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Tiefgetauchte Unterwasserkommunikation - Elac-Nautik

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Ausgabe 17 / KW 18 Dienstag, 4. Mai 2010 Seite 11/16<br />

<strong>Tiefgetauchte</strong><br />

<strong>Unterwasserkommunikation</strong><br />

Statement von L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> GmbH<br />

Mit der digitalen Kommunikation lässt sich jede erdenkliche Information übertragen.<br />

Dies reicht von einer einfachen Textbotschaft, ähnlich einer SMS, bis zu komplexen<br />

Zieldaten, die zwischen U-Boot und Überwassereinheit oder einem anderen U-Boot<br />

ausgetauscht werden können.<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> GmbH<br />

U-Boote sind in vieler Hinsicht besonders. Sie sind die einzigen<br />

Wasserfahrzeuge, die speziell für die Nutzung der dritten<br />

Dimension konzipiert wurden. Der entscheidende Vorteil dabei ist,<br />

dass sich U-Boote weitestgehend unsichtbar und lautlos bewegen.<br />

Um diesen Vorteil optimal nutzen zu können, bedarf es daher einer<br />

Vielzahl spezialisierter Geräte an Bord, wie der Antriebstechnik,<br />

der Sensorik und natürlich auch der Kommunikationsmittel.<br />

Denn auch wenn ein U-Boot überwiegend alleine operiert, so ist<br />

es doch oder gerade deshalb auf den Austausch von Informationen<br />

angewiesen, um am Lagebild teilzuhaben, selbst Informationen<br />

beizusteuern, oder sich in Notsituationen bemerkbar machen<br />

zu können.<br />

Die Entwicklung der <strong>Unterwasserkommunikation</strong> reicht zurück<br />

bis zu den Anfängen der U-Bootsentwicklung. Zunächst<br />

diente sie als simple Telegrafielösung, im Zweiten Weltkrieg dann<br />

bereits als Sprachkommunikationsmittel. Die Grenze zwischen<br />

»oben« und »unten« war jedoch definitiv schon damals durchbrochen<br />

und die Weiterentwicklung der <strong>Unterwasserkommunikation</strong><br />

nur eine Frage der Zeit.<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> ist bereits seit der Einführung der Bundesmarine<br />

1955 Hersteller und Lieferant für Unterwassertelefone. Über<br />

die Jahre wurden die Anlagen kontinuierlich weiter entwickelt,<br />

kompakter und leistungsfähiger, so dass der Einbau auf U-Booten<br />

immer weiter vereinfacht wurde und fortlaufend größere<br />

Reichweiten erzielt werden konnten. Eines der meistverkauften<br />

Geräte war die 1984 eingeführte UT 2000, die auf nahezu allen<br />

konventionellen U-Booten der westlichen Welt eingesetzt wurde<br />

und auch noch wird. Die Anlage bot unter anderem eine horizontale<br />

Entfernungsmessung, Eigengeräuschmessung und eine Pinger,-<br />

Transponder- sowie SOS-Funktion. Das eingebaute Display ermöglichte<br />

die Überwachung des gesamten Frequenzbereichs von<br />

1 bis 60kHz, wodurch auch gegnerische Kommunikation identifiziert<br />

und abgefangen werden konnte. Ein bahnbrechendes<br />

Alleinstellungsmerkmal, das die UT 2000 neben allen anderen<br />

Leistungen zum Verkaufsschlager machte.<br />

Schon mit diesem System war die <strong>Unterwasserkommunikation</strong><br />

komfortabler und einfacher, obwohl sie immer noch auf die<br />

Übertragung von Sprache oder Morsesignalen beschränkt<br />

war. Dies änderte sich schlagartig mit der Einführung des<br />

Nachfolgemodells UT 3000. Die UT 3000 ermöglicht immer<br />

noch die analoge Sprachkommunikation, die längst zum Standard<br />

in den meisten Marinen geworden ist. Hinzu gekommen ist allerdings<br />

die Funktion der digitalen Datenübertragung. Auf diese<br />

Weise entfällt der limitierte Informationsgehalt, den die verbale<br />

Kommunikation mit sich bringt. Der größte beschränkende Faktor<br />

ist dabei die Zeit, die für die Übertragung von Informationen benötigt<br />

wird.<br />

Ein entscheidender Vorteil der digitalen Unterwasser kommunikation<br />

ist die Möglichkeit, die digitalen Daten zu verschlüsseln<br />

und sie damit für Dritte unbrauchbar zu machen. Und auch die<br />

Übertragung der Daten an sich kann deutlich verratsärmer gestaltet<br />

werden, da über spezielle Verfahren, wie beispielsweise das von<br />

L-3 Nautronix entwickelte HAIL (»HydroAcoustic Information<br />

Link«), die Übertragung im Umgebungsgeräusch verborgen wird.<br />

So werden die übertragenen Daten optimal vor dem Abfangen<br />

durch feindliche Kräfte geschützt, was mit analogen Methoden zuvor<br />

nicht zu erreichen war. Außerdem werden durch die Qualität<br />

der übermittelten Daten unnötige und riskante Wiederholungen<br />

von Mitteilungen vermieden, was einen weiteren entscheidenden<br />

Pluspunkt in Sachen Sicherheit darstellt.<br />

War die herkömmliche <strong>Unterwasserkommunikation</strong> zunächst<br />

ein nützliches Verbindungsglied zwischen Überwasserschiffen und<br />

U-Booten sowie U-Booten untereinander, entwickeln sich seit der<br />

Einführung der digitalen Kommunikation zunehmend völlig neue<br />

Das 1984 bei zahlreichen internationalen Kunden eingeführte<br />

<strong>Unterwasserkommunikation</strong>ssystem UT 2000 zeichnete sich durch eine einfache<br />

Bedienung und einen einmaligen Funktionsumfang aus, der weit über die eigentliche<br />

Aufgabe der Telefonie und Telegrafie hinaus ging.<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> GmbH


Ausgabe 17 / KW 18 Dienstag, 4. Mai 2010 Seite 12/16<br />

Perspektiven für die verschiedensten Anwendungen. So arbeitet<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> bereits seit einiger Zeit mit dem ebenfalls in<br />

Kiel ansässigen »Centre of Excellence for Operations in Confined<br />

and Shallow Waters« (COE CSW) der Deutschen Marine an einer<br />

weiteren wegweisenden Nutzung der UT 3000 zusammen.<br />

Dabei handelt es sich um das IFS (»Identification of Friendly<br />

Submarines«), einer Freund-Feind-Erkennung ähnlich dem aus<br />

der Luftfahrt bekannten IFF. Die Anwendungsmöglichkeiten der<br />

UT 3000 sind damit aber noch lange nicht erschöpft. Das System<br />

bietet ein immenses Potenzial für weitere Entwicklungen und<br />

Applikationen, wie der Steuerung und dem Datenaustausch mit<br />

unbemannten Unterwasserfahrzeugen (AUVs – »Autonomous<br />

Underwater Vehicles«).<br />

Was ist genau der entscheidende Vorteil, der den Einsatz der<br />

<strong>Unterwasserkommunikation</strong> gegenüber anderen, schnelleren<br />

Verfahren, wie zum Beispiel SatCom, auszeichnet? In einem derart<br />

Die <strong>Unterwasserkommunikation</strong>sanlage UT 3000 ist das erste Kommunikationssystem<br />

dieser Art, das analoge und digitale Kommunikation in einem Gerät vereint. Zusätzlich<br />

zum Telefonie- und Telegrafiebetrieb bietet das System einzigartige Funktionen, wie<br />

etwa die Eigengeräuschmessung, die horizontale Abstandsmessung und das Senden<br />

von SOS-Signalen. Zum ersten Mal ermöglicht der neue digitale Modus schnelle und<br />

zuverlässige Übertragung von digitalen Daten im Wasser. Bei der neuen U-Boot-<br />

Klasse 209PN für die Portugiesische Marine ist L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> als der technologisch<br />

fortschrittlichste Hersteller unter anderem mit der Lieferung des digitalen Unterwasser-<br />

Kommunikationssystems UT 3000 als Standardausstattung mit der Möglichkeit für<br />

Datentransfer in Echtzeit beauftragt worden.<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> GmbH<br />

Analoge und digitale <strong>Unterwasserkommunikation</strong> im Vergleich.<br />

L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> GmbH<br />

komplexen Medium wie dem Meer werden sich sicherlich niemals<br />

Datenraten, wie sie bei zuvor genannter Kommunikation möglich<br />

sind, erzielen lassen. Es gibt aber bei getaucht operierenden<br />

U-Booten einen entscheidenden Trumpf, der viel schwerer wiegt als<br />

die bloße Übertragungsrate. Denn alle anderen Verfahren schränken<br />

das U-Boot bei der freien Nutzung der dritten Dimension<br />

und damit des gesamten Unterwasserraumes erheblich ein, womit<br />

der eigentliche Wert eines U-Bootes massiv limitiert wird.<br />

So bedingt beispielsweise ein Funkmast das Auftauchen auf<br />

Periskoptiefe und bindet das U-Boot während der Übertragung an<br />

genau diese Tiefe. Dabei besteht permanent die Gefahr der feindlichen<br />

Ortung, etwa durch Luftaufklärung. Eine Schleppantenne<br />

kann ebenfalls nur bis zu einer bestimmten Tiefe ausgebracht werden<br />

und muss im Fall einer Ortung eventuell geopfert werden.<br />

Allen Verfahren haftet also das Manko an, dass das U-Boot seine<br />

Bewegungsfreiheit einbüßt und damit sein eigentliches Potenzial<br />

nur zu einem Bruchteil nutzen kann. Die analoge und digitale<br />

<strong>Unterwasserkommunikation</strong> kennt diese Einschränkungen nicht.<br />

Da die erforderlichen Schallwandler fest in den Bootskörper integriert<br />

sind, sind für die Kommunikation keine Vorbereitungen<br />

notwendig und auch nach deren Abschluss muss kein Sensor eingeholt<br />

oder eingefahren werden. Zudem behält das U-Boot seine<br />

volle Beweglichkeit in allen drei Dimensionen. Dies erklärt den<br />

Einsatz der <strong>Unterwasserkommunikation</strong> auf allen U-Booten.<br />

Das jetzt schon große Anwendungsspektrum der digitalen<br />

Kommunikation wird aus unserer Sicht nicht nur den Einsatz<br />

der Technologie sichern, sondern sich rapide weiter entwickeln.<br />

U-Boote werden so Bestandteil eines immer größer werdenden<br />

Netzwerkes, ohne dabei ihre operationellen Fähigkeiten einzuschränken<br />

oder gar zu verlieren. L-3 ELAC <strong>Nautik</strong> arbeitet intensiv<br />

mit seinen Kunden und Partnern an weiteren Entwicklungen,<br />

um das große Potenzial der UT 3000 zu nutzen. Auf der UDT<br />

Europe (8. bis 10. Juni in Hamburg) wird die UT 3000 im<br />

Mittelpunkt stehen, da wir eine weitere interessante Neuerung<br />

vorstellen werden. Wir freuen uns auf reges Interesse und interessante<br />

Diskussionen.

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