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Band 3 - thule-italia.net

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"Was tut ihr hier?"<br />

"Wir haben eine Blutrache und sind entflohen, um einen andern Stamm zu suchen, der uns Schutz gewährt.<br />

Wer seid ihr, Herr?"<br />

"Wir sind fremde Wanderer."<br />

"Was tut ihr hier?"<br />

"Wir ruhen aus."<br />

Der Sprecher schien diese kurzen Antworten gar nicht übel zu nehmen, sondern sagte:<br />

"In diesem Wasser sind Fische. Erlaubst du, daß wir uns einige fangen?"<br />

"Ihr habt ja weder Netz noch Angel!"<br />

"Wir sind geübt, sie mit den Händen zu fangen."<br />

Auch ich hatte bemerkt, daß hier Forellen standen, und da ich neugierig war, zu sehen, wie man sie mit den<br />

Händen fangen könne, so sagte ich:<br />

"Ihr habt gehört, daß wir fremd hier sind; wir können euch das Fischen nicht verwehren."<br />

Sofort begannen sie, mit ihren Messern Gras zu schneiden. Als sie die nötige Menge davon hatten, trugen<br />

sie Steine herbei, um eine bedeutende Krümmung des Baches abzudämmen. Zunächst wurde der untere<br />

und dann der obere Damm errichtet. Das Wasser lief ab, und nun konnte man allerdings leicht die trocken<br />

gelegten Fische ergreifen. Da die Sache trotz ihrer Einfachheit Interesse hatte, so griffen wir selbst mit zu.<br />

Der Fang war reichlich, und da die schlüpfrigen Tiere uns immer wieder entkamen, so richteten wir unsere<br />

Aufmerksamkeit mehr auf sie als auf die drei Kurden, bis plötzlich ein lauter Ruf unseres Führers erscholl:<br />

"Herr, paß auf, sie stehlen!"<br />

Ich blickte empor und sah die drei Kerls bereits auf unsern Pferden sitzen: der eine auf dem Hengste, der<br />

andere auf meinem Bläß und der dritte auf Lindsays Pferd. Sie sprengten, ehe die Gefährten sich von ihrem<br />

Schrecken erholen konnten, davon.<br />

"All devils, mein Pferd!" rief Lindsay.<br />

"Allah kerihm - Gott sei uns gnädig, der Hengst!" schrie Mohammed Emin.<br />

"Ihnen nach!" brüllte Amad el Ghandur.<br />

Ich war der einzige, welcher ruhig blieb. Wir hatten es hier weder mit Pferdedieben noch sonst gewandten<br />

Männern zu tun, sonst hätten sie uns nicht die andern Pferde zurückgelassen.<br />

"Halt! Wartet!" rief ich. "Mohammed Emin, bekennst du, daß der Rapphengst wieder dein Eigentum ist?"<br />

"Ja, Emir."<br />

"Gut! Wiederschenken durfte ich ihn mir nicht lassen, aber leihen kann ich ihn einmal. Willst du ihn mir

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