum 79. und<br />

schließlich Frau Etti Bittner zum 73. Geburtstag. Mit besonderer<br />

Herzlichkeit gratulierten die Troppauer dem<br />

jungvermählten Paar Frau Barbi Kothny und Herrn<br />

Dipl.-Ing. Armin Häupl, Patentanwalt. Frau Barbi ist<br />

die Tochter unserer Schriftführerin.<br />

Unter den Toten der Iet2ten Monate beklagen wir den<br />

Heimgang der Frau Stefanie Dolecek, des Ing. Rudolf<br />

Schablitzky und Frau Eva Dorasil.<br />

Wiener Neustadt<br />

Am 18. Mai führte uns Lm. Dozent Eder und seine<br />

Gattin Anita durch einen Lichtbildervortrag in unsere<br />

alte Heimat. Es war eine einwöchige Reise über die<br />

Grenze, über Brunn, Prag bis Reichenberg und zurück<br />

durchs Egerland. Lm. Eder hat uns mit einem hervorragenden<br />

Vortrag, insbesondere mit dem jetzigen Reichenberg,<br />

konfrontiert. Wir waren über das Aussehen<br />

dieser ehemals schönen Stadt erschüttert. Durch gezeigte<br />

alte Dias konnte man den Unterschied zwischen<br />

früher und dem jetzigen Aussehen dieser Stadt mit Entsetzen<br />

ersehen. Lm. Eder war selbst ergriffen über den<br />

Zustand seiner Heimatstadt. In Prag selbst sieht es auch<br />

nicht gut aus. Die wichtigsten Gebäude stehen schon<br />

Jahre eingerüstet und wurden bereits durch neue Gerüste<br />

gestützt. Man sah auch das Schloß Tetschen. Die<br />

Rückfahrt verlief über Brix und teilweise durch das Erzgebirge.<br />

Lm. Eder mußte Gebiete umfahren, da diese<br />

für den Normalverkehr gesperrt waren. So konnte er<br />

nur teilweise Brüx, das eine Wüste darstellt, durch das<br />

Autofenster fotografieren. Mit großen Schwierigkeiten<br />

verbunden ging die Reise weiter durch Komotau, Kaaden,<br />

Karlsbad bis Eger und wir konnten durch Dias abgestorbene<br />

Wälder des einstmals herrlichen Erzgebirges<br />

mit Bedauern feststellen. Eger ist auch einmal eine<br />

schöne Stadt gewesen. Durch Mies und Budweis ging<br />

seine Fahrt dem Ende entgegen und Lm. Eder war froh,<br />

daß er unbehelligt auf schlechten Straßen seine beschwerliche<br />

Reise beenden konnte. Aus dem Vortrag<br />

haben wir die großen Strapazen, die Lm. Eder und seine<br />

liebe Gattin erlebt haben, kennengelernt. Wir danken<br />

unserem lieben Lm. Eder und Gattin für die hochinteressante<br />

Wiedergabe der Eindrücke seiner Reise in die<br />

alte Heimat, worüber wir uns auch sehr freuten.<br />

Oberösterreich<br />

— Verband der = = = = =<br />

Böhmerwäldler i. OD.<br />

Im Alter von 84 Jahren haben wir unseren Lm. und<br />

Freund Dr. Wilhelm Dießl in Linz/Donau verloren.<br />

Am 30. Mai 1984 haben wir ihn im Barbara-Friedhof in<br />

Linz zu seiner letzten Ruhestätte geleitet. Ursprünglich<br />

aus Saaz in Böhmen kommend, hatte er seine Studien<br />

als Jurist in Prag beendet, war dann die ersten Berufsjahre<br />

an verschiedenen Gerichten in Böhmen und in der<br />

Slowakei tätig gewesen und kam dann als Stadtsekretär<br />

nach Krummau/Moldau, wo er auch seine Frau (geb.<br />

Schönauer) kennenlernte. Dieser Ehe enstammen vier<br />

Kinder (drei Söhne und eine Tochter). Nach verschiedenen<br />

Sondereinsätzen, auch noch während des zweiten<br />

Weltkrieges, wurde er von der neuen tschechischen Regierung<br />

festgehalten, konnte sich dann aber nach<br />

Österreich durchschlagen. Hier fand er letztlich eine<br />

seinen Kenntnissen und Erfahrungen entsprechende<br />

Stellung bei den österreichischen Stickstoffwerken, wo<br />

er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Der Lebensweg<br />

eines Sudetendeutschen in diesem Jahrhundert! Nach<br />

der Vertreibung hatte er sich der Gemeinschaft der Vertriebenen<br />

als Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Ein Beauftragter<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft und<br />

des Verbandes der Böhmerwäldler dankte dem Verstorbenen<br />

mit herzlichen Dankes- und Abschiedsworten,<br />

am offenen Grab schilderte der Vertreter der Prager<br />

Universitäts-Sängerschaft „Barden", die sehr zahlreich<br />

erschienen war, den harten Lebensweg und gab ihm<br />

Mütze und Band ins Grab mit. Mit ihm ging einer der<br />

stillen und treuen Kameraden von uns, der uns immer<br />

half, wenn wir ihn brauchten. Unser Gedenken soll ihm<br />

auch weiterhin verbleiben. Er war doch einer von uns.<br />

Seiner Frau und seiner großen Familie gilt unsere herzliche<br />

Anteilnahme. — Am 8. Juni hat eine große Trauergemeinde<br />

am Barbara-Friedhof zu Linz dem Wissenschaftlichen<br />

Oberrat Dr. Alfred Marks das letzte Geleit<br />

gegeben. Er hat uns am 31. Mai im 63. Lebensjahr verlassen.<br />

Eine große Gruppe von Goldhauben-<br />

Trägerinnen, die große Gemeinde der Vertreter der Museen<br />

und Behörden, eine sehr starke Abordnung der<br />

Hohen Geistlichkeit, viele Freunde aus nah und fern<br />

und viele Landsleute waren gekommen, um Abschied<br />

zu nehmen. Ein Vertreter der Museenleitung schilderte<br />

den harten Lebensweg des Verstorbenen, seine stete,<br />

freundliche Einsatzbereitschaft und dankte im Namen<br />

aller Mitarbeiter. Ein beauftragter Vertreter der Sudetendeutschen<br />

dankte mit herzlichen Worten für die<br />

langjährige Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Sein<br />

Lebensweg hatte ihn von Königinhof an der Elbe über<br />

die große Zwischenstation Krummau/Moldau nach<br />

Linz/Donau geführt. Viel zu früh ist unser Landsmann<br />

von uns gegangen mitten aus einem vollen Arbeitsleben<br />

heraus. Wir wollen seiner immer als gutem Kameraden<br />

und hilfsbereitem Freund gedenken und seiner Familie<br />

auch auf diesem Wege herzliche Anteilnahme übermitteln.<br />

Er wird in unserem Gedenken verbleiben! S. K.<br />

=Freistadt<br />

===^=^=====^<br />

Die Bezirksgruppe Freistadt der SLOÖ bedauert den<br />

Heimgang eines langjährigen, treuen, heimatbewußten<br />

Mitgliedes. Am 20. Mai 1984 starb nach einem Schlaganfall<br />

Frau Laura Wacha, geborene Biedermann im 81.<br />

Lebensjahr. Sie wurde in Asch im Egerland geboren,<br />

nach ihrer Eheschließung mit Herrn Josef Wacha übersiedelten<br />

sie nach Kaplitz, wo sie ein eigenes Schuhgeschäft<br />

führten. Nach der Vertreibung im Jahre 1945 fanden<br />

sie in Freistadt eine neue Heimat. Ihr Gatte ging ihr<br />

1977 im Tod voraus. Der Obmann Lm. Wilhelm Prückl<br />

schilderte in seinem Nachruf den Lebensweg der Verstorbenen,<br />

dankte für ihre Heimattreue und verabschiedete<br />

sich mit Heimaterde ins offene Grab als letzten<br />

Grüß. Wir werden ihr stets ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Gleichzeitig machen wir aufmerksam auf die<br />

kirchliche Weihe der Wallfahrtsgedenkstätte »Maria<br />

Schnee" mit Fahnen und Glockenweihe am 5. August<br />

am Hiltschnerberg Pfarrgemeinde Leopoldschlag.<br />

= Kaplitz<br />

Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag im Monat<br />

Juli: 2. Juli: Maria Pfleger (81), Steinheim; 6. Juli: Maria<br />

Riha (Münz 71), Raisting; 16. Juli: Anna Gabauer (Reiter<br />

70), Friedberg5; 16. Juli: MariaHöllein (82), Linz; 18.<br />

Juli: Aurelia Starkham (74), Linz; 20. Juli: MitziSchicho<br />

(Oberparieiter 71), München; 22. Juli: Martha Kunz<br />

(Smutek 60), Benediktbeuren; 23. Juli: Leopold Grill<br />

(65), Linz; 24. Juli: Johann Praschak (76), Büdingen; 27.<br />

Juli: Elisabeth Grimm (82), Pasching; 27. Juli: Katharina<br />

Kreidel (Schimanko 80), Freistadt; 29. Juli: Marie Kuzl<br />

(Gurko 83), Ellwangen; Josef Pfandelbauer (79), Modautal.<br />

Frau Katharina Schinko feierte ihren 92. Geburtstag.<br />

Es wurden ihr Blumen und eine Flasche Sekt im Auftrag<br />

der Pfarrei Kaplitz überbracht. Unsere Jubilarin stammt<br />

aus Stiegesdorf und wurde 1946 aus ihrer schönen Heimat<br />

nach Seeheim bei Darmstadt ausgewiesen. Die Jubilarin<br />

wird von ihrer Tochter betreut.<br />

Zur Einweihung der Kirche von Maria Schnee am<br />

Hiltschnerberg freut sich auf ein Wiedersehen<br />

Willi Sokol<br />

= Karpatendeutsche ====<br />

Landsmannschaft OD.<br />

Frauengruppe<br />

Wir trafen einander am 7. Juni im Ursulinenhof. Es<br />

hatten sich einige der sonst anwesenden Damen entschuldigt,<br />

da sie Besuch aus Preßburg hatten oder bereits<br />

mit Urlaubsvorbereitungen beschäftigt waren. Dafür<br />

konnten aber einige Herren in unserer Runde begrüßt<br />

werden, was uns auch Freude bereitete. Nun soll eine<br />

Sommerpause eingelegt werden. Das nächste Treffen findet<br />

am 5. September um 15 Uhr wieder im Ursulinenhof<br />

statt. Achtung! Es wird auf Wunsch mehrerer Damen<br />

der Tag geändert. Nicht Donnerstag, sondern Mittwoch<br />

wollen wir uns treffen. Wir wünschen allen unseren<br />

Landsleuten einen erholsamen Sommer und freuen uns<br />

auf ein Wiedersehen am 5. September 1984.<br />

= Kremsmünster _-___._<br />

Am 28. April fand die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

im Gasthof Schnur-Schlottauer statt, welche<br />

wie immer gut besucht war. Da der langjährige verdiente<br />

Obmann, Lm. Robert Dietrich, seine Funktion aus gesundheitlichen<br />

Gründen zurücklegen mußte, wurde die<br />

Versammlung vom Stellvertreter, Lm. Kurt Gärtner,<br />

geleitet. Bei der Neuwahl wurde Lm. Bruno Ulbrich einstimmig<br />

zum neuen Obmann gewählt, Lm. Kurt Gärtner<br />

ist weiterhin stellv. Obmann, zum Schriftführer wurde<br />

Lm. Herbert Reckziegel, zum Kassier Lm. Gustav<br />

Streit bestellt. Die Ortsgruppe Kremsmünster umfaßt<br />

derzeit 57 Mitglieder und plant demnächst einen Ortsgruppenabend<br />

mit einer Filmvorführung von Lm. Ernst<br />

Friedl, Enns, Thema „Gablonz 1983". Anläßlich des Ablebens<br />

von Frau Gusti Woisetschläger in Berlin erhielt<br />

die Ortsgruppe für soziale Zwecke eine Kranzablösespende<br />

in Höhe von S 400.— von Lm. Bruno Ulbrich,<br />

Kremsmünster.<br />

= Sprengel Neue Heimat =====<br />

Unserer Einladung zur Teilnahme an einem Muttertagsausflug<br />

war eine stattliche Anzahl von Mitgliedern,<br />

vor allem aber die Mütter mit ihren Angehörigen und<br />

Bekannten gefolgt. Bei herrlichem Wetter fuhren wir<br />

am Sonntag, den 20. Mai, über Steyr und durch das<br />

Steyrtal nach Molln, wo im Gasthof Huber das Mittagessen<br />

eingenommen wurde. Die anschließende Besichtigung<br />

der Fischzuchtanstalt in der Breitenau fand allgemein<br />

Anklang. In den einzelnen Wasserbecken<br />

konnte man das Heranwachsen der Fische vom Setzling<br />

hin bis zum ausgewachsenen Speisefisch verfolgen.<br />

Wen dies weniger interessierte, konnte Spaziergänge in<br />

die nähere Umgebung machen. Mit einem Sträußlein<br />

selbst gepflückter Narzissen in der Hand ging dann die<br />

Fahrt weiter nach Klaus, wo im Gasthof Schinagl nochmals<br />

eingekehrt wurde. Dortselbst wurden die Jausenbons<br />

eingelöst und wer noch Lust hatte, konnte bis zur<br />

Heimfahrt noch einen Spaziergang zum Stausee machen.<br />

Pünktlich zur vereinbarten Zeit ging dann die<br />

Fahrt über Kirchdorf und Kremsmünster nach Linz zurück.<br />

Das herrliche Wetter und die gute Stimmung der<br />

Reiseteilnehmer ließen auch diese Fahrt zu einem schönen<br />

Erlebnis werden. Die Sprengelleitung freut sich bereits<br />

jetzt schon auf unseren Herbstauflug, der die Besichtigung<br />

des Stiftes Reichersberg zum Ziele hat, und<br />

wünscht allen Mitgliedern eine recht erholsame Urlaubszeit.<br />

Auf diesem Wege wünscht sie auch allen im<br />

Juni geborenen Jubilaren alles Gute, vor allem aber Gesundheit<br />

und Wohlergehen. Besonders gratuliert sie<br />

Emmi Schimon (79) am 6. Juni, Agnes Seiler (68) am<br />

14. Juni, Erna Scherer (88) am 11. Juni, Theresia Weinberger<br />

(70) am 29. Juni.<br />

= Südmährer in Oberösterreich=<br />

Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht auf diesem<br />

Wege allen im Monat Juli geborenen Jubilaren alles<br />

Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen. Sie gratuliert<br />

insbesondere aber zum: 87. am 8. Juli Johann<br />

Treutner aus Nikolsburg, 82. am9. Juli Friedrich Wieder<br />

aus Damitz, 82. am 28. Juli Amalie Keller aus Znaim, 78.<br />

am 7. Juli Johann Hengel aus Znaim, 78. am 14. Juli Hildegard<br />

Machek aus N. Schallersdorf, 78.aml4. JuliMaria<br />

Winter aus Erweis, 78. am 26. Juli Ludwig Sieber aus<br />

Damitz, 78. am 26. Juli Ernst Wagner aus Maires, 78. am<br />

29. Juli Ing. Ernst Röscher aus Hosterlitz, 77. am 1. Juli<br />

Rudolf Schnitzer aus Dürnholz, 76. am 7. Juli Andreas<br />

Machatsch aus Lundenburg, 74. am 18. Juli Erwin Stärk<br />

aus Frankstadt, 74. am 12. Juli Anna Schwarz aus Grambach,<br />

73. am 28. Juli Klara Henhapl aus Tracht, 71. am<br />

25. Juli Anna Kern aus Höflein, 70. am 1. Juli Franz<br />

Trtschka aus Pulgram, 70. am 12. Juli Leopoldine Cepek<br />

aus Gr. Tajax, 70. am 28. Juli Ing. Franz Hantschk aus<br />

Grusbach.<br />

Wels<br />

Wie bereits angekündigt, findet unser Sommerfest<br />

am Sonntag, den 1. Juli, im Gastgarten des „Gösserbräu"<br />

in Wels, Kaiser-Josef-Platz, statt. Ein Glückshafen<br />

mit zum Teil wertvollenTreffern, wird auch dieses<br />

Jahr aufgebaut. Zur Unterhaltung spielt die Bauernkapelle<br />

Kremsmünster unter der Leitung ihres Kapellmeisters<br />

Franz Jackel. Beginn: 14 Uhr. Eintritt freie Spenden.<br />

Für den Torten- bzw. Kuchenstand sind uns<br />

Bäckereien willkommen. Wir hoffen, alle unsere<br />

Landsleute, Freunde und Gönner, bei unserem Sommerfest<br />

begrüßen zu können. — Geburtstage: Am 1.<br />

Juli 81 Jahre: Otto Krätschmer; am 1. Juli 70 Jahre: Ilse<br />

Hergl; am 2. Juli 75 Jahre: Christine Häuser; am 3. Juli


8 SUDETENPOST FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />

73 Jahre: Berta Biehler; am 5. Juli 72 Jahre: Alois Wolkenstein;<br />

am 6. Juli 75 Jahre: Else Schmeidler; am 8. Juli<br />

85 Jahre: Johann Schmidt; am 9. Juli 81 Jahre: Johann<br />

Schnoflak; am 17. Juli 85 Jahre: Ing. Heinrich Michel;<br />

am 17. Juli 70 Jahre: August Klinger; am 26. Juli 76 Jahre:<br />

Anna Herrmann; Wir wünschen allen Geburtstagsjubilaren<br />

Gesundheit und Wohlergehen. — Am 27. Mai<br />

d. J. verstarb in Schwalbach am Taunus Frau Hanni<br />

Christeleit, geborene Puritscher, aus Krummau im<br />

Böhmerwald.<br />

Steiermark<br />

= Brück a. d. Mur —<br />

Zu Beginn unseres Monatstreffens am 3. Juni verlas<br />

Obfrau Maria Koppel die Gedenktage großer Sudetendeutscher<br />

wie Franz Kafka, Ralph Benatzky, Berta von<br />

Suttner, Heinrich Schicht (wer kennt nicht die Schichtseife),<br />

Josef Ressel. Anschließend gratulierten wir unseren<br />

Geburtstagskindern. Es sind dies im Juni: Josef<br />

Beigi (63) aus Dürnholz, Hanni Kummer (76) aus Rothau,<br />

Hildegard Moczygemba (70) aus Schüttenhofen,<br />

Erich Piesch (76) aus Kamitz, Emma Pospischii (72) aus<br />

Schorl, Ernst Rudi (89) aus Mährisch-Schönberg, Paula<br />

Macher (75) aus Brück, und im Juli: Maria Alt (82) aus<br />

Brunn, Maria Baritsch (77) aus Kupferschlag, Anna<br />

Heintel (80) aus Wildschütz, Dipl.-Ing. Karl Mader (86)<br />

aus Mährisch-Weißkirchen, Anna Sveska (75) aus<br />

Stanz, Anna Wasserrab (70) aus Roßwald/Jägerndorf<br />

und Maria Schulz (74) aus Weißkirchen/Tepl. Schönau.<br />

Wir wünschen ihnen alles Gute! Ansonsten war<br />

dieser letzte gemeinsame Nachmittag vor der Sommerpause<br />

ganz dem Lichtbildervortrag gewidmet, den Lm.<br />

Dr. med. Anton Kubat hielt. Er führte uns durch die<br />

faszinierende Welt Chinas. Sein Wissen über dieses<br />

Land und seine fachkundigen Erläuterungen brachten<br />

uns Land und Leute näher und da auch die Lichtbilder<br />

von hervorragender Qualität waren, war dieser Vortrag<br />

eine echte Bereicherung für uns. Nun wünschen wir allen<br />

Landsleuten unbeschwerte schöne Sommertage und<br />

gute Erholung und hoffen, alle wieder gesund und<br />

munter am 7. Oktober wiederzusehen.<br />

Graz<br />

Wie in federn Jahr unternahm unsere Bezirksgruppe<br />

auch diesmal eine Fahrt zum Sudetendeutschen Tag.<br />

Ein höchst komfortabler Reisebus brachte die Grazer<br />

Landsleute, denen sich Teilnehmer aus der West- und<br />

Obersteiermark angeschlossen hatten, am Freitag, dem<br />

8. Juni, nach München-Solln, wo die Landesobfrau bereits<br />

seit zwei Tagen im Hause ihres Brünner Schulfreundes<br />

Dr. Gerhard Wolfram weilte, um die Unterbringung<br />

der Reisegruppe in dessen Privatklinik<br />

vorzubereiten. Die Begrüßung der am späteren Nachmittag<br />

Eingetroffenen erfolgte durch den leider gipsfußbehinderten<br />

Hausherren, die Einweisung in die von<br />

mehrmaligem Aufenthalt her besterprobten Räumlichkeiten<br />

durch die Reiseleiterin, Lmn. Gusti Tschetschounik,<br />

da die Landesobfrau zur Stunde der Ankunft ihrer<br />

Landsleute der festlichen Kulturpreisverleihung im Cuvüliestheater<br />

und dem darauffolgenden Empfang im<br />

Antiqarium der Residenz beiwohnte. Nach einer geruhsamen<br />

Nacht in dem mitten in einem frühlingsfrischen<br />

Park gelegenen Murenhof und einem Frühstück, das<br />

keinen Wunsch offenließ, fuhr man zur feierlichen Eröffnung<br />

des SDT in die Messehalle, um sich in die erhebenden<br />

und mitreißenden Geschehnisse dieser größten<br />

SammelVeranstaltung unserer Volksgruppe einstimmen<br />

zu lassen. (Die Einzelheiten der Abfolge unseres Großjahrestreffens<br />

bitte den Sonderberichten in unserer<br />

Presse zu entnehmen!) Nach gemeinsamer Rückfahrt<br />

verteilte man sich zum Mittagessen an beliebigem Ort,<br />

zur erholsamen Siesta oder zum Spaziergang im blütenüberhäuften<br />

Solln, um sich zum Abendessen in. einem<br />

urbayerischen Gasthof zu versammeln. Hier waren die<br />

Gemüter wie die Gaumen in gleicher Weise begeistert<br />

worden, so daß man auch am nächsten Tag daselbst<br />

einzukehren beschloß. Den würdigen Tagesabschluß<br />

bildete der Besuch des Volkstumsabends. Der Pfingstsonntag<br />

gehörte den herzbewegenden Erlebnissen des<br />

Pontifikalamtes, der Großkundgebung im Messegelände,<br />

den Begegnungen mit verwandten und befreundeten<br />

Heimatgenossen und schließlich wiederum in der<br />

bewährten Gaststätte dem gemütlichen Beisammensein<br />

unserer Reisegefährten, die ihre tagsüber gewonnenen<br />

Eindrücke einander in lebhaftem Austausch vermittelten.<br />

Das Abschiedsfrühstück am Pfingstmontag war zu<br />

späterer Stunde angesetzt und wurde weidlich genossen.<br />

Bei Kaiserwetter, das auch schon die Tage zuvor in<br />

herkömmlicher Weise verklärt hatte, fuhr man heimwärts.<br />

Eine Mittagsrast in Eben im Pongau diente der<br />

leiblichen Stärkung und dem letzten geselligen Zusammensein,<br />

ehe unsere Reisegruppe sich allmählich an<br />

den verschiedenen Wohnorten lichtete und — reich erfüllt<br />

mit schönsten Erinnerungen an den 35. Sudetendeutschen<br />

Tag — in den Alltag zurückkehrte.<br />

Freundliche Urlaubsgrüße trafen ein von den Landsleuten<br />

Olga Tiltscher aus Grado, Elisabeth Ruppitsch<br />

aus dem Weinstädtchen Beilsheim (BRD) und von der<br />

Bezirksgruppe Liezen aus dem Österreichischen Forstmuseum<br />

in Großreifling.<br />

Wir erwidern alle lieben Grüße und wünschen allen<br />

Urlaubern eine schöne, angenehme und erholsame<br />

Zeit.<br />

Dr. Jolande Zellner<br />

«*• Karaten<br />

=Klagenfurt<br />

Ehrung einer 91jährigen: Unsere Lmn. Thérèse Toman<br />

in Klagenfurt, Villacher Straße 69, feierte im Wonnemonat<br />

Mai ihren 91. Geburtstag. Die Jubilarin erfreut<br />

sich auch heute noch bester Gesundheit und macht täglich<br />

ihre Spaziergänge. Am 15. Mai besuchte der Obmann<br />

gemeinsam mit der Frauenreferentin Lmn. Dreier<br />

die Jubilarin, überbrachte ihr die besten Grüße der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft und überreichte ihr Blumen<br />

und ein Geschenk. In launigen Worten bedankte<br />

sich die rüstige „Einundneunzigjährige" für den Besuch<br />

und anschließend fuhren alle drei auf einen guten Kaffee<br />

durch die Straßen von Klagenfurt in Richtung Kreuzbergl.<br />

So endete ein schöner Nachmittag für unsere älteste<br />

Landsmännin der Bezirksgruppe. — Muttertagsfahrt:<br />

Wie alljährlich, so veranstaltete auch heuer<br />

unsere Bezirksgruppe am Sonntag, dem 3. Juni, eine verspätete<br />

Muttertagsfahrt und die Beteiligung war, wie in<br />

den Jahren vorher, eine außerordentlich gute. Die Reiseleitung<br />

hatte wieder Obmann Puff übernommen und er<br />

konnte 48 Teilnehmer herzlich begrüßen, darunter auch<br />

Männer, die an der Fahrt teilnahmen. Die Fahrt führte<br />

über Friesach nach Gurk, wo die Teilnehmer die Möglichkeit<br />

hatten, den Dom und den Gedenkstein der Heimatvertriebenen<br />

zu besichtigen bzw. das zweite Frühstück<br />

einzunehmen. Weiter ging es dann zum Stift St.<br />

Lambrecht, wo für 11 Uhr eine Führung angemeldet<br />

war. Frau Ritzner konnte nur einige in der kurzen zur<br />

Verfügung stehenden Zeit Sehenswürdigkeiten uns so<br />

vor Augen führen, daß es einfach jeder verstehen mußte.<br />

Sichtlich beeindruckt von dem Gesehenen — darüber<br />

wurde dann noch im Autobus debattiert — ging es im<br />

flotten Tempo nach Murau, wo im Hotelrestaurant<br />

»Brauhaus" das Mittagessen eingenommen wurde. Bis<br />

zur Abfahrt auf die Flattnitz um 15 Uhr hatten die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit zur Stadtbesichtigung. Zu erwähnen<br />

wäre noch, daß vordem Mittagessen Lmn. Heide<br />

Kalisnig zwei Gedichte zu Ehren der Mütter gekonnt<br />

vortrug und der Obmann gedachte in einigen besinnlichen<br />

Minuten des eigentlichen Zweckes dieser Fahrt.<br />

Während der Auffahrt zur Flattnitz konnte man den<br />

noch immer schönen Waldbestand der Steiermark bewundern<br />

und auch sonst ist diese Landschaft für jeden<br />

Touristen sehenswert. Der Aufenthalt auf der über<br />

1400 m hoch gelegenen Flattnitz (die ja bereits in Kärnten<br />

liegt), nützte ein Großteil der Teilnehmer zu einem<br />

Spaziergang in der schönen Natur, einige gingen gleich<br />

ihren Durst löschen. Nach ca. einer halben Stunde fanden<br />

sich auch die Spaziergänger im Restaurant ein und<br />

als es um 17 Uhr „Einsteigen" hieß, hatte der Reiseleiter<br />

Mühe, die inzwischen gutgelaunten Mütter und Männer<br />

— die sich in kleinen Gruppen zusammengesetzt hatten<br />

— an die Abfahrt zu erinnern. Mit Gesang und Humor<br />

fand die Muttertagsfahrt ihr Ende und man sah überall<br />

nur fröhliche Gesichter. So gesehen, war dieser Tag ein<br />

schönes Erlebnis für die Mütter in unserer Sudetendeutschen<br />

Gemeinschaft. Lmn. Kalisnig sprach vor dem<br />

Auseinandergehen noch Dankesworte an den Reiseleiter<br />

wie auch an den Fahrer Mitterer und der Obmann<br />

verabschiedete sich bei allen Teilnehmern mit den Worten:<br />

»Bis zur nächsten Muttertagsfahrt 1985 — Auf Wiedersehen!"<br />

= St. Veit a.d. Gian<br />

Seit vielen Jahren gehört es zur Tradition der St. Veiter<br />

Bezirksgruppe, daß ein Frühlingsausflug bzw. eine<br />

Muttertagsfahrt durchgeführt wird. In diesem Jahr<br />

wurde als Ausflugsziel die grüne Steiermark auserwählt<br />

und die Omnibusfahrt führte uns bis Eibiswald.<br />

Unser Ausflug, der am 20. Mai statfand, kann wiederum<br />

als ein recht gut gelungener Ausflug bewertet werden,<br />

denn wir hatten sehr gutes Reisewetter und die Natur<br />

zeigte sich in all ihrer Blütenpracht. Die Abfahrt mit<br />

einem Dreißigerbus erfolgte um 7 Uhr vom Vorplatz<br />

des St. Veiter Hauptbahnhofes und als Willkommensgruß<br />

wurde jeder Mutter von der Reiseleiterin, Bezirksobmannstellvertreter<br />

Frau Theresia Stonner, eine rote<br />

Rose überreicht und recht herzlich willkommen geheißen.<br />

Die erste Rast erfolgte auf der Soboth und dieser<br />

bekannte Ort zeigte sich in einer herrlichen Blütenpracht.<br />

Weiter ging sodann die Fahrt bis Eibiswald, wo<br />

das Mittagessen eingenommen, und der Ort besichtigt<br />

wurde. Die Heimfahrt wurde sodann mit dem Besuch<br />

einer Buschenschenke unterbrochen. Der steirische<br />

Wein hatte es uns angetan, eine gute Jause wurde geboten<br />

und unsere Damen kamen ganz gut in Stimmung.<br />

Leider verging die Zeit wie im Fluge und zeitgerecht traten<br />

wir die weitere Heimreise an und wie vereinbart<br />

sind wir gesund und fröhlich wieder in St. Veit angekommen.<br />

Unserer Reiseleiterin wurde der Dank ausgesprochen<br />

und der Wunsch geäußert, daß diese Ausflüge auch in<br />

fernerer Zukunft als Dank an die Mütter zu werten<br />

sind, somit ein Aufgabengebiet unserer landmannschaftlichen<br />

Tätigkeit.<br />

Jugend und Landmannschaft<br />

Wie schon seit vielen Jahren, wird auch in diesem<br />

Jahr ein zweitägiger Bergausflug zu einer der acht sudetendeutschen<br />

Alpenvereinshütten, welche wir allein in<br />

Osttirol besitzen, durchgeführt. Unsere Bergtour findet<br />

diesmal am 11. /12. August statt und führt uns ins<br />

Großvenedigergebiet zur sudetendeutschen Johannishütte.<br />

Der genaue Ablauf dieser Bergtour wird in der<br />

nächsten Folge der <strong>Sudetenpost</strong> bekanntgegeben, Anmeldungen<br />

nimmt Fa. Ernst Katzer, Novemberstraße 7,<br />

9300 St. Veit an der Gian, entgegen.<br />

DIE JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />

= Bundesjugentfführang =<br />

Werte Landsleute, Freunde und Leser der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Die schönen Tage von München gehören wieder der<br />

Vergangenheit an und wir dürfen mit Fug und Recht behaupten,<br />

daß die Teilnahme am Sudetendeutschen Tag<br />

wieder ein großes Erlebnis war. Und bei den Pfingstwettkämpfen<br />

haben wir wieder einmal sehr gut abgeschnitten<br />

— der Dank dafür gilt all jenen, die sich die<br />

großen Mühen der Vorbereitung aufgebürdet haben!<br />

Lesen Sie dazu den Bericht im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong>.'<br />

Nun gilt es, daran anzuknüpfen und die Arbeit weiterzuführen.<br />

Mit Hilfe aller Landsleute und Freunde,<br />

die guten Willens sind, kann dies gelingen.<br />

Unser Sommerlager steht vor der Tür und wir haben<br />

schon über 50 Teilnehmer angemeldet, was ein kleiner<br />

Rekord ist. Jedenfalls hoffen wir auf schönes Wetter in<br />

Oberndorf an der Melk! Schon jetzt dürfen wir allen<br />

Landsleuten, Freunden und Lesern einen erholsamen<br />

Urlaub wünschen, möge in den Ferien nur Sonnenschein<br />

herrschen (ein paar Regentage zwecks Abkühlung<br />

dürfen schon dabei sein)! Bitte beachtet nachstehend<br />

insbesondere die Ankündigung zum diesjährigen<br />

Winterlager!<br />

Veranstaltungen der Bundesjugendfuhrung der Sudetendeutschen<br />

Jugend Österreichs<br />

Daran können junge Leute aus ganz Österreich teilnehmen!<br />

7. bis 15. Juli: Sommerlager für Kinder und junge<br />

Leute von 9 bis 16 Jahren aus ganz Österreich in Oberndorf<br />

an der Melk in Niederösterreich. Wir haben schon<br />

mehrmals diese Veranstaltung angekündigt. Einzelne<br />

Nachmeldungen werden bis zum 25. Juni noch entgegengenommen<br />

(schriftlich, unter Angabe des Alters, an<br />

Hubert Roglböck, Ettenreichgasse 26/12, 1100 Wien)!<br />

7. Oktober: Gustav-Stolla-Gedächtnis-Autorätselfahrt<br />

(Abfahrt in Wien)!<br />

11. November: Österr.-sudetendeutsches Volkstanzfest<br />

in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg!<br />

11. bis 19. August: Bergwoche der Sudetendeutschen<br />

Jugend in Osttirol! Anmeldungen an Franz Schaden,<br />

Birkengasse 6, 3100 St. Polten!<br />

26. Dezember 1984 bis 2. Jänner (auch bis zum 5.<br />

Jänner) 1985: Winterlager!<br />

Für junge Leute und für junge Familien mit Kindern<br />

führen wir diesmal unser Skilager auf der Koralpe in<br />

Kärnten durch! Die obligate Teilnahme ist vom 26. Dezember<br />

1984 bis 2. Jänner 1985. Aufgrund des günstigen<br />

Falls der Tage ist auch eine Verlängerung bis 5. Jänner<br />

möglich. Die Unterbringung erfolgt in ganz neuen<br />

und mit allem Komfort ausgestatteten Ferienwohnungen<br />

(mit Bad, WC, Fernsehen, Radio, Wohnzimmer,<br />

voll ausgestattete Küche, Kühlschrank usw.) direkt auf<br />

der Koralpe (Auffahrt über St. Stefan bei Wolfsberg;<br />

günstig über die Autobahn zu erreichen) im herrlichen<br />

Lavanttal! Bis zu den Liften sind es zwischen einen und<br />

zweieinhalb Kilometer mit dem Auto, also wahrlich<br />

nicht weit. Man kann selbst kochen, aber auch am gemeinsamen<br />

Abendmenü im Alpengasthof „Waldrast"<br />

(85 S für Erwachsene und 65 S für Kinder) teilnehmen!<br />

Der Preis für ein Bett beträgt zwischen 110 S und 125 S<br />

(je nach Belegung) für Erwachsene, Kinder bis zu 15<br />

Jahren zahlen um 20 S weniger! Für die Endreinigung<br />

ist ein einmaliger Betrag von 50 S zu zahlen, die Stromkosten<br />

für die Heizung werden verrechnet.<br />

Es gibt auch günstige Liftwochenkarten für Erwachsene<br />

und Kinder. Gegen geringes Entgelt kann in der Waldrast<br />

das Hallenbad und die Sauna benützt werden. Dies<br />

ist wahrlich ein sehr günstiges Angebot für einen bestimmt<br />

sehr schönen Winteraufenthalt. Schon jetzt liegen<br />

zahlreiche Anmeldungen vor, einige Betten sind<br />

noch zu vergeben. Dringende Anmeldungen sind unbedingt<br />

erforderlich (bis spätestens 15. Juli) an Hubert Rogelböck,<br />

Ettenreichgasse 26/12, 1100 Wien! Mitgliedschaft<br />

bei der SDJÖ oder SLÖ ist nicht unbedingt<br />

erforderlich!<br />

Landesgruppe Wien<br />

Heimatabende für junge Leute ab 14 Jahre aufwärts,<br />

finden jeden Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in<br />

Wien 17, Weidmanngasse 9, statt! Auch Du bist dazu<br />

recht herzlich eingeladen! — Am 25. und 30. Mai fand<br />

das erste große Tischtennisturnier 1984 in unserem<br />

Heim statt, bei dem wirklich sehr gute Leistungen geboten<br />

wurden. Alle waren mit großem Eifer und mit viel<br />

Einsatz dabei. Hier nun die Ergebnisse (jeweils die ersten<br />

vier): Mädchen: 1. Edith Poszt, 2. Karin Hechelbacher,<br />

3. Heike Penk, 4. Andrea Malik; Burschen: 1. Helmuth<br />

Scheer, 2. Ludwig Hörer, 3. Leopold Müller, 4.<br />

Anton Dzikowski.<br />

Wir werden im Herbst wieder ein Tischtennisturnier<br />

durchführen und wir erwägen, auch eine Seniorenklasse<br />

für die älteren Landsleute (jeweils Damen und Herren)<br />

durchzuführen. Wir werden rechtzeitig dazu einladen!<br />

— Das Pfingsttreffen in München war für uns<br />

wieder ein voller Erfolg und wir gratulieren allen Siegern<br />

und Gewinnern von schönen Ehrenplätzen! Lest<br />

dazu den Bericht im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong>! — Unser<br />

letzter großer Heimatabend vor den Ferien findet<br />

am Mittwoch, 4. Juli, in unserem Heim in Wien 17,<br />

Weidmanngasse 9, statt, Beginn 20 Uhr. Wir wollen mit<br />

Musik vom laufenden Band tanzend in die Ferien gehen.<br />

Dazu laden wir alle jungen Leute recht herzlich<br />

ein! — In den Monaten Juli und August finden sozusagen<br />

„sommerliche" Heimatabende statt: Mit Tischtennis,<br />

Baden bei Schönwetter, Minigolf und anderem<br />

mehr — Treffpunkt ist immer Mittwoch um 20 Uhr im<br />

Heim! — Hinweisen möchten wir noch auf das Kreuzbergtreffen<br />

mit Zeltlager und Sonnwendfeier am kommenden<br />

Wochenende (23./24. Juni) in Klein-<br />

Schweinbarth (Näheres bitte dem Artikel im Inneren<br />

dieser <strong>Sudetenpost</strong> entnehmen!).<br />

= Landesgruppe Niederösterreich =<br />

Heute möchten wir auf das Zeltlager im Rahmen des<br />

Kreuzbergtreffens am kommenden Wochenende — 23.<br />

und 24. Juni — in Klein-Schweinbarth bei Drasenhofen<br />

hinv/eisen. Dieses wird ein internationales Treffen junger<br />

Menschen sein, zu dem auch Du, auch als Nichtmitglied<br />

der Sudetendeutschen Jugend, recht herzlich eingeladen<br />

bist! Neben einer Lagerolympiade, Sport und<br />

Volkstanzen machen wir eine Sonnwendfeier, beteiligen<br />

uns am Kreuzbergtreffen und anderes mehr! Näheres<br />

bitte der Ankündigung im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />

entnehmen!<br />

Merkt Euch bitte unbedingt vor:<br />

Sonntag, 26. August: 2. Südmährischer Kirtag auf<br />

dem Südmährer Hof im Weinviertier Dorfmuseum in<br />

Niedersulz — beachtet dazu die weiteren Ankündigungen<br />

in der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Unser Kamerad Franz Schaden ist auch heuer wieder<br />

Gegründet 1783<br />

DRUCKEREI<br />

FRIEDRICH SOMMER<br />

Inh. Rautgundis Spinka-Sommer<br />

3100 St. Pötten<br />

Kremser Gasse 21 Ruf 0 27 42 30 67<br />

Handstrickwolle S5ÏÏT 1<br />

SPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3<br />

der Tourenleiter der Bergwoche der SDJÖ, die vom 11.<br />

bis 19. August in Osttirol stattfindet.<br />

Wir haben bereits in der letzten Nummer der <strong>Sudetenpost</strong><br />

sowie im Rundbrief diese Bergwoche angekündigt.<br />

Wir hoffen, daß wir wieder schönes Wetter haben,<br />

dann ist uns eine herrliche Woche sicher!<br />

Bitte um sofortige Anmeldungen an Franz Schaden,<br />

Birgengasse 6, 3100 St. Polten.<br />

===== Arbeitskreis Südmähren=<br />

Am kommenden Samstag/Sonntag (23. und 24.<br />

Juni) findet das Kreuzbergtreffen in Klein-<br />

Schweinbarth bei Drasenhofen in Niederösterreich<br />

statt. Wir bitten, dazu die Ankündigung in dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />

zu lesen. Ganz besonders möchten wir alle<br />

Landsleute und Freunde zur Sonnwendfeier und zum<br />

Kreuzbergtreffen einladen, ebenso auch die jungen Leute<br />

zum internationalen Zeltlager, welches unter dem<br />

Motto „Frohsinn in Freiheit" steht. Das Zeltlager wird<br />

am Fatimaberg aufgebaut, bitte um Beachtung der Hinweisschilder.<br />

Wir hoffen auf einen ganz besonderen Besuch<br />

unserer Veranstaltungen in Klein-Schweinbarth!<br />

— Das Bundestreffen der Südmährer wird am 28. und<br />

29. Geislingen an der Steige (Baden-Württemberg) abgehalten.<br />

Daran sollten alle Landsleute und Freunde unbedingt<br />

teilnehmen! Ab Wien werden Autobusse geführt,<br />

Auskunft bei der Landsmannschaft Thaya, 1070<br />

Wien, Zollergasse 16.<br />

Spenden<br />

für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

S 500.— Leo Wirkner, Innsbruck<br />

S 300.— Rosa Semmelbauer, Leonding, Anna Spiller,<br />

Salzburg<br />

S 157.— Kurt Ansorge, Linz, Johanna Breinl, Vöcklamarkt<br />

S 107.— Mag. Viktor Franz Werbik, Wien, Karl Kotz-<br />

Dobrz, Altmünster<br />

S 100.— Karoline Kanne, Wien, Adolph-Auffenberg,<br />

Wien, Med.-Rat Dr. Alphons Koller, Wien,<br />

Prof. Otto Stöber, Linz, Karl Schürer, Linz-<br />

Ebelsberg, Edeltraud Macherndl, Gmunden,<br />

Leopold Müller, Eferding, Grete Pux, Freistadt,<br />

Maria Zakel, Micheldorf, Elfriede Ledermüller,<br />

Ottensheim, Ladislaus Koller,<br />

Vöcklabruck, Johann Taschner, Weißkirchen,<br />

Dkfm. Mag. Leopold Färber, Pernersdorf,<br />

Ing. Franz Martin, Innsbruck, Hermine<br />

Krumpholz, Graz<br />

S 67.— Stefanie Anderwald, Villach<br />

S 60.— Bruno Ulbrich, Kremsmünster, Ferdinand<br />

Böhm, Salzburg<br />

S 57.— Günther Grohmann, Wien, Maria Gürtler,<br />

Wien, Martha Wollein, Wien, Irma Drossier,<br />

Wien, Luise Fleißig, Wien, Annemarie Hüttmann,<br />

Wien, Valerie Pollanka, Wien, Adalbert<br />

Sackmauer, Linz, Gabriele Thom, Linz,<br />

Adolf Pistauer, Linz, Karl Hutter, Linz, Emil<br />

F. A. Richter, Eferding, Prim. Dr. Ludwig<br />

Narbeshuber, Freistadt, Ferdinand Leitner,<br />

Freistadt, Margaretha Bruckschlögl, Pasching,<br />

Richard Schmidt, Sarleinsbach, Hermine<br />

Hirsch, Sierning, Anni Muigg, Steyr,<br />

Konrad Zwicker, Traun, Lore Englader,<br />

Wallern, Maria Pöschl, Apetlon, Dr. Udo<br />

Schweder, Gratkorn, Karl Uitz, Graz, Franz<br />

Hauer, Köflach<br />

S 50.— Peter Elitschka, Wien, Maria Hruby, Wien,<br />

Paula Pospischal, Wien, österr. Landsmannschaft<br />

der Böhmerwäldler, Wien, Maria Dör»<br />

fei, Linz, Katharina Leisch, Linz<br />

S 40.— Josef Tacha, St. Lorenzen<br />

Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern recht herzlich!<br />

KRANZABLÖSE<br />

Zum Gedenken an den verstorbenen Ehrenobmann<br />

Dir. Ossi Winkler spendete der Bund der Erzgebirger in<br />

Wien S 100.—.<br />

Redaktionsschluß<br />

Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />

8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />

Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folge 13/14 5. Juli (Redaktionsschluß 28. 6.)<br />

Folge 15/16 2. August (Redaktionsschluß 26. 7.)<br />

Folge 17 6. September (Redaktionsschluß 30.8.)<br />

Folge 18 20. September (Redaktionsschluß 13.9.)<br />

Folge 19 4. Oktober (Redaktionsschluß 27. 9.)<br />

Folge 20 18. Oktober (Redaktionsschluß 11.10.)<br />

Folge 21 8. November (Redaktionsschluß 2.11.)<br />

Folge 22 22. November (Redaktionsschluß 15.11.)<br />

Folge 23 6. Dezember (Redaktionsschluß 29.11.)<br />

Folge 24 20. Dezember (Redaktionsschluß 13.12 )<br />

HOLZBRIKETTS! Hoher Heizwert!<br />

KOHLE - KOKS - BRIKETTS<br />

OFENÖL - BRENNHOLZ<br />

ofenfertig offen und in Säcken<br />

Zeatatfee-HOLZ<br />

9021 Klagenfurt. Rudoitsbahngürtel i<br />

Toi. 0 42 22 54 6 46<br />

Stadtgeschäft, Lidmanskygasse 49. Tel. 0 42 ¿2 / 51 14 05<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010 Linz.<br />

Postfach 405. Obere Donaulände 7, Ruf 27 36 69. Obmann Ing. Alfred<br />

Rügen. Geschäftsführer Karl Koplinger. Verantw. Redakteur Prof. Wolfgang<br />

Sperner. Alle in Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Oberösterreichischer<br />

Landesverlag Ges.m.b.H., A-4020 Linz, Landstraße 41. CN«<br />

Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

Jahresbezugspreis einschließlich 10% Mehrwertsteuer S 143.-. Einzelpreis<br />

S 7.-. Postsparkassenkonto 7734.939. Bankkonto Allg. Sparkasse<br />

Linz, Konto 0000-028.135.<br />

Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. - Entgeltliche Einschaltungen<br />

im Textteil sind durch PR gekennzeichnet.

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