Berichte ThINK - ThEGA
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wert der Reliefklassifizierung – sie weist also überwiegend Flächen auf, die nordexponiert<br />
sind – wird sich eine Entwicklung der Fläche trotz eines nahen Einspeisepunktes und einer guten<br />
Zuwegung nicht realisieren lassen. Um diesen Sachverhalt entsprechend zu gewichten,<br />
wurden die Ergebnisse der Reliefklassifizierung aus Modul 1 im Rahmen der im Modul 5 stattfindenden<br />
Bewertung mit fünf multipliziert. Außerdem muss eine Fläche als Mittelwert der Reliefklassifikation<br />
mindestens den Wert 0,5 erhalten, um überhaupt als geeignete Fläche klassifiziert<br />
zu werden.<br />
Als letzter Schritt wurden im Modul 5 alle vergebenen Bewertungen für jede Fläche summiert<br />
und die Ergebnisse aller Flächen dann in fünf Klassen („ungeeignet“ bis „sehr gut geeignet)“<br />
unterteilt. Diese Klassifizierung erfolgt im GIS anhand des Jenks-Caspall-Algorithmus 4 . Dabei<br />
handelt es sich um ein statistisches Verfahren zur automatischen Klassifikation von Werten,<br />
das darauf abzielt, die Unterschiede innerhalb einer Klasse zu minimieren und die Unterschiede<br />
zwischen den Klassen zu maximieren, um eine ausgewogene Klasseneinteilung zu erhalten.<br />
Die Klassengrenze der untersten Klasse (ungeeignet) wurde anhand des oben angegebenen<br />
Wertes aus der Reliefklassifikation (0,5) manuell festgelegt. Die Klassengrenzen sind in<br />
Tabelle 3 dargestellt.<br />
Tabelle 3: Klasseneinteilungen für die Freiflächen<br />
Klasse<br />
Bewertung<br />
sehr gut geeignet > 27,21<br />
gut geeignet >23,59 – 27,21<br />
geeignet >18,84 – 23,59<br />
bedingt geeignet >15,8 – 18,84<br />
ungeeignet ≤ 15,8<br />
2.2 Fahrbahnbegleitende Bauwerke<br />
Die Nutzung von fahrbahnbegleitenden Bauwerken für die Erzeugung von Solarstrom ist<br />
schon seit einiger Zeit im Fokus, da sie den Vorteil hat, ohne weiteren Flächenverbrauch<br />
Strom zu erzeugen. In der Praxis wurden allerdings bisher in der Bundesrepublik nur sehr wenige<br />
Projekte tatsächlich realisiert. Eine wesentliche Ursache dafür dürfte sein, dass in jedem<br />
Fall die gesetzlich geforderte „Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ zu gewährleisten ist.<br />
Dies zieht in vielen Fällen weitere Investitionen nach sich, die eine Realisierung entsprechender<br />
Projekte in unmittelbarer Fahrbahnnähe unwirtschaftlich werden lassen könnten.<br />
4 Jenks, G. F. & Caspall F. C. (1971): Error on Choroplethic Maps. Definition, Measurement, Reduction. In: Annals of the<br />
Association of American Geographers. Bd. 61<br />
<strong>ThINK</strong> – Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz