Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
30 Sportclub <strong>Aktuell</strong> Aus den Sektionen<br />
Sektion Orientierungslauf<br />
Die Orientierungslauf-WM in Italien<br />
Ein Blick hinter die Kulissen / von Heike Torggler<br />
Auch beim Sport gemeinsam unterwegs: Heike Torggler und Ehemann Simone Grassi beim „Nirvana<br />
Raid“, einem Trail Run mit Orientierungslaufposten.<br />
Schlaflose Nächte vor dem PC für den<br />
Bahnleger, frühmorgendliches Training<br />
für die Athletin, mühevolles Auf-und Abbauen<br />
im Zielgelände für den Arenaverantwortlichen,<br />
spannende Krimis für die<br />
Zuschauer und tausend Emotionen …<br />
Die Orientierungslaufweltmeisterschaft<br />
der Eliteklasse wurde heuer zum ersten<br />
Mal in Italien (Venedig, Trient, Lavarone,<br />
Asiago) ausgetragen. Der SCM war<br />
dabei und erlebte dieses Highlight aus<br />
den unterschiedlichsten Perspektiven:<br />
mein Mann Simone und sein Bruder<br />
Paolo in der Organisation, Christine,<br />
Ingemar, Vera und Emma im Publikum<br />
und ich als Läuferin des Nationalteams.<br />
Vor drei Jahren erhielt Simone die Anfrage<br />
vom Eventmanager, die Bahnlegung<br />
für einen Wettkampf der WM zu<br />
übernehmen. Er nahm diese Aufgabe<br />
sehr gerne an und war fasziniert von<br />
der Herausforderung, zumal es sich um<br />
ein neues Wettkampfformat handelte.<br />
Erstmals sollte nämlich eine gemischte<br />
Sprint-Staffel mit jeweils zwei Damen<br />
und zwei Herren starten. Kurz darauf<br />
wurde Paolo als Verantwortlicher für die<br />
Arenas ebenfalls engagiert. Nachdem<br />
fünf Wettkämpfe (Sprint, Sprint-Staffel,<br />
Langdistanz, Mitteldistanz und Staffel)<br />
an vier verschiedenen Orten geplant wurden,<br />
war ein enormer organisatorischer<br />
Aufwand vorhersehbar.<br />
Zum damaligen Zeitpunkt hätte ich<br />
nicht im Traum an eine WM-Teilnahme<br />
gedacht, zumal gerade meine zweite<br />
Tochter unterwegs war und ich keine<br />
ehrgeizigen sportlichen Ziele hegte.<br />
Meine sportliche Babypause verlängerte<br />
sich dann noch durch eine Knieverletzung<br />
und erst 2013 kam ich wieder in<br />
Schwung. Glücklich endlich wieder richtig<br />
Laufen zu können, lief ich die ersten<br />
Orientierungsläufe hochmotiviert. Die<br />
Ergebnisse waren überraschend gut und<br />
somit schaffte ich erstmals den Sprung in<br />
das Nationalteam für <strong>2014</strong>.<br />
Es folgte ein intensiver Frühling für alle<br />
Beteiligten. Nächtelang knobelte Simone<br />
an einer optimalen Bahnlegung und<br />
zeichnete dreidimensionale Pläne für die<br />
verschiedenen Arenas. Die Sprint-Staffel<br />
sollte in Trient ausgetragen werden – eigentlich<br />
ein technisch wenig anspruchsvolles<br />
Terrain. Deshalb plante Simone<br />
einige längere Teilstrecken, welche von<br />
den LäuferInnen schnelle Routenwahlentscheidungen<br />
erfordern würden. Die<br />
Vorbereitung war zeitweise nervenaufreibend,<br />
da die internationale OL-Kommission<br />
immer wieder neue Vorstellungen<br />
äußerte. Paolo hingegen nutzte die freien<br />
Wochenenden, um das Zielgelände an<br />
den verschiedenen Austragungsorten genauer<br />
unter die Lupe zu nehmen.<br />
Für mich bestand die Vorbereitung aus<br />
frühmorgendlichem Training und manche<br />
zusätzliche Trainingseinheit am Abend,<br />
was neben Familie und Arbeit nicht so<br />
einfach war. Inzwischen hatte ich erste internationale<br />
Erfahrungen bei der Europameisterschaft<br />
in Portugal gesammelt und<br />
wollte mir nun mit der WM Teilnahme einen<br />
Jugendtraum erfüllen. Außerdem fand<br />
ich es als Sportpsychologin total spannend,<br />
mich selbst mental auf die Wettkämpfe gezielt<br />
vorzubereiten. Es folgte die WM Selektion<br />
– YES! Als ich jedoch erfuhr, dass<br />
ich nur bei der Langdistanz an den Start