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Schaf

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<strong>Schaf</strong><br />

Der Experten-Fragebogen<br />

(Bitte ankreuzen, was Eure Meinung wiedergibt)<br />

In dem Stück hat ein <strong>Schaf</strong> mitgespielt<br />

0 Nein, da waren nur Menschen auf der Bühne<br />

0 Ich weiß nicht<br />

0 Eine Schauspielerin hat das <strong>Schaf</strong> gespielt<br />

Außer dem <strong>Schaf</strong> gab es noch<br />

0 10 Schauspieler und Musiker<br />

0 5 Schauspieler und Musik<br />

0 Das <strong>Schaf</strong> hat alle Rollen selber gespielt.<br />

Die Musik<br />

0 fand ich doof<br />

0 hat mir gut gefallen<br />

0 war zu laut<br />

0 höre ich jeden Tag im Radio<br />

Die beiden Sängerinnen sahen aus wie<br />

0 Geschichtenerzähler<br />

0 Bauarbeiter<br />

0 __________________________________________________________________<br />

Ich konnte verstehen, was die Sängerinnen gesungen haben<br />

0 nein überhaupt nicht<br />

0 nur manchmal<br />

0 nicht immer, aber die Geschichte habe ich trotzdem verstanden<br />

Mir hat am besten gefallen<br />

Mir hat gar nicht gefallen


„Schau, wer wandelt auf den Wegen“<br />

Schau, wer wandelt auf den Wegen,<br />

schau, wer wandelt auf den Wegen:<br />

in der Sonne, durch den Regen?<br />

Das muss <strong>Schaf</strong> sein,<br />

unser namenloses <strong>Schaf</strong>.<br />

Es muss wandern durch die Wälder,<br />

über Berge und durch Felder,<br />

um zu wissen, wer es ist.<br />

Ja, um zu wissen, wer es ist.<br />

Über Bäche muss es springen,<br />

hört die Vögel fröhlich singen,<br />

grüßt die Kühe, grüßt die Kühe<br />

auf der Weid, auf der Weid,<br />

schnuppert viele neue Dinge,<br />

immer weiter, immer weiter, immer weiter<br />

wandert <strong>Schaf</strong>,<br />

wandert <strong>Schaf</strong>.<br />

Viele Höh’n hat <strong>Schaf</strong> erklommen,<br />

viele Höh’n hat <strong>Schaf</strong> erklommen,<br />

hat da Hunger von bekommen,<br />

kaut ’nen Grashalm,<br />

Butterblumen, grünen Klee.<br />

<strong>Schaf</strong> kann keinen Schritt mehr gehen,<br />

seine Beine bleiben stehen.<br />

Unser <strong>Schaf</strong> fühlt sich sehr matt<br />

vor den Toren dieser Stad.


<strong>Schaf</strong>smaske mit Wackelohren<br />

Bastelanleitung<br />

Du brauchst folgende Materialien:<br />

- 1 Karton in Größe A4<br />

- 1 Klebestift<br />

- 1 Schere<br />

- 1 Locher<br />

- 2 Musterklammern<br />

- 1 kleines Stäbchen für die Halterung<br />

- Tesafilm oder Paketklebeband<br />

- etwas Schnur, z.B. Paketband<br />

1. Den Bastelbogen farbig auf ein A4-Blatt ausdrucken.<br />

2. Den Kopf und die Ohren ausschneiden und auf den Karton kleben.<br />

3. Für die Gucklöcher die beiden Augen ausschneiden.<br />

4. Mit dem Locher die beiden Markierungen (weiße Punkte) am <strong>Schaf</strong>skopf<br />

sowie an den Ohren ausstanzen.<br />

5. Ebenso jeweils 1 Loch in die mit X markierten Ohren stanzen.<br />

6. Die Ohren mit den Musterklammern am Kopf befestigen. Wichtig ist, dass du<br />

die Ohren mit den unteren Löchern (also die weißen Punkte von Schritt 4<br />

miteinander) verbindest.<br />

7. Nun geht es auf der Rückseite weiter: durch die beiden oberen Löcher (X) an<br />

den Ohren eine Verbindungsschnur ziehen und gut verknoten. Die Schnur<br />

sollte so lang sein, dass die Ohren noch nicht nach oben stehen (etwa 6 cm).<br />

8. Eine etwas längere Schnur mit einem Knoten in der Mitte der<br />

Ohrenverbindungsschnur (Punkt 7) befestigen. Wenn du an dieser Schnur<br />

ziehst, sollten die Ohren noch oben gehen.<br />

9. Als letztes das Stäbchen mit Klebeband an der Rückseite befestigen.<br />

Viel Spaß beim Basteln und Spielen<br />

wünscht euch das Team von „<strong>Schaf</strong>“!


.<br />

Der Dichter Aesop* und die <strong>Schaf</strong>e<br />

Der Wolf und das <strong>Schaf</strong><br />

Ein Wolf, der sich satt gefressen hatte, sah ein <strong>Schaf</strong> auf der Erde liegen und merkte, dass es sich<br />

aus Angst vor ihm hingeworfen hatte. Da trat er heran und machte ihm Mut: „ Wenn du mir drei<br />

Wahrheiten sagst“, sagte er, “ werde ich dich nicht fressen.“<br />

Da sagte das <strong>Schaf</strong>: “Erstens wäre ich dir lieber gar nicht begegnet. Zweitens wünschte ich, da es<br />

nun soweit ist, dass du blind wärest. Drittens mögen alle Wölfe verrecken! Wir haben euch nichts<br />

getan und doch seid ihr unsere schlimmsten Feinde.“<br />

Gegen soviel Offenheit konnte der Wolf nichts einwenden und er ließ das <strong>Schaf</strong> laufen.<br />

Der Wolf im <strong>Schaf</strong>spelz<br />

Ein Wolf beschloss einmal sich zu verkleiden, um im Überfluss leben zu können. Er legte sich ein<br />

<strong>Schaf</strong>sfell um und weidete zusammen mit der Herde, nachdem er den Hirten durch eine List<br />

getäuscht hatte. Am Abend wurde er vom Hirten zusammen mit der Herde eingeschlossen, der<br />

Eingang wurde verrammelt und die ganze Umfriedung gesichert. Als aber der Hirte hungrig<br />

wurde, schlachtete er den Wolf. So hat schon manch einer, der in fremden Kleidern auftrat, seine<br />

Habe eingebüsst.<br />

*Aesop war ein griechischer Fabeldichter, der um 600 vor unserer Zeitrechnung lebte.


Pelles neue Kleider<br />

Ein schwedisches Bilderbuch von Elke Beskow<br />

aus Urgroßmutters Zeiten<br />

"Pelle hat ein Lamm, das ihm ganz allein gehörte. Das Lamm wurde größer, und Pelle wurde<br />

auch größer. Die Wolle des Lammes wurde immer länger, und Pelles Kleider wurden immer<br />

kürzer.<br />

Da nahm Pelle eine Schere und schnitt die Wolle des Lammes ab.<br />

Er brachte die Wolle zur Großmutter:" Liebe Urgroßmutter, kannst du meine Wolle<br />

kämmen?" "Aber gern, mein Goldschatz, wenn du solange meine Mohrrüben jätest!" sagte<br />

die Großmutter. Pelle jätete Großmutters Mohrrüben. Und die Urgroßmutter kämmte Pelles<br />

Wolle ganz fein.


Dann ging Pelle zur Oma: "Liebe Oma, kannst du Garn aus meiner Wolle spinnen?" "Aber<br />

gern mein Liebling", sagte die Oma, "wenn du solange meine Kühe hütest!" Pelle hütete<br />

Omas Kühe. Und Oma spann Pelles Wolle ganz fein.<br />

Nun ging Pelle zu seinem Onkel, dem Maler. Er bat ihn um ein bisschen Farbe, um das<br />

Garn zu färben. Da lachte der Onkel. "Solche Farben habe ich nicht! Aber wenn du zum<br />

Kaufmann ruderst und mir Terpentin holst, kannst du dir für das restliche Geld richtige<br />

Farbe kaufen!"<br />

Pelle ruderte zum Kaufmann hinüber und kaufte eine Flasche Terpentin für den Onkel. Für<br />

das restliche Geld bekam er eine große Tüte mit blauer Farbe. Er färbte das Garn ganz, ganz<br />

blau.<br />

Damit ging Pelle zu seiner Mutter: "Liebe Mutter, webst du mir einen Stoff aus dem Garn?"<br />

"Aber gern", sagte die Mutter," wenn du solange deine kleine Schwester fütterst!" Pelle<br />

fütterte seine kleine Schwester. Und die Mutter webte einen ganz feinen Stoff.<br />

Nun lief Pelle zum Schneidermeister. "Lieber Schneidermeister, näh mir bitte einen Anzug<br />

aus diesem Stoff!" - "Gut". sagte der Schneidermeister, "aber dann musst du das Heu rechen<br />

und das Holz hereinbringen und die Schweine füttern!" Pelle rechte das Heu und fütterte die<br />

Schweine. Dann trug er das Holz ins Haus. Und am Abend war Pelles neuer Anzug fertig!<br />

Am Sonntagmorgen zog Pelle den neuen Anzug an. Er ging zu seinem Lamm und sagte:"<br />

Vielen Dank für die neuen Kleider!" - "Mäh-ä-äh!" machte das Lamm, und es klang fast so,<br />

als ob es lachte!"


Robert Gernhardt<br />

Gesetzt den Fall, ihr habt ein <strong>Schaf</strong> gekränkt<br />

Gesetzt den Fall, ihr habt ein <strong>Schaf</strong> gekränkt -<br />

("Gesetzt den Fall" heißt "Nehmen wir mal an") -<br />

gesetzt den Fall, es hat den Kopf gesenkt<br />

und ist euch böse - ja, was dann?<br />

Dann solltet ihr dem <strong>Schaf</strong> was Liebes sagen,<br />

ihr könnt ihm dabei auch den Rücken streicheln,<br />

ihr dürft nicht "Na, warum so sauer?" fragen,<br />

ihr müsst dem <strong>Schaf</strong> mit Freundlichkeiten schmeicheln.<br />

Sagt mir jetzt nicht: "Ich wohn doch in der Stadt,<br />

wo soll ich da um Himmels Willen <strong>Schaf</strong>e kränken?"<br />

Ich gebe zu, dass das was für sich hat,<br />

doch bitte ich euch trotzdem zu bedenken:<br />

Ein gutes Wort ist nie verschenkt,<br />

nicht nur bei <strong>Schaf</strong>en, sondern überall.<br />

Auch trefft ihr <strong>Schaf</strong>e öfter als man denkt.<br />

Nicht nur auf Wiesen. Und nicht nur im Stall.<br />

(Na wo denn noch?)<br />

© Günther Jacobs<br />

© Günther Jacobs<br />

Veröffentlichung des Gedichts mit freundlicher Genehmigung der S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main


„Ich glaub, ich habe was verbockt“<br />

© Jo Hanna<br />

© Jo Hanna<br />

aus : Erschrick jetzt nicht Elsie (Lappan Verlag)<br />

Kennst du diese Redewendungen?<br />

Was bedeutet<br />

belämmert<br />

____________________________________________________________________<br />

Das schwarze <strong>Schaf</strong><br />

____________________________________________________________________<br />

Hammelsprung<br />

_____________________________________________________________________<br />

lammfromm<br />

_____________________________________________________________________<br />

Leithammel<br />

_____________________________________________________________________


<strong>Schaf</strong>skopf<br />

_____________________________________________________________________<br />

<strong>Schaf</strong>skälte<br />

_____________________________________________________________________<br />

Schäfchen zählen<br />

_____________________________________________________________________<br />

Seine Schäfchen ins Trockene bringen<br />

_____________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________<br />

verbockt<br />

_____________________________________________________________________<br />

Wolf im <strong>Schaf</strong>spelz<br />

_____________________________________________________________________<br />

(Ausdrücke, die du nicht kennst, findest du in einem Lexikon, z.B. Wahrig,<br />

Deutsches Wörterbuch oder in einem Lexikon „Zitate und Redewendungen“<br />

und bei Wikipedia. Viel Spaß beim Forschen.)


Aus dem Wissens-Lexikon und Musik-Lexikon für Kinder des Bayrischen<br />

Rundfunks findest du hier drei Artikel. Wenn Du mehr über die<br />

Komponisten, die Musik und die Instrumente aus „schaf wissen möchtest,<br />

kannst du weiter online stöbern unter<br />

www.br-online.de/kinder/radio-tv/doremikro<br />

Barock - Was ist das?<br />

Barock nennt man die Zeit, in der eure Ur-ur-ur-ur-urur-ur-Urgroßeltern<br />

noch Kinder waren. Das Wort<br />

"Barock" bedeutet eigentlich "unregelmäßig und<br />

schief". Klingt nicht gerade schmeichelhaft für eine<br />

Zeit, die damit begann, dass eine riesengroße Kirche<br />

erbaut wurde, nämlich der Petersdom in Rom. Und wer<br />

einmal darin war, der merkt: Da ist kein Stein schief<br />

gebaut, vielmehr ist die Kirche so monumental und so<br />

prächtig ausgeschmückt, dass man sich darin<br />

vorkommt wie eine Maus.<br />

Woher kommt also dieser Name? Im Barock liebte man<br />

in der Architektur, also den Gebäuden, in den<br />

Gemälden und Skulpturen und in der Musik alles, was<br />

voller Verzierungen war. Man schätzte den Glanz, die Schnörkel und das<br />

Prächtige. Und vielen war das zu kitschig, schwülstig, albern, eben "schief".<br />

Darum hat man diese Kunstform abfällig als "barock" bezeichnet.<br />

Irgendwann wurde dann aus diesem Schimpfwort der Name für eine<br />

Zeit, die 170 Jahre andauerte. Im Zeitalter des Barock wurden nicht nur<br />

großartige Schlösser erbaut, sondern auch die Oper erfunden - von<br />

einem Italiener mit dem Namen Claudio Monteverdi. Von Italien aus hat<br />

der Barock ganz Europa erobert. Berühmte Maler sind zum Beispiel Peter<br />

Paul Rubens, berühmte Komponisten heißen Johann Sebastian Bach in<br />

Deutschland, Antonio Vivaldi in Italien, Henry Purcell in England oder Marc<br />

Antoine Charpentier in Frankreich.


Händel, Georg Friedrich<br />

Händel in ganzer<br />

"Leibesfülle"?<br />

Klick die Lupe!<br />

Wer heute Händel sagt, muss auch Halleluja sagen.<br />

Nein, eigentlich nicht Halleluja, sondern Haaa-leluja,<br />

Halle-luja, Halle-luja, Halle-he-lu-ja ... Und das<br />

kam so: Georg Friedrich Händel lebte vor etwa 350<br />

Jahren in der deutschen Stadt Halle. Weil er aber<br />

sehr bald auch in anderen Ländern berühmt war,<br />

zog er nach London. Die ganze Insel freute sich<br />

darüber, dass der große deutsche Komponist von<br />

nun an ein Engländer sein wollte. Händel<br />

seinerseits freute sich auch und beschenkte den<br />

englischen König Georg I. gleich mit wunderschöner<br />

Musik. Musik für einen Bootsausflug auf dem Fluss Themse. Seit diesem<br />

Tag bis heute ist Händels "Wassermusik" ein absoluter Hit.<br />

Barocker Superstar<br />

Als er Jahre später für König George II. eine "Feuerwerksmusik"<br />

komponierte, gab es in London sogar einen richtigen Verkehrsstau.<br />

Tausende Menschen mit Pferden und Wagen wollten dabei sein, als das<br />

Orchester unter freiem Himmel probte. Für sein eigenes Opernhaus in<br />

London schrieb Händel viele Opern und eines Tages kam er auf die Idee,<br />

auch Geschichten aus der Bibel mit Musik zu erzählen. Z.B. die Geschichte<br />

von Jesus, also dem "Messias". An der Stelle, wo Gott im Himmel gelobt<br />

wird, singt der Chor laut "Halleluja". Und dieses "Halleluja" hat Händel sehr<br />

berühmt gemacht.<br />

Wilde Jugendjahre<br />

Vor seiner Zeit in England reiste Georg Friedrich Händel viel. Als junger<br />

Mann durchsteifte er vier Jahre lang Italien und besuchte große Städte, wie<br />

Rom, Florenz, Neapel und Venedig. Dort lernte er viele italienische<br />

Komponisten kennen und gab Konzerte auf seinem Cembalo. Bald war er in<br />

ganz Italien berühmt als "Il Sassone", "der Sachse" und jeder kannte seine<br />

Musik.<br />

In seiner Jugend arbeitete Händel auch einmal an der Hamburger Oper als<br />

Dirigent. Außer ihm gab es dort noch einen anderen jungen Dirigenten. Als<br />

sich Händel eines Abends von ihm nicht ablösen lassen wollte, sondern<br />

lieber selbst weiterdirigierte, kam es zur Schlägerei und später sogar noch<br />

zu einem Degenduell. Georg Friedrich Händel hat beides überlebt und<br />

wurde zu einem der größten Komponisten seiner Zeit.<br />

Katharina Neuschaefer


Purcell, Henry<br />

Grell und laut, so dürfte sein erster Schrei geklungen<br />

haben, wie eben bei jedem Baby. Geboren wurde der<br />

bedeutende englische Komponist Henry Purcell vor<br />

350 Jahren – vermutlich am 10. September 1659.<br />

Bereits als Kleinkind trällert Henry anders als die<br />

Kinder in der Londoner Nachbarschaft, irgendwie<br />

melodiöser. Gerade mal acht Jahre ist er alt, als Klein-<br />

Henry ein kompliziertes dreistimmiges Lied<br />

komponiert. Sein Vater Thomas, selbst ein Musiker,<br />

freut sich riesig über das tolle Lied und sorgt sogar<br />

dafür, dass es gedruckt wird.<br />

Dieses selbst komponierte Lied ist nicht nur Henry<br />

Purcells erstes richtiges Werk, sondern gleichzeitig so<br />

etwas wie die Eintrittskarte in den berühmtesten<br />

Knabenchor Englands, in die Königliche Kapelle.<br />

1. Singen für den König!<br />

In der "Chapel Royal" sind die Goldkehlchen Englands versammelt, die dem<br />

König vorsingen: zum einen im Gottesdienst in der Kirche, aber bestimmt<br />

auch, wenn es seiner Majestät mal etwas langweilig ist ...<br />

Nur zwölf Jungen gehören zur Königlichen Kapelle, sie werden nach einer<br />

schweren Prüfung aufgenommen. Gelernt wird viel, zum Beispiel das Spiel<br />

auf der Bratsche, der Orgel und der Laute, außerdem Lesen, Latein und<br />

Rechnen. Die Regeln im Internat sind streng: Wer sich nicht gut benimmt,<br />

also schwatzhaft, frech oder faul ist, der bekommt Prügel und geschlafen<br />

wird bereits um 8 Uhr. Henry ist ziemlich stolz auf seine farbenprächtige<br />

Uniform und die vielen Hüte, Handschuhe und Schuhe. Schließlich gehört<br />

er nun zum Hofstaat des Königs und da darf er nicht aussehen wie eine<br />

Vogelscheuche.<br />

Ob Henry ein guter Schüler ist, das wissen wir leider nicht, aber dass er<br />

außerordentlich musikalisch ist, das wissen wir schon. Denn er bekommt<br />

mit 14 Jahren gleich eine Arbeit: Henry Purcell wird Aufseher, Erbauer,<br />

Verbesserer, Ausbesserer und Stimmer der Orgeln, Flöten und<br />

Schnabelflöten. Übrigens komponiert Henry nebenbei jede Menge. Das<br />

spricht sich bald herum, oder vielleicht hat auch sein Vater nachgeholfen<br />

und es den wichtigen Personen am Hof erzählt, jedenfalls erhält Henry<br />

Purcell mit 19 Jahren einen ziemlich bedeutenden Job: er wird Komponist<br />

für das Streichorchester des Königs. Weil Henry Purcell ein fleißiger junger<br />

Mann ist, bekommt er kurz darauf noch ein Amt aufgetragen. Er wird<br />

Organist an der Westminster Kathedrale.


2. Komponieren für die Ewigkeit!<br />

Alles läuft also ziemlich glatt: Seine<br />

Kompositionen kommen überall gut an, er<br />

verdient damit auch ein ordentliches<br />

Sümmchen. Zudem schreibt er allerlei Stücke<br />

fürs Theater, also für die Bühne. Als sein<br />

Meisterwerk gilt die Oper "Dido und Aeneas".<br />

Auch seine Schauspielmusik zu "The Fairy<br />

Queen" – eine Bearbeitung von Shakespeares<br />

"Sommernachtstraum" wird bis heute<br />

aufgeführt. Aus Purcells Feder stammen<br />

außerdem eine Reihe von sehr bekannten<br />

festlichen Trompeten-Stücken.<br />

Das Komponieren geht bei ihm fast von selbst, denn die verrücktesten,<br />

außergewöhnlichsten Melodien sprudeln nur so aus ihm heraus. Tag und<br />

beinahe die ganze Nacht arbeitet Purcell. Seine Frau findet das gar nicht<br />

witzig und schimpft öfter mal mit Henry. Aber das beeindruckt ihn nicht<br />

wirklich, stattdessen verschwindet er beim Donnerwetter seiner Frau<br />

schnurstracks ins nächste Wirtshaus. Da trinkt er zwei, drei Bierchen gegen<br />

den Ärger und dann noch einige gegen den Durst.<br />

Aber vielleicht hätte er doch auf seine Frau hören sollen, denn Henry<br />

Purcell wirkt bald ziemlich schwach und hustet viel. Seine Gesichtsfarbe ist<br />

längst nicht mehr rosig, sondern mausgrau, um die Augen herum zeigen<br />

sich unzählige Runzeln. Dabei hat er erst seinen 35. Geburtstag gefeiert. Ab<br />

da geht alles schnell: Im Herbst des Jahres 1695 komponiert Purcell bereits<br />

im Bett, das Aufstehen fällt ihm schwer. Doch an welcher Krankheit er<br />

leidet, ist uns leider nicht überliefert. Am 21. November stirbt der "Orpheus<br />

britannicus", wie man ihn ehrenvoller weise nennt. Mit einer riesigen Feier<br />

wird er im Nordschiff der Westminsterkirche unter der Orgel begraben.<br />

Seine "Trauermusik für Königin Maria II. von England", die er nur ein<br />

halbes Jahr vor seinem eigenen Tod komponiert hat, soll die Trauergäste zu<br />

Tränen gerührt haben. Knapp 300 Jahre später verwendet sie Standley<br />

Kubrick 1971 als Titelmusik in seinem Film "A Clockwork Orange".<br />

Sylvia Schreiber


Lesetipps!<br />

Jutta Bauer, Selma, Lappan, 2000<br />

Elsa Beskow, Pelles neue Kleider, Urachhaus, 2004<br />

Kirtsen Boie & Philip Waechter, Joseph <strong>Schaf</strong> will auch einen Menschen<br />

Oetinger, 2002<br />

Daniela Chudzinsky, Herbert, Thienemann, 2004<br />

Cuno & Schuld, 5 müde Schäfchen, arsedition, 2008<br />

Iskender Gider, Schlaf gut, Emily, Coppenrath, 2000<br />

Angelika Glitz & Annette Swoboda, Prinz Franz total verliebt, Thienemann<br />

Will Gmehling & Andrea Offmann, Keine Angst vor <strong>Schaf</strong>en, Carlsen, 2008<br />

Gerhard Glück & Papan, <strong>Schaf</strong> Kindchen <strong>Schaf</strong>, Lappan, 2007<br />

Rotraud Gruene, Vera Wolle ist ein <strong>Schaf</strong> , Tivola, 2000<br />

Dorothee Haentjes & Philip Waechter, <strong>Schaf</strong> Ahoi, Ellermann, 1999<br />

Isabel Abedi & Dagmar Henze, Das 99. <strong>Schaf</strong>, arsedition, 2008<br />

Anna Jander & Klaus Jordan, Wir Heidschnucken vom Sothriethof<br />

Calluna Südheide, 2005<br />

Marion Jarzambek & Daniel & Stefan Napp<br />

Das <strong>Schaf</strong>, das nicht über den Zaun springen wollte, Coppenrath, 2007<br />

Miriam Koch, Fiete Anders, Gerstenberg, 2007<br />

Langen & Ackroyd, Das kleine Meckerschaf, Coppenrath, 2008<br />

Maritgen Matter & Anke Faust, Ein <strong>Schaf</strong> fürs Leben, Oetinger, 2003<br />

Rob Scotten, Russel, Das schlaflose <strong>Schaf</strong>, Esslinger, 2007<br />

Ann Stohner & Henrike Wilson, Das <strong>Schaf</strong> Charlotte, Hanser, 2005

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