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ürgergemeinde unterÄgeri<br />

Über die teils nassen aber auch heissen<br />

Sommermonate bot die Ortskundliche<br />

Fachgruppe der Bürgergemeinde<br />

Unterägeri wiederum spannende Anlässe<br />

für Daheimgebliebene. Mit der vierten<br />

Ausgabe der Freilichtmuseen quer durchs<br />

Ägerital gab es nicht nur ein abwechslungsreiches<br />

Programm zu besuchen,<br />

sondern auch viel Neues zu entdecken.<br />

Unterägeri<br />

Mit den Freilichtmuseen quer durch den Sommer<br />

29. Juni 20<strong>13</strong>:<br />

Tag der offenen Tür bei den<br />

ehemaligen Feuerwehrmännern<br />

Im Rahmen der Freilichtmuseen quer durchs<br />

Ägerital öffnete auch die IG TLF 74 (Interessengemeinschaft<br />

Tanklöschfahrzeug 1974)<br />

ihre Tore im Depot Oberbühl und ermöglichte<br />

den Besuchern einen Einblick in die<br />

Geschichte der Feuerwehr Oberägeri. An<br />

schönster Lage mit Blick über den Ägerisee<br />

wurde der grösste Stolz des Vereins, ein<br />

Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr 1974 mit<br />

welchem einst alles begann, präsentiert.<br />

An die Gründerstunde kann sich Herbert<br />

Schönmann, Präsident des Vereins, noch<br />

sehr gut erinnern: «Es hat feuchtfröhlich im<br />

Jahr 1994 begonnen. Wir wollten das Fahrzeug<br />

für die Nachwelt erhalten und haben<br />

es der Gemeinde für einen symbolischen<br />

Betrag abgekauft».<br />

Benutzt wird das Gefährt aber eher selten.<br />

«Bei Hochzeiten kommt es noch ab und zu<br />

zum Einsatz». Ansonsten sei es mit viel Aufwand<br />

verbunden, auch versicherungstechnisch<br />

sei es schwierig, erklärte Schönmann.<br />

«Anfangs wurden wir nicht ernst genommen»,<br />

erinnert sich der Präsident, doch<br />

heute zählt der Verein um die 90 Mitglieder.<br />

«Wir sind ein gemischtes Völklein.<br />

Wir haben Freude an der Erhaltung der<br />

Fahrzeuge und an der Kameradschaft», so<br />

Schönmann. Dazu gehört auch ein jährlicher<br />

Ausflug. Am Schweizer Handdruckspritzen-Wettbewerb<br />

misst sich der Verein<br />

jeweils mit Gleichgesinnten. Zweimal durfte<br />

Oberägeri bereits Gastgeber dieses Events<br />

sein. «Es geht uns dabei nicht ums Gewinnen,<br />

wir machen vor allem mit wegen der<br />

Geselligkeit. Es geht immer was».<br />

Auf der Galerie in der Scheune sind weitere<br />

Feuerwehrutensilien gelagert. Kaum<br />

eine andere Gemeinde im Kanton Zug verfügt<br />

über eine so beachtliche Sammlung.<br />

Nebst alten Beleuchtungen, Funkgeräten<br />

und Atemschutzmasken, findet man auch<br />

Feuerwehrbekleidung aus längst vergangener<br />

Zeit. Herbert Schönmann öffnet einen<br />

Schrank. «Das sind uralte Tschöpen», so<br />

Schönmann und fügt hinzu: «Keine Ahnung<br />

was für kleine Menschen das früher waren,<br />

heute gehen die keinem mehr». Dennoch,<br />

alles hat seinen Platz, selbst eine Windleuchte<br />

aus dem Jahr 1809 ist zu bestaunen.<br />

An den Wänden erzählen Fotos und<br />

Zertifikate aus der Geschichte des Vereins.<br />

So wird alles fein säuberlich und mit viel<br />

Sorgfalt gehegt und gepflegt und für die<br />

Nachwelt instand gehalten.<br />

Die Besucher hatten die Möglichkeit, bei<br />

köstlicher Verpflegung die gesammelten<br />

Utensilien zu bestaunen und selbst ihr Können<br />

an der Handdruckspritze zu bestätigen.<br />

4. und 11. Juli 20<strong>13</strong>:<br />

Dorfführung Oberägeri<br />

Das Bild des Ägeritals verändert sich fleissig.<br />

Immer wieder schiessen neue Familienüberbauungen,<br />

Villen und architektonische<br />

Meisterleistungen aus dem Boden. Zwischen<br />

den modernen Bauten befinden sich<br />

aber noch immer Häuser, deren Geschichte<br />

weit ins Mittelalter zurückführt. Ein ganz<br />

spezieller Ort befindet sich zum Beispiel in<br />

Oberägeri vor der Pfarrkirche auf dem Platz<br />

mit dem Dorfbrunnen. Von hier aus kann<br />

man mehrere Häuser ausmachen, deren<br />

Kern im Mittelalter entstanden ist. Mit der<br />

Kirche selber, dem Restaurant Ochsen und<br />

dem Pfrundhaus sind nur einige davon<br />

genannt. Auf diesem Platz macht auch<br />

Roland Meier mit einer Gruppe Halt und<br />

erzählt von längst vergangenen Dorfgeschichten.<br />

Obschon Roland Meier eigentlich<br />

Jurist ist, liegt ihm das Geschichtenerzählen<br />

im Blut. «Es hat wohl mit dem Alter zu<br />

tun», sagt Meier, «je älter man wird, desto<br />

mehr interessiert man sich für die Vergangenheit».<br />

Sein Interesse liegt vor allem bei<br />

der Geschichte des Ägeritals – genauer,<br />

als einer vom Geschlecht Meier, bei der<br />

Geschichte von Oberägeri.<br />

Die Idee Dorfführungen mit historischen<br />

Hintergrundinformationen in Oberägeri<br />

durchzuführen, kam Roland Meier schon<br />

länger. Er wollte dieses Angebot vor allem<br />

für Touristen schaffen, musste aber mittlerweile<br />

feststellen, dass vor allem Ansässige<br />

und langjährige Einwohner sich für<br />

die Geschichte ihrer Heimat interessieren<br />

und die Führungen besuchen. Roland Meier<br />

sieht darin auch einen Vorteil: «So erfahre<br />

ich immer wieder neue Dinge, die ich wohl<br />

in keinen Büchern finden würde.»<br />

Insgesamt leitete Roland Meier durch<br />

zwei solche Dorfführungen im Rahmen<br />

des Talmuseums und brachte das längst<br />

vergessene Dorfleben der zwanzigköpfigen<br />

Gruppe näher. Unter den Anwesenden<br />

waren nicht nur Oberägerer, auch<br />

Unterägerer und Neuzuzüger jeder Altergruppe<br />

schlossen sich den Rundgängen an.<br />

Am See begann die Dorfführung mit der<br />

Frage, wie das Ägerital wohl aussehen<br />

würde, wenn es keinen See gäbe. Wären<br />

die beiden Gemeinden im Tal schon lange<br />

eine Stadt? Oder würde sich das Gelände<br />

dann für einen Militärflugplatz eignen? Man<br />

weiss es nicht und zum Glück muss sich<br />

auch niemand solche Gedanken machen.<br />

Roland Meier begann in einer lang vergessenen<br />

Zeit. Er erzählte von der Eiszeit, von<br />

Gletschern, die weit ins Tal ragten, von den<br />

ersten Talbewohnern, von Bündnissen mit<br />

22 Ägeritaler IV / 20<strong>13</strong>

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