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Prominente Stimmen zur Losung des Kirchentages

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<strong>Prominente</strong> <strong>Stimmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Losung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kirchentages</strong> ...<br />

... Sperrig und rhythmisch<br />

„Lebendig und kräftig und schärfer“:<br />

Hat die Werbetextersprache die Kirchen<br />

erreicht? Die <strong>Losung</strong> ist in ihrer Sprache provokant,<br />

erinnert an Sport- oder<br />

Jugendveranstaltungen, getreu dem Motto:<br />

schneller, höher, weiter. Doch unterwirft sie<br />

sich tatsächlich dem Diktat und der Diktatur<br />

der Schnelligkeit? Ein Werbetexter würde wohl<br />

als Erstes die beiden „und“ streichen. Für mich<br />

sind sie in dieser <strong>Losung</strong> zentral. Sie geben<br />

der <strong>Losung</strong> ihren eigenen Rhythmus. Sie sind<br />

sperrig und rhythmisch zugleich. So drückt<br />

diese <strong>Losung</strong> für mich genau das aus, was<br />

das Christentum in die politischen und gesellschaftlichen<br />

Debatten einbringen kann und<br />

muss: eine kritische Zeitgenossenschaft, die<br />

sich nicht der neuen Zeit anbiedert, aber auch<br />

nicht verklärend der Tradition hinterherläuft.<br />

Ich freue mich auf die Diskussionen, die unter<br />

dieser <strong>Losung</strong> in Köln geführt werden. Dr.<br />

Jürgen Rüttgers ist Ministerpräsident <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen.<br />

Ein besonderer Geist<br />

Der Deutsche Evangelische Kirchentag 2007<br />

ist für Köln und für mich persönlich ein großes<br />

Ereignis. Hier wird deutlich, dass auch die<br />

evangelische Kirche ihren festen Platz in unserem<br />

„hillije Kölle“ hat und hier ebenso zu<br />

Hause ist wie die katholische Kirche.<br />

„Lebendig und kräftig und schärfer“ bezieht<br />

sich im Hebräerbrief zunächst auf das Wort<br />

Gottes. Damit es gehört wird, müssen auch<br />

die Kirchen lebendig und kräftig sein und ihr<br />

spezifisches Profil schärfen. Das heißt nicht,<br />

dass sie den Weg der Ökumene verlassen. Es<br />

heißt für mich vielmehr, dass sie gemeinsam<br />

deutlich machen, worauf es wirklich ankommt<br />

im Glauben und im Leben eines Christen. Der<br />

Kirchentag wird ebenso wie der Weltjugendtag,<br />

einen ganz besonderen Geist in unsere<br />

Stadt bringen. Von der Lebendigkeit, der Kraft<br />

und der Schärfe im Sinne von Eindringlichkeit<br />

<strong>des</strong> <strong>Kirchentages</strong> werden die Kölner bereichert<br />

werden. Fritz Schramma ist<br />

Oberbürgermeister von Köln.<br />

Richter der Gedanken<br />

„Lebendig und kräftig und schärfer“: Welcher<br />

Journalist hätte nicht den Ehrgeiz, seine Arbeit<br />

genau so zu präsentieren? Lebensnah, klar<br />

und deutlich Inhalte vermitteln, Orientierung in<br />

der Fülle der Information bieten - das ist das<br />

journalistische Tagesgeschäft im öffentlich-<br />

rechtlichen Rundfunk. Anders als der<br />

Kirchentag aber haben wir nicht eine<br />

Botschaft und nicht ein kanonisiertes Wort,<br />

das „Richter der Gedanken und Sinne <strong>des</strong><br />

Herzens“ ist. Unsere Richtschnur ist unser<br />

Auftrag, unabhängig zu informieren und der<br />

Bildung sowie der Unterhaltung zu dienen.<br />

Dies geschieht lebendig und kräftig, wenn<br />

nötig auch scharf. Dabei müssen wir alle<br />

Aspekte unserer Gesellschaft im Blick haben:<br />

von der Politik über Kultur und Sport bis hinzu<br />

den Kirchen. So gesehen, freue ich mich unter<br />

dem Kirchentags-motto 2007 auf lebhafte<br />

Debatten, in denen Probleme nicht nur<br />

benannt, sondern auch angepackt werden.<br />

Fritz Pleitgen ist Intendant <strong>des</strong> Westdeutschen<br />

Rundfunks in Köln.<br />

Kräftig anpacken<br />

„Lebendig und kräftig und schärfer“, so würde<br />

ich mir das Christentum, den Kirchentag, mich<br />

selbst wünschen. Christen sollten schärfer hinsehen<br />

und schärfer kritisieren. Christen sollten<br />

kräftig anpacken und die Gesellschaft formen.<br />

Im lebendigen Gottesdienst, der mich wirklich<br />

packt, werde auch ich wieder lebendig.<br />

Edzard Hüneke ist Mitglied der A-capella-<br />

Band Wise Guys in Köln.<br />

Neue Hoffnung schöpfen<br />

Das Leitwort <strong>des</strong> kommenden evangelischen<br />

<strong>Kirchentages</strong> fällt zwar ins Auge, wird jedoch<br />

auf den ersten Blick nicht direkt mit einem<br />

Kirchentag in Verbindung gebracht. Erst bei<br />

einer genaueren Betrachtung fallen die<br />

Bedeutungen auf. So wird es immer wichtiger,<br />

unsere Umwelt, unsere Mitmenschen, unseren<br />

Glauben und uns selbst schärfer wahrzunehmen.<br />

Erst dadurch bekommt die<br />

Gesellschaft Konturen, wird das Miteinander<br />

lebendig und nicht auf den Nutzen für jeden<br />

Einzelnen reduziert. Persönlichkeit, Ideen und<br />

Menschsein müssen im Vordergrund stehen.<br />

Ich wünsche mir, dass der Kirchentag 2007 in<br />

Köln dazu beiträgt, genauer hinzusehen und<br />

sich seiner sozialen Verantwortung bewusster<br />

zu werden. Nur so kann die Kraft entwickelt<br />

werden, soziale Ungleichheiten zu verringern.<br />

Alle Beteiligten und Gäste <strong>des</strong> <strong>Kirchentages</strong><br />

können so erfüllte und anregende Tage erleben<br />

und neue Hoffnung schöpfen.<br />

Hannelore Kraft ist Vorsitzende <strong>des</strong> SPD-<br />

Fraktion im Landtag von Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

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