Dezember 2012 - Thüringer Turnverband
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News & Infos<br />
Kommentar<br />
DTB-Präsident Rainer Brechtken:<br />
Bestandserhebung als<br />
verantwortungsvolle Aufgabe<br />
In den kommenden Wochen haben<br />
die Verantwortlichen in den Turnund<br />
Sportvereinen wieder die vermeintlich<br />
„undankbare“ Aufgabe,<br />
die Mitglieder-Bestandserhebung<br />
in den Landessportbünden zu erstellen<br />
und die Vereinsmitglieder<br />
ihrer Abteilungen den jeweiligen<br />
Sportarten in den Listen der Landessportbünde<br />
zuzuordnen. Von<br />
vielen als „unangenehmer Verwaltungsaufwand“<br />
gewertet, stellt<br />
die jährliche Bestandserhebung<br />
für das Funktionieren des organisierten<br />
Sports eine wichtige Aufgabe<br />
dar.<br />
Seit einigen Jahren laufen Bemühungen,<br />
die Bestandserhebung einfacher<br />
und bundesweit einheitlich<br />
zu gestalten. Ein Schritt ist dabei<br />
in den meisten Ländern gelungen<br />
mit den Möglichkeiten der online-<br />
Bestandserhebung. Ein zweiter<br />
Ansatzpunkt ist die Vorgabe von<br />
Kriterien für die Zuordnung von<br />
Bewegungsangeboten im Verein zu<br />
Sportarten und Fachverbänden in<br />
den Ländern. Der Württembergische<br />
Landessportbund (WLSB) hat<br />
an dieser Stelle nach meiner Auf-<br />
fassung Pionierarbeit geleistet und<br />
praktiziert das Modell, dass jedes<br />
Vereinsmitglied einer Sportart und<br />
damit einem Fachverband zugeordnet<br />
wird. Auf dieser Basis wird ein<br />
Einheitsbeitrag für den WLSB, die<br />
Versicherung und für die Fachverbände<br />
erhoben. Eine ebenfalls vorbildlich<br />
funktionierende Lösung bietet<br />
Niedersachsen: Hier gibt es eine<br />
Liste von Bewegungsangeboten der<br />
Vereine, die den Sportarten bzw. den<br />
zuständigen Fachverbänden als Betreuungsgebiet<br />
zugeordnet werden.<br />
Entsprechend der zur Bestandserhebung<br />
vorliegenden Liste melden die<br />
Vereine ihre Mitglieder.<br />
Auf Bundesebene im Deutschen<br />
Olympischen Sportbund (DOSB)<br />
wird derzeit der Versuch unternommen,<br />
im Dialog zwischen Spitzenverbänden<br />
und Landessportbünden<br />
ein bundesweit einheitliches System<br />
in Anlehnung an die Modelle<br />
in Württemberg und Niedersachsen<br />
zu erarbeiten. Kern ist zunächst die<br />
Verständigung auf Sportarten in<br />
den Spitzenverbänden.<br />
Bei den Diskussionen in den entsprechenden<br />
Gremien ist mir aufgefallen,<br />
dass es innerhalb des Sports<br />
einige Informationsdefizite im Hinblick<br />
auf Organisationsstrukturen<br />
unseres Sportsystems und dessen<br />
historische Entwicklung gibt. So<br />
wird mit Staunen registriert, wie<br />
viele Sportarten unter dem Dach der<br />
Turnverbände vertreten sind. Deshalb<br />
will ich an dieser Stelle noch<br />
einmal verdeutlichen, welche Sportarten<br />
den Turnverbänden zuzuordnen<br />
sind.<br />
Die traditionelle Domäne der Turnvereine<br />
und Turnabteilungen ist<br />
das Kinderturnen für die Jüngsten<br />
im Verein. Es ist eine der zentralen<br />
„Sportarten“ der Turnverbände. Auf<br />
Grund seiner vielseitigen Ganzkörperausbildung<br />
ist es geeignet, die<br />
Grundlagen für ein lebenslanges<br />
Sporttreiben in jeder anderen Vereinssportart<br />
zu liefern.<br />
Die zweite große Schwerpunktsportart<br />
der Turnverbände ist die Gymnastik.<br />
Dabei deckt die Rhythmische<br />
Sportgymnastik als olympische Disziplin<br />
nur einen ganz geringen Teil<br />
ab. Die größte Verbreitung in den<br />
Vereinen hat die Gymnastik als Fitness-<br />
und Gesundheitssport unter<br />
ständig neu kreierten Namen und<br />
Marketing-Bezeichnungen, deren<br />
Basis jedoch immer die Gymnastik<br />
bleibt. Im Turner-Bund haben wir<br />
deshalb diese Vielfalt der Gymnastik<br />
unter der Marke „GYMWELT“ zusammengefasst,<br />
die Welt der Gymnastik.<br />
Die Sportarten des olympischen Programms<br />
sind Gerätturnen Männer,<br />
Gerätturnen Frauen, Rhythmische<br />
Sportgymnastik und Trampolinturnen.<br />
Als nicht-olympische Sportarten<br />
gehören zu den Turnverbänden:<br />
Rhönradturnen, Aerobic, Orientierungslauf,<br />
Rope Skipping, Faustball,<br />
Prellball, Korbball, Korfball,<br />
Ringtennis, Indiaca, Völkerball,<br />
Schleuderball. Ergänzend kommen<br />
hinzu die turnerischen Mehrkämpfe,<br />
Gruppen- und Mannschaftswettkämpfe<br />
sowie das Musik und Spielmannswesen.<br />
Soweit zu den „Sportarten“ der Turnverbände<br />
für die Mitgliedermeldung<br />
der Vereine. Zur Frage der Gymnastik<br />
sei noch angemerkt: Natürlich<br />
ist uns Turnern klar, dass Skigymnastik<br />
in Skivereinen oder -abteilungen<br />
bei der Mitgliedermeldung zum<br />
Ski-Verband gemeldet werden, wie<br />
auch die Wassergymnastik in den<br />
Schwimmvereinen dem Schwimmverband<br />
zufällt. Über die jeweiligen<br />
„Schnittmengen“ werden wir uns<br />
unter den Verbänden schon einig<br />
werden.<br />
Einig sind wir uns in einer wesentlichen<br />
Frage bereits jetzt: Alle Mitglieder<br />
im Verein müssen einer Sportart<br />
zugeordnet werden. Demnach entfällt<br />
künftig in der Mitgliedermeldung<br />
die Spalte „Sonstiges“ oder<br />
„Allgemeine Sportgruppen“, denn<br />
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