10 Jahre Lin z gau Köch e - Die Köche
10 Jahre Lin z gau Köch e - Die Köche
10 Jahre Lin z gau Köch e - Die Köche
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<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong><br />
Köche<br />
WIR SIND GENUSS<br />
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Vorwort<br />
Von Gewürzzauberern und Kräuterhexern<br />
<strong>Die</strong> Köche in diesem Magazin versprechen eine vielfältige Geschmackswahl –<br />
Jede Köchin und jeder Koch hat seine eigene Handschrift<br />
Ein deutscher Lammrücken unterscheidet sich zunächst<br />
nicht wesentlich von einem französischen<br />
Carré d‘agneau oder von einem italienischen Rack<br />
di agnello. <strong>Die</strong> Unterschiede zeigen sich in der Küche.<br />
Der Italiener verwendet viel Olivenöl, Knoblauch<br />
und kräftige Kräuter. Der Franzose baut eine<br />
raffinierte Sauce und gibt ihr auch mal exotische<br />
Gewürze wie Vanille, Zimt oder Ingwer mit hinzu.<br />
Und die deutschen Köche? Wir haben unsere <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche<br />
besucht und in deren Gewürzschränken gestöbert.<br />
<strong>Die</strong> meisten unserer Köche verwenden als Grundlage gesunde Lebensmittel<br />
der Region. Doch dann scheiden sich auch schon die Geister. <strong>Die</strong><br />
einen bleiben weiterhin dogmatisch regional. „Meine Oma servierte<br />
Sonntagsgerichte alle ohne Kurkuma oder Ingwer, und die schmeckten!“<br />
Während der andere von gerade von neu entdeckten Gewürzen<br />
aus Timbuktu schwärmt: „<strong>Die</strong> überraschen den Gaumen mit exotischen<br />
Aromen im Salemer-Lammrücken.“<br />
Vive la differénce! – gilt auch in guten, deutschen<br />
Restaurants. Alle Köche in diesem Magazin kochen<br />
alleine nach ihrem persönlichen Geschmack.<br />
Der eine will puristisch nur grüne Bauernkräuter<br />
als Zutat schmecken, der andere dagegen sucht<br />
fremde Aromen in Ländern wo der Pfeffer wächst.<br />
Wir haben auf unserer Tour durch die Küchen der<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche wahre Kräuterhexer und Gewürzzauberer<br />
besucht. Wir stellen Ihnen auf den folgenden Seiten klassische<br />
Kräuterköche und aufgeschlossene Asia-Gewürz-Künstler vor. Sie entscheiden,<br />
bei wem Sie einkehren!<br />
Mit schmackhaften und<br />
verführerischen Grüßen<br />
Erich Schütz und Njoschi Weber<br />
...und so finden Sie<br />
die <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche<br />
Christian Klemm / Seite 22<br />
Restaurant Hofgut Lugenhof<br />
Golfplatz Owingen<br />
Owingen<br />
Lippertsreute<br />
Simon Metzler / Seite 28<br />
Hotel-Restaurant Bürgerbräu Andelshofen<br />
Überlingen<br />
Überlingen<br />
Andreas Popp / Seite 26<br />
Konditorei Popp<br />
Überlingen<br />
Herausgeber: Erich Schütz<br />
Chefredakteur ViSdP,<br />
Produktionsleitung<br />
Njoschi Weber<br />
<strong>Die</strong> Redaktion · Public Affairs & Media<br />
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Konstanz<br />
Isolde Pfaff / Seite 18<br />
Gasthaus Löwen<br />
Altheim<br />
Peter Vögele / Seite 36<br />
Landgasthof zum Adler<br />
Überlingen-Lippertsreute<br />
Andreas Liebich / Seite <strong>10</strong><br />
Romantik Hotel Johanniter-Kreuz<br />
Überlingen-Andelshofen<br />
Birnau<br />
Markus Gruler / Seite 5<br />
Hotel Seehalde<br />
Birnau-Maurach<br />
31<br />
Clemens Baader / Seite 6<br />
Silencehotel Restaurant Baader Heiligenberg<br />
Heiligenberg<br />
Edwin Hügle / Seite 32<br />
Hotel Restaurant Hack<br />
Altheim Heiligenberg-Steigen<br />
Markus Keller / Seite 14<br />
Landgasthof Keller<br />
Überlingen-Lippertsreute<br />
WIR SIND GENUSS<br />
Andreas Schiele / Seite 12<br />
Salmannsweiler Hof<br />
Salem<br />
Alexandra Reck / Seite 20<br />
Reck´s Hotel Restaurant<br />
Salem Salem-Neufrach<br />
<strong>Die</strong> „Südland-Köche“, werden<br />
ausgewählt und betreut von der<br />
Fachagentur für Gastronomie und<br />
Hotellerie „<strong>Die</strong> Redaktion“.<br />
·· Südland KÖCHE<br />
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Wir präsentieren die Südland-Köche<br />
auch im Internet, klicken Sie rein:<br />
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<strong>Die</strong> „<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong> Köche“ sind Mitglieder der<br />
über 130 Köche zählenden Südland-Köche-<br />
Gilde von Freiburg bis Oberstdorf.<br />
Michael Off / Seite 16<br />
Seehotel Off<br />
Meersburg<br />
Meersburg<br />
Markdorf<br />
Rudi Öxle / Seite 24<br />
Restaurant Schwanenstüble<br />
Markdorf<br />
33<br />
Thomas Heinzler / Seite 8<br />
Heinzler am See<br />
Immenstaad<br />
Jürgen Waizenegger / Seite 34<br />
Gutsgasthof Mohren<br />
Deggenhausertal-Limpach<br />
Jürgen Hallerbach / Seite 30<br />
Hotel Restaurant Seehof<br />
Immenstaad<br />
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<strong>Die</strong> Köche<br />
31<br />
33<br />
Friedrichshafen
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Einrichtungen<br />
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Hotel<br />
Gastronomie<br />
Objekte<br />
Hotel Seehalde in Birnau-Maurach, Entwurf Gerhard Lallinger<br />
Wie die Küche eines Hotels sich den Maßstab setzt, kreativ, einzigartig und<br />
unvergleichbar zu sein, setzen wir das in unseren Raumkonzepten für Hotel,<br />
Gastronomie und Zimmereinrichtungen um. Denn nur so kann der Gast der<br />
Zukunft gewonnen und gehalten werden.<br />
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Tel. 0 75 45.93 17 - 0<br />
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Verführerischer Waldspaziergang<br />
Markus Gruler I Hotel Seehalde I Birnau-Maurach<br />
Hotel Seehalde<br />
Gastgeber Familie Gruler<br />
Küchenchef Markus Gruler<br />
Maurach 1<br />
D-88690 Uhldingen<br />
+49 (0)7556 / 922<strong>10</strong><br />
www.seehalde.de<br />
info@seehalde.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch ab 18 Uhr, Donnerstag bis Montag 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr;<br />
Ruhetag <strong>Die</strong>nstag und Mittwochmittag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 21 Zimmer direkt zur Seeseite<br />
In der Seehalde sitzt man direkt am See. Überall! In der hellen Gaststube hat der Gast,<br />
durch die großen Panoramafenster, freien Blick auf den Überlinger See.<br />
Auch aus jedem Zimmer sieht man das Wasser. Auf der Terrasse hört man den<br />
Wellenschlag gegen die Kaimauer.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 16 Punkte / 2 Hauben,<br />
Feinschmecker 3 F,<br />
Gusto 7 Pfannen<br />
Man hört es deutlich, wenn sie reden. <strong>Die</strong> beiden lieben ihre<br />
Profession. Markus und Thomas Gruler gehen ihre Geschichten<br />
über Genuss und Leidenschaft nie aus. Sie sind verwachsen mit<br />
der Kulinarik und den Genüssen des <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>s. Wir fragen den<br />
Küchenchef nach Kräutern und Gewürzen in seiner Küche. Jetzt<br />
redet er nicht mehr, sondern stellt uns als Antwort einen verführerischen<br />
Waldspaziergang auf den Tisch. Jeder Bissen des<br />
angerichteten Dessert-Arrangements verrät die Kräuter- und Gewürzkunst<br />
der Seehalden-Küche.<br />
Wenn Küchenchef Markus Gruler mit seiner Brigade nicht in der Küche<br />
steht, dann streift er mit seinen Köchen gerne über die Wiesen und<br />
durch den Wald. Dabei schwärmt er von Waldmeister, Gänseblümchen,<br />
Vogelmiere, Sauerampfer, Schafgarbe oder Knoblauchrauke. Gruler<br />
weiß die schmackhafte Vielfalt der Wald- und Wiesenkräuter zu nutzen.<br />
Mit zum Teil längst vergessenen Wildkräutern verfeinert er seine Gerichte.<br />
Gruler streut das Grün nicht einfach über seine Speisen, er bearbeitet<br />
manche der Kräuter zuvor. „Um ihren Geschmack zu stärken, werden<br />
manche eingelegt oder fermentiert.<br />
Waldspaziergang – heißt eine der verführerischen Krönungen seiner<br />
Kräuterkunst. Wenn Thomas Gruler das Dessert seines Bruders serviert,<br />
sieht man in seinen Augen ein schelmisches Lächeln und in denen der<br />
Gäste - Staunen. Dominiert wird das Arrangement von einem Baumkuchen.<br />
Eingebunden hat Markus Gruler darin junge Tannenschösslinge.<br />
<strong>Die</strong>se hat er zuvor in Sirup eingelegt. Ein gebackenes karamellisiertes<br />
Biskuit bildet den Waldboden, darauf setzt Gruler Walderdbeeren. Mit<br />
Waldmeister formt er Geleewürfelchen und ein Mousse, aus abgezapftem<br />
Birkensaft mit Waldhonig schafft er eine weiße, schaumige Lichtung.<br />
„Solche Kreationen sind immer Teamarbeit“, sagt Markus Gruler bescheiden,<br />
„da arbeitet jeder in der Küche mit.“ Man sieht ihm und seiner<br />
Crew an, dass es ihnen ein unbändiges Vergnügen bereitet, gemeinsam<br />
ihre Ideen auf einem Teller wachsen zu sehen. „Wichtig ist das Zusammenspiel<br />
der Aromen“, erläutert Gruler die Spielregeln, „Sauer und Süß<br />
muss in einem Spannungsbogen harmonieren, sonst bringt der ganze<br />
Spaß keine Gaumenfreude.“<br />
A-hei-Suppe, oder besser Heu-Suppe, oder genauer: Wiesen- und Seefrüchtesuppe<br />
steht unter der Rubrik Vorspeisen. Sonnengetrocknetes<br />
Heu von eigenen Wiesen bieten als Suppe eine schmackhafte Basis,<br />
darauf serviert Gruler eine <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Schnecke und das Ei von einem <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Huhn.<br />
Grenouilles führen den Gourmet zum Seegenuss. Ein auf der<br />
Haut gebratenes Kretzerfilet und eine im Niedertemperaturbereich sanft<br />
gegarte Seeforelle – und je nach Fang auch mal ein Krebs – zeigt den<br />
Variantenreichtum der Küche.<br />
<strong>Die</strong> Grulers stehen zu den Genüssen der Region, doch so wie Thomas<br />
Gruler, als Kellermeister, Weine aus allen Teilen der Welt vorhält, verwendet<br />
Markus Gruler Gewürze aus Indien, Thailand oder der arabischen<br />
Welt. „Wir suchen nach Geschmackskombinationen die schmecken!“,<br />
ist Grulers einfache Regel. So verfeinert er ein Bodenseefelchen<br />
mit Koriander und Chili, oder mit Kreuzkümmel und Kurkuma.<br />
Feinschmecker sollten sich von den Inspirationen überraschen lassen.<br />
5
Clemens Baader I Berghotel Baader I Heiligenberg<br />
„Kräuter braucht es immer!“<br />
Berghotel Baader<br />
Gastgeber Emma und Clemens Baader<br />
Küchenchef Clemens Baader<br />
Salemer Straße 5<br />
D-88633 Heiligenberg<br />
Tel. +49 (0)7554 / 8020<br />
www.hotel-baader.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.30 bis 13.30 Uhr und 18.30 bis 21.15 Uhr;<br />
Ruhetag <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Hell, freundlich und gediegen ist das Restaurant. Es hat das Flair der guten Stube, die<br />
früher nur für Sonntagsgäste geöffnet wurde. Dazu hat das Berghotel für Raucher eine<br />
Bar und für Gesellschaften einen großzügigen, lichtdurchfluteten Pavillon.<br />
Hinterm Haus, abseits und in ruhiger Zone, mit viel Grün und bequemen Gartenmöbeln<br />
wird auf der Terrasse serviert.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 2 Besteck,<br />
Gault Millau 16 Punkte/2 Hauben,<br />
Feinschmecker 3 F, Varta 2 Diamanten/Tipp Küche,<br />
Gusto 6 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 2 Bestecke<br />
Clemens Baader steht seit fast 40 <strong>Jahre</strong>n hinterm Herd. Er zählt<br />
zu den Missionaren der Haute Cuisine in Deutschland und bietet<br />
heute in Heiligenberg <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Traditionsgerichte vom Feinsten.<br />
Doch ob Sterneküche oder <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Klassiker, für ihn gilt:<br />
„Kräuter braucht es immer!“ Natürlich kennt er all die exotischen<br />
Gewürze des Orients oder aus Asien, und doch bleibt er seinem<br />
heimatlichen Grün treu: „Schnittlauch verfeinert jede Kraftbrühe<br />
oder Blattpetersilie die Pfifferlinge.“<br />
„Kräuter unterstreichen den Eigengeschmack der Lebensmittel“, sagt<br />
Clemens Baader, „Kalbsfrikassee ohne Lorbeerblatt geht nicht, das wäre<br />
wie Wurstsalat ohne Zwiebeln.“ Für Baader ist jede Speise ein Meeting<br />
der stimmigen Geschmacksaromen. „Königsberger Klopse brauchen<br />
Lorbeer, Nelke, Kapern, Weißwein – sonst sind es keine Königsberger<br />
Klopse. Das wäre wie Rehbraten ohne Pfefferkörner, Lorbeer, Nelke und<br />
Wachholder.“ Für den Spitzenkoch Clemens Baader unvorstellbar. „Das<br />
hat man am Gaumen. Es gibt in der Küche Grundregeln, wie für Kunstmaler<br />
oder Fußballspieler.“<br />
Trotzdem ändern sich im Rahmen dieser Regeln in jeder modernen Küche<br />
ständig die Zutaten. <strong>Die</strong> heimischen Kräuter sind die Basics, um die<br />
Lebensmittel zu verfeinern, wie Salz und Pfeffer die Klassiker der Gewürze<br />
sind. Doch in der Haute Cuisine gelten andere Ansprüche. Gerade<br />
hielt die arabische Gewürzmischung Ras el-Hanout Einzug, schon<br />
wird in den Gourmettempeln das indische Vadouvan gehandelt. „Das<br />
ist doch das Schöne an unserem Beruf“, sagt Küchenchef Baader, „unsere<br />
Küchen leben! Neue Geschmacksvariationen machen das Kochen<br />
abwechslungsreich.“<br />
Das ist auch der Vorteil für die Gäste. Baader bietet auf seiner Klassik-<br />
Karte das <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Huhn mal in Estragonsauce oder in Weißwein. Aber<br />
auf seiner Menükarte serviert er das Huhn mit Ingwer, Zitronengras<br />
und Curryschäumle oder auch ein Curry-Geschnetzltes mit exotischen<br />
Gewürzen, wie auch Kalbsfilet und Thunfisch in Sesamöl gebraten mit<br />
Limonen-Olivenöl-Vinaigrette.<br />
„Wir kochen heute vielfältiger als in meiner Lehrzeit“, zieht der Gourmet-Koch<br />
Bilanz, „Vanille im Beurre blanc zu Hummer gab es früher<br />
nicht. Doch das muss man probiert haben, wie auch Grüner Pfeffer an<br />
den Erdbeeren oder eben ein Hauch Ras el Hanout in der Wildsauce.“<br />
Clemens Baader und sein Souschef Steffen Leuschner spielen mit ihren<br />
Kräutern und Gewürzen. Zunächst legen sie für jede gute Sauce die Basis<br />
mit den Röstaromen des Fleischs, mit den Aromen des Wurzelgemüses,<br />
mit der Säure eines guten Rotweins und der Süße von Tomaten und<br />
Zwiebeln. Auf dieses Fundament muss kreativ aufgesetzt werden. <strong>Die</strong><br />
Vielfalt schenkt dem Gourmet Feinschmeckerfreuden, so wie Baaders<br />
Vielfalt vom Kaninchen.<br />
Vielfalt von Kaninchen<br />
Clemens Baader bezieht das Kaninchen von einem Bekannten, der die<br />
Tiere mit natürlichem Hof-Futter ernährt und auch im Garten frei auslaufen<br />
lässt. Konsequent kreierte Baader eine Symbiose der Vielfalt des<br />
Kaninchens, mit allem, was es zum Leben braucht:<br />
Auf dem Bild rechts<br />
Aufzählung im Uhrzeigersinn. Start 1 Uhr, rechtsoben:<br />
Geschmortes Kaninchen in Rotwein, mit Salbei und Knoblauch und<br />
Schwarzer Pfeffer;<br />
Praline von der Lende mit Thymian und Chili;<br />
Ragout im Crepe mit Rosmarin und Zitronengras und Rosa Pfeffer;<br />
Sülze mit Estragon und Lorbeerblatt;<br />
Jus mit Majoran;<br />
Leberspieß im eigenen Gelee mit Thymian;<br />
Garnitur: Pfifferlinge mit Petersielistroh, Kohlrabenscheiben, Kartoffelflan<br />
und Rotweinzwiebelconfit.<br />
6
Vielfalt von Kaninchen<br />
7
Thomas Heinzler I Hotel Heinzler am See I Immenstaad<br />
Hochland-Pfeffer und Bodensee-Kräuter<br />
Hotel Heinzler am See<br />
Gastgeber Thomas und Michael Heinzler<br />
Küchenchef Thomas Heinzler<br />
Strandbadstraße 3<br />
88090 Immenstaad<br />
+49 (0)7545 / 93190<br />
www.heinzleramsee.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 11.30 bis 21.15 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Urig, gemütlich und heimelig sitzt man in der Jägerstube. Vor der Theke sorgt der Stammtisch<br />
für stimmungsvolles Flair. Der große Saal schafft architektonisch gekonnt den Spagat<br />
zwischen Tradition und Moderne, ein Spiegel der Kochkunst des jungen Küchenchefs<br />
Thomas Heinzler.<br />
<strong>Die</strong> Terrasse, grün bewachsen, unter großem Kastanienbaum mit direktem Blick auf den<br />
Obersee bis in die Schweizer Alpen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Varta 2 Diamanten,<br />
Gusto 2 Bestecke,<br />
Schlemmer Atlas 2 Bestecke<br />
Bescheiden wie Thomas Heinzler ist, winkt er zunächst ab. „Wir<br />
kochen ziemlich unprätentiös“, sagt er, „wir haben keine Geheimnisse,<br />
keine exotischen Gewürze, wir kochen grad so, wie<br />
am See schon immer gekocht wurde.“ Seltsam nur, warum bei<br />
ihm, jeder Bissen seiner Rindersteaks nicht nur gut schmeckt,<br />
sondern mit einen Touch besonderer süßer Schärfe verführt.<br />
„Das ist der Hauch Sri Lankas“, schmunzelt er und gibt zu: „Dafür<br />
verwenden wir einen ganz besonderen Pfeffer.“ Doch den haben<br />
andere Kollegen auch? „Kann schon sein“, wird er konkreter,<br />
„aber wir bearbeiten den Pfeffer mit unseren Kräutern, lassen<br />
ihre ätherischen Öle in die Pfefferkörner einziehen und streuen<br />
ihn erst dann auf die Steaks.“<br />
Das Heinzler am See gehört zu den Fischrestaurants der 1. Wahl. Fische<br />
sind die Leidenschaft des engagierten Küchenchefs Thomas Heinzler. Er<br />
kochte in Hamburg im legendären Luis C. Jacob und im Landhaus Scherrer.<br />
Ihm muss man nicht sagen, mit welcher Raffinesse Sterneküchen<br />
ihre Fische veredeln. Doch heute winkt er routiniert ab: „Das Grundprodukt<br />
muss stimmen“, sagt er unbefangen, „was will man einem frischen<br />
Saibling, gerade aus dem Wasser des Bodensees gezogen, antun?“<br />
Heinzler propagiert den Purismus. „Man braucht Salz, dass das Gericht<br />
nicht fad ist und etwas Pfeffer, um den Eigengeschmack zu heben.“<br />
Dann schiebt er noch nach: „Milde Kräuter für den Seefisch, an den<br />
Meeresfisch einen Hauch Thymian oder Rosmarin und einen Duft Knoblauch.<br />
Wenn der Fisch frisch ist, schmeckt er, Punkt!“<br />
Ebenso gibt er vor mit seinem Fleisch zu verfahren. „In erster <strong>Lin</strong>ie<br />
müssen die Lebensmittel top sein, im Einkauf zu sparen rächt sich im<br />
Geschmack.“ Heinzlers Rechnung ist einfach: „Wir haben in der Küche<br />
nicht die Zeit fragliche Produkte aufzumöbeln“, sagt er, „wir verwenden<br />
nur beste und frischeste Qualität, damit können wir alle ohne viel Aufhebens<br />
leicht umgehen und müssen nichts kaschieren.“<br />
Fast 20 Mann stehen in Heinzlers Brigade bereit. <strong>Die</strong> beiden Brüder<br />
Michael und Thomas haben es geschafft, dass das Niveau, auch wenn<br />
die Terrasse voll besetzt ist, konstant und hochwertig ist. „Wir machen<br />
8<br />
keine Experimente“, sagt der Küchenchef, „wir haben alle die gleiche<br />
Kräutersalzmischung, die ich einmal vorgegeben habe, schnippeln die<br />
gleichen frischen Grünkräuter zu unseren Fischen und würzen genauso,<br />
wie es uns schmeckt.“<br />
Mit Kerbel, Dill und Estragon verfeinert die Küche die Felchen, Saibling<br />
oder Lachsforelle; mit Salz und Pfeffer die Rindersteaks. Dann überlegt<br />
der großgewachsene Koch kurz und schiebt nach: „Zugegeben, unser<br />
Pfeffer ist der Hammer! Teuer aber edel und verdammt süß-scharf.“<br />
<strong>Die</strong> meisten Pfeffersorten kommen daher, wo ursprünglich der Pfeffer<br />
wächst, aus Indien. Doch Heinzler verwendet einen hocharomatischen<br />
Pfeffer aus dem Hochland Sri Lankas. Ihn verfeinert er mit seiner eigenen<br />
Mischung von Bodensee-Kräutern. <strong>Die</strong>se exquisite Komposition<br />
eröffnet tatsächlich neue Geschmacksdimensionen. Ein Feuerwerk ätherischer<br />
Öle gibt Gebratenem und Gegrilltem eine unvergleichliche Note.<br />
<strong>Die</strong> einzigartige Rezeptur legt alle Geschmackskomponenten des Pfeffers<br />
frei, eine Vielfalt, die nur sein, etwas feuchter, Pfeffer bieten kann.<br />
<strong>Die</strong>se saftige, süß-scharfe Konsistenz mit einem Hauch Rosmarin und<br />
Thymian gibt dem Fleisch die einzigartige Heinzler-Note.<br />
Alles frisch!<br />
„Tiefgefroren ist bei uns das Eis, sonst wenig“, sagt Thomas Heinzler,<br />
„wir haben einen großen Umschlag, den Bodenseefisch haben wir meist<br />
abends ausverkauft, am nächsten Morgen beginnt das gleiche Spiel.“<br />
Ab neun Uhr sind seine Köche in der Küche, dann wird vorbereitet, der<br />
Fisch wird frisch angeliefert und danach die Fischkarte geschrieben. <strong>Die</strong><br />
Zutaten wie Gemüse und Kräuter liefern im Rhythmus der Natur die<br />
Bauern. <strong>Die</strong> Küche verarbeitet täglich alles frisch.<br />
„Wir haben da unsere Routine“, trinkt Thomas gelassen seinen Kaffee,<br />
während in der Küche die ersten Bestellungen eingehen. In Ruhe<br />
schildert er den Arbeitsablauf: „Gemüse schnippeln, Fische ausnehmen,<br />
Kräuter richten. Wie gesagt: Wir kochen ziemlich unprätentiös, wie am<br />
See schon immer gekocht wurde.“
Andreas Liebich I Romantik Hotel Johanniter-Kreuz I Überlingen-Andelshofen<br />
Zurück zu den Wurzeln<br />
Romantik Hotel Johanniter-Kreuz<br />
Gastgeber Familie Liebich<br />
Küchenchef Andreas Liebich<br />
Johanniterweg 11<br />
D-88662 Überlingen-Andelshofen<br />
+49 (0)7551 / 937060<br />
www.johanniter-kreuz.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag ab 18 Uhr. Mittwoch bis Sonntag 12 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr;<br />
Ruhetag Montag ganztägig und <strong>Die</strong>nstagmittag.<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 29<br />
Das Johanniter-Kreuz ist ein stattliches Anwesen in dem kleinen Fleck Andelshofen vor<br />
Überlingen. Man sitzt im eleganten Kamin-Restaurant, in einer gemütlichen Wirtschaft in<br />
Nähe der Theke, im hellen Wintergarten oder auf der neu gestalteten Terrasse.<br />
<strong>Die</strong> Außenanlage vermittelt eine Oase der Ruhe in dem bäuerlichen Ort, nur wenige<br />
Minuten vom Promenadentrubel in Überlingen entfernt.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 15 Punkte / 2 Hauben,<br />
Gusto 5 Pfannen,<br />
Feinschmecker 1 ½ F,<br />
Aral 2 Bestecke,<br />
Varta Führer Empfehlung<br />
Zurück zu den Wurzeln. Bei Andreas Liebich stimmt das Bild<br />
wortwörtlich. Andreas Liebich ist ein Koch, der die gesamte Klaviatur<br />
der Kochkunst beherrscht. Gelernt hatte er sein Handwerk<br />
in der klassischen badisch-französischen Küche. Er blickte weit<br />
über den regionalen Tellerrand und stand schon bald in der Haute-Cuisine<br />
am Herd. Schließlich zeigte er sich infiziert von der eurasischen<br />
Kochkunst. Er war einer der Ersten, der am Bodensee<br />
Satay Gai, Hühnchenspieße mit Zitronengras und Erdnussdips<br />
oder Sushi mit Wasabi servierte. Heute schmunzelt er über seine<br />
Ausflüge als Koch und holt statt exotischer Gewürzmittel lieber<br />
Kräuter aus seinem eigenen Garten in die Küche. Geerntet, frisch<br />
von der Wurzel des eigenen Grüns.<br />
Aufgeschlagene Bärlauchsuppe; Edelfischstick und Minze oder Steinbutt<br />
im Zucchinimantel auf Sauerampfersoße. Das sind heute hochentwickelte<br />
Liebich-Gerichte, neben seinen Klassikern wie Wiener Schnitzel<br />
vom Kalbsfilet oder Filetsteak, Grilltomate und Kräuterbutter. Gleichgültig<br />
was der ambitionierte Küchenchef serviert, jede Speise ist perfekt<br />
abgestimmt mit den Kräutern aus den Gärten rund um sein Hotel. <strong>Die</strong><br />
Minze zum Edelfischstick, der Sauerampfer zum Steinbutt und die Kräuterbutter<br />
– natürlich hausgemacht - zum Filetsteak. „Kräuter machen<br />
Gerichte zur Wohltat“, sagt er, „und geben ihm Finish, Geschmack und<br />
Frische.“<br />
Liebich beweist heute, vor allem in seinem Regional-Menü, seine Liebe<br />
zu den <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Genüssen. Im Rhythmus der Ernten der Bauern wechselt<br />
er sein Angebot. Viele der Lieferanten kennt er persönlich. „Da steht die<br />
hohe Qualität und der Frische-Geschmack im Vordergrund.“<br />
Den Lammrücken aus dem Salemer Tal verfeinert er mit einer Bärlauchkruste<br />
und serviert dazu selbstgemachte Schnittlauchgnocchi. Er bietet<br />
eine Lasagne mit Andelshofer Schwarzwurzeln, Steckrüben und Bodensee-Spargel.<br />
Zum <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Ochsenbäckchen serviert er karamellisierte<br />
Perlzwiebeln, den Hirschkalbsrücken aus den Wäldern im Hinterland des<br />
<strong>10</strong><br />
Bodensees bietet er mit Sellerieflan und Pinienkern-Kartoffelknödel an,<br />
ein Klassiker seiner Kräuterküche: Kräuter-Graupenrisotto.<br />
Und doch, keine Sorge, der Gourmet-Koch bleibt sich treu und erfreut<br />
auch weiterhin alle Feinschmecker, die nicht nur dem Regionaltrend folgen<br />
wollen. Liebich ist breit aufgestellt, wie noch nie. Das beweist er<br />
mit seiner Gourmet-Karte und mit marinierter Gänseleber, Rhabarber<br />
und Safran-Brioche oder Supreme vom Stubenküken mit Avocado und<br />
Limette oder Rehmedaillon mit Zuckerschoten und Cranberries. Doch<br />
der Küchenmeister winkt ab: „<strong>Die</strong> Gäste sind heute anspruchsvoller“,<br />
was er begrüßt, „deshalb haben wir unsere Karte eben in mehrere Rubriken<br />
aufgeteilt.“<br />
Feinschmecker können sich auf Andreas Liebich verlassen. Nicht umsonst<br />
ist er gerade unter Fleischliebhabern, aber auch unter Vegetariern,<br />
der absolute Tipp. „Gerade vegetarische Menüs verlangen noch mehr<br />
Kreativität“, weiß er, „nur Gemüse oder Salate, das macht weder Spaß<br />
zu essen, noch zu kochen.“ Dafür greift er gerne wieder in sein altes<br />
Knowhow als Asia-Koch und zaubert neue Thai-Kreationen. Wie zum<br />
Beispiel die „Kleine Asia-Variation mit vegetarischen Sushi auf eingelegtem<br />
Ingwer, dazu Frühlingsröllchen mit Pastinake auf Sweet Chili Soße<br />
und Melone mit schwarzem Rettich auf Sojaölgelée“.<br />
Liebich bietet damit eine exotische Vorspeise, in der er mit asiatischen<br />
Aromen spielt. Dafür mischt er sein Sesamöl mit Knoblauch und Chili<br />
spicy. Legt karamellisierten Ingwer mit Limetten ein. Serviert in Weißweinessig<br />
und Zucker eingelegten Rettich. Füllt ein Frühlingsröllchen mit<br />
Pastinaken, Ingwer und Knoblauch und geht dann doch noch in seinen<br />
Garten, und verfeinert die Vorspeisenplatte mit Koriander, Ananas-Minze<br />
und Estragon.<br />
Sein Fazit: „Ohne frische Kräuter geht nichts!“
Kleine Asia-Variation<br />
vegetarische Sushi auf<br />
eingelegtem Ingwer,<br />
Frühlingsröllchen<br />
mit Pastinake<br />
auf Sweet Chili Soße,<br />
Melone mit schwarzem<br />
Rettich auf Sojaölgelée<br />
Zutaten und Zubereitung<br />
für 4 Personen<br />
Noriblätter mit grünem<br />
Meerrettich bestreichen,<br />
mit gequollenem Reis<br />
belegen und einrollen.<br />
<strong>Die</strong> Sushirolle in etwa<br />
fingerdicke Scheiben<br />
schneiden.<br />
Pastinake mit Ingwer und<br />
Knoblauch anschwitzen.<br />
1 Prise Zucker dazugeben<br />
und halbgaren.<br />
<strong>Die</strong> Masse in Frühlingsrollenteig<br />
einschlagen und in<br />
siedendem Fett ausbacken.<br />
Schwarzen Rettich in<br />
dünne Scheiben schneiden,<br />
süß-sauer einlegen, mit<br />
der Melone zusammen<br />
zu Rouladen formen und<br />
schneiden.<br />
Weißen Sesam anrösten<br />
und mit Sojaöl auffüllen.<br />
Gelatineblätter unterrühren<br />
und steif werden lassen.<br />
Auf 1 Liter Flüssigkeit 8<br />
Blatt Gelatine verwenden.<br />
Alles auf einem Bananenblatt<br />
anrichten.<br />
11
Andreas Schiele I Salmannsweiler Hof I Salem<br />
„Kräuter und Gewürze sind<br />
die Seele eines jeden Gerichts!“<br />
Salmannsweiler Hof<br />
Gastgeber Andrea und Andreas Schiele<br />
Küchenchef Andreas Schiele<br />
Salmannsweiler Weg 5<br />
D-88682 Salem<br />
+49 (0)7553 / 9212-0<br />
www.salmannsweiler-hof.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.30 bis 13.45 Uhr und 18.00 bis 21.00 Uhr; Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag.<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer <strong>10</strong> Gästezimmer<br />
Der „Salmannsweiler Hof“ liegt mitten in Salem und ist doch abgeschieden. Das Restaurant<br />
ist in einem Seitengebäude des ehemaligen Bauernhofs untergebracht. <strong>Die</strong><br />
Gaststätte ist heimelig, urig - typisch <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong> Landgasthof mit Holzbänken entlang der<br />
Außenwand und Kachelofen.<br />
Der Innenhof des ehemaligen Bauernhofes bietet eine große, sonnige Terrasse, direkt<br />
neben dem Bauerngarten der Schieles, in dem der Küchenchef seine mediterranen Kräuter<br />
züchtet.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 1 Besteck,<br />
Gusto 5 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel,<br />
Varta 1 Diamant,<br />
Feinschmecker 1 F<br />
Es gibt Lebensmittel der Region, vor deren überzeugendem Geschmack<br />
Andreas Schiele kapituliert. „Ich bekomme den Bodenseefisch<br />
absolut frisch, da schmeckt man die frische Qualität des<br />
sauberen Trinkwassers!“ Dann lächelt der Küchenchef und fragt<br />
bescheiden: „Was soll ich da tun? Salz, freilich, dass das Fischfleisch<br />
nicht fad ist. Vielleicht ein bisschen Pfeffer, um den frischen<br />
Fischgeschmack zu unterstreichen. Aber sonst?“ Wer Andreas<br />
Schiele kochen sieht, erfährt welche Kniffe der Mann noch<br />
parat hat, um selbst den natürlichen Ur-Geschmack das feinsten<br />
Fischfilet sanft anzuheben. Sein Tipp: An das frische Felchenfilet<br />
einen Hauch Zitronenthymian. – Mehr nicht!<br />
Schiele ist ein Koch des <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>s. Nur wenige Köche beherzigen ihre<br />
regionale Identität so wie er. <strong>Die</strong> meisten Lebensmittel bezieht er von<br />
den Bauern aus nächster Umgebung rund um seine Küche. Seine Frau<br />
Andrea hat sich in die Reihe der Kräuterlieferanten eingereiht und liefert<br />
frische Blüten von Rosen, Cosmea und Hornveilchen aber auch Zitronenverbene,<br />
Ananassalbei, Zitronenmelisse und edelste Minze zum Dessert<br />
und Apero.<br />
Für die Küche des Sohnes pflegen Ursula und Franz Schiele noch immer<br />
ihren Bauerngarten mit althergebrachten Kräutern wie Schnittlauch,<br />
Liebstöckel oder Krause Peterle und Blattpetersilie, Zitronenmelisse, Estragon<br />
oder Basilikum.<br />
Andreas Schiele hat in der gehobenen Küche sein Handwerk gelernt,<br />
mediterrane Kräuter zählten dort schon früh zum Standard. „Heute<br />
wachsen Rosmarin oder Salbei auch in unseren Breiten“, freut sich der<br />
Küchenchef, der im Sommer einige der Kräuter für die Wintersaison<br />
trocknet. „Denn Kräuter und Gewürze sind die Seele eines jeden Gerichts!“,<br />
sagt er.<br />
Auf der anderen Seite warnt der Küchenchef vor zu viel des Guten. Er<br />
schmunzelt süffisant: „Gute Produkte darf man mit einem Kräutlein<br />
oder Gewürz nur sanft küssen!“ Klingt hochgestochen, trifft aber die<br />
Kochkunst Schieles. Er ist kein lauter Mann, sondern kocht leise und<br />
gewissenhaft. „Man muss den Geschmack der Lebensmittel kennen und<br />
12<br />
den Geschmack der passenden Kräuter und Gewürze am Gaumen haben“,<br />
sagt er, „dann kann man mit wenigen zusätzlichen Aromen den<br />
Ur-Geschmack der Lebensmitteln kitzeln.“ Wichtig für ihn ist, dass sich<br />
die Zutaten nicht in den Vordergrund spielen. „Mit Kräutern den Ur-<br />
Geschmack sanft stärken, das alleine ist die Kunst!“<br />
Doch manchmal büxt Schiele aus seiner regionalen Schiene aus. Dann<br />
greift er zu asiatischen Gewürzen, wie bei seinem Hähnchenbrüstchen<br />
mit Curry-Ingwersauce. Das Hähnchen bezieht er zwar vom <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-<br />
Bauer Heinzler in Kleinstadelhofen, doch für die Sauce greift er zu einem<br />
fruchtigen Curry und gibt mit Ingwer dem Hähnchenbrüstchen eine süßscharfe<br />
Note. „Gerade die Stammgäste nehmen dankbar neue Rezepte<br />
an“, sagt Schiele und gibt zu: „Auch wir in der Küche kochen gerne mal<br />
anders.“<br />
Mit Bodensee-Zander spielt Schiele ebenso gern den Global-Player. Ihn<br />
serviert er auch, statt klassisch mit Sauerampfer und Brunnenkresse, mal<br />
mit der berühmten, scharfen, spanischen Chorizo-Wurst. Sie ist mit Paprika,<br />
Knoblauch und Kolbàsz gewürzt. Schiele gibt dem Zander noch<br />
Kreuzkümmel hinzu und beweist somit, dass er als Koch wahrlich weit<br />
über den Horizont des Salemer Tals zu blicken weiß.<br />
Bei aller Freude, die Gäste mit exotischsten Gerichten immer wieder zu<br />
überraschen, bleibt Andreas Schiele in erster <strong>Lin</strong>ie seiner tiefen Liebe zu<br />
den regionalen Genüssen treu. Hin und wieder bietet er eine Garnelensuppe<br />
mit Zitronengras, oder würzt sein Rotbarbenfilet mit mediterranen<br />
Gewürzen, gibt der Fischsuppe Safran und Fenchelsaat bei, oder<br />
serviert den lauwarmen Spargelsalat mit einem raffinerten Citrus-Chili-<br />
Dressing.<br />
Doch für die meisten seiner Gerichte sieht man ihn, mit seinem Souschef<br />
Mike Kohlbrenner, in den eigenen Kräutergarten flitzen, um frisches<br />
Grün im Bauerngarten zu ernten. Dann verfeinern sie mit Rosmarin ihre<br />
Auberginenscheiben, die Pilze mit Schnittlauch und Blattpetersilie sowie<br />
mit Basilikum und Knoblauch. Basilikum ist das Lieblingskraut des Küchenchefs.<br />
Für den Winter macht er daraus ein Pesto um es zu lagern.<br />
Denn: „Kräuter und Gewürze sind die Seele eines jeden Gerichts!“
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Hähnchenbrüstchen<br />
auf Curry-Ingwer Soße<br />
mit pikantem Gemüse und<br />
feinen Bandnudeln<br />
Zutaten und Zubereitung für 4 Personen<br />
Curry – Ingwer Soße:<br />
1/2 Zwiebel in kleine Würfel geschnitten<br />
½ Apfel in kleine Würfel geschnitten<br />
<strong>10</strong> g Ingwer geschält in kleine Würfel<br />
geschnitten<br />
½ El Rapsöl<br />
Alle Zutaten mit Rapsöl anschwitzen,<br />
mit 24 g Zucker leicht karamellisieren<br />
und mit 5 g Curry Powder bestäuben.<br />
Danach mit 75 ml trockenem Weißwein<br />
ablöschen und <strong>10</strong>0 ml Geflügelbrühe,<br />
<strong>10</strong>0 ml Milch, 200 ml Sahne, 50 ml<br />
Kokosnussmilch auffüllen und kochen<br />
lassen. <strong>Die</strong> Soße im Mixer pürieren und<br />
durch ein Sieb passieren.<br />
Zutaten für das Gemüse:<br />
Je 1 Frühlingszwiebel, Zucchini, Paprika<br />
rot, Paprika gelb, Aubergine<br />
4 Flaschentomaten<br />
von 1 Karotte blanchierte Würfel<br />
Salz, Pfeffer, Sweet – Chili - Soße<br />
4 frische Hähnchenbrüstchen<br />
Den Backofen auf 200 °C vorheizen. <strong>Die</strong><br />
Hähnchenbrüstchen mit Pflanzenfett in<br />
einer Pfanne anbraten und zum Fertiggaren<br />
in den Backofen geben.<br />
Zucchini, Paprika, Auberginen und Tomaten<br />
vierteln und Kernhaus entfernen,<br />
Gemüse in gleichmäßige Würfel<br />
schneiden - Frühlingszwiebel in Ringe<br />
schneiden.<br />
Das Gemüse in einer beschichteten<br />
Pfanne bei milder Hitze leicht anschwitzen.<br />
Nach circa 3 Minuten die Karottenwürfel<br />
und am Schluss die Tomatenwürfel<br />
zugeben. Alles durchschwenken und<br />
mit Salz, Pfeffer und 4 EL Sweet - Chili<br />
- Soße würzen.<br />
Anrichtetipp<br />
Je einen Löffel der Gemüsepfanne auf<br />
jeden Teller geben. <strong>Die</strong> Hähnchenbrüstchen<br />
aus dem Ofen nehmen, tranchieren<br />
und auf dem Gemüse anrichten. <strong>Die</strong><br />
Curry – Ingwer – Soße mit dem Zauberstab<br />
schaumig mixen und mit den Bandnudeln<br />
zum Hähnchenbrüstchen geben.<br />
13
Markus Keller I Landgasthof Keller I Überlingen-Lippertsreute<br />
Würzige Kräuter an schmackhaftem Fisch<br />
Landgasthof Keller<br />
Gastgeber Ruth und Markus Keller<br />
Küchenchef Markus Keller<br />
Riedweg 2<br />
D-88662 Überlingen-Lippertsreute<br />
+49 (0)7553 / 82729-0<br />
www.landgasthofbrauereikeller.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.30 bis 13.30 Uhr und 17.30 bis 21.00 Uhr;<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer <strong>10</strong><br />
Eine herrliche <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Stube, traditionell mit Holzvertäfelung und Kachelofen, trotzdem<br />
helle und freundliche Farben; geschmackvolle, zurückhaltende Dekoration.<br />
Dazu eine natürliche Terrasse unter Kastanienbäumen, direkt neben dem Bauerngarten,<br />
mit unendlicher Sicht in das Salemer Tal und bis nach Heiligenberg.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Empfehlung,<br />
Gault Millau 13 Punkte,<br />
Slow Food Mitglied<br />
<strong>Die</strong> Speisekarte des „Landgasthof Keller“ ist immer für eine<br />
Überraschung gut. Wer Ziege, Stallhase oder auserlesene Innereien<br />
sucht, sitzt hier goldrichtig. Neben gängigen Filets vom<br />
Rind oder Kalb stehen auch Fischfilets auf der Karte. Doch Markus<br />
Keller bietet unter der Rubrik Fisch wieder ganz andere,<br />
herzhaftere Genüsse. Neben den klassischen Bodensee-Felchen<br />
stehen, je nach Fangglück seines Fischers, gebratener und gekochter<br />
Aal oder die schmackhafte Trüsche auf der Speisekarte.<br />
Markus Keller ist ein Exot der etwas anderen Art. Er braucht keine asiatischen<br />
Gewürze oder arabische Aromen, um seine Karte für Feinschmecker<br />
interessant zu gestalten. Keller serviert statt dessen traditionelle<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Gerichte. Ob Ziegeneintopf oder Lammleber, der Küchenchef<br />
des Landgasthofs überrascht immer wieder mit fast vergessenen, althergebrachten<br />
Rezepten. „Ich koche am liebsten mit Lebensmitteln aus<br />
der Region“, sagt er und hat dabei als Slow Food-Koch auch immer die<br />
CO 2<br />
-Bilanz seiner Speisekarte im Auge.<br />
Zu den schmackhaftesten Fischen im Bodensee zählt der Aal. „Keiner<br />
schmeckt so intensiv und hat eine so kräftige Struktur wie dieser Fisch“,<br />
schwärmt Markus Keller. Früher galt er als edler Leckerbissen, heute<br />
findet man ihn in den Küchen rund um den See nur noch selten. Als<br />
Spezialität im hannoverischen Raum wird er vor allem als Steinhuder<br />
Rauchaal und als Aal in Gelee oder Aal grün zubereitet. <strong>Die</strong> Hamburger<br />
Aalsuppe enthält als Zutat Räucheraal. Markus Keller serviert den<br />
schlangenartigen Fisch gerne à la Saltimbocca. „Gerade dieses herzhafte,<br />
schmackhafte Fischfleisch verträgt starke Zutaten und Kräuter“, weiß<br />
er. Mit eigenem luftgetrockneten Schinken und Wildsalbei verfeinert er<br />
die Aalfilets zu einem Sonntagsessen.<br />
Keller verfeinert seine Gerichte am liebsten mit frischen Wildkräutern.<br />
Dafür wandert er durch Wald und Flur und sammelt nebenbei schmackhaftes<br />
Grün. „Wilder Sauerampfer wächst im Frühjahr auf vielen Wiesen,<br />
danach bietet sich wilder Salbei oder Majoran für die herzhaften<br />
14<br />
Fische an.“ Der Küchenchef sucht für seine kräftigeren Fische betont<br />
säuerliche Aromen. <strong>Die</strong> leicht bitteren Kräuter helfen der Verdauung<br />
und heben den Eigengeschmack des Fischs. „<strong>Die</strong> Trüsche lässt sich für<br />
ihn, dank ihres intensiven Geschmacks und festen Fleischs, fast mit Meeresfisch<br />
vergleichen, ebenso der Aal.“ Ein weiterer Vorzug: „Beide Fische<br />
lassen sich fast grätenfrei leicht verspeisen.“<br />
Aal liefert der Bodensee in den Sommermonaten, die Trüsche in den<br />
Wintermonaten. Keller garantiert: „Ich serviere ausschließlich Bodenseefisch.<br />
Wenn ich von dort nichts bekomme, dann Lachsforellen aus einer<br />
Zucht bei Bruckfelden, durch deren Gewässer das frische Wasser der<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Aach fließt.“ Fischimport aus anderen Ländern lehnt er für<br />
seinen Landgasthof ab.<br />
Slow Food-Koch Keller freut sich im Frühling auf den Start der Kräutersaison.<br />
„Dann beginnt mit dem ersten Bärlauch für mich der Spaß in<br />
der Küche.“ Doch er weiß auch in den Wintermonaten mit Zitronengras<br />
und Ingwer, oder Curry und Kreuzkümmel seine <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Produkte zu<br />
verfeinern.<br />
Kräuter, Blüten und Blütenkapern<br />
Im Biergarten des Landgasthofs sitzen die Gäste neben dem Bauerngarten<br />
des Küchenchefs. Sie riechen die Blüten der Kräuter aus dem<br />
Garten und schmecken das frische Grün auf ihrem Teller. Manchmal<br />
auch die Blüten, oder die Blütenkapern. So nennt Keller die eingelegten<br />
Knospen vor ihrem Aufbrechen. „<strong>Die</strong> Gäste probieren, was ich ihnen<br />
serviere“, freut sich Markus Keller und legt zum Beispiel die noch grünen<br />
Schnittlauchblüten in eine leichte Essigmarinade ein. Ebenso beliebt<br />
ist sein Brennnesselkaviar. Aber er serviert auch die blauen Blüten des<br />
Schnittlauchs oder die gelben des Löwenzahns.<br />
<strong>Die</strong> Vielzahl der Kräuter und deren Blüten bieten das ganze Jahr über<br />
die schmackhaften Gewürzzutaten für Keller. Dabei bricht er für den gewöhnlichen<br />
Liebstöckel eine Lanze oder für die Krause Petersilie. Typisch<br />
Keller, traditionelle, bäuerliche Zutaten sind ihm am liebsten.
Zweierlei vom Aal<br />
gekocht an der Gräte mit<br />
Wiesensauerampfer<br />
Gebratene Filets mit luftgetrocknetem<br />
Schinken<br />
vom Hausschwein und<br />
wildem Salbei<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
1,2 kg Aal<br />
¼ l Fischfond<br />
1/8 l Sahne<br />
3 EL geschnittener<br />
Sauerampfer<br />
4 Scheiben luftgetrockneter<br />
Schinken<br />
8 wilde Salbeiblätter<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Das dünnere Ende des Aals in<br />
vier ca. 4-5 cm große Stücke<br />
schneiden, den Rest filetieren,<br />
oder am besten vom Fischer<br />
filieren lassen.<br />
<strong>Die</strong> leicht gesalzenen Aalstücke<br />
in etwas Fischfond weichkochen,<br />
herausnehmen, Fond<br />
reduzieren lassen und mit<br />
Sahne und mit fein geschnittenem<br />
Sauerampfer verfeinern.<br />
<strong>Die</strong> mit Salz und Pfeffer<br />
gewürzten Aalfilets auf beiden<br />
Seiten scharf anbraten, mit<br />
den Salbeiblättern und dem<br />
Schinken belegen und bei<br />
geschlossenem Pfannendeckel<br />
2 Minuten ziehen lassen.<br />
Den gekochten und gebratenen<br />
Aal auf Tellern anrichten<br />
und mit frischen Kräutern<br />
garnieren.<br />
Als Beilage empfehlen wir eine<br />
gute Salzkartoffel vom Kartoffelhof<br />
Störkle oder<br />
eine rahmige Polenta.<br />
Gutes Gelingen!<br />
15
Michael Off I See Hotel Off I Meersburg<br />
Bodensee-Fische und frische Kräuter<br />
See Hotel Off<br />
Gastgeber Elisabeth und Michael Off<br />
Küchenchef Michael Off<br />
Uferpromenade 51<br />
D-88709 Meersburg<br />
+49 (0)7532 / 44740<br />
www.seehotel-off.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 15, Suiten zum See 6<br />
Hell, freundlich und lichtdurchflutet sitzt man im Restaurant, mit Blick durch die große<br />
Fensterfront über die Terrasse auf den Bodensee.<br />
Neu: Das Seeblick-Zimmer für Veranstaltungen und Familienfeiern. Eingerichtet nach<br />
Entwürfen der Patronin und Feng Shui Philosophie.<br />
Auf der Terrasse selbst sitzt der Besucher in einer wahren Seeloge, vor sich die Konstanzer<br />
Bucht und das Schweizer Ufer.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Empfehlung,<br />
Gusto 5 Pfannen,<br />
Varta 1 Diamant,<br />
Schweizer Tafelgesellschaft zum Goldenen Fisch<br />
„Dafür hat man seine Ehre!“, sagt Michael Off engagiert. „Nein,<br />
Felchen aus anderen Seen als aus dem Bodensee kommen mir<br />
nicht in die Pfanne.“ Off ist Mitglied der Tafelgesellschaft zum<br />
Goldenen Fisch und würde als solcher nie und nimmer seinen<br />
Gästen Fischimporte vorsetzen. Der Vorteil: „Bodenseefisch<br />
wächst in natürlicher Umgebung und in sauberstem Wasser auf,<br />
so schmeckt er tatsächlich immer nach wirklich frischem Fisch“,<br />
sagt er und verfeinert ihn nur mit wenig Salz, mildem Pfeffer<br />
und ein paar Kräutern. „Unsere Gäste sollen den See, direkt vor<br />
unserem Hotel, auf ihrem Teller schmecken“. Pur. Sonst nichts!<br />
Michael Off ist ein Purist. Er verwendet beste Produkte und lässt deren<br />
Eigengeschmack wirken. Das gilt für Fisch, wie für Fleisch und erst<br />
recht für Gemüse. Off salzt zurückhaltend, gibt dem Fisch nur hellen,<br />
bzw. milden Pfeffer bei, dem Fleisch eher schärferen, schwarzen Pfeffer<br />
und Piment d‘Espelette oder Chili. Doch er will in erster <strong>Lin</strong>ie den Ur-<br />
Geschmack seiner Lebensmittel servieren. „Den Eigengeschmack sollte<br />
man nicht verfälschen“, rät er, „ein guter Spargel schmeckt wie er<br />
ist herzhaft, oder eine Bio-Karotte sogar leicht süßlich, oder eben ein<br />
Bodensee-Fisch immer frisch.“<br />
Mit Martin Meichle hat Off einen zuverlässigen See-Fischer. Er beliefert<br />
ihn fast jeden Morgen mit seinem frischen Fang. „Dabei haben wir in<br />
der Küche keinen großen Stress“, schmunzelt Off, „Salz und Pfeffer ist<br />
immer da. Dazu nehmen wir die aktuellen Kräuter, die es gerade gibt,<br />
fertig!“<br />
Schwiegervater Heinz ist ein ebenso zuverlässiger Lieferant wie der Fischer.<br />
Opa Heinz bringt das frische Grün direkt aus seinem Garten, aus<br />
dem Hinterland des Bodensees. Ob Petersilie, Schnittlauch, Kerbel oder<br />
Dill. Heinz liefert absolute Bio-Qualität. „Das schmeckt man!“, ist der<br />
Küchenchef überzeugt, „jedes Schnittlauchhälmchen hat eine intensive<br />
Zwiebelfrische, jedes Peterle eine nachhaltige, nussige Note und der<br />
frisch geerntete Dill schmeckt so durchdringend, dass man auch damit<br />
nur zurückhaltend würzen darf.“<br />
16<br />
„<strong>Die</strong> richtige Auswahl an Kräutern, das wird jeden Fisch verfeinern“,<br />
versichert Off. Selbst sein Felchen blau füllt er mit einem Hauch Rosmarin<br />
und Thymian. Alle anderen Fische werden in der Pfanne mit den<br />
klassischen Kräuteraromen und einem Duft von Knoblauch und Olivenöl<br />
gebraten.<br />
Für Gourmets die zu ihrem Fisch Saucen wollen, rührt der Fischkoch<br />
aus seinem Fischfond Kräutersaucen, oder auch Safran-, Kreuzkümmel-<br />
oder Harissa-Sauce an. „Aber“, würde er gerne die Feinschmecker<br />
warnen, „die Saucen sollten den Fischgeschmack nicht erschlagen. So<br />
kann jeder Gast selbst die Intensität bestimmen, mit der er den Fischgeschmack<br />
belegt.“<br />
Ebenso behutsam bearbeitet Off das Fleisch. Er kauft nur bei regionalen<br />
Metzgern ein. Ob <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Kalb oder Allgäuer Weiderind. Off könnte<br />
auch ein Mitglied bei Slow Food sein. Gemüse bezieht er längst vom<br />
Bio-Bauern Müller aus Stetten. Und auch beim Dressing gilt für ihn: „Nur<br />
eine kleine Prise von meinem selbst gemachten Kräutersalz, Pfeffer, wenig<br />
Essig und schließlich eine Handvoll frische Kräuter dazu – und mit<br />
gutem Öl sollte man großzügig sein.“<br />
Weniger ist mehr!<br />
Michael Off hält es mit dem Stararchitekten Ludwig Mies van der Rohe:<br />
Weniger ist meist mehr! Weder auf dem Teller, noch am Gaumen, will<br />
er seinen Gästen zu viele verschiedene Geschmacksrichtungen zumuten.<br />
„Man soll das Wesentliche noch erkennen können“, sagt er, „und vor<br />
allem schmecken.“ Er lässt dem Fisch oder Fleisch genügend Platz und<br />
auch seine vegetarischen Gerichte bestechen durch klare Zutaten ohne<br />
Schnickschnack.<br />
„<strong>Die</strong> Gäste wollen bei uns den See vor ihrer Nase schmecken“, weiß<br />
Off, mehr als die Hälfte seiner Kunden bestellt Fisch. Für alle anderen<br />
bietet die Frischeküche gesundes See-Gemüse vom Biohof und Wild aus<br />
dem Staatlichen Forstwald, oder aber Kalbsbäckle, Rindersteak oder ein<br />
klassisches Schnitzel an.
Kräuter-souffliertes Filet<br />
von der Bodensee-Lachsforelle<br />
Zutaten und Zubereitung für<br />
4 Personen<br />
750 g Lachsforellenfilet ohne<br />
Haut<br />
<strong>10</strong>0 g Sahne<br />
50 g frische Kräuter:<br />
Petersilie, Dill, Basilikum,<br />
Bärlauch, Estragon<br />
Salz und Pfeffer, Cayenne<br />
Butter, Weißwein<br />
Von den Filets flache Stücke<br />
wie Bauchlappen und<br />
Schwanzstück abschneiden,<br />
so dass man 150 g<br />
Abschnitte erhält.<br />
<strong>Die</strong>se mit Salz mixen,<br />
langsam flüssige Sahne und<br />
Kräuter hineinmixen.<br />
Mit Salz, Pfeffer und<br />
Cayenne abschmecken.<br />
In einen Spritzbeutel mit<br />
Lochtülle füllen, und die<br />
Kräuterfarce im Zick-Zack<br />
auf die Lachsforellenfilets<br />
auftragen.<br />
<strong>Die</strong> Filets in eine gebutterte,<br />
feuerfeste Form legen, mit<br />
wenig Weißwein angießen.<br />
Im Ofen bei 150 Grad circa<br />
<strong>10</strong> Minuten garen. Mit einer<br />
Nadel testen, ob der Fisch<br />
innen warm ist. Dazu passt<br />
frischer Blattspinat, Nudeln<br />
und unsere Fischsauce.<br />
17
Isolde Pfaff I Gasthaus Löwen I Altheim<br />
Zwischen Küche und Kräutergarten<br />
Gasthaus Löwen<br />
Gastgeber Familie Pfaff<br />
Küchenchefin Isolde Pfaff<br />
Hauptstraße 41<br />
D-88699 Frickingen Altheim<br />
+49 (0)7554 / 8631<br />
www.loewen.pfaff-altheim.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
ab 18 Uhr, Sonntag 12 bis 14 Uhr;<br />
Ruhetag Sonntag ab 14 Uhr und Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 2 Ferienwohnungen im „Hexenhäusle“<br />
Welch bäuerliche Wirtschaft – von außen. Innen ebenso heimelig und urig, aber doch<br />
ganz anders. Afrikanische Masken, holzgeschnitzte Kunstwerke, bunte Bilder. Ein Sammelsurium<br />
der besonderen Art. Der Mann der Löwen-Wirtin, Franz Pfaff, ist Schreiner,<br />
er war lange Zeit in Afrika, seine Handschrift ist ebenso persönlich und einzig wie die<br />
Isoldes in ihrer Küche.<br />
Im Garten stehen Holztische aus seiner Schreinerei. Man sitzt geschützt unter einer<br />
großen Kastanie, mit Blick auf eine grüne Wiese und genießt den Sonnenuntergang.<br />
Auszeichnungen<br />
Wer abends das „Gasthaus Löwen“ in Altheim besucht, findet<br />
Isolde Pfaff immer in ihrer Küche. Wer tagsüber kommt, findet<br />
sie im Sommer meist in ihrem Garten. „I woiß gar it wo‘s scheener<br />
isch“, sagt sie und meint es tatsächlich so. Damit ist ihr Geheimnis<br />
auch schon verraten. Isolde kocht einfach von Herzen<br />
gern und liebt ihre eigenen Kräuter im Garten. „S‘isch der Duft“,<br />
gesteht sie. Wer sie im Garten besucht riecht die herzhaften<br />
Kräuter, wer sie in der Küche besucht ihre verführerischen Wirkungen.<br />
Tagtäglich schreibt Isolde Pfaff ihre Speisekarte neu. Dabei richtet sie<br />
sich in erster <strong>Lin</strong>ie nach den Ernten der Gemüsebauern rund um ihr<br />
Gasthaus. Nur ein Gericht steht seit Jahr und Tag fest: Gefüllte Lachsforelle.<br />
Gefüllt ist der Edelfisch immer mit Kräutern. <strong>Die</strong>se allerdings ändern<br />
sich stetig im Rhythmus der Natur. Im Frühjahr füllt sie die Edelforelle<br />
mit Wild-Schnittlauch, einem Hauch Bärlauch oder Knoblauchrauke<br />
und dem ersten Estragon. Im Sommer werden die Kräuter stärker, Salbei<br />
und Dill wirken intensiver. „Da muss man einfach sorgfältig dosieren“,<br />
verrät die Kräuterhexe der <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche.<br />
<strong>Die</strong> Lachsforelle zählt zu den Lieblingsfischen der Löwen-Wirtin. „<strong>Die</strong><br />
am See haben ihre Felchen, wir im Hinterland haben unsere Weiher bei<br />
Bruckfelden, durch die die <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er-Aach fließt. Darin tummeln sich die<br />
Lachsforellen.“ Es ist eine Forellenart, deren Filets durch das aufgenommene<br />
Carotinoid einen herrlich rötlichen Schimmer erhalten. Das Fleisch<br />
enthält wenig Fett. Der Fischer bringt Isolde Pfaff die Lachsforellen in<br />
Größen, die nach Ihrer Meinung gerade für eine Person ausreichen.<br />
„Ich brate den Fisch am Stück, ganz!“, beharrt Isolde auf die einfachste<br />
Zubereitungsform. „Nicht weil es so einfacher zum braten wäre“, winkt<br />
sie schmunzelnd ab, „nein! Aber so schmeckt er am besten.“<br />
ausgenommenen Laib der Lachsforelle. „Und dann ab in meine Lieblingspfanne“,<br />
sieht man der Küchenchefin ihre noch immer währende<br />
Freude am Gelingen des schmackhaften Gerichts an.<br />
„Nicht zu lange“, warnt sie und schaut dem Fisch zu, wie er sich in dem<br />
heißen Butterfett kross verfärbt und genießt dabei den Duft des frischen<br />
Fischfleischs und der Kräuter, wobei sich die ätherischen Öle mit den<br />
zarten Filets vermählen. „Ich brate ihn ein bisschen länger, als ich ihn für<br />
mich braten würde“, sagt sie. Isolde liebt die Fischfilets glasig. „Doch für<br />
meine Gäste muss ich einen Tuck mehr geben.“<br />
Es gibt Kunden, die fahren nur wegen dieser frischen Lachsforelle nach<br />
Altheim. „Und wegen der Kräuter!“, wirft Isolde ein. „Gerade in den<br />
warmen Monaten schmeckt man die Stärke und Intensität des Grüns“,<br />
sagt sie. „Im Frühling frischer Schnittlauch aus dem eigenen Garten auf<br />
einem Butterbrot, mmh...“<br />
Kräuterhexe und Gemüsefee<br />
Isolde Pfaff hat ohne Zweifel eine grüne Hand. Sie ist mit ihrem Garten<br />
verwachsen. Ohne frisches Grün will sie nicht kochen. Ihre eigenen<br />
Kräuter reichen ihr bei weitem nicht aus. Doch sie kennt die Gemüsebauern<br />
des Salemer Tals. Bei den Bio-Bauern bezieht sie, je nach Saison,<br />
ihre Steckrüben, Bohnen oder Karotten. Denn im Löwen gibt es fast kein<br />
Gericht ohne frisch zubereitetes Gemüse. Im Frühling beginnt es mit<br />
Leipziger Allerlei, frischem Spargel, Erbsen, Karotten und Kohlrabi. Zum<br />
Pfeffersteak serviert Isolde Bohnen mit Bohnenkraut, zum Lammfilet frischen<br />
Blattspinat. Zu Ihren Fleischgerichten im Sommer junges Kraut<br />
und im Winter Rotkraut. Isolde Pfaff ist nicht nur die Kräuterhexe der<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche, sie ist auch ohne Zweifel die Gemüsefee.<br />
Nur mit einer Prise Salz und etwas Pfeffer bestäubt sie den Fisch, mehliert<br />
ihn auf beiden Seiten. „Damit die Haut schön knusprig wird“. Und<br />
dann steckt sie, die eben im Garten frisch geernteten Kräuter, in den<br />
18
Mit Kräuter gefüllte<br />
Lachsforelle<br />
Zutaten und Zubereitung<br />
für 4 Personen<br />
4 kleine Lachsforellen<br />
Salz, Pfeffer, etwas Mehl<br />
Kräuter je nach Saison<br />
z.B. Petersilie, Dill, Salbei<br />
Butterfett<br />
Lachsforellen von innen<br />
und außen salzen und<br />
pfeffern, in Mehl wenden.<br />
Danach die Kräuter in den<br />
Bauch vom Fisch stecken.<br />
In heißem Butterfett von<br />
beiden Seiten 3-4 Minuten<br />
knusprig braten.<br />
19
Alexandra Reck I Reck‘s Hotel I Salem-Neufrach<br />
Den Gaumen mit frischen Kräutern kitzeln<br />
Reck‘s Hotel Restaurant<br />
Gastgeber Familie Reck<br />
Küchenchefin Alexandra Reck<br />
Bahnhofstraße 111<br />
D-88682 Salem-Neufrach<br />
+49 (0)7553 / 201<br />
www.recks-hotel.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr; Donnerstag ab 17 Uhr;<br />
Ruhetag Mittwoch und Donnerstagmittag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 18 Zimmer und 2 Appartements<br />
Wer es rustikal liebt, wählt die „ Hans-Thoma-Stube“, die „Salemer - Stube“ präsentiert<br />
sich edel und festlich. Für besondere Anlässe bietet sich der „Rote-Salon“.<br />
Auf der von Platanen beschatteten Gartenterrasse genießt der Gast<br />
den mediterranen Zauber des bodenseenahen Salemertals. Gäste, die die Ruhe<br />
schätzen, sind hier bestens aufgehoben. Verwöhnt und bedient von den Reck‘s Damen:<br />
Annette, Christine und Alexandra.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 2 Bestecke,<br />
Schlemmer Atlas 2 Bestecke,<br />
Varta 2 Bestecke<br />
<strong>Die</strong>se Frau hat ein besonderes Händchen. Was immer Alexandra<br />
Reck kocht, schmeckt nach frischen Kräutern und Gewürzen. Ob<br />
Fleisch oder Fisch, sie brät die Filets, lässt sie kurz ruhen und legt<br />
sie nochmals in die heiße Pfanne zu Knoblauch, Rosmarin oder<br />
Thymian und Butter. „Das gibt den letzten Pfiff“, schmunzelt<br />
Alexandra Reck, „das kitzelt am Gaumen!“, sogar beim Dessert.<br />
Der Feinschmecker dankt es ihr. Sie würzt kräftig, aromatisiert<br />
herzhaft und das nur mit schmackhaften Kräutern und natürlichen<br />
Gewürzen.<br />
In der Küche am Pass stehen die frischen Kräuter. <strong>Die</strong> Knödel mit Pfifferlingen<br />
sind angerichtet, Annette Reck, die Restaurantleiterin, steht bereit<br />
die Teller heiß zu servieren. Alexandra krönt die Knödel noch schnell<br />
mit goldgelb gerösteten Brotbröseln und frischem, grünen Liebstöckel.<br />
Doch den wahren Kräutergeschmack tragen die Knödel längst in sich.<br />
Mit Schnittlauch und Blattpetersilie hat sie den Brotteig gewürzt, die<br />
Pfifferlinge mit Peterle, Rucola und Liebstöckel. „Kräuter bestimmen<br />
den Geschmack der Gerichte“, sagt die Küchenchefin, „sicher könnte<br />
man auch ohne Kräuter kochen, aber es würde sehr fad schmecken.“<br />
Auf Rosmarin, Thymian, Schnittlauch & Co will sie nicht verzichten. „<strong>Die</strong><br />
Auswahl der Kräuter geben jedem Gericht seine eigene Note.“<br />
„Schnittlauch trägt eine zwieblige Würze in sich; Minze eine frische und<br />
kühlt.“ Für Alexandra Reck sind die Kräuter voller Gewürzaromen; Wurzelpetersilie,<br />
Sellerieblätter und Pastinaken stecken voller Würzstoffe,<br />
die sie zu nutzen weiß. „Gerade Salbei und Koriander, das sind sehr<br />
intensive und starke Kräuter, da muss man aufpassen, dass man die Gerichte<br />
nicht überwürzt.“<br />
Auf der Terrasse des Hotels duften die Kräuter, manche erntet Alexandra<br />
im eigenen Garten, die meisten aber lässt sie sich vom Demeterhof Günter<br />
liefern. „Kurze Wege garantieren frisches Grün, das sieht man den<br />
Kräutern an und schmeckt es!“ Bewusst setzt sie Oregano und Estragon<br />
bei fettigeren Speisen ein. „Das sind auch Heilpflanzen, die der Verdauung<br />
helfen.“ Ebenso Beifuß am Gänsebraten oder Borretsch, Bohnenkraut<br />
und Brunnenkresse an herzhaftem Fisch. Den duftig, blühenden<br />
20<br />
Lavendel erntet sie für ihr Dessert. Dabei kocht sie den ganzen Stängel<br />
in Milch, um das volle Aroma einzufangen.<br />
<strong>Die</strong> schmackhafte Balance der verschiedenen Aromen zu einem runden<br />
Geschmack ist die Kunst. „Das Spiel zwischen Säure, Süße, Schärfe, Bitter<br />
und Salz braucht Erfahrung“, weiß Alexandra Reck. Manchmal sind<br />
es nur Nuancen. Im ungarischen Gulasch etwas Orangenschale und Zitronenschale.<br />
„Das vermittelt eine besondere Frische!“<br />
In den Wintermonaten sucht Alexandra für ihre Kräuter in exotischen<br />
Gewürzen Ersatz. Dann bestreut sie mit Limonenpfeffer die Bodensee-<br />
Fische, gibt zum Rehbraten Piment und Nelken, an den Aprikosenkompott<br />
Zimt und an die Karotten Vanille. Statt Zitronenthymian nutzt sie<br />
asiatisches Zitronengras und mit Ingwer gibt sie der geräucherten Entenbrust<br />
eine interessante Schärfe.<br />
Ein Hauch Nouvelle Cusine<br />
Sie verliert nicht viele Worte über ihre Kochkunst und doch zählen ihre<br />
Gerichte zum Feinsten, was im <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong> serviert wird. Sie hatte schon von<br />
Anbeginn ihrer Karriere Talent. Altmeister Alfred Klink, im legendären<br />
Colombi in Freiburg, schickte sie in weitere renommierte Sterneküchen.<br />
Heute kocht Alexandra Reck diese perfekte Mischung der französischbadischen<br />
Kochkunst immer mit einem Hauch Nouvelle Cuisine.<br />
Ob Wild, Fisch, Rind - die Küchenchefin im „Reck’s“ kocht am liebsten<br />
mit regionalen Lebensmitten – „weil die immer frisch sind!“ - und weiß<br />
diese auf kunstvollem Niveau mit viel Handarbeit und Können zu verfeinern.<br />
Hausgemachte Fischterrine von Lachs und Forelle, hausgemachte<br />
Felchenmatjes oder Jakobsmuscheln auf Currychinakohlgemüse verraten<br />
schon bei den Vorspeisen ihr Können.<br />
<strong>Die</strong> Klassiker sind Kalbsrahmgoulasch, Wiener Schnitzel, Entenbrust mit<br />
Rosmarinjus, Bodenseefelchenfilet auf Zitronennudeln. Kalbsmedaillons,<br />
Rinderfiletstreifen oder Rehmedaillon , je nach Jägerglück, machen im<br />
„Reck’s“ auch einen Werktag zu einem Festtag.<br />
Ihre Schwestern Annette Reck und Christine Klotz unterstützen Alexandra<br />
in ihrer Menüauswahl. Dadurch ist die Vielfalt garantiert.
Passionsfruchtmousse<br />
mit Lavendel, Vanillesauce<br />
und Erdbeeren<br />
Zutaten für 5 Personen<br />
140 g Passionsfruchtmark<br />
20 g Zucker<br />
2 Blatt Gelatine<br />
2 Eigelb<br />
30 g Zucker<br />
200 g geschlagene Sahne<br />
Lavendelsoße<br />
1/4 l Sahne<br />
1/4 l Milch<br />
<strong>10</strong>0 g Zucker<br />
1 Vanilleschote<br />
Lavendelzweige<br />
nach Geschmack<br />
Mit 400 g<br />
süßen Erdbeeren<br />
oder Beeren<br />
der Saison anrichten<br />
21
Christian Klemm I Hofgut Lugenhof I Owingen<br />
Cross-over-Küche mit internationaler Brigade<br />
Hofgut Lugenhof<br />
Gastgeber Christian Klemm<br />
Küchenchef Christian Klemm<br />
Alte Owinger Straße 93<br />
D-88696 Owingen<br />
Tel +49 (0)7551 / 830414<br />
www.hofgutlugenhof.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Montag, bei schönem Wetter, <strong>Die</strong>nstag bis Sonntag durchgehend geöffnet.<br />
Januar und Februar geschlossen<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Der Gastraum des „Hofgut“ vermittelt gediegene Sonntagsstimmung.<br />
Man sitzt in dem Restaurant, wie in der für Hofgut-Besitzer guten alten Zeit.<br />
Wer hier einkehrt, darf sich für ein paar Stunden als Hofherr fühlen.<br />
Wer auf der Terrasse sitzt, fühlt sich wie ein König. Vor ihm die grüne Fläche<br />
des Golfplatzes, unter ihm schimmert der See und in der Ferne die Schneespitzen<br />
der Alpen.<br />
<strong>Die</strong>se Kresse ist ein Hype. Der Geschmack verleiht den Gerichten<br />
einen angenehm exotischen Touch. Sakura Kresse hat den Geschmack<br />
von Radieschen, die bestechend tiefrote Farbe verleiht<br />
den Speisen eine asiatische Note. <strong>Die</strong> Gerichte erhalten durch<br />
die Kresse einen frischen, pikanten Geschmack. Christian Klemm<br />
verwendet die Kresse gerne für seine Fischspeisen. Dann lacht<br />
er schelmisch: „Damit kann man auch die schwäbischen Gerichte<br />
kitzeln.“<br />
Beim Thema Kräuter und Gewürze winkt Christian Klemm ab. „Da kann<br />
ich ein Buch füllen“, sagt er frech. Doch das nimmt man ihm schnell ab,<br />
wenn er von seinen Kochstationen erzählt. <strong>Die</strong> Klassiker der heimischen<br />
Kräuter kennt er von seiner Oma, die mediterranen Kräuter hat er in<br />
seiner Lehrzeit kennen gelernt, dazu die exotischen Asia-Kräuter und<br />
Gewürze auf seinen Stationen auf den Philippinen und in Thailand.<br />
Garam Masala, Bockshornkleesaat, Chili-Fäden, Curry-Thai, Galgantwurzel<br />
gemahlen, Ingwerwurzel, Kardamomfrüchte, Koriander-Blätter,<br />
Kurkuma, Kubeben-Pfeffer, grüner Thai-Curry oder eben Sakura-Kresse,<br />
das sind nur einige der Kräuter und Gewürze, mit denen der Chefkoch<br />
im Lugenhof gerne spielt. Klemm greift in das gefüllte Repertoire des<br />
kulinarischen Weltenbummlers und kreiert in seiner kleinen Küche des<br />
„Lugenhof“ ein Gericht nach dem anderen. Steinbutt in der Oliven-Limonen-Kruste,<br />
ein mit Salbei parfümiertes Rückenfilet vom Springbock<br />
mit frischen Pfifferlingen oder Vitello Tonnato an grünem Spargelsalat,<br />
Stielkapern und feine Thunfischcreme mit Limetten – das sind typische<br />
Klemm-Klassiker.<br />
Nach wie vor bummelt Christian Klemm einmal im Jahr durch asiatische<br />
Küchen. Neugierig kocht er dabei auf den Philippinen, meist auch in ihm<br />
bekannten Restaurants. So bleibt seine Küche immer auf internationalem<br />
Niveau, immer auf aktueller Höhe. Kevin Katzer ist ihm dabei über<br />
den Weg gelaufen, sein Souschef, sowie Cherry-Ann „Sakura“.<br />
„Bei uns geht´s international zu“, sagt Klemm, dessen Speisekarte ein<br />
Spiegel seiner Cross-over-Leidenschaft ist: An das Kalbskotelett gibt er<br />
Wildkräuter Gewürzbutter, an die Saiblinge Limetten und Kräuter-Blü-<br />
22<br />
ten- Meersalz oder an seine Saubäckle geschmort in Merlot, Pfifferlinge.<br />
Doch gleichzeitig würzt er mit Chili, Curry oder Ingwer seine Gerichte,<br />
wie zum Beispiel seine Tom Yam vom Spargel im Glas serviert.<br />
Tom Yam ist eine heiße, sauer-scharfe Suppe. Doch wenn Christian<br />
Klemm sie auf der Basis mit <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>er Spargel kocht, dann eröffnen sich<br />
dem Feinschmecker ganz neue Geschmacksvariationen. Man schmeckt<br />
den Spargel intensiver, weil die Schärfe der Suppe dank Chili die Zunge<br />
schärft. Gleichzeitig gibt Zitronengras der heißen Brühe eine Frische,<br />
und Kaffirblätter (Zitronenblätter) einen runden Geschmack.<br />
Christian Klemm will Spaß, beim Essen wie beim Kochen. Seine Chilipaste<br />
ist teuflisch scharf, und gleichzeitig diabolisch süß. Nur einen Hauch<br />
gibt er in seine Tom Yam Suppe, dazu ein Tamarindenmousse. „Das gibt<br />
der Brühe eine herrliche Säure und macht die Suppe cremig ohne Sahne,<br />
dafür nehme ich lieber Kokosmilch.“ - Typisch Klemm.<br />
Dorade mit Ingwer und Rosmarin vom Grill und Sakura-Kresse
Pulpo vom Grill asiatisch à la Klemm<br />
23
Rudi Öxle I Öxle’s Schwanenstüble I Markdorf<br />
Schuhbeck´s Gewürze sind nicht alles –<br />
Kräuter braucht es trotzdem<br />
Restaurant Öxle‘s Schwanenstüble<br />
Gastgeber Familie Öxle<br />
Küchenchef Rudi Öxle<br />
Marktplatz 3<br />
D-88677 Markdorf<br />
+49 (0)7544 / 91 38 82<br />
www.schwanenstueble.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>10</strong> bis 14.30 Uhr und 17 bis 24 Uhr;<br />
Ruhetag Mittwoch<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Eine typische Stadtwirtschaft, meist belebt und gut besetzt, mit Stammtisch.<br />
Davor eine sonnige Terrasse, fast mitten auf dem Marktplatz, nach dem Einkauf<br />
Treffpunkt der Markdorfer Bürger.<br />
Rudi Öxle kommt aus einem Bauernhaus im Salemer Tal. Wenn<br />
seine Mutter kochte, ging sie in den Garten und holte Kräuter.<br />
„So ähnlich mach ich das heute noch“, sagt der Küchenchef des<br />
„Schwanenstüble“, „nur statt in meinen eigenen Bauerngarten<br />
fahre ich auf den Andreashof in Überlingen-Deisendorf.“ In dem<br />
Demeter-Betrieb holt sich Öxle seinen Estragon, Kerbel, Schnittlauch<br />
oder Petersilie. Öxle ist ein Traditionalist. Er kocht gradlinig<br />
und schnörkellos. Seine Gewürze sind in erster <strong>Lin</strong>ie Salz und<br />
Pfeffer und dazu die typischen Kräuter aus dem althergebrachten<br />
Bauerngarten.<br />
„Sicher kann man auch ohne Kräuter kochen“, winkt Rudi Öxle ab,<br />
„aber ich will es nicht!“ Öxle macht kein Buhei aus seiner Kochkunst, er<br />
ist einfach ein Verfechter der klassischen badischen Küche und so kocht<br />
er auch. Natürlich gibt er frischen Schnittlauch an die Flädlesuppe, nachdem<br />
er die Rinderkraftbrühe zuvor schon mit Liebstöckel gewürzt hat.<br />
Den Tomatensalat verfeinert er mit Basilikumblättern. <strong>Die</strong> Lammkoteletts<br />
bestreut er mit Kräutern der Provence. „Das ist doch ganz normal“,<br />
sagt er und schnippelt Estragon, Petersilie, Koriander und Zitronenmelisse.<br />
„Das ist das Grün für unsere Kräuterbutter.“ Ebenfalls für Öxle<br />
ganz normal, dass man diese selbst zubereitet. „<strong>Die</strong> gekaufte schmeckt<br />
nicht!“, hat er entschieden und macht Kräuter- oder Knoblauchbutter<br />
immer frisch. Ein gutes Steak braucht eine gute Kräuterbutter und Weinbergschnecken<br />
sollen in der besten Knoblauchbutter schwimmen.<br />
Rudi Öxle ist ein Koch des alten Schlags. <strong>Die</strong> raffinierten Convenience<br />
der Lebensmittelindustrie interessieren ihn nicht. „Wenn ich auf dem<br />
Andreashof bin und die Kräuter rieche, dann weiß ich, warum ich Koch<br />
bin und freue mich schon darauf das frische Grün in meiner Küche zu<br />
verarbeiten.“<br />
Im Frühling schlägt das Herz eines jeden Kochs höher, das frische Grün<br />
verändert die Speisekarte der <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Köche. Bärlauchsuppe ist obligatorisch.<br />
Öxle hält an dem frischen Grün auch den Sommer über fest<br />
und serviert eine Kräutercremesuppe, mit den jeweils aktuellen Kräutern<br />
der Saison. „Wichtig ist, dass die Mischung stimmt“, warnt er und<br />
24<br />
verwendet nur milde Kräuter, „die vertragen sich zusammen in einem<br />
Suppentopf.“<br />
Zum Fisch greift Öxle zu Zitronenmelisse und Zitronenthymian, Blattpetersilie<br />
und wieder Kerbel. Ohne Zweifel sein Lieblingskraut. „Weil es so<br />
würzig-süßlich ist und einen Hauch Fenchel verbreitet.“<br />
Kräftigere Kräuter wie Rosmarin setzt Öxle für kräftiges Fleisch ein, das<br />
er gerne auch mit einer Gewürzmischung bestäubt. „Salzen, pfeffern<br />
und würzen muss man ein Fleisch, bevor man es brät“, wiederspricht<br />
der Küchenchef jeder anderen Theorie, „von wegen zäh!“, lacht er und<br />
greift zu einer Fertig-Mischung, die er bei seinem Freund Alfons Schuhbeck<br />
jedes Jahr in München selbst abholt. Meersalz, Knoblauch, Ingwer,<br />
Koriander, Kurkuma, Fenchel, Thymian, Bohnenkraut, Majoran, Oregano<br />
und Rosmarin führt der Fernseh-Koch darin zusammen. Öxle schwört<br />
darauf und auch auf seinen Freund, den er noch aus gemeinsamen Tagen<br />
in München kennt.<br />
„Doch auch Alfons´ Gewürz ist nicht alles“, sagt Öxle, „zum Ende muss<br />
man auch den Braten mit frischen Kräutern zieren.“ Auch im Winter.<br />
Da greift wieder ein alter Trick seiner Mutter. „Im Keller bei 4 Grad und<br />
hoher Feuchtigkeit kann man frisches Grün lange lagern …“.<br />
Lachsforellenfilet pochiert mit frischen Kräutern
Lammrückenfilet<br />
in Kräuterkruste<br />
Zutaten und für 4 Personen<br />
<strong>10</strong>0 g Weißbrot ohne Rinde<br />
3 Knoblauchzehen<br />
Kräutermischung nach Saison<br />
z.B. Bärlauch, Petersilie,<br />
Schnittlauch<br />
80 g Butter<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
800 g Lammrücken<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
<strong>10</strong>0 ml Rotwein<br />
<strong>10</strong>0 ml Lammfond<br />
1 EL mittelscharfer Senf<br />
Alufolie<br />
Zubereitung<br />
Das Weißbrot würfeln.<br />
<strong>Die</strong> Knoblauchzehen schälen.<br />
Brotwürfel, Kräuter und<br />
Knoblauch im Mixer zerkleinern.<br />
<strong>Die</strong> Butter zugeben<br />
und die Masse mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
Den Lammrücken mit Salz<br />
und Pfeffer einreiben.<br />
In einem Bräter das Öl<br />
erhitzen und das Fleisch<br />
darin rundherum circa 5<br />
Minuten (rosa) anbraten.<br />
Den Lammrücken aus dem<br />
Bräter heben, in Alufolie<br />
einschlagen und 5 Minuten<br />
ruhen lassen. Das Bratenfett<br />
abgießen. Den Bratensatz<br />
mit dem Rotwein ablöschen<br />
und mit dem Lammfond<br />
auffüllen. Alles gut verrühren<br />
und die Sauce einkochen<br />
lassen. Mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Den Lammrücken aus der<br />
Folie nehmen und den Bratensaft<br />
in die Sauce rühren.<br />
Eine Seite des Rückens mit<br />
Senf bestreichen und die<br />
Kräutermasse darauf verteilen.<br />
Unter dem Backofengrill<br />
goldbraun überbacken und<br />
mit der Sauce servieren.<br />
25
Andreas Popp I Konditorei Popp I Überlingen<br />
Mit Kräutern zu süßen Verführungen<br />
Konditorei Popp<br />
Gastgeber Familie Popp<br />
Konditormeister Andreas Popp<br />
Hochbildstraße 23<br />
D-88662 Überlingen<br />
+49 (0)7551 / 4532<br />
www.konditorei-popp.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 8.30 bis 17.30 Uhr;<br />
Ruhetag <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Viel Licht fällt durch die großen Scheiben des neuen „Kaffeehaus Popp“.<br />
<strong>Die</strong> langen Eichentische auf den Eichendielen fallen kaum ins Gewicht. Eine Verkaufstheke<br />
verführt mit frisch duftenden Kuchen, Torten, Desserts, Sahneteilchen,<br />
Pralinen und für zwischendurch auch mit Herzhaftem und Salzigem.<br />
Auf der Terrasse, vor dem Kaffee, schmeckt der Espresso als läge Überlingen in Italien.<br />
Auszeichnungen<br />
Mitglied bei Slowfood<br />
Was für den Koch das Salz in der Suppe, ist für den Konditor<br />
der Zucker im Kuchen. Trotzdem nutzt der Koch auch Zucker um<br />
Saucen zum runden Geschmack zu führen, wie der Konditor auch<br />
Salz verwendet, um seinen Mürbeteig abzurunden. So gleicht<br />
der Gewürzschrank des Überlinger Konditormeisters Andreas<br />
Popp dem seiner <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong> Köche-Kollegen. Mit Chili verfeinert er<br />
seine Schokoladen-Pralinen, die Asia-Praline baut er mit Curry<br />
und Ingwer zusammen, oder sein Pfirsich-Dessert gar mit Rosmarin.<br />
Jedes Kind kennt das Lied: Backe, backe Kuchen … Safran macht den<br />
Kuchen gel. Aber gerade Safran ist so ziemlich das einzige Gewürz, das<br />
Andreas Popp in seiner Konditorei und Confiserie garnicht führt. „Das<br />
war wohl früher ein Hilfsmittelchen“, schmunzelt er, „wir backen heute<br />
den Kuchen lieber mit frischem Eigelb.“ Doch Gewürze aus aller Herren<br />
Länder gehörten schon immer in jede deutsche Backstube. Zimt, Sternanis,<br />
Kardamom, oder Anisöl sind dabei die Klassiker. „Und mit Chili<br />
haben schon die Mayas ihre Schokolade verfeinert“, erinnert Popp.<br />
<strong>Die</strong> Kunst des Konditormeisters ist – wie auch die des Kochs – das Spiel<br />
mit den Aromen. „Nur Süß geht nicht!“, ist die Regel der feinen Kuchenbäcker.<br />
Der Gaumen fordert Gegensätze und einen runden Geschmack.<br />
Ohne Salz würde Brot nicht schmecken, ohne Fruchtsäuren<br />
kein Obstkuchen. „Wenn wir die süßen Stücke nur mit süßen Zutaten<br />
zusammenstellen, fehlt der Spaß am Gaumen“, weiß Popp, „ein Spritzer<br />
Zitrone im Vanilleeis macht es frisch, ein Löffel Passionsfruchtgelee<br />
im Mangomousse macht es rund, oder ein bisschen Zitronenabrieb zur<br />
Banane schenkt ihr einen Hauch Exotik.“<br />
<strong>Die</strong> Kunst ist das Gleichgewicht zwischen Säure und Süße, Schärfe und<br />
Leidenschaft zu halten. „Nur süß sättigt schnell. Geschmack lebt von<br />
Kontrasten“, sagt Popp. <strong>Die</strong> Kunst seiner Versuchungen ist der schmackhafte<br />
Ausgleich der extremen Aromen, die den Feinschmecker unwillkürlich<br />
zu einem weiteren Bissen verführen. „Das muss man abschme-<br />
26<br />
cken, wie der Koch seine Saucen. <strong>Die</strong> natürlichen Säuren der Früchte<br />
sind dabei sehr wichtig, sie harmonisieren stets das Spiel der Aromen.“<br />
Auch Kräuter gehören zu den Zutaten einer feinen Konditorei. Pfeffrige<br />
Minze Blätter kontrastieren die Süße der Erdbeeren oder mit Rosmarinaromen<br />
verfeinert Pop sein Pfirsichdessert. „Das schenkt dem heimischen<br />
Obst einen Hauch provenzalische Sommerfrische.“<br />
Ein klassisches Kaffeehaus<br />
So ist es Andreas Popp vorgeschwebt. Seit diesem Jahr ist sein Traum<br />
wahr geworden. Am Morgen sitzen die ersten Besucher vor ihren Kaffeetassen,<br />
genießen ein Croissant oder ein Müsli und lesen die Tageszeitung.<br />
Später kommen die ersten Hausfrauen mit ihren Kindern, Trinkschokoladen<br />
werden serviert und dazu die ersten süßen Verführungen.<br />
Gegen Mittag kommen Gäste, die einen Bodensee-Secco zum Apero<br />
bestellen, Popp bietet dazu eine herzhafte Quiche. <strong>Die</strong> Gäste unterhalten<br />
sich, lesen Magazine oder treffen sich nach dem Mittagessen zu<br />
Kaffee und Kuchen. „Ein klassisches Kaffeehaus“, strahlt der Konditormeister,<br />
„das war mein Wunsch.“<br />
Wer in Überlingen einfährt, stolpert seit <strong>Jahre</strong>sbeginn in der Hochbildstraße<br />
in die gute Stube. Popp – der Schriftzug garantiert feinste Edelprodukte.<br />
<strong>Die</strong> Einrichtung ist bestechend. Viel Eiche, Steinfließen und<br />
Glas. Alles natürliche Produkte – Synonym der Zutaten in der Backstube.<br />
Gewachsene Tradition ist in dem neuen Kaffeehaus zuhause. Ein drei<br />
Meter langer Holztisch führt zu den Anfängen der Popp´schen Backkunst.<br />
Senior Günter Popp ist vor einem halben Jahrhundert als gebürtiger<br />
Franke über diese Holzdielen in seine Backstube gegangen. Der<br />
Kettensteg in Nürnberg ist heute berühmt, doch die Holzdielen der fast<br />
200 <strong>Jahre</strong> alten Brücke mussten ausgetauscht werden. Andreas hat sie<br />
sich besorgt und sozusagen als Reminiszenz an die Backkunst seines Vaters<br />
in seinem neuen Kaffeehaus eingebaut. Jetzt sitzen die Überlinger<br />
an dem Holztisch der legendären Nürnberger Brücke und genießen die<br />
traditionelle Konditorkunst der Überlinger Confiserie Popp.
Blondes Schokoladenmousse<br />
mit Rosmarin<br />
und geschmelzten Pfirsichen<br />
für 2 Personen<br />
Zutaten:<br />
2 reife Pfirsiche<br />
20 g Brauner Zucker<br />
30 g Butter<br />
frischer Rosmarin<br />
Löffelbisquits<br />
Zubereiten<br />
Pfirsich kurz in heißem Wasser<br />
pochieren und schälen. In Streifen<br />
schneiden und in der Pfanne mit<br />
Butter, Zucker und einigen frischen<br />
Rosmarinblättern weich dünsten. Iin<br />
einem Sieb abkühlen und die Rosmarinblätter<br />
wieder entfernen.<br />
Sud zum Tränken der Löffelbisquits<br />
auffangen!<br />
Blondes Schokoladenmousse<br />
Zutaten:<br />
80 g Milch<br />
25 g Brauner Zucker<br />
2 Eigelb<br />
3 g frische Rosmarinblätter gehackt<br />
60 g weiße Schokolade<br />
60 g Vollmilch Schokolade zusammen<br />
schmelzen 40°C<br />
300 g Sahne cremig geschlagen<br />
2 Blatt Gelatine<br />
Zubereiten<br />
Milch mit den fein gehackten Rosmarinblättern<br />
kurz aufkochen und<br />
3 min ziehen lassen.<br />
Eigelb und Zucker in einer runden<br />
Schüssel etwas schaumig rühren.<br />
<strong>Die</strong> etwas abgekühlte, abgesiebte<br />
Rosmarinmilch zugeben und auf<br />
dem Wasserbad mit dem Schneebesen<br />
aufschlagen und zur Rose<br />
abziehen.<br />
<strong>Die</strong> in kaltem Wasser eingeweichte<br />
Gelatine zugeben und in der Masse<br />
auflösen.<br />
Dann die geschmolzene Schokoladenmischung<br />
unterziehen.<br />
Zuletzt die cremig geschlagene Sahne<br />
unter die lauwarme Masse heben.<br />
Anrichten<br />
Löffelbisquits mit dem Sud bestreichen.<br />
Schokoladenmousse auf einen Teller<br />
oder in einem Glas mit den geschmelzten<br />
Pfirsichen und den Löffelbisquit<br />
nach Belieben anrichten.<br />
27
Simon Metzler I Hotel Restaurant Bürgerbräu I Überlingen<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Genüsse mit Asia-Gewürzen<br />
Hotel Restaurant Bürgerbräu<br />
Gastgeber Familie Metzler<br />
Küchenchef Simon Metzler<br />
Aufkircherstraße 20<br />
D-88662 Überlingen<br />
+49 (0)7551 / 92740<br />
www.buergerbraeu-ueberlingen.com<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Freitag 17.30 bis 21 Uhr<br />
Samstag und Sonntag 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr<br />
Ruhetag Montag und <strong>Die</strong>nstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 12<br />
Es ist eines der schönsten Fachwerkhäuser im alten Dorf der ehemaligen Reichsstadt<br />
Überlingen. Innen ist das altehrwürdige Restaurant neu gestaltet, aber den Charakter<br />
der guten Stube haben Gastraum und Nebenzimmer behalten. <strong>Die</strong> Modernisierung<br />
interpretiert architektonisch zurückhaltend den modernen und internationalen<br />
Anspruch, den Simon Metzler auch seinen Gerichten verleiht.<br />
Simon Metzler passt in keine Schublade. Dazu ist er als Koch viel<br />
zu neugierig und kreativ. Je nach seinen Gelüsten strotzt die Karte<br />
vor mediterranen Gerichten der Cucina Casalinga, der traditionellen<br />
Landküche Italiens, die dank schmackhafter, genuiner<br />
Gerichte ohne viel Zubereitungsakrobatik auskommt. Oder aber<br />
er verführt mit seinen kunstvollen Kreationen und kontrastreiche<br />
Aromen der asiatischen Küche, oder er serviert ganz klassisch<br />
ein badisches Schmorgericht. Wobei ganz klassisch selten<br />
stimmt, denn irgendeinen besonderen Pfiff gibt er meist auch<br />
dem traditionellsten Seegericht mit.<br />
„Ich nehme mir schon die Freiheit zu kochen, dass es mir schmeckt!“,<br />
sagt Simon Metzler. Den Gästen soll es recht sein, denn der Mann hat<br />
ein gesammeltes Wissen über die exotischsten Gewürze, die er wie nebenbei<br />
in traditionelle <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-Gerichte zu integrieren weiß. So krönte<br />
er jüngst die dunkle Sauce eines klassischen Schmorgerichts mit einem<br />
weißen Gewürzjoghurt. „Ist optisch ein Kontrast“, schmunzelt Metzler,<br />
„doch Kardamom, Koriandersaat und Piment harmonieren mit dem<br />
herzhaften Schmorsaft eines Sipplinger Weidelamms und geben ihm<br />
noch eine weitere Würze.“<br />
Das ist die Kunst des welterfahrenen Gourmettouristen. Metzler besuchte<br />
die Küchen Italiens und tourte durch asiatische Kochschulen. Er bekannte<br />
sich schon immer zur Cross-over-Küche und will auch zu Hause<br />
in seinem Traditionshaus Bürgerbräu davon nicht lassen. Genussreich<br />
verbindet er die Lebensmittel seiner Heimat, mit seinen globalen Erfahrungen.<br />
Sein Gewürzschrank gleicht einem internationalen Meeting der<br />
exotischsten Aromen. In seinem Gaumen sind sie alle gespeichert.<br />
Metzler sieht eine Bodensee-Trüsche und denkt an Harissa. Mit der<br />
arabischen Gewürzpaste aus Kreuzkümmel, Chili, Koriandersamen und<br />
Knoblauch schäumt er eine Sauce auf, die den subtilen Geschmack des<br />
Bodenseegründlers stärkt. Oder er serviert das Sipplinger Weidelamm<br />
mit Rosa-Pfeffer in der Teewurst-Polenta. <strong>Die</strong> rosa Beere vom Brasilianischen<br />
Pfefferbaum ist eher fruchtig, als scharf. „Passt auch gut in<br />
28<br />
die Thunfischsauce bei Vitello Tonnato.“ Ebenso raffiniert verwendet er<br />
die Tonkabohne aus der Karibik im heimischen Rahmkohlgemüse. „Der<br />
süße, vanilleähnliche Geschmack harmoniert nicht nur in Desserts“,<br />
weiß Metzler, „Kontraste schaffen erst den besonderen Genuss!“<br />
Selbst das typische, deutsche Kohlgemüse, lange von internationalen<br />
Gourmetkritikern verachtet, adelt Metzler meisterhaft zur Genussbeilage.<br />
Den Blumenkohl zum Beispiel bearbeitet er mit Zitrusaromen und<br />
Kokosmilch. Grüne Bohnen schwenkt er in Thymianbutter oder im Dessertbereich<br />
hantiert er mit Estragon zu Pfirsich oder macht aus Bohnenkraut<br />
und Zuckerschoten Eisvariationen.<br />
Metzler macht sich sein Köcheleben nicht leicht, aber genussreich. Er<br />
serviert jedes Gericht mit seinem ihm eigenen Stempel. Dafür mischt er<br />
sein Fleischgewürz mit Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut,<br />
Paprika und Knoblauch; oder das Fischgewürz made by Simon mit Salz,<br />
Pfeffer, Dill, Zitronenschale, Koriandersamen, Senfkörner und Muskatblüte.<br />
Vorgefertigte Gewürzmischungen sind seine Sache nicht, höchstens<br />
Curry. „Da muss man suchen, bis man seine Geschmackskombination<br />
findet“, sagt er. Zu viele Zutaten werden für die verschiedensten Currys<br />
zusammengemixt. Simon bevorzugt die würzige Art, nicht zu scharf!<br />
Currypaste dagegen rührt er selbst an. Dafür mörsert er Kurkuma, Kreuzkümmel,<br />
schwarzen Pfeffer, wenig Chili und sucht sein Zusammenspiel<br />
mit den für ihn passenden Aromen. Chilipulver und Ingwerpulver geben<br />
zusätzlich Farbe, aber eben auch wieder Schärfe. Mit Öl und Kokosmilch<br />
verwandelt er die Trockengewürze zur Paste. „Das Mischungsverhältnis<br />
ist extrem individuell, das ist der Spaß der asiatischen Küche.“<br />
Aber, dieser asiatische Spaß kann auch schnell mal wieder der Sehnsucht<br />
nach italienischen Gerichten weichen, oder ganz bodenständig mit einem<br />
klassischen, geschmorten Bürgermeisterstück, Steak vom Ochs<br />
oder heimatlichem Bodenseefisch wechseln. Wer das „Bürgerbräu“ besucht,<br />
sollte sich überraschen lassen.
Tortillarolle<br />
mit Flußkrebsen<br />
und Curry –Spargel<br />
gefüllt,<br />
auf Gemüsesalat<br />
mit Wasabischmand<br />
Zutaten und Zubereitung als<br />
Vorspeise für 6 Personen<br />
Füllung<br />
200 g Flußkrebse<br />
200 g Spargelstücke<br />
200 g Schmand<br />
1 kleine Zwiebel<br />
<strong>10</strong>0 g Butter<br />
3 Scheiben Toastbrot ohne<br />
Rinde<br />
2 Tortillafladen<br />
Salz, Pfeffer, Currypulver aus:<br />
(Paprika, Kurkuma, Koriander,<br />
Senf, Bockshornklee, Salz,<br />
Chili, Knoblauch), Zitrone<br />
<strong>Die</strong> Zwiebel fein würfeln und<br />
in der Butter anschwitzen bis<br />
sie hellbraun ist.<br />
Zusammen mit dem Spargel,<br />
Schmand und den Flußkrebsen<br />
in eine Schüssel geben.<br />
Den Toast in feine Würfel<br />
schneiden und alles mischen<br />
und mit Salz, Pfeffer, Curry,<br />
und etwas Zitronensaft abschmecken.<br />
<strong>Die</strong> Masse auf 2 Tortillafladen<br />
verteilen und einrollen. Kurz<br />
kaltstellen und in je 3 Stücke<br />
schneiden.<br />
Gemüsesalat<br />
250 g Staudensellerie<br />
250 g Tomaten<br />
250 g Gurken<br />
Weißweinessig,<br />
Salz, Zucker,<br />
Pfeffer, Olivenöl<br />
Das Gemüse in feine Würfel<br />
schneiden und in einer Schüssel<br />
mit den Gewürzen zu einem<br />
Salat abschmecken.<br />
Wasabischmand<br />
<strong>10</strong>0 g Schmand<br />
Wasabi, Salz, Zucker, Zitronensaft<br />
Alles zusammen glattrühren<br />
und Wasabi nach gewünschter<br />
Schärfe dosieren.<br />
<strong>Die</strong> Tortilla Stücke bei 180°C<br />
für 6 Minuten in den Ofen.<br />
Anschließend auf dem Gemüsesalat<br />
anrichten und mit dem<br />
Wasabischmand garnieren.<br />
29
Jürgen Hallerbach I Hotel Seehof I Immenstaad<br />
„Mein Lieblingskraut heißt Frische!“<br />
Hotel Seehof<br />
Gastgeber Frank und Jürgen Hallerbach<br />
Küchenchef Jürgen Hallerbach<br />
Am Yachthafen<br />
D-88090 Immenstaad<br />
+49 (0)7545 / 936-0<br />
www.seehof-hotel.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 12 bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 36 , großteils mit Seesicht und Balkon.<br />
Bootsbesitzer haben nur wenige Schritte vom See auf die Seehof-Terrasse –<br />
eine Loge im Naturtheater Bodensee/Schweizer Alpen, das auch vom „Alois“<br />
aus im Blick bleibt – einem modern gestalteten, freundlich-hellem Gastraum.<br />
In der historischen „Badischen Weinstube“ sorgen Holzvertäflung, Kachelofen<br />
und alte Wandmalereien für eine heimelige Atmosphäre.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 2 Bestecke,<br />
Gault Millau 15 Punkte / 2 Hauben,<br />
Feinschmecker 2 F,<br />
Varta 2 Diamanten/Tipp Küche,<br />
Gusto 6 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 2 Kochlöffel<br />
In der Seehof-Küche wird alles selbst gemacht - deshalb gehören<br />
frische Kräuter zur Seehof-Küche wie Käs zu Kässpätzle: Ohne<br />
geht es nicht. In der Grundausstattung finden sich natürlich die<br />
Allerweltskräuter Schnittlauch und Petersilie, auch Thymian und<br />
Rosmarin, darüber hinaus aber mindestens zehn weitere Kräuter.<br />
Jürgen Hallerbachs Favoriten aus dem Kräutergarten? „Frische!“<br />
- „Interessante Gerichte!“ - „Es ist einfach toll, mit frischen<br />
Kräutern zu kochen!“<br />
Manche der im „Seehof“ verwendeten Kräuter wachsen im eigenen<br />
Garten; für andere radelt der Küchenchef zu den Gärten von Tanten und<br />
Nachbarn. Was so nicht zu beschaffen ist, liefert die Insel Reichenau.<br />
Jedes Kraut kommt täglich frisch in ein großes, innen befeuchtetes<br />
Weckglas. <strong>Die</strong> Gläserbatterie steht dann in der Küche bereit. So bleiben<br />
die Kräuter frisch, behalten ihr Aroma und sind richtig temperiert,<br />
wenn sie benötigt werden. Gehackt werden die Kräuter erst kurz vor<br />
der Verwendung.<br />
Eigentlich geht es hier nicht nur um Küchenkräuter, sondern auch um<br />
Wurzeln und Saat, um Petersilienwurzel, Kerbelknolle und Korianderwurzel,<br />
um Saat von Koriander, Fenchel und Basilikum.<br />
Zu jedem Kraut, jeder Knolle, jeder Saat assoziiert Jürgen Hallerbach<br />
spontan Gerichte. „Was ich liebe: Großzügigkeit!“ Kerbel und Basilikum<br />
z. B. kommen nur richtig zur Geltung, wenn sie üppig verwendet<br />
werden. Wie etwa in Hallerbachs Kräutersaucen, die mit großer Geschmacksfülle<br />
aufwarten. Bei manchen Kräutern ist jedoch sparsamer<br />
Einsatz gefragt, etwa bei Salbei, Rosmarin und Liebstöckel; Koriander<br />
wird von Ingwer, Zitronensaft und Zucker ideal unterstützt.<br />
Kerbel ist ein besonderes Kraut: fein und delikat im Geschmack, aber<br />
schwierig in der Aufzucht, und – wegen der erforderlichen Menge - teuer<br />
im Einsatz. Hallerbach verwendet Kerbel gerne an Fischsoßen oder an<br />
gezupften Salaten.<br />
<strong>Die</strong> Seehof-Küche lädt zu Höhenflügen ein, bewahrt aber gleichzeitig<br />
eine erfrischende Bodenständigkeit. Wir denken an Kartoffelsalat aus<br />
<strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>kartoffeln mit Liebstöckel und Blattpetersilie, an <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>schnecken<br />
mit heimischer Kräuterbutter oder an einen Kräuterklassiker des<br />
„Seehof“: Tafelspitzsülze mit einer Vinaigrette, die mit ihrer Kräuterfülle<br />
dem kräftigen Fleisch ein starker und idealer Partner ist. <strong>Die</strong> Zutaten:<br />
Schnittlauch, Petersilie, Liebstöckel, Senfsaat, kalt gepresstes Öl und Estragonessig.<br />
Sieht man von der hessischen „Grii Soß’“ ab, bedeuten Kräuter in der<br />
traditionellen deutschen Küche nicht viel mehr als Schnittlauch und Petersilie.<br />
Erst in seinen Stationen der Sterneküche ist Hallerbach mit dem<br />
intensiven Einsatz von Kräutern und exotischen Gewürzen in Berührung<br />
gekommen und hat dort den Umgang damit gelernt. Sie sind eingeladen,<br />
das Potenzial, das er durch Erfahrung und Kreativität in unseren<br />
bodenständigen Gerichten erschließt, mit dem Sommerrezept in Ihrer<br />
eigenen Küche freizusetzen!<br />
Regionaler denn je<br />
<strong>Die</strong> Seehof-Küche korrespondiert mit dem aktuellen Trend zur Regionalität.<br />
Jedoch wird schon aus der Speisekarte klar, was sich dann auf dem<br />
Teller eindrucksvoll bestätigt: Hallerbach ist kein Mitläufer in diesem<br />
Trend. Er kocht einfach so, wie er es für richtig hält: Möglichst naturnah.<br />
„Nachhaltig“, das sagt er nicht nur so dahin. Der Mann war in den feinsten<br />
3-Sterne-Küchen unterwegs, er weiß, was international angesagt ist,<br />
doch er möchte heute Lebensmittel verarbeiten, von denen er weiß, wie<br />
sie produziert wurden.<br />
Fisch aus dem Bodensee, Wild aus heimischen Wäldern oder Rindfleisch<br />
vom Allgäuer Weiderind. Er zaubert z. B. aus dem Sipplinger Weidelamm<br />
ein regionales Saltimbocca, aus Kürbis delikate Kürbisravioli, oder<br />
er führt kunstvoll Kretzerfilets mit gebratenen Blutwurst-Apfelgraupen<br />
zusammen. Mit seiner originellen Verbindung von Haute Cuisine und<br />
Regionalküche begeistert Hallerbach den Gourmet wie den Liebhaber<br />
bodenständiger Regionalküche gleichermaßen.<br />
30
Bodensee-Eglifilets<br />
in Frühlingsrolle<br />
Zutaten und Zubereitung<br />
für 4 Personen<br />
80 g Sojasprossen<br />
80 g Weißkraut in feine<br />
Streifen geschnitten<br />
80 g Karotten in feine<br />
Streifen geschnitten<br />
80 g das Weiße vom Lauch<br />
in feine Streifen geschnitten<br />
80 g Brokkolistiele in feine<br />
Streifen geschnitten<br />
Sesamöl, Sojasauce<br />
Das Gemüse zusammen in<br />
Sesamöl anschwitzen und mit<br />
ein bisschen Sojasauce abschmecken.<br />
Das Gemüse nur<br />
angaren und dann sofort auf<br />
einem Küchenblech ausbreiten<br />
und auskühlen lassen.<br />
4 Zweige frischen Koriander<br />
fein hacken und unter das<br />
Gemüse mischen<br />
600 g grätenfreie<br />
Bodensee-Eglifilets<br />
8 Blatt Frühlingsrollenteig<br />
30x30cm (aus dem Asialaden)<br />
Das kalte Gemüse auf die<br />
Frühlingsrollenblätter verteilen;<br />
die Eglifilets darauf aufteilen.<br />
<strong>Die</strong> Rollen werden diagonal<br />
eingerollt, zuvor die beiden<br />
„Längs“-Ecken einschlagen.<br />
<strong>Die</strong> Frühlingsrollen in einer<br />
beschichteten Pfanne von<br />
allen Seiten knusprig backen.<br />
Dazu servieren wir gerne eine<br />
leichte Ingwersauce und Dinkelpaella<br />
mit frischen grünen<br />
Erbsen.<br />
31
Edwin Hügle I Hotel Restaurant Hack I Heiligenberg-Steigen<br />
Typisch Franzose! Kräuter der Provence<br />
Hotel Restaurant Hack<br />
Gastgeber Ulrika und Edwin Hügle<br />
Küchenchef Edwin Hügle<br />
Am Bühl 11<br />
D-88633 Heiligenberg-Steigen<br />
+49 (0)7554 / 8686<br />
www.hotel-hack.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
<strong>Die</strong>nstag bis Freitag 17.30 bis 21 Uhr,<br />
Samstag und Sonntag 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21.00 Uhr;<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 15<br />
Gediegen und freundlich ist das Restaurant, helle Möbel, warme Farben und perfekt<br />
eingedeckt sind die Tische.<br />
Auf der Gartenterrasse sitzen die Gäste umringt vom Hobby des Küchenchefs:<br />
Rosen, die er selbst pflegt und Rosmarin und Thymian, den er zieht.<br />
Dazu ein fast unbegrenzter Blick ins Grüne.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 1 Besteck,<br />
Varta 1 Diamant,<br />
Schlemmer Atlas 2 Bestecke<br />
Sein Hobby sind seine Rosen und der Kräutergarten. Welch ein<br />
Glück für die Gäste. Edwin Hügle kocht seit den 80er <strong>Jahre</strong>n in<br />
seinem elterlichen Hotel. „Als ich hier angefangen habe zu kochen,<br />
gab es nicht einmal Rosmarin oder Thymian im Garten.“<br />
Das hat er schnell geändert. Heute wachsen auf der Terrasse seines<br />
Hotels die Kräuter der Provence und sogar Zitronenverbene,<br />
Basilikum und Salbei. „Wir haben damals viele Kräuter mitsamt<br />
den Wurzeln von unseren Urlaubsreisen mit nach Hause gebracht.“<br />
Heute würzt er seine Gerichte am liebsten mit frischen<br />
Kräutern.<br />
Edwin Hügle macht aus seiner Kochkunst kein Aufsehen. Seine Stammgäste<br />
sind zum Teil seit <strong>Jahre</strong>n treue Anhänger. Sie wissen, im „Hack“<br />
werden sie nach allen Regeln der französischen Kochkunst verwöhnt.<br />
Rosmarin ist dabei das Lieblingskraut des Küchenchefs. „Mit Rosmarin<br />
kann man jedem Braten ein fundiertes Aroma schenken“, sagt er.<br />
Typisch Franzose! Das Felchenfilet verfeinert er mit Thymian, den Saibling<br />
mit Salbei und den Steinbeißer mit Zitronenthymian und Estragon.<br />
„Es gibt keine festen Regeln, ich kann mich da meinen Launen hingeben“,<br />
verrät er, „den Gästen schmeckt es auch, wenn ich das Felchen<br />
mal mit Sauerampfer oder ein andermal mit Brunnenkresse oder eben<br />
mit Zitronenthymian serviere. Wichtig ist, die Kräuter sind ein frisches<br />
Beiwerk und dominieren nicht über dem Ur-Geschmack, sondern heben<br />
ihn.“<br />
Hügle ist der Küchenchef, er würzt seine Lebensmittel nach seinem<br />
Geschmack. Der Mann hat eine feine Zunge und genügend Ehrgeiz,<br />
so dass er sich selbst bei jedem Gemüse die Gedanken macht, wie er<br />
dessen Eigengeschmack noch kitzeln kann. Karotten verfeinert er mit<br />
Estragon, Kartoffeln mit Rosmarin, Kohlrabi mit deren Blattkraut oder<br />
Bohnen klassisch mit Bohnenkraut. Zitronenverbene gibt Hügle gerne<br />
an Pilze oder gar Schweinefleisch. <strong>Die</strong> Blätter würzen die Gerichte mit<br />
einem unvergleichlichen zitronigem Geschmack und machen jeden Salat<br />
herzhaft. Wildkräutersalat ist eine Spezialität im „Hack“.<br />
32<br />
„Das liegt an den frischen Kräutern“, schmunzelt Edwin Hügle bescheiden.<br />
<strong>Die</strong> französische Küche griff schon immer auf die schmackhaftesten<br />
Kräuter zurück. Ein Klassiker ist die Velouté d‘oseille – die Sauerampfersuppe.<br />
Für Hügle jedes Frühjahr Pflicht. „Da lasse ich mich ganz<br />
vom Rhythmus der Natur leiten“, sagt er und beginnt im Frühling den<br />
Kräuterreigen klassisch mit Bärlauch. Doch dann steht die traditionelle<br />
Sauerampfersuppe auf seiner Speisekarte. „Wir lassen uns heute als Köche<br />
mehr denn je von der aktuellen Kräuterernte leiten. Wir wollen heute<br />
einfach frischer kochen, deshalb verwenden wir mehr frisches Grün,<br />
als noch in meiner Lehrzeit.“<br />
<strong>Die</strong>s gilt ohne Zweifel für Hügles ausgesuchten Gewürzschrank. Wer<br />
wusste schon vor 30 <strong>Jahre</strong>n mit Ingwer und Curry umzugehen. „Curry-<br />
Lamm haben wir schon damals im Brenners-Parkhotel in Baden-Baden<br />
gekocht“, sagt Hügle, „aber die Vielfalt und Auswahl wie heute gab es<br />
noch nicht.“ Hügle verwendet ausschließlich Madras-Curry. Es besteht<br />
aus Kurkuma, Bockshornkleesaat, Fenchel, Chili, Kumin, Nelken, Pfeffer<br />
und Knoblauch. Er dippt in die Dose und nimmt eine Kostprobe heraus:<br />
„So frisch, fruchtig und nicht zu scharf.“<br />
Hügle ist kein Asia-Streiter. Ganz in der Tradition der französischen Meisterköche<br />
beschränkt er sich auf wenige asiatische Zutaten. „Klar würzt<br />
man heute dank Ingwer eine zusätzliche frische Schärfe an sein Curry-<br />
Lamm“, sagt er, aber ansonsten verzichtet er auf exotischen Firlefanz.<br />
An Pfeffer allerdings kommt auch der größte Traditionalist nicht vorbei.<br />
Ihn bezieht er von der Pfefferküste Westafrikas. <strong>Die</strong> süße Schärfe des Paradiespfeffers<br />
hat ihn überzeugt. Das Paradieskorn, Malagetta-, Guineapfeffer<br />
oder sogar Alligatorpfeffer genannt, ist seit dem 15. Jahrhundert<br />
in Frankreich ein begehrtes Würzmittel. Paradiespfeffer schmeckt<br />
nach Kardamom und besitzt einen Hauch Zimt. „Hat eine phantastische<br />
Wirkung an Fisch und Fleisch“, sagt Hügle, „dazu zum Braten Thymian<br />
und Knoblauch.“ – Und dann wieder sein Lieblingskraut lacht er: „Und<br />
natürlich Rosmarin.“
Steinbeißer-Filet<br />
mit Karotten-Estragon-<br />
Sauce<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
4 Steinbeißerfilets<br />
zu je 180 g<br />
1/8 l Riesling<br />
¼ l Fischfond<br />
¼ l Sahne<br />
3 Schalotten<br />
2 Karotten<br />
Salz, Paradiespfeffer,<br />
Zitronenthymian,<br />
Olivenöl<br />
1 Zweig Estragon<br />
etwas Zitronensaft<br />
Zubereitung<br />
Sauce<br />
Karotten schälen, in kleine<br />
Würfel schneiden und mit<br />
den fein geschnittenen Schalotten<br />
in Olivenöl andünsten.<br />
Den Weißwein dazugeben<br />
und einkochen. Mit Fischfond<br />
und Sahne aufgießen und die<br />
Sauce bis zur gewünschten<br />
Konsistenz reduzieren.<br />
Fischfilets<br />
<strong>Die</strong> Fischfilets mit Zitrone<br />
beträufeln, mit Salz, Pfeffer<br />
und Zitronenthymian würzen<br />
und in Olivenöl beidseitig anbraten.<br />
Im warmen Backofen<br />
durchziehen lassen.<br />
Den Fisch auf Teller anrichten,<br />
geschnittenen Estragon<br />
zur Sauce geben, und den<br />
Fisch damit nappieren.<br />
Besonderer Tipp: Vor dem<br />
Anrichten einen Esslöffel geschlagene<br />
Sahne und etwas<br />
Sekt - mit dem Schneebesen<br />
untergerührt - geben der<br />
Sauce das „gewisse Etwas“.<br />
33
Jürgen Waizenegger I Naturhotel Mohren I Deggenhausertal-Limpach<br />
Demeter-Kräuter frisch vom Acker<br />
Naturhotel Mohren<br />
Gastgeber Familie Waizenegger<br />
Küchenchef Jürgen Waizenegger<br />
Kirchgasse 1<br />
D-88693 Deggenhausertal-Limpach<br />
+49 (0)7555 / 9300<br />
www.naturhotel-mohren.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag & Feiertage ganztägig geöffnet;<br />
nachmittags 14 bis 17 Uhr Kaffee, Kuchen und kleine Speisekarten Auswahl.<br />
Ruhetag Montag & <strong>Die</strong>nstag ( Für Hotel- & Mohren Natur-Spa-Gäste abends geöffnet )<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 32<br />
Das Naturhotel Mohren ist ein stattlicher Gutshof. In der alten Gaststube sitzt man am<br />
Kachelofen, im Foyer knistert das Buchenholz im offenen Kamin, für Hausgäste gibt es<br />
eine großzügige Wellness-Oase, den Mohren Natur Spa. Auf der Panorama-Terrasse genießt<br />
der Gast den Blick zum Bodensee und zu den österreichischen Alpen.<br />
Auszeichnungen<br />
Biohotels. Naturland,<br />
<strong>10</strong>0 % Bio-Zertifiziert,<br />
Michelin 1 Besteck,<br />
Gault Millau 14 Punkte / 1 Haube,<br />
Gusto 5 Pfannen<br />
Für Jürgen Waizenegger stehen gesunde Lebensmittel im Mittelpunkt<br />
seiner Gerichte. „Da muss man gar nicht viel Drumherum<br />
bauen“, sagt er, „die Lebensmittel müssen artgerecht gezogen<br />
sein, gesund gewachsen – dann schmecken sie.“ Artgerecht gezogen<br />
heißt für Waizenegger nach den Bio-Richtlinien von Naturland,<br />
Bioland und Demeter, da kennt er keinen Kompromiss.<br />
In seinem Restaurant wird nur serviert, was der Bio-Zertifikation<br />
entspricht. Fragliche Gewürze lehnt er ab. „Wir verfeinern unsere<br />
Gerichte mit Kräutern von unserem Biohof, oder mit Demeter-<br />
Kräutern vom Lehenhof, Punkt.“<br />
Jürgen Waizenegger ist ein Purist. Der Star der Küche ist für ihn das<br />
Produkt! Der Michelin Führer verleiht ihm für seine Küche ein Besteck.<br />
Doch von gehobener Küche will der Küchenchef nichts wissen. Zwar erlernte<br />
er einst sein Handwerk in der Nobelküche der Kleber-Post, in Bad<br />
Saul<strong>gau</strong>, doch Waizenegger serviert heute bodenständige Kost. „Unsere<br />
Lebensmittel sind gehoben“, schmunzelt er schelmisch, „vielleicht<br />
kann man das so sagen. Obwohl“, relativiert er: „eigentlich sind unsere<br />
Lebensmittel einfach natürlich und deshalb gut.“<br />
„Waizenegger weiß genau, was seine Gäste wollen“, schreibt der Michelin:<br />
„Alle Produkte stammen vom eigenen Bio-Hof.“ Stimmt nicht ganz,<br />
aber sicher ist, alles was im „Mohren“ serviert wird, ist Bio! Selbst Salz<br />
und Pfeffer. Viel mehr Gewürze verwendet Waizenegger kaum. Meist<br />
verfeinert er seine Genüsse nur mit Kräutern aus seinem Garten. Auch<br />
im Winter. „Rosmarin und Thymian überleben die kalten Monate, wie<br />
auch Salbei“, sagt der Bauer und Koch Waizenegger, „wir verwenden in<br />
unserer Küche immer nur die Kräuter, die die Natur jahreszeitlich bietet.“<br />
Regionale Küche ist der Genuss der Lebensmittel des <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>s vor der<br />
Globalisierung. Waizenegger kocht heute genauso. Er hat durch seine<br />
konsequente Bio-Beschränkung eine der authentischsten Küchen der<br />
Region. Krause Petersille, Liebstöckel, Schnittlauch oder Kerbel stehen<br />
bei ihm nicht nur in Töpfchen zur Zierde vor dem Haus. Er pflanzt seine<br />
Kräuter, in der für seine Küche benötigten Menge, auf dem Feld seines<br />
Bauernhofes an.<br />
34<br />
Dass er eine feine Zunge hat beweist seine Vorliebe für milde Kräuter.<br />
Basilikum ist einer der Favoriten des Kochs. Das mediterrane Grün<br />
verwendet er im Sommer gerne für seine Kräuterkreationen, wie dem<br />
Frischkäseröllchen. Darin vereinigt er alles Grün, was es in der jeweiligen<br />
Zeit gibt. „Da muss man gar nicht besondere Rücksichten nehmen“, sagt<br />
er und verlässt sich wieder einmal auf die Natur: „Meist wächst in der<br />
gleichen Zeit, was auch zusammen schmeckt.“ Fein abschmecken muss<br />
er trotzdem, gerade bei kräftigeren Kräutern: „Bei Salbei oder Rosmarin<br />
muss man aufpassen, die Kräuter dominieren schnell den Geschmack,<br />
dann geht ebenso schnell der Eigengeschmack des Produkts unter.“<br />
Natürlich schmackhaft<br />
In erster <strong>Lin</strong>ie sind die Zutaten im „Mohren“ von ausschließlich eigen<br />
gezogenen Lebensmittel geprägt. Nur selten beweist Waizenegger seine<br />
Kochkunst auch auf dem internationalen Bankett. Dann verfeinert er mit<br />
Safran seine Fischsuppe, mit Ingwer die Karottensuppe oder mit Roten<br />
Pfeffer aus Indonesien das Bodensee-Felchen. Doch fast könnte man<br />
sagen, das sind Ausrutscher. Denn die Stammgäste der Mohrenküche<br />
kommen, um die Bio-Qualität des eigenen Bauernhofes zu genießen.<br />
Das heißt für die Feinschmecker zum Beispiel: Roastbeef von der Angus-<br />
Hüfte mit Honig-Senfdip und Salatsträußchen vom heimischen Biofeld.<br />
<strong>Die</strong> Küche im „Naturhotel Mohren“ hat gut kochen. Alles was hier verarbeitet<br />
wird ist beste Bio-Qualität. Ein breitgefächertes Angebot bietet<br />
die Speisekarte, je nach Saison und Erntefolge. Dazu herzhafte Käse,<br />
Wurst und Fleischdelikatessen: Das Zwiebelfleisch nach Großmutters<br />
Rezept wird knusprig gebraten und mit deftiger Zwiebelsauce serviert,<br />
der Krustenbraten vom eigen gezüchteten Schwäbisch-Hällischen-Landschwein<br />
bekommt eine schmackhafte Biersauce, natürlich ebenfalls mit<br />
Bio-Bier zubereitet. Salate-, Gemüse-, vegetarische Genüsse verstehen<br />
sich von selbst. Eine weitere schöne Überraschung die Dessertkarte: Was<br />
sich alles aus regionalen Produkten zaubern lässt...
Putenröllchen gefüllt mit<br />
Gartenkräutern & Frischkäse,<br />
mit Gemüsebett, Burgunderjus<br />
und Rosmarin-Kartoffeln<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
500 g Putenbrust<br />
vom Bio-Bauern<br />
<strong>10</strong>0 g Bio-Frischkäse<br />
<strong>10</strong>0 Gramm Gartenkräuter<br />
(Petersilie, Schnittlauch, Salbei,<br />
Basilikum…<br />
Salz & Pfeffer<br />
Gemüse nach Saison ( Karotten,<br />
Kohlrabi, Brokkoli,..)<br />
0,5 Ltr. Bratenjus, 0,3 Ltr. Burgunder,<br />
<strong>10</strong>0 g Zwiebel, 30g Zucker,<br />
Butter<br />
Zubereitung<br />
Putenbrust in 4 & 125 g Scheiben<br />
schneiden, plattieren, mit Frischkäse<br />
dünn bestreichen, Gartenkräuter<br />
waschen, fein hacken,<br />
und im Tuch auspressen, dann<br />
auf Frischkäse gleichmäßig streuen.<br />
Zusammenrollen und mit Nadel<br />
fixieren.<br />
<strong>Die</strong> Putenröllchen mit Salz & Pfeffer<br />
würzen, in Pfanne mit etwas<br />
Butterschmalz anbraten von allen<br />
Seiten und im Ofen bei <strong>10</strong>0 Grad<br />
15 Minuten ziehen lassen.<br />
Das Gemüse waschen, schälen in<br />
Stifte oder Scheiben schneiden,<br />
in Salzwasser mit leichtem Biss<br />
blanchieren und mit leicht gesalzenem<br />
Eiswasser abschrecken.<br />
Für die Burgunderjus, Zwiebeln<br />
mit Butter glasig anziehen und<br />
den karamellisierten Zucker dazu<br />
geben, mit Burgunder und Bratenjus<br />
auffüllen, mit Salz und Zucker<br />
abschmecken und im Mixer<br />
fein pürieren.<br />
Zum Anrichten, das Gemüse mit<br />
Butter und einer kleinen Prise Zucker<br />
in der Pfanne anziehen, auf<br />
dem Teller schön als Bett anrichten,<br />
die Burgunderjus angießen<br />
und das Putenröllchen schräg<br />
aufschneiden und darauf anrichten.<br />
Für die Rosmarinkartöffele, Pellkartoffel<br />
halbieren mit frischem<br />
Rosmarin und Salz 1 Stunde mischen<br />
und ziehen lassen, dann<br />
mit Olivenöl in Pfanne goldgelb<br />
anbraten und leicht salzen.<br />
35
Peter Vögele I Landgasthof zum Adler I Überlingen-Lippertsreute<br />
13 Gewürze für einen Geschmack<br />
Landgasthof zum Adler<br />
Gastgeber Familie Vögele<br />
Küchenchef Peter Vögele<br />
Hauptstraße 44<br />
D-88662 Überlingen-Lippertsreute<br />
+49 (0)7553 / 8255-0<br />
www.adler-lippertsreute.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.45 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr; Ruhetag Mittwoch und Donnerstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 35 Betten und 3 Ferienwohnungen<br />
Es ist ohne Zweifel einer der stattlichsten Landgasthöfe des <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>s.<br />
Seit 500 <strong>Jahre</strong>n werden hier Gäste bewirtet, seit 400 <strong>Jahre</strong>n von der Familie Vögele.<br />
<strong>Die</strong> Fachwerkfassade besticht schon von außen, innen empfangen rustikale Räume:<br />
Holzvertäfelung, Holzdielen und blankgescheuerte Ahorntische.<br />
Im Sommer bleibt der Gast trotzdem gerne im Bauerngarten vor den Landgasthof<br />
sitzen, unter Platanen, fast im Schatten des Kirchturms.<br />
Trotzdem: Schauen Sie sich auch innen um…<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand / 1 Besteck,<br />
Gault Millau 14 Punkte/1 Haube,<br />
Feinschmecker 2 F,<br />
Varta 1 Diamant/Tipp Küche,<br />
Schlemmer Atlas 2,5 Bestecke<br />
Zwischendurch muss er Luft holen und innehalten. Peter Vögele<br />
zählt seine Gewürze auf, die er für seine Marinade verwendet.<br />
„Ich glaub es sind 13“, sagt er schließlich. 13 Gewürze für einen<br />
Geschmack! Sie bilden einen Teil des Geheimnisses seiner berühmten<br />
Bratensauce. „<strong>Die</strong> Kunst ist“, verrät er, „von jedem der<br />
verschiedenen Aromen die richtige Menge beizugeben.“ Wichtig<br />
ist am Ende, keines der Gewürze darf dominieren. Jeder Hauch<br />
von Lorbeer, Ingwer oder Kakao hat seinen Part zu erfüllen,<br />
muss aber am Ende sich dem Ganzen unterordnen. „Nur dann<br />
hat die Sauce ihren eigenständigen Charme!“<br />
Das erste Standbein einer guten Bratensauce sind die Knochen und der<br />
Fleischgeschmack, das weiß jeder Koch. Peter Vögele schmunzelt: „Hinzu<br />
kommt ein guter Wein, dieser reduziert, trägt mit seiner Säure die<br />
Sauce.“ Danach rundet Vögele das schmackhafte Kunstwerk nach seiner<br />
Harmonielehre mit einer Vielzahl an Gewürzen und schließlich Kräutern<br />
ab.<br />
Zu den Gewürzen greift der versierte Küchenchef immer zuerst. Das<br />
Reh-Schäufele, das er später schmoren wird, legt er tagelang in eine<br />
Marinade ein. Dafür verwendet er Lorbeer, Wacholder, Piment, schwarzen<br />
Pfeffer, Nelken, Chili, Zimt, Kakao, Ingwer, Sternanis, Vanille, Koriandersaat<br />
und Cassis. Mit all diesen Gewürzen spielt Vögele seine Partitur<br />
und schafft, wie ein Dirigent mit seinen Instrumenten, eine einheitliche<br />
Komposition.<br />
Vögeles Küche ist für seine herzhaften, dunklen Saucen berühmt. Er<br />
braucht dafür kein asiatisches Curry, oder arabische Aromen, der Mann<br />
kocht am liebsten ganz traditionell, sagt er - und weiß doch mit vielen<br />
Kniffen den alltäglichen Bratengeschmack zu toppen. „Wichtig ist,<br />
man gibt sich der Sauce hin!“ Vögele würzt nicht einfach mit Rosmarin<br />
und Thymian, er dosiert. Er gibt manche Zutaten nur kurze Zeit in den<br />
Schmortopf, lässt sie perfekt wirken und nimmt sie wieder heraus. „Oregano<br />
darf man frisch nicht lange köcheln“, weiß er, „es reicht nur kurz<br />
36<br />
den Blättern die ätherischen Öle zu entziehen und der Sauce zu schenken.“<br />
Ebenso Rosmarin. Er röstet ihn kurz an, taucht die Zweige dann<br />
erst in die köchelnde Sauce, um sie ihr schon bald wieder zu entnehmen.<br />
„Das macht ein bisschen mehr Arbeit“, gibt er zu, „aber man muss die<br />
Aromen austarieren, damit sie am Gaumen perfekt harmonieren.“<br />
„Mit frischen Kräutern kann man im Finish eine runde Sauce noch pushen,<br />
grüne Kräuter schaffen Frische.“ Da ist Vögele ganz der <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-<br />
Koch. „Ohne Kräuter ist eine Frische-Küche kaum denkbar.“ Frisches<br />
Grün verwendet er für fast jedes seiner Gerichte. Im Sommer immer!<br />
Keine Rinderkraftbrühe ohne Schnittlauch, kein Salat ohne Petersilie<br />
und kein Fisch ohne Wiesengrün. Bohnenkraut ist sein Lieblingskraut. Es<br />
wächst rund um den Landgasthof. Selbst auf der Terrasse vor dem Haus<br />
duften die Bohnenkrautblüten. Hinter dem stattlichen Gasthaus hat der<br />
umtriebige Wirt seinen eigenen Kräutergarten.<br />
Frische Küche mit frischen Kräutern<br />
Ohne Kräuter geht fast kein Gericht über den Pass. Selbst die Bratkartoffeln<br />
zu dem sauren Kalbsherz verfeinert Vögele mit Thymian, den<br />
Schweinsbäckle schenkt er einen Hauch Rosmarin in der Jus, das Kalbszüngle<br />
serviert er mit Bärlauch, den Loupe de mer gratiniert er in Estragon.<br />
Natürlich macht der Patron sein Pesto selbst und serviert es zu<br />
seinen Nüdele mit Gemüseallerlei.<br />
„Eine Frische-Küche braucht frische Kräuter“, sagt Vögele, doch weiß<br />
er auch mit Ingwer oder Cayenne, Curcuma, Curry oder Harissa Frische<br />
zu erzeugen. Seine Küche steht zwar in erster <strong>Lin</strong>ie für die regionalen<br />
Klassiker, doch Vögele hat in der Sterneküche sein Handwerk gelernt.<br />
Er steht in der Tradition seines 400 <strong>Jahre</strong> alten Gasthauses und schafft<br />
doch raffiniert den Bogen in die leichte, moderne Küche. À la minute<br />
serviert er sein Kräuterrisotto, oder die Maispoulardenbrust mit Pfifferlingen<br />
und frischer Blattpetersilie, und je nach frischem Fang einen Fischteller<br />
von Edelfischen & Klößchen und in der Rieslingsauce - frischer Dill.
Zweierlei vom heimischen Reh<br />
Geschmortes Schäufele und<br />
in Waldmeister gebratener Rücken<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
2 Stück Rehschulter, 400 g Rehrücken<br />
3-4 Zweige frischer Waldmeister<br />
2 EL Tomatenmark, 30 g Mehl<br />
2 L trockener Rotwein<br />
50 ml Rotweinessig, 20 ml Cassisee<br />
2 EL Preiselbeergelée, 1 Karotte<br />
½ Knollensellerie, ½ Lauch, 2 Zwiebeln,<br />
50 g Ingwerwurzel, 1 Orange, 1 TL Koriandersaat<br />
6 Pimentkörner, 6 Nelken, <strong>10</strong> Wacholderbeeren,<br />
5 Lorbeerblätter, <strong>10</strong> schwarze Pfefferkörner<br />
1 Sternanis, ½ Vanilleschote, 3 TL Kakaopulver,<br />
½ Zimtstange, 2 getrocknete Chilischoten<br />
Zubereitung - Das Gemüse in grobe Würfel<br />
schneiden. Mit einem Messer oder Sparschäler<br />
zwei dicke Streifen von der Orangenschale schälen.<br />
<strong>Die</strong> Rehschulter in ein tiefes Gefäß legen. Das<br />
geschnittene Gemüse, Rotwein, Rotweinessig,<br />
Cassisee und Preiselbeergelée mit den Gewürzen<br />
über die Rehschulter geben. <strong>Die</strong> restliche Orange<br />
auspressen und den Saft ebenfalls zu der eingelegten<br />
Rehschulter geben. Das Ganze gut mit<br />
Klarsicht- und Aluminiumfolie abdecken und 3-5<br />
Tage im Kühlschrank aufbewahren. Den Rehrücken<br />
gut von Fett und Sehnen befreien (parieren).<br />
<strong>Die</strong> eingelegte Rehschulter und das Gemüse in<br />
einem Sieb über einem Auffangbehälter abtropfen<br />
lassen. <strong>Die</strong> Rehschulter mit dem Gemüse und<br />
den Abschnitten des Rehrückens in einem Bräter<br />
anbraten. <strong>Die</strong> angebratene Rehschulter nun aus<br />
dem Bräter nehmen und das Tomatenmark mit<br />
dazugeben. Das Tomatenmark gut mit anrösten<br />
und den Bräter mit Mehl bestäuben. Den Bratensatz<br />
mehrmals mit der Flüssigkeit aus dem Auffangbehälter<br />
ablöschen und die restliche Flüssigkeit<br />
hinzugeben. <strong>Die</strong> Rehschulter nun wieder in<br />
den Bräter geben und mit geschlossenem Deckel<br />
in den auf 130°C vorgeheizten Ofen geben. <strong>Die</strong><br />
Rehschulter ca. 1½-2 Stunden schmoren lassen,<br />
dabei etwa alle 20 Minuten unter den Deckel<br />
schauen, ob noch genug Flüssigkeit vorhanden<br />
ist. <strong>Die</strong> Rehschulter sollte etwa immer halb bedeckt<br />
sein, wenn nicht, dann mit etwas Wasser<br />
nachfüllen. Nach der Hälfte der Garzeit die Rehschulter<br />
umdrehen. <strong>Die</strong> Garstufe der Rehschulter<br />
kann kontrolliert werden, indem man mit einer<br />
Fleischgabel an der dicksten Stelle in das Fleisch<br />
sticht, lässt sich diese leicht wieder herausziehen,<br />
ist das Fleisch fertig. Jetzt kann das Fleisch aus<br />
dem Bräter herausgenommen, und die Sauce<br />
durch ein feines Spitzsieb in einen Topf passiert<br />
werden. <strong>Die</strong> Sauce mit etwas Salz abschmecken.<br />
Das Fleisch vom Knochen lösen und wieder in die<br />
Sauce zum Warmhalten geben. Den Rehrücken<br />
in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten und<br />
für 5-7 Minuten, je nach gewünschter Garstufe in<br />
den auf 180°C vorgeheizten Ofen geben. Nach<br />
Ablauf der Zeit den Rehrücken noch mit etwas<br />
Butter und dem frischen Waldmeister kurz nachbraten<br />
und mit der Butter immer wieder übergießen.<br />
Jetzt kann gegessen werden, guten Appetit!<br />
Als Beilagen eignen sich am besten hausgemachte<br />
Spätzle und Rahmwirsing.<br />
37
Zwei Experten aus unserer Region empfehlen...<br />
Peter Vögele<br />
Inhaber und Küchenchef<br />
Landgasthof zum Adler, Lippertsreute<br />
Hermann-Josef Schwarz<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank Überlingen<br />
✃ Rinderfiletspitzen „Stroganoff“<br />
Einkaufsliste<br />
für 4 Personen<br />
38<br />
750 g Rinderfilet<br />
1 Paprika rot und gelb<br />
2 Essiggurken,<br />
Essiggurkenfond<br />
1 kleiner Bund<br />
Blattpetersilie<br />
2 cl Cognac<br />
300 ml Bratenjus<br />
125 g Schlagsahne<br />
Salz, Pfeffer, Öl zum<br />
Anbraten<br />
Das Rinderfilet in fingerbreite Streifen schnetzeln,<br />
Paprika, Essiggurken und Blattpetersilie<br />
in feinste Streifen schneiden.<br />
Sahne steif schlagen. Das Fleisch in einer<br />
Pfanne mit Öl anbraten und mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Mit dem Cognac flambieren, mit<br />
Essiggurkenfond ablöschen. Gemüsestreifen<br />
dazugeben und kurz durchschwenken.<br />
Mit Bratenjus auffüllen und Petersilienstreifen<br />
unterziehen. <strong>Die</strong> geschlagene Sahne dazugeben<br />
und nochmals kurz durchschwenken.<br />
In tiefe Teller anrichten und mit Blattpetersilie<br />
garnieren. Als Beilagen eignen sich am besten<br />
Kartoffelrösti oder Bratkartoffel.<br />
Ruckzuck serviert, Zubereitungszeit:<br />
ca. 20 Minuten.<br />
Wir wünschen einen guten Appetit und viel<br />
Spaß beim Kochen!
Vom Küchenmeister zum Käsepapst<br />
zum Käsesommelier<br />
Viele kennen Klaus Lehenherr als Käseverkäufer vom Markt. In<br />
Überlingen, in Stockach und selbst in Garmisch-Partenkirchen<br />
führt er mit fundierten Kenntnissen durch eine Vielzahl an Käsesorten.<br />
Am besten, man lässt sich von ihm ein Häppchen zum<br />
Genuss geben, hört sich seine Geschichte zu dem jeweiligen Käse<br />
an, so weiß der Feinschmecker was er nach Hause trägt. All dieses<br />
Wissen vermittelt Klaus Lehenherr aber auch an Feinschmecker-<br />
Käseabenden, in Seminaren oder jeden Freitagabend im ehemaligen<br />
Gasthaus zum Adler in Nesselwangen.<br />
Unser Emmentaler ist würzig und cremig, unser Allgäuer Parmesan geschmeidig<br />
und schmackhaft und längst nicht so hart wie italienischer<br />
Parmesan.“ Klaus Lehenherr ist von seinem Angebot überzeugt, das er<br />
vor sich ausgebreitet hat. Er ist ein ausgewiesener Käseexperte, Feinschmecker<br />
der Region verlassen sich auf seine Tipps. Schon früher als<br />
Koch ging er schmackhaft zur Sache, schließlich war er in den 90er <strong>Jahre</strong>n<br />
einer der ersten Köche eines Bio-Naturhotels im Kleinwalsertal. Käse,<br />
das ist für ihn Kultur und gehört zu seinem geliebten Allgäu. So gesehen<br />
ist er heute auch ein bisschen der Vertreter für Außenhandelsbeziehungen<br />
der Allgäuer Käsereigenossenschaft Stiefenhofen-Rutzhofen bei<br />
<strong>Lin</strong>denberg.<br />
Haben Sie Fragen zum Käse?<br />
„Soll er ein bisschen räs sein?“ „Mögen sie ihn herzhaft?“ „Wollen sie<br />
einen gereiften, kräftigen?“ – Oder: „Bitte probieren´S doch!“ - Klaus<br />
Lehenherr freut sich über jeden Käseinteressenten in seinem rollenden<br />
Käseladen. „Ich will, dass die Leute, wenn sie Käse essen, einen richtigen<br />
Käse essen und keine fragwürdigen, analogen Industrieprodukte!“ Deshalb<br />
schneidet Klaus Lehenherr auch gerne jedem Kunden ein bisschen<br />
ab, lässt probieren und berät. Denn Lehenherr ist sich sicher: „Wer probiert,<br />
den Käse erschmeckt, ihn auf der Zunge wirken lässt – der weiß,<br />
dass er bei mir nur beste Qualität bekommt!“<br />
Käse-Degustation in Nesselwangen<br />
Klaus Lehenherr hat den alten „Alder“ in Nesselwangen zu einer Käse-<br />
Probierstube umgebaut. Jeden Freitag bietet er Käse-Degustationen an.<br />
Lehenherr, der ehemalige Koch ist heute Käseverkäufer mit Leib und<br />
Seele. Für viele ist er der Käse-Papst am See und jetzt auch noch der<br />
Käse-Sommeliere. Denn immer freitags lädt er zur Käserunde nach Nesselwangen.<br />
Mal bietet er Käse-Fondue, oder Käsespätze und Raclette<br />
mit Käse überbacken an. Dabei erzählt er den Gästen warum welcher<br />
Käse in die Käsespätzle muss.<br />
Unser Tipp: Rufen Sie an und reservieren Sie sich einen Abend.<br />
Sommerferien von 1 Juli bis 15. September<br />
<strong>Die</strong> Markttage<br />
Überlingen Mittwoch und Samstag 9 - 14 Uhr<br />
Nesselwangen Adler Mittwoch 16 - 19 Uhr<br />
Stockach Obsthof Hertle<br />
Freitag und Samstag 8 - 19 Uhr,<br />
Sonntag <strong>10</strong> – 19 Uhr<br />
39
Klaus Lehenherr<br />
e in besonderes<br />
(W)einkA ufserlebnis<br />
An den Ufern des Bodensees fernab der tosenden Gischt<br />
des hektischen Alltags liegt das Weingut der Familie<br />
Aufricht. Eingebettet im Landschaftsschutzgebiet reifen<br />
hier Trauben weitab von Lärm und Verkehr.<br />
Drei Generationen - dreimal unterschiedliche<br />
Lebenserfahrung und Wünsche an die Zukunft - eine<br />
Passion: sich mit Leidenschaft für die Natur einsetzen,<br />
die Früchte pflegen und ernten und einen besonderen<br />
Wein zu kreieren. So entsteht ständig Neues, ohne dass<br />
Bewährtes vergessen wird. Das Zusammenspiel von<br />
Innovation und Tradition spiegelt sich in jährlichen<br />
Prämierungen des Weingutes wieder.<br />
Tauchen Sie ein in die geschützten Gefilde, wo sanfte<br />
Wogen an sonnigen Buchten nippen und besuchen Sie<br />
den Gutsverkauf der Familie Aufricht und nehmen<br />
Sie ein Schluck Ruhe und Genuss mit nach Hause.<br />
Weingut<br />
Aufricht<br />
Außergewöhnliche Weine<br />
eines außergewöhnlichen Ortes<br />
Meersburg<br />
b 3 1<br />
s tetten<br />
b 3 3<br />
b 3 1<br />
Hagnau hAgnA u<br />
b odensee<br />
Weingut – r obert und<br />
M A nfred Aufricht<br />
Höhenweg 8<br />
D - 88719 Meersburg / Stetten<br />
Tel. 07532 / 24 27<br />
Fax. 07532 / 24 21<br />
E-mail: info@aufricht.de<br />
Direktverkauf ab Weingut<br />
Montag bis Samstag <strong>10</strong> - 12 und<br />
14 - 18 Uhr<br />
Sonn- und Feiertage geschlossen.<br />
24. Dez. - 31. Januar Winterruhe.<br />
www.aufricht.de<br />
40
A-Heu-Teller von Markus Gruler<br />
41
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Fax: 0 77 20 / 83 35-60<br />
PROHOGA Ortenau GmbH & Co. KG<br />
Gewerbestr. 11<br />
77749 Hohberg-Niederschopfheim<br />
Fon: 0 78 08 / 94 92-0<br />
Fax: 0 78 08 / 94 92-60<br />
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Hauptstraße 6 · 88376 Königseggwald<br />
Tel. 0 75 87 95 04-0 · Fax 0 75 87 95 04-20<br />
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Bewusstsein seiner Anwohner<br />
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Weingut Markgraf von Baden<br />
Das Haus Baden blick auf über 900 <strong>Jahre</strong> Familientradition<br />
zurück. In diesen 900 <strong>Jahre</strong>n hat<br />
sich vor allem im Weinbau viel bewegt.<br />
Allen voran Markgraf Carl-Friedrich (1738-<br />
1811). Der liberale Herrscher gilt als Schöpfer<br />
des Qualitätsweinbaus in Baden. Er ließ die<br />
Reben nach Sorten getrennt und in ausreichendem<br />
Zeilenabstand anbauen, führte den<br />
Gutedel im Markgräflerland ein und brachte<br />
im Gewann Klingelberg den rebsortenreinen<br />
Riesling nach Durbach. Heute ist der Klingelberger<br />
ein Synonym für exquisiten Riesling<br />
aus der Ortenau. Auch machte Markgraf Carl-<br />
Friedrich sich um Forschung und um die Ausbildung<br />
junger Winzer verdient.<br />
Als erstes Weingut in Baden setzten die Markgrafen<br />
auf Schloss Kirchberg 1925 auf die damals<br />
neue Rebzüchtung Müller-Thur<strong>gau</strong>, die<br />
heute als Inbegriff des Bodensee-Weissweins<br />
gilt. 1965 ließ Max Markgraf von Baden das<br />
lange <strong>Jahre</strong> ungenutzte Rebland um die Birnau<br />
wieder mit Wein bepflanzen.<br />
Heute beschäftigt man sich im Weingut mit<br />
der naturnahen Erzeugung von qualitativ<br />
hochwertigen Weinen auf 135 ha Rebfläche.<br />
Auf Schloss Staufenberg in Durbach/Ortenau,<br />
pflegen die Markgrafen schon seit 1693 die<br />
Weinbautradition. Seit 1802 werden auch am<br />
Bodensee Weinberge unter markgräflicher Regie<br />
bewirtschaftet. Von Schloss Kirchberg über<br />
Bermatingen, Meersburg und Birnau bis nach<br />
Gailingen am Hochrhein hegen und pflegen<br />
die Mitarbeiter des Markgrafen von Baden die<br />
weinbauliche Kulturlandschaft mit viel Hingabe.<br />
Das kontinuierliche Bestreben, die Traubenqualität<br />
bis zum Letzten auszureizen und im<br />
Keller die Qualitätsschraube immer weiter<br />
anzuziehen, hat sich ausgezahlt. Das Weingut<br />
Markgraf von Baden ist das erste Weingut am<br />
Bodensee das Mitglied im VDP (Verband der<br />
Deutschen Prädikatsweingüter e.V.) ist. Der<br />
damit einhergehenden Herausforderung stellt<br />
sich das Weingut auch in Zukunft.<br />
Für das laufende Jahr 2013 hat das Weingut<br />
Markgraf von Baden ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit vielen Veranstaltungen rund<br />
um die Weinkultur in Schloss Salem und auf<br />
Schloss Staufenberg zusammengestellt, das<br />
ganz dem Thema erstklassiger Wein mit erstklassigen<br />
Konzerten in Schlossatmosphäre<br />
folgt.<br />
Ein Ausflug ins Schloss lohnt sich immer und<br />
lässt sich wunderbar mit einem Besuch im<br />
markgräflichen Weinverkauf verbinden. Dort<br />
kann man die Top-Weine verkosten und sich<br />
von weinbegeisterten Fachleuten beraten lassen.<br />
Auch bieten wir Ihnen gerne individuell<br />
geführte Weinproben an.<br />
WEINVERKAUF<br />
SCHLOSS SALEM<br />
88662 Salem<br />
Tel. +49 (0) 7553 81-284<br />
BIRNAU<br />
Oberhof 1a<br />
88690 Uhldingen-Mühlhofen<br />
Tel. +49 (0) 7556 6002<br />
ÜBERLINGEN<br />
Haus Greth<br />
Landungsplatz 16<br />
88662 Überlingen<br />
Tel. +49 (0) 7551 936679<br />
BERMATINGEN<br />
Jägerstr. 11<br />
88697 Bermatingen<br />
Tel. +49 (0) 7544 2307<br />
SCHLOSS STAUFENBERG<br />
Ortenau<br />
77770 Durbach/ Baden<br />
Tel. +49 (0) 781 / 42778<br />
weingut@weingut-salem.de<br />
www.markgraf-von-baden.de
Rudolf Meichle<br />
Besuchen Sie uns in unserem Fischhandel<br />
Mo. bis Fr. von 8-12 u. 13.30-17.30, Sa. 9-12 Uhr<br />
und auf den Wochenmärkten Friedrichshafen,<br />
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Steinbeisstr. 2 · 88046 Friedrichshafen<br />
Tel. +49 (0)7541 / 37500<br />
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Telefon 07551 949559-0 | Telefax 07551 949559-99
Michael Weiß: „Alkoholfreie Biere liegen klar im Trend“<br />
Produktinnovation zum Firmenjubiläum<br />
Meckatzer präsentiert das<br />
neue Weiss-Gold alkoholfrei<br />
Passend zum 275-jährigen Jubiläum wartet die Meckatzer<br />
Löwenbräu mit einem neuen Produkt auf: Künftig ist das<br />
Allgäuer Sonntagsbier Meckatzer Weiss-Gold auch alkoholfrei<br />
erhältlich. Dank einem besonderen Herstellungsverfahren<br />
bleibt der harmonische Geschmack des feinen<br />
Bieres bei der alkoholfreien Variante erhalten:<br />
„Alkoholfreie Biere liegen in Deutschland klar im Trend.<br />
Wir möchten deshalb den Genießern der Meckatzer Biere<br />
künftig auch eine Variante ohne Alkohol anbieten“, erklärt<br />
Michael Weiß, Geschäftsführer der Meckatzer Löwenbräu<br />
(im Bild). <strong>Die</strong> Nachfrage nach alkoholfreiem Bier wächst<br />
stetig. Zuletzt lag die Zuwachsrate bei <strong>10</strong> Prozent. Jährlich<br />
werden in Deutschland mittlerweile davon rund 4,1 Mio.<br />
Hektoliter hergestellt.<br />
Was fehlt hier? Nichts.<br />
Das neue MecKAtzer WeiSS-<br />
GoLD ALKoHoLfrei zeichnet<br />
sich durch eine perfekte Ausgewogenheit<br />
von Hopfenbittere und<br />
unaufdringlichen Malzaromen<br />
aus.<br />
<strong>Die</strong> Meckatzer Löwenbräu vertraut bei Weiss-Gold alkoholfrei<br />
auf ein besonderes Herstellungsverfahren, das den<br />
gewohnt harmonischen Geschmack des Allgäuer Sonntagsbieres<br />
erhält. „Wir sind überzeugt, dass die perfekte<br />
Ausgewogenheit von Hopfenbittere und unaufdringlichen<br />
Malzaromen bei den Verbrauchern gut ankommen“, so<br />
Michael Weiß.<br />
Der feine Geschmack der alkoholfreien Variante kommt<br />
nicht von ungefähr. „Unsere Braumeister haben viel Herzblut<br />
in unser neues Produkt gesteckt. Natürlich wollten wir<br />
auch bei Weiss-Gold alkoholfrei keine Qualitätsabstriche<br />
machen. Der Verbraucher kann sich auch hier auf das gewohnt<br />
hohe Niveau der Meckatzer Biere verlassen“, betont<br />
Michael Weiß. Über eineinhalb <strong>Jahre</strong> hat die Brauerei an<br />
dem neuen Produkt gearbeitet. In vielen Verkostungsrunden<br />
mit Dutzenden Probanden, wurden Schritt für Schritt<br />
die verschiedenen Varianten getestet, um die bestmögliche<br />
Geschmacksvariante herauszufiltern.<br />
<strong>Die</strong> gute Qualität der Biere steht bei der Brauerei im<br />
Fokus. Das Allgäuer Sonntagsbier wird seit über <strong>10</strong>0<br />
<strong>Jahre</strong>n nach überlieferter Rezeptur aus Allgäuer Gebirgswasser<br />
und wertvollen, natürlichen Zutaten der Region<br />
gebraut. Das hoch vergorene Bier lässt sich keiner Sorte<br />
unterordnen und ist in seiner Komposition vollkommen<br />
harmonisch. Um den speziellen Geschmackscharakter des<br />
Meckatzer Weiss-Gold zu sichern, wird die kaum mehr zu<br />
findende Gerstensorte „Steffi“ verwendet. <strong>Die</strong>ser Qualitätsgarant<br />
ist auch bei der alkoholfreien Variante enthalten.<br />
Meckatzer Löwenbräu Benedikt Weiß KG<br />
Meckatz <strong>10</strong>, 88178 Heimenkirch<br />
Telefon (0 83 81) 5 04-0<br />
Telefax (0 83 81) 5 04-43<br />
info@meckatzer.de, www.meckatzer.de<br />
www.facebook.com/Meckatzer.Fanpage
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Haselnussgeist: Der Stoff für den Gaumentaumel<br />
Ein hochprozentiges Aroma-Feuerwerk<br />
Es gibt Dinge, bei denen weiß man sofort,<br />
dass sie etwas Besonderes sind. Der<br />
Haselnussgeist, den Walter Gutemann<br />
komponiert hat, ist so ein Ding. Der Feingeist<br />
mit einem Kaleidoskop ungeahnter<br />
Aromanuancen verzaubert alle Geschmacksnerven<br />
verwöhnter Gaumen. Und der<br />
charaktervolle Nussgeist ist weit mehr, als<br />
der Stoff für den Gaumentaumel – mit dem<br />
hochprozentigen Tropfen wird gleich auch<br />
noch die geliebte Nougatcreme-Erinnerung<br />
der Kindheit zurückgeholt.<br />
Ein runder, nussiger Schokoladengenuss<br />
schmeichelt den Geschmacksnerven und<br />
streichelt sanft die Seele.<br />
<strong>Die</strong> Kunst des Destillierens<br />
Es ist die Leidenschaft für die edlen Tropfen<br />
und die konsequente Suche nach<br />
Erlesenheit und Besonderem, die in Walter<br />
Gutemann brennen. Detailverliebt werden<br />
stets Aromen eingefangen, bis das Ergebnis<br />
im Glas das Verlangen nach mehr<br />
weckt. <strong>Die</strong> knackigen Haselnüsse für das<br />
neueste Meisterstück eines vollendeten<br />
Geistes kommen aus der sonnenverwöhnten<br />
Türkei. <strong>Die</strong> geschälten Nüsse werden<br />
geröstet, geraspelt und mit sehr hochwertigem<br />
Kakao in Alkohol eingelegt. Nach<br />
rund fünf Wochen wird gebrannt – und<br />
zwar ganz schonend und langsam. Nach<br />
einjähriger Reifezeit im Steingut ist er<br />
fertig, der Haselnussgeist mit dem unnachahmlichen<br />
Geschmack.<br />
Jetzt einen guten Brand<br />
Wer möchte, der kann dabei sein: Wenn<br />
Walter Gutemann Wissenswertes rund um<br />
seine brennende Leidenschaft verrät. Wenn<br />
die Nase volle Aromen atmet, der Gaumen<br />
mehr möchte - von Zwetschge, Himbeere,<br />
Haselnuss und Co.<br />
Übrigens: In unserem Online-Shop können<br />
Sie in Ruhe aussuchen, welche Brände<br />
auf Ihrer privaten Digestif-Karte landen<br />
sollen.<br />
Wir freuen uns auf Sie<br />
Lust auf einen Ausflug? Und nach der<br />
Brandprobe einfach gemütlich ins Bett<br />
fallen? Unsere Hotelzimmer, Appartements<br />
und Ferienwohnungen laden zum<br />
Träumen ein: www.freisicht-gutemann.de<br />
Walter Gutemann<br />
Kreuzäckerweg 6<br />
88709 Hagnau<br />
Telefon +49 7532 63 51<br />
Telefax +49 7532 21 34<br />
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09/2013<br />
K E Y N E E Y L E<br />
BODENSEE-DISTILLERY SINCE 1924<br />
W W W . K E Y N E – E Y L E . C O M
Wo Köche ihren Wein verlässlich bestellen<br />
und Kunden gerne pröbeln und einkaufen<br />
Haus der Guten Weine I Meersburg<br />
Wer das Weinhaus betritt, ist begeistert.<br />
Es gibt wohl keinen schöneren Weinverkaufsraum<br />
in Süddeutschland, als das<br />
„Haus der Guten Weine“ in Meersburg.<br />
Der Geruch, die Atmosphäre, das Odeur<br />
– Weinzähne wollen länger bleiben, als<br />
für ihren Einkauf nötig wäre. Man darf<br />
hier fachsimplen und pröbeln, wie die<br />
Süddeutschen sagen. Deshalb treffen sich<br />
hier Fachleute, und solche, die einfach<br />
gerne Wein trinken.<br />
Auch nach dem 60jährigen Firmenjubiläum<br />
ist man in Meersburg nach wie vor offen für<br />
Neues. Hier sieht man die Experten vor unzähligen<br />
Probeflaschen diskutieren, hier ist Platz<br />
für Genuss, für Information, für Verkostungen,<br />
für Dialog. Ein großer Tisch in der Galerie ist<br />
Sinnbild einer Weinkultur, in der diskutiert,<br />
gefachsimpelt und geträumt werden darf.<br />
„Unsere Kunden sind sehr gut informiert. Sie<br />
wollen mehr als Wein kaufen.“ Das „Haus der<br />
Guten Weine“ ruht sich nicht aus auf Anerkennung<br />
und Titeln wie „Weinhändler des <strong>Jahre</strong>s“,<br />
den es auf der weltgrößten Weinfachmesse als<br />
erste Weinhandlung in Deutschland erhielt.<br />
Nicht umsonst ist das „Haus der Guten Weine“<br />
bevorzugter Partner der vielen Restaurants<br />
weit um den Bodensee. „Noch auf lokaler Ebene<br />
setzen wir internationale Qualitätsansprüche<br />
an“, so Christian Hack, der neben Hans-<br />
Günter Martin, einem staatlich geprüften<br />
Weinfachberater und Sommelier, gesuchter<br />
Vertrauter der Gastronomen ist.<br />
Seit Jahrzehnten engagieren sich die Hacks<br />
auch in der Bodensee-Weinszene und verbringen<br />
mit den Kellermeistern der Region zahllose<br />
Stunden, um neue Weine zu kreieren. So<br />
ist auch die erste <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong> Cuvée der <strong>Lin</strong>z<strong>gau</strong>-<br />
Köche unter der professionellen Federführung<br />
des Weinhauses 2009 geboren worden, und<br />
2012 die erste Cuvée der Konzil-Köche mit<br />
dem Weingut Vollmayer, Singen-Hilzingen.<br />
Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Serie<br />
„Pinot vom See“. „<strong>Die</strong> Burgunder gehören<br />
zum Feinsten, was hier am Bodensee reift. Ihre<br />
Eleganz, ihre Finesse und Rasse ist einzigartig“,<br />
betont Einkäufer Erik Muth.<br />
Der Gang durch die Weingalerie wird mit ausführlicher<br />
Beratung belohnt. Sommelier Marc<br />
Kaiser antwortet ebenso gern auf die Frage,<br />
was zur Ente à l’orange paßt und zum weinschwierigeren<br />
Mousse au chocolat, wie auf die<br />
Frage, was man zu diesem oder jenem Wein<br />
eigentlich kochen könnte.<br />
Engagement, Leidenschaft und Kompromisslosigkeit<br />
in der Qualität lautet wohl das Trio,<br />
das dem „Haus der Guten Weine“ so viel<br />
Erfolg beschert. Dass „einer der schönsten<br />
Weinläden Deutschlands“ (Feinschmecker)<br />
am Bodensee liegt, ist für Einheimische wie<br />
für Touristen ein Glück. Wer dennoch keine<br />
Zeit findet, sich an diesen kompetenten Ort zu<br />
begeben, kann sich unter www.georg-hack.<br />
com durch den Internetauftritt klicken, den die<br />
Zeitschrift Wein-Gourmet als „eine der besten<br />
Webseiten, um Wein zu bestellen“, empfiehlt.<br />
Georg Hack - Haus der Guten Weine<br />
Schützenstraße 1, D-88709 Meersburg<br />
Tel +49(0)7532/4945-0, Fax 4945-20<br />
E-Mail: kontakt@georg-hack.com,<br />
Internet: www.georg-hack.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. 9-12 u. 13.30-18 Uhr,<br />
Sa. 9-12.30 Uhr<br />
51
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Ein italienisches Märchen mit Pina und Mario<br />
Es war die Liebe zueinander, zu Überlingen und die Liebe zu guten Lebensmitteln<br />
De Sanctis / Überlingen<br />
<strong>Die</strong> Botschafter der italienischen Genüsse.<br />
<strong>Die</strong> Familie De Sanctis schenkt den Überlingern italienisches Flair:<br />
Jack-Mario, Roberto, Donna, Franco, Mario und Pina De Sanctis.<br />
Für Marktbesucher gehört die Familie De Sanctis zu Überlingen,<br />
wie das Münster. Doch tatsächlich ist das italienische Flair erst vor<br />
40 <strong>Jahre</strong>n, mit der Familie De Sanctis, auf der Marktstätte eingezogen.<br />
Im Januar 1973 standen Pina und Mario zum ersten Mal<br />
auf dem Münsterplatz. „Und seither immer“, freut sich Pina De<br />
Sanctis, „der Überlinger Markt ist der schönste Arbeitsplatz!“<br />
Wie in einer klassischen italienischen Geschichte verlässt Pina als junge<br />
Frau ihre Heimat Apulien um ihre Zukunft in Deutschland selbst in<br />
die Hände zu nehmen. In Nürnberg arbeitet sie bei einem Gemüse-<br />
Importeur. Dort lernt sie Mario kennen. Der gebürtige Römer arbeitet als<br />
Maurerpolier. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, freuen sich die beiden<br />
heute noch. Ein Onkel gibt dem jungen Paar den Tipp, in Überlingen<br />
eine Obst und Gemüsehandlung zu übernehmen. In der Mühlenstraße<br />
ist ein Laden frei. Pina und Mario nehmen an und ziehen in ihre neue<br />
Heimat. In Überlingen wächst der kleine Gemüseladen schnell zu einem<br />
italienischen Feinkostladen, und das Ehepaar Pina und Mario zu einer<br />
Familie mit drei Söhnen.<br />
Vom Marktstand zum Feinkostladen<br />
Ihre beiden Söhne Roberto und Franco haben die feine Zunge der Eltern<br />
geerbt. Sie setzen heute das italienische Genuss-Märchen fort. Sie erweitern<br />
das Angebot feinster italienischer Lebensmittel. Heute bieten sie<br />
zusätzlich Partyservice, Weinproben und Kochkurse an.<br />
Über 130 verschiedene Weine aus allen Regionen Italiens stellt Roberto<br />
jedes Jahr zusammen. Franco besucht die Spezialitätenerzeuger vor Ort<br />
und bringt den Genuss Italiens nach seinen Reisen mit nach Überlingen.<br />
Seit 1977 weht ein Hauch Bella Italia durch die Rengoldshauser Strasse.<br />
„Unsere Kunden sind unsere Könige. Wir nehmen uns Zeit sie in unserer<br />
italienischen Oase zu verwöhnen“, sagen die beiden.<br />
Vom Feinkostladen zum Caterer<br />
Mit Hannes Raßmann hat die Familie De Sanctis für ihre Caterings einen<br />
besonderen Koch verpflichtet. „Ich habe das Glück jederzeit aus dem<br />
vollen frischen Sortiment zu schöpfen, und zwar immer tagesfrisch. Mir<br />
steht hier eine absolut frische Gemüse- und Kräutervielfalt zu Verfügung,<br />
nur so kann man wirklich italienisch kochen!“, sagt Raßmann engagiert,<br />
„ein Traum für jeden Koch und ich darf ihn leben!“<br />
Italien auf kurzem Weg<br />
Sollten Sie tatsächlich die De Sanctis noch nicht kennen, oder mehr über<br />
italienische Weine wissen wollen, raten wir Ihnen zu einem kurzen Weg<br />
ins schmackhafte Italien, im Überlinger Norden.<br />
Come stai? Seit 1973 hören die Überlinger Marktbesucher<br />
Pina De Sanctis freundliche Frage nach dem Wohl<br />
ihrer Kunden. 1973 verkauften die De Sanctis Kartoffeln<br />
und Kohl, der deutschen liebsten Genüsse.<br />
Wollen Sie über unsere Events informiert werden?<br />
Senden Sie eine E-Mail an roberto@de-sanctis.de<br />
De Sanctis GbR – Feines aus Italien<br />
Rengoldshauser Strasse 7 · 88662 Überlingen · Tel. 07551 / 4304<br />
Öffnungszeiten <strong>Die</strong>nstag und Freitag<br />
von 9 bis 13.30 und 14.30 bis 19.00 Uhr,<br />
Donnerstag von 14.30 bis 19.00 Uhr, Samstag von 11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Oder besuchen Sie uns im Internet www.de-sanctis.de
Freuen Sie sich auf diesen Spätsommer<br />
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Inmitten des malerischen Salemer-Tals,<br />
nur wenige Kilometer vom Bodensee<br />
entfernt, liegt unser Hof in einem idyllischen<br />
Ambiente. Unsere Früchte reifen an der<br />
Sonnenseite des Bodensees und<br />
bescheren Ihnen somit ein unvergesslich<br />
intensives Geschmackserlebnis.<br />
54<br />
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eigenen Obstwiesen alte Apfelsorten<br />
Cox-Orange und Elstar. <strong>Die</strong> kleinen Williams-<br />
Birnen, leuchtend gelbe Mirabellen sowie<br />
saftige Pfirsiche reifen an den Bäumen in<br />
der warmen Spätsommer-Sonne und<br />
entfalten ihr süßes Aroma.<br />
Edelbrände SENFT KG<br />
Dorfbachstrasse <strong>10</strong><br />
88682 Salem-Rickenbach<br />
Tel +49 (0) 75 53 / 82 73 67<br />
Tel +49 (0) 75 53 / 88 31<br />
info@edelbraende-senft.de<br />
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