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032010<br />
DIE SPASSGESELLSCHAFT<br />
AMÜSIEREN WIR UNS<br />
ZU TODE?<br />
TÄGLICH <strong>LACHEN</strong><br />
NEUN GUTE GRÜNDE<br />
GOTT IST KEINE<br />
SPASSBREMSE<br />
DER IM HIMMEL THRONT, LACHT<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>LACHEN</strong>
02<br />
INHALT<br />
THEMA<br />
GRÜNDE, WARUM WIR TÄGLICH<br />
LÄCHELN SOLLTEN 3<br />
DIE EVOLUTION DES <strong>LACHEN</strong>S 4 - 5<br />
DER HAWAIIANISCHE FRIEDENSGRUSS 6<br />
DIE WITZSEITE 7<br />
DER IM HIMMEL THRONT, LACHT 8 - 9<br />
CHRISTEN SIND KEINE „DAUERGRINSER“ 10<br />
SPASSKILLER DES GLAUBENS 11<br />
WILLKOMMEN IN DER<br />
SPASSGESELLSCHAFT 12 - 13<br />
ROTE-NASEN-CLOWNS 14<br />
AUS DER <strong>AG</strong> – FÜR DIE <strong>AG</strong><br />
18PLUS-ARBEIT IN FRANKFURT/MAIN 15<br />
BERICHTE AUS DER <strong>AG</strong> 16 - 19<br />
OFFENE STELLEN IN DER<br />
ARBEITSGEMEINSCHAFT 20<br />
MENSCHEN IM BLICKPUNKT 21<br />
GELEBTE PARTNERSCHAFT MIT SALEM 22<br />
„AFRICAN RENAISSANCE“ 23<br />
IMPRESSUM<br />
EDITORIAL<br />
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESER DER PFLUGSCHAR!<br />
„Was könnte für Herz und Seele erfrischen<strong>der</strong><br />
sein als ein herzhaftes Lachen? Aber warum<br />
sind wir Christen oft so verkrampft, warum<br />
haben o<strong>der</strong> zeigen wir so wenig Humor, warum<br />
gibt es bei uns so wenig zu lachen? Liegt<br />
es daran, dass wir unseren Wert und unsere<br />
Anerkennung in dem suchen, was wir leisten?<br />
Ist unser Selbstbewusstsein von unserem Erfolg<br />
abhängig?<br />
Eigentlich haben wir ja genug Grund zu lachen.<br />
In mehrfacher Hinsicht: Weil Jesus uns<br />
so ernst genommen hat, brauchen wir das<br />
nicht mehr selbst zu tun. Ich werde von Gott<br />
ganzheitlich geliebt. Wenn ich das nicht glaube,<br />
son<strong>der</strong>n immer mehr daraus lebe, habe<br />
ich Grund genug, über mich selbst zu lachen:<br />
über mein Versagen, meine Schwächen, aber<br />
auch über meinen Erfolg. Wenn ich diese bedingungslose<br />
Liebe immer wie<strong>der</strong> existenziell<br />
erlebe, motiviert sie mich, an<strong>der</strong>e anzustecken<br />
mit einem heilenden Lachen und einer Barmherzigkeit<br />
<strong>der</strong> Freude.“<br />
So hat es <strong>der</strong> christliche Lie<strong>der</strong>macher, Lebenskünstler<br />
und Autor Arno Backhaus in seinem<br />
Buch „Lache, und die Welt lacht mit Dir.<br />
Schnarche, und du schläfst allein“ formuliert.<br />
Dem kann ich mich fröhlich anschließen als<br />
ein Mensch, <strong>der</strong> von Natur aus nicht das Pro-<br />
blem hat, ein introvertierter, schüchterner<br />
o<strong>der</strong> gar griesgrämiger Typ zu sein. Ich lache<br />
sehr viel, und es muss schon einiges passieren,<br />
dass ich meine gute Laune verliere.<br />
Aber: Viele Dinge, über die ich lache, sind<br />
nicht nachhaltig: ein Witz, ein gewonnenes<br />
Fußballspiel, Situationskomik … Diese Freude<br />
ist schnell verklungen. Der Grund meiner<br />
bleibenden Freude ist Jesus. Und er hat uns<br />
gesagt, dass unser Herz sich freuen soll.<br />
Gibt es eine bessere Begründung, fröhlich zu<br />
sein?<br />
„Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht!“<br />
(Sprüche 15,3a)<br />
Euer<br />
Wolfgang Funke
DIE WICHTIGSTEN GRÜNDE, WARUM<br />
WIR TÄGLICH LÄCHELN SOLLTEN<br />
LÄCHELN IST WIE MEDIZIN. ES GIBT SIE REZEPTFREI, SIE HAT KEINE NEBENWIRKUNGEN. MAN WIRD DAVON NICHT SÜCH-<br />
TIG, UND SIE STEHT IMMER KOSTENLOS ZUR VERFÜGUNG. DER PARISER MEDIZINER RUBINSTEIN EMPFIEHLT ALS DOSIS<br />
CA. 30 MINUTEN <strong>LACHEN</strong> TÄGLICH, IN KLEINEN PORTIONEN ÜBER DEN T<strong>AG</strong> VERTEILT.<br />
Lächeln verleiht Dir Attraktivität und<br />
Ausstrahlung<br />
Wir fühlen uns von lächelnden Menschen angezogen,<br />
möchten diese Personen kennenlernen<br />
und herausfi nden, warum sie so vergnügt<br />
sind. Stirnrunzeln und fi nstere Gesichtsausdrücke<br />
stoßen Menschen dagegen ab.<br />
Lächeln verän<strong>der</strong>t Deine Stimmung<br />
ins Positive<br />
Wenn Du Dich das nächste Mal in gedrückter<br />
Stimmung befi ndest, „zwinge“ Dich zu<br />
lächeln, o<strong>der</strong> noch besser: Stell Dich vor einen<br />
Spiegel und lächle Dich selbst an. Die<br />
Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sich<br />
Deine Stimmung durch die Ausschüttung von<br />
Endorphinen verbessert. Durch ein Lächeln<br />
überlistest Du Deinen Körper und verän<strong>der</strong>st<br />
die Stimmung.<br />
Lächeln steckt an<br />
Lächelnde Menschen erhellen die Atmosphäre<br />
in einem Raum, heben die Stimmung an<strong>der</strong>er<br />
Menschen und lassen die Dinge in einem<br />
positiveren Licht erscheinen. Eine lächelnde<br />
Person strahlt Fröhlichkeit aus. Lächle viel,<br />
und an<strong>der</strong>e Menschen werden sich von Dir<br />
anstecken lassen.<br />
Lächeln reduziert Stress<br />
Stress zeigt sich in Deinem Gesichtsausdruck.<br />
Ein Lächeln hilft Dir dabei, weniger müde und<br />
abgespannt auszusehen. Wenn Du gestresst<br />
bist, versuche, Dir die Zeit zu nehmen, um ein<br />
Lächeln aufzusetzen. Das Stressgefühl wird<br />
sich reduzieren und Du wirst Dich besser für<br />
die wartenden Aufgaben gewappnet fühlen.<br />
Lächeln stärkt das Immunsystem<br />
Lächeln bedeutet Krankheitsvorsorge. Lächeln<br />
unterstützt Dein Immunsystem in seiner<br />
Funktion und zwar dadurch, dass es Dich entspannt.<br />
Schütz Dich lächelnd vor Erkältungen<br />
und Infektionen.<br />
Lächeln senkt den Blutdruck<br />
Du kannst es selbst testen, wenn Du über ein<br />
mobiles Blutdruckmessgerät verfügst. Setz<br />
Dich für einige Minuten hin und miss Deinen<br />
Ausgangswert. Lächle für circa eine Minute<br />
und miss währenddessen erneut. Du wirst<br />
eine messbare Blutdrucksenkung feststellen.<br />
Lächeln schüttet körpereigene<br />
„Drogen“ aus<br />
Studien haben nachgewiesen, dass Lächeln<br />
Endorphine, körpereigene Schmerzmittel und<br />
Serotonin freisetzt. Zusammengenommen<br />
bewirken diese drei Hormonarten, dass wir<br />
uns wohlfühlen.<br />
Lächeln lässt Dich jünger aussehen<br />
Die Muskeln, die für das Lächeln benutzt werden,<br />
straff en das Gesicht und lassen Dich jün-<br />
ger aussehen. Kin<strong>der</strong> lächeln und lachen bis<br />
zu sechshun<strong>der</strong>t Mal pro Tag. Erwachsene nur<br />
circa sechs Mal. Lächle Dich durch den Tag. So<br />
sparst Du die Kosten für die plastische Chirurgie<br />
und fühlst Dich dabei besser.<br />
Lächeln hilft Dir, eine positive<br />
Einstellung zu bewahren<br />
Probiere es selbst aus: Lächle! Denke nun an<br />
etwas Negatives, ohne Dein Lächeln dabei zu<br />
verlieren. Sehr schwer. Wenn Du lächelst, sendet<br />
Dein Gehirn die Nachricht an den Körper:<br />
„Das Leben ist schön.“ Halte Dir Depressionen<br />
und Stress durch ein Lächeln vom Leibe.<br />
Quelle: Apotheken Umschau<br />
03
04<br />
DIE EVOLUTION DES <strong>LACHEN</strong>S<br />
WARUM SCHÜTTELN WIR UNS VOR <strong>LACHEN</strong>, WERFEN DABEI DEN KOPF NACH HINTEN UND STOSSEN URKOMISCHE UND<br />
BEFREMDLICHE LACHLAUTE AUS? WAS HAT SICH DIE EVOLUTION DABEI GEDACHT? EIN INTERNATIONALES WISSEN-<br />
SCHAFTLERTEAM STELLT ÜBERRASCHENDE, NEUE ERGEBNISSE AUS DER EVOLUTIONSFORSCHUNG VOR.<br />
Unsere elementarste emotionale Äußerung ist<br />
neben dem Weinen das Lachen. Je<strong>der</strong> Mensch<br />
versteht sie überall auf <strong>der</strong> Erde und zwar lange<br />
vor <strong>der</strong> Sprache. Denn unsere Vorfahren<br />
verständigten sich – so meinen Anthropologen<br />
– zunächst durch Mimik und Gestik. Erst<br />
im Laufe <strong>der</strong> Jahrmillionen lernten wir, Laute<br />
zu äußern und zu verstehen. Die biologische<br />
„Urausstattung“ für unsere zwischenmenschliche<br />
Verständigung bestand also aus Blicken,<br />
Gesten und einem Lächeln.<br />
War dies schon immer so? Ist unser Lachen<br />
unverän<strong>der</strong>t seit Millionen von Jahren in <strong>der</strong><br />
Evolution verankert? Ein biologischer Refl ex,<br />
eine gewachsene Fähigkeit mit archaischen<br />
Strukturen?<br />
Auf diese Fragen liefert uns die Forschung<br />
<strong>der</strong> Menschenaff en interessante Antworten.<br />
Der Evolutionstheoretiker Charles Darwin<br />
beobachtete schon 1872, dass viele Aff enarten,<br />
wenn sie vergnügt seien, einen wie<strong>der</strong>kehrenden<br />
Laut und heftige Atemgeräusche<br />
äußerten, die unserem Lachen ähneln. Er ging<br />
bereits davon aus, dass es sich hierbei um<br />
Ausdrucksformen handelt, die wohl <strong>der</strong> Verständigung<br />
dienen.<br />
Auch Carsten Niemitz, Humanbiologe und<br />
Mimikforscher an <strong>der</strong> Freien Universität Berlin<br />
meint, dass im Laufe <strong>der</strong> Zeit alle höheren Affen<br />
dank ihrer komplexen Gesichtsmuskulatur<br />
zu Pantomimen wurden. Paviane, Makaken<br />
und Gibbons beispielsweise zeigen ihr stummes<br />
Lächeln mit geöff netem Mund. Während<br />
diese Aff enarten noch lautlos grinsen, geben<br />
die schlauen Schimpansen mit ihrer rhythmischen<br />
Zwerchfellatmung bereits Lachgeräusche<br />
von sich. Darin sieht Carsten Niemitz<br />
einen selektiven Vorteil: Das laute Lachen erreicht<br />
eine breitere Masse. Die lautlos grinsenden<br />
Paviane sind auf Blickkontakt angewiesen<br />
und somit auf ein nahes Gegenüber. Dagegen<br />
können die Schimpansen sich aufgrund ihrer<br />
Lachlaute mit einem breiteren Publikum verständigen.<br />
Wie und warum lachten unsere<br />
Vorfahren?<br />
Die stumme Lachmimik gehört also zum archaischen<br />
Repertoire des Aff en und des Menschen.<br />
Aber wie kam es zum ersten lauten<br />
Lachen unserer Vorfahren? Trotz vieler Spekulationen<br />
ist eines gewiss: Das laute Lachen<br />
begann mit dem Bipedalisten! So nennen<br />
Paläoanthropologen ein Lebewesen, das mit<br />
aufgerichteter Wirbelsäule auf zwei Beinen<br />
gehen kann. Erst durch diesen aufrechten<br />
Gang und dem dabei erhobenen und nach<br />
vorne gerichteten Gesicht entwickelte sich<br />
unsere Mimik zu einem weithin sichtbaren Signal.<br />
Aber diese Fähigkeit hat auch Nachteile,<br />
denn Bipedalisten laufen langsamer als Vierbeiner<br />
und sind damit potenziellen Fressfeinden<br />
wie Großkatzen eher ausgeliefert.<br />
DREI DINGE HELFEN, DIE MÜHSELIGKEI-<br />
TEN DES LEBENS ZU TR<strong>AG</strong>EN: DIE HOFF-<br />
NUNG, DER SCHLAF UND DAS <strong>LACHEN</strong>.<br />
(IMMANUEL KANT)<br />
Unseren Vorfahren, die in kleinen Stämmen<br />
lebten und noch nicht sprachen, blieb also<br />
nichts an<strong>der</strong>es übrig, als akustische Signale<br />
zu entwickeln, die sie vor Gefahren warnten<br />
und Kommunikation ermöglichten. Mit den<br />
Schallwellen ihres lauten Lachens, die sich<br />
in alle Richtungen ausbreiteten, konnten sie<br />
Botschaften weithin hörbar senden. Tagsüber<br />
wussten unsere Vorfahren sich durch Überlegenheits-<br />
und Demutsgesten zu helfen -ähnlich<br />
den Tieren. In <strong>der</strong> Nacht jedoch waren<br />
Gestik und Mimik nicht erkennbar.
Keine an<strong>der</strong>e emotionale Äußerung erkennen<br />
wir Menschen aus großer Entfernung als das<br />
Lachen. Bereits auf eine Distanz von neunzig<br />
Metern registrieren wir, dass unser Gegenüber<br />
lacht. Für unsere Vorfahren war diese Entfernung<br />
viel größer als <strong>der</strong> weiteste Speerwurf<br />
eines Kontrahenten und garantierte ihm somit<br />
den entscheidenden Fluchtvorsprung. Das<br />
Überleben des frühzeitlichen Menschen hing<br />
also von seinen beschwichtigenden Lachlauten<br />
ab. Sie halfen ihm, die Bedrohlichkeit zu<br />
entschärfen und Entspannung herbeizuführen;<br />
ganz nach dem Motto: Ich tu Dir nichts;<br />
tu mir auch nichts!<br />
Dieses Lachen müssen wir nicht wie Gehen<br />
und Sprechen erlernen. Es handelt sich vielmehr<br />
um ein so genanntes anthropogenes<br />
Verhaltensmuster, über das wir von Geburt an<br />
verfügen. Es ist als biologisches Erbe in unseren<br />
Genen gespeichert, gleiches gilt für das<br />
Saugen an <strong>der</strong> Mutterbrust, das Schlucken<br />
und das Weinen. Daher können Taubblinde<br />
ebenso herzhaft lachen wie ihre Mitmenschen.<br />
Aber unser Lachen ist auch sehr individuell:<br />
Es gibt keine zwei Menschen, bei denen<br />
die Melodie, die Frequenzverteilung und <strong>der</strong><br />
Atemrhythmus des Lachens identisch sind.<br />
Sogar eineiige Zwillinge lachen unterschiedlich.<br />
Bis heute verbindet uns weltweit das gleiche<br />
Lachen, aber wir sprechen viele unterschiedliche<br />
Sprachen, die uns trennen. Evolutionär<br />
betrachtet, ist also das laute Lachen eine<br />
archaische menschliche Errungenschaft, die<br />
uns näher brachte und bringt. Seine Funktion<br />
fassen Anthropologen so zusammen: Es<br />
zügelt negative Gefühle, deeskaliert Konfl ikte<br />
und entspannt stressige Situationen. Kurzum:<br />
Ein Lachen o<strong>der</strong> Lächeln vermag den aggressiven<br />
Fremden zu beschwichtigen und friedlich<br />
zu stimmen. Denn wer lacht, kann nicht<br />
gleichzeitig aggressiv sein. Schließlich gehen<br />
Menschen, die sich anlachen, immer aufeinan<strong>der</strong><br />
zu und nie voneinan<strong>der</strong> weg. Dieses<br />
archaische Signal verstehen wir heute in den<br />
Chefetagen globaler Konzerne ebenso wie vor<br />
einer Million Jahre.<br />
Wo sitzt das Lachen und wie<br />
funktioniert es?<br />
Neueren Erkenntnissen zufolge gibt es im<br />
Gehirn kein explizites Lachzentrum. Die Impulse,<br />
die unser Lachen auslösen, können aus<br />
vielen unterschiedlichen Hirnregionen kommen.<br />
Wenn wir gekitzelt werden, sind an<strong>der</strong>e<br />
Gehirnbereiche aktiv, als wenn wir die Pointe<br />
eines Witzes erfassen o<strong>der</strong> uns einfach nur<br />
freuen.<br />
So zeigen Gehirn-Scans,<br />
dass <strong>der</strong> Weg eines Witzes<br />
sehr lang und komplex ist:<br />
Zunächst gelangt er über<br />
das Ohr ins Hörzentrum,<br />
von da wan<strong>der</strong>t er weiter<br />
ins Zentrum für Sprachverständnis,<br />
wo er analysiert<br />
wird. Findet ihn unser<br />
Gehirn witzig, dies ist eine<br />
kognitive Entscheidung,<br />
aktiviert es ein emotionales<br />
Areal, damit wir Glück<br />
empfi nden. Und schließlich setzt es das motorische<br />
Areal in Gang, das uns ein Lächeln<br />
auf’s Gesicht zaubert.<br />
Es sind also drei Komponenten im Gehirn,<br />
die immer gemeinsam als Lachnetzwerk aktiv<br />
werden: Kognition – Emotion – Motorik. Nach<br />
gelungener Schwerstarbeit belohnt uns das<br />
Gehirn mit <strong>der</strong> verstärkten Ausschüttung von<br />
Glückshormonen. Sie sorgen für das Hochgefühl,<br />
das auf uns stimmungsaufhellend, Lust<br />
steigernd und schmerzlin<strong>der</strong>nd wirkt.<br />
Eine Erkenntnis, die selbst Forscher überraschte,<br />
ist diese: Halten wir etwas für witzig, dann<br />
wird nicht etwa unser Lachen angeschaltet,<br />
son<strong>der</strong>n seine Unterdrückung wird ausgeschaltet.<br />
Das heißt also, dass wir ein Leben<br />
lang versuchen, unsere<br />
Mimik unter Kontrolle zu<br />
halten. Die Forscher vermuten,<br />
dass dieser Unterdrückungsmechanismus<br />
bei Kin<strong>der</strong>n noch nicht funktioniert. Denn die<br />
betroff ene Hirnregion, das Stirnhirn, reift erst<br />
spät heran. Vielleicht ist dies <strong>der</strong> Grund, warum<br />
Kin<strong>der</strong> so viel lachen.<br />
Warum ist Lachen ansteckend?<br />
Schon die Geräusche lachen<strong>der</strong> Menschen<br />
veranlassen das Gehirn sofort, die Gesichtsmuskeln<br />
auf das Mitlachen vorzubereiten. In<br />
<strong>der</strong> hierfür zuständigen Hirnregion befi nden<br />
sich zahlreiche Spiegelneuronen. Reagieren<br />
diese auch bei rein akustischen Signalen automatisch?<br />
Dieser Frage gingen die Neurowissenschaftlerin<br />
Jane Warren und ihre Kollegen nach. Sie<br />
spielten Testpersonen verschiedene emotionale<br />
Laute vor, die Triumph, Spaß, Angst und<br />
Ekel verdeutlichten. Bei allen Hörbeispielen<br />
wurde <strong>der</strong> prämotorische Cortex aktiv. Das ist<br />
<strong>der</strong> Hirnbereich, <strong>der</strong> die Bewegungsabläufe<br />
unserer Gesichtsmuskeln koordiniert. Seine<br />
Aktivität war bei den positiven Gefühlen – Lachen<br />
und Jubeln – deutlich stärker als bei Ekel<br />
und Angst. Das Forscherteam konnte somit<br />
nachweisen, dass positive Emotionsgeräusche<br />
anstecken<strong>der</strong> sind als negative.<br />
Lachen ist Hochleistungssport<br />
Wie schon deutlich wurde, lacht nicht nur das<br />
Gehirn, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> ganze Körper. Und dabei<br />
betreibt er Hochleistungssport: Vom Bauch<br />
bis zum Gesicht werden rund 300 verschiedene<br />
Muskeln aktiviert.<br />
Bei einem echten Lachanfall drücken die<br />
Bauchmuskeln die Luft mit 100 km/h Geschwindigkeit<br />
hinaus. Wir atmen schneller<br />
und unsere Lunge nimmt rund drei bis viermal<br />
mehr Sauerstoff als gewöhnlich auf. Unser<br />
Zwerchfell hüpft, und wir stoßen rhythmische<br />
Laute aus. Es beginnt ein einzigartiger<br />
Marathon: Viele Muskeln spannen sich an, <strong>der</strong><br />
Blutdruck steigt,<br />
die Atmung wird<br />
schneller, die Lunge<br />
erhöht die Sauerstoff<br />
zufuhr, Kopf<br />
und Gesicht werden stärker durchblutet, die<br />
Herztätigkeit steigt, die Verdauung wird angeregt,<br />
das Zwerchfell vibriert und massiert die<br />
inneren Organe und schließlich machen uns<br />
stimmungsaufhellende Hormone glücklich!<br />
WER LÄCHELT STATT ZU TOBEN,<br />
IST DER STÄRKERE.<br />
(JAPANISCHE WEISHEIT)<br />
Nach rund sechs Sekunden verebbt <strong>der</strong> Lachanfall<br />
und unser Körper ist absolut entspannt.<br />
Während dieses anstrengenden Ganzkörpereinsatzes<br />
erschlaff t übrigens die Beinmuskulatur.<br />
Daher schwanken wir bei einem heftigen<br />
Lachanfall hin und her und kippen leicht<br />
nach vorne.<br />
Wir sollten uns bei dieser positiven Kettenreaktion<br />
einen Lachanfall nach dem an<strong>der</strong>en<br />
gönnen. Aber Vorsicht: Auch die Blasenmuskulatur<br />
entspannt sich! Beim heftigen Lachanfall<br />
kann dies zu einem peinlichen Missgeschick<br />
führen, das zur Redewendung „sich vor<br />
Lachen in die Hose machen“ geführt hat.<br />
05
06<br />
DER HAWAIIANISCHE<br />
FRIEDENSGRUSS<br />
DIES IST EINE GESCHICHTE, DIE DER EHEMALIGE GENERALSEKRETÄR DER <strong>AG</strong>, KARL-HEINZ JAKOBI, MIT TRÄNEN IN DEN<br />
AUGEN AUF EINER <strong>AG</strong>-T<strong>AG</strong>UNG VORGETR<strong>AG</strong>EN HAT.<br />
Letztens ging ich an einem Buchladen mit<br />
christlicher Literatur vorbei, als ich einen<br />
„Hupe, wenn Du Jesus liebst“-Stoßstangenaufkleber<br />
sah.<br />
Ich war gut aufgelegt, und weil ich gerade<br />
von einer gelungenen Kirchenchorauff ührung<br />
kam, kaufte ich mir den Sticker und klebte ihn<br />
auf meinen Wagen. Man bin ich froh, dass ich<br />
das gemacht habe. Die nachfolgende Begebenheit<br />
gehört zum Erhabensten, was mir je<br />
wi<strong>der</strong>fahren ist.<br />
Ich musste an einer roten Ampel stehen bleiben,<br />
und während ich gerade über den Herrn<br />
und seine Güte sinnierte, wurde die Ampel<br />
grün, ohne dass ich es bemerkte. Da war es<br />
gut, dass auch an<strong>der</strong>e Leute Jesus liebten.<br />
Durch das laute Hupkonzert wurde mir erst<br />
klar, wie viele Menschen Jesus liebten.<br />
Während ich da so stand, fi ng <strong>der</strong> Typ hinter<br />
mir wie wild an zu hupen. Er lehnte sich aus<br />
dem Fenster und schrie: „Bei Gott, vorwärts.<br />
Vorwärts!“ Wie überschwänglich<br />
dieser Mann<br />
doch Jesus liebte! Und<br />
plötzlich fi ngen alle an<br />
zu hupen, und ich lehnte<br />
mich ebenso aus dem Fenster und winkte und<br />
lächelte diesen vielen Gläubigen zu. Ich selbst<br />
hupte dann auch mehrmals, um an ihrer Liebe<br />
teilzuhaben.<br />
ICH SAH EINEN MANN, DER MIR<br />
MIT AUSGESTRECKTEM MITTELFINGER<br />
ZUWINKTE.<br />
Dann sah ich einen an<strong>der</strong>en Mann, <strong>der</strong> mir<br />
mit ausgestrecktem Mittelfi nger zuwinkte. Ich<br />
fragte meinen Enkel auf dem Rücksitz, was<br />
denn das zu bedeuten habe, und er meinte, es<br />
wäre ein hawaiianischer Friedensgruß o<strong>der</strong> so.<br />
Nun, ich habe noch nie jemanden aus Hawaii<br />
getroff en, aber aus Höfl ichkeit und tief gerührt,<br />
erwi<strong>der</strong>te ich lächelnd den Gruß. Mein<br />
Enkel brach in Gelächter aus. Off ensichtlich<br />
genoss auch er diese religiöse Erfahrung.<br />
Einige Leute waren so in dieser Freude des Augenblicks<br />
gefangen, dass sie aus ihren Wagen<br />
stiegen und zu mir kamen. Ich wette, sie wollten<br />
wissen, welche Kirche ich besuche, o<strong>der</strong><br />
sie wollten einfach nur mit mir beten, aber da<br />
bemerkte ich die grüne Ampel. Ich winkte also<br />
noch einmal lächelnd meinen Brü<strong>der</strong>n und<br />
Schwestern im Glauben zu und fuhr los.<br />
Mir fi el noch auf, dass ich es als Einziger über<br />
die Kreuzung schaff te, bevor die Ampel wie<strong>der</strong><br />
rot wurde. Zudem war ich ein<br />
wenig traurig, dass ich diese<br />
Leute nach all <strong>der</strong> geteilten<br />
Gottesliebe, die wir so ausgelassen<br />
miteinan<strong>der</strong> genossen<br />
hatten, verlassen musste.<br />
Im Rückspiegel konnte ich noch einige Gesichter<br />
erkennen. Scheinbar empfanden die<br />
„Zurückgelassenen“ die gleiche Dankbarkeit<br />
für unsere Begegnung, denn einige hatten<br />
hochrote Gesichter, und wenn ich es richtig<br />
gesehen habe, sogar Tränen <strong>der</strong> Rührung in<br />
den Augen.<br />
Aus diesem Grund fuhr ich noch einmal<br />
langsamer, lehnte mich aus dem Wagen und<br />
verabschiedete mich ein letztes Mal, lächelnd,<br />
und natürlich mit dem hawaiianischen Friedensgruß,<br />
von meinen „Geschwistern“. Dabei<br />
dachte ich: „Lobe den Herrn für solch wun<strong>der</strong>bare<br />
Menschen.“
„FROMME“ WITZE<br />
Über sich selbst lachen können<br />
In <strong>der</strong> weihnachtlich geschmückten Kirche<br />
steht auf dem Altar eine Krippe mit Maria,<br />
Josef und dem Jesuskind. Als <strong>der</strong> Pfarrer eines<br />
Tages in die Kirche kommt, fehlt Josef.<br />
Ein paar Tage später fehlt auch Maria. Und<br />
neben dem Jesuskind fi ndet <strong>der</strong> Pfarrer einen<br />
Brief, in dem steht: „Liebes Christkind! Wenn<br />
ich dieses Jahr nicht mein Fahrrad zu Weihnachten<br />
bekomme, siehst du Deine Eltern nie<br />
wie<strong>der</strong>!“<br />
„Reicht euch die Hände!“ sagt <strong>der</strong> Pfarrer.<br />
„Von nun an seid ihr Mann und Frau.“ Fragt<br />
<strong>der</strong> junge Bräutigam irritiert: „Ach nee, was<br />
waren wir denn vorher?“<br />
D er Papst ist in Amerika und fährt mit<br />
seinem Chauff eur auf <strong>der</strong> Autobahn<br />
durch einsame Gegenden. „Mein Sohn“,<br />
sagt er zum Chauff eur, „ich bin <strong>der</strong> Papst<br />
und man lässt mich nichts mehr machen.<br />
Einmal in meinem Leben möchte ich noch<br />
selbst Auto fahren. Wechseln wir Platz!“<br />
Gesagt, getan, <strong>der</strong> Papst fährt - aber lei<strong>der</strong><br />
zu schnell, ein Polizeiauto fährt vor und<br />
stoppt ihn. Der Polizist sieht den ertappten<br />
Verkehrssün<strong>der</strong>, wird blass und ruft<br />
seinen Chef an: „Was soll ich tun?“ „Strafen<br />
natürlich“, lautet die barsche Antwort.<br />
„Aber nein, das geht nicht, es ist eine<br />
hohe Persönlichkeit! Der Chef stutzt:<br />
„Wer soll es denn sein? Strafen - es<br />
wird schon nicht <strong>der</strong> Gouverneur sein!“<br />
Der Polizist: „Der Gouverneur? Viel höher!“ Darauf<br />
wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Chef: „Lächerlich, das wäre ja<br />
<strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Vereinigten Staaten.“ „Nein“,<br />
unterbricht ihn <strong>der</strong> Beamte, „viel höher!“<br />
„Machen Sie keine dummen Witze und sagen<br />
Sie mir endlich: Wer ist es?“ Darauf <strong>der</strong> Polizist:<br />
„Ich weiß es auch nicht genau, aber <strong>der</strong><br />
Papst ist sein Chauff eur!<br />
Zwei kleine Jungen stehen vor <strong>der</strong> Kirche.<br />
Als das Brautpaar herauskommt sagt <strong>der</strong><br />
eine: „Du, soll ich die mal erschrecken?“ „Wie<br />
willst Du das denn machen?“ Ich rufe einfach:<br />
„Papa, Papa!“<br />
Ein Superintendent bittet seine<br />
Pastoren zu einem Gespräch,<br />
bei dem Fragen <strong>der</strong> Verkündigung<br />
durchgesprochen werden.<br />
Da sagt <strong>der</strong> Superintendent<br />
zu seinen Pastoren:<br />
„Meine Herren Brü<strong>der</strong>, Sie<br />
müssen, wenn Sie predigen,<br />
das auch ein wenig<br />
mit Ihrer Mimik unterstreichen;<br />
wenn Sie z. B.<br />
vom Himmel reden, müssen<br />
Sie ein strahlendes<br />
und fröhliches Gesicht<br />
machen.“ Da meldet sich<br />
ein Amtsbru<strong>der</strong> und fragt:<br />
„Herr Superintendent, und<br />
wenn ich nun von <strong>der</strong> Hölle<br />
rede?“ Da sagt <strong>der</strong> Superintendent:<br />
„Dann können Sie so bleiben,<br />
wie Sie immer sind!“<br />
Erzählt <strong>der</strong> Pastor <strong>der</strong> Baptistengemeinde<br />
in einem kleinen Dorf: „In<br />
unserem Dorf gab es zwei Gemeinden<br />
– eine Baptistenkirche und eine Methodistenkirche.<br />
Aber dann hat <strong>der</strong> Wind <strong>der</strong><br />
Einigkeit über uns geweht, und wir haben<br />
uns vereinigt.“ „Also gibt es jetzt nur noch<br />
eine Kirche in deinem Dorf?“, fragt sein Gegenüber.<br />
„Nein“, sagt <strong>der</strong> Pastor, „jetzt gibt es<br />
drei: eine Baptistengemeinde, eine Methodistenkirche<br />
und eine Vereinigte.“<br />
Ein schwäbischer Schäfer sitzt mit seinem<br />
Hund in <strong>der</strong> Kirche und hört die Predigt.<br />
Da tönt <strong>der</strong> Pfarrer von <strong>der</strong> Kanzel: „Ein guter<br />
Hirte bleibt immer bei seinen Schafen!“ Sagt<br />
<strong>der</strong> Schäfer zum Hund: „Komm, Hasso, <strong>der</strong><br />
stänkert scho wie<strong>der</strong>.“<br />
Der Pfarrer in <strong>der</strong> Sonntagschule: „Was<br />
muss man tun, um in den Himmel zu<br />
kommen?“ Meldet sich ein Kind: „Sterben!“<br />
Eva fragt ihren Adam im Paradies: „Liebst<br />
du mich?“ Er antwortet mürrisch: „Wen<br />
denn sonst?“<br />
07
08<br />
DER IM HIMMEL THRONT,<br />
LACHT<br />
DAS CHRISTENTUM IST EINE LEBENSBEJAHENDE RELIGION – ALLEN UNKENRUFEN ZUM TROTZ, DIE DA SUGGERIEREN<br />
WOLLEN, DIESE RELIGION SEI LEIBFEINDLICH, WELTFREMD, BÖSARTIG ODER VERALTET.<br />
Im Christentum wurden Tendenzen abgelehnt,<br />
die den Körper als Kerker <strong>der</strong> Seele sehen und<br />
durch Askese abzutöten versuchten. Nichts<br />
Menschliches ist dem Christentum fremd,<br />
nicht einmal die Sünde, für <strong>der</strong>en Vergebung<br />
ein Sakrament bzw. eine rituelle Buße vorgesehen<br />
ist. Das Christentum meint es <strong>der</strong>maßen<br />
gut mit dem Menschen, dass es sie sogar<br />
zur Liebe zu den Feinden aufruft. Und gerade<br />
die zweitausendjährige Geschichte zeigt, dass<br />
das Christentum es immer wie<strong>der</strong> verstanden<br />
hat, neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu begegnen<br />
und auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen einzugehen.<br />
Gott ist keine Spaßbremse<br />
Schon von Anbeginn <strong>der</strong> Menschheit, wie es<br />
die Bibel als Glaubensurkunde des Christentums<br />
schil<strong>der</strong>t, wird <strong>der</strong> Mensch als Gottes<br />
Ebenbild geschaff en. So wie die Ebenbildlichkeit<br />
von zwei Seiten gesehen werden kann,<br />
können auch typisch menschliche Eigenschaften<br />
in gewissem Sinne von Gott ausgesagt<br />
werden. - Von Ihm freilich, wie schon<br />
<strong>der</strong> Philosoph Feuerbach vermutete, in einem<br />
vollkommenen, unendlichen und positiven<br />
Sinne.<br />
Wenn nun eine <strong>der</strong> Eigenschaften, die den<br />
Menschen vom Tier unterscheiden und die<br />
in allen Kulturen und zu allen Zeiten aufgefunden<br />
werden können, <strong>der</strong> menschliche Sinn<br />
für Humor ist, dann kann mit Fug und Recht<br />
behauptet werden, dass eben dieser Humor<br />
unserem Schöpfer nicht fremd ist. Am letzten<br />
Tag <strong>der</strong> Schöpfung schaute Gott alles an, was<br />
er gemacht hatte, und er sah, dass es sehr gut<br />
war. Das gilt dann wohl auch für das Lachen,<br />
das die menschliche Existenz immer wie<strong>der</strong><br />
erhellt.<br />
Die Schattenseite<br />
Aber schon im Paradies verdunkelte die<br />
Schlange <strong>der</strong> Versuchung das Gute. So muss<br />
ES FINDEN SICH VIELE BIBLISCHE ERZÄHLUN-<br />
GEN, IN DENEN DAS „AUGENZWINKERN GOT-<br />
TES“ KAUM ZU ÜBERSEHEN IST.<br />
wohl auch konstatiert werden, dass das<br />
menschliche Lachen sehr wohl missbraucht<br />
werden kann. Lachen ist nicht an sich und<br />
immer und überall gut. Es verkehrt sich genau<br />
dort in sein Gegenteil, wo es benutzt wird, um<br />
an<strong>der</strong>en die Freude zu ver<strong>der</strong>ben. Das ist wie<br />
mit dem Judaskuss, dem Zeichen <strong>der</strong> Liebe,<br />
das zum Werkzeug des hasserfüllten Verrats<br />
wurde. Auch <strong>der</strong> Humor kann missbraucht<br />
werden: im Witz über unterlegene Mitmenschen,<br />
im zynischen Ausnutzen ihrer Schwä-<br />
chen, in <strong>der</strong> ironischen Bloßstellung, in Hohn<br />
und Spott.<br />
Gemeinsames Lachen<br />
schaff t Solidarität<br />
Was ist das wichtigste Gebot? Du sollst deinen<br />
Nächsten lieben wie dich selbst! Wer das tut,<br />
wird seine Mitmenschen nicht herabwürdigen.<br />
Er wird sich nicht über ihre menschlichen<br />
Fehler lustig machen o<strong>der</strong> sich über Schwächere<br />
erheben. Gemeinsames Lachen dagegen<br />
schaff t Solidarität, überwindet die Vereinzelung<br />
und ermöglicht die Weitergabe <strong>der</strong> Liebe<br />
Gottes an seine Ebenbil<strong>der</strong>, unsere Mitmenschen.<br />
Wir können lachen über die Befreiung<br />
von drücken<strong>der</strong> Schuld, aus existenzieller Not<br />
und letztlich über die Überwindung des Todes<br />
im ewigen Leben. Dieses positive, freudige Lachen<br />
kann durchaus als Annahme <strong>der</strong> Liebe<br />
Gottes verstanden werden, <strong>der</strong> uns ja zu unserem<br />
Heil erschaff en hat. In Abwandlung <strong>der</strong><br />
Unterscheidung <strong>der</strong> Freiheit vom Gesetz von<br />
<strong>der</strong> Freiheit zur Liebe Christi könnte man also<br />
auch eine Unterscheidung des Lachens über<br />
an<strong>der</strong>e vom Lachen mit an<strong>der</strong>en einführen.<br />
Das Augenzwinkern Gottes<br />
Das Buch <strong>der</strong> Bücher ist ein umfangreiches<br />
Glaubenszeugnis, an dem viele Autoren über<br />
tausend Jahre lang gearbeitet haben. Sie ha
en sich dabei gewissenhaft bemüht, Gottes<br />
Willen peinlich genau darzustellen und <strong>der</strong><br />
Nachwelt zu überliefern. Kein Jota des Gesetzes<br />
sollte verloren gehen. Vielleicht ist das<br />
<strong>der</strong> Grund dafür, dass die Bibel scheinbar so<br />
humorlos geworden ist. Witz, Ironie, Satire<br />
lassen Raum für Interpretationen, sogar Missverständnisse.<br />
Gerade das aber sollte vermieden<br />
werden.<br />
Die Heilsgeschichte darf nicht in die Nähe des<br />
Lachhaften, Komödiantischen gerückt werden.<br />
Dennoch fi nden sich viele biblische Er-<br />
zählungen, in denen<br />
das „Augenzwinkern<br />
Gottes“ beziehungsweise<br />
dessen, <strong>der</strong><br />
Gottes Wort aufgeschrieben<br />
hat, kaum<br />
zu übersehen ist. Man denke stellvertretend<br />
für unzählige weitere Stellen nur an den<br />
Schluss des Jonabuches, wo <strong>der</strong> Prophet über<br />
eine verdorrte Rhizinusstaude trauert, o<strong>der</strong> an<br />
die Auferweckung <strong>der</strong> Tochter des Jairus, von<br />
<strong>der</strong> Jesus behauptet, sie schlafe nur.<br />
Der Grund <strong>der</strong> Freude<br />
Dass die Bibel auf mehrfache Weise verstanden<br />
werden kann, ist mittlerweile kein Geheimnis<br />
mehr. Zu Recht behaupten Theologen,<br />
GEMEINSAMES <strong>LACHEN</strong> D<strong>AG</strong>EGEN SCHAFFT SO-<br />
LIDARITÄT, ÜBERWINDET DIE VEREINZELUNG UND<br />
ERMÖGLICHT DIE WEITERGABE DER LIEBE GOTTES<br />
AN SEINE EBENBILDER, UNSERE MITMENSCHEN.<br />
dass biblische Texte in erster Linie Wahrheiten<br />
über Gott und sein Walten in <strong>der</strong> Welt off enbaren.<br />
Das schließt jedoch die Suche nach<br />
weiteren Bedeutungsebenen nicht aus. Steht<br />
bei dem neutestamentlichen Wun<strong>der</strong>bericht<br />
von <strong>der</strong> Auferweckung <strong>der</strong> Tochter des Jairus<br />
die Überwindung des Todes durch Jesus im<br />
Vor<strong>der</strong>grund, so ist gleichermaßen zu sehen,<br />
dass im Vollzug des Wun<strong>der</strong>s großes Heil für<br />
alle Beteiligten liegt: Das Mädchen kann weiter<br />
leben, seine Eltern sind eine große Sorge<br />
los und die Umstehenden erfahren, wer Jesus<br />
ist. Im Glauben an Jesus liegt Leben, letztlich<br />
ewiges Leben. Wenn<br />
das kein Grund zur<br />
Freude, zum befreiten<br />
Lachen, zum<br />
ausgelassenen Feiern<br />
ist, dann sind alle<br />
an<strong>der</strong>en Gründe, aus denen Menschen heute<br />
lachen, äußerst fragwürdig.<br />
Die lachenden Kin<strong>der</strong><br />
Ein bisschen guten Willen vorausgesetzt,<br />
hält die Bibel also durchaus eine Reihe „lustiger“<br />
Geschichten bereit. „Lustig“ in diesem<br />
Zusammenhang heißt lustvoll, tief empfundene<br />
Freude bringend. Die Bibel ist kein<br />
oberfl ächlich „witziges“ Buch! Kann man<br />
daraus schließen, Gott selbst habe Humor?<br />
Der immer wie<strong>der</strong> betrogene Gott, <strong>der</strong> sein<br />
Volk unaufhörlich beschämt? Diese Frage ist<br />
zweifellos zu bejahen. Schließlich kam sein<br />
wesensgleicher Sohn in die Welt, in allem uns<br />
gleich außer <strong>der</strong> Sünde. So wie Jesus im Kreis<br />
seiner Freunde gegessen, getrunken, erzählt<br />
und sicher auch gelacht hat, so mag auch <strong>der</strong><br />
Vater im Himmel in einer dem menschlichen<br />
Verstand unbegreifl ichen Weise Freude an seiner<br />
Schöpfung empfi nden.<br />
Und noch ein Schlusswort: Was ist unschuldiger,<br />
was wirkt befreien<strong>der</strong>, was gibt mehr<br />
Anlass zu Hoff nung als lachende Kin<strong>der</strong>? Mit<br />
Jesu Ausspruch „Wenn ihr nicht werdet wie<br />
die Kin<strong>der</strong>, gelangt ihr nicht ins Himmelreich!“<br />
(Mt 18,3) ist uns ein Hinweis gegeben, wie wir<br />
uns verhalten sollen: Dem unbedingten Glauben<br />
an Jesus Christus und die Erlösung durch<br />
ihn können wir Ausdruck geben in befreitem,<br />
herzhaftem Lachen, das sich in die Freude des<br />
Vaters über jeden wie<strong>der</strong> gewonnenen Sohn<br />
mischt!<br />
Günther Neumann, Bayerischer Rundfunk<br />
09
10<br />
CHRISTEN MÜSSEN KEINE<br />
„DAUERGRINSER“ SEIN<br />
NOCH IMMER HAFTET CHRISTEN DAS IM<strong>AG</strong>E DER HUMORLOSIGKEIT AN. UND MANCHE VERTRETER DER SACHE JESU<br />
SEHEN JA TATSÄCHLICH WIE LEICHENBESTATTER AUS. EIN LOCKERER, WELTZUGEWANDTER UND FRÖHLICHER STIL STEHT<br />
UNS GUT ZU GESICHT. DER ATHEIST FRIEDRICH NIETZSCHE BEMERKTE EINMAL IN BEISSENDEM SPOTT: „DIE CHRISTEN<br />
MÜSSTEN ERLÖSTER AUSSEHEN.“ SICHER LIEGT ER DAMIT NICHT GANZ DANEBEN.<br />
Aus S paß wird Stress<br />
Dennoch, ich kann Nietzsches Vorwurf nicht<br />
mehr hören. Er hat sich nämlich längst auch<br />
unter uns Christen breitgemacht. Die christliche<br />
Szene scheint gegenüber dem drögen<br />
Mittelalter ins gegenteilige Extrem gekippt<br />
zu sein. Inzwischen gilt Dauerfröhlichkeit als<br />
Erkennungszeichen. Die einen landen dann<br />
beim verkrampft-erlösten Lächeln, die an<strong>der</strong>en<br />
geben sich in regelmäßigen Abständen<br />
den „religiösen Kick“ als Fröhlichkeitspille.<br />
Statt Ecstasy gibt’s dann den frommen<br />
„dope“, abzuholen bei Großveranstaltungen<br />
mit Non-Stop-Praise.<br />
Ich bin überzeugt: Eine Frömmigkeit, die keine<br />
Abgründe, kein Scheitern, keinen Zweifel mehr<br />
kennt, zielt weit an <strong>der</strong> frohen Botschaft vom<br />
Gekreuzigten vorbei. Wir müssen aufpassen,<br />
dass wir mit unseren gut gemeinten, frommen<br />
Szenetreff s diesem Happy-Clappy-Trend<br />
nicht Vorschub leisten. Nietzsches Religionskritik<br />
könnte sonst irgendwann umgekehrt<br />
ausfallen: „Die Christen müssten ernsthafter<br />
und tiefgründiger aussehen.“<br />
Die Grenze <strong>der</strong> Freiheit<br />
Und sie müssten couragierter sein. Es gehört<br />
schon Mut dazu, sich am Arbeitsplatz bei <strong>der</strong>ben<br />
Späßen auf Kosten an<strong>der</strong>er nicht einzureihen,<br />
son<strong>der</strong>n Stellung zu beziehen. Auch<br />
manche Schlüpfrigkeiten sind unterm Strich<br />
nur noch als Verachtung menschlicher Sexualität<br />
und somit als Menschenverachtung<br />
zu werten. Glaubwürdige Christen müssen<br />
hin und wie<strong>der</strong> den Vorwurf in Kauf nehmen,<br />
Spielver<strong>der</strong>ber zu sein!<br />
Ich frage mich, wie weit wir Christen noch als<br />
solche identifi zierbar sind, wenn selbst Geschmacklosigkeiten<br />
wie <strong>der</strong> Film „Das Leben<br />
des Bryan“ in christlichen Jugendcafés gezeigt<br />
DAUERFRÖHLICHKEIT IST INZWISCHEN DAS<br />
ERKENNUNGSZEICHEN DER CHRISTEN.<br />
werden. Hier ist aus meiner Sicht die Grenze<br />
christlicher Freiheit längst erreicht: nicht nur,<br />
weil dort religiöse Tabus verletzt werden. Auch<br />
deshalb, weil sich die Monty-Python-Crew in<br />
menschenverachten<strong>der</strong> Weise über Gelähmte,<br />
Gesteinigte und Gekreuzigte lustig macht. Mit<br />
schwarzem Humor hat das nichts mehr zu<br />
tun. Die Grenze <strong>der</strong> Freiheit ist die Freiheit und<br />
Würde des an<strong>der</strong>en. Das sollte nicht nur unter<br />
uns Christen selbstverständlich sein.<br />
Erkennungszeichen: das Osterlachen<br />
Last, no t least noch ein Hinweis auf eine spezielle<br />
Sorte Humor, die nur Christen haben: In<br />
Osteuropa hat sich bis heute eine alte Tradition<br />
erhalten, die zum Ostersonntag gehört.<br />
Priester und Gemeinde unterbrechen die heilige<br />
Liturgie für ein herzhaftes Gelächter. Christus<br />
ist auferstanden! Tod und Teufel haben es<br />
seither verdient, von uns Christen ausgelacht<br />
zu werden! Ein Traum: Was passiert wohl,<br />
wenn in unseren Gruppen, Cafés und Kirchen<br />
etwas von <strong>der</strong> Souveränität <strong>der</strong> lachenden Ostergemeinde<br />
spürbar wird?<br />
Artikel mit freundlicher Genehmigung<br />
entnommen von www.18plus.cvjm.de<br />
Peter Rostan,<br />
Pfarrer in Dettingen
SPASSKILLER<br />
DES CHRISTLICHEN<br />
GLAUBENS<br />
… UND WAS WIR D<strong>AG</strong>EGEN<br />
TUN KÖNNEN.<br />
VIREN SIND GEFÄHRLICH. AUCH IM GLAUBEN, IN DER MITARBEIT EINER CHRISTIN UND EINES CHRISTEN IN JUGEND-<br />
ARBEIT UND GEMEINDE GIBT ES „VIREN“. ICH NENNE SIE EINMAL „SPASSVERDERBER DES GLAUBENS“. EINIGE DAVON<br />
MÖCHTE ICH NENNEN.<br />
1. Keine motivierenden Ziele<br />
Wenn Christen keine motivierenden Träume<br />
und Ziele haben, dann vergeht ihnen <strong>der</strong> Spaß<br />
am Christsein. Es genügt nicht, nur globale<br />
Ziele zu haben wie: Menschen sollen Christus<br />
kennenlernen. Ich brauche Teilziele, auf die ich<br />
zuleben kann.<br />
2. Es fehlt Freude, die in die Beine<br />
geht<br />
Echte Freude setzt in Bewegung. Mit Freude<br />
kann ich viel tun. Aber ich muss an <strong>der</strong> Quelle<br />
<strong>der</strong> Freude bleiben. Die Quelle <strong>der</strong> Freude<br />
liegt darin, dass ich mir zusagen lasse, wie<br />
Gott über mich denkt. Freut euch, dass eure<br />
Namen im Himmel geschrieben sind, dass ihr<br />
unauslöschlich in Gottes Gedächtnis seid.<br />
3. Keine Freunde, die etwas zusammen<br />
bewegen<br />
Freunde halten zusammen. Sie spielen sich die<br />
Bälle zu. Sie lassen sich nicht in Konkurrenz<br />
zueinan<strong>der</strong> bringen, son<strong>der</strong>n gehen Schritte<br />
gemeinsam. Der Weg dazu? Um solche Freunde<br />
kann ich beten und mich gleichzeitig auf<br />
die Suche machen.<br />
4. Die Wun<strong>der</strong> Gottes aus den Augen<br />
verlieren<br />
Was ist das größte Wun<strong>der</strong>? Dass Menschen<br />
anfangen zu glauben. Wenn ein Christ lange<br />
Zeit lebt, ohne dass es dieses Wun<strong>der</strong> sieht,<br />
verliert er seine Freude am Glauben. Wun<strong>der</strong><br />
kann man nicht machen, aber je<strong>der</strong> kann sich<br />
über die kleinen Schritte freuen, die Menschen<br />
auf Gott zu gehen.<br />
5. Fehlende Hoff nungszeichen für<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
Wer nicht erlebt, dass etwas Neues geschieht,<br />
trocknet aus. Hoff nungszeichen sind ein<br />
Schub nach vorne. Wer aufmerksam mit Gott<br />
lebt, erfährt solche Zeichen immer wie<strong>der</strong>.<br />
Menschen stoßen zu uns. Eine neue Gruppe<br />
entsteht. Plötzlich erhalten wir eine große<br />
Spende und werden dadurch ermutigt …<br />
6. Erholungsphasen nicht eingeplant<br />
Ein <strong>CVJM</strong>, <strong>der</strong> sich auf Christus beruft, ist immer<br />
auch ein festlicher <strong>CVJM</strong>. Große und kleine<br />
Feiern sind Ermutigungen und Freude zugleich.<br />
Eine Mitarbeitergemeinschaft braucht<br />
Zeit zur Arbeit und Zeit zum Fest.<br />
7. Zu wenig Lob<br />
Das Lob fällt uns schwer, weil die Kritik oft<br />
im Vor<strong>der</strong>grund steht. Aber wir können lernen,<br />
ehrliches Lob weiterzugeben. Vielleicht<br />
brauchen wir irgendwo an <strong>der</strong> Wand o<strong>der</strong> am<br />
Schreibtisch einen „Denkzettel“, <strong>der</strong> uns ans<br />
Loben erinnert. Uns selbst tut ein lobendes<br />
Wort doch auch gut.<br />
8. Keine grenzüberschreitenden<br />
Erfahrungen<br />
Viele bleiben am liebsten zu Hause und sind<br />
auch immer mit den gleichen Leuten zusammen.<br />
Sie bewegen sich in <strong>der</strong> gleichen Spur<br />
und verschließen sich vor Neuem. Begegnungen<br />
außerhalb <strong>der</strong> eigenen Gruppe aber<br />
erweitern den Horizont und geben Motivation<br />
und Freude für die Arbeit vor Ort. Deshalb sind<br />
Tagungen und Treff en so wichtig.<br />
9. Fehlende ermutigende<br />
Verkündigung<br />
Viele Christen befassen sich „von Amts wegen“<br />
mit Gottes Wort. Sie halten Andachten<br />
und predigen, aber kommen selber nicht mehr<br />
zum Hören. Wer selbst nichts mehr empfängt,<br />
kann auch nichts mehr mit Freude weitergeben.<br />
Man muss sich entscheiden: Entwe<strong>der</strong><br />
leergebrannter o<strong>der</strong> aufgefüllter Glaube.<br />
10. Kein Ja für das Alltägliche<br />
Keiner erlebt nur Höhepunkte in seinem Leben.<br />
Meistens ist es sehr gewöhnlich, was uns<br />
begegnet. Lasst uns auch das „Gewöhnliche“<br />
fröhlich annehmen. Es gibt genug Zeiten, wo<br />
wir initiativ werden können und müssen.<br />
Hermann Traub,<br />
Kraichtal-Oberöwisheim<br />
11
12<br />
JETZT FÄNGT DER SPASS ERST RICHTIG AN!<br />
WILLKOMMEN IN DER SPASSGESELLSCHAFT! ZEITUNGSREDAKTEUREN ZUFOLGE SIND FREIZEITPARKS DIE NEUEN TEMPEL,<br />
UND HARALD SCHMIDT IST DER HOHEPRIESTER DER SPASSGESELLSCHAFT. EINE STETIG GEWACHSENE FREIZEIT, DER<br />
ALLGEMEIN GESTIEGENE WOHLSTAND UND EINE NICHT ZU ÜBERSCHAUENDE FÜLLE AN INFORMATIONEN HABEN DIE ENT-<br />
WICKLUNG ZUR SPASSGESELLSCHAFT VERURSACHT.<br />
Im Januar 1993 tauchte dieser Begriff erstmalig<br />
in <strong>der</strong> TAZ im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Fußball-Bundesliga auf und hält sich seitdem<br />
hartnäckig. Der unstillbare Wunsch <strong>der</strong> Menschen<br />
nach erlebnisreicher und unterhalten<strong>der</strong><br />
Ablenkung ist die Antriebskraft. Seit dem<br />
11. September 2001 wird zwar zunehmend<br />
vom „Ende <strong>der</strong> Spaßgesellschaft“ gesprochen,<br />
doch es scheint, als sei in Deutschland noch<br />
lange nicht Schluss mit lustig.<br />
Ein bisschen Spaß muss sein …<br />
Was heißt „Spaß“ eigentlich? Es stammt vom<br />
lateinischen „expan<strong>der</strong>e“ = ausbreiten. „Witzischkeit<br />
kennt keine Grenzen“, meint Hape<br />
Kerkeling, und das wird in <strong>der</strong> so genannten<br />
Spaßgesellschaft allen Menschen über die<br />
Medien täglich vor Augen gehalten.<br />
Spaß ist ein Modewort. Je<strong>der</strong> möchte Spaß im<br />
Leben, bei <strong>der</strong> Arbeit und natürlich in <strong>der</strong> Freizeit.<br />
Alles muss heute Spaß machen: Diäten,<br />
Joggen und Studieren, Kultur und Autos. Man<br />
wünscht sich beim Abschied und fürs neue<br />
Jahr viel Spaß. Statt Demonstrationen gibt<br />
es die Love-Parade. Comedy-Shows, in denen<br />
sinnfreies Lachen Trumpf ist, schießen wie Pilze<br />
aus dem Boden.<br />
Was ist das nun mit dem Spaß im Leben –<br />
was steckt dahinter? „Amüsieren wir uns zu<br />
Tode?“, wie es <strong>der</strong> amerikanische Medienwissenschaftler<br />
Neil Postman einmal behauptet<br />
hat? Wenn man hinter die ach so lustige<br />
Fassade schaut, fi ndet sich in <strong>der</strong> Tiefe <strong>der</strong><br />
Spaßgesellschaft ein Defi zit an Sinn. Wenn<br />
Glaubenssätze über Bord geworfen werden,<br />
bleibt Leere. Auf <strong>der</strong> Suche nach Sinn und Orientierung<br />
deckt ein Großteil <strong>der</strong> Jugend ihren<br />
Bedarf an Sinngehalt und Verhaltensmodellen<br />
in den Medien ab.<br />
WER DIESEN LIEBENDEN, BEFREIENDEN<br />
GOTT ERLEBT HAT, KANN DIESE WELT<br />
ERTR<strong>AG</strong>EN UND DER HAT GUT <strong>LACHEN</strong>.<br />
Der Spaß <strong>der</strong> Spaßgesellschaft ist jedoch<br />
sinn- und ziellos. Es gibt Witze über alles und<br />
jeden – ohne Grenzen, ohne Tabus. Erlaubt<br />
ist, was gefällt. Über Geschmack lässt sich<br />
streiten, aber wohl kaum darüber, dass ein<br />
Großteil <strong>der</strong> Spaßprodukte z. B. in Comedy-<br />
Shows geistlos ist. In Prediger 7,6 wird auf<br />
unnachahmlich humorige Weise die Leere<br />
von sinnlosem Spaß beschrieben: „Denn wie<br />
das Krachen <strong>der</strong> Dornen unter den (Koch-)<br />
Töpfen, so ist das Lachen <strong>der</strong> Toren.“ Echter<br />
Humor ist dagegen intelligent und geistreich.<br />
Und was hat denn nun Spaß mit dem christlichen<br />
Glauben zu tun?<br />
Macht <strong>der</strong> Glaube Spaß?<br />
In vielen Gemeinden müsste man wahrscheinlich<br />
fragen: Darf <strong>der</strong> Glaube überhaupt Spaß<br />
machen? Drei Gedanken dazu, warum Glaube<br />
und Humor untrennbar zusammengehören.<br />
1. Gott hat Humor und gibt ihn weiter<br />
„Lachen ist christlich“, sagte <strong>der</strong> Theologe Helmut<br />
Thielicke. Spaß, Humor und Lachen sind<br />
eine zutiefst christliche Angelegenheit. Die<br />
Vorstellung, dass Gott lachen kann, sprengt<br />
jedoch die Vorstellungskraft mancher Christen.<br />
Und doch:<br />
Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild<br />
(1. Mose 1,27). Demnach ist Gott auch<br />
Person wie wir mit allen Gefühlen. Weil Gott<br />
lachen kann, kann auch <strong>der</strong> Mensch fröhlich<br />
sein. Denn wenn Gott nicht selbst Humor und<br />
Spaß hätte, woher sollte <strong>der</strong> Humor dann<br />
kommen?
Gibt es Spaß in <strong>der</strong> Bibel?<br />
Wir können an mehreren Stellen lesen, dass<br />
Gott Humor hat und lacht. Gott lacht über<br />
seine Feinde (Psalm 2,4 und Psalm 59,9). Die<br />
Menschen, die sich gegen die Größe und Allmacht<br />
Gottes erheben, sind in Gottes Augen<br />
einfach nur komisch. Unsere menschlichen<br />
Machtansprüche, wie sie<br />
sich im Turmbau zu Babel<br />
zeigen, wirken lächerlich im<br />
Vergleich zu seiner Herrlichkeit.<br />
Dass Jesus nicht gelacht hat, ist schlicht und<br />
einfach unvorstellbar. Gott ist in Jesus ganz<br />
Mensch geworden und als schreien<strong>der</strong>, quieken<strong>der</strong>,<br />
lachen<strong>der</strong> Säugling in diese Welt gekommen.<br />
Jesus feierte später auf Hochzeiten<br />
mit, verwandelte Wasser in guten Wein und<br />
wollte, dass sich das Leben in all seiner Fülle<br />
entfaltet. Wie sollte das ohne Spaß möglich<br />
sein?<br />
2. Wer sich selbst nicht so wichtig nimmt, <strong>der</strong><br />
hat gut lachen<br />
Christlicher Humor entspringt zuerst – so komisch<br />
das klingen mag – einer richtig verstandenen<br />
Selbstliebe. Ich muss beginnen, mich<br />
selbst komisch zu sehen, über mich selbst<br />
lachen zu können und mich damit selbst nicht<br />
zu wichtig zu nehmen.<br />
Die Erkenntnis, dass das Diesseits nicht alles<br />
ist und dass sich die ganze Welt nicht um<br />
mich als Menschen dreht, schenkt unendliche<br />
Gelassenheit. Wer bin ich denn, dass ich mich<br />
so wichtig nehme? Wer bei diesem Gedanken<br />
nicht unwillkürlich schmunzelt, <strong>der</strong> hat<br />
wirklich nicht viel zu lachen im Leben. Wir<br />
sind nicht die Herren <strong>der</strong> Welt, das ist Gott.<br />
Der Verkündiger Klaus Vollmer prägte den in<br />
meinen Augen wun<strong>der</strong>schönen Satz:<br />
„Je<strong>der</strong> ist an<strong>der</strong>s bekloppt!“<br />
Wir sind eben alle nur Menschen – je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s<br />
begabt und an<strong>der</strong>s bekloppt. Und alle in<br />
Gottes Hand! Das zu wissen, macht gelassen<br />
und fröhlich. Auch in allem Trubel, in allen<br />
Problemen und Krisen dieser Welt und des<br />
Lebens, die es ohne Zweifel gibt, existiert ein<br />
Gott, <strong>der</strong> größer ist als alle Probleme, und <strong>der</strong><br />
uns und die ganze Welt in seiner Hand hält!<br />
Und darum müssen wir nicht verzweifeln,<br />
son<strong>der</strong>n können fröhlich sein. Der Humor,<br />
den uns Gott schenkt, hilft uns, <strong>der</strong> Welt und<br />
uns selbst mit Gelassenheit zu begegnen, weil<br />
alles in seiner Hand liegt. Das ist die so genannte<br />
„heitere Gelassenheit des Glaubens“,<br />
die ansteckend auf an<strong>der</strong>e wirkt. So kann man<br />
sich und an<strong>der</strong>en Fehler verzeihen. Die Verge-<br />
„WO DER GLAUBE IST, DA IST<br />
AUCH <strong>LACHEN</strong>!“ (MARTIN LUTHER)<br />
bung Gottes schenkt die Fähigkeit, sich loslassen<br />
und hineinfallen lassen zu können in Gott.<br />
3. Das Lachen <strong>der</strong> Erlösten<br />
In Christus kommt Freude auf. „Deshalb können<br />
Erlöste lachen“ – so Stephan Holthaus in<br />
seinem Buch „Das Lachen <strong>der</strong> Erlösten“. Mit<br />
<strong>der</strong> Gnade und Erlösung<br />
kommt eine neue Qualität<br />
in unser Leben, eine<br />
beständige Freude, die<br />
trägt. Lachen bedeutet<br />
ursprünglich „Aufatmen“. Befreite Menschen<br />
atmen auf, können sich freuen und jubeln –<br />
und lachen!<br />
Lachen ist also ein Ausdruck <strong>der</strong> Erlösung.<br />
Dafür fi nden sich zahlreiche Beispiele in <strong>der</strong><br />
Bibel und in unserem Leben. In Lukas 15 geht<br />
Jesus in eine Kneipe. Er isst und trinkt und<br />
lacht mit den Menschen, mit denen damals<br />
kein Frommer etwas zu tun haben wollte. Und<br />
Jesus sagt zu den Frommen,<br />
die draußen vor <strong>der</strong><br />
Kneipe stehen:<br />
„Es wird eine Freude und<br />
ein Lachen sein im Himmel<br />
bei Gott über einen<br />
jeden, <strong>der</strong> zurückfi ndet!“<br />
Im Himmel wird gelacht,<br />
wenn ein Mensch Kontakt<br />
zu Gott wie<strong>der</strong>fi ndet.<br />
Den Engeln kullern<br />
vor Freude die Tränen<br />
über die Wangen und<br />
Gott lacht und freut sich mit. Wer weiß, dass<br />
Gott <strong>der</strong> Erlöser ist, <strong>der</strong> hat wahren Grund zur<br />
Freude.<br />
Der zukünftige Himmel ist in <strong>der</strong> Bibel schon<br />
bei den Propheten (Jesaja 61 und 65) als ein<br />
Ort voller Spaß und Lachen beschrieben. Dort<br />
werden alle Tränen abgewischt. Die Erwartung<br />
des Kommenden löst schon im Hier und Jetzt<br />
Freude aus, denn wir dürfen wissen, dass mit<br />
dem Tod nicht alles zu Ende ist. Christen leben<br />
in einer Hoff nungsreligion. Diese Hoff nung ist<br />
<strong>der</strong> tiefe Grund <strong>der</strong> Freude.<br />
Das Lachen <strong>der</strong> Erlösten ist ein echtes Lachen.<br />
Dieser Humor ist keine Flucht vor <strong>der</strong> Realität,<br />
kein Sarkasmus, <strong>der</strong> das Leben nur noch mit<br />
Zynismus ertragen kann. Das Wesen dieses<br />
Lachens ist nicht verletzend, lebt nicht immer<br />
und zuerst auf Kosten an<strong>der</strong>er. Der Grund<br />
liegt tiefer – in einer Freude, die die Spaßgesellschaft<br />
überleben wird, weil sie nicht<br />
grundlos ist. In diesem Lachen zeigen sich<br />
hoff nungsvoll Freude und befreites Aufatmen.<br />
Warum aber gibt es so wenig Spaß in<br />
unseren Gemeinden?<br />
Es gibt eine lange Tradition grimmiger Theologen,<br />
die das christliche Bild von Freude und<br />
Spaß maßgeblich geprägt haben. Eine stille,<br />
innere Freudigkeit ist das Höchste <strong>der</strong> Gefühle,<br />
die einem Christenmenschen zugestanden<br />
werden. Alles an<strong>der</strong>e ist ein „Heidenspaß“ und<br />
ist ein Zeichen für eine ver<strong>der</strong>bliche Weltlichkeit,<br />
eine sündhafte Dreistigkeit und mangelnden<br />
Glauben. In dem berühmten Roman<br />
„Der Name <strong>der</strong> Rose“ von Umberto Eco dreht<br />
sich alles um ein Buch über das Lachen, das<br />
angeblich den Glauben gefährdet, weil man<br />
mit dem Lachen die Ernsthaftigkeit Gottes in<br />
Frage stelle. Hinter dieser bis heute existierenden<br />
Angst steckt ein einseitiges Gottesbild.<br />
Das Bild eines Gottes ohne Humor schaff t<br />
humorlose Christen.<br />
Wir verwechseln „ernst nehmen“ mit<br />
„ernst sein“.<br />
Ernst bedeutet hingebungsvoll – in diesem<br />
Sinn ist <strong>der</strong> Glaube eine hingebungsvolle<br />
Angelegenheit, weil Gott sein Leben hingibt.<br />
Jesus war hingebungsvoll, aber er war kein<br />
Trauerkloß. Gottesdienst ist Hingabe, ist fröhlich<br />
und befreiend. Wo es bei Christen nichts<br />
zu lachen gibt, da fehlt die von Luther benannte<br />
Freiheit eines Christenmenschen. Als<br />
Gottes Kind bin ich mit tiefer, lebensverän<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Freude beschenkt. Mir ist Heil verheißen<br />
und Vergebung geschenkt. Darum kann<br />
ich lachen und Spaß haben.<br />
Carsten Fuchs,<br />
Kommunikationsberater,<br />
Köln<br />
13
14<br />
ROTE-NASEN-CLOWNS SIND M<strong>AG</strong>IER. SIE SCHAFFEN ES, KRANKEN UND ANTRIEBSLOSEN MENSCHEN EIN LÄCHELN<br />
INS GESICHT ZU ZAUBERN. EINE CLOWNIN SPRICHT ÜBER IHREN NICHT IMMER EINFACHEN JOB, LEBENSFREUDE ZU<br />
VERMITTELN.<br />
Sie ist 43, ausgebildete Musik- und Bewegungspädagogin,<br />
ehemaliges Mitglied des<br />
weltbekannten Cirque du Soleil und seit 1995<br />
ein wichtiger Mensch im Team <strong>der</strong> Rote-<br />
Nasen-Clowns. Mit welcher Motivation und<br />
Einstellung Tanja Simma an ihre Arbeit mit<br />
schwerkranken Menschen herangeht, verrät<br />
sie im folgenden Interview.<br />
Wie wird man eigentlich<br />
Clowndoktor?<br />
Tanja Simma:<br />
Rote-Nasen-Clowns sind Profi s im darstellenden<br />
Bereich. Das können auch Schauspieler<br />
sein. O<strong>der</strong> professionelle Clowns wie ich. Bei<br />
einer Promotion-Tour für eine Bank sind die<br />
Roten Nasen an mich herangetreten. Sie haben<br />
damals Clowns gesucht, die von <strong>der</strong> Bühne<br />
kommen. Bald danach habe ich schon für<br />
die Organisation im Krankenhaus gearbeitet.<br />
Sie haben mit schweren Schicksalen<br />
und Krankheiten zu tun. Vergeht<br />
Ihnen da oft nicht selbst das Lachen?<br />
Wie verarbeiten Sie das alles?<br />
Als Clown hat man eine Schutzaura um sich.<br />
Die Figur ist naiv, unschuldig und unbedarft.<br />
Es ist leichter, als Clown in ein Krankenhaus<br />
zu gehen als als Privatmensch. Aber es gibt<br />
genug Schicksale, bei denen man schlucken<br />
muss. Unbedarftheit ist hier ganz wichtig.<br />
Sie kümmern sich ja nicht nur um<br />
Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch um Erwachsene.<br />
Ist die Arbeit mit Älteren schwieriger?<br />
Ganz sicher. Die Kin<strong>der</strong> vermitteln automatisch<br />
Lebendigkeit und Vitalität - viele von<br />
den älteren Menschen lassen sich davon anstecken!<br />
Aber es gibt weniger direkte Reaktionen<br />
als von Kin<strong>der</strong>n. Darüber hinaus ist die<br />
Konfrontation mit <strong>der</strong> Möglichkeit, selbst so<br />
zu altern, nicht immer leicht für mich. Sowohl<br />
Kin<strong>der</strong> als auch Senioren lieben Naivität - und<br />
vor allem Menschlichkeit. Die Kunst ist es,<br />
liebevoll mit menschlichen Schwächen umzugehen.<br />
Kommt es manchmal zu negativen<br />
Reaktionen auf Ihre Auftritte?<br />
Das kommt schon vor. Wir sind ja Eindringlinge.<br />
Wir fragen zwar vorher die Patienten,<br />
ob wir ins Zimmer dürfen, aber es entstehen<br />
dann auch immer wie<strong>der</strong> Situationen, in denen<br />
unsere Anwesenheit nicht mehr passt.<br />
Wenn blitzartig Trauer o<strong>der</strong> Ablehnung aufkommt.<br />
Hier heißt es ganz sensibel sein.<br />
Wie viel Psychologe steckt in einem<br />
Rote-Nasen-Clown?<br />
Wir bekommen in Workshops Grundlagen<br />
vermittelt, besitzen aber kein medizinisches<br />
Top-Fachwissen. Es ist aber auch schön, hier<br />
unbedarft zu sein. Vielmehr müssen wir uns<br />
ständig die Frage stellen: Bin ich noch am<br />
Patienten dran? Dazu ist es nötig, alle meine<br />
Sinne zu öff nen. Die emotionale Befi ndlichkeit<br />
ist sehr, sehr wichtig.<br />
Was war Ihr schönstes Erlebnis als<br />
Clowndoktor?<br />
Da gab es viele Momente. Am schönsten ist es,<br />
wenn schwere Situationen für einen Moment<br />
leicht werden. Für den Kranken wie für mich.<br />
Wenn wir beide im Augenblick Freude und<br />
Spaß empfi nden.<br />
Gab es schlimme Augenblicke, die Sie<br />
belastet haben?<br />
Natürlich. Es ergeben sich Situationen, in denen<br />
man das Falsche im falschen Moment<br />
macht. Das beschäftigt mich natürlich auch<br />
hinterher. Aber ich versuche, es noch am selben<br />
Tag auszublenden. Hier kommt mir das<br />
Clown-Sein zugute, das Ganz-im-Moment-<br />
Sein.<br />
Tanja Simma
18plus 8ppluss PARTY-GOTTESDIENST<br />
VOR KNAPP VIER JAHREN STARTETE DER PARTY-GOTTESDIENST FÜR<br />
JUNGE ERWACHSENE DES <strong>CVJM</strong> FRANKFURT AM MAIN.<br />
Wir machten in Frankfurt die Beobachtung,<br />
dass die meisten jungen Erwachsenen aus<br />
unserem Verein zum Studium in eine an<strong>der</strong>e<br />
Stadt zogen. Daraus folgerten wir, dass<br />
es auch Studentinnen und Studenten geben<br />
musste, die aus an<strong>der</strong>en Städten und <strong>CVJM</strong><br />
zum Studium nach Frankfurt kämen und hier<br />
Anschluss an an<strong>der</strong>e Christen suchten.<br />
Diese jungen Erwachsenen hatten meine Kollegin<br />
Annette Rösch und ich, Andreas Voßeler,<br />
im Blick, als wir damit begannen, unseren Visionen<br />
Taten folgen zu lassen. Dazu wollten<br />
wir noch einzelne Personen ansprechen, die<br />
an früheren Projekten des <strong>CVJM</strong> teilgenommen<br />
und zu denen wir weiterhin losen Kontakt<br />
hatten.<br />
Um beim ersten Party-Gottesdienst nicht in<br />
einem kleinen Kreis dazusitzen, kooperierten<br />
wir mit einer 18plus-Gruppe einer Frankfurter<br />
Freikirche, die unsere Idee gut fand und uns<br />
bei <strong>der</strong> Durchführung im <strong>CVJM</strong>-Haus unterstützte.<br />
Zum ersten Party-Gottesdienst haben<br />
sich dann 30 junge Erwachsene einladen lassen.<br />
Zuerst gab es einen Gottesdienst-Teil in<br />
freier Form und anschließend einen Party-Teil,<br />
bei dem wir unsere Cocktail Bar öff neten und<br />
ein Discjockey (DJ) dazu chillige Loungeklän-<br />
ge aufl egte. Mit <strong>der</strong> Zeit wuchs die<br />
Veranstaltung: Die Teilnehmerzahl<br />
erhöhte sich, wir bildeten einen Mitarbeiterkreis.<br />
Inzwischen fi ndet <strong>der</strong> Party-Gottesdienst<br />
zweimal im Jahr statt. Die Cocktailbar und<br />
<strong>der</strong> DJ sind geblieben, jedoch läuft jetzt auch<br />
Musik, zu <strong>der</strong> getanzt werden kann. Die Besucherzahlen<br />
bewegen sich zwischen 60 und<br />
80 Personen, die dann fast das ganze <strong>CVJM</strong>-<br />
Haus in Beschlag nehmen. Die Teilnehmenden<br />
sind zum Großteil in an<strong>der</strong>en Gemeinden beheimatet.<br />
Sie freuen sich über unser Angebot,<br />
weil sie die Möglichkeit haben, Freunde einzuladen,<br />
die sonst eher nicht in die Kirche gehen<br />
würden. „Außerdem können wir einen Gottesdienst<br />
feiern, <strong>der</strong> uns entspricht“, brachte es<br />
eine Besucherin auf den Punkt.<br />
Auch die Zusammensetzung des Mitarbeiterkreises<br />
hat sich stark verän<strong>der</strong>t. Annette und<br />
ich haben die Leitung inzwischen an Mitarbeitende<br />
aus <strong>der</strong> Zielgruppe abgegeben. Ich bin<br />
als Teil des Teams noch anwesend, die Verantwortung<br />
tragen aber an<strong>der</strong>e.<br />
18plus<br />
WIR MÖCHTEN EINEN<br />
GOTTESDIENST FEIERN,<br />
DER UNS ENTSPRICHT.<br />
Zugezogene junge Erwachsene – unsere<br />
Hauptzielgruppe – über Plakate an Universität<br />
und Fachhochschule zu erreichen, war<br />
zwar nur bedingt erfolgreich. Trotzdem ist<br />
<strong>der</strong> Party-Gottesdienst zu einer Veranstaltung<br />
für 18plus geworden, bei <strong>der</strong> sie sich super<br />
einbringen und zu <strong>der</strong> sie Freunde einladen<br />
können – ganz gleich, wie ausgeprägt <strong>der</strong>en<br />
„christliche Sozialisation“ ist.<br />
Wir merken jetzt, dass wir mit <strong>der</strong> Organisa-<br />
tion und Durchführung unseres<br />
Gottesdienstes in einer „Komfort-Zone“<br />
angekommen sind.<br />
Deshalb brauchen wir neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Wir machen<br />
uns Gedanken darüber, wie ein echter<br />
Party-Gottesdienst aussehen könnte. Aktuell<br />
ist es ja eher ein Gottesdienst mit anschließen<strong>der</strong><br />
Party. Aber kann man eine Party mit<br />
DJ, Cocktails und guten Gesprächen auch mit<br />
Gottesdienstelementen verbinden?<br />
Zudem überlegen wir, wie eine Veranstaltung<br />
aussehen könnte, zu <strong>der</strong> sich Leute einladen<br />
lassen, die in <strong>der</strong> Frankfurter Club-Szene zu<br />
Hause sind.<br />
Andreas Voßeler,<br />
<strong>CVJM</strong> Frankfurt/Main<br />
15
afa AUS DER <strong>AG</strong> FÜR DIE <strong>AG</strong><br />
16<br />
CROSS-BOCCIA<br />
DER NEUE TRENDSPORT<br />
Es gibt kein abgestecktes und ebenes Spielfeld,<br />
son<strong>der</strong>n die Spieler nehmen alles, was<br />
sich gerade anbietet, weil es sich in <strong>der</strong> Umgebung<br />
befi ndet. Das können Bänke, Tische,<br />
Stühle, Balkons, Treppen o<strong>der</strong> Treppenhäuser<br />
und vieles mehr sein. Der Kreativität und<br />
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die mit<br />
Kunststoff granulat gefüllten Kugeln des<br />
Cross-Boccia sind wesentlich weicher, als die<br />
des herkömmlichen Boccia-Spiels, dennoch<br />
sind sie robust. Sie sind mit. Toll ist, dass die<br />
Bälle nach dem Wurf relativ nahe am Ort des<br />
Aufpralls liegen bleiben.<br />
Das hat gleich zwei Vorteile: Zum einen wird<br />
durch die weichen Kugeln ein Schaden an<br />
parkenden Autos o<strong>der</strong> Scheiben verhin<strong>der</strong>t,<br />
zum an<strong>der</strong>en bleiben die speziellen Bälle auch<br />
auf unebenen Untergründen liegen. So kann<br />
Cross-Boccia in einem dreidimensionalen<br />
Raum gespielt werden und auch oben angeführte<br />
Hin<strong>der</strong>nisse mit ins Spiel einfl ießen.<br />
Ein entsprechendes Set, bestehend aus 3<br />
Spielbällen, 1 Zielball und 1 Spielanleitung<br />
kann unter www.crossboccia.com für rund<br />
20 Euro bestellt werden. Es selbst zu basteln<br />
ist natürlich auch möglich.<br />
<strong>CVJM</strong> BERLIN<br />
HIMMLISCHE KÜNSTE ÜBER<br />
BERLIN<br />
Der <strong>CVJM</strong> Berlin bietet Künstlerinnen und<br />
Künstlern über Berlin hinaus die Chance, etwas<br />
von ihrem Können vor ausgewähltem<br />
Publikum zu zeigen!<br />
Bei „Himmlische Künste über Berlin“ geht es<br />
jeden 1. Freitag im Monat um Kunst, Kultur<br />
und Begegnung. Der <strong>CVJM</strong> lädt in die Räume<br />
rund um die Dachterrasse des <strong>CVJM</strong>-Hauses<br />
in <strong>der</strong> Einemstraße 10 ein. Klein, aber fein, mit<br />
einer grandiosen Aussicht über Berlin.<br />
Die Gäste können sich über Kleinkunst, Vokal-<br />
& Instrumentalmusik, Literatur und Lesungen,<br />
Theater und Schauspiel, Kabarett, Tanz …<br />
freuen.<br />
Zusätzlich zu den künstlerischen Beiträgen<br />
gibt es leckere Snacks & Getränke zu erschwinglichen<br />
Preisen.<br />
Angehende und erfahrene Künstlerinnen und<br />
Künstler, die mitwirken wollen, können sich<br />
bei Sabine Hülsiepen - huelsiepen@cvjmberlin.de<br />
– melden. Eine Gage gibt es nicht,<br />
aber für angereiste Künstler ist die kostenlose<br />
Unterbringung im <strong>CVJM</strong>-Gästehaus selbstverständlich.<br />
<strong>CVJM</strong> HAMBURG<br />
OBERALSTER<br />
GEMÜTLICHE BUSHALTESTELLE<br />
„Hast Du Lust auf ne heiße Schokolade?“ Mit<br />
dieser Frage lockten wir bis zu 50 Kin<strong>der</strong>, Jugendliche<br />
und Erwachsene in unsere wun<strong>der</strong>schön<br />
aufgebaute Sofaecke an <strong>der</strong> Bushaltestation<br />
Tannenhof in Lemsahl. Wir drückten<br />
ihnen eine heiße Schokolade in die Hand und<br />
konnten Werbung für unser Jugendzentrum<br />
machen. Mithilfe einer Gruppe von zehn jungen<br />
Erwachsenen von „Jugend mit einer Mission“<br />
führten wir diese Aktion an zwei Nachmittagen<br />
durch. Zwei Sofas, ein Tisch, unser<br />
Flipchart, eine Gitarre, Kekse und literweise<br />
heißer Kakao machten die Bushaltestelle zu<br />
einem Wohnzimmer. Es war eine total gelungene<br />
Aktion, denn als große fröhliche Gruppe<br />
haben wir auf ungewöhnliche Art und Weise<br />
auf uns aufmerksam gemacht.
FÜHRUNGSKRÄFTE T<strong>AG</strong>UNG 2010<br />
VIER T<strong>AG</strong>E AUSTAUSCH, IMPULSE, WORKSHOPS UND IDEEN ZUM T<strong>AG</strong>UNGSMOTTO „18PLUS – EIN MUSS.“<br />
Das erste Referat auf <strong>der</strong> Führungskräftetagung<br />
hielt Tobias Faix, er ist unter an<strong>der</strong>em<br />
Dozent am Marburger Bibelseminar. Der Slogan<br />
„Beziehung statt Programm“ ist mir gut<br />
Gedächtnis geblieben und hat mich auch<br />
während <strong>der</strong> folgenden Tage begleitet. Junge<br />
Menschen sehnen sich danach, dass man<br />
sich Zeit für sie nimmt, ihnen zuhört, für sie<br />
da ist. Programm erhalten sie Tag für Tag<br />
ausreichend über die Medien. Junge Menschen<br />
sehnen sich heute stärker wie<strong>der</strong> nach<br />
persönlichen Beziehungen. Es darf allerdings<br />
nicht nur bei diesem guten Vorsatz bleiben,<br />
son<strong>der</strong>n es müssen Taten folgen und ich muss<br />
versuchen, mit Gottes Blick auf die Generation<br />
18plus zu schauen.<br />
Joachim Schmutz aus dem <strong>CVJM</strong> München<br />
stellte in seinem Vortrag fest, dass in <strong>der</strong> Pariser<br />
Basis ein ganz wichtiges Verb zu fi nden<br />
ist: „verbinden“. Der <strong>CVJM</strong> soll ein Ort sein, an<br />
dem sich Menschen „verbinden“, das heißt<br />
sich begegnen und treff en können. Nun ist<br />
es an uns, an jedem Einzelnen, aber auch an<br />
uns als Gemeinschaft, die <strong>CVJM</strong> zu Orten <strong>der</strong><br />
Begegnung werden zu lassen.<br />
Volker Klein, <strong>der</strong> Generalsekretär <strong>der</strong> <strong>AG</strong>, betonte<br />
in seinem Arbeitsbericht zum Schwerpunkt<br />
18plus, dass diese Generation sehr<br />
sensibel dafür sei,<br />
ob sie et- BEZIEHUNGEN LEBEN was in<br />
unseren STATT PROGRAMM! C V J M<br />
erleben könne, ob<br />
etwas mit ihnen geschehe: „Wenn ES passiert,<br />
entsteht Dynamik und Herzen und Türen gehen<br />
auf – Reich Gottes zeigt sich.“ Das hänge<br />
nicht davon ab, wie viele Mitarbeitende man<br />
zur Verfügung habe o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Haushalt<br />
ausgeglichen sei. „Dass ES passiert, hat etwas<br />
mit <strong>der</strong> Gegenwart Gottes und dem Heiligen<br />
Geist zu tun und ebenso mit Beziehungen<br />
und Menschen, unabhängig davon welcher<br />
Konfession o<strong>der</strong> Gesellschaftsschicht sie angehören.“<br />
Gemeinschaft und Beziehung konnten wir<br />
dann ganz praktisch bei <strong>der</strong> Samstagabendparty<br />
unter dem Motto „Zieht euch warm<br />
an“ innerhalb und außerhalb des Tagungsgebäudes<br />
leben. Bei Grillwürstchen, Feuerzangenbowle,<br />
an <strong>der</strong> Cocktail-Bar o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Café-Lounge gab es für jeden die Möglichkeit<br />
an<strong>der</strong>en zu begegnen und sich auszutauschen.<br />
Ohne die Mitarbeitenden <strong>der</strong> verschiedenen<br />
<strong>CVJM</strong>, die an diesem Abend ihre Arbeitskraft<br />
sowie ihre Geräte und Materialien wie<br />
Kaff eeautomaten und Cocktailutensilien zur<br />
Verfügung gestellt haben, wäre dieser Abend<br />
nicht zu einem <strong>der</strong>art gelungenen Ereignis<br />
geworden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle<br />
Mitarbeitenden in allen Bereichen!<br />
Die Tagung endete mit einem gemeinsamen<br />
Gottesdienst und <strong>der</strong> Predigt von Stefan Niewöhner<br />
aus Stuttgart zu Johannes 14, 15-24.<br />
Nathalie Braun,<br />
Ludwigshafen<br />
17
18<br />
START EINER 18PLUS-ARBEIT<br />
VEREINSCOACHING<br />
Für <strong>CVJM</strong>, die eine 18plus-Arbeit starten wollen, gibt es am<br />
Samstag, dem 11. Dezember 2010, von 9 bis 18 Uhr einen Coachingtag<br />
im <strong>CVJM</strong> Nürnberg-Kornmarkt. Dabei werden die Vereinsdelegierten<br />
von einem Coach aus einem an<strong>der</strong>en Verein unterstützt<br />
und beraten, <strong>der</strong> Erfahrung mit 18plus-Arbeit hat. Aus<br />
den Vereinen, die eine 18plus-Arbeit beginnen möchten, sollten<br />
mindestens zwei Mitarbeitende und möglichst auch zwei Personen<br />
aus <strong>der</strong> Zielgruppe dabei sein.<br />
Wer gerne ein ganzes Wochenende in Nürnberg verbringen<br />
möchte, kann schon am Freitag anreisen. Informationen gibt es<br />
auf www.cvjm-ag.de unter 18plus!<br />
DER KNOTEN<br />
IM TASCHENTUCH<br />
In unserer Gemeinschaft ft wollen wir, in je<strong>der</strong> Woche neu,<br />
drei <strong>CVJM</strong> beson<strong>der</strong>s in unsere Gebete einschließen:<br />
Vom 8.8. bis 14.8.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Kiel<br />
<strong>CVJM</strong> Köln<br />
<strong>CVJM</strong> Leipzig<br />
Vom 15.8. bis 21.8.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Ludwigshafen<br />
<strong>CVJM</strong> Lübeck<br />
<strong>CVJM</strong> Lüneburg<br />
Vom 22.8. bis 28.8.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Magdeburg<br />
<strong>CVJM</strong> Mannheim<br />
<strong>CVJM</strong> Mülheim<br />
Vom 29.8. bis 4.9.2010<br />
<strong>CVJM</strong> München<br />
<strong>CVJM</strong> Münster<br />
YMCA Nigeria<br />
Vom 5.9. bis 11.9.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Nürnberg-Kornmarkt<br />
<strong>CVJM</strong> Nürnberg-Gostenhof<br />
<strong>CVJM</strong> Oberhausen<br />
Vom 12.9. bis 18.9.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Osnabrück<br />
<strong>CVJM</strong> Osterode<br />
ACJ Lima/Peru<br />
Vom 19.9. bis 25.9.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Regensburg<br />
<strong>CVJM</strong> Remscheid<br />
<strong>CVJM</strong> Schönebeck<br />
Vom 26.9. bis 2.10.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Schweinfurt<br />
<strong>CVJM</strong> Solingen<br />
<strong>CVJM</strong> Stralsund<br />
Vom 3.10. bis 16.10.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Stuttgart<br />
YMCA Togo<br />
YMCA Weißrussland<br />
Vom 17.10. bis 23.10.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Wiesbaden<br />
<strong>CVJM</strong> Wilhelmshaven<br />
<strong>CVJM</strong> Worms<br />
Vom 24.10. bis 30.10.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Würzburg<br />
<strong>CVJM</strong> Wuppertal-Adlerbrücke<br />
<strong>CVJM</strong> Wuppertal-Elberfeld<br />
Vom 31.10. bis 6.11.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Wuppertal-Oberbarmen<br />
<strong>AG</strong>-Geschäftsstelle<br />
<strong>CVJM</strong> Amberg<br />
Vom 7.11. bis 13.11.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Ansbach<br />
<strong>CVJM</strong> Aschaff enburg<br />
<strong>CVJM</strong> Augsburg<br />
Vom 14.11. bis 20.11.2010<br />
<strong>CVJM</strong> Bad Hersfeld<br />
<strong>CVJM</strong> Berlin<br />
<strong>CVJM</strong> Bielefeld<br />
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong> Deutschlands, Hirzsteinstr. 17, 34131 Kassel<br />
<strong>CVJM</strong> BEWEGT<br />
BUNDESWEITE AKTIONSWOCHE DES<br />
<strong>CVJM</strong>-GESAMTVERBANDES<br />
„<strong>CVJM</strong> bewegt“ beschreibt eine Woche, die das Thema aufnimmt, das<br />
Millionen Menschen auch in Deutschland verbindet: Bewegung und<br />
Sport. Vom 14. bis 22. Mai 2011 wollen wir dies in den Mitgliedsverbänden<br />
aktiv und bundesweit vernetzt zum <strong>CVJM</strong>-Thema machen. Die<br />
Vision von „<strong>CVJM</strong> bewegt“ ist, dass Menschen sich bewegen – in und um<br />
den <strong>CVJM</strong> – durch Sport und mit Gott.<br />
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten diese Aktion vor Ort zu gestalten. Bindet<br />
einfach Bewegung in Gruppen und Kreise ein – macht beispielsweise<br />
mit den Jungschar-Kin<strong>der</strong>n einen Sporttag o<strong>der</strong> organisiert im Seniorenkreis<br />
eine Kirchenwan<strong>der</strong>ung. Bietet ein <strong>CVJM</strong>-Fitnessabzeichen an,<br />
for<strong>der</strong>t an<strong>der</strong>e Vereine zum Bibel-Geo-Caching heraus o<strong>der</strong> macht eine<br />
Fahrradrallye zugunsten eines internationalen <strong>CVJM</strong>-Projektes …<br />
Für die Gestaltung <strong>der</strong> Aktionswoche wird es ab November 2010 Materialien<br />
geben. Erste Informationen hält schon die offi zielle Webseite bereit:<br />
www.cvjm-bewegt.de, auch bei Facebook fi ndet Ihr Näheres unter:<br />
cvjm j bewegt. g
DIE WERKSTATT DER<br />
HOFFNUNG<br />
EIN SEMINAR, ZUR FÖRDERUNG<br />
JUNGER ERWACHSENER<br />
Der Fokus <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft liegt in<br />
diesem Jahr auf <strong>der</strong> Generation 18plus. Eine<br />
beson<strong>der</strong>e Aufgabe besteht darin, das Potenzial<br />
in ihnen zu entdecken. Wie kann man den<br />
18 bis 30jährigen helfen, selbst herauszufi nden,<br />
was in ihnen steckt?<br />
Das Seminar vom 6. bis 9. Januar<br />
2011 beinhaltet drei Themenbereiche:<br />
1. Verkündigung und biblische Lehre:<br />
> Die Sicht für das Reich Gottes gewinnen<br />
> Prinzipien und Grundhaltungen für <strong>CVJM</strong>-<br />
und Gemeindeaufbau<br />
> Berufung, Führung Gottes, Leiterschaft,<br />
<strong>der</strong> lange Atem ...<br />
2. Erkenne Dich selbst:<br />
> Wer mehr über sich selbst weiß, kann besser<br />
Gottes Absichten für das eigene Leben<br />
entdecken<br />
> Durchführung verschiedener Persönlichkeitstests<br />
> Die eigene Lebensgeschichte betrachten -<br />
wie bin ich zu dem geworden, <strong>der</strong> ich bin?<br />
3. Persönliches und gemeinsames Gebet:<br />
> Gottes Gegenwart suchen<br />
> In kleinen Gruppen nach <strong>der</strong> Berufung und<br />
Gottes Willen für jede Einzelne und jeden<br />
Einzelnen fragen<br />
Es sollten mehrere Personen aus einem <strong>CVJM</strong><br />
an <strong>der</strong> Werkstatt teilnehmen, damit sie die<br />
Impulse und Entdeckungen gemeinsam in ihrem<br />
<strong>CVJM</strong> einbringen können.<br />
Ein Erfahrungsbericht<br />
„Meine erste Teilnahme startete ich ohne große<br />
Erwartungen und war hinterher überwältigt<br />
von den Ereignissen. Die thematischen<br />
Einheiten regten mich an, einiges in meinem<br />
Alltag umzusetzen und auszuprobieren. Was<br />
mich sehr beeindruckte, war das persönliche<br />
Reden Gottes zu jedem Teilnehmenden. Am<br />
Gebetsabend zeigte Gott uns Bil<strong>der</strong>, Worte,<br />
Bibelverse und Gebete für Einzelpersonen,<br />
die wir an sie weitergeben durften. Meine<br />
zweite Teilnahme an <strong>der</strong> Werkstatt kstatt<br />
war ebenso beeindruckend. Es s gibt<br />
nichts Spannen<strong>der</strong>es, als Gottes ottes<br />
Plan für sein Leben zu erfahren hren<br />
und diesen zu versuchen im Alltag<br />
umzusetzen!“<br />
Tillmann Seiff er, ehrenamtlicher her<br />
Mitarbeiter im <strong>CVJM</strong> Esslingen n<br />
Weitere Infos und die e<br />
Ausschreibung fi ndet Ihr unter r<br />
www.achtzehn-plus.de!<br />
<strong>CVJM</strong>-GESAMTVERBAND<br />
NEUE LEITERIN DES REFERATS<br />
KOMMUNIKATION<br />
Das Referat Kommunikation im <strong>CVJM</strong>-Gesamtverband<br />
in Deutschland leitet seit dem1. März Maren<br />
Kockskämper. Sie folgt in dieser Position Jutta Knabe,<br />
nach <strong>der</strong>en Ausscheiden die Stelle ein halbes<br />
Jahr nicht besetzt war.<br />
Maren Kockskämper (27) war bisher als Beraterin<br />
und Projektmanagerin bei „Buttgereit und Heidenreich“<br />
tätig, einer Agentur für Kommunikationsdesign<br />
in Haltern am See. Sie beriet Unternehmen,<br />
<strong>der</strong>en Geschäftszweck zumeist nicht in <strong>der</strong> Gewinnmaximierung<br />
lag (Non- und Social-Profi t-Bereich),<br />
wie <strong>der</strong>en Kommunikation mit Kunden und<br />
Partnern optimiert werden konnte.<br />
19
20 0<br />
<strong>CVJM</strong><br />
Gelsenkirchen-City<br />
Der <strong>CVJM</strong> Gelsenkirchen-City e. V. sucht ab<br />
sofort eine/n leitende/n <strong>CVJM</strong>-Sekretär/-in<br />
mit pädagogisch-theologischer Ausbildung<br />
o<strong>der</strong> vergleichbarer Qualifi kation.<br />
Wir sind ein <strong>AG</strong> geprägter <strong>CVJM</strong> mit ca. 15<br />
aktiven jungen Erwachsenen und alten, aber<br />
eigenen Gebäuden nahe <strong>der</strong> Innenstadt. Derzeit<br />
liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt unserer <strong>CVJM</strong>-<br />
Arbeit im Bereich <strong>der</strong> jungen Erwachsenen.<br />
Daneben können wir uns zukünftig eine<br />
Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien<br />
vorstellen. Aufgrund <strong>der</strong> örtlichen Sozialstruktur<br />
gehen wir von nie<strong>der</strong>schwelligen<br />
Angeboten aus.<br />
Die Tatsache, dass <strong>der</strong> Verein nur eine/n<br />
Hauptamtliche/n beschäftigt, bringt Verantwortung<br />
für den gesamten <strong>CVJM</strong> mit sich.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsprofi l:<br />
Ein einladen<strong>der</strong> Glaube; geistliches Leben<br />
stärken; Aufbau einer durch Ihre Gaben geprägten<br />
för<strong>der</strong>fähigen Arbeit (Projekte); Gewinnung<br />
von Spen<strong>der</strong>n und För<strong>der</strong>mitteln;<br />
Gewinnung, Schulung und Begleitung von<br />
ehrenamtlich Mitarbeitenden; Verwaltungs-<br />
und Organisationsaufgaben; Leitung und<br />
Durchführung <strong>der</strong> off enen Arbeit (zehn Std./<br />
Woche).<br />
Wir bieten:<br />
Einen <strong>CVJM</strong> im Umbruch; vielfältige Arbeits-<br />
und Gestaltungsmöglichkeiten; die<br />
Einbindung in einen kleinen aktiven Mitarbeiterkreis;<br />
Mitgestaltungsmöglichkeiten bei<br />
<strong>der</strong> Renovierung des Hauses; Besoldung in<br />
Anlehnung an BAT KF (neu).<br />
Bewerbungen und weitere<br />
Informationen:<br />
<strong>CVJM</strong> Gelsenkirchen-City e. V.<br />
Ralf Keddigkeit<br />
Bokermühlstr. 22, 45879 Gelsenkirchen<br />
o<strong>der</strong> per E-Mail:<br />
Ralf.Keddigkeit@<strong>CVJM</strong>-GE-City.de<br />
<strong>CVJM</strong> Düsseldorf<br />
ab sofort Mitarbeiter/-in für<br />
Sport- und Erlebnispädagogik<br />
<strong>CVJM</strong> Essen<br />
ab sofort Geschäftsführer/-in<br />
<strong>CVJM</strong> Oberhausen<br />
ab sofort <strong>CVJM</strong>-Sekretärin<br />
<strong>CVJM</strong> Duisburg<br />
ab sofort Ltd. Sekretär/-in<br />
<strong>CVJM</strong> Gießen<br />
Der <strong>CVJM</strong> Gießen e. V. sucht zum 1. November<br />
2010 eine/n <strong>CVJM</strong>-Sekretär/-in als<br />
Leiter/- in <strong>der</strong> Gesamtarbeit.<br />
Der <strong>CVJM</strong> Gießen ist in Bewegung! Ein neues<br />
<strong>CVJM</strong>-Haus soll „erobert“ werden. Der<br />
<strong>CVJM</strong> Gießen besteht aus einer jugendmissionarischen<br />
Arbeit und einer umfassenden<br />
Sozialarbeit (<strong>CVJM</strong>-Holzwurm). Die Zusammenarbeit<br />
mit christlichen Werken auf Basis<br />
<strong>der</strong> Evangelischen Allianz und mit Kirchen<br />
im Bereich des ACK ist uns sehr wichtig.<br />
Aufgaben:<br />
Verwaltungsleitung, Hausverwaltung, Vorbereitende<br />
Buchführung; Personalführung;<br />
Vereinsentwicklung und geistliche Leitung;<br />
Außenvertretung; Koordination und Vernetzung<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Arbeitsbereiche;<br />
Intensivierung <strong>der</strong> Arbeit mit Erwachsenen<br />
ab 27 Jahren.<br />
Erwartungen:<br />
Der Glaube an Jesus Christus ist die Grundmotivation<br />
Ihres Handelns; Berufserfahrung<br />
und Leitungskompetenz; kooperativer Umgang<br />
mit Ehren- und Hauptamtlichen; einen<br />
Blick für generationsübergreifendes Arbeiten;<br />
Mitgliedschaft in einer christlichen<br />
Kirche o<strong>der</strong> Glaubensgemeinschaft.<br />
Wir bieten:<br />
Eine unbefristete Vollzeitstelle, Vergütung<br />
in Anlehnung an TVöD; eine Stadt<br />
mit vielen Angeboten; ein engagiertes<br />
Hauptamtlichenteam mit sieben Voll- und<br />
Teilzeitmitarbeitern; die Einbindung in die<br />
Mitarbeitergemeinschaft von Ehren- und<br />
Hauptamtlichen.<br />
Bewerbung (digital o<strong>der</strong> per Post)<br />
und weitere Informationen:<br />
<strong>CVJM</strong> Gießen e. V.<br />
z. Hd. des Vorstands<br />
Moltkestr. 11, 35390 Gießen<br />
Tel. (06 41) 93 01 57<br />
info@cvjm-giessen.de<br />
Nähere Informationen, weitere Stellen<br />
(auch Zivis, FSJ und Praktikanten) im<br />
Internet unter: www.cvjm-ag.de<br />
<strong>CVJM</strong> Gera<br />
Der <strong>CVJM</strong> Gera e. V. sucht ab sofort eine/n<br />
<strong>CVJM</strong>-Sekretär/-in mit pädagogischtheologischem<br />
Abschluss o<strong>der</strong> einer vergleichbaren<br />
Qualifi kation.<br />
Der <strong>CVJM</strong> Gera ist ein junger Verein mit<br />
eigenem Haus im Zentrum <strong>der</strong> Stadt.<br />
Als freier Träger <strong>der</strong> Jugendarbeit wird<br />
<strong>der</strong> Verein von <strong>der</strong> Stadt Gera geför<strong>der</strong>t.<br />
Er ist eingebunden in die örtlichen<br />
Netzwerke <strong>der</strong> Jugendarbeit.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Begleitung und Gewinnung von ehrenamtlich<br />
Mitarbeitenden; geistliche Leitung<br />
des Vereins; Weiterführung und Ausbau<br />
<strong>der</strong> bestehenden Gruppen; Organisation<br />
und Durchführung von Ferienangeboten;<br />
Verwaltungsaufgaben; Begleitung des FS-<br />
Jlers und ggf. weiterer Hilfskräfte; Mitarbeit<br />
in Gremien.<br />
Wir erwarten:<br />
Einen lebendigen Glauben an Jesus Christus;<br />
eine off ene, beziehungsstarke, visionäre<br />
Persönlichkeit; Erfahrung in leiten<strong>der</strong><br />
Tätigkeit; Erfahrung in <strong>der</strong> christlichen<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit; Einbindung<br />
in die geistliche Gemeinschaft des <strong>CVJM</strong><br />
Gera.<br />
Wir bieten:<br />
Eine Vollzeitstelle mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten;<br />
eine leistungsgerechte<br />
Vergütung in Anlehnung an die KAVO<br />
Fassung EKM; eine Arbeitgeberbeteiligung<br />
zur Altersversorgung über die KZVK; die<br />
Einbindung in die Mitarbeitergemeinschaft<br />
des <strong>CVJM</strong> Gera; Hilfe bei <strong>der</strong> Wohnungssuche.<br />
Weitere Informationen:<br />
Katharina Risse, Tel. (03 65) 5 52 23 03<br />
Bewerbungen:<br />
lars.hausigk@t-online.de<br />
o<strong>der</strong> postalisch an:<br />
<strong>CVJM</strong> Gera e. V.<br />
Nicolaiberg 5, 97545 Gera
MENSCHEN<br />
MENSCHEN IM BLICKPUNKT<br />
IM<br />
MICHAEL MERZ<br />
<strong>CVJM</strong> NÜRNBERG-GOSTENHOF<br />
Nach mehr als sechs segensreichen<br />
Jahren im <strong>CVJM</strong> Würzburg wurde ich<br />
im September letzen Jahres als <strong>CVJM</strong>-<br />
Sekretär nach Nürnberg-Gostenhof<br />
berufen. Ich danke Gott von Herzen<br />
für diese wun<strong>der</strong>bare neue Aufgabe.<br />
Mein großes Gebetsanliegen und meine<br />
vorrangige Aufgabe ist die Stärkung<br />
<strong>der</strong> geistlichen Mitte unseres Vereins.<br />
Zusammen mit meiner Frau Michaela<br />
und unseren beiden Kin<strong>der</strong>n engagiere<br />
ich mich auch im <strong>der</strong> Familienbereich unseres Vereins, <strong>der</strong> seit<br />
dem letzten Jahr kontinuierlich wächst: Gott sei´s gedankt! Es<br />
ist toll, alte Bekannte auf <strong>AG</strong>-Ebene zu treff en und neue Bekanntschaften<br />
zu machen, und ich freue mich einfach, dass ich<br />
weiterhin zur <strong>AG</strong>-Familie gehören darf! In Christus verbunden,<br />
euer Michael.<br />
ADELHEID<br />
UND<br />
RAINER<br />
HOPPER<br />
<strong>CVJM</strong><br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Unsere befristete Zeit in<br />
Stuttgart war zur Hälfte abgelaufen, als uns die Anfrage aus<br />
Braunschweig erreichte, ob wir uns denn für die nächsten Jahre<br />
in den „hohen Norden“ aufmachen würden. Nach einiger Zeit<br />
des Prüfens, Betens und verschiedener Gespräche haben wir uns<br />
entschieden, dass wir diese Herausfor<strong>der</strong>ung angehen möchten.<br />
Erwartungsvolle <strong>CVJM</strong>er, eine schöne Stadt, jede Menge Fahrradwege<br />
und ein Mittelgebirge zumindest in <strong>der</strong> Nähe haben uns<br />
geholfen, diesen Schritt zu wagen. Frei nach <strong>der</strong> schwäbischen<br />
Marketingkampagne „Wir können alles außer hochdeutsch“ bemühen<br />
wir uns nun, ein gepfl egtes Schwäbisch zu sprechen und<br />
uns wie<strong>der</strong> von „Grüß Gott“ auf „Guten Tag“ umzustellen.<br />
Rainer darf sich als Leiten<strong>der</strong> Referent zudem um das <strong>CVJM</strong>-<br />
Hotel kümmern – und das als begeisterter Camper. Adelheid ist<br />
gespannt, ob sich neben ihrem ehrenamtlichen Engagement im<br />
<strong>CVJM</strong> wie<strong>der</strong> eine Tür zum christlichen Buchhandel auftut.<br />
BLICKPUNKT<br />
ANNE SOPHIE<br />
KÖHLER<br />
<strong>CVJM</strong> NÜRNBERG-<br />
KORNMARKT<br />
„... ddass ih ihr hi hingeht h und d FFrucht<br />
bringt und eure Frucht bleibt ...“<br />
Mit diesem ermutigenden Vers aus Johannes 15 wurde ich Ostern<br />
in den Dienst als <strong>CVJM</strong>-Sekretärin für Schule und Jugendarbeit<br />
in den <strong>CVJM</strong> Nürnberg berufen. In diesem neu entstandenen<br />
Arbeitsbereich kann ich mich nun kreativ austoben, verschiedene<br />
Kooperationsformen von Schule und Jugendarbeit aufbauen,<br />
Schüler fürs Ehrenamt begeistern und dabei den evangelistischen<br />
Auftrag des <strong>CVJM</strong> leben. Schon während meines Studiums<br />
beschäftigte mich die Frage, wie man den Bildungsauftrag<br />
des <strong>CVJM</strong> mit evangelistischer Jugendarbeit verbinden kann. Am<br />
<strong>CVJM</strong>-Kolleg in Kassel habe ich per Fernstudium die theologische<br />
Ausbildung gemacht. Studiert habe ich Soziale Arbeit (BA)<br />
in Nürnberg, und ich bin gerade dabei, einen Masterabschluss<br />
anzuhängen. Noch vor Kurzem lautete mein Nachname Ru<strong>der</strong>,<br />
wie Paddel. Jetzt heiß ich Köhler und bin glücklich mit Micha<br />
verheiratet. Ich bin 25, komme ursprünglich aus Berlin, liebe das<br />
Reisen, Sport in <strong>der</strong> Natur und Sojamilch-Latte Macchiato. Vor<br />
allem lerne ich gern Menschen kennen und mag es, verrückte<br />
neue Sachen auszuprobieren. Da bin ich im <strong>CVJM</strong> genau richtig!<br />
TOBIAS<br />
SCHWALBE<br />
<strong>CVJM</strong> WÜRZBURG<br />
Es ist fast ein Jahr her,<br />
dass ich geradewegs nach<br />
<strong>der</strong> Aussendung vom<br />
<strong>CVJM</strong>-Kolleg in den <strong>CVJM</strong><br />
Würzburg berufen wurde.<br />
Ich bin sehr dankbar, dass<br />
sich diese Chance für mich<br />
ergeben hat. Seit dem 1.<br />
JJanuar bi bin iich h nun iim Di Dienst und d<br />
habe die Aufgabe mich in <strong>der</strong><br />
Jugendarbeit und im Bereich 18plus zu engagieren. Dabei freue<br />
ich mich, dass ich in ein großes Team herzlich aufgenommen<br />
wurde. Jesus Christus zu bezeugen, junge Mitarbeitende in <strong>der</strong><br />
Nachfolge zu begleiten und gemeinsam mit ihnen eine am jungen<br />
Menschen orientierte Jugendarbeit weiter zu entwickeln,<br />
lauten meine Schwerpunkte. Es ist toll, dass meine Frau Anne<br />
mit mir den Weg vom schönen Sachsen in das Frankenland gegangen<br />
ist. Wir fühlen uns wohl und wagen quasi gemeinsam<br />
den Berufseinstieg nach dem Studium – je<strong>der</strong> an seinem Platz.<br />
21
22<br />
GELEBTE PARTNER-<br />
SCHAFT MIT DEM<br />
YMCA SALEM AUS<br />
INDIEN<br />
Pastor Benjamin Chellapandian, ehrenamtliches<br />
Vorstandsmitglied im YMCA Salem,<br />
besuchte von März bis Mai zwölf <strong>AG</strong>-Vereine<br />
und verschiedene Tagungen und Treff en, um<br />
die <strong>AG</strong> <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong> und die Arbeit des deutschen<br />
<strong>CVJM</strong> kennenzulernen. Dadurch wurde die<br />
Brücke für weitere Begegnungen gebaut, und<br />
unsere Partnerschaft bekam ein Gesicht. Sie<br />
wurde erlebbar und wir inspirierten uns gegenseitig.<br />
Während <strong>der</strong> gemeinsamen Zeit sind unsere<br />
Beziehungen gewachsen und vertieft worden.<br />
Pastor Benjamin war ein sehr interessierter<br />
Gast, <strong>der</strong> sich ganz auf unsere Kultur eingelassen<br />
hat. Seine Predigten und Andachten<br />
haben uns angesprochen und er konnte viel<br />
von <strong>der</strong> Arbeit des YMCA Salem, wo er ehrenamtlich<br />
den Bereich Mission verantwortet,<br />
und <strong>der</strong> India Gospel League berichten. Dort<br />
ist er hauptamtlich für die Ausbildung von<br />
5.000 Pastoren, Mitarbeitern und Evangelisten<br />
verantwortlich.<br />
Durch die Tagungen und Vereinsbesuche lernte<br />
Pastor Benjamin die <strong>CVJM</strong>-Arbeit intensiv<br />
kennen. Im <strong>CVJM</strong> Esslingen war er außerdem<br />
mehrere Wochen mit den Hauptamtlichen<br />
unterwegs und erlebte alle Arbeitsbereiche.<br />
Die persönlichen Begegnungen haben ein<br />
echtes Interesse für Partnerschaft und Austausch<br />
geweckt. Das Engagement <strong>der</strong> Ehrenamtlichen<br />
und die „Off ene Arbeit“ haben ihn<br />
beson<strong>der</strong>s beeindruckt. Er möchte diese Art<br />
<strong>der</strong> Jugendarbeit auch in Indien beginnen. Die<br />
Arbeitsgruppen und die Workshops auf den<br />
Tagungen waren neu und hinterließen starken<br />
Eindruck. Er konnte zum Beispiel nach <strong>der</strong><br />
Verbundtagung bei seinen <strong>CVJM</strong>-Besuchen<br />
erleben, welche Motivation und geistliche<br />
Ausstrahlung von <strong>der</strong> Tagung in die Vereine<br />
hineingeht.<br />
Es ist ein Zeichen großer Wertschätzung, dass<br />
ein wichtiger Mitarbeiter wie Pastor Benjamin<br />
für drei Monate freigestellt wird, während in<br />
Indien die Sommerprogramme vorbereitet<br />
und durchgeführt werden. Im YMCA Indien<br />
und in <strong>der</strong> Indien Gospel League ist es das<br />
erklärte Ziel, im Sommer 500.000 Jugendliche<br />
und Kin<strong>der</strong> in Indien und Sri Lanka in einem<br />
einwöchigen Ferienprogramm mit 10.000<br />
„Clubs“ zu erreichen. 100 Leute werden als Di-<br />
<strong>CVJM</strong><br />
weltweit<br />
rektoren ausgebildet, die dann an fünf Orten<br />
eine zweitägige Schulung für 1.000 Jugendleiter<br />
durchführen. In weiteren 500 Zentren<br />
werden 40.000 Jugendliche als Mitarbeitende<br />
für die einzelnen Camps ausgebildet. Schulungsunterlagen<br />
werden in neun Sprachen<br />
für Leiter und Kin<strong>der</strong> in vier Altersgruppen<br />
erstellt. Das sind ganz an<strong>der</strong>e Dimensionen<br />
und Visionen, als wir sie kennen, aber auch<br />
das Land ist riesig, und es leben dort unzählige<br />
junge Menschen, die von <strong>der</strong> Liebe Gottes<br />
hören und Verän<strong>der</strong>ung erleben sollen.<br />
Im Sommer besuchte uns noch eine Vorstandsgruppe<br />
des YMCA Salem mit Samuel<br />
Stephens, <strong>der</strong> auch schon im vergangenen<br />
Jahr im deutschen <strong>CVJM</strong> zu Besuch war. Dadurch<br />
konnten wir fast den gesamten Vor-<br />
stand aus Salem kennenlernen und weitere<br />
Schritte <strong>der</strong> Partnerschaft besprechen.<br />
Läge nicht auch eine große Chance darin,<br />
würde sich <strong>der</strong> Vorstand eines deutschen<br />
<strong>CVJM</strong> auf eine internationale Begegnungs-<br />
und Bildungsreise machen? Der YMCA Salem<br />
bietet übrigens ausdrücklich die Möglichkeit,<br />
sich als Fachkraft im medizinischen Bereich,<br />
als Computerspezialist o<strong>der</strong> als Musiklehrer<br />
für einige Wochen in Salem einzubringen.<br />
Marianne Clauß,<br />
Esslingen
DIE „AFRICAN<br />
RENAISSANCE“<br />
UND DAS<br />
„GOP-SCHWEIN“<br />
EINDRÜCKE VON ZWEI <strong>CVJM</strong>-<br />
STRATEGIET<strong>AG</strong>UNGEN IN GHANA<br />
UND TOGO<br />
Afrikanischer <strong>CVJM</strong>-Partnergipfel:<br />
Anfang Mai fand in Accra, <strong>der</strong> Hauptstadt von<br />
Ghana in Westafrika, eine Konferenz <strong>der</strong> afrikanischen<br />
<strong>CVJM</strong>-Nationalverbände und ihrer<br />
internationalen Partner statt. 110 Teilnehmer<br />
aus 17 Län<strong>der</strong>n Afrikas und sieben Partner-<br />
Delegationen diskutierten über das Selbstverständnis<br />
und die Stärkung <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong>-Arbeit<br />
in Afrika und eine möglichst eff ektive Partnerschaftsarbeit.<br />
Aus <strong>der</strong> <strong>AG</strong> <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong> waren<br />
Martin Barth und Katrin Moritz dabei.<br />
Die „African Renaissance“ (die afrikanische<br />
Wie<strong>der</strong>geburt) zog sich als Schlagwort durch<br />
die Themen <strong>der</strong> Einzelveranstaltungen, in denen<br />
es um erneuerte <strong>CVJM</strong>-Partnerschaften<br />
und eine Stärkung <strong>der</strong> afrikanischen <strong>CVJM</strong><br />
mit eigenem Profi l ging.<br />
Bemerkenswert war, dass keineswegs die fi -<br />
nanzielle För<strong>der</strong>ung durch die internationalen<br />
Partner im Vor<strong>der</strong>grund stand. Die Zielrichtung<br />
war, dass die afrikanischen <strong>CVJM</strong> ihre eigenen<br />
Strukturen qualifi ziert verbessern und<br />
dadurch auch Ressourcen eff ektiv eingesetzt<br />
werden können und nachhaltig wirken.<br />
Von <strong>der</strong> Konferenz ging eine Aufbruchsstimmung<br />
aus, die sowohl die afrikanischen <strong>CVJM</strong><br />
als auch die Partner herausfor<strong>der</strong>t. Wir sind<br />
gespannt und arbeiten daran mit, die Ergebnisse<br />
in die einzelnen Partnerschaften einfl ießen<br />
zu lassen.<br />
Afrikanisches<br />
<strong>CVJM</strong>-Missionsnetzwerk:<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis war es, dass wir „Geburtshelfer“<br />
eines afrikanischen <strong>CVJM</strong>-Missi-<br />
onsnetzwerkes sein durften. In Lateinamerika<br />
gibt es ein solches Netzwerk bereits, dem auch<br />
Deutschland als Partner angehört.<br />
In Ghana fanden sich zum Start <strong>CVJM</strong>er/innen<br />
aus neun Län<strong>der</strong>n zusammen, denen<br />
es beson<strong>der</strong>s am Herzen liegt, dass <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong><br />
aus <strong>der</strong> geistlichen Mitte heraus seine Kraft<br />
schöpft und zum Dienst befähigt wird. Die<br />
meisten von ihnen werden an einer weltweiten<br />
<strong>CVJM</strong>-Missionskonferenz im Juli in Hongkong<br />
teilnehmen und dann vereinbaren, wie<br />
sie künftig als Netzwerk in Afrika zusammenarbeiten<br />
wollen. Wir sind sehr dankbar, dass<br />
wir als deutsche Partner begleitend mit ihnen<br />
auf dem Weg sein dürfen.<br />
GOP-Konferenz in Togo:<br />
Direkt im Anschluss folgte in Togo die diesjährige<br />
Global Operating Plan- (GOP-) Konferenz.<br />
GOP ist ein Programm des <strong>CVJM</strong>-Weltbundes<br />
mit dem Schwerpunkt, <strong>CVJM</strong>-Bewegungen in<br />
einzelnen Län<strong>der</strong>n zu stärken, indem diese an<br />
<strong>der</strong> Klarheit ihres Auftrags, <strong>der</strong> Stabilität ihrer<br />
Organisation und <strong>der</strong> gesellschaftlichen Relevanz<br />
ihrer Programme arbeiten. Die internationalen<br />
Partner sind daran beteiligt.<br />
Es war begeisternd zu erleben, wie engagiert<br />
verantwortliche haupt- und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter in Togo gemeinsam den Dienst<br />
des <strong>CVJM</strong> voranbringen wollen. Sie stehen<br />
weiterhin vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
packen sie aber mutig an. Der neue Generalsekretär<br />
Gerard Atohoun, seit April im Dienst,<br />
hat sich schon hervorragend eingearbeitet<br />
und leitete souverän die Besprechungen.<br />
Das Treff en fand auf dem <strong>CVJM</strong>-Gelände<br />
in Bagbe statt. Dort besteht auch die Möglichkeit,<br />
eine Landwirtschaftsausbildung zu<br />
absolvieren – <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong> unterhält unter an<strong>der</strong>em<br />
eine kleine Schweinezucht. Kurz nach<br />
unserem Treff en wurde eine Muttersau angeschaff<br />
t, die auf den Namen „GOP 2010“ getauft<br />
wurde. Wir wünschen dem <strong>CVJM</strong> Togo,<br />
dass sie zu einem Symbol für eine fruchtbare<br />
Arbeit wird.<br />
Agnes Strauß und Martin Barth als Teilnehmende<br />
<strong>der</strong> <strong>AG</strong> <strong>der</strong> <strong>CVJM</strong> hatten anschließend<br />
noch die Gelegenheit zum Besuch von Ortsvereinen<br />
und zur gemeinsamen Vorbereitung<br />
einer Gruppenbegegnung mit Missionseinsatz<br />
im September.<br />
Martin Barth,<br />
Geschäftsstelle<br />
23
Pflugschar-Verlag<br />
Hirzsteinstr.17<br />
34131 Kassel<br />
Postvertriebsstück<br />
DP <strong>AG</strong><br />
Entgelt bezahlt<br />
H3206<br />
DAS <strong>AG</strong>-TREFFEN<br />
FÜR ALTE UND JUNGE, FREUNDE UND FAMILIEN<br />
18. – 21. NOVEMBER 2010<br />
THEMA:<br />
ÜBER GRENZEN – <strong>CVJM</strong> INTERNATIONAL<br />
Referenten:<br />
Gerd Bethke, Peru<br />
Regina Bäumer, Düsseldorf<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
Musikabend mit Carlos Roncal, Peru<br />
Anmeldung unter www.ag-tagung.de