Wolfgang Niedecken
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aktuell | hifi 36<br />
tonart<br />
Produkttipp<br />
Soundbar als Podest: Canton DM50<br />
In den letzten Jahren kannte die Entwicklung bei Fernsehern nur eine Richtung: immer größer, immer flacher. Möglichst<br />
nicht dicker als eine Glasscheibe sollten die Geräte sein. Doch wie soll man in einem solchen Flundergehäuse noch<br />
Lautsprecher unterbringen können? tonart-Autor Ulrich Wienforth hat bei Canton eine interessante Lösung gefunden.<br />
Der Bass braucht Gehäusevolumen<br />
Ein Lautsprecher-Chassis hat nun mal eine gewisse Tiefe,<br />
vor allem wenn es auch tiefe Töne wiedergeben soll. Und es<br />
braucht ein gewisses Gehäusevolumen, weil sich sonst die<br />
unteren Frequenzlagen nicht entfalten können. Beides verträgt<br />
sich nicht mit den Vorstellungen der Designer, und so<br />
müssen selbst teure Flat-TVs mit winzigen Lautsprechern<br />
vorliebnehmen, die alles andere als natürlich klingen. Dialoge<br />
kommen als Fistelstimmen aus dem Flachmann, und von Musikwiedergabe<br />
wollen wir gar nicht erst reden. Deshalb hat<br />
sich in letzter Zeit eine Lösung namens „Soundbar“ durchgesetzt:<br />
ein fl acher Lautsprecherriegel, der unterm Fernseher<br />
an die Wand gehängt oder vor ihm aufgestellt wird. Besonders<br />
bassstark sind diese Riegel meist auch nicht, denn auch<br />
sie haben nicht viel Gehäusevolumen zur Verfügung.<br />
Podest statt Riegel<br />
Canton hat nun eine Soundbar entwickelt, die zwar nicht<br />
an die Wand gehängt werden, dafür aber als Podest für den<br />
Fernseher dienen kann. Sie ist 7 cm fl ach, aber 55 cm breit<br />
und 30 cm tief – das ergibt ein ganz ordentliches Gehäusevolumen.<br />
DM50 heißt der vollaktive Lautsprecher, der die<br />
mittleren und oberen Frequenzen nach vorn abstrahlt und<br />
für die tiefen Töne zwei „Downfi re“-Chassis an der Unterseite<br />
montiert hat. Weil sich Bassfrequenzen in alle Richtungen<br />
ausbreiten, tut diese Anordnung der Klangqualität keinen Abbruch.<br />
Mit bis zu 40 Kilogramm ist die DM50 belastbar, und sie passt perfekt<br />
unter Fernseher bis zu 40 Zoll Diagonale. Wenn aber der Fernseher an der<br />
Wand hängt, kann die Soundbar einfach auf ein Regal oder Sideboard unterhalb<br />
des Bildschirms gestellt oder sogar in einem Regalfach verstaut werden. An den<br />
Fernseher angeschlossen wird die DM50 digital oder über den Analogeingang.<br />
Sie kann Tonformate wie Dolby Digital oder DTS decodieren und in virtuellen<br />
Surround-Sound umwandeln, und dank „LipSync“-Funktion laufen Bild und Ton<br />
stets synchron. Via Bluetooth lässt sich sogar Musik vom Smartphone drahtlos<br />
über die Soundbar wiedergeben. Gesteuert wird das Gerät über die Fernbedienung<br />
des Fernsehers, dessen Befehlscodes es erlernt. Die DM50 ist in<br />
Schwarz, Silber oder Weiß erhältlich und kostet rund 400 Euro.<br />
Brustton statt Fistelstimme<br />
Tatsächlich hat es Canton geschafft, einen Flachmann mit Tiefgang zu bauen.<br />
Statt Fistelstimmen aus dem Flachfernseher gibt er Dialoge mit natürlich klingendem,<br />
gut verständlichem Brustton wieder,<br />
und sogar Musik kommt mit beeindruckender<br />
Fülle aus dem Holzpodest. Achten<br />
Sie aber darauf, dass Sie keine klirrenden<br />
Gläser oder andere leicht mitschwingende<br />
Objekte in oder auf dem Sideboard stehen<br />
haben.<br />
Ulrich Wienforth II<br />
Sie haben Fragen zum Artikel?<br />
Schreiben Sie uns: hifi@tonartmagazin.de<br />
Ausgabe 3/2013<br />
Das Musikmagazin im Deutschen Ärzteblatt<br />
Produkttipp<br />
Canton DM 50<br />
www.tonartmagazin.de<br />
Tieftöner an der Unterseite<br />
www.tonartmagazin.de