Ausgabe - Sudetenpost
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Erscheinungsort Linz P. b. b.<br />
inz<br />
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />
Modell für Europa<br />
VON WOLFGANG SPERNER<br />
Folge 12 Wien-Linz, 22. Juni 1984 30. Jahrgang<br />
Grenztreffen<br />
Das 35. Grenz- und Heimattreffen in<br />
GroBgmain bei Salzburg findet am 8. und<br />
9. September statt. Nähere Hinweise in<br />
der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Erneuerung<br />
der Volkstrachten<br />
(Seite 3)<br />
Die Dienststelle der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Österreich,<br />
1010 Wien, Hegelgasse 19, bleibt über die<br />
Sommerzeit vom 30. Juni bis 2. September<br />
geschlossen. Schriftliche Wünsche<br />
werden in dieser Zelt erledigt. Wirklich<br />
dringende telefonische Anfragen, bitte<br />
an den Bundesobmann Msgr. Prof. Dr.<br />
Josef Koch unter der Telefon-Nummer<br />
0 25 34/281 zu richten.<br />
Sudetendeutscher Tag im Zeichen Europas ili f.<br />
Höchstes Lob für die<br />
Sudetendeutschen<br />
beim Treffen in München<br />
Zum ersten Mal hat ein Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland an einem Sudetendeutschen<br />
Tag teilgenommen. Bundespräsident Karl Carstens erklärte am Pflngstsonntag<br />
vor rund 50.000 Zuhörern auf dem Vertrlebenentreffen in München, die Sudetendeutschen<br />
könnten gewiß sein, daß ihr kulturelles Erbe und ihre große Leistung beim materiellen<br />
und geistigen Wiederaufbau nach dem letzten Kriege zum bleibenden Bestandteil der Geschichte<br />
unseres Volkes gehörten. Dieses 35. Treffen der Sudetendeutschen hatte dazu geführt,<br />
daß die CSSR als Protest vorübergehend ihren Botschafter aus Bonn abberief.<br />
Etwa 50.000 sudetendeutsche Landsleute<br />
wohnten Sonntag mittag der Hauptkundgebung<br />
des 35. Sudetendeutschen Tages am Kundgebungsplatz<br />
des Messegeländes bei. Nach dem<br />
Einzug der Sudetendeutschen Jugend - wobei<br />
der Block aus Osterreich mit viel Beifall begrüßt<br />
wurde - bekräftigte der Bundesgruppenvorsitzende<br />
der Sudetendeutschen Jugend in der<br />
Bundesrepublik Deutschland, Klaus Geisler,<br />
daß die junge Generation der Sudetendeutschen<br />
die Pflicht habe über das Heute hinaus ins<br />
Morgen und Übermorgen zu denken, daß ihr Ziel<br />
die Fortführung der sudetendeutschen Volksgruppe<br />
als eigenständige ethnische, kulturelle<br />
und politische Gemeinschaft sei und sie für Versöhnung,<br />
für die Volksgruppe und deren Recht,<br />
sowie für den demokratischen Rechtsstaat und<br />
für ein vereintes und freies Europa eintrete.<br />
„Wir Sudetendeutschen wollen in einer freien<br />
Heimat leben", betonte Staatssekretär Franz<br />
Neubauer, der Sprecher der Sudetendeutschen,<br />
und der Grund dafür, daß so viele daheim<br />
verbliebene Landsleute hinausdrängen, sei in<br />
der Tatsache zu suchen, daß sie die Freiheit höher<br />
einschätzen würden als eine Heimat in per-<br />
Zu den Bildern von Gerhard Zeihset (von<br />
links nach rechts): Die Trachtengruppe der<br />
Heimatgruppe Kuhländchen aus Wien. Verleihung<br />
des Europäischen Karlspreises an<br />
Prof. Josef Stingi. Die Volkstanz- und Singgruppe<br />
der SDJ Wien beim Jugendabend.<br />
sönlicher und nationaler Unfreiheit. Rund<br />
100.000 Deutsche in der Tschechoslowakei<br />
seien wie in keinem anderen Ostblockland einem<br />
zunehmenden Prozeß der Entnationalisierung<br />
ausgesetzt und aus diesem Grund prüfe<br />
man die Möglichkeit, dagegen Klage vor dem internationalen<br />
Gerichtshof in Den Haag zu erheben.<br />
Gegen die elementaren nationalen Interessen<br />
der Deutschen könne ein wirklich befriedetes<br />
Europa weder entstehen noch Bestand<br />
haben, bekräftigte Neubauer und so werde die<br />
Bewährung des Europäischen Parlaments ganz<br />
erheblich darin liegen, daß es sich diese Erkenntnis<br />
zu eigen macht und danach handelt<br />
In der „Charta der Deutschen Heimatvertriebenen"<br />
aus dem Jahr 1950 hätten die Sudetendeutschen<br />
freilich auf Rache und Vergeltung<br />
verzichtet und sich mit dieser Haltung als die<br />
größte Friedensbewegung überhaupt erwiesen,<br />
hob Neubauer hervor.<br />
Über 150 Ehrengäste aus aller Welt waren zu<br />
dem Treffen nach München gekommen. An ihrer<br />
Spitze Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens,<br />
Ministerpräsident Franz Josef Strauß,<br />
Bundesinnenminister Dr. Fritz Zimmermann,<br />
der regierende Fürst Liechtenstein und aus<br />
Österreich Abg. z. NR Prof. Dr. Felix Ermacora,<br />
Bundesobmann der SLÖ, Msgr. Prof. Dr. Josef<br />
Koch und der Bundesvorsitzende Komm.-Rat<br />
Erwin Friedrich. 45 verschiedene Veranstaltungen,<br />
von wissenschaftlichen, kulturellen und politischen<br />
Vorträgen bis hin zu Konzertveranstaltungen<br />
und Ausstellungen wurden an diesen<br />
Tagen durchgeführt.<br />
Der erste Protest Prags war bereits am<br />
30. Mai dem Botschafter Bonns in Prag, Klaus<br />
Meyer, mündlich vorgetragen und von diesem<br />
sofort zurückgewiesen worden. Der tschechoslowakische<br />
Botschafter in Bonn, Dusan Spacil,<br />
war in den letzten Tagen in das Auswärtige Amt<br />
gerufen worden. Dabei wurde noch einmal der<br />
Protest der Prager Regierung zurückgewiesen.<br />
Bei dieser Gelegenheit kündigte der Diplomat<br />
seine vorübergehende Rückkehr nach Prag an.<br />
Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
(SL) haben auf dem Münchner Treffen<br />
den Prager Protest gegen die „Zusammenrottung"<br />
zurückgewiesen. Die Hauptredner, Carstens<br />
und der bayerische Ministerpräsident<br />
Franz Josef Strauß, gingen jedoch in ihren Reden<br />
auf den Protest nicht ein.<br />
Der Bundespräsident erklärte in München,<br />
alle ständen voller Bewunderung vor den großen<br />
Leistungen der Vertriebenen. „Trotz Verfolgung,<br />
Vertreibung und vielfältig erfahrenem<br />
Leid waren sie zur Versöhnung mit den Völkern<br />
Osteuropas bereit." Früh und eindeutig hätten<br />
die Vertriebenen zu Versöhnung und Zusammenarbeit<br />
aufgerufen. Carstens hob die tatkräftige<br />
Mitwirkung der Vertriebenen am Wiederaufbau<br />
hervor. ,,Die Sudetendeutschen zeigten<br />
hierbei ein Maß an Fleiß und Aufbauwillen, das<br />
von unserem ganzen Volk als vorbildlich anerkannt<br />
wurde."<br />
Vor diesem Neubeginn stünden heute viele<br />
deutsche Spätaussiedler aus Osteuropa. Der<br />
Bundespräsident hieß sie ausdrücklich als Mitbürger<br />
willkommen und betonte: „Wir haben die<br />
moralische und menschliche Pflicht, ihnen unsere<br />
Hilfe zukommen zu lassen." Als Kernland-<br />
Fortsetzung Seite 2<br />
Das zeitliche Zusammentreffen des Sudetendeutschen<br />
Tages in München mit<br />
den kurz danach stattgefundenen Wahlen<br />
für das zweite Europäische Parlament war<br />
vielfach willkommener Anlaß, um die Vorleistungen,<br />
gerade der Sudetendeutschen,<br />
für den Gedanken eines geeinten<br />
Europa zu bekräftigen. Die geschichtlichen<br />
Erfahrungen und Leiden haben die<br />
Sudetendeutschen und die anderen Heimatvertriebenen<br />
des zweiten Weltkrieges<br />
in ganz besonderem Maß reif gemacht für<br />
eine Politik der Versöhnung mit den Völkern<br />
der alten Heimat Wenn es gelingt,<br />
das künftige Europa föderalistisch aufzubauen<br />
und zu einer politischen Gemeinschaftin<br />
einem Vielvölkerstaat zu machen,<br />
dann wird es notwendig sein, nicht nur die<br />
geographischen Grenzen sondern auch<br />
die Schranken nationaler Grundsätze abzubauen.<br />
Ziel ist ein vereintes Europa in Freiheit.<br />
Und da wir unter Europa natürlich auch die<br />
Länder Osteuropas verstehen, zeichnet<br />
sich derzeit das Problem ab, bei den gegenwärtigen<br />
Machtverhältnissen in diesem<br />
Raum künftig noch einmal miteinander<br />
zu einer Einheit zu kommen. Dies wird<br />
umso schwieriger sein, als es klar sein<br />
muß, daß der Wille zur Verständigung zwischen<br />
den heute noch politisch getrennten<br />
Europäern nie im Gegensatz zu der Wahrung<br />
unveräußerlicher Rechte wird stehen<br />
können.<br />
So gesehen, bekam gerade das pfingstliche<br />
Paralleltreffen der Siebenbürger<br />
Sachsen in Dinkelsbühl seine besondere<br />
Bedeutung, bei dem der westdeutsche<br />
Außenminister und F.D.P.-Vorsitzendè<br />
Hans-Dietrich Genscher die Zusammen'<br />
arbeit zwischen der Bundesrepublik und<br />
Rumänien im Geiste der Vertriebenen als<br />
positiv beurteilte. Die Zusammenarbeit mit<br />
Bukarest in der Frage der Zusammenführung<br />
der Deutschen und der Wahrung der<br />
verbliebenen Deutschen in Rumänien sei<br />
zwar keineswegs unproblematisch, aber,<br />
so sagte Genscher, bei sorgfältigen Sondierungen<br />
im Vorfeld habe man doch vernünftige<br />
Formen der Zusammenarbeit<br />
entwickeln können.<br />
Die bei uns vielgelästerte bisherige Arbeit<br />
für ein vereintes Europa zeichnet sich<br />
dabei in einer Gesamtschau zum heutigen<br />
Zeitpunkt als hoffnungsvoll ab. Die Europäische<br />
Gemeinschaft hat sicherlich mit<br />
dazu beigetragen, daß in den vergangenen<br />
Jahrzehnten der Friede in Europa bewahrt<br />
wurde, die EG gilt als „die größte<br />
Friedensinitiative nach dem zweiten Weltkrieg".<br />
Man wird bei aller Skepsis über die<br />
weiteren Fortschritte auf dem Weg zum<br />
35. Großtreffen der Böhmerwäldler in Linz/Donau<br />
am 4. und 5. August 1984 im Breitwieserhof-Sportkasino,<br />
Brucknerstraße 38 (Nähe Herz-Jesu-Kirche).
vereinten Europa auch nicht übersehen<br />
dürfen, daß man im „anderen" Europa mit<br />
wachem Interesse die Entwicklung der £G<br />
verfolgt. Jenen, die derzeit im Osten noch<br />
nicht in der Freiheit leben, müssen wir im<br />
freien Europa die Hoffnung geben, daß<br />
auch sie in Osteuropa mit uns zusammen<br />
in dem ersehnten Europa der Freiheit, des<br />
Rechts und der Menschenwürde werden<br />
leben können.<br />
Hier zeigt sich am Beispiel Europa auch<br />
deutlich auf, welche Aufgabe gerade der<br />
Jugend der Vertriebenen in Zukunft zukommt.<br />
Die Jugend braucht daher jenes<br />
Geschichtsbewußtsein und die positive<br />
Tradition all unserer menschlichen überlie-<br />
könne „und die wir auch für den Zusammenhalt<br />
unseres Volkes benötigen".<br />
ferten Werte, um künftig einmal, wenn viele<br />
der Erlebnisgeneration nicht mehr sind, als Carstens erwähnte in diesem Zusammenhang<br />
Hilfsbereitschaft, Solidarität, Gemeinsinn,<br />
Bekenntnisgeneration für ein Europa auf<br />
der Grundlage der Europäischen Konvention<br />
der Menschenrechte mit Recht auf die der eigenen Geschichte und das Bewußtsein<br />
Vaterlands- und Heimatliebe, Verwurzelung in<br />
Heimat und dem Schutz vor Vertreibung von der Einigung der Nation. Heute erstrebe<br />
einzutreten.<br />
man in Westeuropa die Einheit der europäi-<br />
Ecke des<br />
Bundesobmannes<br />
Sudetendeutscher lag 1984: Die Sudetendeutschen<br />
in Österreich beglückwünschen<br />
ihre Landsleute in Bayern, daß<br />
sie es erreicht haben, daß ein deutscher<br />
Freistaat die Interessen der Sudetendeutschen<br />
wahrnimmt. Warum eigentlich nicht<br />
auch Österreich? Bayern ist von keinem<br />
Vertrag her dieser Verpflichtungen erwachsen.<br />
Bayern hat die Tatsache zur<br />
Kenntnis genommen, daß die meisten heimatvertriebenen<br />
Sudetendeutschen in<br />
seinen Grenzen eine neue Heimat gefunden<br />
haben und einen wesentlichen Beitrag<br />
zum Aufbau in jeder Hinsicht geleistet<br />
haben. Die Sudetendeutschen in Österreich<br />
können darauf hinweisen, daß mit ihnen<br />
die Österreicher sudetendeutscher<br />
Abstammung eine Zahl darstellen, die<br />
dem Anteil in Bayern nicht nachsteht. Unübersehbar<br />
ist auch die Zahl der um<br />
Österreich in besonderer Weise verdienten<br />
Sudetendeutschen. Anbetracht dieser<br />
Tatsachen erhebt sich die Frage, ob denn<br />
moralische Verpflichtungen weniger Geltung<br />
haben als solche, die von den Mächtigen<br />
dieser Welt auferlegt oder vereinbart<br />
werden.<br />
Man kann sich hierzulande des Eindrucks<br />
nicht erwehren, als ob den Sudetendeutschen<br />
die Verantwortung für die<br />
Ereignisse während des Dritten Reiches<br />
auferlegt und auf sie abgeschoben würde.<br />
Dabei ist Adolf Hitler von Deutschland<br />
Dr. Broesigke 65 Jahre<br />
Der in Maierhofen bei Karlsbad geborene<br />
derzeitige Präsident des Obersten Rechnungshofes,<br />
Dr. Tassilo Broesigke, feierte am 8. Juni<br />
seinen 65. Geburtstag. Nach dem Studium in<br />
München, Heidelberg und Wien, wurde er<br />
Rechtsanwalt. Politisch war er maßgeblich im<br />
einstigen VDU und der FPÖ tätig und erwarb<br />
sich als Politiker im Parlament hohes Ansehen.<br />
Vielfache hohe Auszeichnungen wurden dem<br />
angesehenen Politiker zuteil. Ein Mann, der<br />
sich stets beispielhaft für die Sache der Sudetendeutschen<br />
eingesetzt hat.<br />
Stifter-Medaille für<br />
Walther Niedl<br />
Beim 35. Sudetendeutschen Tag in München<br />
wurde der bekannte und bedeutende Künstler<br />
Walther Niedl aus Neuthal im Böhmerwald mit<br />
der Adalbert-Stifter-Medaille ausgezeichnet.<br />
Seine künstlerischen Arbeiten befassen sich<br />
mit den Themen Waldtierschutz, Lebensraum<br />
und Wald. Er illustrierte viele Veröffentlichungen<br />
des Bayerischen Staatsministeriums und<br />
Bücher über Tierschutz. Walther Niedl lebt derzeit<br />
in Steinebach am Wörthsee bei München.<br />
Hilde Hager-Zimmermann<br />
Komponistin aus dem Böhmerwald, bekannt<br />
in Österreich und auch im Ausland<br />
durch ihre Lieder und Instrumentalmusik,<br />
stellte der „<strong>Sudetenpost</strong>" 100 Schallplatten<br />
für den Verkauf zur Verfügung. Die Schallplatte<br />
kostet S 35.—, der Erlös gehört zur<br />
Gänze der „<strong>Sudetenpost</strong>". Daher die Bitte an<br />
Sie: Unterstützen Sie durch den Kauf einer<br />
Schallplatte die „<strong>Sudetenpost</strong>". Bestellungen<br />
sind zu richten an die „<strong>Sudetenpost</strong>",<br />
Postfach 405, 4010 Linz.<br />
SUDETENPOST<br />
Lob für Sudetendeutsche in<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
schatten deutscher Kultur bezeichnete der Bundespräsident,<br />
historisch gesehen, die deutschsprachigen<br />
Gebiete Böhmens, Mährens und<br />
Schlesiens. Das sudetendeutsche Kulturerbe<br />
sei ein wesentlicher Teil der deutschen Kultur.<br />
Der bewundernswürdige Zusammenhalt der<br />
Sudetendeutschen und der Vertriebenen überhaupt<br />
beruhe letztlich darauf, daß sie konsequent<br />
an Werten festhielten, ohne die eine<br />
menschliche Gemeinschaft nicht gedeihen<br />
über Österreich ins Sudetenland gekommen<br />
und das deshalb, weil das Sudetenland<br />
seit 1918 vergebens auf Deutschland<br />
und Österreich gewartet hat. Die Situation<br />
der heimatvertriebenen Sudetendeutschen<br />
heute gleicht in vielem ihrer Lage<br />
von 1918 bis 1938. Viele von uns leiden<br />
darunter, daß wir in Österreich von den<br />
Menschen und ihren Gemeinschaften im<br />
Stich gelassen werden, die von der Geschichte,<br />
Tradition, Abstammung und Kultur<br />
her für uns eintreten müßten. Es ist für<br />
uns Sudetendeutsche in Österreich unverständlich,<br />
daß man sich in Österreich<br />
anläßlich eines Privatbesuches des südafrikanischen<br />
Ministerpräsidenten für die<br />
Negerstämme und ihre Gleichstellung mit<br />
den Weißen in Südafrika einsetzt, eine lobenswerte<br />
Tat, aber für die in Böhmen und<br />
Mähren, in Ungarn, in Rumänien und Jugoslawien<br />
zurückgebliebenen und entrechteten<br />
Altösterreicher, da und dort<br />
mehr oder weniger, keinen Finger rührt.<br />
Das grenzt ans Mysteriöse. Den Sudetendeutschen<br />
wäre es lieber gewesen, wenn<br />
sich ein Ebert, ein Renner, ein Miklas für<br />
sie eingesetzt hätten afs Adolf Hitler, sie<br />
würden es begrüßen, wenn auch heute<br />
dieses Geschäft nicht radikalen und extremen<br />
Kräften überlassen würde.<br />
Kritik an der Arbeit der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
Es wird von uns mehr Aktivität im weltpolitischen<br />
Raum verlangt. Die Landsmannschafterei<br />
sei zu sehr unter das Protektorat<br />
ordenverteilender Landesregierungen<br />
gefallen. Die Führung sei<br />
überaltert. Die Jugend fehle und sie<br />
schen Länder in Frieden und Freiheit. „In der<br />
Europäischen Gemeinschaft sind wir auf dem<br />
Weg zu diesem Ziel weit fortgeschritten."<br />
Ministerpräsident Strauß erteilte dann dem<br />
Gedanken an einen großdeutschen Nationalstaat<br />
mit beherrschendem Charakter eine klare<br />
Absage, unterstrich jedoch, daß das Deutsche<br />
Reich juristisch in den Grenzen von 1937 fortbestehe.<br />
Das sei deutsches Verfassungsrecht.<br />
Der Gedanke an einen großdeutschen Machtstaat<br />
aber wurde nach Ansicht des CSU-Vorsitzenden<br />
zerstört. Die Frage der deutschen Einheit<br />
könne nicht zu einer Sache der Deutschen<br />
allein gemacht werden. Strauß rief dazu auf, die<br />
Sache der Freiheit Europas zu identifizieren mit<br />
der Sache der Einheit Deutschlands. Das Wesen<br />
Europas sei die Freiheit, seine Aufgabe der<br />
Friede.<br />
Unter Anspielung auf die Ostblockstaaten bezeichnete<br />
Strauß Systeme, die ihren Bürgern<br />
eine der menschlichen Natur zuwiderlaufende<br />
werde volkspolitisch nicht ausgebildet.<br />
Die bayerische Patronanz sei ein Verrat an<br />
der österreichischen Vergangenheit und<br />
eine Preisgabe der eigenen Wurzeln. Man<br />
stößt sich an der Bezeichnung „Bayrischer<br />
Schirmherr". Archive und Museen<br />
und auch das sudetendeutsche Zentrum<br />
in München seien Begräbnisstätten des<br />
lebendigen Volkstums. Wir sollten auf die<br />
mir vorliegende Kritik so reagieren, daß<br />
wir sie praktisch widerlegen. Im Detail<br />
heißt dies: Mehr Resolutionen übergeben!<br />
In unseren Publikationen nicht nur Empfänge<br />
und dergleichen im Bilde bringen,<br />
sondern die Basis aufscheinen lassen!<br />
Dankbar sein, wenn Pensionisten als<br />
Obleute tätig sind, aber um jüngere Mitarbeiter<br />
bemüht sein! Mehr heimatpolitische<br />
Schulung und Aussprachen! Das<br />
teilweise österreichische Desinteresse am<br />
Sudetendeutschtum sollte uns nicht davon<br />
abhalten, eine mitteleuropäische Lösung<br />
der Sudetenfrage anzustreben! Museen<br />
und sudetendeutsche Zentren<br />
müssen Begegnungsstätten der Sudetendeutschen<br />
sein! Das wäre meine Antwort<br />
auf eine Kritik, die beachtenswert ist. Meine<br />
lieben Landsleute! Das erste Halbjahr<br />
1984 ist, in mancherlei Hinsicht, erfolgreich<br />
gewesen. Dank an alle, die dazu beigetragen<br />
haben! Wir haben viel erreicht,<br />
wollen aber in der Zukunft noch mehr anstreben.<br />
Allen treuen Beziehern der <strong>Sudetenpost</strong><br />
und allen erreichbaren Landsleuten<br />
wünscht eine schöne Sommerzeit und<br />
eine erholsamen Urlaub<br />
Euer<br />
Monsignore Dr. Josef Koch<br />
FOLGE 12 VOM 22. JUNI1984<br />
gewalttätige Ordnung aufzwängen, als den<br />
„großen Skandal im Nachkriegseuropa". Es<br />
gelte heute nicht mehr, militärische Siege der<br />
Vergangenheit zu feiern, sondern die politische<br />
Zukunft von morgen zu gestalten. „So sind wir in<br />
Europa eine geistige Einheit, auch wenn wir gegen<br />
den Willen der Menschen noch geteilt sind.<br />
Aber es wird sich ändern, auch wenn es noch<br />
lange dauert."<br />
Bei der Eröffnung des Treffens hatte Bundesinnenminister<br />
Friedrich Zimmermann (CSU) erklärt,<br />
die Veranstaltung sei für niemanden eine<br />
Bedrohung. „Wir alle wollen auf einen Zustand<br />
in Europa hinarbeiten, der das Recht auf Heimat,<br />
auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker<br />
garantiert. Wir wollen ein Europa der Freizügigkeit<br />
zwischen Ost und West." Die Vertriebenen<br />
hätten schon 1945 begonnen, an einer<br />
friedlichen Zukunft Europas zu arbeiten. Die<br />
Sudetendeutschen hätten zur ersten, zur wirklichen<br />
Friedensbewegung gehört.<br />
Für die bayerische Regierung versicherte Sozialminister<br />
Fritz Pirkl, der Freistaat werde auch<br />
künftig uneingeschränkt und treu zu seinen Verpflichtungen<br />
aus der Schirmherrschaft stehen,<br />
wie dies in den letzten 30 Jahren der Fall gewesen<br />
sei. „Die Schirmherrschaft hat wesentlich<br />
dazu beigetragen, den Sudetendeutschen eine<br />
neue politische und geistige Heimat zu erschließen,<br />
ohne daß sie die angestammte Heimat dabei<br />
geistig oder politisch hätte preisgeben müssen."<br />
Mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft wurde der<br />
ehem. Präsident der Bundesanstalt für Arbeit,<br />
Prof. Josef Stingi, ausgezeichnet.<br />
Bei den Kulturpreisträgern ragt besonders der<br />
1924 in Landskron geborene Physiker Dr. Her*<br />
wig Schopper heraus. Er ist Generaldirektor der<br />
europäischen Organisation für Kernforschung<br />
CERN in Genf.<br />
Etwa 50.000 der ca. 150.000 Sudetendeutschen,<br />
die zum 35. Sudetendeutschen Tag nach<br />
München gekommen waren, versammelten sich<br />
am Sonntag vormittag am Kundgebungsplatz<br />
des Messegeländes, um der römisch-katholischen<br />
Pontifikalmesse beizuwohnen.<br />
In seiner Predigt führte Erzbischof Dr. Friedrich<br />
Wetter aus, daß die Liebe zur Heimat alljährlich<br />
zu Pfingsten viele Sudetendeutsche zusammenführe.<br />
Die Heimat sei aber mehr als nur<br />
die vier Wände, mehr als ein paar Quadratmeter<br />
Land, Heimat sei der Raum, der Geborgenheit<br />
schenke, sei der Raum, in dem man leben und<br />
sich entfalten könne. Den Beitrag zur Versöhnung<br />
bezeichnete er als einen Schritt auf dem<br />
Weg zum Frieden, doch sei die große noch nicht<br />
gelöste Aufgabe eine Versöhnung zwischen<br />
Tschechen und Deutschen, eine Versöhnung<br />
zwischen Ost und West. Der Sudetendeutsche<br />
Tag müsse ein Bekenntnis zur Heimat sein,<br />
müsse aber auch ein Bekenntnis sein zur Aussöhnung<br />
der Völker und zum Frieden.<br />
Bundespräsident Carl Carstens bei seiner bedeutsamen Würdigung der Leistungen der Sudetendeutschen. Daneben Bayerns Ministerpräsident<br />
Franz Josef Strauß, der ein steter Förderer der Anliegen der Sudetendeutschen ist.<br />
Fotos: Jürgen Kiefner, Hessheim<br />
Prag auf dem<br />
falschen Weg<br />
Der tschechoslowakische Botschafter<br />
suchte in Bonn das Außenministerium auf<br />
und legte offiziellen Protest in Zusammenhang<br />
mit der Zusammenrottung der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft unter Beteiligung<br />
von Bundespräsident Carstens<br />
und weiterer Regierungsrepräsentanten<br />
ein.<br />
Er informierte das Außenministerium<br />
darüber, daß die tschechischen Stellen<br />
der Ansicht seien, daß die Anwesenheit<br />
des tschechoslowakischen Botschafters<br />
in der Bundesrepublik während der Tage<br />
der Zusammenrottung unmöglich sei und<br />
daß er aus diesem Grund vom 7. bis 13.<br />
Juni 1984 in die Tschechoslowakei abberufen<br />
wurde.<br />
Der Münchner Oberbürgermeister Kronawitter<br />
(SPD) begrüßte die Sudetendeutschen<br />
herzlichst und sagte dazu:<br />
„Dieses friedliche Zusammentreffen kann<br />
uns keine Protestnote vermiesen!" 1973<br />
hatte OB Kronawitter den Sudetendeutschen<br />
noch eine Subvention von 30.000<br />
DM und Grußworte zum Treffen in München<br />
verweigert.<br />
Mit den gleichen Mätzchen hatten die<br />
CSSR-Behörden beim letzten Treffen in<br />
Wien reagiert und sich bei den österreichischen<br />
Regierungsstellen kalte Füße geholt<br />
Nur eines erreichten die Prager Genossen:<br />
Es werden mit solchen Angriffen -<br />
wenige Tag» vor dem Großtreffen - viele<br />
Sudetendeutsche erst motiviert, an dem<br />
Treffen doch teilzunehmen und auf einen<br />
erholsamen Pfingsturlaub zu verzichten -<br />
aber das sehen die Prager Machthaber<br />
nicht!<br />
Seinen Pfingsturlaub wird der CSSR-<br />
Botschafter aber wohl kaum in den sterbenden<br />
Wäldern des Erz- und Riesengebirges<br />
verbringen! Gerhard Zeihsei
FOLGE 12 VOM 22. JUN11984 SUDETENPOST<br />
Ein Aufruf: Volkstrachten und<br />
Trachtenerneuerung in Nordböhmen<br />
Eine Anzahl gebürtiger Nordböhmen aus<br />
Österreich, Bayern, Hessen und Norddeutschland<br />
traf sich am 29. 2. und 1. 3. 1984 in Regensburg.<br />
Sie beschlossen, eine Trachtenmappe<br />
für Nordböhmen zu erarbeiten und<br />
werden zur Herausgabe ein „Nordböhmen-<br />
Heimatwerk" gründen. Nach Durchsicht der<br />
bisher zusammengetragenen Unterlagen kann<br />
mit einem ersten Heft „Alte und erneuerte<br />
Volkstrachten im Böhm. Mittelgebirge und im<br />
Elbetal" begonnen werden.<br />
Begründung eines Nordböhmen-<br />
Trachtenbücheis<br />
Die Herausgabe eines Nordböhmen-<br />
Trachtenbücheis ist aus mehreren Gründen<br />
geboten.<br />
Der Böhmerwaldbund brachte kürzlich eine<br />
Trachtenfibel heraus, der Bund der Eghalanda<br />
Gmoin bereitet eine Art Neuauflage des Trachtenbuches<br />
vor, der Schönhengster Heimatbund<br />
könnte eine fertige Studienarbeit veröffentlichen.<br />
Wenn zwischen den<br />
Schönhengstem und den Egerländern die<br />
Nordböhmen nicht jetzt noch ihre volks- und<br />
besonders trachtenkundlichen Überlieferungen<br />
bearbeiten, tut dies niemand mehr von<br />
uns. Die Tschechen machen es bereits auf ihre<br />
Art, sie betreiben ihre Volkskunde schon „in<br />
den neubesiedelten Dörfern" (v nové obsídlene<br />
vesnice) und haben bereits eine neue Tracht in<br />
der Leitmeritzer Gegend vorgestellt, wie kürzlich<br />
im Leitmeritzer Heimatboten zu lesen war.<br />
Da immer mehr Gruppen der Sudetendeutschen<br />
Jugend von der Einheitskluft abrücken<br />
und sich Trachten anschaffen, soll durch die<br />
Herausgabe eines Nordböhmen-<br />
Trachtenbücheis solchen Gruppen und einzelnen<br />
die Möglichkeit eröffnet werden, sich aus<br />
der Heimat Nordböhmen eine Tracht zu wählen,<br />
selbst wenn in der Vertreibungszeit im Heimatort<br />
die alte Tracht längst ausgegangen und<br />
die erneuerte noch kaum verbreitet war.<br />
Das Nordböhmen-Trachtenbüchel wird in<br />
Einzelheften erscheinen, und zwar gegliedert<br />
nach Trachtenlandschaften, die sich aus der<br />
Häufigkeit und Dichte der gesammelten Belege<br />
ergeben:<br />
1. Böhm. Mittelgebirge mit Oberland und Elbetal<br />
mit Niederland<br />
2. Ost-Erzgebirge mit Bielegau<br />
3. Mittleres Erzgebirge mit Komotau<br />
4. Jeschken-Isergebirge mit Friedland<br />
5. Riesengebirge<br />
6. Braunau<br />
Ein weiteres Heft wird die Grafschaft Glatz<br />
umfassen, und zwar wegen der volkskundlichen<br />
und kirchlichen Bindungen an Böhmen<br />
und wegen der personellen Voraussetzung<br />
beim Arbeitskreis. Weitere Blicke über den<br />
Zaun in Form von Zusammenfassungen wird<br />
es zum Adlergebirge und zum Saazer-<br />
Kaadnerland geben, damit die trachtenkundlichen<br />
Lücken zwischen den Schönhengstem<br />
und den Egerländern geschlossen werden.<br />
Zusätzlich ist beabsichtigt, die Männer- und<br />
Burschentrachten in einem Heft zusammenfassend<br />
darzustellen und den Heften ein Registerheft<br />
folgen zu lassen.<br />
Belege von Alttrachten<br />
Nahezu aus jedem alten Gerichtsbezirke<br />
Nordböhmens sind trachtenkundliche Belege,<br />
mindestens aber Hinweise vorhanden, aus<br />
dem ganzen Reg.-Bez. Aussig sind mehr als<br />
siebzig bis jetzt dem Arbeitskreis bekannt. Die<br />
landschaftlich gegliederten Bild- und Textbelege<br />
werden dabei wie folgt zeitlich untergliedert:<br />
1. Älteste Trachten<br />
(vor 1800)<br />
2. Ältere Trachten<br />
(bis 1850)<br />
3. Alte Trachten<br />
(nach 1850 bis 1900, teils bis 1930)<br />
4. Erneuerte Trachten<br />
(um 1930 bis 1940, teils ab 1900)<br />
Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten<br />
Belegzeiten gibt es für die beiden letztgenannten<br />
noch unmittelbare und mittelbare Zeugen<br />
und Beteiligte. Trachtenteile aus der ältesten<br />
und alten Zeit liegen in verschiedenen österreichischen<br />
und deutschen Museen, eine große<br />
Anzahl von Trachtenbeschreibungen und<br />
Trachtenbildern aus Nordböhmen teils in Farbe,<br />
teils mit Farbenbeschreibungen, sind aus<br />
der alten Zeit bekannt. Über die Trachtenreste<br />
vor und nach der Jahrhundertwende geben<br />
vielerorts Lichtbilder Auskunft, wobei Anlässe<br />
und die Abgebildeten häufig noch festzustellen<br />
waren.<br />
Oft wurden für Bauern- und Dirndlbälle, für<br />
Maibaum- und Erntedankfeste und -Festzüge,<br />
aber auch zu gestellten „Pauemhuxtn zur<br />
Foosnocht" alte Trachtenstücke hervorgeholt<br />
und meist dabei auch leider „verschönert". Die<br />
letzten Bilder von alten Trachten stammen in<br />
Nordböhmen aus den Jahren 1929 bis 1932. Es<br />
sind Lichtbilder von den Volkskunstfahrten des<br />
Prager Kreises, der sich aus den Böhmerländischen<br />
Freischaren und Mädeln des Wandervogels<br />
zusammensetzte und dessen Nordböhmengruppe<br />
Trachten trug, deren Teile aus<br />
Tetschen, Reichenberg und Braunau stammten.<br />
In Nordböhmen waren die gestickten weißen<br />
Schürzen, die weißen Hauben mit meist<br />
blauen Haubenmaschen, auch Schlegelhauben,<br />
verbreitet, dazu dunkle, meist tiefe und<br />
gerade geschnittene Mieder mit angesetzten<br />
Schulterstegen und Zierschnürungen über einem<br />
vorderen Haftelverschluß. Die alten Röcke<br />
der Frauen hatten, wenn sie noch von einer<br />
Tracht stammten, überm Rocksaum aufgesetzte<br />
Streifen mit helleren Kantein (Vorstößen).<br />
Belege aus der Trachtenerneuerung<br />
Die Wirkung der Volkskunstfahrten und das<br />
Wirken ihrer Mitgestalter in den Volkstumsverbänden<br />
und deren Fortbildungseinrichtungen<br />
führte im ganzen Sudetenland zu einer Welle<br />
von Trachtenerneuerungen. Mittelpunkte dieser<br />
Trachtenerneuerung waren die vom Bund<br />
der deutschen Landjugend gestalteten Bauernhochschulen,<br />
in Nordböhmen besonders<br />
die Nordböhmische Bauernhochschule<br />
Geltschbad mit Sitz in Auscha und die Frauenfachschulen<br />
gewerblich-handwerklichen Typs,<br />
an denen die Fertigkeiten des Schneiderns<br />
und der Auszier von Trachten gelehrt wurden.<br />
Gemeinsame Trachtenausschüsse beispielsweise<br />
im Jeschken-Isergau, der Sudetendeutschen<br />
Partei, des Bundes der Deutschen, des<br />
Deutschen Kulturverbandes, des Deutschen<br />
Turnverbandes und des Deutschen Lehrerbundes<br />
wurden gebildet und im „Heimwerk" der<br />
Genossenschaft von Heimarbeitern, Kunsthandwerkern<br />
und Kunstschaffenden, wurden<br />
erneuerte Trachtenteile mit der Webmarke „Sudetendeutsche<br />
gewerbliche Wertarbeit" hergestellt.<br />
Nach dem Anschluß gab es Trachtenbeauftragte<br />
in den Kreisen.<br />
Die Trachtenerneuerung im Sudetenland der<br />
Vorkriegszeit wurde vom Dozenten und späteren<br />
Prof. Josef Hanika begleitet, der übrigens<br />
für Nordböhmen von Komotau bis Braunau die<br />
weiße Haube als kennzeichnende Gemeinsamkeit<br />
erkannte und herausstellte, wie auch<br />
die Trachtenerneuerung in Braunau um die<br />
Jahrhundertwende in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem damaligen Dozenten und späteren<br />
Prof. Adolf Hauffen durchgeführt wurde.<br />
Einige Mitarbeiterinnen beim jetzt begründeten<br />
Nordböhmen-Trachtenwerk belegen selber<br />
noch die damalige Trachtenerneuerung vor<br />
1940. Die Bearbeitung des ersten Heftes liegt<br />
in den Händen von erfahrenen Fachlehrerinnen,<br />
die damals als Lehrerinnen oder Schülerinnen<br />
an der Frauenfachschule Tetschen waren,<br />
als dort die „Erneuerte Eibtaltracht für das<br />
Elbetal, Polzental und Eulautal" erarbeitet wurde.<br />
Von der Frauenfachschule Aussig gibt es<br />
eine ganze Gruppe ehemaliger Schülerinnen,<br />
die noch über ihre Erinnerung an die dort erneuerte<br />
Tracht verfügen. Lichtbilder aus Aussig<br />
und aus Tetschen sind vorhanden. Es sind<br />
Glücksfälle, daß eine damals dort genähte<br />
Tracht und — völlig unabhängig davon — der<br />
dazugehörige Schnitt für Leibel und Spenzer,<br />
die Ausziermuster und Stickvorlagen für die<br />
Schürze gerettet wurden.<br />
Aufruf und Bitte um Mitarbeit beim Trachtenwerk<br />
Damit in der heutigen, fast schon zu weit fortgeschrittenen<br />
Zeit noch ein möglichst umfangreiches<br />
Bild von den Restbeständen und den<br />
Erneuerungen der Volkstrachten in Nordböhmen<br />
festgehalten werden kann, bittet die jetzt<br />
gebildete Arbeitsgruppe „Nordböhmen-<br />
Trachtenwerk" um Mithilfe aller Leser dieses<br />
Aufrufs.<br />
1. Damit es über das erste Heft „Trachten aus<br />
dem Böhm. Mittelgebirge mit Oberland, Elbetal<br />
mit Niederland" hinaus zu den weiteren Heften<br />
über Trachten aus dem Ost-Erzgebirge mit<br />
Bielagau, aus dem Mittelerzgebirge mit Komotau,<br />
aus den Jeschken-Isergebirge mit Friedland,<br />
aus dem Riesengebirge und aus Braunau<br />
kommen kann, müssen sich weitere<br />
Wissende, Betroffene und Angesprochene aus<br />
diesen Trachtenlandschaften zur Mitarbeit bereitfinden.<br />
2. Um die größtmögliche Dichte an Belegen zu<br />
erhalten, und ein Beleg kann der kleinste Hinweis<br />
sein, wird um Beantwortung folgender<br />
Fragen gebeten:<br />
a) Gab es bei Ihnen oder in der Nachbarschaft<br />
noch Trachtenreste, beispielsweise Hauben,<br />
Leibel (Mieder), Spenzer, Schürzen, Hüllen u.<br />
a.?<br />
b) Gab es bei Ihnen Trachtenerneuerungen in<br />
Vereinen oder die Herstellung von Trachtenteilen<br />
zu bestimmten Großveranstaltungen?<br />
c) Kennen Sie Leute oder Stellen, die damals<br />
mit Trachtenerneuerung befaßt waren? (Hinweise,<br />
Fotos und Aufzeichnungen sollten Zeit,<br />
Anlaß, Ort, Leute mit Hausnummer benennen.)<br />
Bei der Aufzeichnung der Überlieferung von<br />
Volkstrachten aus Nordböhmen ist Eile und<br />
Gründlichkeit geboten. Einmal gilt es, die<br />
Lücke in der Trachtenkunde zwischen den<br />
Egerländern und den Schönhengstem zu<br />
schließen, andermal gilt es, zu den umfangreichen,<br />
teils in Einzelveröffentlichungen verstreuten,<br />
teils in Sammelwerken verborgenen<br />
Aufzeichnungen der Volkslieder, der Volksmusik<br />
und auch der Volkstänze aus Nordböhmen<br />
aufzuzeichnen.<br />
Die erbetenen Hinweise nimmt die veröffentlichende<br />
Zeitung oder die jetzt eingerichtete<br />
Geschäftsstelle des Trachtenwerks an:<br />
Manfred Neumann, Dipl.-Ing., Liebigstr. 38,<br />
6000 Frankfurt 1, Ruf 0611 (069) 72 96 24, in<br />
Österreich Frau Oberschulrat Christiane<br />
Scharb, Herrnstein 8, A-2560 Berndorf. Für das<br />
erste Heft Mittelgebirge-Elbetal sind zuständig,<br />
Gutgemacht<br />
Vor dem Sudetendeutschen Tag haben<br />
wir in einem Leitartikel kritisiert, daß der<br />
Oberbürgermeister von München, Kronawitter,<br />
bisher die Sudetendeutschen Tage<br />
in München geschnitten hat. Er blieb diesem<br />
Großereignis fern und er verweigerte<br />
eine finanzielle Unterstützung für dieses<br />
Großtreffen. Wird er sich, da er nun — nach<br />
dem sudetendeutsch-freundlichen Oberbürgermeister<br />
Kiesl — wieder Oberhaupt<br />
der „Weltstadt mit Herz" ist, gewandelt haben,<br />
fragten wir. Er hat sich. Und wir wollen<br />
das, obzwar es für das Oberhaupt einer<br />
Stadt mit so hohem Wiederaufbauanteil<br />
durch Sudetendeutsche nur recht und billig<br />
ist, fairerweise extra hervorheben. Bei<br />
diesem 35. Sudetendeutschen Tag in München<br />
war der nunmehrige Oberbürgermeister<br />
Kronawitter nicht nur mit dabei, er hielt<br />
auch eine Rede. Und dabei würdigte er<br />
„den Fleiß und Leistungswillen von 100.000<br />
Sudetendeutschen", die, so Kronawitter,<br />
„maßgeblich zum Wiederaufbau Münchens<br />
beigetragen haben". Oberbürgermeister<br />
Kronawitter ist damit dem „Vorbild"<br />
seiner Parteifreunde in Österreich gefolgt,<br />
die, zumindest auf Bundesebene, ebenfalls<br />
der Sudetendeutschen Sache in diesem<br />
Jahrzehnt vielfach geholfen haben.<br />
Das wissen wir zu würdigen.<br />
Und wir sind voll Zuversicht, daß es nicht<br />
nur die nahen Europawahlen waren, die<br />
den SPD-Oberbürgermeister zur Sache<br />
der Sudetendeutschen stehen ließ. Freunde<br />
für die gute Sache zu haben kann man<br />
nie genug!<br />
Daher: Dank für diese Haltung an den<br />
Münchner Oberbürgermeister Kronawitter.<br />
Großer Dank aber vor allem auch an die<br />
hohen Funktionäre aus den Reihen der<br />
CSU, CDU und FDP, die — ohne Besinnungspause<br />
— immerwährend zu den Sudetendeutschen<br />
in der Bundesrepublik gestanden<br />
sind. Ob es um ein einiges Europa<br />
oder um die gute Sache des Menschenrechtes<br />
geht, da gibt es keine Parteigrenzen,<br />
da sind alle wohlmeinenden Kräne,<br />
wo immer sie politisch stehen, willkommen/<br />
W. Sp.<br />
besonders für Tetschen, Frau Gewerbeoberlehrerin<br />
i. R. Marianne Heinisch, Kiekenbrink<br />
50, 4952 Porta Westfalica, und besonders für<br />
Aussig Frau Elisabeth Bschoch, Anton-Pech-<br />
Str. 30, 8372 Zwiesel. Frau Lore Schretzenmayr,<br />
Erikaweg 58, 8400 Regensburg, ist zuständig<br />
für die Verbindung zu den einschlägigen<br />
Stellen der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft und den Heimatgliederungen<br />
aus dem Gebiet des ehem. Reg.-Bez.<br />
Aussig.<br />
M. Neumann, Frankfurt<br />
Sudetendeutscher Heimattag 1984 —<br />
21. — 23. Sept. in Wien und Klosterneuburg<br />
Unser diesjähriger großer Heimattag -<br />
für alle Landsleute aus ganz Osterreich -<br />
steht unter dem Motto „Klosterneuburg -<br />
20 Jahre Patenstadt der Sudetendeutschen!"<br />
Dies sollte Anlaß für alle Landsleute<br />
sein, diese Veranstaltung zu besuchen.<br />
Wir laden dazu herzlichst ein!<br />
Das Flugblatt mit all den Veranstaltungen<br />
und Techn. Hinweisen liegt bereits auf<br />
und kann (gegen Einsendung des Rückportos<br />
von S 3,50) bei der SLÖ-Bundesgeschäftsstelle<br />
1010 Wien, Hegelg. 19/4,<br />
angefordert werden.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung findet<br />
am Samstag, dem 22. September 1984,<br />
um 19.30 Uhr im Festsaal der Raiffeisenbank,<br />
Rathausplatz, Klosterneuburg, ein<br />
„großer Heimatabend", gestaltet von der<br />
Kreisgruppe der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Göppingen, Bundesrepublik<br />
Deutschland, statt. Diese Veranstaltung<br />
findet im Rahmen der Partnerschaft<br />
zwischen Klosterneuburg und Göppingen<br />
statt. Der Eintritt ist frei.<br />
Dazu ist beabsichtigt, einen großen Autobus<br />
ab Wien 1, Eschenbachgasse 11<br />
(nach dem Symposium), um ca. 18.45 Uhr<br />
nach Klosterneuburg und auch zurück<br />
nach Wien-Heiligenstadt (Anschluß zur<br />
U-Bahn und Stadtbahn) zu führen. Voraussetzung<br />
für die Durchführung dieser<br />
Autobusfahrt (die gegen ein geringes Entgelt<br />
erfolgen soll) ist eine rechtzeitige<br />
(womöglich schriftliche, Postkarte genügt,<br />
unter Anführung einer ev. Telefonnummer)<br />
Anmeldung bis spätestens 7. September<br />
1984 an die Geschäftsstelle der SLO, 1010<br />
Wien, Hegelgasse 19/4. Obwohl die Geschäftsstelle<br />
im Juli und August geschlossen<br />
ist, bitten wir um dringende Anmeldungen<br />
zu dieser Fahrt; die einlangenden<br />
schriftl. Anmeldungen werden gesammelt.<br />
Merken Sie sich diese wichtige Veranstaltung<br />
bitte vor!<br />
SOMMERFEST<br />
Die Bezirksgruppe Wels lädt alle Landsleute und Freunde<br />
zum Sommerfest im Gastgarten des „Gösserbräu" in Wels am<br />
1. Juli herzlich ein.<br />
WELS<br />
Beginn 14 Uhr, große Tombola.<br />
Eintritt freie Spenden.<br />
Es spielt die Bauernkapelle Kremsmünster.
Neue Gedenktafeln beim<br />
Dichterstein in Offenhausen (OÖ.)<br />
Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste<br />
im Saal des Gasthofes Lehner folgten die Laudatuiones<br />
auf fünf Persönlichkeiten, zu deren<br />
Ehren anschließend Gedenktafeln enthüllt wurden.<br />
Als erster sprach Herbert Schmidt über Ernst<br />
Behrens, hierauf folgte von Brigitte Pohl die<br />
Lobrede auf Magdalena Stamm aus Ostpreußen.<br />
Die drei anderen Persönlichkeiten stammten<br />
aus dem Sudetenland: Josef Nadler aus<br />
Nordböhmen und aus dem Egerland Alois John<br />
und Ernst Frank.<br />
Dr. Robert Hampel, der Schriftleiter des ,,Ekkartboten",<br />
hielt die Laudatio auf den Germanisten<br />
Josef Nadler. 33 Jahre war er Professor an<br />
der Wiener Universität und hat viele junge Menschen<br />
mitgeformt. Er hätte 1984 seinen 100.<br />
Geburtstag gefeiert. Sein Lebensweg war sehr<br />
vielfältig: Vom Jesuitenschüler in Mariaschein<br />
an die Prager Deutsche Universität als Schüler<br />
des großen österreichischen Germanisten August<br />
Sauer, der ihm den Sinn für volkhafte Germanistik<br />
mitgab. Er schrieb sein bedeutendes<br />
Werk, eine Literaturgeschichte der deutschen<br />
Stämme und Landschaften. Nach dem Wehrdienst<br />
im ersten Weltkrieg ging er an die Universität<br />
Königsberg und 1931 nach Wien. Neben<br />
seinem Lehrbetrieb hat er noch drei Werkausgaben<br />
bewältigt: Franz Grillparzer, Johann Georg<br />
Hamann und Josef Weinheber. - Er ist auch<br />
als Gelehrter nie von seinen Grundsätzen abgewichen:<br />
als katholischer Christ tolerant gegen<br />
andere zu sein, als Offizier der alten Armee immer<br />
ein guter Deutscher zu bleiben.<br />
Franz Roll hielt die Gedenkrede auf Alois<br />
«John, der aus Oberlohma im Egerland stammte,<br />
wo er 1860 im dortigen ,,Adlerhof" geboren<br />
wurde. Von 1883 an war er freier Schriftsteller<br />
und befaßte sich vorwiegend mit dem Egerländer<br />
Stammestum; mit seiner Geschichte und Literatur<br />
hat er die nationale Stammesgeschichte<br />
des Egerlandes begründet. Ab 1884 war er<br />
Schriftleiter der „Egerer Zeitung" und begründete<br />
die Zeitschrift „Unser Egerland". Er sammelte<br />
Egerländer Volkslieder, beschrieb Sitten<br />
und Gebräuche, befaßte sich mit Heimatkunst,<br />
Flurnamen usw. 1880 wurde er Direktor der<br />
Egerländer Sammlungen, 1935 ist er gestorben;<br />
Gymnasialprofessor Kraus führte die Zeitschrift<br />
„Unser Egerland" weiter und ergänzte das Erbe<br />
von Alois John.<br />
Unser Dichter Alexander Hoyer aus Graz<br />
sprach die Laudatio auf Ernst Frank; er wurde<br />
1900 in Karlsbad geboren und starb 1982. Er<br />
war ein Kämpfer für Heimat und Volkstum und<br />
bekannte sich zur deutschen Vergangenheit.<br />
Als Sudetendeutscher hat er alle Höhen und<br />
Tiefen eines Grenzlanddeutschen miterlebt. Die<br />
Liebe zum eigenen Volke galt ihm als höchste<br />
Tugend. Nur den Deutschen war es vorbehalten,<br />
gelegentlich ins Gegenteil zu verfallen. -<br />
Seine zahlreichen schriftlichen Werke wie das<br />
Egerländer Heimatbuch, die Egerländer Jahrbücher<br />
usw. sind in der alten Heimat verwurzelt<br />
und werden ein wertvolles Erbe für uns bleiben.<br />
Zur Enthüllung der Gedenktafeln für die beiden<br />
Egerländer waren auch Landsleute aus<br />
Deutschland und Österreich zahlreich erschienen,<br />
viele in Tracht. Den Bund der Egerländer<br />
G moi vertrat für den leider erkrankten Otto Zerlik<br />
Vetter Toni Rödl. Vorsteher Boltek kam mit seinen<br />
Landsleuten aus Burghausen, Vorsteher<br />
Zuleger war mit seiner Salzburger Gmoi vertreten<br />
und Landesvorsteher Dr. Zerlik war mit einem<br />
Autobus der Linzer Gmoi gekommen. Offenhausen<br />
bot also gleichzeitig ein Treffen der<br />
Egerländer Österreichs und Bayerns!<br />
SUDETENPOST<br />
FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />
Nachklang zum großen<br />
Fest der Neutitscheiner<br />
Dem „Verein der Neutitscheiner in Wien" gingen<br />
aus Anlaß des 100jährigen Bestandes aus<br />
dem In- und Ausland viele Glückwünsche zu.<br />
Darunter befand sich auch vom Lm. Ewald<br />
Jahn aus D-8602 Stegerach bei Bamberg folgendes<br />
Gedicht:<br />
Neutitschein<br />
Neutitschein, du liebes Städtchen,<br />
bist ja so unendlich fern,<br />
weit entrückt, für uns verzaubert,<br />
wie auf einem fremden Stern.<br />
Doch im Herzen tief da drinnen<br />
lebt dein Bild so sonnenklar,<br />
mit dem Platz und seinen Lauben,<br />
alles, wie es einstens war.<br />
Und am Steinberg, unter Birken,<br />
dort ein Pärchen Arm in Arm;<br />
es sind nicht nur Sonnenstrahlen,<br />
warum beider Herzen warm.<br />
Neutitschein, ein Traum, ein Märchen ...<br />
Ach, es ist schon lange her;<br />
doch im seligen Erinnern<br />
stirbst du nie und nimmermehr.<br />
100 Jahre Neutitscheiner in Wien<br />
Die <strong>Sudetenpost</strong> berichtete bereits über dieses<br />
seltene Jubiläum, das der „Verein der Neutitscheiner<br />
in Wien" dieses Jahr feiert. Es erscheint<br />
daher angebracht, die Namen derer<br />
anzuführen, die am 26. April 1884 im Hotel<br />
„Zum weißen Roß" in Wien II., Taborstraße, bei<br />
der konstituierenden Versammlung bestimmt<br />
wurden, die Aktivitäten des Vereines zu beginnen.<br />
Gewählt wurden: Dr. Wilhelm Haas zum<br />
So erlebte die Jugend den Sudetendeutschen Tag<br />
Mit sehr gemischten Gefühlen fuhren wir<br />
mit unseren Autobussen und Pkw bei<br />
strömenden Regen in der Nacht von Freitag<br />
auf Samstag vor Pfingsten zum Sudetendeutschen<br />
Tag mit dem Pfingsttreffen<br />
der Sudetendeutschen Jugend.<br />
Angekommen am großen Zeltplatz in<br />
Thalkirchen, hatte es zwar zu regnen aufgehört,<br />
dennoch schwomm die Wiese und<br />
nur unter großer Vorsicht konnten wir die<br />
Zelte beziehen. Der Samstagvormittag<br />
wurde für einen Stadtbummel benutzt um<br />
die schöne Innenstadt von München kennenzulernen.<br />
Kurz vor 14 Uhr fand die Lagereröffnung<br />
statt, an der über 1500 junge Menschen<br />
teilnahmen (auch noch in der weiteren<br />
Folge trafen junge Leute beim Zeltlager<br />
ein, wo sich dann an die 2000 junge Leute<br />
zusammenfanden. Ebenso waren alle Jugendherbergen<br />
in München und Umgebung<br />
durch die jugendlichen Trachtengruppen,<br />
wie die Spielscharen überfüllt).<br />
Für die kleineren unter den Teilnehmern<br />
wurden erstmalig sog. „Neue Spiele"<br />
durchgeführt, wobei es galt zahlreiche Geschicklichkeitsspiele<br />
und lustige Aufgaben<br />
zu bewältigen. Die Kinder waren mit<br />
Feuereifer bei der Sache. Die Älteren maßen<br />
sich beim Faustballwettkampf, wobei<br />
wir aus Österreich mit drei Mannschaften<br />
sehr erfolgreich tätig waren. Andere wiederum<br />
bereiteten sich auf die musisch-kulturellen<br />
Auftritte vor usw. Jedenfalls<br />
herrschte reges Leben und Treiben in und<br />
um das Zeltlager.<br />
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
ging es recht flott am frühen Abend in das<br />
Messegelände wo ja der große sudetendeutsche<br />
Volkstumsabend stattfand, der<br />
von den Sing- und Spielscharen der Sudetendeutschen<br />
Jugend wiederum bestens<br />
gekonnt gestaltet wurde, was auch der oft<br />
frenetische Beifall bewies. Hier wurde den<br />
Zusehern eindeutig vorgeführt, daß das<br />
sudetendeutsche Kulturgut sehr lebendig<br />
gehalten wird und nicht, so wie es unsere<br />
Gegner mögen, dem Untergang geweiht<br />
ist. Die übrigen Gruppen der Sudetendeutschen<br />
Jugend boten am sehr gut besuchten<br />
Jugendabend (und diesmal waren<br />
mehr Landsleute als sonst anwesend!) einen<br />
hohen Querschnitt der jährlich kulturellen<br />
Gruppenarbeit. Es wurden ganz besondere<br />
Leistungen geboten.<br />
Auch wir aus Österreich nahmen mit<br />
zahlreichen Gruppen daran teil, wie die<br />
Kindergruppe Wien und Wels, Jugendkreis<br />
Wien, Kleingruppe Wien u. a.<br />
Beim sog. „Wissensnachweis", bei dem<br />
das vorhandene Wissen gemessen wird<br />
und der seit Beginn immer eine Domäne für<br />
uns Österreicher war, war diesmal das Geschehen<br />
rund um den 4. März 1919 gefragt.<br />
Wir beteiligten uns wieder mit sechs<br />
Mannschaften an diesem Wettbewerb.<br />
Nach einem sehr späten Abendessen<br />
ging es wieder zum Zeltplatz, wo wir einesteils<br />
sehr müde, ob der vorhergegangenen<br />
nächtlichen Autobusfahrt und der Tagesveranstaltungen,<br />
in die Schlafsäcke krochen,<br />
und andererseits einige von uns die<br />
Lagerwache antraten. Und diese Nacht<br />
war trotz des sternklaren Himmels sehr<br />
kalt!<br />
Mit herrlichem Sonnenschein wurden wir<br />
am Pfingstsonntag geweckt und es<br />
herrschte bereits relativ früh ein emsiges<br />
Treiben. Pünktlich um 8.15 Uhr begann der<br />
Gottesdienst im Zeltlager, es war eine Jugendsingmesse.<br />
Anschließend ging es ab<br />
ins Messegelände, wo die Aufstellung für<br />
den Einzug zur Hauptkundgebung vorbereitet<br />
wurde. Und nach dem Festgottesdienst<br />
am Kundgebungsplatz war es dann<br />
soweit: die Jugend- und Trachtengruppen<br />
der Sudetendeutschen zogen durch die<br />
Massen der begeisterten Landsleute bis<br />
zur Ehrentribüne. Eine Beifallswoge ergoß<br />
sich über die jungen Leute und ganz besonders<br />
wurde die österreichische Fahne<br />
begrüßt (das war auch ein Teil der Erinnerungen<br />
an den Sudetendeutschen Tag<br />
1983 in Wien!). Mit viel Interesse wurden<br />
die Aussagen der Reden zur Hauptkundgebung,<br />
woran über 50.000 Landsleute im<br />
Freien (und über 100.000 in den Hallen)<br />
teilnahmen, zur Kenntnis genommen.<br />
Auffällig war eines: So viele junge Gesichter<br />
wie heuer, hatte man noch nie gesehen.<br />
Und zwar vor allem von Leuten, die<br />
nach der Vertreibung geboren wurden!<br />
Damit zeigt sich, daß das Sudetenproblem<br />
nicht nur das Problem von ein oder zwei<br />
Generationen ist, sondern weitergetragen<br />
wird. Im Rahmen des Volksfestes der Sudetendeutschen<br />
Jugend, welches für die<br />
mit Eltern anreisenden Kindern und Jugendlichen<br />
durchgeführt wird und wo immer<br />
ein großer Andrang herrscht, wurden<br />
auch Gruppenwerksarbeiten ausgestellt<br />
und von einer fachkundigen Jury bewertet.<br />
Anschließend wurden die selbstgefertigten<br />
Dinge den Landsleuten zum Kauf angeboten,<br />
die auch davon reichlich Gebrauch<br />
machten.<br />
Eine Verschnaufpause bis zur Feierstunde<br />
wurde benützt, um sich im Zeltlager<br />
ein wenig zu restaurieren, Kaffee zu trinken<br />
oder ein wenig auszuruhen.<br />
Um 21.30 Uhr fand sich eine große Menschenmenge<br />
am Marienplatz vor dem<br />
schönen Münchner Rathaus ein, um die<br />
Feierstunde der Sudetendeutschen Jugend<br />
mitzuerleben, die diesmal von der<br />
Böhmerwaldjugend aus Stuttgart gestaltet<br />
wurde. Es war ein Bekenntnis zu Europa,<br />
zu den menschlichen Grundfreiheiten und<br />
zum Frieden für alle Menschen. Ganz besonders<br />
gefiel die musikalische Umrahmung<br />
dieser sehr eindrucksvollen Feierstunde,<br />
an dem auch sehr viele Ehrengäste<br />
und der SL-Bundesvorstand teilnahmen.<br />
Wie immer war der anschließende<br />
Fackelzug durch die Innenstadt<br />
Münchens ein großes Erlebnis.<br />
Nach einer relativ kurzen Nacht wurden<br />
wir mit einem Morgenlied am Pfingstmontag<br />
geweckt, es galt, alles zusammenzupacken,<br />
die Zelte abzubauen und Abschied<br />
zu nehmen. Beschlossen wurde<br />
das Pfingsttreffen der Sudetendeutschen<br />
Jugend mit der Morgenfeier und der<br />
Siegerehrung, wobei auch der Bundesvorsitzende<br />
der SL unser ehem. Kamerad<br />
Jörg Kudlich und die Bundesfrauenreferentin<br />
Frau Anni Baier, anwesend waren.<br />
Mit dem Lied „Heimat die ferne" wurde das<br />
Treffen beschlossen, es ging wieder<br />
heimwärts und wir freuen uns jetzt schon<br />
auf den Sudetendeutschen Tag 1985 mit<br />
dem Pfingsttreffen der Sudetendeutschen<br />
Jugend in Stuttgart!<br />
Hier nun die wirklich erfreulichen Ergebnisse<br />
der jugendlichen Teilnehmer aus<br />
Österreich bei den einzelnen Wettkämpfen:<br />
Faustball-Turnier: 2. SDJÖ Wien, 3.<br />
SDJÖ Oberösterreich, 6. SDJÖ Niederösterreich;<br />
Kinder-Geschicklichkeitslauf:<br />
2. Kindergruppe Wien/Wels; Musischer<br />
Wettkampf für Kindergruppen: 3.<br />
Kindergruppe Wien/Wels; Kombinationswettkampf<br />
für Kindergruppen: 2.<br />
Kindergruppe Wien/Wels; Musischer<br />
Wettkampf für Jugendkreise: 3. SDJÖ<br />
Wien; Musischer Wettkampf für Kleingruppen:<br />
3. Kleingruppe Wien (Gerlinde<br />
Stropek, Waltraud Jilg und Otto Malik);<br />
Werken: 2. Gruppe SDJÖ Wien; Wissensnachweis:<br />
1. und Gewinner des Ehrentellers<br />
Mannschaft Niederösterreich I<br />
(Brigitte Slezak, Helmut Leopold und Hubert<br />
Rogelböck), 3. wurden punktegleich 3<br />
Mannschaften aus Österreich: Wien II,<br />
Wien III und Niederösterreich II, 8. Mannschaft<br />
Wien 1,12. Mannschaft Steiermark.<br />
Obmann, Josef Jünger und Karl Kloß zu Obmannstellvertretern,<br />
Dr. Leo Beck, R Friedrich,<br />
A. von Gumberz, P. Köllner, Viktor Kojetinsky,<br />
Karl Kröner, Franz Kreisel, Adolf Liewehr, Florian<br />
Ludwig, Prof. Neußer, Hugo Schmidt und<br />
Dr. Ing. Julius Trubrig zu Ausschußmitgliedern.<br />
Der Verein hatte sich zur Aufgabe gestellt, in<br />
Not geratene Neutitscheiner und Sudeten in<br />
Wien zu unterstützen. Durch den ersten und<br />
auch zweiten Weltkrieg ging das Vereinsvermögen<br />
verloren. Dazu kommt, daß nach 1945<br />
durch die Vertreibung jegliche finanziellen Zuwendungen<br />
von der Geschäftswelt der Heimatstadt<br />
nicht mehr getätigt werden konnten. Der<br />
Verein ist seit vielen Jahren Mitglied der SLÖ<br />
und diese Dachorganisation gewährt über Antrag<br />
Studienbeihilfen. Funktionäre des Vereines<br />
der Neutitscheiner sind seit Jahren auch ehrenamtlich<br />
in der SLÖ tätig.<br />
Bei den Monatstreffen werden Erinnerungen<br />
aus der alten Heimat ausgetauscht und auch<br />
den Mitgliedern zum Geburtstag gratuliert. Einmal<br />
im Jahr erfolgt ein Heurigenbesuch, wobei<br />
mit einem Trinkspruch der alten Heimat gedacht<br />
wird. Wir hoffen, daß durch diese geselligen<br />
Treffen in weiteren 100 Jahren der Heimat<br />
Neutitschein man noch gedenkt.<br />
Peschel<br />
Ein prominenter<br />
Landsmann<br />
Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier anläßlich<br />
des 100jährigen Bestandes des Vereines der<br />
Neutitscheiner in Wien stand auch Burgschauspieler<br />
Prof. Fred Liewehr. Der berühmte<br />
Landsmann feierte seinen 75. Geburtstag und<br />
stand so im Mittelpunkt vieler verdienter Ehrungen.<br />
Unser Bild zeigt Prof. Liewehr bei der<br />
Jubiläumsfeier der Neutitscheiner in Wien.<br />
Treffpunkt Kreuzberg<br />
in Klein Schweinbarth<br />
Vom 23. bis 24. Juni findet das diesjährige<br />
Kreuzbergtreffen der Sudetendeutschen<br />
in Klein Schweinbarth bei Drasenhofen,<br />
an der Grenze zu Südmähren statt!<br />
Wie schon berichtet wird ein großes Internationales<br />
Zeltlager unter dem Motto<br />
„Frohsinn in Freiheit" ab Samstag, den<br />
23. Juni, 14 Uhr am Fatimaberg bis Sonntag<br />
Nachmittag stattfinden! Alle jungen<br />
Freunde sind zur Teilnahme aufgerufen.<br />
Am Samstag, den 23. Juni, 21 Uhr, findet<br />
die Sonnwendfeier am Kreuzberg<br />
statt - alle Landsleute und Freunde sind<br />
recht herzlich eingeladen! Sonntag, den<br />
24. Juni ist um 10 Uhr die Feldmesse beim<br />
Südmährerkreuz am Kreuzberg mit anseht.<br />
Kundgebung. Ab 15 Uhr wird in Klein-<br />
Schweinbarth ein Kirtag nach südmährischer<br />
Art abgehalten. Das Kreuzbergtreffen<br />
¡st nicht nur ein Treffen der Südmährer,<br />
sondern aller Sudetendeutschen und deren<br />
Freunde! Darum dürfen wir auch Sie<br />
recht herzlich dazu einladen - kommen<br />
auch Sie und bringen Sie die jungen Leute<br />
mit!<br />
Pfarrer Steinhübl<br />
gestorben<br />
In Stuttgart-Hofen verstarb vor Ostern Geistl.<br />
Rat Pfarrer Josef Steinhübl kurz nach Vollendung<br />
seines 82. Lebensjahres. Der Karpatendeutsche<br />
stammte aus Deutsch-Proben. Für die<br />
Karpatendeutschen war er nicht nur ein geschätzter<br />
Seelsorger, sondern auch ein aufrechter<br />
Kämpfer für Volkstum und Heimat.
FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />
SUDETENPOST<br />
Ein neues Werk unseres<br />
Landsmannes Prof. Dr. Harry Slapnicka<br />
In allen seinen bisher erschienenen<br />
Werken zur Zeitgeschichte Oberösterreichs<br />
geht Prof. Harry Slapnicka, der in<br />
Linz ab 1971 die Abteilung „Zeitgeschichte<br />
und Dokumentation" im Oberösterreichischen<br />
Landesarchiv ausbaute, auf das benachbarte<br />
Südböhmen, auch den ganzen<br />
böhmisch-mährisch-schlesischen Raum<br />
ein. In dem mehr als 500 Seiten umfassenden<br />
Band „Oberösterreich unter Kaiser<br />
Franz Joseph (1861 -1918)" ist es vor allem<br />
das Kapitel „Minderheitenprobleme<br />
ohne Minderheit"; hier werden tschechische<br />
Versuche dargestellt, im Mühlviertel<br />
Bauernhöfe aufzukaufen, entlang der Eisenbahnlinie<br />
Budweis - Linz seßhaft zu<br />
werden, aber auch die oberösterreichischen<br />
Gegenmaßnahmen bezüglich einer<br />
„reindeutschen" Amts- und Unterrichtssprache<br />
(„Nationale Schutzgesetze"), die<br />
allerdings erst 1909 realisiert werden. (511<br />
Seiten, 1982).<br />
Im Ergänzungsband „Oberösterreich -<br />
Die politische Führungsschicht 1861 -<br />
1918" (274 Seiten, 1983) finden sich die<br />
Biographien von rund 300 Landtags- und<br />
Reichsratsabgeordneten, unter ihnen 15<br />
aus der Ländergruppe Böhmen-Mähren-<br />
Schlesien.<br />
Der Band „Oberösterreich - Von der<br />
Monarchie zur Republik (1918 - 1927)<br />
weist ein eigenes Kapitel über den Kampf<br />
um den Böhmerwaldgau auf („Doch ohne<br />
Böhmerwaldgau"). Der 220 Seiten umfassende<br />
Band erschien bisher in drei Auflagen,<br />
1973, 1975 und 1979.<br />
Im Anschlußband, dem zweiten für die<br />
Zwischenkriegszeit, „Oberösterreich -<br />
Zwischen Bürgerkrieg und Anschluß (1927<br />
-1938)" (437 Seiten, zwei Auflagen, 1975<br />
und 1979) wird vor allem das Wirken des<br />
aus Schönlinde in Vorderböhmen stammenden<br />
Landeshauptmannes Dr. Josef<br />
Schlegel gewürdigt.<br />
Der Ergänzungsband über die politische<br />
Führungsschicht der zwanzig Zwischenkriegsjahre<br />
(302 Seiten, 1976) bringt neuerlich<br />
300 Politikerbiographien. Auch nach<br />
dem Ende der Habsburgermonarchie waren<br />
noch 14 außerhalb der Grenzen Oberösterreichs<br />
geboren, unter ihnen sieben<br />
aus der Ländergruppe Böhmen-Mähren-<br />
Schlesien. Einer von ihnen, der Landtagsabgeordnete<br />
Leopold Kotzmann wurde<br />
noch in den letzten Tagen des zweiten<br />
Weltkrieges wegen seiner österreichischen<br />
Gesinnung zum Tode verurteilt und<br />
am Stadtrand von Linz erschossen - übrigens<br />
der einzige Abgeordnete in der<br />
123jährigen Geschichte des oberösterreichischen<br />
Landtages.<br />
Ausführlich wird anschließend in dem<br />
Band „Oberösterreich als es .Oberdonau'<br />
hieß (1938 - 1945)" der im Herbst 1938<br />
durchgeführte Anschluß der sudetendeutschen<br />
Gebiete in Südböhmen dargestellt,<br />
die nunmehr nur die Hälfte des „Böhmerwaldgaues"<br />
von 1918 ausmachten, aber<br />
nunmehr nicht nur wenige Wochen, sondern<br />
sieben Jahre beim „Gau Oberdonau"<br />
verblieben (515 Seiten, 1978).<br />
Der 10. Band im Rahmen der Reihe<br />
„Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs",<br />
„Christlichsoziale in Oberösterreich"<br />
(410 Seiten, 1984) reicht vom Katholikenverein<br />
des Jahres 1848 bis zu dem<br />
vor 50 Jahren erfolgten Ende der Christlichsozialen<br />
Partei im Jahre 1934. Mit seiner<br />
Partei geht als aufrechter Demokrat<br />
Landeshauptmann Dr. Schlegel unter, der<br />
von Heimwehrführer Fürst Starhemberg<br />
gestürzt wird. Der aus Nordböhmen stammende<br />
Schlegel, der nach seinem Universitätsstudium<br />
nach Oberösterreich gekommen<br />
war und noch in der Habsburgermonarchie<br />
als Reichsratsabgeordneter<br />
gewirkt hatte, war bis zuletzt für ein Zusammenwirken<br />
aller politischen Kräfte im<br />
Lande eingetreten. Noch nach 1945 holte<br />
man den fast 80jährigen zur Führung des<br />
Obersten Rechnungshofes nach Wien.<br />
Dank an Prof. Dr. Reimann<br />
In der „Neuen Kronenzeitung" vom<br />
Pfingstsonntag stellt sich der Schriftleiter<br />
der „Neuen Kronenzeitung" gegen die<br />
uns gerichteten Angriffe von Univ.-Prof.<br />
Dr. Erika Weinzierl; hier seine Stellungnahme,<br />
unter „Manipulation der Geschichte"<br />
heißt es u.a.: „Die weibliche<br />
Herausgeberin Univ.-Prof. Dr. Erika Weinzierl<br />
(Wien), hatte vor langer Zeit in einer<br />
Club-2-Sendung unwidersprochen die<br />
Behauptung aufgestellt, daß es Benesch<br />
nicht zu verübeln war, wenn er die Deutschen<br />
aus dem Sudetenland vertreiben<br />
ließ. Diese Behauptung ist unhaltbar. Die<br />
dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen<br />
wollten 1918 zu Österreich, wurden aber<br />
mit militärischer Gewalt in den tschechischen<br />
Staat gezwungen. Es war eine unselige<br />
Tat von Masaryk und Benesch, für<br />
die heute das tschechische Volk schwer<br />
büßen muß. Irgendwann rächen sich die<br />
Untaten der Geschichte, wenn auch die<br />
Gerechtigkeit nicht zu den Rennläufern<br />
gehörten. Allmählich müssen wir aufhören,<br />
unsere eigene Geschichte im Geiste<br />
der Siegermächte zu schreiben." Die Sudetendeutschen<br />
danken-wie schon so oft<br />
— dem Schriftleiter der „Neuen Kronenzeitung",<br />
Viktor Reimann, von ganzem<br />
Herzen für sein mutiges Eintreten im Geiste<br />
der Menschenrechte.<br />
Dr. Alfred Zerlik<br />
Die wichtige Aufgabe der Frauen<br />
Nachwort zur VLÖ-Tagung (Volksdeutsche<br />
Landsmannschaften in Osterreich)<br />
aus 19. und 20. Mai in Wels, OÖ.<br />
Eine Tagung, die allen Teilnehmern aus<br />
allen Landsmannschaften sehr viel brachte,<br />
die nach fast 40 Jahren die Notwendigkeit<br />
der Vertriebenenverbände bestätigte.<br />
Es waren sehr gute Referate in allen offenen<br />
Fragen und die anschließende Diskussion<br />
zeigte die intensive Mitarbeit jedes<br />
einzelnen.<br />
Leider gibt es bei solchen Tagungen immer<br />
den Umstand der Zeitnot. Daher<br />
möchte ich zum Thema: Frauenarbeit in<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
noch ein Nachwort geben:<br />
1945 zum Zeitpunkt der Vertreibung war<br />
die Frau diejenige, die trotz allen persönlichen<br />
Leid und Schmerz handeln mußte.<br />
Sie mußte sich kümmern um Unterkunft,<br />
um das tägliche Brot, um die Kinder und<br />
die alten Menschen, ohne Hilfe des Gatten<br />
oder des Bruders. Sie war diejenige,<br />
die wieder Heimat geschaffen hat, wenn<br />
auch zunächst mit primitivsten Mitteln.<br />
Sie war auch diejenige, die den Kontakt zu<br />
anderen Landsleuten gesucht und damit<br />
schon den Grundstein zu den heutigen<br />
Landsmannschaften gelegt hat.<br />
Heute ist die Frau auf allen Gebieten<br />
der Landsmannschaften tätig und es würden<br />
viele Lücken entstehen, wäre sie nicht<br />
da. Die wichtigste Aufgabe der<br />
Vertriebenen-Frauen in allen Landsmannschaften<br />
ist die Erziehungsarbeit in der<br />
Familie an Kindern und Enkelkindern im<br />
Sinne der Volksgruppe, der verlorenen<br />
Heimat. Hier wird das Fundament geschaffen<br />
für die Bekenntnis zur Volksgruppe,<br />
für Bereitschaft zur fruchtbaren Jugendarbeit,<br />
die sich in der Arbeit der<br />
Landsmannschaften fortsetzt und damit<br />
die Möglichkeit für den Weiterbestand der<br />
Volksgruppe schafft. Daher ist Sinn und<br />
Zweck unserer Frauengruppen Hilfestellung<br />
für diese so wichtige Aufgabe in der<br />
Volksgruppenarbeit zu geben.<br />
Ich lade daher alle Frauen herzlichst<br />
ein, in unsere Frauengruppe zu kommen!<br />
M.M.R./Bd. Fr. Ref.<br />
Magda Reichel, Bundesfrauenreferntin<br />
Wir haben gelesen<br />
Zum Artikel<br />
„Empört"<br />
Unter diesem Titel erschien in der „Tribüne<br />
der Meinungen" (<strong>Sudetenpost</strong> vom<br />
9. 2.1984) ein Beitrag, der in dieser Form<br />
nicht unwidersprochen stehen bleiben<br />
darf. Ohne auf die Ausführungen des Verfassers<br />
- eines Sudetendeutschen? - über<br />
Friedrich Smetana und die Opernhäuser in<br />
der Monarchie näher einzugehen, wiewohl<br />
der Anteil des tschechischen Volkes an der<br />
Weltliteratur bedeutend ist und der früh erblindete<br />
und in geistiger Umnachtung gestorbene<br />
Smetana mit seiner „Verkauften<br />
Braut" und dem Zyklus „Vaterland" unbestritten<br />
als der eigentliche Repräsentant<br />
des musikalischen Tschechentums gilt,<br />
bedarf das über uns Sudetendeutsche Gesagte<br />
einer energischen Berichtigung. Geschähe<br />
es nicht, müßten sich „unsere<br />
Freunde" in Prag mit Recht über unsere<br />
Geschichtskenntnisse ins Fäustchen lachen<br />
und über die <strong>Sudetenpost</strong> als seriöses<br />
Organ der Vertriebenen den Stab brechen.<br />
Nicht Masaryk - mit y zu schreiben<br />
und nicht mit i - wurde zum Tode verurteilt<br />
und später begnadigt, sondern die im Inland<br />
auf die Zerstörung Österreich-Ungarns<br />
hinarbeitenden tschechischen Führer<br />
Kramaf, Rain und Klofac. Masaryk war<br />
schon 1914 ins Ausland gegangen, um von<br />
hier aus den Untergang der Monarchie<br />
vorzubereiten und, wie der Verfasser<br />
meint, die Wahrheit gegenüber den (nicht<br />
die) unwissenden Staatsmännern zu verfälschen."<br />
- Klarzustellen ist auch, daß die<br />
Tschechen seit eh und je gegenüber den<br />
Sudetendeutschen die Mehrheit hatten<br />
und erst nach 1918 durch die Einverleibung<br />
der Deutschen, Polen, Ruthenen,<br />
Ungarn und Rumänen in die CSSR diese<br />
verloren. - Bei der Darstellung nationalpolitischer<br />
Verhältnisse im Sudetenraum ist<br />
ferner eine unmißverständliche Trennung<br />
der Ausdrücke „Böhmisch" und „Tschechisch"<br />
im geographisch-verwaltungsmäßigen<br />
und ethnischen Sinne unerläßlich. -<br />
Der Ausdruck „Völkerkerker" ist übrigens<br />
von Karl Renner, dem Leiter der österreichischen<br />
Delegation bei der Friedenskonferenz<br />
1919 in Paris, und im ironisierenden<br />
Sinne geprägt worden.<br />
Rudolf Lachmayer<br />
i Neue Bücher<br />
Walter Beer „Drzehlt vu Drhejma" — 95<br />
Geschichten in der Isergebirgler Mundart,<br />
reich bebildert. Bestellungen können<br />
gerichtet werden an Frau Inge Beer,<br />
Postfach 64 in 6600 Reutte/Tirol.<br />
S154.—.<br />
Walter Beer wurde 1908 in Gablonz geboren;<br />
nach einem sehr wechselvollem<br />
Leben hat er in Neugablonz wieder festen<br />
Fuß gefaßt. Das Buch bietet eine Auswahl<br />
von Geschichten, die in mehreren Jahrzehnten<br />
entstanden sind, sie sollen den<br />
Leser erfreuen und zugleich Erinnerungen<br />
wachrufen, „wie's salt drhejme wor".<br />
Seine Mundart ist eine der städtischen<br />
Versionen der Isergebirgsmundart. Möge<br />
das Buch unseren Nachkommen helfen,<br />
die Eigenart der Gablonzer und Isergebirgler<br />
immer wieder zu erkennen und<br />
für die Zukunft in Erinnerung zu behalten.<br />
Dr. Alfred Zerlik<br />
An die neuen Leser!<br />
Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum<br />
ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.<br />
Diese Nummer ist sozusagen als „Probeexemplar"<br />
für Sie gedacht. Die SUDETEN-<br />
POST ist die einzige in Österreich erscheinende<br />
Zeitung der Sudetendeutschen und erscheint<br />
14tägig.<br />
Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, was<br />
die Sudetendeutschen (von Südmähren bis<br />
zum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Sudetenschlesien)<br />
in Österreich betrifft. Wir sind<br />
immer aktuell und versuchen für jedermann<br />
eine Information zu geben.<br />
Sicher werden sehr viele Landsleute auch<br />
Ihre eigene Heimatzeitung (für Ihren Heimatort<br />
oder -kreis) beziehen; diese ist natürlich sehr<br />
wertvoll und informiert Sie über das Geschehen<br />
aus Ihrem nächsten Bereich.<br />
Aber allgemeine Informationen für Österreich<br />
(z. B. in Pensions- und Rentenangelegenheiten,<br />
Interessante Artikel, Festveranstaltungen<br />
u. v. a. m.) können Sie eben nur der<br />
SUDETENPOST entnehmen!<br />
Darum dürfen wir Sie recht herzlich einladen,<br />
ebenfalls der großen Leserfamilie beizutreten.<br />
Je mehr Landsleute unsere Zeitung<br />
abonnieren, umso mehr Information können<br />
wir bieten.<br />
Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2<br />
als Doppelnummer) und das Jahresabonnement<br />
kostet derzeit nur S 143.- (das sind<br />
S12.- im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist das<br />
wirklich ein so großer Betrag, den man sich<br />
nicht leisten könnte?<br />
Denken Sie einmal darüber nach, und Sie<br />
werden darauf kommen, daß es sich lohnt, SU-<br />
DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auch<br />
Sie bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />
zu können! Ihre Redaktion .<br />
V<br />
J<br />
Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong> 7 '<br />
Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>*, Postfach 405, 4010 Linz.<br />
Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />
Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>":<br />
Name:<br />
Strafle:<br />
Plz.:<br />
Ort:
Die heurigen Kulturpreisträger<br />
Im festlichen Rahmen des Cuvilliés-<br />
Theaters fand die Verleihung der Kulturpreise<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
statt. Musikalisch umrahmt<br />
wurde diese Veranstaltung, zu der Vorsitzende<br />
des Vorstandes der Sudetendeutschen<br />
Stiftung, Dr. Fritz Wittmann, MdB,<br />
unter anderem den regierenden Fürsten<br />
von Liechtenstein, Franz Josef II., und<br />
Staatsminister Dr. Fritz Pirkl begrüßen<br />
konnte, von Melitta Hajek (Sopran), Matthias<br />
Hüttendorfer (Baß), Rose Marie Zartner<br />
(Klavier) und Prof. Jörg Metzger (Violoncello).<br />
In seiner Ansprache warnte der Bundeskulturreferent<br />
der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft, Direktor Oskar Böse,<br />
davor, die Pflege des Kulturgutes der Vertreibungsgeschichte,<br />
wie sie im § 96 des<br />
BVFG von 1953 verankert sei und zur Aufgabe<br />
von Bund und Ländern gemacht wurde,<br />
nur historischmuseal, als Sammlung<br />
und Archivierung von historischen Daten<br />
und Kunstgegenständen und als Fachangelegenheit<br />
für Historiker und Archivare zu<br />
verstehen. Es gelte vielmehr, so Böse, diesen<br />
Passus im Sinne eines aktiven Heimatbegriffes<br />
zu interpretieren, und deshalb<br />
würden die Landsmannschaften und eigentlichen<br />
Träger der kulturellen Breitenarbeit<br />
erwarten, daß nicht nur Projekte bezuschußt,<br />
sondern daß sie auch institutionell<br />
gefördert werden.<br />
Berühmte<br />
Sudetendeutsche<br />
auf Briefmarken<br />
Viel Interesse fand beim Sudetendeutschen<br />
Tag die Ausstellung,,Berühmte Sudetendeutsche<br />
auf Briefmarken". Auf 38<br />
Tafeln wurden den Besuchern, die philatelistisches<br />
Interesse hatten, eine Auswahl<br />
von sudetendeutschen Persön/ichke/ten<br />
vorgestellt, deren Porträte auf Briefmarken<br />
verewigt wurden. Darunter sind Namen zu<br />
finden, die auch vielen Nichtsudetendeutschen<br />
vertraut sind.<br />
Wer liest nicht gerne die Gedichte von<br />
Rainer Maria Rilke oder die Romane von<br />
Adalbert Stifter und Franz Kafka, wer hört<br />
nicht mit Leidenschaft die Musik von Franz<br />
Schubert und Gustav Mahler, wer bewundert<br />
nicht die Barockbauten eines Balthasar<br />
Neumann, und wer denkt nicht, wenn er<br />
den Namen Gregor Mendel hört, an seine<br />
Schulzeit und die damals zu erlernenden<br />
Den großen Kulturpreis 1984 der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft erhielt der<br />
1924 in Landskron geborene und heute in<br />
Genf lebende Kernphysiker Prof. Dr. Herwig<br />
Schopper. Der Kulturpreis für Schrifttum<br />
wurde der in Reichenberg geborenen<br />
und heute in Dießen/Ammersee lebenden<br />
Schriftstellerin Barbara König verliehen.<br />
Mit dem Kulturpreis für Wissenschaft<br />
wurde die in Bad Schlag bei Gablonz geborene<br />
und in München lebende Dr. Monika<br />
G lettler ausgezeichnet.<br />
Mit dem Kulturpreis für bildende Kunst<br />
wurde der 1920 in Prag geborene und<br />
heute in Kampen auf Sylt wohnhafte Ernest<br />
Hofmann-Igl geehrt. Den Kulturpreis für<br />
ausübende und darstellende Kunst erhielt<br />
der 1940 in Reichenberg geborene und<br />
heute in Würzburg lebende Professor Jörg<br />
Metzger, der Kulturpreis für Musik wurde<br />
dem 1932 in Troppau geborenen und<br />
heute in München wohnenden Komponisten<br />
Dr. Gerhard Dorda zuerkannt.<br />
Für seine Verdienste um die sudetendeutsche<br />
Volkstumspflege erhielt der 1934<br />
in Schmidmühlen bei Regensburg und<br />
heute in Regensburg wohnhafte Dr. Adolf<br />
Eichenseer den diesjährigen Preis für sudetendeutsche<br />
Volkstumspflege, dessen<br />
Dotierung von der Sudetendeutschen Stiftung<br />
übernommen wurde.<br />
Mendelschen Gesetze? Namen also, die<br />
jedem vertraut sind, von denen aber die<br />
wenigsten wissen, daß diese Personen<br />
aus dem Sudetenland stammen. So ist es<br />
wohl auch den wenigsten bekannt, daß als<br />
erste Frau der Welt Bertha von Suttner, die<br />
1905 den Friedensnobelpreis bekam, eine<br />
Deutsche aus Prag war. Oder daß der<br />
zweimalige Gründer der österreichischen<br />
Republik und deren erster Bundespräsident,<br />
Dr. Karl Renner, ein gebürtiger Südmährer<br />
war. Oder daß der Autokonstrukteur<br />
Ferdinand Porsche aus Maffersdorf<br />
bei Reichenberg stammt.<br />
Die Privatsammlung wurde von Leopold<br />
Garreis für den Sudetendeutschen Tag zur<br />
Verfügung gestellt. Darunter befinden sich<br />
auch seltene Einzelstücke, die das Herz<br />
eines jeden Briefmarkensammlers höher<br />
schlagen lassen. Die Beschaffung der<br />
Marken gestaltete sich nicht immer einfach,<br />
kommen sie doch nicht nur aus der<br />
Bundesrepublik Deutschland, sondern<br />
auch aus Osterreich, der DDR und der<br />
CSSR.<br />
Zum Tode von Dr. Marks<br />
Ganz unerwartet verstarb am 1. Juni d. J. wie<br />
bereits berichtet der Historiker und Stellv. Direktor<br />
des oö. Landesmuseums in Linz, Dr. Alfred<br />
Marks. Er wurde am 12. Juni 1921 in Königinhof<br />
a. d. Elbe geboren, stand also im 63. Lebensjahre.<br />
Er besuchte das Benediktiner-Stiftsgymnasium<br />
in Braunau (Nordböhmen), maturierte am<br />
Staatsgymnasium in Krummau und studierte an<br />
der Deutschen Universität in Prag Geschichte,<br />
Geographie und Deutsch; nach dem Wehrdienst<br />
promovierte er an der Universität Graz<br />
1949 zum Doktor der Philosophie. Im gleichen<br />
Jahr kam er als Bibliothekar ans Oberösterreichische<br />
Landesmuseum, hier betreute er besonders<br />
die graphischen und numismatischen<br />
Sammlungen, die er neu katalogisierte; 1962<br />
wurde er zum Oberrat ernannt, seit 1975 war er<br />
Direktor-Stellvertreter. Er führte 32 Ausstellungen<br />
aus den Bereichen der Kunst- und Kulturgeschichte,<br />
der Bibliographie und Topographie.<br />
Von seinen Werken seien besonders genannt:<br />
„Das Leinengewerbe und der Leinenhandel in<br />
00.", „Die Linzer Apotheken im Wandel der<br />
Zeit", „Oberösterreich in alten Ansichten" und<br />
,.Bibliographie zur oö. Geschichte".-Als Kubinforscher<br />
erlangte er internationale Bedeutung;<br />
sein Hauptwerk darüber „Der Illustrator Alfred<br />
Kubin" mit 2361 Abbildungen erschien 1977. -<br />
Seine letzte Arbeit „Alfred Kubin und der Böhmerwald"<br />
erschien 1981 als Einführung in Kubins<br />
Werk „Phantasie im Böhmerwald". - Seiner<br />
Gattin und seinen Kindern gilt unser inniges<br />
Beileid.<br />
In Dr. Alfred Marks verlor das Sudetendeutschtum,<br />
zu dem er sich stolz bekannte, einen<br />
wertvollen kulturellen Mitarbeiter. Wir werden<br />
seiner immer in Ehren gedenken.<br />
Dr. Alfred Zerlik<br />
Dr. Koppe 85 Jahre<br />
Der langjährige Leiter der Ackermanngemeinde<br />
in Bamberg, der am 2. Mai 1899 in<br />
Jungferndorf, Kreis Freiwaldau, geborene<br />
Oberregierungsrat a. D. Dr. Rudolf Koppe, feierte<br />
seinen 85. Geburtstag.<br />
SUDETENPOST<br />
Zweiter Südmährischer Kirtag, Merken Sie<br />
sich den Sonntag, den 26. August, fix dafür<br />
vor: Kirtag auf dem Südmährer-Hof im Weinviertler<br />
Museumsdorf in Niedersulz, der Pfarrgemeinde<br />
des Bundesobmannes der SLÖ,<br />
Msgr. Prof. Dr. Koch, in Niederösterreich! Ab<br />
Wien wird ein Autobus geführt, Anmeldung bei<br />
Lm. Auterith, Tel. 37 34 283! Um rechtzeitige<br />
Busreservierung wird gebeten!<br />
-55 Wien<br />
Bundesverband<br />
Die Dienststelle der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
Österreich, 1010 Wien, Hegelgasse 19, bleibt<br />
über die Sommerzeit vom 30. Juni bis 2. September geschlossen.<br />
Schriftliche Wünsche werden in dieser Zeit<br />
erledigt. Wirklich dringende telefonische Anfragen,<br />
bitte, an den Bundesobmann Msgr. Prof. Dr. Josef<br />
Koch unter der Tel.-Nr. 0 25 34/281 zu richten.<br />
= Böhmerwaldbund in Wien<br />
Am 19. Mai fand die traditionelle Ausflugsfahrt des<br />
Böhmerwaldbundes statt. Der erste Streckenabschnitt<br />
führte von Wien über Riederberg, Kapellen und Herzogenburg<br />
nach Göttweig. Nach einer kurzen Rast ging es<br />
über Mautern, Melk, Pöchlarn, Marbach weiter nach<br />
Weins zur Ysperklamm. Nachdem das Mittagessen eingenommen<br />
war, nutzten viele Landsleute die Gelegenheit<br />
und besuchten das einmalige Naturschauspiel der<br />
Ysperklamm. Nachmittags ging der Reiseweg über<br />
Laimbach, Münichreit nach Maria Taferl weiter. Nach<br />
einem kurzen Aufenthalt fuhren wir über Klein-<br />
Pöchlarn und Krems nach Feuersbrunn weiter. Dort<br />
nahm der Ausflug bei einem Heurigen ein fröhliches<br />
Ende. Am Abend fuhren wir zum Ausgangspunkt<br />
Wien-Westbahnhof zurück. Auch an dieser Stelle sei<br />
Lm. Wolf für die Organisation der Fahrt gedankt.<br />
Am 27. Mai 1984 fand unser letzter Heimatabend, im<br />
Rahmen der Mutterehrung vor den allgemeinen Sommerferien<br />
statt. Nach der Eröffnung durch Obmann<br />
Jaksch sprach Lm. Prof. Maschek über die Bedeutung<br />
des Muttertages für die Sudetendeutschen. Weiters<br />
würdigte er die Verdienste der Singgruppenleiter Lm.<br />
Frank. Auch an dieser Stelle sei ihr für ihren Einsatz gedankt.<br />
Wir hoffen mit Hilfe von Lm. Frank und den<br />
neuen Mitgliedern die Singgruppe im nächsten Jahr zu<br />
reaktivieren. Lmn. Gerti Heinrich, Lmn. Rosina Fassl<br />
und Lm. Karl Czutka trugen mit Gedichtsvorträgen zu<br />
einer würdigen Mutterehrung bei. Lmn. Maria Spindler<br />
hielt anschließend einen kurzen Diavortrag über das Elsaß.<br />
Anschließend sei noch auf die Sonnwendfeier,<br />
welche am 19. Juni um 20.30 Uhr auf dem Satzberg<br />
stattfindet, hingewiesen. Am 26. August findet das traditionelle<br />
Mandelsteintreffen statt. Bitte meldet Euch<br />
für die Busfahrt rechtzeitig bei Lm. Franz Wolf (Tel.<br />
84 52 945) an.<br />
Wilhelm Ehemayer<br />
= Böhmerwaidmuseum = =<br />
Zum Ausbau des Museumbestandes suchen wir Gegenstände<br />
aus allen Lebensbereichen. Zur Dokumentation<br />
und Vermittlung suchen wir derzeit vor allem Bücher,<br />
Trachtenteile, Fotos, Ansichtskarten, Landkarten<br />
und Haushaltsgeräte. Vor einiger Zeit wurden eine<br />
Goldhaube und mehrere Fotos von Lm. Lausecker gespendet.<br />
Wir danken nochmals recht herzlich! Das<br />
Böhmerwaldmuseum und die Erzgebirgsstube sind<br />
auch während der Sommermonate geöffnet. Sie können<br />
das Museum jeden Sonn- und Feiertag von 9 bis 12<br />
Uhr besuchen. Wir befinden uns in der Ungargasse 3,<br />
1030 Wien.<br />
Wilhelm Ehemayer<br />
= Erzgebirge in Wien<br />
Ehrenobmann der Erzgebirger, Dir. Ossi Winkler f<br />
Kurz nach den Feiern des 83. Geburtstages und des<br />
goldenen Hochzeitsjubiläums verstarb der langjährige<br />
Obmann der Erzgebirger in Wien, Dir. Ossi Winkler.<br />
Der Verblichene, ein geborener Wiener, fand über seine<br />
Gattin Eingang zu den Erzgebirgen!. Schon als Reisender<br />
eines ansehnlichen Konzerns lernte er, noch vor der<br />
Vertreibung, das waldreiche Erzgebirge kennen und lieben.<br />
Von Anbeginn seiner Mitgliedschaft bei der<br />
Landsmannschaft legte er ein unerschütterliches Bekenntnis<br />
zum Sudetendeutschtum ab, welches er, besonders<br />
in den Jahren seiner Obmannschaft, als Verpflichtung<br />
empfand und es sich zum Gelöbnis<br />
auferlegte. Obwohl aus anderem Stamme kommend,<br />
wuchs er in den der sudetendeutschen so hinein, daß er<br />
zum Vorbild des typischen Altösterreichers aller Landsleute,<br />
von hüben und drüben, wurde; wobei er in erster<br />
Linie Erzgebirger genannt werden wollte. Der Name<br />
Ossi Winkler war eng mit den Klosterneuburger Heimattreffen<br />
verbunden. Dank seines guten Einvernehmens<br />
mit Stadtrat und Chorherrenstift gestalteten sich<br />
diese Festlichkeiten immer zu freundschaftlichen Begegnungen<br />
aller Landsleute Altösterreichs. Auch das<br />
30jährige Bestandsjubiläum der Erzgebirger in Österreich<br />
stand unter seiner Ägide. Für sein Wirken, im Sinne<br />
»der Heimat dienen" erhielt der Verblichene, schon<br />
vor Jahren, das ¿Große Ehrenzeichen der SL" verliehen.<br />
Im Beisein unendlich vieler Landsleute wurde der Entschlafene<br />
am 4. Juni in familieneigener Gruft zu Grabe<br />
getragen. Von seiten des Bundes der SLÖ nahmen Bdfr.-<br />
Ref. Magda Reichel und Min.-Rat Dr. Halva, welcher,<br />
in würdiger Rede, den Toten ehrte, an der Beerdigung<br />
teil. Auch Funktionäre und Landsleute anderer Heimatgruppen<br />
sowie Vertreter der Stadt Klosterneuburg waren<br />
in reicherZahl zugegen. Abschiedsworte, zu Tränen<br />
rührend, sprachen der Pfarrer der Pfarre Sankt Leopold<br />
sowie der jetzige Obmann der Erzgebirger, Willi Voit,<br />
welcher Heimaterde und ein Vogelbeersträußchen ins<br />
offene Grab streute. Die Einsegnung nahm der Seelsorger<br />
der Erzgebirger, Prof. Pfarrer Krondorfer, in trostspendender<br />
Gebetsrede, vor. Die große Abordnung der<br />
Erzgebirger sang die Hymne der Erzgebirger „Feierobnd".<br />
Unsere innigste Anteilnahme gebührt der Gattin<br />
Anni, welche an der Seite des Verstorbenen, stets<br />
sein Wirken unterstützte. Bundesobmann Msgr. Prof.<br />
Koch kondolierte mittels Beileidsschreibens.<br />
FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />
=Humanitärer Verein von =====<br />
Österreichern aus Schlesien<br />
Bei Kaiserwetter und guter Laune aller Reiseteilnehmer,<br />
starteten wir Sonntag, den 3. Juni, mit einen 62<br />
Personen fassenden Bus zur „Fahrt ins Grüne". Das Ziel<br />
hieß »Maria Taferl". Die Fahrt ging ab Wien-<br />
Westbahnhof über die Westautobahn bis Abfahrt<br />
Ybbs-Persenbeug über die Donau-Staubrücke nach<br />
Persenbeug. Vorher hatten wir auf einem passenden<br />
Rastplatz zwecks Stärkung jeden Teilnehmer ein Gläschen<br />
„Altvater" von hilfsbereiten Rotkreuzschwestern<br />
(Frau Sophie Kollmann, Frau Irma Jüttner, Frau Elfriede<br />
Zimmermann, Frl. Andrea Philipp und Frl. Uschi<br />
Grohmann) verabreicht. Zum Frühstück hatten wir uns<br />
die Gasthof-Pension Nagl ausgesucht, wo an die Teilnehmer<br />
ein passendes Frühstück, bei entsprechend liebevoller<br />
Bedienung angeboten wurde. Anschließend<br />
ging die Fahrt wie vereinbart weiter hinauf auf den Berg<br />
zur Basilika „Maria Taferl". Die heilige Messe wurde<br />
von uns allen besucht, der Verein mit den Teilnehmern,<br />
wurde vom diensthabenden Pfarrer bei seiner Predigt<br />
besonders erwähnt. Nach der Messe ging es zum Mittagstisch<br />
ins Hotel Restaurant „Zum guten Hirten". Es<br />
war alles bestens vorbereitet, die Bedienung sehr rasch<br />
und freundlich , das angebotene Essen sehr schmackhaft,<br />
alle waren zufrieden. Danach fuhren wir nach<br />
Artstetten in den Schloßgasthof der Familie Landstetter.<br />
Der Gasthof ist prima eingerichtet, die Wirtsleute<br />
und das Personal sehr freundlich. Hier wurde uns Folklore,<br />
Musik mit Tanz geboten, es wurde ein enormes<br />
Programm geboten, wobei Herr Landstetter mit seinen<br />
drei herzigen Mädeln die Hauptarbeit leisteten. Es gab<br />
für jeden Teilnehmer eine gute Schlachtplatte, dazu<br />
Bier und Wein, was von allen willkommen geheißen<br />
wurde. Zwischendurch wurde allen Geburtstagskindern<br />
des Busses herzlichst gratuliert. Obmann Karli<br />
Philipp sprach im Namen aller dem Reiseleiter und Organisator<br />
der Busfahrt, Herrn Ing. Zahnreich, den allerherzlichsten<br />
Dank aus. Ist es auch noch so schön,<br />
einmal heißt es auch wieder Abschied nehmen, von guten<br />
Freunden und Landsleuten, sowie diesen schönen<br />
Schloßgasthof. Zurück ging die Fahrt über Melk, Autobahn,<br />
Wien-Westbahnhof, wo wir wohlbehalten zum<br />
ausgemachten Zeitpunkt eintrafen, es war für alle ein<br />
unvergeßliches Beieinandersein.<br />
Landskron<br />
Ing. Zahnreich<br />
Der Heimatabend am 3. Juni war sehr gut besucht,<br />
wofür allen erschienenen Landsleuten herzlichst gedankt<br />
sei! Obmann Fiebiger erinnerte an den Sudetendeutschen<br />
Heimattag in Klosterneuburg (21. bis 23. September<br />
1984): „20 Jahre Klosterneuburg Patenstadt der<br />
Sudetendeutschen". Lm. Pawlik beglückwünschte die<br />
anwesenden Landsleute, die in der nächsten Zeit Geburtstag<br />
feiern werden, und zwar im Monat Juni die im<br />
Vereinsausschuß tätige Frau Herta Linhart, im Monat<br />
Juli die sehr treuen Mitglieder Frau Helene Winkler, Frau<br />
Berta Cugel und den verehrten und allseits beliebten Obmann<br />
Oskar Fiebiger sowie den im Ausschuß und als<br />
Wahlleiter tätigen Lm. Wilhelm Winkler ! Es wurden anschließend<br />
Mundartgedichte der Schönhengster Heimatdichterin<br />
Marianne Teimer (aus Ketzelsdorf bei<br />
Zwittau) auf Tonband vorgetragen, die heitere Erinnerungen<br />
an die alte Heimat wachriefen.<br />
Am Ende des sehr unterhaltsamen Heimatabends<br />
kam es zu einer besonders rührenden Begegnung mit einem<br />
treuen Freund der Heimatgruppe, der bisher bescheiden<br />
im Hintergrund stand: Lm. Hans Rauh, ein<br />
Mann, der mit bemerkenswerter Energie und menschlicher<br />
Größe sein hartes Schicksal meisterte — nicht nur<br />
als Schneidermeister, sondern auch als ein Meister des<br />
Lebens. Hans Rauh, geboren in Wien, wuchs in Ober-<br />
Johnsdorf (Waisenhaus) auf, absolvierte das Gymnasium<br />
in Landskron, wo er 1925 maturierte. Seine Klassenkameraden<br />
waren u. a. der Landskroner Hotelbesitzer<br />
Benoni und der Apotheker Tschernohorsky. Am Beginn<br />
des Universitätsstudiums in Wien hinderte ihn eine<br />
schwere Gehirnhautentzündung das Studium fortzusetzen.<br />
Er erlernte daher beim Schneidermeister Simon in<br />
Ober-Johnsdorf das Schneiderhandwerk. 1939 zur<br />
Wehrmacht eingerückt, diente er als Dolmetscher (7<br />
Sprachen!) und war u.a. auch in Afrika und letztlich in<br />
Rußland als Fallschirmjäger im Einsatz, wo er 1945 bei<br />
einem Granattreffer verschüttet wurde und seitdem seine<br />
Sprache teilweise und das Gehör fast gänzlich verlor.<br />
Lm. Rauh, der in Vorarlberg (Dornbirn) lebt und vier<br />
tüchtige Söhne hat, ist ein eifriger Leser (Abonnement)<br />
der <strong>Sudetenpost</strong> und der Schönhengster Heimat. Er verfolgt<br />
die Tätigkeit der Heimatgruppe aus den Berichten<br />
in beiden Zeitungen und kommt schon jahrelang zu Veranstaltungen<br />
der Heimatgruppe angereist, wo er im<br />
Gasthaus Musil, sozusagen im „Vorzimmer" (Gastzimmer),<br />
zum Extrazimmer des Vereinslokals seinen<br />
»Stammplatz* hat. Lm. Rauh aus Ober-Johnsdorf grüßt<br />
seinen Maturajahrgang von Landskron mit dem damaligen<br />
dort üblichen Gymnasiumgruß: „nunquam retrorsum!"<br />
(niemals rückschrittlich!)<br />
Die Heimatgruppe Landskron wünscht dem treuen<br />
Landsmann noch nachträglich von Herzen das Beste<br />
zum 75. Geburtstag, den er am 5. Dezember 1983 feierte!<br />
Auf baldiges Wiedersehen im Kreise der Heimatgruppe<br />
in Wien! N Walter Pawlik<br />
= Mährisch-Schlesisches = =<br />
Heimatmuseum<br />
Nochmals bitten wir die Landsleute um Hinweise<br />
über die Adlergebirgstracht. Es würden bereits Beschreibungen<br />
oder Fotos eine sehr große Hilfe darstellen.<br />
Trachtenteile wären zur Veranschaulichung noch<br />
wichtiger. Die Sonderausstellung „Religiöses Leben und<br />
Brauchtum im Ostsudeten- und Beskidenland" ist an jedem<br />
1. und 3. Sonntag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Außerdem<br />
ist die Ausstellung jeden Dienstag von 10 bis 16<br />
Uhr zugängig. Das Museum befindet sich in der Rostockvilla<br />
(Klosterneuburg, Schießstattgasse 2).<br />
Wilhelm Ehemayer<br />
= Mährisch-Trübauer in Wien =<br />
Heimatabend und Muttertagsfeier am 11. Mai und<br />
Frühlingsfahrt am 31. Mai. Beim Heimatabend am 11.<br />
Mai begrüßte der Obmann Franz Grolig die zahlreich erschienenen<br />
Gäste und bedauerte, daß wegen einer<br />
Hochzeit unser Beisammensein nicht im gewohnten<br />
Raum stattfinden könne. Den folgenden Mai-<br />
Geburtstagskindern gratulierten wir sehr herzlich:<br />
Dipl.-Ing. Adolf Kirchner (3. Mai 1905), Sofie Berger (9.<br />
Mai 1891), Paul Irlweck (12. Mai 1924), Hanni Zoubck
FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />
SUDETENPOST<br />
(14. Mai 1929) und Franz Spiel (29. Mai 1911). Leider<br />
mußte Lm. Grolig auch wieder einen Todesfall bekanntgeben:<br />
Lmn. HediPrax, geb. Ehler, starb 73jährigam30.<br />
April 1984 in Wien. Sie lebte mit ihrem Mann in Tschuschitz,<br />
ihr Vater war Kriminalbeamter in Trtibau. Die<br />
Familie Ehler wohnte daheim in der Holzmaisterstraße.<br />
Wie einer Zeitungsmeldung zu entnehmen war, errang<br />
Frl. Sibylle Starkbaum den 2. Platz im Shôw-Dance in<br />
derösterr. Meisterschaft. Der Obmann gratulierte unserer<br />
Lmn. Maria Starkbaum zum Erfolg ihrer Enkelin.<br />
Sodann erinnerte Lm. Grolig an den Sudetendeutschen<br />
Tag zu Pfingsten in München, die Fahrt zum Schönhengster<br />
Heimattag in Göppingen am 7. /8. Juli und den nächsten<br />
Heimatabend am 8. Juli. Zur Mütterehrung hatte<br />
Fam. Olschansky für den Tischschmuck wieder ihren<br />
prachtvollen Flieder zur Verfügung gestellt. Unser<br />
Ehrenobmann Dr. G. Tschepl brachte wie immer Gedanken<br />
zum Muttertag und ein Gedicht aus seiner literarischen<br />
Mappe zum Vortrag. Lmn. Treytl spielte ein<br />
Tonband mit Mundartgedichten der Heimatdichterin<br />
Marianne Theimer, die auch auf den Muttertag Bezug<br />
nahmen, ab. Nach unserem Gaulied ließen wir uns Torte<br />
und Kaffee gut schmecken und saßen noch lang gemütlich<br />
beisammen. Am Christi-Himmelfahrts-Tag trafen<br />
wir einander bei strahlendem Wetter um 8 Uhr zur<br />
Abfahrt in das Burgenland am Wiener Westbahnhof.<br />
Der mit über 50 Landsleuten vollbesetzte Autobus<br />
brachte uns — vorbei an den großen Industrieanlagen<br />
der Schwechater Raffinerie, dem Flughafen und den römischen<br />
Ausgrabungen bei Petronell — zuerst nach<br />
Rohrau.<br />
Hier besichtigten wir die Gemäldegalerie im Harrachschen<br />
Schloß. Sie zeigt alte niederländische, spanische<br />
und italienische Meister, prachtvolles Mobiliar und reiche<br />
kunstgewerbliche Gegenstände. Rohrau ist auch der<br />
Geburtsort Joseph Haydns. Die Schauräume in seinem<br />
im alten Stil gehaltenen Geburtshaus mit verschiedenen<br />
Ausstellungsexponaten beeindruckten uns ebenfalls.<br />
Nach einer kurzen Stärkung fuhren wir weiter nach<br />
Frauenkirchen, wo uns vor der Wallfahrtskirche bereits<br />
der Franziskaner Viktor (aus Jahnsdorf) erwartete und<br />
uns dann einen geschichtlichen und kunsthistori^chert<br />
Überblick über dieses barocke, neu restaurierte Gottesund<br />
Klostergebäude gab. Es schloß sich mit Pater Viktor<br />
ein herzliches privates Gespräch an. Auf der Weiterfahrt<br />
besahen wir interessiert die charakteristische Landschaft<br />
des Seewinkels mit den Zickseen. Von der einmaligen<br />
Vogel- und Tierwelt konnten wir vom Autobus aus<br />
leider nichts wahrnehmen. Das Mittagessen nahmen wir<br />
im Seerestaurant in Illmitz ein und unternahmen anschließend<br />
eine einstündige Motorbootfahrt über den<br />
Neusiedler See, die uns entlang der ungarischen Grenze<br />
Zum Festspielort Mörbisch und wieder zurück führte.<br />
Offiziell klang dann unser Ausflug beim Heurigen in der<br />
Puszta-Scheune in Illmitz aus.<br />
= ..Bund der Nordböhmen"<br />
Unsere alljährliche Autobusfahrt fand heuer am<br />
Christi-Himmelfahrts-Tag statt. Früh um 8 Uhr fuhren<br />
wir gutgelaunt vom Fr.-Schmidt-Platz, hinter dem Rathaus,<br />
ab. Über die Südautobahn Richtung Burgenland<br />
ging es rasch bis Grimmenstein und weiter in Richtung<br />
Kirchschlag. Kurz vorher bogen wir rechts ab nach<br />
Bernstein. Nach kurzer Rast ging es weiter nach Bad<br />
Tatzmannsdorf. Nach Besichtigung von Park und Freilichtmuseum<br />
fuhren wir über Jormannsdorf (Schloß)<br />
nach Mariasdorf. Hier besichtigten wir die spätgotisch<br />
erbaute Kirche mit aufgesetztem und reichverzierten gotischen<br />
Mitteltürmchen. Die Kirche wurde im vorigen<br />
Jahrhundert innen neugotisch renoviert. Sehenswert<br />
sind der Altar, das Taufbecken, die Kanzel und die<br />
Kreuzwegtafeln aus Majolika. Man würde all dies Schöne<br />
in dieser Gegend kaum vermuten. Weiters gings über<br />
Stadt- und Burgschlaining und Lockenhaus zum Geschriebenstein<br />
und weiter nach Rechnitz. Nach einer<br />
längeren .Speise- und Verdauungspause" fuhren wir<br />
zum Weinort Eisenberg. Nach einem gemütlichen Nachmittag<br />
zusammen mit den Landsleuten aus Troppau und<br />
Umgebung ging es dann in bester Laune wieder heimwärts<br />
über Oberwart, Wechsel und Südautobahn nach<br />
Wien. Es war bewundernswert, wie unser Obmann Lm.<br />
Malauschek mit seiner „l-Mann-Dauer-Conférence"<br />
uns bis Wien in bester Stimmung, besonders mit seiner<br />
Version des Schlagers „Amor", hielt. Das war Spitze —<br />
ohne Hupfer! Danke!<br />
Dank auch der Organisatorin der Fahrt, Lmn. Frau<br />
Christi Kloose. Auf „Wieder-Fahren!".<br />
=Riesengebirge in Wien =<br />
Freilich durften die Wiener Riesengebirgler beim Sudetendeutschen<br />
Treffen zu Pfingsten in München nicht<br />
fehlen! Fast der vollzählige Vorstand machte sich heimattreu<br />
auf die Reise. Frau Reichelt besorgte die Platz«<br />
karten für den Mozartexpress, und auf ging's nach<br />
München. So konnten wir beieinander sitzen bzw. Plätze<br />
tauschen und uns auf das Treffen geistig und seelisch<br />
vorbereiten. Frau Susanne Swoboda nähte, mit viel<br />
Fleiß und Schick noch die letzte Trachtenhaube; denn<br />
unsere Damen kamen alle in der Tracht. Obmann<br />
Kirsch gab Frau Swoboda rege Anweisungen und Herr<br />
Geistlicher Rat Klodner sorgte für herzerfrischenden<br />
Seelentrost. Dr. Haberl unterhielt unser jüngstes Trachtenpärchen,<br />
Ursula (5 Jahre) und Dominik (8 Jahre).<br />
Frau Helene Pohl erteilte Strickunterricht, während ihr<br />
Gatte Erich Pohl die vorübersausende Landschaft geschichtlich<br />
erklärte. Frau Dr. Böhmdorfer gab Geschichten<br />
aus der alten Heimat zum besten. Am Reiseziel<br />
gesellte sich das Ehepaar Marold zu uns, natürlich<br />
auch in der Tracht.<br />
Beim Festzug am Pfingstsonntag ernteten wir einen<br />
Sonderapplaus. Unsere Tracht und der mitgebrachte<br />
Rübezahl gefiel den deutschen Landsleuten sehr und die<br />
Kameras liefen heiß. Uns aber gefiel München und wir<br />
danken für das dortige Willkommensein.<br />
Wir möchten hiermit nochmals Frau Susanne Swoboda<br />
für ihr großes Bemühen um unsere Tracht danken.<br />
Es ist ihr Verdienst, daß wir sie haben, tragen und<br />
auch nach München brachten!<br />
Thaya<br />
Unserer Landsmannschaft sind anläßlich des Ablebens<br />
des Ehrenobmannes Abg. a. D. Hans Wagner zahlreiche<br />
Kranzspenden zugegangen. Der Vorstand dankt<br />
auf diesem Wege allen Spendern. — Die nächste Monatsversammlung<br />
findet erst am Sonntag, dem 16. September,<br />
um 15 Uhr im Gasthaus Musil in 1060 Wien,<br />
Mollardgasse 3, Statt. Im Monat Juli und August d. J. finden<br />
keine Monatsversammlungen statt. Am Sonntag,<br />
24. Juni, Kreuzberg-Treffen 1984 in Klein Schweinbarth,<br />
Niederösterreich. Abfahrt: 7 Uhr früh vom Westbahhhof<br />
Wien. Fahrpreis: für Mitglieder S 80.—, für<br />
Nichtmitglieder S100.—. Trachten sind erwünscht ! Bitte<br />
Mitgliedsausweise vorzeigen!<br />
Todesfall: Jakob Surger im 80. Lebensjahr.<br />
Die Monatsversammlung für den Monat Juni d. J.<br />
fand am Sonntag, dem 17. Juni 1984, um 15 Uhr im<br />
Gasthaus Musil in 1060 Wien, Mollardgasse 3, statt.<br />
Trauerfall: Juliane Schuster, geborene Till, im 90. Lebensjahr.<br />
Ein wichtiger Hinweis: Alle Landsleute, die zu der folgenden<br />
Veranstaltung mit einem Bus mitfahren wollen,<br />
bitten wir die Anmeldung sofort abzugeben. Anmeldungen<br />
werden auch telefonisch jeden Dienstag und<br />
Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr im Thayaheim, 1070<br />
Wien, Zollergasse 16/1, unter der Telefonnummer<br />
93 32 12 enteegengenommen.<br />
27. bis 29. Juli 1984: 36. Treffen der Südmährer in<br />
Geislingen/Steige. 1. Abfahrt: Freitag, dem 27. Juli<br />
1984, um 8 Uhr früh vom Westbahnhof Wien. 2. Abfahrt:<br />
Freitag, dem 27. Juli 1984, um 20 Uhr abends vom<br />
Westbahnhof Wien. Der Fahrpreis beträgt für Mitglieder<br />
S 480.—, für Nichtmitglieder S 530.—. Trachten<br />
sind erwünscht! Bitte Ausweis vorzeigen! Wer ein<br />
Nachtquartier braucht, ist extra anzumelden. 14 Tage<br />
vor den Abfahrten kann niemand mehr berücksichtigt<br />
werden.<br />
19. August 1984: Znaimer-Treffen zur Gedenkstätte<br />
in Unt. Retzbach. Abfahrt: 7 Uhr früh vom Westbahnhof<br />
Wien. Der Fahrpreis für Mitglieder S 80.—, für<br />
Nichtmitglieder S100.—. Trachten sind erwünscht ! Bitte<br />
Ausweis vorzeigen!<br />
Geburtstagsliste für den Monat Juli:<br />
1898: Maria Matzka, Eisgrub. 1899: Marie Finkes,<br />
Bergen; Anna Krupp, Nikolsburg; Gabriele Mader,<br />
Znaim; Marie Brunner, Irritz. 1901: Josef Schmid,<br />
Znaim; Heinrich Hlinetzky, Prittlach. 1903: Anna<br />
Matzka, Eisgrub. 1904: Anna Wittmann, Teßwitz; Philomena<br />
Pospischil, Znaim. 1905: Heinrich Kovar, Zlabings.<br />
1906: Marie Brunner, Höflein. 1907: Franz Steiner,<br />
Grusbach; Marie Ruiner, Groß-Olkowitz. 1908:<br />
Marie Stefan, Luggau Frain; Josef Czerny, Neudeck.<br />
1910: Rupert Schwed, Taßwitz. 1911: Heinrich Parisch,<br />
Voitelsbrunn. 1912: Anton Zwieb, Frischau. 1913: Hedwig<br />
Kirsch, Taßwitz; Eleonore Jurenka, Littau. 1924:<br />
Marie Kemedinger, Erdberg.<br />
Allen unseren Jubilaren herzlichen Glückwunsch!<br />
Troppau<br />
Unsere heurige Frühlingsfahrt wurde gemeinsam mit<br />
der Heimatgruppe der Nordböhmen geplant und wie<br />
schon vor zwei Jahren, die Fahrt nach Mariazell, wo damals<br />
eine Gedächtnismesse an unseren unvergeßlichen<br />
Pater Tonko von seinem Nachfolger, Pater Heinrich, zelebriert<br />
wurde, durchgeführt. Jede Gruppe fuhr mit Bus<br />
und einer eigenen Fahrtroute vom Wiener Rathaus zu<br />
einem gemeinsamen Treffen beim Mittagessen in Rechnitz<br />
im südlichen Burgenland weg. Unser Bus fuhr über<br />
Wiener Neustadt und das Rosaliengebirge, wo bei der<br />
Rosalienkapelle kurze Rast gemacht wurde. Der herrliche<br />
Ausblick auf die Burg Forchtenstein und das Wulkatal<br />
bei Mattersburg hinterließ einen unvergeßlichen<br />
Eindruck. Die Fahrt ging dann weiter, an der Burg vorbei,<br />
über Sieggraben, Stob, dem burgenländischen Keramikzentrum,<br />
Ober-Pullendorf nach Lockenhaus, wo<br />
wir kurz Burg und Schloß Esterhazy besichtigten. Unser<br />
nächster Aufenthalt war auf der Paßhöhe zwischen<br />
Geschrieben- und Hirschenstein. Hier hatten begeisterte<br />
Fußgeher die Möglichkeit, den höchsten Berg des<br />
Burgenlandes, den Geschriebenstein, mit 883 m und<br />
die Warte, an der ungarischen Grenze, zu besteigen.<br />
Leider wurde der Weg dahin unterschätzt, so daß der<br />
Autobus verspätet wegfahren mußte, was bei den übrigen,<br />
wartenden und hungrigen Teilnehmern im Autobus<br />
wenig Verständnis fand und der Empfang der kühnen<br />
Bergsteiger war entsprechend kühl. Bei dem<br />
verspäteten, vorzüglichen Mittagessen legte sich dann<br />
die Antipathie gegen die verwegenen Gipfelstürmer.<br />
Nach dem Versöhnungsmahle fuhren wir weiter nach<br />
Eisenberg, dem bekannten Weinkurort, an der ungarischen<br />
Grenze, wo es mit den Nordböhmen ein feuchtfröhliches<br />
Wiedersehen gab. Sichtlich erleichtert und<br />
erheitert, konnten wir gemeinsam die Rückfahrt antreten.<br />
Nach einer kurzen Rast in Mönichkirchen, mit einem<br />
Blick noch auf die Bucklige Welt, langten wir<br />
wohlbehalten, etwas verspätet, wieder in Wien ein. Es<br />
war wieder einmal eine gelungene Fahrt! E. R.<br />
Gestärkt und erfreut von den bleibenden Erlebnissen<br />
unseres Jahresausfluges hat ein Fähnlein von vier Aufrechten<br />
(Walter Warbek mit seinen drei Frauen) die<br />
»Troppauer Dependence" in Wenigzell zu einem Besuch<br />
des dort erholungsuchenden Obmannes auserwählt.<br />
Freudig und einstimmig wurde festgestellt, daß der<br />
„Fehltritt" unseres Obmannes keine weiteren Folgen<br />
mehr aufwies und die Besucher mit ihm eine Wanderung<br />
in die Wälder, Wiesen und Felder in der Umgebung von<br />
Wenigzell machten. Kunststück: Bei dem guten Essen,<br />
den besten Mehlspeisen und Getränken seines Stammhauses<br />
Prettenhofer. So nebenbei wurden die weiteren<br />
Aufgaben besprochen, die auf unsere Heimatgruppe zukommen<br />
, wie ein Besuch des Sudetendeutschen Tages in<br />
München zu Pfingsten sowie Vorbereitungen zum<br />
Großtreffen der Troppauer in deren Paten- und Bischofstadt<br />
Bamberg. Zu diesem Großtreffen vom 15./Î6.<br />
September 1984 möge jeder Troppauer, der bisher noch<br />
nicht an diesem Freundestreffen teilgenommen hat, die<br />
Zeit aufbringen. Anmeldungen werden von den Amtswaltern<br />
der Heimatgruppe entgegengenommen. Gemeinsame<br />
Abfahrt: Freitag, dem 14. September, vom<br />
Westbahnhof über Nürnberg, Erlangen nach Bamberg,<br />
welches zum Empfang der Patenkinder bestens vorsorgt.<br />
Der neue Oberbürgermeister Paul Röhner sowie<br />
Herr Senator Dr. Mathieu erwarten aus Anlaß eines Jubiläums<br />
einen Massenbesuch unserer Landsleute.<br />
Aus dem Leben unserer Landsleute in Wien beglückwünschen<br />
wir zu ihrem Geburtstag mit aller Herzlichkeit<br />
Herrn Wirkl. Amtsrat Hans Heppe zum 90., die<br />
Frauen Anni Jahn mit Hedwig Reschny zum 86., Frau<br />
Karôla Kiemisch und Ing. Alfred Gromes zum 84. und<br />
Herrn Ing. Alfred Rügen, dem Mitgründer der <strong>Sudetenpost</strong>,<br />
mit den besten Genesungswünschen zum 79. und<br />
schließlich Frau Etti Bittner zum 73. Geburtstag. Mit besonderer<br />
Herzlichkeit gratulierten die Troppauer dem<br />
jungvermählten Paar Frau Barbi Kothny und Herrn<br />
Dipl.-Ing. Armin Häupl, Patentanwalt. Frau Barbi ist<br />
die Tochter unserer Schriftführerin.<br />
Unter den Toten der Iet2ten Monate beklagen wir den<br />
Heimgang der Frau Stefanie Dolecek, des Ing. Rudolf<br />
Schablitzky und Frau Eva Dorasil.<br />
Wiener Neustadt<br />
Am 18. Mai führte uns Lm. Dozent Eder und seine<br />
Gattin Anita durch einen Lichtbildervortrag in unsere<br />
alte Heimat. Es war eine einwöchige Reise über die<br />
Grenze, über Brunn, Prag bis Reichenberg und zurück<br />
durchs Egerland. Lm. Eder hat uns mit einem hervorragenden<br />
Vortrag, insbesondere mit dem jetzigen Reichenberg,<br />
konfrontiert. Wir waren über das Aussehen<br />
dieser ehemals schönen Stadt erschüttert. Durch gezeigte<br />
alte Dias konnte man den Unterschied zwischen<br />
früher und dem jetzigen Aussehen dieser Stadt mit Entsetzen<br />
ersehen. Lm. Eder war selbst ergriffen über den<br />
Zustand seiner Heimatstadt. In Prag selbst sieht es auch<br />
nicht gut aus. Die wichtigsten Gebäude stehen schon<br />
Jahre eingerüstet und wurden bereits durch neue Gerüste<br />
gestützt. Man sah auch das Schloß Tetschen. Die<br />
Rückfahrt verlief über Brix und teilweise durch das Erzgebirge.<br />
Lm. Eder mußte Gebiete umfahren, da diese<br />
für den Normalverkehr gesperrt waren. So konnte er<br />
nur teilweise Brüx, das eine Wüste darstellt, durch das<br />
Autofenster fotografieren. Mit großen Schwierigkeiten<br />
verbunden ging die Reise weiter durch Komotau, Kaaden,<br />
Karlsbad bis Eger und wir konnten durch Dias abgestorbene<br />
Wälder des einstmals herrlichen Erzgebirges<br />
mit Bedauern feststellen. Eger ist auch einmal eine<br />
schöne Stadt gewesen. Durch Mies und Budweis ging<br />
seine Fahrt dem Ende entgegen und Lm. Eder war froh,<br />
daß er unbehelligt auf schlechten Straßen seine beschwerliche<br />
Reise beenden konnte. Aus dem Vortrag<br />
haben wir die großen Strapazen, die Lm. Eder und seine<br />
liebe Gattin erlebt haben, kennengelernt. Wir danken<br />
unserem lieben Lm. Eder und Gattin für die hochinteressante<br />
Wiedergabe der Eindrücke seiner Reise in die<br />
alte Heimat, worüber wir uns auch sehr freuten.<br />
Oberösterreich<br />
— Verband der = = = = =<br />
Böhmerwäldler i. OD.<br />
Im Alter von 84 Jahren haben wir unseren Lm. und<br />
Freund Dr. Wilhelm Dießl in Linz/Donau verloren.<br />
Am 30. Mai 1984 haben wir ihn im Barbara-Friedhof in<br />
Linz zu seiner letzten Ruhestätte geleitet. Ursprünglich<br />
aus Saaz in Böhmen kommend, hatte er seine Studien<br />
als Jurist in Prag beendet, war dann die ersten Berufsjahre<br />
an verschiedenen Gerichten in Böhmen und in der<br />
Slowakei tätig gewesen und kam dann als Stadtsekretär<br />
nach Krummau/Moldau, wo er auch seine Frau (geb.<br />
Schönauer) kennenlernte. Dieser Ehe enstammen vier<br />
Kinder (drei Söhne und eine Tochter). Nach verschiedenen<br />
Sondereinsätzen, auch noch während des zweiten<br />
Weltkrieges, wurde er von der neuen tschechischen Regierung<br />
festgehalten, konnte sich dann aber nach<br />
Österreich durchschlagen. Hier fand er letztlich eine<br />
seinen Kenntnissen und Erfahrungen entsprechende<br />
Stellung bei den österreichischen Stickstoffwerken, wo<br />
er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Der Lebensweg<br />
eines Sudetendeutschen in diesem Jahrhundert! Nach<br />
der Vertreibung hatte er sich der Gemeinschaft der Vertriebenen<br />
als Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Ein Beauftragter<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft und<br />
des Verbandes der Böhmerwäldler dankte dem Verstorbenen<br />
mit herzlichen Dankes- und Abschiedsworten,<br />
am offenen Grab schilderte der Vertreter der Prager<br />
Universitäts-Sängerschaft „Barden", die sehr zahlreich<br />
erschienen war, den harten Lebensweg und gab ihm<br />
Mütze und Band ins Grab mit. Mit ihm ging einer der<br />
stillen und treuen Kameraden von uns, der uns immer<br />
half, wenn wir ihn brauchten. Unser Gedenken soll ihm<br />
auch weiterhin verbleiben. Er war doch einer von uns.<br />
Seiner Frau und seiner großen Familie gilt unsere herzliche<br />
Anteilnahme. — Am 8. Juni hat eine große Trauergemeinde<br />
am Barbara-Friedhof zu Linz dem Wissenschaftlichen<br />
Oberrat Dr. Alfred Marks das letzte Geleit<br />
gegeben. Er hat uns am 31. Mai im 63. Lebensjahr verlassen.<br />
Eine große Gruppe von Goldhauben-<br />
Trägerinnen, die große Gemeinde der Vertreter der Museen<br />
und Behörden, eine sehr starke Abordnung der<br />
Hohen Geistlichkeit, viele Freunde aus nah und fern<br />
und viele Landsleute waren gekommen, um Abschied<br />
zu nehmen. Ein Vertreter der Museenleitung schilderte<br />
den harten Lebensweg des Verstorbenen, seine stete,<br />
freundliche Einsatzbereitschaft und dankte im Namen<br />
aller Mitarbeiter. Ein beauftragter Vertreter der Sudetendeutschen<br />
dankte mit herzlichen Worten für die<br />
langjährige Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Sein<br />
Lebensweg hatte ihn von Königinhof an der Elbe über<br />
die große Zwischenstation Krummau/Moldau nach<br />
Linz/Donau geführt. Viel zu früh ist unser Landsmann<br />
von uns gegangen mitten aus einem vollen Arbeitsleben<br />
heraus. Wir wollen seiner immer als gutem Kameraden<br />
und hilfsbereitem Freund gedenken und seiner Familie<br />
auch auf diesem Wege herzliche Anteilnahme übermitteln.<br />
Er wird in unserem Gedenken verbleiben! S. K.<br />
=Freistadt<br />
===^=^=====^<br />
Die Bezirksgruppe Freistadt der SLOÖ bedauert den<br />
Heimgang eines langjährigen, treuen, heimatbewußten<br />
Mitgliedes. Am 20. Mai 1984 starb nach einem Schlaganfall<br />
Frau Laura Wacha, geborene Biedermann im 81.<br />
Lebensjahr. Sie wurde in Asch im Egerland geboren,<br />
nach ihrer Eheschließung mit Herrn Josef Wacha übersiedelten<br />
sie nach Kaplitz, wo sie ein eigenes Schuhgeschäft<br />
führten. Nach der Vertreibung im Jahre 1945 fanden<br />
sie in Freistadt eine neue Heimat. Ihr Gatte ging ihr<br />
1977 im Tod voraus. Der Obmann Lm. Wilhelm Prückl<br />
schilderte in seinem Nachruf den Lebensweg der Verstorbenen,<br />
dankte für ihre Heimattreue und verabschiedete<br />
sich mit Heimaterde ins offene Grab als letzten<br />
Grüß. Wir werden ihr stets ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Gleichzeitig machen wir aufmerksam auf die<br />
kirchliche Weihe der Wallfahrtsgedenkstätte »Maria<br />
Schnee" mit Fahnen und Glockenweihe am 5. August<br />
am Hiltschnerberg Pfarrgemeinde Leopoldschlag.<br />
= Kaplitz<br />
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag im Monat<br />
Juli: 2. Juli: Maria Pfleger (81), Steinheim; 6. Juli: Maria<br />
Riha (Münz 71), Raisting; 16. Juli: Anna Gabauer (Reiter<br />
70), Friedberg5; 16. Juli: MariaHöllein (82), Linz; 18.<br />
Juli: Aurelia Starkham (74), Linz; 20. Juli: MitziSchicho<br />
(Oberparieiter 71), München; 22. Juli: Martha Kunz<br />
(Smutek 60), Benediktbeuren; 23. Juli: Leopold Grill<br />
(65), Linz; 24. Juli: Johann Praschak (76), Büdingen; 27.<br />
Juli: Elisabeth Grimm (82), Pasching; 27. Juli: Katharina<br />
Kreidel (Schimanko 80), Freistadt; 29. Juli: Marie Kuzl<br />
(Gurko 83), Ellwangen; Josef Pfandelbauer (79), Modautal.<br />
Frau Katharina Schinko feierte ihren 92. Geburtstag.<br />
Es wurden ihr Blumen und eine Flasche Sekt im Auftrag<br />
der Pfarrei Kaplitz überbracht. Unsere Jubilarin stammt<br />
aus Stiegesdorf und wurde 1946 aus ihrer schönen Heimat<br />
nach Seeheim bei Darmstadt ausgewiesen. Die Jubilarin<br />
wird von ihrer Tochter betreut.<br />
Zur Einweihung der Kirche von Maria Schnee am<br />
Hiltschnerberg freut sich auf ein Wiedersehen<br />
Willi Sokol<br />
= Karpatendeutsche ====<br />
Landsmannschaft OD.<br />
Frauengruppe<br />
Wir trafen einander am 7. Juni im Ursulinenhof. Es<br />
hatten sich einige der sonst anwesenden Damen entschuldigt,<br />
da sie Besuch aus Preßburg hatten oder bereits<br />
mit Urlaubsvorbereitungen beschäftigt waren. Dafür<br />
konnten aber einige Herren in unserer Runde begrüßt<br />
werden, was uns auch Freude bereitete. Nun soll eine<br />
Sommerpause eingelegt werden. Das nächste Treffen findet<br />
am 5. September um 15 Uhr wieder im Ursulinenhof<br />
statt. Achtung! Es wird auf Wunsch mehrerer Damen<br />
der Tag geändert. Nicht Donnerstag, sondern Mittwoch<br />
wollen wir uns treffen. Wir wünschen allen unseren<br />
Landsleuten einen erholsamen Sommer und freuen uns<br />
auf ein Wiedersehen am 5. September 1984.<br />
= Kremsmünster _-___._<br />
Am 28. April fand die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
im Gasthof Schnur-Schlottauer statt, welche<br />
wie immer gut besucht war. Da der langjährige verdiente<br />
Obmann, Lm. Robert Dietrich, seine Funktion aus gesundheitlichen<br />
Gründen zurücklegen mußte, wurde die<br />
Versammlung vom Stellvertreter, Lm. Kurt Gärtner,<br />
geleitet. Bei der Neuwahl wurde Lm. Bruno Ulbrich einstimmig<br />
zum neuen Obmann gewählt, Lm. Kurt Gärtner<br />
ist weiterhin stellv. Obmann, zum Schriftführer wurde<br />
Lm. Herbert Reckziegel, zum Kassier Lm. Gustav<br />
Streit bestellt. Die Ortsgruppe Kremsmünster umfaßt<br />
derzeit 57 Mitglieder und plant demnächst einen Ortsgruppenabend<br />
mit einer Filmvorführung von Lm. Ernst<br />
Friedl, Enns, Thema „Gablonz 1983". Anläßlich des Ablebens<br />
von Frau Gusti Woisetschläger in Berlin erhielt<br />
die Ortsgruppe für soziale Zwecke eine Kranzablösespende<br />
in Höhe von S 400.— von Lm. Bruno Ulbrich,<br />
Kremsmünster.<br />
= Sprengel Neue Heimat =====<br />
Unserer Einladung zur Teilnahme an einem Muttertagsausflug<br />
war eine stattliche Anzahl von Mitgliedern,<br />
vor allem aber die Mütter mit ihren Angehörigen und<br />
Bekannten gefolgt. Bei herrlichem Wetter fuhren wir<br />
am Sonntag, den 20. Mai, über Steyr und durch das<br />
Steyrtal nach Molln, wo im Gasthof Huber das Mittagessen<br />
eingenommen wurde. Die anschließende Besichtigung<br />
der Fischzuchtanstalt in der Breitenau fand allgemein<br />
Anklang. In den einzelnen Wasserbecken<br />
konnte man das Heranwachsen der Fische vom Setzling<br />
hin bis zum ausgewachsenen Speisefisch verfolgen.<br />
Wen dies weniger interessierte, konnte Spaziergänge in<br />
die nähere Umgebung machen. Mit einem Sträußlein<br />
selbst gepflückter Narzissen in der Hand ging dann die<br />
Fahrt weiter nach Klaus, wo im Gasthof Schinagl nochmals<br />
eingekehrt wurde. Dortselbst wurden die Jausenbons<br />
eingelöst und wer noch Lust hatte, konnte bis zur<br />
Heimfahrt noch einen Spaziergang zum Stausee machen.<br />
Pünktlich zur vereinbarten Zeit ging dann die<br />
Fahrt über Kirchdorf und Kremsmünster nach Linz zurück.<br />
Das herrliche Wetter und die gute Stimmung der<br />
Reiseteilnehmer ließen auch diese Fahrt zu einem schönen<br />
Erlebnis werden. Die Sprengelleitung freut sich bereits<br />
jetzt schon auf unseren Herbstauflug, der die Besichtigung<br />
des Stiftes Reichersberg zum Ziele hat, und<br />
wünscht allen Mitgliedern eine recht erholsame Urlaubszeit.<br />
Auf diesem Wege wünscht sie auch allen im<br />
Juni geborenen Jubilaren alles Gute, vor allem aber Gesundheit<br />
und Wohlergehen. Besonders gratuliert sie<br />
Emmi Schimon (79) am 6. Juni, Agnes Seiler (68) am<br />
14. Juni, Erna Scherer (88) am 11. Juni, Theresia Weinberger<br />
(70) am 29. Juni.<br />
= Südmährer in Oberösterreich=<br />
Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht auf diesem<br />
Wege allen im Monat Juli geborenen Jubilaren alles<br />
Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen. Sie gratuliert<br />
insbesondere aber zum: 87. am 8. Juli Johann<br />
Treutner aus Nikolsburg, 82. am9. Juli Friedrich Wieder<br />
aus Damitz, 82. am 28. Juli Amalie Keller aus Znaim, 78.<br />
am 7. Juli Johann Hengel aus Znaim, 78. am 14. Juli Hildegard<br />
Machek aus N. Schallersdorf, 78.aml4. JuliMaria<br />
Winter aus Erweis, 78. am 26. Juli Ludwig Sieber aus<br />
Damitz, 78. am 26. Juli Ernst Wagner aus Maires, 78. am<br />
29. Juli Ing. Ernst Röscher aus Hosterlitz, 77. am 1. Juli<br />
Rudolf Schnitzer aus Dürnholz, 76. am 7. Juli Andreas<br />
Machatsch aus Lundenburg, 74. am 18. Juli Erwin Stärk<br />
aus Frankstadt, 74. am 12. Juli Anna Schwarz aus Grambach,<br />
73. am 28. Juli Klara Henhapl aus Tracht, 71. am<br />
25. Juli Anna Kern aus Höflein, 70. am 1. Juli Franz<br />
Trtschka aus Pulgram, 70. am 12. Juli Leopoldine Cepek<br />
aus Gr. Tajax, 70. am 28. Juli Ing. Franz Hantschk aus<br />
Grusbach.<br />
Wels<br />
Wie bereits angekündigt, findet unser Sommerfest<br />
am Sonntag, den 1. Juli, im Gastgarten des „Gösserbräu"<br />
in Wels, Kaiser-Josef-Platz, statt. Ein Glückshafen<br />
mit zum Teil wertvollenTreffern, wird auch dieses<br />
Jahr aufgebaut. Zur Unterhaltung spielt die Bauernkapelle<br />
Kremsmünster unter der Leitung ihres Kapellmeisters<br />
Franz Jackel. Beginn: 14 Uhr. Eintritt freie Spenden.<br />
Für den Torten- bzw. Kuchenstand sind uns<br />
Bäckereien willkommen. Wir hoffen, alle unsere<br />
Landsleute, Freunde und Gönner, bei unserem Sommerfest<br />
begrüßen zu können. — Geburtstage: Am 1.<br />
Juli 81 Jahre: Otto Krätschmer; am 1. Juli 70 Jahre: Ilse<br />
Hergl; am 2. Juli 75 Jahre: Christine Häuser; am 3. Juli
8 SUDETENPOST FOLGE 12 VOM 22. JUN11984<br />
73 Jahre: Berta Biehler; am 5. Juli 72 Jahre: Alois Wolkenstein;<br />
am 6. Juli 75 Jahre: Else Schmeidler; am 8. Juli<br />
85 Jahre: Johann Schmidt; am 9. Juli 81 Jahre: Johann<br />
Schnoflak; am 17. Juli 85 Jahre: Ing. Heinrich Michel;<br />
am 17. Juli 70 Jahre: August Klinger; am 26. Juli 76 Jahre:<br />
Anna Herrmann; Wir wünschen allen Geburtstagsjubilaren<br />
Gesundheit und Wohlergehen. — Am 27. Mai<br />
d. J. verstarb in Schwalbach am Taunus Frau Hanni<br />
Christeleit, geborene Puritscher, aus Krummau im<br />
Böhmerwald.<br />
Steiermark<br />
= Brück a. d. Mur —<br />
Zu Beginn unseres Monatstreffens am 3. Juni verlas<br />
Obfrau Maria Koppel die Gedenktage großer Sudetendeutscher<br />
wie Franz Kafka, Ralph Benatzky, Berta von<br />
Suttner, Heinrich Schicht (wer kennt nicht die Schichtseife),<br />
Josef Ressel. Anschließend gratulierten wir unseren<br />
Geburtstagskindern. Es sind dies im Juni: Josef<br />
Beigi (63) aus Dürnholz, Hanni Kummer (76) aus Rothau,<br />
Hildegard Moczygemba (70) aus Schüttenhofen,<br />
Erich Piesch (76) aus Kamitz, Emma Pospischii (72) aus<br />
Schorl, Ernst Rudi (89) aus Mährisch-Schönberg, Paula<br />
Macher (75) aus Brück, und im Juli: Maria Alt (82) aus<br />
Brunn, Maria Baritsch (77) aus Kupferschlag, Anna<br />
Heintel (80) aus Wildschütz, Dipl.-Ing. Karl Mader (86)<br />
aus Mährisch-Weißkirchen, Anna Sveska (75) aus<br />
Stanz, Anna Wasserrab (70) aus Roßwald/Jägerndorf<br />
und Maria Schulz (74) aus Weißkirchen/Tepl. Schönau.<br />
Wir wünschen ihnen alles Gute! Ansonsten war<br />
dieser letzte gemeinsame Nachmittag vor der Sommerpause<br />
ganz dem Lichtbildervortrag gewidmet, den Lm.<br />
Dr. med. Anton Kubat hielt. Er führte uns durch die<br />
faszinierende Welt Chinas. Sein Wissen über dieses<br />
Land und seine fachkundigen Erläuterungen brachten<br />
uns Land und Leute näher und da auch die Lichtbilder<br />
von hervorragender Qualität waren, war dieser Vortrag<br />
eine echte Bereicherung für uns. Nun wünschen wir allen<br />
Landsleuten unbeschwerte schöne Sommertage und<br />
gute Erholung und hoffen, alle wieder gesund und<br />
munter am 7. Oktober wiederzusehen.<br />
Graz<br />
Wie in federn Jahr unternahm unsere Bezirksgruppe<br />
auch diesmal eine Fahrt zum Sudetendeutschen Tag.<br />
Ein höchst komfortabler Reisebus brachte die Grazer<br />
Landsleute, denen sich Teilnehmer aus der West- und<br />
Obersteiermark angeschlossen hatten, am Freitag, dem<br />
8. Juni, nach München-Solln, wo die Landesobfrau bereits<br />
seit zwei Tagen im Hause ihres Brünner Schulfreundes<br />
Dr. Gerhard Wolfram weilte, um die Unterbringung<br />
der Reisegruppe in dessen Privatklinik<br />
vorzubereiten. Die Begrüßung der am späteren Nachmittag<br />
Eingetroffenen erfolgte durch den leider gipsfußbehinderten<br />
Hausherren, die Einweisung in die von<br />
mehrmaligem Aufenthalt her besterprobten Räumlichkeiten<br />
durch die Reiseleiterin, Lmn. Gusti Tschetschounik,<br />
da die Landesobfrau zur Stunde der Ankunft ihrer<br />
Landsleute der festlichen Kulturpreisverleihung im Cuvüliestheater<br />
und dem darauffolgenden Empfang im<br />
Antiqarium der Residenz beiwohnte. Nach einer geruhsamen<br />
Nacht in dem mitten in einem frühlingsfrischen<br />
Park gelegenen Murenhof und einem Frühstück, das<br />
keinen Wunsch offenließ, fuhr man zur feierlichen Eröffnung<br />
des SDT in die Messehalle, um sich in die erhebenden<br />
und mitreißenden Geschehnisse dieser größten<br />
SammelVeranstaltung unserer Volksgruppe einstimmen<br />
zu lassen. (Die Einzelheiten der Abfolge unseres Großjahrestreffens<br />
bitte den Sonderberichten in unserer<br />
Presse zu entnehmen!) Nach gemeinsamer Rückfahrt<br />
verteilte man sich zum Mittagessen an beliebigem Ort,<br />
zur erholsamen Siesta oder zum Spaziergang im blütenüberhäuften<br />
Solln, um sich zum Abendessen in. einem<br />
urbayerischen Gasthof zu versammeln. Hier waren die<br />
Gemüter wie die Gaumen in gleicher Weise begeistert<br />
worden, so daß man auch am nächsten Tag daselbst<br />
einzukehren beschloß. Den würdigen Tagesabschluß<br />
bildete der Besuch des Volkstumsabends. Der Pfingstsonntag<br />
gehörte den herzbewegenden Erlebnissen des<br />
Pontifikalamtes, der Großkundgebung im Messegelände,<br />
den Begegnungen mit verwandten und befreundeten<br />
Heimatgenossen und schließlich wiederum in der<br />
bewährten Gaststätte dem gemütlichen Beisammensein<br />
unserer Reisegefährten, die ihre tagsüber gewonnenen<br />
Eindrücke einander in lebhaftem Austausch vermittelten.<br />
Das Abschiedsfrühstück am Pfingstmontag war zu<br />
späterer Stunde angesetzt und wurde weidlich genossen.<br />
Bei Kaiserwetter, das auch schon die Tage zuvor in<br />
herkömmlicher Weise verklärt hatte, fuhr man heimwärts.<br />
Eine Mittagsrast in Eben im Pongau diente der<br />
leiblichen Stärkung und dem letzten geselligen Zusammensein,<br />
ehe unsere Reisegruppe sich allmählich an<br />
den verschiedenen Wohnorten lichtete und — reich erfüllt<br />
mit schönsten Erinnerungen an den 35. Sudetendeutschen<br />
Tag — in den Alltag zurückkehrte.<br />
Freundliche Urlaubsgrüße trafen ein von den Landsleuten<br />
Olga Tiltscher aus Grado, Elisabeth Ruppitsch<br />
aus dem Weinstädtchen Beilsheim (BRD) und von der<br />
Bezirksgruppe Liezen aus dem Österreichischen Forstmuseum<br />
in Großreifling.<br />
Wir erwidern alle lieben Grüße und wünschen allen<br />
Urlaubern eine schöne, angenehme und erholsame<br />
Zeit.<br />
Dr. Jolande Zellner<br />
«*• Karaten<br />
=Klagenfurt<br />
Ehrung einer 91jährigen: Unsere Lmn. Thérèse Toman<br />
in Klagenfurt, Villacher Straße 69, feierte im Wonnemonat<br />
Mai ihren 91. Geburtstag. Die Jubilarin erfreut<br />
sich auch heute noch bester Gesundheit und macht täglich<br />
ihre Spaziergänge. Am 15. Mai besuchte der Obmann<br />
gemeinsam mit der Frauenreferentin Lmn. Dreier<br />
die Jubilarin, überbrachte ihr die besten Grüße der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft und überreichte ihr Blumen<br />
und ein Geschenk. In launigen Worten bedankte<br />
sich die rüstige „Einundneunzigjährige" für den Besuch<br />
und anschließend fuhren alle drei auf einen guten Kaffee<br />
durch die Straßen von Klagenfurt in Richtung Kreuzbergl.<br />
So endete ein schöner Nachmittag für unsere älteste<br />
Landsmännin der Bezirksgruppe. — Muttertagsfahrt:<br />
Wie alljährlich, so veranstaltete auch heuer<br />
unsere Bezirksgruppe am Sonntag, dem 3. Juni, eine verspätete<br />
Muttertagsfahrt und die Beteiligung war, wie in<br />
den Jahren vorher, eine außerordentlich gute. Die Reiseleitung<br />
hatte wieder Obmann Puff übernommen und er<br />
konnte 48 Teilnehmer herzlich begrüßen, darunter auch<br />
Männer, die an der Fahrt teilnahmen. Die Fahrt führte<br />
über Friesach nach Gurk, wo die Teilnehmer die Möglichkeit<br />
hatten, den Dom und den Gedenkstein der Heimatvertriebenen<br />
zu besichtigen bzw. das zweite Frühstück<br />
einzunehmen. Weiter ging es dann zum Stift St.<br />
Lambrecht, wo für 11 Uhr eine Führung angemeldet<br />
war. Frau Ritzner konnte nur einige in der kurzen zur<br />
Verfügung stehenden Zeit Sehenswürdigkeiten uns so<br />
vor Augen führen, daß es einfach jeder verstehen mußte.<br />
Sichtlich beeindruckt von dem Gesehenen — darüber<br />
wurde dann noch im Autobus debattiert — ging es im<br />
flotten Tempo nach Murau, wo im Hotelrestaurant<br />
»Brauhaus" das Mittagessen eingenommen wurde. Bis<br />
zur Abfahrt auf die Flattnitz um 15 Uhr hatten die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit zur Stadtbesichtigung. Zu erwähnen<br />
wäre noch, daß vordem Mittagessen Lmn. Heide<br />
Kalisnig zwei Gedichte zu Ehren der Mütter gekonnt<br />
vortrug und der Obmann gedachte in einigen besinnlichen<br />
Minuten des eigentlichen Zweckes dieser Fahrt.<br />
Während der Auffahrt zur Flattnitz konnte man den<br />
noch immer schönen Waldbestand der Steiermark bewundern<br />
und auch sonst ist diese Landschaft für jeden<br />
Touristen sehenswert. Der Aufenthalt auf der über<br />
1400 m hoch gelegenen Flattnitz (die ja bereits in Kärnten<br />
liegt), nützte ein Großteil der Teilnehmer zu einem<br />
Spaziergang in der schönen Natur, einige gingen gleich<br />
ihren Durst löschen. Nach ca. einer halben Stunde fanden<br />
sich auch die Spaziergänger im Restaurant ein und<br />
als es um 17 Uhr „Einsteigen" hieß, hatte der Reiseleiter<br />
Mühe, die inzwischen gutgelaunten Mütter und Männer<br />
— die sich in kleinen Gruppen zusammengesetzt hatten<br />
— an die Abfahrt zu erinnern. Mit Gesang und Humor<br />
fand die Muttertagsfahrt ihr Ende und man sah überall<br />
nur fröhliche Gesichter. So gesehen, war dieser Tag ein<br />
schönes Erlebnis für die Mütter in unserer Sudetendeutschen<br />
Gemeinschaft. Lmn. Kalisnig sprach vor dem<br />
Auseinandergehen noch Dankesworte an den Reiseleiter<br />
wie auch an den Fahrer Mitterer und der Obmann<br />
verabschiedete sich bei allen Teilnehmern mit den Worten:<br />
»Bis zur nächsten Muttertagsfahrt 1985 — Auf Wiedersehen!"<br />
= St. Veit a.d. Gian<br />
Seit vielen Jahren gehört es zur Tradition der St. Veiter<br />
Bezirksgruppe, daß ein Frühlingsausflug bzw. eine<br />
Muttertagsfahrt durchgeführt wird. In diesem Jahr<br />
wurde als Ausflugsziel die grüne Steiermark auserwählt<br />
und die Omnibusfahrt führte uns bis Eibiswald.<br />
Unser Ausflug, der am 20. Mai statfand, kann wiederum<br />
als ein recht gut gelungener Ausflug bewertet werden,<br />
denn wir hatten sehr gutes Reisewetter und die Natur<br />
zeigte sich in all ihrer Blütenpracht. Die Abfahrt mit<br />
einem Dreißigerbus erfolgte um 7 Uhr vom Vorplatz<br />
des St. Veiter Hauptbahnhofes und als Willkommensgruß<br />
wurde jeder Mutter von der Reiseleiterin, Bezirksobmannstellvertreter<br />
Frau Theresia Stonner, eine rote<br />
Rose überreicht und recht herzlich willkommen geheißen.<br />
Die erste Rast erfolgte auf der Soboth und dieser<br />
bekannte Ort zeigte sich in einer herrlichen Blütenpracht.<br />
Weiter ging sodann die Fahrt bis Eibiswald, wo<br />
das Mittagessen eingenommen, und der Ort besichtigt<br />
wurde. Die Heimfahrt wurde sodann mit dem Besuch<br />
einer Buschenschenke unterbrochen. Der steirische<br />
Wein hatte es uns angetan, eine gute Jause wurde geboten<br />
und unsere Damen kamen ganz gut in Stimmung.<br />
Leider verging die Zeit wie im Fluge und zeitgerecht traten<br />
wir die weitere Heimreise an und wie vereinbart<br />
sind wir gesund und fröhlich wieder in St. Veit angekommen.<br />
Unserer Reiseleiterin wurde der Dank ausgesprochen<br />
und der Wunsch geäußert, daß diese Ausflüge auch in<br />
fernerer Zukunft als Dank an die Mütter zu werten<br />
sind, somit ein Aufgabengebiet unserer landmannschaftlichen<br />
Tätigkeit.<br />
Jugend und Landmannschaft<br />
Wie schon seit vielen Jahren, wird auch in diesem<br />
Jahr ein zweitägiger Bergausflug zu einer der acht sudetendeutschen<br />
Alpenvereinshütten, welche wir allein in<br />
Osttirol besitzen, durchgeführt. Unsere Bergtour findet<br />
diesmal am 11. /12. August statt und führt uns ins<br />
Großvenedigergebiet zur sudetendeutschen Johannishütte.<br />
Der genaue Ablauf dieser Bergtour wird in der<br />
nächsten Folge der <strong>Sudetenpost</strong> bekanntgegeben, Anmeldungen<br />
nimmt Fa. Ernst Katzer, Novemberstraße 7,<br />
9300 St. Veit an der Gian, entgegen.<br />
DIE JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />
= Bundesjugentfführang =<br />
Werte Landsleute, Freunde und Leser der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
Die schönen Tage von München gehören wieder der<br />
Vergangenheit an und wir dürfen mit Fug und Recht behaupten,<br />
daß die Teilnahme am Sudetendeutschen Tag<br />
wieder ein großes Erlebnis war. Und bei den Pfingstwettkämpfen<br />
haben wir wieder einmal sehr gut abgeschnitten<br />
— der Dank dafür gilt all jenen, die sich die<br />
großen Mühen der Vorbereitung aufgebürdet haben!<br />
Lesen Sie dazu den Bericht im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong>.'<br />
Nun gilt es, daran anzuknüpfen und die Arbeit weiterzuführen.<br />
Mit Hilfe aller Landsleute und Freunde,<br />
die guten Willens sind, kann dies gelingen.<br />
Unser Sommerlager steht vor der Tür und wir haben<br />
schon über 50 Teilnehmer angemeldet, was ein kleiner<br />
Rekord ist. Jedenfalls hoffen wir auf schönes Wetter in<br />
Oberndorf an der Melk! Schon jetzt dürfen wir allen<br />
Landsleuten, Freunden und Lesern einen erholsamen<br />
Urlaub wünschen, möge in den Ferien nur Sonnenschein<br />
herrschen (ein paar Regentage zwecks Abkühlung<br />
dürfen schon dabei sein)! Bitte beachtet nachstehend<br />
insbesondere die Ankündigung zum diesjährigen<br />
Winterlager!<br />
Veranstaltungen der Bundesjugendfuhrung der Sudetendeutschen<br />
Jugend Österreichs<br />
Daran können junge Leute aus ganz Österreich teilnehmen!<br />
7. bis 15. Juli: Sommerlager für Kinder und junge<br />
Leute von 9 bis 16 Jahren aus ganz Österreich in Oberndorf<br />
an der Melk in Niederösterreich. Wir haben schon<br />
mehrmals diese Veranstaltung angekündigt. Einzelne<br />
Nachmeldungen werden bis zum 25. Juni noch entgegengenommen<br />
(schriftlich, unter Angabe des Alters, an<br />
Hubert Roglböck, Ettenreichgasse 26/12, 1100 Wien)!<br />
7. Oktober: Gustav-Stolla-Gedächtnis-Autorätselfahrt<br />
(Abfahrt in Wien)!<br />
11. November: Österr.-sudetendeutsches Volkstanzfest<br />
in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg!<br />
11. bis 19. August: Bergwoche der Sudetendeutschen<br />
Jugend in Osttirol! Anmeldungen an Franz Schaden,<br />
Birkengasse 6, 3100 St. Polten!<br />
26. Dezember 1984 bis 2. Jänner (auch bis zum 5.<br />
Jänner) 1985: Winterlager!<br />
Für junge Leute und für junge Familien mit Kindern<br />
führen wir diesmal unser Skilager auf der Koralpe in<br />
Kärnten durch! Die obligate Teilnahme ist vom 26. Dezember<br />
1984 bis 2. Jänner 1985. Aufgrund des günstigen<br />
Falls der Tage ist auch eine Verlängerung bis 5. Jänner<br />
möglich. Die Unterbringung erfolgt in ganz neuen<br />
und mit allem Komfort ausgestatteten Ferienwohnungen<br />
(mit Bad, WC, Fernsehen, Radio, Wohnzimmer,<br />
voll ausgestattete Küche, Kühlschrank usw.) direkt auf<br />
der Koralpe (Auffahrt über St. Stefan bei Wolfsberg;<br />
günstig über die Autobahn zu erreichen) im herrlichen<br />
Lavanttal! Bis zu den Liften sind es zwischen einen und<br />
zweieinhalb Kilometer mit dem Auto, also wahrlich<br />
nicht weit. Man kann selbst kochen, aber auch am gemeinsamen<br />
Abendmenü im Alpengasthof „Waldrast"<br />
(85 S für Erwachsene und 65 S für Kinder) teilnehmen!<br />
Der Preis für ein Bett beträgt zwischen 110 S und 125 S<br />
(je nach Belegung) für Erwachsene, Kinder bis zu 15<br />
Jahren zahlen um 20 S weniger! Für die Endreinigung<br />
ist ein einmaliger Betrag von 50 S zu zahlen, die Stromkosten<br />
für die Heizung werden verrechnet.<br />
Es gibt auch günstige Liftwochenkarten für Erwachsene<br />
und Kinder. Gegen geringes Entgelt kann in der Waldrast<br />
das Hallenbad und die Sauna benützt werden. Dies<br />
ist wahrlich ein sehr günstiges Angebot für einen bestimmt<br />
sehr schönen Winteraufenthalt. Schon jetzt liegen<br />
zahlreiche Anmeldungen vor, einige Betten sind<br />
noch zu vergeben. Dringende Anmeldungen sind unbedingt<br />
erforderlich (bis spätestens 15. Juli) an Hubert Rogelböck,<br />
Ettenreichgasse 26/12, 1100 Wien! Mitgliedschaft<br />
bei der SDJÖ oder SLÖ ist nicht unbedingt<br />
erforderlich!<br />
Landesgruppe Wien<br />
Heimatabende für junge Leute ab 14 Jahre aufwärts,<br />
finden jeden Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in<br />
Wien 17, Weidmanngasse 9, statt! Auch Du bist dazu<br />
recht herzlich eingeladen! — Am 25. und 30. Mai fand<br />
das erste große Tischtennisturnier 1984 in unserem<br />
Heim statt, bei dem wirklich sehr gute Leistungen geboten<br />
wurden. Alle waren mit großem Eifer und mit viel<br />
Einsatz dabei. Hier nun die Ergebnisse (jeweils die ersten<br />
vier): Mädchen: 1. Edith Poszt, 2. Karin Hechelbacher,<br />
3. Heike Penk, 4. Andrea Malik; Burschen: 1. Helmuth<br />
Scheer, 2. Ludwig Hörer, 3. Leopold Müller, 4.<br />
Anton Dzikowski.<br />
Wir werden im Herbst wieder ein Tischtennisturnier<br />
durchführen und wir erwägen, auch eine Seniorenklasse<br />
für die älteren Landsleute (jeweils Damen und Herren)<br />
durchzuführen. Wir werden rechtzeitig dazu einladen!<br />
— Das Pfingsttreffen in München war für uns<br />
wieder ein voller Erfolg und wir gratulieren allen Siegern<br />
und Gewinnern von schönen Ehrenplätzen! Lest<br />
dazu den Bericht im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong>! — Unser<br />
letzter großer Heimatabend vor den Ferien findet<br />
am Mittwoch, 4. Juli, in unserem Heim in Wien 17,<br />
Weidmanngasse 9, statt, Beginn 20 Uhr. Wir wollen mit<br />
Musik vom laufenden Band tanzend in die Ferien gehen.<br />
Dazu laden wir alle jungen Leute recht herzlich<br />
ein! — In den Monaten Juli und August finden sozusagen<br />
„sommerliche" Heimatabende statt: Mit Tischtennis,<br />
Baden bei Schönwetter, Minigolf und anderem<br />
mehr — Treffpunkt ist immer Mittwoch um 20 Uhr im<br />
Heim! — Hinweisen möchten wir noch auf das Kreuzbergtreffen<br />
mit Zeltlager und Sonnwendfeier am kommenden<br />
Wochenende (23./24. Juni) in Klein-<br />
Schweinbarth (Näheres bitte dem Artikel im Inneren<br />
dieser <strong>Sudetenpost</strong> entnehmen!).<br />
= Landesgruppe Niederösterreich =<br />
Heute möchten wir auf das Zeltlager im Rahmen des<br />
Kreuzbergtreffens am kommenden Wochenende — 23.<br />
und 24. Juni — in Klein-Schweinbarth bei Drasenhofen<br />
hinv/eisen. Dieses wird ein internationales Treffen junger<br />
Menschen sein, zu dem auch Du, auch als Nichtmitglied<br />
der Sudetendeutschen Jugend, recht herzlich eingeladen<br />
bist! Neben einer Lagerolympiade, Sport und<br />
Volkstanzen machen wir eine Sonnwendfeier, beteiligen<br />
uns am Kreuzbergtreffen und anderes mehr! Näheres<br />
bitte der Ankündigung im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />
entnehmen!<br />
Merkt Euch bitte unbedingt vor:<br />
Sonntag, 26. August: 2. Südmährischer Kirtag auf<br />
dem Südmährer Hof im Weinviertier Dorfmuseum in<br />
Niedersulz — beachtet dazu die weiteren Ankündigungen<br />
in der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />
Unser Kamerad Franz Schaden ist auch heuer wieder<br />
Gegründet 1783<br />
DRUCKEREI<br />
FRIEDRICH SOMMER<br />
Inh. Rautgundis Spinka-Sommer<br />
3100 St. Pötten<br />
Kremser Gasse 21 Ruf 0 27 42 30 67<br />
Handstrickwolle S5ÏÏT 1<br />
SPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3<br />
der Tourenleiter der Bergwoche der SDJÖ, die vom 11.<br />
bis 19. August in Osttirol stattfindet.<br />
Wir haben bereits in der letzten Nummer der <strong>Sudetenpost</strong><br />
sowie im Rundbrief diese Bergwoche angekündigt.<br />
Wir hoffen, daß wir wieder schönes Wetter haben,<br />
dann ist uns eine herrliche Woche sicher!<br />
Bitte um sofortige Anmeldungen an Franz Schaden,<br />
Birgengasse 6, 3100 St. Polten.<br />
===== Arbeitskreis Südmähren=<br />
Am kommenden Samstag/Sonntag (23. und 24.<br />
Juni) findet das Kreuzbergtreffen in Klein-<br />
Schweinbarth bei Drasenhofen in Niederösterreich<br />
statt. Wir bitten, dazu die Ankündigung in dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />
zu lesen. Ganz besonders möchten wir alle<br />
Landsleute und Freunde zur Sonnwendfeier und zum<br />
Kreuzbergtreffen einladen, ebenso auch die jungen Leute<br />
zum internationalen Zeltlager, welches unter dem<br />
Motto „Frohsinn in Freiheit" steht. Das Zeltlager wird<br />
am Fatimaberg aufgebaut, bitte um Beachtung der Hinweisschilder.<br />
Wir hoffen auf einen ganz besonderen Besuch<br />
unserer Veranstaltungen in Klein-Schweinbarth!<br />
— Das Bundestreffen der Südmährer wird am 28. und<br />
29. Geislingen an der Steige (Baden-Württemberg) abgehalten.<br />
Daran sollten alle Landsleute und Freunde unbedingt<br />
teilnehmen! Ab Wien werden Autobusse geführt,<br />
Auskunft bei der Landsmannschaft Thaya, 1070<br />
Wien, Zollergasse 16.<br />
Spenden<br />
für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
S 500.— Leo Wirkner, Innsbruck<br />
S 300.— Rosa Semmelbauer, Leonding, Anna Spiller,<br />
Salzburg<br />
S 157.— Kurt Ansorge, Linz, Johanna Breinl, Vöcklamarkt<br />
S 107.— Mag. Viktor Franz Werbik, Wien, Karl Kotz-<br />
Dobrz, Altmünster<br />
S 100.— Karoline Kanne, Wien, Adolph-Auffenberg,<br />
Wien, Med.-Rat Dr. Alphons Koller, Wien,<br />
Prof. Otto Stöber, Linz, Karl Schürer, Linz-<br />
Ebelsberg, Edeltraud Macherndl, Gmunden,<br />
Leopold Müller, Eferding, Grete Pux, Freistadt,<br />
Maria Zakel, Micheldorf, Elfriede Ledermüller,<br />
Ottensheim, Ladislaus Koller,<br />
Vöcklabruck, Johann Taschner, Weißkirchen,<br />
Dkfm. Mag. Leopold Färber, Pernersdorf,<br />
Ing. Franz Martin, Innsbruck, Hermine<br />
Krumpholz, Graz<br />
S 67.— Stefanie Anderwald, Villach<br />
S 60.— Bruno Ulbrich, Kremsmünster, Ferdinand<br />
Böhm, Salzburg<br />
S 57.— Günther Grohmann, Wien, Maria Gürtler,<br />
Wien, Martha Wollein, Wien, Irma Drossier,<br />
Wien, Luise Fleißig, Wien, Annemarie Hüttmann,<br />
Wien, Valerie Pollanka, Wien, Adalbert<br />
Sackmauer, Linz, Gabriele Thom, Linz,<br />
Adolf Pistauer, Linz, Karl Hutter, Linz, Emil<br />
F. A. Richter, Eferding, Prim. Dr. Ludwig<br />
Narbeshuber, Freistadt, Ferdinand Leitner,<br />
Freistadt, Margaretha Bruckschlögl, Pasching,<br />
Richard Schmidt, Sarleinsbach, Hermine<br />
Hirsch, Sierning, Anni Muigg, Steyr,<br />
Konrad Zwicker, Traun, Lore Englader,<br />
Wallern, Maria Pöschl, Apetlon, Dr. Udo<br />
Schweder, Gratkorn, Karl Uitz, Graz, Franz<br />
Hauer, Köflach<br />
S 50.— Peter Elitschka, Wien, Maria Hruby, Wien,<br />
Paula Pospischal, Wien, österr. Landsmannschaft<br />
der Böhmerwäldler, Wien, Maria Dör»<br />
fei, Linz, Katharina Leisch, Linz<br />
S 40.— Josef Tacha, St. Lorenzen<br />
Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern recht herzlich!<br />
KRANZABLÖSE<br />
Zum Gedenken an den verstorbenen Ehrenobmann<br />
Dir. Ossi Winkler spendete der Bund der Erzgebirger in<br />
Wien S 100.—.<br />
Redaktionsschluß<br />
Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />
8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />
Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Folge 13/14 5. Juli (Redaktionsschluß 28. 6.)<br />
Folge 15/16 2. August (Redaktionsschluß 26. 7.)<br />
Folge 17 6. September (Redaktionsschluß 30.8.)<br />
Folge 18 20. September (Redaktionsschluß 13.9.)<br />
Folge 19 4. Oktober (Redaktionsschluß 27. 9.)<br />
Folge 20 18. Oktober (Redaktionsschluß 11.10.)<br />
Folge 21 8. November (Redaktionsschluß 2.11.)<br />
Folge 22 22. November (Redaktionsschluß 15.11.)<br />
Folge 23 6. Dezember (Redaktionsschluß 29.11.)<br />
Folge 24 20. Dezember (Redaktionsschluß 13.12 )<br />
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Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010 Linz.<br />
Postfach 405. Obere Donaulände 7, Ruf 27 36 69. Obmann Ing. Alfred<br />
Rügen. Geschäftsführer Karl Koplinger. Verantw. Redakteur Prof. Wolfgang<br />
Sperner. Alle in Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Oberösterreichischer<br />
Landesverlag Ges.m.b.H., A-4020 Linz, Landstraße 41. CN«<br />
Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
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Linz, Konto 0000-028.135.<br />
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im Textteil sind durch PR gekennzeichnet.