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Schneider im Gries deuten darauf h<strong>in</strong>. In <strong>Obersdorf</strong> 31, im Schustergütl, hatte um 1759 Leopold<br />
Auchter die Meisterschaft. Im Haus <strong>Obersdorf</strong> 38 war um 1788 Johann Au<strong>in</strong>ger Schneidermeister.<br />
In Rödschitz/Reith gab es zwei Weber. An der Ke(n)l (der Quelle), die nur e<strong>in</strong>e lange Regenzeit<br />
lebendig macht, den Ke(n)lweber, 1776 Meister Matthias Schranz, <strong>und</strong> nachbarlich den<br />
Schupferweber, 1754 Meister Matthias Schupfer. Auch <strong>in</strong> den Dörfern r<strong>in</strong>gsum kreuzten die<br />
Weberschiffchen <strong>in</strong> gerechtsamer Arbeit: 1759 beim Le<strong>in</strong>enwebermeister Mart<strong>in</strong> Haag <strong>in</strong> Thörl 5,<br />
beim Langweber (Neuhofen 15) 1773 unter Meister Josef Schranz, 1747 beim Bachweber (Neuhofen<br />
17) unter Meister Matthias Schaidl <strong>und</strong> im Krappengütl (Neuhofen 18). In <strong>Obersdorf</strong> (nach den Hausnamen<br />
vielleicht beim Guggenweber (<strong>Obersdorf</strong> 49) <strong>und</strong> beim Sandlweber (<strong>Obersdorf</strong> 36), der auch<br />
bei den Krämern schon genannt wurde <strong>und</strong> bei dem auch die „Schneidergerechtigkeit" zu Hause war.<br />
In den Jahren 1592 <strong>und</strong> 1598 erhielten sowohl die Ausseer als auch die Mitterndorf er Le<strong>in</strong>enweber<br />
e<strong>in</strong>e „Ordnung". Diese gibt uns E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das streng geregelte <strong>Handwerk</strong>sleben. In ihr lesen wir von<br />
der <strong>Handwerk</strong>slade <strong>und</strong> ihrem Schlüssel <strong>in</strong> zweier Meister Hand, von Zunftansage <strong>und</strong> Gehorsam, die<br />
dem Jungen drei Jahre die redliche Werkstatt, dem khnappen (Gesellen) die Arbeit, den Schutz <strong>und</strong><br />
die Meisterschaft gaben, den Meister <strong>und</strong> die werckleith (K<strong>und</strong>en) bedachten, im Zwist den<br />
„Zechmeister“ riefen <strong>und</strong> schließlich alle im Quatember zu frommen '<strong>und</strong> werklichem Vere<strong>in</strong><br />
zusammenführten.<br />
Im Jahr 1618 erhielten die Schneider von Mitterndorf ihre eigene „Ordnung" Beim Schneider auf der<br />
Zauchen (Zauchen 13) saß um 1759 Meister Anton Sendlhofer. Dieser Familienname blieb 200 Jahre<br />
auf dem Haus. Beim Schneider <strong>in</strong> Krungl (Krungl 15) warum 1765 Matthias Sendlhofer, beim<br />
Schneider <strong>in</strong> <strong>Obersdorf</strong> (<strong>Obersdorf</strong> 60) um 1776 Michael S<strong>in</strong>ger Meister <strong>in</strong> „Schneidergerechtigkeit".<br />
Auch auf diesem Haus blieb der Familienname bis 1938 bestehen. Für den Thörlschuster (Thörl 15)<br />
fehlt die ältere Urk<strong>und</strong>e. Um 1850 war Blasius Schwarz gerechtsamer Meister. Beim Schuster, dem<br />
Kranabether auf der Zauchen (Zauchen 14) werkte 1774 Meister Jakob Eibenste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Gerechtsamkeit.<br />
Im Jahr 1681 erhielten die Schuhmacher e<strong>in</strong> „Schutzpatent". Ihre Lade wurde 1718 von der Lade auf<br />
der Pürgg abgetrennt.<br />
Im Oberen Gries, am rechten Ufer der Salza, <strong>und</strong> droben auf der Plan pochte es nach Bedarf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
harzduftenden Gehäuse, im Lohstampf, <strong>in</strong> der R<strong>in</strong>denstampfe. Die Lohe brauchten die Gerber, die<br />
Lederer. Um 1775 war es Franz Schweiger, der die Ledererbehausung zu Mitterndorf (Mitterndorf<br />
103, später Gasthaus Reis<strong>in</strong>ger) bewohnte. In „Ledererwerkstattgerechtigkeit" war auch Franz<br />
Stocker im Lederergütl auf der Plan (Thörl 16) tätig. 1896 trat dort Meister Hermann Stocker die<br />
Arbeit an. Beim Lederer (Mitterndorf 122), das um 1880 unter Meister Fellner noch zur<br />
Ledererbehausung (Mitterndorf 103) gehörte, arbeiteten bis 1910 als Eigentümer Mart<strong>in</strong> <strong>und</strong> Ludwig<br />
Grebenz, Vater <strong>und</strong> Sohn. Nach ihnen führte der Gerbermeister V<strong>in</strong>zenz Bann das <strong>Handwerk</strong> bis zum<br />
Jahr 1923 weiter.<br />
Viele Holzbauten gab es, viele Zimmerleute dazu. Begabung <strong>und</strong> Geschick, Holz zu verarbeiten, s<strong>in</strong>d<br />
ja im Tal daheim. Neben der Zimmerhacke der Hobel ‐ die zierliche Kunst des Tischlers g<strong>in</strong>g mit der<br />
klobigen des Zimmermanns gerne Hand <strong>in</strong> Hand. Aber es gab auch die Tischlerwerkstätte selbst, so<br />
um das Jahr 1900 <strong>in</strong> Mitterndorf 126 die Werkstätte des Tischlermeisters Adolf Zenz <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e im<br />
Mauthäusl <strong>in</strong> der Straßen (Mitterndorf 114), die Meister Johann Neubauer e<strong>in</strong>richtete. Dem