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Januar 2000 - Evangelische Kirchengemeinde Umkirch

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der eigentlich ein Stummfilm war, aber von ein paar Jugendlichen live synchronisiert wurde. Ich habe mich ein<br />

bisschen über den Sinn des Films gewundert und mal abgewartet, was als nächstes kam.<br />

Es gab dann ein bisschen Musik von ein paar Bands, die über ihre Erfahrungen mit Gott sangen und rappten<br />

und dann kam der Teil, den man nicht unbedingt in einer Jugendgruppe erwarten würde: die Predigt, die den<br />

allergrößten Teil der Zeit beanspruchte. Ein Prediger trat auf und erzählte etwas über eine bestimmte Bibelstelle,<br />

in der Jesus zu den Jüngern sagt: wenn ihr in die Welt geht, um zu predigen, geht nicht zu den Heiden<br />

oder zu den Samaritern, sondern zu denen, die von eurer Art sind. Er erzählte übers Predigen und dass jeder<br />

zu denen predigen sollte, die von seiner Art sind. Er erzählte von seinen eigenen Predigererfahrungen und wie<br />

er eines Tages ein paar Leuten von Gott erzählte und ein anderer Mann im Raum von einem Dämon befallen<br />

wurde. Das äußerte sich so, dass dieser Mann immer, wenn der Prediger ihn anschaute, wolfsähnliche Laute<br />

von sich gab. So ging er hin und sprach zum Dämon und trieb ihn aus durch Wiederholen des Namens “Jesus”.<br />

Die Predigt sollte ermutigen, in die Welt zu gehen und allen von Gott zu berichten und sie zurück zu ihm zu<br />

bringen. Nach der Predigt gab es so eine Art Initiation für einige Leute, die die Frage bejahten, ob sie bereit<br />

seien allen zu berichten. Sie sollten nach vorne kommen und der Prediger, der schon während der Predigt<br />

einen eher anschreienden Ton benutzt hatte, redete eindringlich auf sie ein. Später kamen dann fast alle nach<br />

vorne, um an irgendetwas Teil zu haben, das ihnen die Kraft geben sollte in der Schule und überall allen von<br />

Gott zu erzählen. Während wieder Musik gespielt wurde, knieten manche nieder und warteten auf den<br />

Prediger oder einen seiner Helfer,<br />

die dann irgendwann zu jedem kamen<br />

und auf ihn eingeredet haben.<br />

Dann war es zu Ende, es machte<br />

auf mich eher den Eindruck, als<br />

wäre es mehr ein Gottesdienst als<br />

eine Jugendgruppe, und ich glaube,<br />

dass die Grundidee dieser Jugendlichen<br />

ist, andere zu “retten” oder zu<br />

bekehren.<br />

Eine Woche später bekamen wir<br />

dann einen Anruf, dass wir doch<br />

letzte Woche bei der Jugendgruppe<br />

gewesen seien und wie es uns gefallen<br />

hätte und ob wir am Abend<br />

wiederkommen würden. Es ist jetzt<br />

einige Wochen her, aber jeden<br />

Mittwoch kam der Anruf, ob wir<br />

denn nicht heute abend zur Jugendgruppe<br />

kommen würden.<br />

Obwohl ich mich persönlich in beiden<br />

Kirchen nicht unbedingt wohl<br />

fühlte, war der Besuch bei beiden<br />

Kirchen eine interessante Erfahrung<br />

und ich denke, dass ich in<br />

meiner verbleibenden Zeit hier<br />

noch ein paar andere Kirchen besuchen<br />

werde.<br />

Andi Engelbert<br />

12 Dezember 1999 - <strong>Januar</strong> <strong>2000</strong>

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