100 Jahre DAV SSV Ulm 1846
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Nach der offiziellen Einweihung am 21./22. Februar 1948 entwickelte<br />
sich das Bergheim Beck zu einem beliebten Ziel für Jung<br />
und Alt. Es bot Urlaub vom Alltag, der in <strong>Ulm</strong> immer noch von<br />
den Folgen des Zweiten Weltkrieges geprägt war. Der Wiederaufbau<br />
stand noch am Anfang und die Zukunft Deutschlands war<br />
noch nicht abzusehen. In dieser Situation war an Urlaubsreisen<br />
im heutigen Sinne nicht zu denken. Die Allgäuer Alpen hingegen<br />
avancierten zu einem Rückzugs- und Erholungsort. Bilder aus<br />
dieser Zeit zeigen gesellige Runden und Touren in die umliegenden<br />
Berge. In einem Schreiben aus dem <strong>Jahre</strong> 1949 an Franz<br />
Fried, dem Vorsitzenden des Dachvereins, sind folgende Zeilen<br />
zu entnehmen:<br />
„Das von der Hüttenbaugemeinschaft der Sektion in Gunzesried<br />
zur Verfügung gestellte schöne Turner-Alpen-Heim war das<br />
ganze Jahr hindurch das Ziel vieler Mitglieder unserer Sektion<br />
und auch des Hauptvereins, die mit ihren Freunden und Angehörigen<br />
sehr schöne und billige Urlaubstage dort verbrachten<br />
und größere und kleinere Wanderungen und Bergfahrten, je<br />
nach Geschmack und Wanderlust, ausführten. Das Heim ist sehr<br />
schön und wohnlich mit bester Gelegenheit zum Kochen und<br />
zur Selbstverpflegung; außerdem ist das Gasthaus „zum Kreuz“<br />
in 5 Minuten zu erreichen. Das Heim steht nicht nur unseren<br />
Mitgliedern zur Verfügung, sondern auch alle anderen Mitglieder<br />
der <strong>Ulm</strong>er Turn- und Sportgemeinde <strong>1846</strong> sind zur Benutzung<br />
desselben herzlich eingeladen und wir würden uns freuen,<br />
wenn von unserer Einladung fleißig Gebrauch gemacht würde.“<br />
Anwesende der Hütteneinweihung<br />
1948<br />
Leider konnte der Pachtvertrag nur auf zehn <strong>Jahre</strong> abgeschlossen<br />
werden. 1957 wurde er von Erich Beck, dem Sohn des<br />
ursprünglichen Verpächters, nicht mehr verlängert. Von nun an<br />
konnte nur noch von Jahr zu Jahr geplant werden. Mit der Ungewissheit<br />
über die Zukunft des Bergheimes wurden Investitionen<br />
zurückgestellt und nur noch die nötigsten Ausbesserungsarbeiten<br />
vorgenommen. Darunter musste natürlich der Komfort<br />
und damit letztendlich die Besucherzahlen leiden.<br />
Verschmerzt werden konnte die Situation aber vor allem deshalb,<br />
weil mit der Alpe Birkach ab Oktober 1956 ein weiterer<br />
Stützpunkt gepachtet werden konnte. Die alte Sennhütte liegt<br />
malerisch auf einem Bergrücken oberhalb der Gunzesrieder<br />
Säge mit herrlichem Blick auf den Grünten. Als eine der wenigen<br />
Hütten besitzt sie aufgrund der exponierten Lage fast über den<br />
gesamten Tag Sonnenlicht - sofern das Wetter mitspielt. Die<br />
Hütte liegt auf 1.340 Meter auf dem Weg zum Blaicher Horn. Erbaut<br />
wurde sie an der Stelle einer abgebrannten Vorgängerhütte<br />
im <strong>Jahre</strong> 1860. Für den Betrieb der Birkach erwies es sich als<br />
Glücksfall, dass sich bereits im Bergheim Beck eine feste Gruppe<br />
junger Leute zusammengefunden hatte, die nun das Heft in die<br />
Hand nahm und in den kommenden <strong>Jahre</strong>n und Jahrzehnten<br />
viele Arbeitsstunden auf der Hütte verbrachten.<br />
Silvester 1948 im Bergheim Beck<br />
Bericht über den Aufenthalt der Azubis<br />
Firma Kellerbau im Bergheim (o.D.)<br />
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