Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Schaf</strong><br />
Der Experten-Fragebogen<br />
(Bitte ankreuzen, was Eure Meinung wiedergibt)<br />
In dem Stück hat ein <strong>Schaf</strong> mitgespielt<br />
0 Nein, da waren nur Menschen auf der Bühne<br />
0 Ich weiß nicht<br />
0 Eine Schauspielerin hat das <strong>Schaf</strong> gespielt<br />
Außer dem <strong>Schaf</strong> gab es noch<br />
0 10 Schauspieler und Musiker<br />
0 5 Schauspieler und Musik<br />
0 Das <strong>Schaf</strong> hat alle Rollen selber gespielt.<br />
Die Musik<br />
0 fand ich doof<br />
0 hat mir gut gefallen<br />
0 war zu laut<br />
0 höre ich jeden Tag im Radio<br />
Die beiden Sängerinnen sahen aus wie<br />
0 Geschichtenerzähler<br />
0 Bauarbeiter<br />
0 __________________________________________________________________<br />
Ich konnte verstehen, was die Sängerinnen gesungen haben<br />
0 nein überhaupt nicht<br />
0 nur manchmal<br />
0 nicht immer, aber die Geschichte habe ich trotzdem verstanden<br />
Mir hat am besten gefallen<br />
Mir hat gar nicht gefallen
„Schau, wer wandelt auf den Wegen“<br />
Schau, wer wandelt auf den Wegen,<br />
schau, wer wandelt auf den Wegen:<br />
in der Sonne, durch den Regen?<br />
Das muss <strong>Schaf</strong> sein,<br />
unser namenloses <strong>Schaf</strong>.<br />
Es muss wandern durch die Wälder,<br />
über Berge und durch Felder,<br />
um zu wissen, wer es ist.<br />
Ja, um zu wissen, wer es ist.<br />
Über Bäche muss es springen,<br />
hört die Vögel fröhlich singen,<br />
grüßt die Kühe, grüßt die Kühe<br />
auf der Weid, auf der Weid,<br />
schnuppert viele neue Dinge,<br />
immer weiter, immer weiter, immer weiter<br />
wandert <strong>Schaf</strong>,<br />
wandert <strong>Schaf</strong>.<br />
Viele Höh’n hat <strong>Schaf</strong> erklommen,<br />
viele Höh’n hat <strong>Schaf</strong> erklommen,<br />
hat da Hunger von bekommen,<br />
kaut ’nen Grashalm,<br />
Butterblumen, grünen Klee.<br />
<strong>Schaf</strong> kann keinen Schritt mehr gehen,<br />
seine Beine bleiben stehen.<br />
Unser <strong>Schaf</strong> fühlt sich sehr matt<br />
vor den Toren dieser Stad.
<strong>Schaf</strong>smaske mit Wackelohren<br />
Bastelanleitung<br />
Du brauchst folgende Materialien:<br />
- 1 Karton in Größe A4<br />
- 1 Klebestift<br />
- 1 Schere<br />
- 1 Locher<br />
- 2 Musterklammern<br />
- 1 kleines Stäbchen für die Halterung<br />
- Tesafilm oder Paketklebeband<br />
- etwas Schnur, z.B. Paketband<br />
1. Den Bastelbogen farbig auf ein A4-Blatt ausdrucken.<br />
2. Den Kopf und die Ohren ausschneiden und auf den Karton kleben.<br />
3. Für die Gucklöcher die beiden Augen ausschneiden.<br />
4. Mit dem Locher die beiden Markierungen (weiße Punkte) am <strong>Schaf</strong>skopf<br />
sowie an den Ohren ausstanzen.<br />
5. Ebenso jeweils 1 Loch in die mit X markierten Ohren stanzen.<br />
6. Die Ohren mit den Musterklammern am Kopf befestigen. Wichtig ist, dass du<br />
die Ohren mit den unteren Löchern (also die weißen Punkte von Schritt 4<br />
miteinander) verbindest.<br />
7. Nun geht es auf der Rückseite weiter: durch die beiden oberen Löcher (X) an<br />
den Ohren eine Verbindungsschnur ziehen und gut verknoten. Die Schnur<br />
sollte so lang sein, dass die Ohren noch nicht nach oben stehen (etwa 6 cm).<br />
8. Eine etwas längere Schnur mit einem Knoten in der Mitte der<br />
Ohrenverbindungsschnur (Punkt 7) befestigen. Wenn du an dieser Schnur<br />
ziehst, sollten die Ohren noch oben gehen.<br />
9. Als letztes das Stäbchen mit Klebeband an der Rückseite befestigen.<br />
Viel Spaß beim Basteln und Spielen<br />
wünscht euch das Team von „<strong>Schaf</strong>“!
.<br />
Der Dichter Aesop* und die <strong>Schaf</strong>e<br />
Der Wolf und das <strong>Schaf</strong><br />
Ein Wolf, der sich satt gefressen hatte, sah ein <strong>Schaf</strong> auf der Erde liegen und merkte, dass es sich<br />
aus Angst vor ihm hingeworfen hatte. Da trat er heran und machte ihm Mut: „ Wenn du mir drei<br />
Wahrheiten sagst“, sagte er, “ werde ich dich nicht fressen.“<br />
Da sagte das <strong>Schaf</strong>: “Erstens wäre ich dir lieber gar nicht begegnet. Zweitens wünschte ich, da es<br />
nun soweit ist, dass du blind wärest. Drittens mögen alle Wölfe verrecken! Wir haben euch nichts<br />
getan und doch seid ihr unsere schlimmsten Feinde.“<br />
Gegen soviel Offenheit konnte der Wolf nichts einwenden und er ließ das <strong>Schaf</strong> laufen.<br />
Der Wolf im <strong>Schaf</strong>spelz<br />
Ein Wolf beschloss einmal sich zu verkleiden, um im Überfluss leben zu können. Er legte sich ein<br />
<strong>Schaf</strong>sfell um und weidete zusammen mit der Herde, nachdem er den Hirten durch eine List<br />
getäuscht hatte. Am Abend wurde er vom Hirten zusammen mit der Herde eingeschlossen, der<br />
Eingang wurde verrammelt und die ganze Umfriedung gesichert. Als aber der Hirte hungrig<br />
wurde, schlachtete er den Wolf. So hat schon manch einer, der in fremden Kleidern auftrat, seine<br />
Habe eingebüsst.<br />
*Aesop war ein griechischer Fabeldichter, der um 600 vor unserer Zeitrechnung lebte.
Pelles neue Kleider<br />
Ein schwedisches Bilderbuch von Elke Beskow<br />
aus Urgroßmutters Zeiten<br />
"Pelle hat ein Lamm, das ihm ganz allein gehörte. Das Lamm wurde größer, und Pelle wurde<br />
auch größer. Die Wolle des Lammes wurde immer länger, und Pelles Kleider wurden immer<br />
kürzer.<br />
Da nahm Pelle eine Schere und schnitt die Wolle des Lammes ab.<br />
Er brachte die Wolle zur Großmutter:" Liebe Urgroßmutter, kannst du meine Wolle<br />
kämmen?" "Aber gern, mein Goldschatz, wenn du solange meine Mohrrüben jätest!" sagte<br />
die Großmutter. Pelle jätete Großmutters Mohrrüben. Und die Urgroßmutter kämmte Pelles<br />
Wolle ganz fein.
Dann ging Pelle zur Oma: "Liebe Oma, kannst du Garn aus meiner Wolle spinnen?" "Aber<br />
gern mein Liebling", sagte die Oma, "wenn du solange meine Kühe hütest!" Pelle hütete<br />
Omas Kühe. Und Oma spann Pelles Wolle ganz fein.<br />
Nun ging Pelle zu seinem Onkel, dem Maler. Er bat ihn um ein bisschen Farbe, um das<br />
Garn zu färben. Da lachte der Onkel. "Solche Farben habe ich nicht! Aber wenn du zum<br />
Kaufmann ruderst und mir Terpentin holst, kannst du dir für das restliche Geld richtige<br />
Farbe kaufen!"<br />
Pelle ruderte zum Kaufmann hinüber und kaufte eine Flasche Terpentin für den Onkel. Für<br />
das restliche Geld bekam er eine große Tüte mit blauer Farbe. Er färbte das Garn ganz, ganz<br />
blau.<br />
Damit ging Pelle zu seiner Mutter: "Liebe Mutter, webst du mir einen Stoff aus dem Garn?"<br />
"Aber gern", sagte die Mutter," wenn du solange deine kleine Schwester fütterst!" Pelle<br />
fütterte seine kleine Schwester. Und die Mutter webte einen ganz feinen Stoff.<br />
Nun lief Pelle zum Schneidermeister. "Lieber Schneidermeister, näh mir bitte einen Anzug<br />
aus diesem Stoff!" - "Gut". sagte der Schneidermeister, "aber dann musst du das Heu rechen<br />
und das Holz hereinbringen und die Schweine füttern!" Pelle rechte das Heu und fütterte die<br />
Schweine. Dann trug er das Holz ins Haus. Und am Abend war Pelles neuer Anzug fertig!<br />
Am Sonntagmorgen zog Pelle den neuen Anzug an. Er ging zu seinem Lamm und sagte:"<br />
Vielen Dank für die neuen Kleider!" - "Mäh-ä-äh!" machte das Lamm, und es klang fast so,<br />
als ob es lachte!"
Robert Gernhardt<br />
Gesetzt den Fall, ihr habt ein <strong>Schaf</strong> gekränkt<br />
Gesetzt den Fall, ihr habt ein <strong>Schaf</strong> gekränkt -<br />
("Gesetzt den Fall" heißt "Nehmen wir mal an") -<br />
gesetzt den Fall, es hat den Kopf gesenkt<br />
und ist euch böse - ja, was dann?<br />
Dann solltet ihr dem <strong>Schaf</strong> was Liebes sagen,<br />
ihr könnt ihm dabei auch den Rücken streicheln,<br />
ihr dürft nicht "Na, warum so sauer?" fragen,<br />
ihr müsst dem <strong>Schaf</strong> mit Freundlichkeiten schmeicheln.<br />
Sagt mir jetzt nicht: "Ich wohn doch in der Stadt,<br />
wo soll ich da um Himmels Willen <strong>Schaf</strong>e kränken?"<br />
Ich gebe zu, dass das was für sich hat,<br />
doch bitte ich euch trotzdem zu bedenken:<br />
Ein gutes Wort ist nie verschenkt,<br />
nicht nur bei <strong>Schaf</strong>en, sondern überall.<br />
Auch trefft ihr <strong>Schaf</strong>e öfter als man denkt.<br />
Nicht nur auf Wiesen. Und nicht nur im Stall.<br />
(Na wo denn noch?)<br />
© Günther Jacobs<br />
© Günther Jacobs<br />
Veröffentlichung des Gedichts mit freundlicher Genehmigung der S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
„Ich glaub, ich habe was verbockt“<br />
© Jo Hanna<br />
© Jo Hanna<br />
aus : Erschrick jetzt nicht Elsie (Lappan Verlag)<br />
Kennst du diese Redewendungen?<br />
Was bedeutet<br />
belämmert<br />
____________________________________________________________________<br />
Das schwarze <strong>Schaf</strong><br />
____________________________________________________________________<br />
Hammelsprung<br />
_____________________________________________________________________<br />
lammfromm<br />
_____________________________________________________________________<br />
Leithammel<br />
_____________________________________________________________________
<strong>Schaf</strong>skopf<br />
_____________________________________________________________________<br />
<strong>Schaf</strong>skälte<br />
_____________________________________________________________________<br />
Schäfchen zählen<br />
_____________________________________________________________________<br />
Seine Schäfchen ins Trockene bringen<br />
_____________________________________________________________________<br />
_____________________________________________________________________<br />
verbockt<br />
_____________________________________________________________________<br />
Wolf im <strong>Schaf</strong>spelz<br />
_____________________________________________________________________<br />
(Ausdrücke, die du nicht kennst, findest du in einem Lexikon, z.B. Wahrig,<br />
Deutsches Wörterbuch oder in einem Lexikon „Zitate und Redewendungen“<br />
und bei Wikipedia. Viel Spaß beim Forschen.)
Aus dem Wissens-Lexikon und Musik-Lexikon für Kinder des Bayrischen<br />
Rundfunks findest du hier drei Artikel. Wenn Du mehr über die<br />
Komponisten, die Musik und die Instrumente aus „schaf wissen möchtest,<br />
kannst du weiter online stöbern unter<br />
www.br-online.de/kinder/radio-tv/doremikro<br />
Barock - Was ist das?<br />
Barock nennt man die Zeit, in der eure Ur-ur-ur-ur-urur-ur-Urgroßeltern<br />
noch Kinder waren. Das Wort<br />
"Barock" bedeutet eigentlich "unregelmäßig und<br />
schief". Klingt nicht gerade schmeichelhaft für eine<br />
Zeit, die damit begann, dass eine riesengroße Kirche<br />
erbaut wurde, nämlich der Petersdom in Rom. Und wer<br />
einmal darin war, der merkt: Da ist kein Stein schief<br />
gebaut, vielmehr ist die Kirche so monumental und so<br />
prächtig ausgeschmückt, dass man sich darin<br />
vorkommt wie eine Maus.<br />
Woher kommt also dieser Name? Im Barock liebte man<br />
in der Architektur, also den Gebäuden, in den<br />
Gemälden und Skulpturen und in der Musik alles, was<br />
voller Verzierungen war. Man schätzte den Glanz, die Schnörkel und das<br />
Prächtige. Und vielen war das zu kitschig, schwülstig, albern, eben "schief".<br />
Darum hat man diese Kunstform abfällig als "barock" bezeichnet.<br />
Irgendwann wurde dann aus diesem Schimpfwort der Name für eine<br />
Zeit, die 170 Jahre andauerte. Im Zeitalter des Barock wurden nicht nur<br />
großartige Schlösser erbaut, sondern auch die Oper erfunden - von<br />
einem Italiener mit dem Namen Claudio Monteverdi. Von Italien aus hat<br />
der Barock ganz Europa erobert. Berühmte Maler sind zum Beispiel Peter<br />
Paul Rubens, berühmte Komponisten heißen Johann Sebastian Bach in<br />
Deutschland, Antonio Vivaldi in Italien, Henry Purcell in England oder Marc<br />
Antoine Charpentier in Frankreich.
Händel, Georg Friedrich<br />
Händel in ganzer<br />
"Leibesfülle"?<br />
Klick die Lupe!<br />
Wer heute Händel sagt, muss auch Halleluja sagen.<br />
Nein, eigentlich nicht Halleluja, sondern Haaa-leluja,<br />
Halle-luja, Halle-luja, Halle-he-lu-ja ... Und das<br />
kam so: Georg Friedrich Händel lebte vor etwa 350<br />
Jahren in der deutschen Stadt Halle. Weil er aber<br />
sehr bald auch in anderen Ländern berühmt war,<br />
zog er nach London. Die ganze Insel freute sich<br />
darüber, dass der große deutsche Komponist von<br />
nun an ein Engländer sein wollte. Händel<br />
seinerseits freute sich auch und beschenkte den<br />
englischen König Georg I. gleich mit wunderschöner<br />
Musik. Musik für einen Bootsausflug auf dem Fluss Themse. Seit diesem<br />
Tag bis heute ist Händels "Wassermusik" ein absoluter Hit.<br />
Barocker Superstar<br />
Als er Jahre später für König George II. eine "Feuerwerksmusik"<br />
komponierte, gab es in London sogar einen richtigen Verkehrsstau.<br />
Tausende Menschen mit Pferden und Wagen wollten dabei sein, als das<br />
Orchester unter freiem Himmel probte. Für sein eigenes Opernhaus in<br />
London schrieb Händel viele Opern und eines Tages kam er auf die Idee,<br />
auch Geschichten aus der Bibel mit Musik zu erzählen. Z.B. die Geschichte<br />
von Jesus, also dem "Messias". An der Stelle, wo Gott im Himmel gelobt<br />
wird, singt der Chor laut "Halleluja". Und dieses "Halleluja" hat Händel sehr<br />
berühmt gemacht.<br />
Wilde Jugendjahre<br />
Vor seiner Zeit in England reiste Georg Friedrich Händel viel. Als junger<br />
Mann durchsteifte er vier Jahre lang Italien und besuchte große Städte, wie<br />
Rom, Florenz, Neapel und Venedig. Dort lernte er viele italienische<br />
Komponisten kennen und gab Konzerte auf seinem Cembalo. Bald war er in<br />
ganz Italien berühmt als "Il Sassone", "der Sachse" und jeder kannte seine<br />
Musik.<br />
In seiner Jugend arbeitete Händel auch einmal an der Hamburger Oper als<br />
Dirigent. Außer ihm gab es dort noch einen anderen jungen Dirigenten. Als<br />
sich Händel eines Abends von ihm nicht ablösen lassen wollte, sondern<br />
lieber selbst weiterdirigierte, kam es zur Schlägerei und später sogar noch<br />
zu einem Degenduell. Georg Friedrich Händel hat beides überlebt und<br />
wurde zu einem der größten Komponisten seiner Zeit.<br />
Katharina Neuschaefer
Purcell, Henry<br />
Grell und laut, so dürfte sein erster Schrei geklungen<br />
haben, wie eben bei jedem Baby. Geboren wurde der<br />
bedeutende englische Komponist Henry Purcell vor<br />
350 Jahren – vermutlich am 10. September 1659.<br />
Bereits als Kleinkind trällert Henry anders als die<br />
Kinder in der Londoner Nachbarschaft, irgendwie<br />
melodiöser. Gerade mal acht Jahre ist er alt, als Klein-<br />
Henry ein kompliziertes dreistimmiges Lied<br />
komponiert. Sein Vater Thomas, selbst ein Musiker,<br />
freut sich riesig über das tolle Lied und sorgt sogar<br />
dafür, dass es gedruckt wird.<br />
Dieses selbst komponierte Lied ist nicht nur Henry<br />
Purcells erstes richtiges Werk, sondern gleichzeitig so<br />
etwas wie die Eintrittskarte in den berühmtesten<br />
Knabenchor Englands, in die Königliche Kapelle.<br />
1. Singen für den König!<br />
In der "Chapel Royal" sind die Goldkehlchen Englands versammelt, die dem<br />
König vorsingen: zum einen im Gottesdienst in der Kirche, aber bestimmt<br />
auch, wenn es seiner Majestät mal etwas langweilig ist ...<br />
Nur zwölf Jungen gehören zur Königlichen Kapelle, sie werden nach einer<br />
schweren Prüfung aufgenommen. Gelernt wird viel, zum Beispiel das Spiel<br />
auf der Bratsche, der Orgel und der Laute, außerdem Lesen, Latein und<br />
Rechnen. Die Regeln im Internat sind streng: Wer sich nicht gut benimmt,<br />
also schwatzhaft, frech oder faul ist, der bekommt Prügel und geschlafen<br />
wird bereits um 8 Uhr. Henry ist ziemlich stolz auf seine farbenprächtige<br />
Uniform und die vielen Hüte, Handschuhe und Schuhe. Schließlich gehört<br />
er nun zum Hofstaat des Königs und da darf er nicht aussehen wie eine<br />
Vogelscheuche.<br />
Ob Henry ein guter Schüler ist, das wissen wir leider nicht, aber dass er<br />
außerordentlich musikalisch ist, das wissen wir schon. Denn er bekommt<br />
mit 14 Jahren gleich eine Arbeit: Henry Purcell wird Aufseher, Erbauer,<br />
Verbesserer, Ausbesserer und Stimmer der Orgeln, Flöten und<br />
Schnabelflöten. Übrigens komponiert Henry nebenbei jede Menge. Das<br />
spricht sich bald herum, oder vielleicht hat auch sein Vater nachgeholfen<br />
und es den wichtigen Personen am Hof erzählt, jedenfalls erhält Henry<br />
Purcell mit 19 Jahren einen ziemlich bedeutenden Job: er wird Komponist<br />
für das Streichorchester des Königs. Weil Henry Purcell ein fleißiger junger<br />
Mann ist, bekommt er kurz darauf noch ein Amt aufgetragen. Er wird<br />
Organist an der Westminster Kathedrale.
2. Komponieren für die Ewigkeit!<br />
Alles läuft also ziemlich glatt: Seine<br />
Kompositionen kommen überall gut an, er<br />
verdient damit auch ein ordentliches<br />
Sümmchen. Zudem schreibt er allerlei Stücke<br />
fürs Theater, also für die Bühne. Als sein<br />
Meisterwerk gilt die Oper "Dido und Aeneas".<br />
Auch seine Schauspielmusik zu "The Fairy<br />
Queen" – eine Bearbeitung von Shakespeares<br />
"Sommernachtstraum" wird bis heute<br />
aufgeführt. Aus Purcells Feder stammen<br />
außerdem eine Reihe von sehr bekannten<br />
festlichen Trompeten-Stücken.<br />
Das Komponieren geht bei ihm fast von selbst, denn die verrücktesten,<br />
außergewöhnlichsten Melodien sprudeln nur so aus ihm heraus. Tag und<br />
beinahe die ganze Nacht arbeitet Purcell. Seine Frau findet das gar nicht<br />
witzig und schimpft öfter mal mit Henry. Aber das beeindruckt ihn nicht<br />
wirklich, stattdessen verschwindet er beim Donnerwetter seiner Frau<br />
schnurstracks ins nächste Wirtshaus. Da trinkt er zwei, drei Bierchen gegen<br />
den Ärger und dann noch einige gegen den Durst.<br />
Aber vielleicht hätte er doch auf seine Frau hören sollen, denn Henry<br />
Purcell wirkt bald ziemlich schwach und hustet viel. Seine Gesichtsfarbe ist<br />
längst nicht mehr rosig, sondern mausgrau, um die Augen herum zeigen<br />
sich unzählige Runzeln. Dabei hat er erst seinen 35. Geburtstag gefeiert. Ab<br />
da geht alles schnell: Im Herbst des Jahres 1695 komponiert Purcell bereits<br />
im Bett, das Aufstehen fällt ihm schwer. Doch an welcher Krankheit er<br />
leidet, ist uns leider nicht überliefert. Am 21. November stirbt der "Orpheus<br />
britannicus", wie man ihn ehrenvoller weise nennt. Mit einer riesigen Feier<br />
wird er im Nordschiff der Westminsterkirche unter der Orgel begraben.<br />
Seine "Trauermusik für Königin Maria II. von England", die er nur ein<br />
halbes Jahr vor seinem eigenen Tod komponiert hat, soll die Trauergäste zu<br />
Tränen gerührt haben. Knapp 300 Jahre später verwendet sie Standley<br />
Kubrick 1971 als Titelmusik in seinem Film "A Clockwork Orange".<br />
Sylvia Schreiber
Lesetipps!<br />
Jutta Bauer, Selma, Lappan, 2000<br />
Elsa Beskow, Pelles neue Kleider, Urachhaus, 2004<br />
Kirtsen Boie & Philip Waechter, Joseph <strong>Schaf</strong> will auch einen Menschen<br />
Oetinger, 2002<br />
Daniela Chudzinsky, Herbert, Thienemann, 2004<br />
Cuno & Schuld, 5 müde Schäfchen, arsedition, 2008<br />
Iskender Gider, Schlaf gut, Emily, Coppenrath, 2000<br />
Angelika Glitz & Annette Swoboda, Prinz Franz total verliebt, Thienemann<br />
Will Gmehling & Andrea Offmann, Keine Angst vor <strong>Schaf</strong>en, Carlsen, 2008<br />
Gerhard Glück & Papan, <strong>Schaf</strong> Kindchen <strong>Schaf</strong>, Lappan, 2007<br />
Rotraud Gruene, Vera Wolle ist ein <strong>Schaf</strong> , Tivola, 2000<br />
Dorothee Haentjes & Philip Waechter, <strong>Schaf</strong> Ahoi, Ellermann, 1999<br />
Isabel Abedi & Dagmar Henze, Das 99. <strong>Schaf</strong>, arsedition, 2008<br />
Anna Jander & Klaus Jordan, Wir Heidschnucken vom Sothriethof<br />
Calluna Südheide, 2005<br />
Marion Jarzambek & Daniel & Stefan Napp<br />
Das <strong>Schaf</strong>, das nicht über den Zaun springen wollte, Coppenrath, 2007<br />
Miriam Koch, Fiete Anders, Gerstenberg, 2007<br />
Langen & Ackroyd, Das kleine Meckerschaf, Coppenrath, 2008<br />
Maritgen Matter & Anke Faust, Ein <strong>Schaf</strong> fürs Leben, Oetinger, 2003<br />
Rob Scotten, Russel, Das schlaflose <strong>Schaf</strong>, Esslinger, 2007<br />
Ann Stohner & Henrike Wilson, Das <strong>Schaf</strong> Charlotte, Hanser, 2005