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<strong>Pinocchio</strong> zum (<strong>Vor</strong>)lesen<br />
Era una volta, es war einmal ein armer Holzschnitzer, der hieß Gepetto.<br />
Gepetto war schon alt, doch er saß jeden Tag in seiner Werkstatt und schnitzte<br />
Wunderbares.<br />
Er saß immer allein in seiner Werkstatt und das machte ihn sehr traurig.<br />
Jede Nacht träumte der arme Gepetto er habe einen Sohn, der mit ihm lachte, tanzte und<br />
spielte. Eines Nachts kam eine gute Fee und sah die Träume von Gepetto, sie war voller<br />
Mitgefühl, doch wie könnte sie ihm helfen? Ihre Freundin, die weise Grille, flüsterte ihr<br />
aufgeregt etwas ins Ohr<br />
„Ja, das ist eine gute Idee! Uno-due-tre-vivere!“<br />
Mit ihrem Feenstab berührte sie einen länglichen Holzblock und zufrieden verließen die<br />
Freundinnen die Werkstatt.<br />
Als Gepetto am nächsten Morgen erwachte wunderte er sich: bis jetzt hatte er jede Nacht<br />
von einem Sohn geträumt, doch in dieser Nacht hatte sich der Traum verändert, der Sohn<br />
war aus Holz, aber doch herzlich wie in den Träumen zuvor.<br />
Gepetto: „Leider wieder nur ein Traum, leider wieder allein, mach ich mich wieder an die<br />
Arbeit“, seufzte er.<br />
„Arbeit? Was ist das, Arbeit?“, tönte es da aus der Ecke mit den Holzblöcken. Hatte sich wer<br />
in der Werkstatt versteckt?<br />
„Hallo?! Ist da jemand?“, fragte Gepetto laut in die Werkstatt. „Hallo!“<br />
„Hallo! Hallo!“, echote es zurück. Woher kam die Stimme? Gepetto näherte sich den<br />
Holzklötzen, er vermutete, dass sich dort jemand Versteckt hatte.<br />
„ Hallo?“,<br />
„Hallo! Hallo! Hallo!“, tatsächlich hier musste die Stimme herkommen, doch war kein Mensch<br />
zu sehen.<br />
„Sag nocheinmal Hallo“, flüsterte Gepetto. ISA „Noch einmal Hallo.“, flüsterte der längliche<br />
Holzklotz zurück.<br />
So kam der alte Holzschnitzer auf die Idee, sich eine Marionette zu bauen, damit er nicht<br />
mehr so allein war. Dabei musste er sehr vorsichtig sein, um dem verzauberten Holz nicht<br />
wehzutun, wenn er aber zu vorsichtig war, dann kitzelte er das Holz. Noch nie hatte der<br />
Holzschnitzer mit so viel Liebe gearbeitet. Nach langer Arbeit war die Marionette fertig, sie<br />
öffnete die Augen und nannte Gepetto „Papa!“ Gepetto war überglücklich. Seinem<br />
Marionetten-Sohn gab er den Namen <strong>Pinocchio</strong>.<br />
<strong>Pinocchio</strong> war ein sehr neugieriger und lebhafter Junge, der den alten Gepetto schnell mit<br />
seinen Fragen überforderte, „Papa, was ist das? Und das? Und warum und wieso? Und wie<br />
viel? Und wie hoch? Und wie geht das?“ so freute er sich sehr auf die Schule, denn Gepetto<br />
hatte ihm erzählt, die Lehrer wüssten ihm auf all seine Fragen zu antworten.<br />
„<strong>Pinocchio</strong>, ich kann dir nicht alles beantworten. Du musst in die Schule gehen, dort gibt es<br />
Lehrer, die haben studiert und können dir alle fragen beantworten!“<br />
Leider hatte Gepetto nicht genug Geld um seinem Sohn eine Fibel zu kaufen.<br />
Was ist das „Fibel“?<br />
Eine Fibel ist ein Schulbuch, mit dem man Lesen und Schreiben lernt. Und <strong>Pinocchio</strong><br />
brauchte eine Fibel, um am Unterricht teilnehmen zu können.<br />
Und wenn Gepetto nicht genug Geld hat, um <strong>Pinocchio</strong> eine Fibel kaufen zu können?<br />
1
Er könnte ja etwas verkaufen. Und mit dem Geld bezahlt er dann die Fibel.<strong>Pinocchio</strong> braucht<br />
seine Fibel. Gepetto verließ also das Haus, um etwas zu verkaufen, um dann von dem Geld<br />
eine Fibel kaufen zu können und so ließ er <strong>Pinocchio</strong> alleine im Haus.<br />
Ungeduldig blieb <strong>Pinocchio</strong> zurück, er langweilte sich und bekam Hunger: Wo blieb bloß<br />
Papa Gepetto? Der Junge entschied sich, seinem Vater hinterherzulaufen.<br />
Die Grille versuchte ihn zu warnen, da es draußen noch zu gefährlich für den unerfahrenen<br />
<strong>Pinocchio</strong> war. Doch der Junge glaubte ihr nicht. <strong>Pinocchio</strong> ließ sich nicht davon abhalten,<br />
seinen Papa zu suchen und schubste die Grille aus dem Weg.<br />
Als Gepetto die leere Werkstatt betrat, hatte er keine Jacke mehr am Leib, dafür trug er eine<br />
Fibel unter dem Arm und ein Brot unter dem Anderen. Wo war nur <strong>Pinocchio</strong> hin? Er rief aus<br />
der Haustür nach <strong>Pinocchio</strong> und beschloss, diesen zu suchen. Wie es das Schicksal wollte,<br />
lief er in die entgegengesetzte Richtung.<br />
Puppentheater<br />
<strong>Pinocchio</strong> aber war zu einem Puppentheater gelangt und hatte vor lauter Freude darüber<br />
seine Suche nach Gepetto vergessen. Begeistert fieberte er mit, bis ihn die Marionetten<br />
entdeckten.<br />
Die Holzpuppen freuten sich: Saß doch tatsächlich einer von Ihnen im Publikum. <strong>Pinocchio</strong><br />
wurde auf die Bühne gebeten und von allen umarmt. Der Puppenspieler aber war zornig, da<br />
die <strong>Vor</strong>stellung unterbrochen worden war. Aus dem jungen <strong>Pinocchio</strong> wollte er nun zur Strafe<br />
Brennholz machen, um sich ein Steak zu braten. Alle erschraken. <strong>Pinocchio</strong> viel wieder ein,<br />
dass er doch Gepetto suchte und er flehte den Puppenspieler an, ihn am Leben zu lassen.<br />
Die mitfühlenden Holz-Brüder und –Schwestern protestierten so lange, bis der<br />
Puppenspieler vor Rührung nieste. Zum Abschied gab er <strong>Pinocchio</strong> fünf Goldstücke für<br />
Gepetto mit.<br />
Das Wunderfeld<br />
Laut freute er sich auf dem Heimweg, den er nun eingeschlagen hatte. „ Ich bin reich! Ich bin<br />
reich!“, dabei wurde er von Fuchs und Katze überrascht, die schon Gepetto auf der Suche<br />
nach seinem Sohn getroffen hatten und <strong>Pinocchio</strong> daher kannten. Sie erzählten <strong>Pinocchio</strong><br />
dass Gepetto seine Jacke verkauft hatte, um die Fibel des Jungen bezahlen zu können. Der<br />
Junge wollte nun schnell zu seinem Vater, um ihm die Goldstücke zu überreichen. Die<br />
beiden Fremden aber überzeugten ihn listig von einem Besuch des Wunderfeldes. Wenn<br />
man dort um Mitternacht ein Goldstück vergrub, wuchs ein Baum mit 50 Ästen, an denen<br />
jeweils 50 weitere Goldstücke hingen. <strong>Pinocchio</strong> wollte nach Hause und Gepetto das Feld<br />
zeigen, doch die Tiere hielten ihn davon ab: Das Feld würde am nächsten Tag umgegraben<br />
und bis Mitternacht war es nicht mehr lang. Obwohl die Grille ihn warnte, ging <strong>Pinocchio</strong> auf<br />
die ungewöhnliche Idee ein. Ihm wurden die Augen verbunden und ohne dass er es merkte,<br />
führten ihn Katze und Fuchs mehrmals im Kreis. Als ihm die Augenbinde abgenommen<br />
wurde staunte er: Zu sehen war ein ganz normales Feld, sah gar nicht verzaubert aus.<br />
Trotzdem vergrub er die Münzen. Zum Schluss machte er mit den neuen Bekannten aus,<br />
dass er am nächsten Tag mit Gepetto zur Ernte kommen würde, über Nacht sollten die Tiere<br />
warten.<br />
2
Als Vater und Sohn am nächsten Tag zum Feld kamen, waren keine Bäume zu sehen und<br />
auch Fuchs und Katze waren verschwunden. Der Junge machte sich Sorgen, doch sein<br />
Vater erklärte ihm, dass er betrogen worden war. <strong>Pinocchio</strong> war enttäuscht und sauer<br />
zugleich, sein Vater war ihm nicht böse. Am nächsten Tag sollte der Junge nun endlich in die<br />
Schule gehen, damit er die Welt verstehen lernte.<br />
Schule<br />
In der Schule lachten die Kinder noch vor Unterrichtsbeginn über den neuen Mitschüler, der<br />
nicht ein Mensch, sondern eine Holzpuppe war. Zudem trug <strong>Pinocchio</strong> die abgetragene und<br />
weite Kleidung seines Vaters. Als <strong>Pinocchio</strong> zu behaupten versuchte, wie wertvoll die<br />
Kleidung war, geschah etwas Ungewöhnliches: Seine Nase wuchs! Und je mehr der Junge<br />
von dem angeblichen Reichtum seines Vaters erzählte, umso länger wurde seine Nase! Die<br />
Mitschüler erkannten, dass er log und verspotteten ihn noch mehr. Schließlich kam ein<br />
ziemlich großer Junge hinzu und nahm den Neuling in Schutz. Er war stärker als die<br />
Anderen.<br />
<strong>Pinocchio</strong> bedankte sich. Der Junge, der sich als Docht vorstellte, erklärte ihm, dass er die<br />
Schule und die Mitschüler nicht mochte und das Lernen keinen Spaß machte. <strong>Pinocchio</strong> war<br />
enttäuscht, denn er hatte sich doch auf die Schule gefreut. So konnte Docht ihn überzeugen,<br />
mit ins Spielzeugland abzuhauen. Dort war immer Schulfrei und man konnte den ganzen Tag<br />
tun und lassen was man wollte. Zu essen gab es Pudding und Eis und weitere Süßigkeiten<br />
und natürlich Pommes und Pizza und Burger. An der stumpfen Ecke erwartete die Beiden<br />
und drei weitere Kinder schon der Zauberer, um sie mitzunehmen. Für Jeden hatte er ein<br />
Geschenk mitgebracht.<br />
Im Spielzeugland<br />
Im Spielzeugland schimpfte niemand, man solle aufräumen oder ins Bett gehen, die Kinder<br />
spielten solange bis sie einfach umfielen und schliefen.<br />
<strong>Pinocchio</strong> hatte bald alles um sich herum vergessen und eines Morgens geschah etwas<br />
Unerwartetes: der Zauberer hielt ihm einen Spiegel hin in dem <strong>Pinocchio</strong> nicht sich, sondern<br />
einen Esel sah. Er hatte sich verwandelt!<br />
Der Zauberer freute sich, er wollte den Esel an den Zirkusdirektor verkaufen, <strong>Pinocchio</strong><br />
konnte nichts außer einem „Iah“ erwidern.<br />
Im Zirkus<br />
Im Zirkus musste der Esel <strong>Pinocchio</strong> in kurzer Zeit viele Kunststücke lernen, so kam es<br />
schon bei der ersten <strong>Vor</strong>stellung zu einem Unfall: <strong>Pinocchio</strong> blieb mit einem Huf in einem<br />
brennenden Reifen hängen, durch den er springen sollte und stürzte. Als er mühsam<br />
aufgestanden war konnte er nicht mehr richtig laufen. Der Zirkusdirektor war wütend: Seine<br />
Attraktion war nun verhindert. Da geschah etwas Unerwartetes: Die Fee kam<br />
herangeschwebt und kaufte ihm den Esel für viel Geld ab. Als der Zirkus außer Sichtweite<br />
3
war, verwandelte Sie <strong>Pinocchio</strong> in den Holzjungen zurück. Er war sehr dankbar. Die Fee<br />
erzählte ihm, dass sie ihn schon lange begleiten würde, doch sie wunderte sich, dass sie ihn<br />
aus den Augen verloren hatte. Da log <strong>Pinocchio</strong>, er wäre entführt worden, doch die Fee<br />
beobachtete die wachsende Nase und lachte. <strong>Pinocchio</strong> war ein bisschen beleidigt, er fand<br />
es schrecklich dass Jeder sofort sah, wenn er log. Schließlich kann man ja nicht immer ganz<br />
genau die Wahrheit sagen. Die Fee zeigte ihn dem Weg zum Meer, dort sollte <strong>Pinocchio</strong><br />
nach dem Vater suchen, der ihn auch sehr vermisste und aufs Meer hinaus gerudert war, um<br />
seinen Sohn dort zu suchen.<br />
Im Räuberwald<br />
<strong>Pinocchio</strong> musste auf seinem Weg einen dunklen Wald durchqueren, in dem, wie er nicht<br />
ahnen konnte, die Räuberbande der schwarzen Gianna lebte. Die Bande war hungrig und<br />
schlecht gelaunt, lange war kein Opfer zum Überfallen durch den Wald gelaufen. Als sie<br />
<strong>Pinocchio</strong> von weitem kommen sahen, versteckten sie sich. Der Holzjunge erschrak als die<br />
Räuber aus dem Dickicht heraussprangen um ihn zu überfallen, umso größer war die<br />
Enttäuschung als sie merkten, dass <strong>Pinocchio</strong> weder Geld, noch Proviant besaß.<br />
Die Grille, welche das Geschehen beobachtet hatte, machte sich bemerkbar: Die Räuber<br />
waren berührt von den Worten, mit denen sie <strong>Pinocchio</strong> beschrieb. Weil sie außerdem davon<br />
schwärmte wie gut <strong>Pinocchio</strong> tanzte, verlangte die Bande von seinem Tanz unterhalten zu<br />
werden. Alle waren begeistert und eiferten ihm nach. Der Tanz wurde wilder und wilder, im<br />
Chaos zog die Grille den Holzjungen von den Räubern fort, sodass er heimlich ans Meer<br />
laufen konnte.<br />
Im Wal<br />
Auch wenn <strong>Pinocchio</strong> nie schwimmen gelernt hatte trug ihn das Wasser, denn er war ja aus<br />
Holz. Er rief seinen Vater immer wieder, bis irgendwann aus den wogenden Wellen ein<br />
dunkler Wal auftauchte und den Jungen verschluckte.<br />
Im Bauch des Wales war es dunkel, doch in einem Teil flackerte tatsächlich eine Kerze,<br />
<strong>Pinocchio</strong> traute seinen Augen kaum: Saß dort doch Papa Gepetto in einem Schiffswrack<br />
und knabberte an einem Zwieback. Wie war die Freude groß als die Beiden sich erkannten.<br />
Doch Gepetto hatte der Mut verlassen. Er wollte im Bauch des Wales bleiben, da es im<br />
Wrack noch ein wenig <strong>Vor</strong>rat gab und er nicht schwimmen konnte. Er sagte, er fühlte sich zu<br />
schwach um sich an <strong>Pinocchio</strong> festzuhalten. Die Diskussion über ihre Rückkehr wurde von<br />
einem lauten Schnarchen unterbrochen und plötzlich öffnete der Wal sein Maul. Vater und<br />
Sohn konnten die Sterne sehen. So sprangen sie aus der Dunkelheit und meisterten<br />
mühsam den Weg durchs kalte Wasser zum Ufer. Dort warteten schon Alle auf sie: Die Fee,<br />
ihre Freundin die Grille, Arlecchino, Docht und sogar Fuchs und Katze. Das größte Wunder<br />
war aber dem Jungen <strong>Pinocchio</strong> geschehen: durch seine gute Tat hatte er sich in einen<br />
lebendigen Menschenjungen verwandelt. Alle lachten und tanzten, bis es hell wurde. Che<br />
Gioia, war das eine Freude!<br />
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