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2012-11-04 Geduld bringt Rosen - Chrischona Gemeinde Affoltern

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GEDULD BRINGT ROSEN<br />

DARUM SETZE PRIORITÄTEN<br />

„Ein <strong>Geduld</strong>iger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht,<br />

besser als einer, der Städte gewinnt.“<br />

Sprüche 16, 32 (LU)<br />

„Es ist besser, geduldig zu sein als mächtig; es ist besser,<br />

Selbstbeherrschung zu besitzen, als eine Stadt zu erobern.“<br />

Sprüche 16, 32 (Neues Leben)<br />

<strong>Chrischona</strong> <strong>Affoltern</strong> am Albis – Die Kirche mit Nähe – Alte Obfelderstrasse 24<br />

8910 <strong>Affoltern</strong> am Albis – November <strong>2012</strong> – Ueli Baltensperger


<strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> <strong>Rosen</strong><br />

A) Was Ungeduld bewirken kann<br />

Einen ungeduldigen Charakter zu haben, <strong>bringt</strong> sehr viele Nachteile:<br />

• Mit Ungeduld setze ich die Prioritäten im Leben falsch.<br />

• Mit Ungeduld werden Ziele viel weniger leicht und weniger schnell erreicht.<br />

• Ungeduld erhöht die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen, erheblich.<br />

• Ungeduldige Menschen haben tendenziell öfter Probleme.<br />

• Ungeduld verhindert langfristige Frucht.<br />

• Ungeduld kann sich zu Ärger und Wut hochschaukeln und sogar krank machen.<br />

• Problemlösungen funktionieren mit Ungeduld schlecht.<br />

• Ungeduld schadet im zwischenmenschlichen Umgang (verursacht oft Streit,<br />

Vorwürfe, Beziehungsprobleme...).<br />

Ungeduld <strong>bringt</strong> also sehr viele gravierende Nachteile mit sich, während <strong>Geduld</strong> eine<br />

positive, glückbringende Eigenschaft ist. Daher lohnt es sich <strong>Geduld</strong> zu lernen.<br />

„Lerne <strong>Geduld</strong> haben mit fremden Fehlern; denn siehe, du hast auch viel an<br />

dir, was andere tragen müssen.“<br />

B) Wortbedeutung<br />

Thomas von Kempen<br />

Im Duden wird das Wort „<strong>Geduld</strong>“ mit Ausdauer, Beharrlichkeit, Beharrungsvermögen,<br />

Beständigkeit, Durchhaltevermögen, Durchstehvermögen, Hartnäckigkeit, Kondition,<br />

Nachsicht, Unbeirrbarkeit, Unermüdlichkeit, Zähigkeit und Langmut übersetzt.<br />

Im Alten Testament hat das Wort überwiegend die Bedeutung von warten, erwarten,<br />

harren und hoffen. <strong>Geduld</strong> ist in der hebräischen Bibel nie eine schwächliche Haltung,<br />

sondern eine starke, vorausschauende Lebenseinstellung. Wer <strong>Geduld</strong> übt, der setzt<br />

seine Prioritäten weit besser.<br />

Interessant ist im Hebräischen der Bildvergleich vom Wort <strong>Geduld</strong> mit einer gespannten<br />

Schnur (QAW). Der Begriff QAW ist mit dem Wort „<strong>Geduld</strong>“ praktisch identisch. Man<br />

nimmt an, dass das Wort ursprünglich aus der Schiffssprache stammt (Theologisches<br />

Begriffs-lexikon zum NT, Bd. 1, S. 463).<br />

C) <strong>Geduld</strong> als Lobwort<br />

Die <strong>Geduld</strong> ist nach biblischem Verständnis nicht eine Leistung des Menschen. Sie gehört<br />

zur Frucht, die Gott uns schenkt. Nicht ohne Grund nennt sie Paulus in Galater 5, 22 eine<br />

Frucht des Heiligen Geistes.


Wir leben in einer Gesellschaft, die alles gerade haben will. Es ist die Zeit der Ungeduld<br />

und Verzettelung, die unser Denken und Leben prägt. <strong>Geduld</strong>ig warten ist geradezu verpönt.<br />

Wer geduldig ist, gilt als Spiesser und Ewiggestriger.<br />

Die Menschen in der Bibel sehen das anders. Für sie ist <strong>Geduld</strong> nicht ein Spottwort sondern<br />

ein Lobwort. Wer geduldig warten kann und damit Prioritäten setzt, gilt als erfahren,<br />

geistlich reif und lebenserfahren. Wer geduldig ist, der ist im göttlichen Sinne weise<br />

(Spr. 14, 29). Wer <strong>Geduld</strong> pflegt, der stillt Streit und beruhigt Konflikte (Spr. 15, 18). Ein<br />

<strong>Geduld</strong>iger ist besser als ein Hochmütiger (Pred. 7, 8). Hier wird der Ungeduldige, sich<br />

Verzettelnde als hochmütiger und stolzer Mensch bezeichnet.<br />

<strong>Geduld</strong> (Langmut) ist die gottgeschenkte Fähigkeit zu warten, bis etwas reif wird. Als<br />

geduldig erweist sich der, der bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten<br />

Wünschen zu leben oder diese bewusst zurückstellen kann. Das hat viel mit den richtigen<br />

Prioritäten setzen zu tun. <strong>Geduld</strong> ist eng mit der Hoffnung verbunden. <strong>Geduld</strong>ig ist, wer<br />

Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit ertragen kann, bis sich<br />

eine Lösung abzeichnet.<br />

So ist auch das Wort aus den Sprüchen 16, 32 zu verstehen. Ein <strong>Geduld</strong>iger ist weit besser<br />

als ein Starker, und wer lernt, sich zu beherrschen, ist besser einer, der Städte gewinnt.<br />

Wie gesagt, dies ist nicht im Sinne einer frommen Leistung zu verstehen, sondern als<br />

Gabe Gottes, für die wir beten und nach der wir uns ausstrecken dürfen.<br />

1) Wir fragen uns: Wie viel Leid und Unfrieden wäre vermieden worden, wenn wir<br />

etwas geduldiger mit unserem Partner, mit unserer Familie oder auch der<br />

christlichen <strong>Gemeinde</strong> gewesen wären?<br />

2) Warum tun wir uns oft so schwer, in bestimmten Situationen nachsichtig,<br />

gelassen, standhaft und geduldig zu sein?<br />

3) Welche Prioritäten setzt ihr in eurem Leben? Wo habt ihr euch schon verzettelt?<br />

4) Erzählt einander von euren Erfahrungen mit der <strong>Geduld</strong>. Wo hättet ihr <strong>Geduld</strong><br />

üben müssen und wo wäre ein Handeln nötig gewesen?<br />

5) <strong>Geduld</strong> ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Wie lässt sich diese Frucht noch<br />

gezielter in unseren Lebensalltag integrieren? Kennt ihr Menschen, die euch da<br />

ein Vorbild sind?<br />

6) Tauscht euch über diesen Vers aus: "Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber<br />

ungeduldig ist, offenbart seine Torheit." Spr. 14, 29


D) <strong>Geduld</strong> ist Ausdauertraining<br />

Die <strong>Geduld</strong> ist auf einem Segelschiff ein Querbalken, der zwei dicke Pfosten oder Ankertrosse<br />

miteinander verbindet. Die <strong>Geduld</strong> dient neben der Stabilisierung dieser Pfosten<br />

vor allem als Nagelbank zur Befestigung von Belegnägeln.<br />

Siehe untenstehendes Bild:<br />

Ein Belegnagel ist ein kurzer, oben meist abgerundeter und unten verjüngter Stab, der<br />

auf Segelschiffen verwendet wird, um an ihm die Taue des laufenden Gutes zu belegen<br />

d. h. festzumachen. Belegnägel werden in dafür vorgesehene Halteeinrichtungen gesteckt.<br />

Das nennt man die sogenannte <strong>Geduld</strong>. Wer die <strong>Geduld</strong> beim Segeln beherrschen<br />

will, der braucht viel Ausdauer und Training. Er darf die Taue nicht verwechseln (verzetteln),<br />

sondern muss sie am richtigen Ort befestigen.<br />

Die Belegnägel wurden zunächst in Holz, seit den 1830er-Jahren auch zunehmend aus<br />

Metall gefertigt. Sie werden bewusst in ihren verschiedenen Materialien und Grössen<br />

eingesetzt. Durch den gefühlten Temperaturunterschied zwischen Holz und Metall ist<br />

eine Zuordnung der Taue zu den Nägeln möglich. Dies ist zum Beispiel bei schlechter<br />

Sicht sehr nötig. Auf Grossseglern und traditionell betriebenen kleineren Booten sind<br />

Belegnägel in Verbindung mit der <strong>Geduld</strong> im Einsatz.<br />

Zusatzfrage für die Kleingruppe:<br />

Was verbirgt sich sonst noch hinter dem Bild des Segelns? Z.B. Das Bild vom Wind und<br />

des Segels = Wehen des Geistes / mein Leben danach ausrichten… Z.B. Die verschiedenen<br />

Taue (Seile) = Gott zieht uns mit Seilen der Liebe… usw.


E) Erlösung bewirkt <strong>Geduld</strong> – darum setze Prioritäten<br />

Der Querbalken „<strong>Geduld</strong>“ steht für den Querbalken des Kreuzes, an dem Jesus sein Leben<br />

für die Schuld dieser Welt getragen hat. Die ausgestreckten Arme symbolisieren die<br />

<strong>Geduld</strong> des Königs aller Könige, Jesus, alles Leid dieser Welt auf sich zu nehmen und am<br />

Kreuz dafür zu sterben. Jesus haben sie die Nägel (Belegnägel) durch Hände und Füsse<br />

getrieben. Seine durchbohrten Hände und Füsse sind der Beleg (Liebesbeweis) dafür,<br />

dass es Gott ernst gemeint hat, mit der Schuld der Welt abzurechnen und uns so mit ihm<br />

zu versöhnen.<br />

„Er hat die Sünden getragen in <strong>Geduld</strong>“ (Röm. 3, 25). Durch die standhaft und geduldig<br />

ertragene Erlösung am Kreuz werden wir ermutigt und aufgerufen, Sanftmut und <strong>Geduld</strong><br />

anzuziehen bzw. uns anzueignen (Kol. 3, 12). Durch die versöhnende Kraft des Kreuzes<br />

werden wir gestärkt, selber langmutiger und geduldiger zu sein (Kol. 1, <strong>11</strong>).<br />

Ich bin gewiss, dass wir die <strong>Geduld</strong> wieder lernen können. Wer Jesu Geist und Leben in<br />

sich trägt, der wird mehr und mehr in sein Bild verwandelt. Weil Jesus uns liebt, fliesst<br />

sein Strom der <strong>Geduld</strong>. In kleinen Schritten ist die <strong>Geduld</strong> lernbar und wird zur tragenden<br />

Kraft unseres Lebens. Sie wird zum Licht in der Dunkelheit. Und sie ermutigt andere, geduldig<br />

zu sein, richtige Prioritäten zu setzen mit sich selbst und anderen.<br />

So erweist sich, was in Sprüche 16, 32 geschrieben steht: „Ein <strong>Geduld</strong>iger ist besser als<br />

ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt.“<br />

Ja, <strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> wirklich <strong>Rosen</strong>! Lassen wir uns diesen Schatz nicht mehr rauben,<br />

sondern ziehen ihn (Kol. 3, 12) an, wie ein Brautkleid übersät mit <strong>Rosen</strong>. U.B.


Deine Notizen<br />

Was höre ich?<br />

Was wird mir wichtig?<br />

Was will ich in mein Leben umsetzen?


<strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> <strong>Rosen</strong><br />

Es ist <strong>Geduld</strong> ein rauher Strauch<br />

Voll Dornen aller Enden,<br />

Und wer ihm naht, der merkt es auch<br />

An Füßen und an Händen.<br />

Und dennoch sag‘ ich laß die Müh‘<br />

Dich nimmermehr verdrießen,<br />

Sei‘s auch in Thränen, spät und früh<br />

Ihn treulich zu begießen.<br />

Urplötzlich wird er über Nacht<br />

Dein Mühen dir belohnen,<br />

Wenn über all den Dornen lacht<br />

Ein Strauß von <strong>Rosen</strong>kronen.<br />

Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel<br />

<strong>Geduld</strong><br />

<strong>Geduld</strong> läßt man nicht auf der Zunge zergeh´n.<br />

Man muß meistens lange üben.<br />

Ohne weiteres, ist sie nicht zu versteh´n.<br />

Man will sie nicht auf Anhieb lieben.<br />

Erfahrung und Hoffnung sind ihre Frucht,<br />

Der Bauer muß geduldig warten.<br />

Jeder, der fleißig nach ihr sucht,<br />

sieht bald Früchte im Lebensgarten.<br />

Irmgard Adomeit, <strong>2012</strong>

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