PDF Version - Snowsport Tirol
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Nummer 13, Mai 2012<br />
MAGAZIN<br />
des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes
ROCKER. ABER RICHTIG: HEAD Ski mit ERA 3.0 (Evolutionary Rocker Architecture) sind viel<br />
einfacher zu fahren und bieten einen noch nie dagewesenen Einsatzbereich. Für jeden Fahrer.<br />
Einer für alle. Alles in Einem. D head.com
EDITORIAL<br />
Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg, der<br />
nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind.<br />
Alexander Graham Bell<br />
"Wer Visionen hat, sollte lieber gleich zum Arzt gehen!"<br />
Die Aussage dieses Zitats vom ehemaligen Bundeskanzler<br />
Dr. Franz Vranitzky kann ich nicht teilen.<br />
Im Gegenteil: Meiner Meinung nach wäre jeglicher Fortschritt<br />
in der Gesellschaft und Wirtschaft ohne Visionen<br />
und das Streben nach deren Umsetzung nicht möglich<br />
gewesen bzw. nicht möglich. Natürlich ist es einfacher<br />
und gefahrloser - dem Eingangszitat von Alexander Graham<br />
Bell folgend - im Leben immer nur vorgezeichnete<br />
Wege zu beschreiten, als neue Wege zu suchen und zu<br />
gehen. Dies gilt für alle Lebensbereiche, aber insbesondere<br />
für Tätigkeiten, die man als Träger von öffentlichen<br />
Funktionen ausübt.<br />
In meiner Tätigkeit als Präsident des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
bin ich nie den einfachen, bequemen Weg<br />
gegangen, sondern habe immer versucht, gemeinsam mit<br />
meinen Mitstreitern im Landesausschuss, den Bezirksvertretern,<br />
den AusbildungsleiterInnen und dem Team in<br />
der Geschäftsstelle, das <strong>Tirol</strong>er Skischul- und Skilehrwesen<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Herausforderungen der Zukunft und die Bewältigung<br />
der Aufgaben von Heute wären ohne einer starken<br />
Interessensvertretung, wie sie der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
darstellt, nicht zu bewältigen. Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
bietet durch eigene Experten und seinen<br />
externen Partnern ein großes Fachwissen in den wesentlichen<br />
rechtlichen Angelegenheiten, wie beispielsweise im<br />
Berufsrecht, im Arbeits- und Sozial(versicherungs)recht,<br />
im Steuerrecht und im EU-Recht. Wir sind in diesen<br />
Bereichen auch für die Zukunft gut gerüstet.<br />
Wesentlich dafür ist auch unsere Arbeit im nationalen<br />
und internationalen Skilehrwesen in verschiedenen Funktionen.<br />
Die Geschäftsstelle des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
ist auch der Sitz und der Schaltkreis des Österreichischen<br />
Skischulverbandes und des Europäischen Berufsskilehrerverbandes,<br />
denen ich als Präsident vorstehen darf.<br />
Die Arbeiten in diesen Organisationen sind für unsere<br />
Mitglieder und für die Absicherung des Berufes sehr<br />
wertvoll.<br />
Mit der Schaffung eines eigenen Kompetenz-/Ausbildungszentrums<br />
werden wir auch im Aus- und<br />
Fortbildungswesen völlig neue Maßstäbe setzen, um<br />
die Zukunft des <strong>Tirol</strong>er Skischul- und Skilehrwesens<br />
bestmöglich absichern und gestalten zu können. Dieses<br />
Projekt ist ein positives Beispiel für die Verwirklichung<br />
einer Vision; für den <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband der größte<br />
Meilenstein seit seinem Bestehen und ein Zeichen des<br />
Erfolgs der unermüdlichen, idealistischen Arbeit seiner<br />
Funktionäre und MitarbeiterInnen. In diesem Sinne<br />
hoffe ich auf die Umsetzung noch vieler Visionen.<br />
Ich wünsche Ihnen nach einer langen und insgesamt erfolgreichen<br />
Wintersaison einen erholsamen Sommer und<br />
viel Kraft und Freude für die kommende Saison.<br />
Ihr Richard Walter<br />
Präsident des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
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INHALT<br />
AKTUELL<br />
6 Kompetenzzentrum<br />
8 <strong>Tirol</strong>er Demomeisterschaft<br />
8 Traumatod in der Lawine<br />
BERICHTE<br />
40 Norwegen<br />
46 Benny Pregenzer<br />
50 Qualität<br />
9 Neue Ausbildungsleiter<br />
10 Diplom-Snowboardlehrer<br />
11 Diplom-Langlauflehrer<br />
12 <strong>Tirol</strong>er Langlaufmeisterschaft<br />
13 Nachruf Ernst Spieß<br />
WISSEN<br />
52 Zwangsvollstreckung<br />
56 Verwaltungsstrafbestände<br />
60 Kunstgelenk für das Sprunggelenk<br />
SNOWSPORT<br />
14 Wintermagier(r)<br />
16 Skifahren ist des Leiwandste ...!<br />
20 Freeride<br />
SERVICE<br />
62 Impressum<br />
63 <strong>Snowsport</strong> Card / Versicherungen<br />
64 Shop<br />
AUSBILDUNG<br />
22 Routenplanung<br />
24 Kids<br />
28 Staatliche Skilehrerausbildung<br />
34 Ski- und Snowboardführerausbildung<br />
PARTNER<br />
2 Head, 18, 19 X-Bionic, 27 SunKid, 33 Zanier,<br />
45 Waldhart Software, 49 Hervis, 39 Shred, 55 Schöffel,<br />
66, 67, 68 Vuarnet<br />
38 Europäischer Berufsausweis<br />
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Aktuell<br />
Kompetenzzentrum<br />
Schneesport AXAMER LIZUM<br />
Das geplante Kompetenz- / Ausbildungszentrum des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes bietet die perfekten Voraussetzungen<br />
für die Durchführung der Aus- und Fortbildungslehrgänge.<br />
TEXT Christian Abenthung, GF <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
FOTOS <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
Mit der Verwirklichung dieses Projektes geht der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband einen neuen, zukunftsorientierten<br />
Weg. Mehr denn je wird im Skilehrwesen die Qualität der Ski-/SchneesportlehrerInnen für den Erfolg ausschlaggebend<br />
sein. Durch die Errichtung des Kompetenzzentrums / Ausbildungszentrums wird den Mitgliedern des<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes ein optimales Umfeld geschaffen, um den heutigen und künftigen Ansprüchen der<br />
Skischulgäste noch besser gerecht werden zu können. Zudem erwarten und planen wir mit Einbindung der Ski-/<br />
Schneesportindustrie neue Impulse und Innovationen für das Schneesportlehrwesen setzen zu können.<br />
Die Organisation und Durchführung von Aus- und Fortbildungslehrgängen ist die zentrale Aufgabe des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes. Die verantwortlichen Organe des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes haben aufgrund der gesetzlichen<br />
Bestimmungen und der vom Land <strong>Tirol</strong> übertragenen Aufgaben sicherzustellen, dass in den Skischulen genügend<br />
und bestens ausgebildete Ski-/SchneesportlehrerInnen für eine optimale Betreuung der Gäste zur Verfügung stehen.<br />
Die Gewährleistung einer bestmöglichen Infrastruktur für das Aus- und Fortbildungswesen liegt daher auch<br />
im öffentlichen Interesse in Bezug auf die Bedeutung und die Auswirkungen des Wintertourismus für das Land<br />
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Aktuell<br />
<strong>Tirol</strong>. Der Landesausschuss als Entscheidungsgremium nimmt<br />
seine große Verantwortung, die ihm durch den gesetzlichen<br />
Auftrag übertragen wurde, mit viel Einsatz und Engagement,<br />
aber auch mit dem notwendigen Weitblick für notwendige<br />
Impulse für das Ski-/Schneesportlehrwesens sehr verantwortungsbewusst<br />
wahr.<br />
Durch einen möglichst sparsamen Umgang mit den zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln - trotz laufender Verbesserungen<br />
im Leistungsangebot für die Mitglieder - ist es gelungen, die<br />
Voraussetzungen für dieses Zukunftsprojekt zu schaffen. Die<br />
Umsetzung eines Projektes in diesem Umfang wäre aber ohne<br />
der hervorragenden Unterstützung sowohl ideell wie auch<br />
monitär - durch das Land <strong>Tirol</strong> nicht möglich. Es gilt hierfür<br />
den Verantwortlichen des Landes einen großen Dank auszusprechen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass diese Investitionen in<br />
die Zukunft des Ski-/Schneesportlehrwesens die erwartenden<br />
Ergebnisse bringen werden und das <strong>Tirol</strong>er Skilehr- und Skischulwesen<br />
seine führende Rolle im nationalen und internationalen<br />
Vergleich ausbauen und damit den <strong>Tirol</strong>er Wintertourismus<br />
stärken kann.<br />
Standort Axamer Lizum<br />
Die Axamer Lizum, Austragungsort der Olympischen Winterspiele<br />
1964 und 1976, ist Dank seiner Höhenlage (1.540<br />
- 2.340 m) sehr schneesicher und durch die zentrale Lage in<br />
der Mitte <strong>Tirol</strong>s und der Nähe zu Innsbruck mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln für alle Besucher sehr gut erreichbar. Das<br />
Skigebiet bietet Abfahrten - auf Pisten und Off-Piste - in allen<br />
Schwierigkeitsgraden, beste Möglichkeiten für die unterschiedlichsten<br />
Ausbildungen in der alpinen Sicherheit und ist damit<br />
für die geplante Verwendung des Ausbildungszentrums sehr<br />
gut geeignet. Nicht zuletzt war auch das große Interesse der<br />
Bergbahn, des Grundeigentümers und der Gemeinde an der<br />
Errichtung des Kompetenzzentrums und die damit verbundene<br />
Unterstützung für die Standortwahl mitentscheidend. Es gibt<br />
zudem auch noch große Entwicklungsmöglichkeiten des Skigebiets<br />
durch Skigebietserweiterungen und Investitionen in die<br />
Infrastruktur der Bergbahn.<br />
Das Rohkonzept des Kompetenzzentrums Axamer Lizum wurde<br />
bei der Landesversammlung 2011 vorgestellt und fand große<br />
Zustimmung. Zwischenzeitlich konnten wesentliche Projektfortschritte<br />
erzielt werden; der Baubeginn ist für den Sommer /<br />
Herbst 2012 geplant.<br />
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Aktuell<br />
<strong>Tirol</strong>er Demomeisterschaften<br />
Am Freitag, dem 16. März 2012 fand die diesjährige <strong>Tirol</strong>er<br />
Demomeisterschaft in Ischgl statt. 12 Teams sind dem Aufruf<br />
gefolgt und haben sich in einer Technikfahrt und in einer freien<br />
Fahrt gemessen.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Zuschauer beim perfekt,<br />
durch die Schischule Ischgl, unter der Leitung von Edi<br />
Zangerl, organisierten Bewerb, voll auf ihre Kosten. Die Darbietungen<br />
der einzelnen Teams trugen wesentlich zur mitreißenden<br />
Stimmung vor Ort bei.<br />
Nach einem spannenden Finale konnten bei den Damen das<br />
Team Se-La-Fi Serfaus der Skischulen Serfaus und Fiss-Ladis<br />
und bei den Herren das Team Rangers Ischgl der Schischule<br />
Ischgl das Rennen für sich entscheiden.<br />
Wir gratulieren den neuen <strong>Tirol</strong>er Meistern und <strong>Tirol</strong>er Meisterinnen<br />
sehr herzlich!<br />
Traumatod in der Lawine<br />
QUELLE Kuratorium für Alpine Sicherheit<br />
Lawinengefahr = Lebensgefahr<br />
Die Überlebenskurve zeigt die Überlebenswahrscheinlichkeit ganzverschütteter Personen in<br />
Abhängigkeit der Verschüttungsdauer. Unberücksichtigt bleiben jedoch Unfälle, bei denen eine<br />
Person ums Leben gekommen ist, aber nicht verschüttet wurde. Hanno Bilek und Walter Würtl<br />
haben sich für das Alpinforum 2011 spannende Fragen gesucht und Antworten gefunden.<br />
Über 20 % der Lawinentoten nicht verschüttet<br />
143 starben in den vergangenen sechs Wintern in Österreich bei Lawinenunfällen. Über 20 %<br />
der tödlich verunfallten WintersportlerInnen waren nicht oder nur teilverschüttet.<br />
Todesursache Nummer 1: Ersticken<br />
Bei knapp 60 % aller Lawinentoten wurde als Todesursache Ersticken festgestellt. Damit ist<br />
Ersticken weiterhin Todesursache Nummer 1. Verhindert ein Wintersportler die Verschüttung<br />
oder wird er nur schnell genug von den Kameraden geborgen, hat dieser gute Überlebenschancen.<br />
Todesursache Nummer 2: Trauma<br />
Über 30 % der Lawinentoten starben aufgrund ihrer Verletzungen. Damit ist der Sturz, das<br />
Mitfahren in der Lawine, das Mitreissen deutlich gefährlicher als bisher angenommen.<br />
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Aktuell<br />
Neue Ausbildungsleiter<br />
Ski-Landeslehrerausbildung<br />
Simon Egger folgt Lapper Rudi, welcher seit Beginn dieses<br />
Jahres die Funktion des Ausbildungsleiters im praktischen<br />
Bereich der Staatlichen Skilehrer Ausbildung wahrnimmt, als<br />
Ausbildungsleiter der Ski-Landeslehrer und Dual-Landeslehrer-<br />
Ausbildung nach.<br />
Simon Egger ist seit 2006 als<br />
Ausbildner des TSLV tätig<br />
und hat 2010 die Ausbildungsleitung<br />
des Bezirkes Kitzbühel<br />
übernommen.<br />
Snowboard / Dual<br />
Hans Purtscher beendet aufgrund seiner neuen Funktion als<br />
Mitglied des Landesausschusses des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
nach über 15 Jahren seine Tätigkeit als Ausbildungsleiter. Als<br />
neuer Ausbildungsleiter wurde Markus Falch bestellt.<br />
Markus Falch hat sich aufgrund<br />
seiner langjährige Tätigkeit<br />
als Ausbildner des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes und in den<br />
letzten Jahren als rechte Hand<br />
von Hans Purtscher für diese<br />
Funktion qualifiziert.<br />
Im Bezirk Lienz hat es ebenfalls einen Wechsel in der Ausbildungsleitung gegeben. Manfred Großgasteiger, Skischulleiter der<br />
Schneesportschule Defereggental, folgt Peter Wieser nach.<br />
Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband möchte sich bei Rudi Lapper, Hans Purtscher und Peter Wieser herzlich für ihren Einsatz rund um<br />
das <strong>Tirol</strong>er Skilehrer-Ausbildungswesen bedanken.<br />
Rudi Lapper ist weiterhin für die Gesamtkoordination im Ausbildungswesen für den alpinen Skilauf und der Fortbildung im<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband zuständig.<br />
Ausbildungsteam des diesjährigen Abschlussteils der Landesskilehrerausbildung und Dualausbildung<br />
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Aktuell<br />
Snowboard<br />
Diplom-Snowboardlehrer Ausbildung<br />
Seit 01. Oktober 2010 ist die Diplom-Snowboard<br />
Ausbildung im <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz verankert. Im<br />
April konnten die ersten 12 Teilnehmer der Diplom-<br />
Snowboard-Ausbildung ihr Zeugnis entgegennehmen.<br />
Besonders erfreulich war, dass für den Lehrgang Spezialisten<br />
der jeweiligen Fachgebiete gewonnen werden konnten. So unterrichteten<br />
unter anderem Prof. Dr. Oliver Bachmann von der<br />
BSPA Innsbruck und Herr Mag. Schalber vom MCI.<br />
Der Lehrgang selbst wurde aufgeteilt auf 6 Kursteile abgehalten<br />
und dauerte über die Saison verteilt insgesamt 46 Tage:<br />
• Vorbereitungskurs<br />
• Ski-Anwärter<br />
• Alpinkurs und Freeride<br />
• Racecamp<br />
• Freestyle Camp<br />
• Abschlusskurs<br />
Die Schwerpunkte der Ausbildung lagen im Erkennen von<br />
Fahrfehlern und das Finden der dazugehörigen Lösungen, der<br />
angepasste Unterricht für Kinder und Jugendliche, das Verbessern<br />
des Eigenkönnen im Bereich des Freestylen, (Boxen und<br />
Rail fahren, Kicker springen, Halfpipe fahren, Slopetricks…),<br />
Verbesserung der Technik, Rennlauf, das Fahren abseits gesicherter<br />
Pisten, alpine Gefahren, spezielle Biomechanik mit<br />
Druckpunktanalysen für verschiedene Schwungarten und im<br />
Bereich Trainingslehre um nur einige zu nennen.<br />
Die nächste Möglichkeit zur Eignungsprüfung des Diplom-<br />
Snowboard Lehrgangs besteht am 16.03.2013. Der nächste<br />
Lehrgang findet in der Saison 2013/14 statt.<br />
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Aktuell<br />
Langlauf<br />
Diplom-Langlauf Ausbildung<br />
Einmal mehr gibt <strong>Tirol</strong> die höchsten Standards im<br />
Schneesportlehrwesen vor - die neue Diplom-Langlauflehrerausbildung<br />
des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes.<br />
Die Langlauflehrerausbildung hat eine lange Tradition im<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrwesen. Langlaufen liegt voll im Trend und wird<br />
in den <strong>Tirol</strong>er Skischulen immer mehr nachgefragt. Um den<br />
Anforderungen der Skischulgäste noch besser und individueller<br />
entsprechen zu können, wurde im <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz die<br />
neue Diplom-Langlauflehrerausbildung eingeführt.<br />
Die ersten Absolventen dieser Diplomausbildung haben am<br />
5. Dezember 2011 bei der Abschlussprüfung in Seefeld ihr<br />
Diplom erhalten.<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Richard Walter, Präsident des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes: “Mit<br />
der neuen Diplom-Langlaufl ehrerausbildung setzen wir völlig<br />
neue Qualitätsstandards, die es in dieser Form im Berufsskilehrwesen<br />
bisher weltweit nicht gibt. Das <strong>Tirol</strong>er Skischulwesen kann<br />
damit seine international herausragende Stellung auch im Bereich<br />
Langlauf weiter ausbauen“.<br />
Ingrid Fink-Nöckler, Ausbildungsleiterin: „Die Absolventen<br />
dieser Diplomausbildung haben neben der Perfektionierung der<br />
Langlauftechniken, der Trainingslehre und des Rennlaufs auch<br />
eine Ausbildung in der Trendsportart Biathlon erhalten. Damit<br />
sind sie in der Lage, alle Facetten des Langlaufsports zu unterrichten<br />
und können damit ihren Gästen einen abwechslungsreichen<br />
Unterricht bieten“.<br />
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Aktuell<br />
Erste <strong>Tirol</strong>er<br />
Langlaufmeisterschaft<br />
für SchneesportlehrerInnen<br />
Lentner Roland und Wilhelm Andreas<br />
kürten sich zu den ersten <strong>Tirol</strong>er<br />
Langlauf-Landesmeistern des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes.<br />
Am 10. März stellten sich 13 Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen am<br />
Stubaier Gletscher der Herausforderung.<br />
Es galt bei den Damen 2x4 km<br />
und bei den Herren 4x4 km in freier<br />
Lauftechnik zu bezwingen.<br />
Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband bedankt<br />
sich herzlich bei den Organisatoren<br />
Fink-Nöckler Ingrid und Volderauer<br />
Franz sowie bei den Stubaier Gletscher<br />
Bahnen für die Bereitstellung<br />
der Infrastruktur und freut sich auf<br />
eine rege Teilnahme bei der nächstjährigen<br />
Meisterschaft.<br />
<strong>Tirol</strong>er Tourismus<br />
<strong>Tirol</strong>s wichtigste Quellmärkte<br />
Quelle: Geschäftsbericht 2011, <strong>Tirol</strong>werbung<br />
Herkunftsland ÜN Winter 2010/11 Nächtigungsanteil<br />
Deutschland 12.339.659 49,7 %<br />
Niederlande 3.356.985 13,5 %<br />
Österreich 1.731.209 7,0 %<br />
Großbritannien 1.091.593 4,4 %<br />
Schweiz 1.000.710 4,0 %<br />
Belgien 919.992 3,7 %<br />
Polen 538.139 2,2 %<br />
Russland 531.126 2,1 %<br />
Tschechien 443.176 1,8 %<br />
Dänemark 430.162 1,7 %<br />
Frankreich 372.245 1,5 %<br />
Italien 324.850 1,3 %<br />
Schweden 192.355 0,8 %<br />
Rumänien 196.426 0,8 %<br />
USA 83.429 0,3 %<br />
Für die Planungen der<br />
Skischulen stellen die<br />
Kenntnisse der wichtigsten<br />
Quellmärkte im <strong>Tirol</strong>er<br />
Wintertourismus wichtige<br />
Kennzahlen dar.<br />
Deutschland bleibt mit fast<br />
50 % Nächtigungen weiterhin<br />
mit großem Abstand<br />
Quellmarkt Nr. 1.<br />
12 snowsport tirol
Aktuell<br />
Nachruf<br />
Ehrenobmann Ernst Spieß<br />
Am 12.12.2011 verstarb nach langer Krankheit unser Ehrenobmann<br />
Ernst Spieß.<br />
Ernst Spieß war vom Skisport von Kindheit an fasziniert und<br />
konnte als Sportler große Erfolge feiern. Sportlich vielseitig,<br />
galt sein Interesse neben dem alpinen Skilauf auch dem<br />
Handball. Seine Leistungen waren hervorragend. Sowohl im<br />
alpinen Skilauf wie auch im Handball wurde Ernst Spieß in die<br />
österreichische Nationalmannschaft berufen. Der alpine Skilauf<br />
war auch der Grundstein für sein privates Glück. Als Rennfahrer<br />
lernte Ernst seine Frau Riki kennen und gründete mit ihr<br />
seine Familie.<br />
Nach seiner sportlichen Laufbahn absolvierte Ernst Spieß 1954<br />
die staatliche Skilehrerausbildung und 1955 die Skiführerausbildung.<br />
Zusammen mit seiner Riki führte Ernst Spieß die<br />
Skischule Mayrhofen von 1954 bis zur Übergabe an Sohn Uli<br />
im Jahr 1987.<br />
Aufgrund seiner großen Fähigkeiten wurde Ernst Spieß 1963 in<br />
den Ausschuss des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes gewählt und folgt<br />
1974 Rudi Matt als Obmann des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
nach.<br />
In seiner Funktionsperiode als Obmann gestaltete Ernst Spieß<br />
die Entwicklung des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes entscheidend.<br />
Für Ernst Spieß war immer klar, wie wichtig das Zusammenspiel<br />
aller Beteiligten im Wintertourismus für den Erfolg und<br />
die Weiterentwicklung des <strong>Tirol</strong>er Tourismus ist. Er hat stets<br />
dafür gearbeitet und gekämpft, dass dem <strong>Tirol</strong>er Skischulwesen<br />
in diesem Gesamtkontext der Seilbahnwirtschaft, der Hotellerie,<br />
des damals noch lautenden <strong>Tirol</strong>er Landesfremdenverkehrsamtes<br />
(heute Tourismusabteilung des Landes) jener Platz<br />
eingeräumt wird, den es durch seine Leistungen verdient.<br />
Die vordringlichste und wichtigste Aufgabe des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
sah Ernst Spieß in der Ausbildung der Skilehrer.<br />
Es war ihm ein besonderes Anliegen, dass die Skischulen den<br />
Gästen, die im Winter nach <strong>Tirol</strong> kommen, einen erlebnisreichen<br />
und sicheren Aufenthalt gestalten können.<br />
In seiner Ära wurde auch der Landesskilehrer durch eine 7-tägige<br />
Alpinausbildung aufgewertet. Landesskilehrer waren damit<br />
erstmals berechtigt, Skiunterricht abseits gesicherter Pisten im<br />
Nahbereich von Aufstiegshilfen durchzuführen.<br />
Ernst Spieß hat auch stets in die Zukunft geblickt und versucht,<br />
Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die richtigen<br />
Maßnahmen für die Weiterentwicklung des <strong>Tirol</strong>er Skischulwesens<br />
durchzuführen.<br />
So wie heute war auch in der Obmannschaft von Ernst Spieß<br />
die Entwicklung der gesetzlichen Vorschriften ein ständiges<br />
Thema. In seiner Ära wurde die wohl folgenreichste Novellierung<br />
des <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetzes vorgenommen. Der Verfassungsgerichtshof<br />
hob 1988 die bis dahin bestehende Monopolisierung<br />
der Skischulen auf. Das Schischulgesetz musste 1989<br />
novelliert werden.<br />
Die für den <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband fruchtbringende<br />
Obmannschaft von Ernst Spieß endete 1989.<br />
Ernst Spieß war von 1986 bis 1989 auch Vizepräsident des<br />
Österreichischen Berufsskilehrerverbandes und dessen Ehrenmitglied.<br />
Aufgrund seiner herausragenden Verdienste um das <strong>Tirol</strong>er<br />
Skischulwesen hat die Landesversammlung des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
Ernst Spieß 1989 zum Ehrenobmann ernannt.<br />
Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband wird seinem Ehrenobmann Ernst<br />
Spieß stets einen ehrenden Platz bewahren.<br />
snowsport tirol 13
<strong>Snowsport</strong><br />
Wintermagie(r)<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
<strong>Tirol</strong> Werbung, Direktor Josef Margreiter<br />
<strong>Tirol</strong> Werbung, Rudi Lapper<br />
14 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
Der Magie des Winters kann sich in diesen Wochen kaum jemand,<br />
der sich gerne in den Bergen bewegt, entziehen. Traumhaft<br />
verschneit präsentieren sich heuer unsere Alpen und wer<br />
viel auf <strong>Tirol</strong>s Pisten unterwegs ist, der erlebt Menschen, deren<br />
Glückszustände direkt an die Emotion des Naturerlebnisses<br />
gekoppelt sind. Die eigene Person und wohl auch die eigenen<br />
Kräfte im Durchmessen des weißen Raums hautnah zu spüren,<br />
scheint angesichts einer taumelnden Welt als individuelle Stabilisation<br />
wohltuend. Hinaus aus dem komplexen, vielfach längst<br />
unverständlichen Wirtschaftsleben, hin zur Kraft der Natur,<br />
zum verständlichen Glücksgefühl, zur kostbaren, weil positiven<br />
Emotion.<br />
In dieser wunderbaren Winterwelt „erfahren“ die modernen<br />
Schneesportlehrer im wahrsten Sinne des Wortes einen hohen<br />
Stellenwert. Denn die heutigen Konsumgewohnheiten der<br />
Wintersportgäste ändern sich naturgemäß angesichts der immer<br />
knapper werdenden Urlaubszeit nicht. Zur rechten Zeit immer<br />
das richtige Erlebnis bieten – so lautet Anspruch und Motto<br />
zugleich. Wer spontan immer noch kürzer und flexibler verreist,<br />
der will vieles – auch immer Extremeres - im Zeitraffer erleben.<br />
Die richtige trendbewusste Ausrüstung, das Skifahren-Lernen<br />
in drei Tagen, die perfekte Routenwahl im freien Skiraum, den<br />
unbefahrenen Pulverhang, die Sicherheit beim „Freeriding“, das<br />
wärmere Paar Handschuhe bei klirrender Kälte, die mehrsprachige<br />
Vertrauensperson, das ausgelassene Après-Ski aber auch<br />
die Gourmettipps für Feinschmecker – die Anspruchshaltung<br />
der Konsumenten ist gleichermaßen komplex wie spontan.<br />
Längst hat sich der Schneesportlehrer der Gegenwart zum vielseitigen<br />
Wegbegleiter der Gäste entwickelt, zum serviceorientierten<br />
Wintermagier, der Sehnsüchte stillt und jene Erlebnisse<br />
vermittelt, die auch noch zuhause in der Erinnerung nachhaltig<br />
Emotionen entfalten.<br />
Wenn es stimmt, dass die Zukunft in der Dienstleistungsgesellschaft<br />
liegt, dann ist dem modernen Skilehrer bzw. der<br />
Skilehrerin ein sehr gutes Zeugnis auszustellen. Denn die<br />
unterschiedlichsten Wünsche unserer Gäste zwischen Komfort,<br />
(Extrem-)Erlebnis und Sicherheit brauchen bestens geschulte,<br />
fachlich versierte aber auch in ihrer sozialen Kompetenz ausgereifte<br />
Persönlichkeiten mit Führungsqualität. Auf der Suche<br />
nach dem perfekten Wintertag sind die Schneesportlehrer<br />
daher vielfach als Wegbegleiter der Gäste nicht mehr wegzudenken.<br />
Und wer in diesem Bereich reüssiert, wird sich auch<br />
in seinem späteren beruflichen Fortkommen möglicherweise<br />
leichter tun.<br />
Maximum an Qualität.<br />
Die perfekte Dienstleistung ist im Tourismus also gefragter<br />
denn je. Wer den vielschichtigen Wandel vom klassischen<br />
Skilehrer-Typus zum weltgewandten, polysportiv ausgebildeten<br />
Schneesportlehrer detailliert beobachtet hat, der kann an dieser<br />
Stelle den mehr als 270 <strong>Tirol</strong>er Skischulen und 7.000 SkilehrerInnen/SchneesportlehrerInnen<br />
nur Respekt zollen. Auch im<br />
Management der modern geführten und mittlerweile längst<br />
multikulturellen Skischulen wird viel geleistet. Mit einem<br />
Minimum an Infrastruktur gelingt hier immer wieder ein Maximum<br />
an Dienstleistungsqualität. Wöchentliche Skishows auf<br />
höchstem Perfektionsniveau und Schneesportbegleiter, die im<br />
direkten Umgang mit Menschen aus aller Welt mit Persönlichkeit<br />
und Professionalität überzeugen, mögen als Beleg für diese<br />
erfreuliche Entwicklung gelten.<br />
„Service is our success!“ Der altbekannte Werbespruch einer<br />
Fluglinie steht stellvertretend für das anhaltende Imagehoch der<br />
„Skilehrer“. Und das ist gut so. Denn nur so wird die Begeisterung<br />
für den Wintersport, von der wir alle profitieren, immer<br />
wieder neu entfacht!<br />
Ein Kommentar von<br />
Josef Margreiter,<br />
Direktor<br />
<strong>Tirol</strong> Werbung<br />
"Zur rechten Zeit immer das richtige Erlebnis bieten – so lautet<br />
Anspruch und Motto zugleich. Wer spontan immer noch kürzer<br />
und flexibler verreist, der will vieles – auch immer Extremeres<br />
- im Zeitraffer erleben."<br />
"Längst hat sich der Schneesportlehrer der Gegenwart zum vielseitigen<br />
Wegbegleiter der Gäste entwickelt, zum serviceorientierten<br />
Wintermagier, der Sehnsüchte stillt und jene Erlebnisse<br />
vermittelt, die auch noch zuhause in der Erinnerung nachhaltig<br />
Emotionen entfalten."<br />
"Wer den vielschichtigen Wandel vom klassischen Skilehrer-Typus<br />
zum weltgewandten, polysportiv ausgebildeten<br />
Schneesportlehrer detailliert beobachtet hat, der kann an dieser<br />
Stelle den mehr als 270 <strong>Tirol</strong>er Skischulen und 7.000 SkilehrerInnen/SchneesportlehrerInnen<br />
nur Respekt zollen."<br />
(QUELLE <strong>Tirol</strong> Werbung, Erstveröffentlichung im Tourismusmagazin<br />
Saison Ausgabe 01/2012)<br />
snowsport tirol 15
<strong>Snowsport</strong><br />
Skifahren ist des Leiwandste…!<br />
TEXT Franz Schenner<br />
FOTOS Franz Schenner, <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Ist das so und wenn nicht warum?<br />
Als Schwiegersohn eines Skipioniers habe ich mittlerweile<br />
direkt und indirekt 40 Jahre Wintersportgeschichte miterleben<br />
dürfen. Als „gelernter“ Werber war ich vor meinem Wechsel in<br />
die Skiindustrie Geschäftsführer und Partner der damaligen<br />
Nr. 1 Werbeagentur in Österreich. Ich habe mit meinem Team<br />
große Etats und bekannte Marken beraten und begleiten dürfen<br />
und habe für diese Leistungen auch Staatspreise gewonnen.<br />
Schnee von gestern.<br />
Als Geschäftsführer von Blizzard habe ich sehr schnell erkannt,<br />
dass ein Unternehmen alleine keine Chance hat, Märkte, geschweige<br />
denn Meinungen zu verändern. Nur darum, nicht aus<br />
persönlicher Eitelkeit, habe ich mich als Sprecher einer branchenübergreifenden<br />
Exportwerbegemeinschaft zur Verfügung<br />
gestellt und Anfang der 90er Jahre auch das Amt des Präsidenten<br />
der Ausrüster des alpinen Rennsports übernommen.<br />
Mittlerweile sind fast 20 Jahre vergangen, die österreichische<br />
Skiindustrie musste Pleiten und Krisen durchmachen, obwohl<br />
mit der Entwicklung der Carving Ski Mitte der 90er Jahre<br />
„neuer Schwung“ ins Geschäft geliefert wurde. Leider und das<br />
ist eine bittere Erkenntnis im Rückblick: Rennski waren schon<br />
damals und sind auch noch heute ein Angebot für eine immer<br />
kleiner werdende Zielgruppe. Ich kenne auch keine andere Industrie,<br />
die 20 Jahre alles gewinnt was es zu gewinnen gibt und<br />
trotzdem weltweit zwei Drittel ihres Marktes verliert.<br />
Diese Talfahrt und alle damit zusammenhängenden negativen<br />
Entwicklungen haben letztlich dazu geführt, dass die Obmänner<br />
und Branchensprecher der Skiindustrie, der Bundessparte<br />
Tourismus, des Fachverbandes der Seilbahnen und natürlich<br />
auch des Österreichischen Skilehrwesens eine nationale „Allianz<br />
Zukunft Winter“ gegründet haben. In einer gemeinsamen<br />
Erklärung haben die Branchenverantwortlichen ein 5-Punkte-<br />
Programm unterzeichnet, das für eine neue Aufbruchstimmung<br />
in der Skination Nr. 1 führen sollte.<br />
Kaum zu glauben, aber leider wahr: der Weltskimarkt ist auf<br />
knapp 3 Millionen Paar geschrumpft! Früher, Ende der 80er<br />
Jahre, waren es 9, manche behaupten sogar 10 Millionen<br />
Paar Alpinski weltweit. Wie ist dieser Rückgang zu erklären?<br />
Einerseits wissen wir in unserer rot-weiß-roten Siegernation,<br />
dass schon Ende der 90er Jahre Millionen Deutsche aufgehört<br />
haben, Ski zu fahren. Eine diesbezügliche repräsentative Studie<br />
wurde vom Wirtschaftsministerium beauftragt und auch<br />
bezahlt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden kaum diskutiert,<br />
dafür aber schnell schubladiert. Einzig ÖSV-Präsident Prof.<br />
Schröcksnadel hat sich zu Wort gemeldet und Gratisliftkarten<br />
für Kinder und Jugendliche gefordert. Auch wenn damals<br />
Playstation, I-Phones und sonstiger New Media Firlefanz noch<br />
nicht sooo „in“ waren, haben Jugendliche, wenn nicht aufgehört,<br />
dann zwei Bretter gegen eines getauscht. War halt cooler,<br />
würde man heute sagen. Die Carver und das war ein Marketingfehler,<br />
der nur durch die Krise entschuldbar ist, wurden<br />
in der Kommunikation vom Rennsport „missbraucht“ und<br />
16 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
damit ging auch der „Schwung“ verloren. Die Chance, die sich<br />
Anfang des 3. Jahrtausends mit der Einführung der Carver ergeben<br />
hätte, wurde damit vertan. Mit kürzeren Ski und diesen<br />
neuen Taillierungen hätten Anfänger, wie wir das auch schon<br />
damals gemeinsam mit der Österreichischen Skiakademie in<br />
der Skihalle Neuss verfi lmt haben, innerhalb kürzester Zeit<br />
Skifahren gelernt.<br />
Die zweite seit vielen Jahren vernachlässigte Zielgruppe ist<br />
nämlich die größte: das sind die Nichtskifahrer!<br />
Beim Interski Kongress letztes Jahr in St. Anton hatten wir als<br />
Allianz Zukunft Winter die Chance bekommen, neun Journalisten<br />
aus verschiedenen Ländern, die noch nie auf Ski gestanden<br />
sind, in 3 Tagen Skifahren zu lernen. Die Begeisterung war<br />
groß, aber was geschah danach?<br />
Die Seilbahnen haben eine Potenzialstudie beauftragt und<br />
festgestellt, dass in vielen neuen Märkten Millionen Skifahrer<br />
gerne Ski fahren und Winterurlaub machen würden, aber die<br />
Angst, dass sie das nicht lernen würden, war doch groß. Niemand<br />
müsste Angst haben, aber wer zeigt diesen potenziellen<br />
Gästen, wie einfach Skifahren lernen ist. Wer ist zuständig<br />
für die Vermarktung des Skisports? Die Skiindustrie sponsert<br />
nach wie vor mit rund 40 Millionen den Spitzenrennsport. Der<br />
Skirennsport ist aber keine Werbung für den Skisport, sondern<br />
bestenfalls ein Skizirkus, den man als Zuschauer besucht<br />
(Partymeile), aber keine Lust bekommt, selbst Ski zu fahren.<br />
Zig-tausende Partygäste bei der 4-Schanzen-Tournee bekommen<br />
auch keine Lust auf Skispringen, tausende Zuschauer beim<br />
Hahnenkamm in Kitzbühel sehen ein Rennen, das für den<br />
Veranstalter und die Medien nur mehr ein Side-Event gewesen<br />
ist. Auch beim Nachtslalom in Schladming waren über 40.000<br />
Skifans vor Ort. Haben die beim Zuschauen Lust aufs Skifahren<br />
bekommen oder haben sie sich nur rot-weiß-rot über einen<br />
neuen Hirschinator gefreut?<br />
Wir haben in unserer erfolgreichen Skination einige Hausaufgaben<br />
jahrelang vernachlässigt. Wenn jetzt der Europäische<br />
Skiverband eine neue coole „Rennserie“ einführt, damit Kids<br />
wieder zum Skisport kommen, ist das ein homöopathischer<br />
Therapieversuch, der da und dort sogar kurzfristig Wirkung<br />
zeigen wird. Auch die Snowboardszene hat sich in einer Nische<br />
festgefahren und wird immer mehr zur Randsportart.<br />
Das darf uns im alpinen Skisport aber nicht passieren. Wir haben<br />
Millionen, sogar Milliarden in die Infrastruktur investiert.<br />
Hoteliers, Seilbahnwirtschaft und alle, die direkt oder indirekt<br />
mit Wintersport Geschäfte machen, erwirtschaften zusammen<br />
eine jährliche Wertschöpfung von mehr als 11 Mrd. Euro.<br />
Sowohl die Investition als auch die Umsätze müssen verteidigt<br />
und wenn möglich noch weiter ausgebaut werden. Wir haben<br />
mit der Allianz Zukunft Winter eine Plattform geschaffen, die<br />
losgelöst von lokalen Befi ndlichkeiten und Neidgesellschaften<br />
Zukunftsthemen formuliert, die von oben nach unten, aber<br />
dann vor allem von der Basis umgesetzt werden müssen.<br />
Das Österreichische Skilehrwesen ist für mich eine der meist<br />
unterschätzen Berufsgruppen, was die Zufriedenheit ihrer Kunden<br />
und unserer Gäste anlangt. Ich wette, dass jeder Gast, der<br />
in der Skischule seine Zeit verbringt, Spaß im Schnee und aprés<br />
erlebt, der beste Werbeträger für unsere Winterdestinationen<br />
ist. Dass diese Berufsgruppe im Zuge des Liberalisierungswahns<br />
unter Druck gekommen ist, werden zuständige Politiker<br />
verdrängen und mit unserer EU-Mitgliedschaft begründen.<br />
Dass unsere Skilehrer Konkurrenz aus dem Ausland und da<br />
und dort auch im Inland bekommen, darf keinesfalls die Qualität<br />
des Angebotes verschlechtern. Das Österreichische Skilehrwesen<br />
ist für den Aufstieg unserer Skination mindestens gleich<br />
verantwortlich, wie unsere rennsportlichen Erfolge.<br />
Wir haben mit der Gründung der Allianz Zukunft Winter auch<br />
erkannt, dass eine Branche alleine keine Veränderungen im<br />
positiven Sinne schaffen wird. Damit wären wir wieder beim<br />
Anfang meiner Überlegungen. Nur gemeinsam sind wir stark<br />
und nur gemeinsam werden wir unsere Chancen zur Absicherung<br />
unseres alpinen Angebots nutzen können.<br />
Franz Schenner, geboren am 25. Mai 1949, hat vor 40 Jahren als<br />
Werbeleiter bei Blizzard begonnen.<br />
1976 als Geschäftsführer einer Salzburger Werbeagentur bekannte<br />
Unternehmen und Marken betreut und schließlich seine Agentur<br />
mit der damals Nr.1 (GGK) in Österreich fusioniert.<br />
1986 Verkauf der Anteile und Einstieg bei Blizzard als<br />
Geschäftsführer.<br />
1992 Präsident der Ausrüster (IRT) im Weltcup und Kämpfer für<br />
Reformen, die bis heute „überfällig“ sind.<br />
1993 Geschäftsführender Gesellschafter einer Blizzard Beteiligungsund<br />
Sanierungsgesellschaft.<br />
1997 nach gelungener Entschuldung von Blizzard, Neustart als<br />
Unternehmer und Unternehmensberater.<br />
2006 Gründung Netzwerk Winter in Salzburg (Pilotregion zur<br />
Realisierung branchenübergreifender Interessen).<br />
2008 Gründung der nationalen Allianz Zukunft Winter<br />
snowsport tirol 17
PRODUKT<br />
des Monats<br />
TESTSIEG<br />
Bergsteiger 06/2010<br />
PRODUKT DES MONATS<br />
ALPIN 10/2009<br />
SWISS<br />
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30 ºC<br />
26 ºC<br />
AIRDUCT SHOULDERPADS<br />
Die anatomisch geformten Strukturen erhalten ihr<br />
isolierendes Luftpolster auch unter mechanischem<br />
Druck, wie zum Beispiel beim Rucksacktragen.<br />
Verteilt Druck<br />
großflächig<br />
und hinterlüftet.<br />
Wissenschaftlich<br />
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Darstellung<br />
X-IMPACT TECHNOLOGY <br />
Die X-Impact Technology von X-BIONIC ® erzeugt<br />
einen defi nierten Druck auf den Körper. Ohne die<br />
Bewegungsfreiheit einzu schränken oder die<br />
Passform zu beeinfl ussen, stimuliert dieser Druck<br />
das Körpergefühl. Der gesamte Bewegungs ablauf<br />
wird präziser und effektiver – Ihre Muskelarbeit<br />
verbessert sich.<br />
Minderung von<br />
Muskelvibrationen<br />
Wissenschaftlich<br />
veranschaulichte<br />
Darstellung<br />
Verbesserte Sauer stoffund<br />
Nährstoff versorgung<br />
3D-BIONICSPHERE ® SYSTEM<br />
Garantiert eine wirkungsvolle Belüftung, sodass<br />
Feuchtigkeit schnell abgeführt werden kann.<br />
Bleibt Schweiß aus, isolieren Lufteinschlüsse in<br />
der wellenförmigen Struktur gegen Kälte.<br />
Aktive Phase<br />
Ruhephase<br />
Der Thermoscan beweist die klimaregulierende<br />
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Körpertemperatur auf optimale 37 °C.<br />
Kühlt, wenn<br />
Sie schwitzen.<br />
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<strong>Snowsport</strong><br />
Freeride<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Mag. Stephan Skrobar, Mag. Oliver Andorfer<br />
Fotografin: Mirja Geh, Rider: Stephan Skrobar<br />
20 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
Doch wer denkt, die Freeride Industrie hat ihren Zenit erreicht<br />
und der bekannte Bereich ist nun gesättigt, der irrt. Die Szene<br />
entwickelt sich rasch weiter, und wir reden hier nicht nur von<br />
der Professionalisierung der Wettbewerbe. (Die an Attraktivität<br />
inzwischen den Alpinrennen zeitweise den Rang ablaufen. Wer<br />
das nicht wahrhaben möchte, dem empfehlen wir einen Besuch<br />
beim Stopp der Freeride World Tour in Fieberbrunn und den<br />
mehreren Tausend enthusiasmierten Besuchern.)<br />
Das nächste große Ding in der Freeride Szene ist der Weg in<br />
den hochalpinen freien Skiraum. Jener wirklich freie Skiraum,<br />
der nicht mehr über Lifte erreicht werden kann, oder wo<br />
Fahrten irgendwann wieder zur Piste zurückführen. Hier kann<br />
nicht mehr von einer weitläufigen Variante, oder "Ski Plus"<br />
gesprochen werden. Aufstiege benötigen meist Steigeisen und<br />
Eisgeräte, oft mit Seilsicherung und exponierten Stellen. Die<br />
geplanten Abfahrten werden schwieriger, steiler, enger. Eigentlich<br />
ist es abfahrtsorientiertes, anspruchsvolles Tourengehen.<br />
Freerider entdecken jenen alpinen Raum für sich, der<br />
1. Alpine Entscheidungsfähigkeit auf sehr hohem<br />
Niveau verlangt<br />
2. Genaue Tourenplanung voraussetzt<br />
3. Hohes alpines Können verlangt (Umgang mit Seil,<br />
Steigeisen, Eisgeräten)<br />
4. Hohe alpine Risikoeinschätzung und -management<br />
notwendig macht<br />
Das wirft eine neue Anzahl von Überlegungen auf. Einerseits<br />
finden wir das wachsende Interesse an der wunderschönen<br />
Bergwelt natürlich begrüßenswert, auch wenn das manchen Alpinpuristen<br />
in seiner moralischen Einsamkeit stört. Andererseits<br />
entstehen nicht nur zusätzliche Gefahrenmomente, sondern<br />
auch auf kommerzieller Ebene nehmen die Anforderungen zu.<br />
Hier ist eine unbedingte Einhaltung der berufsbefähigenden<br />
Qualifi kationen (Skiführer oder Bergführer) Voraussetzung.<br />
Denn sollten unqualifizierte und unerfahrene Reiseanbieter auf<br />
einmal Aufstiege durch morgendlich verharschte Frühjahrsrinnen<br />
anbieten, überfordern sie nicht nur ihren Gast sondern<br />
meist auch sich selbst. Und wenn dann etwas passiert, dann<br />
schepperts in der ganzen Industrie.<br />
Wir alle wissen um das breite Spektrum der Freeride Industrie,<br />
wo Profis mit jahrzehntelanger Erfahrung auf junge Newbies<br />
mit grenzenloser Motivation treffen. Eine an und für sich sehr<br />
erfreuliche Vielfalt. Leider scheren die Medien zu oft - je näher<br />
am Boulevard desto weniger informiert und desto skandalisierender<br />
- alle Freerider über einen Kamm. Traurig, aber offensichtlich<br />
noch nicht anders erwartbar.<br />
Unsere Aufgabe als Skiführer, Skilehrer, Ausbilder, Alpin- und<br />
Skischulleiter oder auch Freeride Profis mit Unterstützung<br />
durch die Industrie muss sein, das Bild des Freeridens in der<br />
Öffentlichkeit objektiv und ehrlich darzustellen. Mit der<br />
Hoffnung, dass die Medien in Zukunft auch ein unaufgeregteres<br />
Bild zeichnen, und die Leser der Boulevardzeitungen<br />
den Lawinenopfern nicht noch ein "Geschieht ihnen eh Recht!"<br />
hinterherwerfen.<br />
So können wir zu einem organisch wertvollen Wachstum der<br />
Freeride Industrie beitragen, das hoffentlich alle Interessierten<br />
und Beteiligten zufriedenstellt und die Unglücksfälle am Berg<br />
reduziert. Das Freeriden ist ein Teil des Alpinismus geworden.<br />
Mag. Stephan Skrobar ist<br />
staatlich geprüfter Skilehrer und<br />
Skiführer, leitet das Die Bergstation<br />
Freeride & Alpin Center<br />
(www.diebergstation.at), fährt<br />
im Fischer Freeski Team und<br />
ist Alpinausbilder im Skilehrerverband<br />
Steiermark. Nebenher<br />
ist Stephan Head Honcho der<br />
Creatix Kommunikationsagentur<br />
und Punkrock Connaisseur.<br />
Mag. Oliver Andorfer ist<br />
staatlich geprüfter Skilehrer und<br />
Trainer, fährt im Fischer Freeski<br />
Team und ist im Ausbildungsteam<br />
des Oberösterreichischen<br />
Skiverbandes. Er ist Trainer des<br />
ÖSV Ski Cross Europacup Teams<br />
und der Ski-Hak Schladming.<br />
Nebenher ist Oliver passionierter<br />
"Frei-Skifahrer" und versucht<br />
immer noch die Welt ein klein<br />
wenig zu verbessern.<br />
snowsport tirol 21
<strong>Snowsport</strong><br />
Sorgfältige Routenplanung<br />
und Notfallausrüstung beim<br />
Variantenfahren<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Kuratorium für Alpine Sicherheit<br />
Rudi Lapper, Markus Hirnböck, <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Durchschnittlich gibt es in Österreich ca. 100 Lawinenunfälle,<br />
dabei leider um die 30 Personen die ums Leben kommen,<br />
wobei alleine ein Drittel der Opfer beim Variantenfahren zu<br />
beklagen ist. Selbst wenn man sich in der Nähe der Skigebiete<br />
bewegt, ist man dennoch im freien, ungesicherten Skiraum<br />
unterwegs: sorgfältige Routenplanung und das Mitführen einer<br />
Notfallausrüstung - wie es beim Skitourengehen Standard ist –<br />
sind auch beim Variantenfahren unabdinglich!<br />
Routenplanung und Lawinenlagebericht<br />
Bereits lange bevor die ersten Lifte öffnen, wurde von den<br />
Experten der Lawinenwarndienste der aktuelle Lawinenlagebericht<br />
(LLB) erstellt. Hier sollte man nicht nur die Warnstufe<br />
beachten, sondern viel mehr auch die Beschreibungen und<br />
Einschätzungen der Experten lesen: hier findet man sehr detaillierte<br />
Infos über den Schneedeckenaufbau, Störschichten und<br />
derzeit typisch vorherrschende Gefahrenstellen bzw. – Muster.<br />
Mit der Berücksichtigung der im LLB beschriebenen Schwachstellen<br />
lassen sich schon viele Gefahrenmuster im Gelände<br />
erkennen und bei entsprechender Anpassung der Routenwahl<br />
kann das Risiko eines Lawinenabganges mit Personenbeteiligung<br />
bereits erheblich reduziert werden!<br />
Noch nie war es so leicht wie heute, an den aktuellen Lagebericht<br />
zu kommen: neben den „Klassikern“ wie Radio, Aushang<br />
in den Liftstationen oder Internet (ja das ist jetzt auch schon<br />
„oldschool“), gibt es zahlreiche Apps, womit man den aktuellen,<br />
örtlichen Lagebericht jederzeit am Smartphone abrufen<br />
kann. Zudem bieten diese elektronischen Wunderwerke<br />
zahlreiche nützliche Zusatzfeatures, wie Hangneigungs- und<br />
22 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
Höhenmesser, Kompass und vieles mehr.<br />
Wie bereits eingangs erwähnt, befindet man sich beim Variantenfahren<br />
– auch wenn die nächste Seilbahn in Sichtweite<br />
ist – im freien, ungesicherten Skiraum. Das bedeutet, dass das<br />
Gelände weder vor Lawinenabgängen gesichert ist, noch dass<br />
es Kontrollfahrten oder Ähnliches von Seiten der Bergbahnen<br />
oder Bergrettung gibt. Personen, die also in den freien ungesicherten<br />
Skiraum einfahren, handeln eigenverantwortlich!<br />
Eigenverantwortung bedeutet auch, dass ich auf den (hoffentlich<br />
totzdem nie eintretenden) Notfall Lawine vorbereitet bin:<br />
somit ist die klassische Lawinennotfallausrüstung (Lawinenverschüttetensuchgerät<br />
- LVS, Schaufel, Sonde, Handy) ebenso<br />
unabdingbar, wie die richtige, schnelle Handhabung dieser,<br />
denn besonders hier gilt „Zeit ist Leben“!<br />
Zusätzliche Ausrüstung für Variantenfahrer<br />
(Freerider)<br />
Gerade beim Variantenfahren, wo der Großteil des Aufstiegs<br />
mit Liftunterstützung erfolgt, ist das Gewicht ein eher zu vernachlässigender<br />
Faktor. Deshalb sollte man einen Skihelm hier<br />
auch schon zur Standardausrüstung zählen - wer sich schon<br />
mal auf Youtube&Co einschlägige Videos angesehen hat, wird<br />
sicherlich zustimmen, dass die Teile heutzutage auch wirklich<br />
cool aussehen und für sich selbst schon ein modisches Accessoire<br />
darstellen und mit der „Calimero-Schüssel“ von einst<br />
wirklich gar nichts mehr gemein haben.<br />
In diese Kategorie „fast schon Standard-Ausrüstung“ für Variantenfahrer<br />
fallen auch die Lawinen-Airbags: „oben bleiben<br />
heißt überleben“ und wenn auch diese Systeme nicht zu 100%<br />
garantieren, dass man immer oben beleibt bzw. überlebt, erhöhen<br />
diese die Wahrscheinlichkeit dafür signifi kant! Mittlerweile<br />
gibt es mehrere Hersteller am Markt, welche alle unterschiedliche<br />
Vor- und Nachteile bieten und man hat als Konsument<br />
die Qual der Wahl. Wie auch immer die Industrie argumentiert,<br />
es ist egal für welchen Anbieter man sich entscheidet, weil<br />
es immer besser ist irgendeinen, als gar keinen Airbag-Rucksack<br />
zu haben!<br />
In der Notfall-Ausrüstungs-Hierarchie einen Stock tiefer angesiedelt<br />
ist die sog. „Avalung“: ein System welches das Atmen unter<br />
der Lawine verbessert. Im Unterschied zum Airbag-Ansatz,<br />
versucht die Avalung (welche derzeit nur von einem Hersteller<br />
angeboten wird) nicht die Verschüttung zu verhindern, sondern<br />
erleichtert „nur“ die Sauerstoffaufnahme unterm Schnee.<br />
Trotzdem, immer noch viel, viel besser, als gar nichts derartiges<br />
mitzuführen und in Kombination mit einem Lawinenairbag<br />
sicher ein „Dream-Team“.<br />
Wie schon bei den Helmen nehmen auch auf dem Sektor Protektoren<br />
die Youngsters eine absolute Vorreiterrolle ein:<br />
Diese sind in der Szene nämlich schon längst angesagt, Rückenprotektor<br />
sind sowieso Standard und nicht wenige tragen<br />
die moderne Variante einer Ritterrüstung unterm Anorak.<br />
Sicherlich nicht zu Unrecht, wird doch immer schneller durch<br />
Wälder (auch eine Konfrontation mit Bäumen, Baumstümpfen<br />
und Ästen sind bei entsprechender Geschwindigkeit kein<br />
Spaß) gesurft und immer steilere und felsdurchsetztere Hänge<br />
befahren, wie leider auch die Traumaunfallstatistik im Variantenbereich<br />
zeigt…<br />
snowsport tirol 23
<strong>Snowsport</strong><br />
TEXT Mag. Eva Stark<br />
FOTOS Skischule Pitztal, Stark Eva, <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
KIDS<br />
Unsere <strong>Tirol</strong>er Kinder- und Jugendskischulen:<br />
Gemeinsam sind wir stark!!!<br />
Der Anteil an Kindern und auch der Jugendlichen in den <strong>Tirol</strong>er<br />
Skischulen nimmt weiterhin zu, und das kommt nicht von<br />
ungefähr. In den letzten 15 Jahren wurde intensiv im Bereich<br />
Kinder und Jugendprogramme entwickelt und das mit sichtlichem<br />
Erfolg. Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband demonstriert und<br />
kommuniziert diesen Schwerpunkt Kinder und Jugend immer<br />
wieder bei nationalen und internationalen Veranstaltungen und<br />
hat 3 wichtige Säulen geschaffen:<br />
I. Die Integration des Kinder- und Jugendunterrichts<br />
in den Ausbildungen<br />
Begonnen hat der TSLV mit einem Kindertag beim Anwärterkurs<br />
und mit den Ausbildungen zum Kinderbetreuer/in. Gleich<br />
haben die Skischulleiter die gut ausgebildeten Kinderskilehrer<br />
zu schätzen gewusst und man hat den Kinderskiunterricht<br />
verstärkt in die Lehrgänge eingebaut. Mittlerweile gibt es bei<br />
allen Anwärterausbildungen einen Kleinkindertag, welcher von<br />
einem speziell geschulten Kinderausbildungsteam abgehalten<br />
wird und wobei bis zum Kurvenfahren geübt wird. Der zweite<br />
Kindertag gilt den fortgeschrittenen Kindern mit den Themen<br />
bis zum Ersten Carven (Carven Grundstufe) und dem Short<br />
Carver- Programm. Nun seit schon fast 10 Jahren wird auch<br />
beim Landesskilehrer das Kinderprogramm weiterführend<br />
eingebaut mit den Themen: Abbau der Winkelstellung, Carven<br />
lange und kurze Radien, Kindercarv- Programm mit Shortcarvern<br />
und seit ca. 5 Jahren bauen wir auch das Thema Jugendprogramme<br />
ganz bewusst in unser Lehrschema ein.<br />
Das Interesse am Kinder- und Jugendskilauf ist mittlerweile so<br />
groß, dass wir zusätzlich sogar Seminare mit den Themen Mikroschulung,<br />
Animation für Kinderskischulen, Funprogramme,<br />
Kleinkinderausbildungen usw., in Form vom „Kids-Spezial“<br />
und „Kids-Expert“ anbieten.<br />
II. Intensiver Dialog und Erfahrungsaustausch<br />
Dieser intensive Dialog und Erfahrungsaustausch ist besonders<br />
wichtig, um weiterhin erfolgreich voranschreiten zu können.<br />
Die Kommunikation erfolgt hauptsächlich bei den Koordinationen<br />
des <strong>Tirol</strong>er Kinderausbildungsteams. Dieses Team ist 35<br />
24 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
Mann und Frau stark und die Teilnehmer kommen natürlich<br />
aus allen <strong>Tirol</strong>er Bezirken. Somit ist es uns möglich auf die unterschiedlichen<br />
Probleme in den verschiedensten Bereichen einzugehen<br />
und weiters haben wir die Möglichkeit von einander zu<br />
lernen, sowie Erfahrungen auszutauschen. Daher gelingt es uns<br />
immer wieder neue Produkte, wie praxisorientiertes Lehrmaterial<br />
für unsere Skilehrer/innen zu entwickeln, die den Kindern<br />
und Jugendlichen das Erlernen des Skilaufens erleichtern.<br />
Ein ganz wichtiger Punkt für uns ist neben dem Lernen das<br />
Erleben. Die Kinder sollen nach einer Woche Skikurs viele<br />
schöne Erinnerungen in ihrem Rucksack mit nach Hause nehmen,<br />
und ihren Freunden von den coolen Erlebnissen in den<br />
<strong>Tirol</strong>er Bergen erzählen.<br />
Der zweite Renner ist unser Kids Pass, welchen wir heuer<br />
auch auf Englisch übersetzt haben. Erfreulich ist die Anzahl<br />
der Skischulen, welche den Kids Pass bereits einsetzen. Es sind<br />
nämlich 20 an der Zahl. Es ist wirklich schön zu sehen, dass<br />
unser Konzept funktioniert.<br />
Die Kinder können nun wirklich reibungslos innerhalb <strong>Tirol</strong>s<br />
die Skischule wechseln und leicht eingeteilt werden.<br />
Das dritte Lehrmittel sind unsere neu entwickelten Jugendprogramme,<br />
welche wir in der neuen Auflage des Lehrbuches<br />
"<strong>Snowsport</strong> Austria - Die Österreichische Skischule" publiziert<br />
haben. Diese Programme sind eine Kombination aus Lernprogramm<br />
und Funprogramm, und beinhalten weiters Freestyle<br />
und Fun Park. Natürlich sind die Inhalte nur Vorschläge und<br />
jeder Skilehrer stellt sich das für ihn passende Lernmodell für<br />
seinen Unterricht selbst zusammen. Wie schon zuvor erwähnt,<br />
ist dieses Lernmodell für Jugendliche auch ein wichtiger Fixpunkt<br />
im Unterricht beim Landesskilehrer.<br />
III. Entwicklung von Lern- und Lehrhilfen<br />
Drei dieser letztlich entwickelten Lehrhilfen möchten wir euch<br />
gerne vorstellen. Zum ersten den Kids Expert, welcher den<br />
Kinder-Lehrplan in Kurzform beinhaltet und bei fast jedem<br />
<strong>Tirol</strong>er Kinderskilehrer/innen in der Jackentasche zu finden ist.<br />
Dieses schlaue Büchlein wurde wieder neu überarbeitet und an<br />
das Farbkonzept des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes angeglichen.<br />
snowsport tirol 25
<strong>Snowsport</strong><br />
Viele Skischulen haben uns berichtet, dass die Jugendlichen wieder vermehrt die Skischulen besuchen, jedoch nur wenn auch diese<br />
offenen Unterrichtsmethoden angeboten und durchgeführt werden.<br />
Nachstehend ein Beispiel für eine Woche Jugendskikurs in der Lernstufe Carven lange Radien. Weitere Wochenprogramm-Ideen<br />
findet man im Buch "<strong>Snowsport</strong> Austria - die Österreichische Skischule" im Kapitel Jugendskislauf.<br />
Derzeitiger Standard: Paralleles Carven lange Radien<br />
Lernziel: Carven kurze Radien / Carven lange Radien verbessern<br />
Lernprogramm / Trendsport Rahmenprogramm Tag<br />
• Kennenlernen<br />
Welcome Drink<br />
MO<br />
• Wiederholen vom//<br />
• Carven lange Radien auf allen Pisten mit Kantübungen<br />
und Übungen zum Fahrverhalten<br />
• Vormittag: Technikprogramme<br />
• Nachmittag: New School im Funpark –Intermediateline<br />
• Aufbau Carven kurze Radien<br />
• Stangengasse/ Stangentrichter<br />
• Vormittag: Üben kurze Radien<br />
• New School im Funpark / Pistenticks<br />
• Vormittag: Technikprogramm kurze und lange Radien<br />
• Nachmittag: Snowbike<br />
Safetytalk<br />
//- Slalom in der Stangengasse MI<br />
Jump Contest<br />
Snowbiker Picknick (Mittag)<br />
DI<br />
DO<br />
FR<br />
Die Wochenprogramm-Ideen für alle weiteren Lernstufen<br />
findet man im Buch "<strong>Snowsport</strong> Austria - Die Österreichische<br />
Skischule" unter dem Kapitel Jugendskilauf.<br />
In diesem Sinne möchten wir, der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband,<br />
den Skischulleitern, den Ausbildungsleitern, dem Kinderausbildungsteam<br />
und den vielen Kinder- und Jugendskilehrern für<br />
die gute Zusammenarbeit danken.<br />
Denn - gemeinsam sind wir stark!<br />
Mag. Eva Stark ist<br />
Ausbildungsleiterin für<br />
den Kinder / Jugendlichen<br />
- Bereich des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes<br />
26 snowsport tirol
<strong>Snowsport</strong><br />
Kids<br />
snowsport tirol 27
Staatliche Skilehrerausbildung<br />
Wie alles begann<br />
QUELLE Buch "<strong>Snowsport</strong> Austria -<br />
Die Österreichische Skischule"<br />
1928 wurde in Hofgastein die erste staatliche Skilehrerprüfung<br />
von einer vom Bundesministerium für Unterricht bestellen<br />
Kommission abgenommen. Die zweite staatliche Skilehrerprüfung<br />
wurde 1929 im Heim in St. Christoph durchgeführt.<br />
Sowohl das Heim als auch das Skigebiet erwiesen sich als so<br />
geeignet, dass bis 1938 14 der 19 Prüfungen am Arlberg durchgeführt<br />
wurden.<br />
Von 1929 bis 1939, in der „ersten Periode der österreichischen<br />
staatlichen Skilehrerausbildung“ (35), wurden rund 1200 Skilehrer<br />
ausgebildet. Die Vorbereitung auf die Prüfung dauerte 14<br />
Tage. Da die Prüfer nicht gleichzeitig die Ausbilder waren, lag<br />
die Durchfallquote beim ersten Antreten oft zwischen 80 und<br />
90 Prozent.<br />
Zwischen 1939 bis 1945 erfolgte die Skilehrerprüfung nach der<br />
deutschen Prüfungsordnung. Diese wurde 1946 nur dann in<br />
Österreich anerkannt, wenn sich die Lehrer einigen Zusatzprüfungen<br />
unterzogen. Nach dem 2. Weltkrieg ging man daran,<br />
die Ausbildung zu reformieren. Den Gedanken einer viersemestrigen<br />
Sportlehrerausbildung mit dem „Spezialfach Skilauf“<br />
ließ man fallen und entschied sich für eine zweisemestrige<br />
Herbstausbildung im zweijährigen Rhythmus an der Bundesanstalt<br />
für Leibeserziehung (BAfL) in Innsbruck. Bis 1963<br />
legten nun alle zwei Jahre rund 50 bis 60 Personen die staatliche<br />
Skilehrerausbildung ab, eine Anzahl, die den wachsenden<br />
Bedarf des Tourismus nicht decken konnte. Daher wurde 1963<br />
eine jährlich beginnende stufenförmige Ausbildung eingeführt.<br />
Der erste praktische Teil wurde in Obertraun abgehalten und<br />
fand seine Fortsetzung in Obertauern. In Hintermoos folgte ein<br />
theoretischer Block. In St. Christoph fand die Ausbildung mit<br />
einem praktisch-methodischen Teil und der anschließenden<br />
Prüfung ihr Ende. So ausgebildet, legten nun jährlich 120 bis<br />
140 Kandidaten die staatliche Prüfung ab. Im Zeitraum von<br />
1946 bis 1971 beendeten 1850 Skilehrer diese Prüfung positiv.<br />
(10, 35) Für die Ausbildung der Skilehrer wurden nun allgemeingültige<br />
Skilehrpläne immer wichtiger. Die oft unterschiedlichen<br />
Lehrwege in den Büchern der Skipioniere waren für eine<br />
staatliche Ausbildung auf hohem Niveau nicht ausreichend und<br />
zielführend.<br />
28 snowsport tirol
Staatliche Skilehrerausbildung<br />
Rückblick<br />
Die letzten 10 Jahre<br />
der staatlichen<br />
Skilehrerausbildung<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong>, HR Prof. Mag. Werner Wörndle<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Nach über 10 Jahren als Ausbildungsleiter hat Herr<br />
Hofrat Prof. Mag. Werner Wörndle mit Ende 2011<br />
sein Amt als Ausbildungsleiter der staatlichen Skilehrerausbildung<br />
niedergelegt. In einem Interview<br />
durften wir mit ihm nochmals einen Rückblick auf<br />
seine Erfolgsgeschichte wagen.<br />
Riskieren wir einen Blick zurück zu Ihren Anfängen als Ausbildungsleiter,<br />
wie haben Sie Ihre erste Zeit in dieser Tätigkeit erlebt?<br />
Nach Beendigung meiner Funktion als Alpinchef des Austria<br />
Skiteams übernahm ich mit der Wintersaison 1995/96 die<br />
Leitung des Bundessportheims St. Christoph. Die staatliche<br />
Skilehrerausbildung wurde zu dieser Zeit von Paul Romagna<br />
geführt, welcher diese ab der Saison 1995/96 nach dem Tod<br />
von Prof. Franz Hoppichler geleitet hatte. Mit dem Ausbildungsjahrgang<br />
2000 wurde ich vom ÖSSV und dem BMfUK<br />
bzw. der BAFL Innsbruck – der heutigen Bundessportakademie<br />
– mit der Leitung der Österreichischen staatlichen Skilehrerausbildung<br />
betraut. Die größte Herausforderung dieser Anfangszeit<br />
war neben der Ausbildungsleitung der Aufbau eines neuen<br />
Ausbildungsteams, da mit dem Wechsel der Ausbildungsleitung<br />
nahezu das ganze Ausbildungsteam seine Mitarbeit beendet<br />
hatte. Neben der Koordination des neuen Teams stand eine<br />
Überarbeitung des Skilehrplanes und der Ausbildungsunterlagen<br />
dringend an. Auf Grund der Entwicklung der Carverski<br />
bestand die dringende Notwendigkeit, diesen zunächst von<br />
Nordamerika aus lancierten Trend der Skiindustrie in das Ausbildungsprogramm<br />
aufzunehmen und auch in geeigneter Form<br />
in unseren Lehrweg zu integrieren.<br />
Kernfrage dieser damals offenen Entwicklung war, wie sich<br />
das Carven im skitouristischen Bereich entwickeln wird und<br />
wie es im Skischulbetrieb angeboten werden kann. Es gab viele<br />
die glaubten, das Carven sollte nur in Form des Racecarvens<br />
als rein geschnittenes Kurvenfahren integriert werden. Von<br />
Seite des Ausbildungsteams waren wir eher der Meinung, dass<br />
ein breiterer Ansatz in Skimethodik und Technik angestrebt<br />
werden und somit das Carven für eine breitere Kundenschicht<br />
der Skischulen attraktiv gemacht werden sollte. Es war klar,<br />
dass die Einschätzung dieses Trends sich maßgeblich auf die<br />
Entwicklung eines neuen Lehrplans auswirken würde. Es<br />
folgten heiße, aber wegweisende Diskussionen im Kreis der<br />
Ausbildungsleiter. Schließlich konnte man sich darauf einigen,<br />
das Carven von der Grundstufe an in den neuen Lehrweg einzubauen<br />
und Carven als neuen „roten Faden“ vom Basisbereich<br />
bis zu den Inhalten der Expertenstufe im neuen Lehrweg zu<br />
integrieren und als begriffliches Leitmotiv zu verwenden. Dies<br />
war aus heutiger Sicht wohl der Grundstein für den dauerhaften<br />
Erfolg des aktuellen Lehrplans „<strong>Snowsport</strong> Austria – die<br />
österreichische Skischule“, welcher seit dem Interski Kongress<br />
2003 in Crans Montana unsere Ausbildungsgrundlage darstellt.<br />
Neben dem Carven bestand aber auch im Feld der alternativen<br />
Schneesportarten Handlungsbedarf, besonders Snowboarden<br />
war bei vielen beliebter als Skifahren. Neue Möglichkeiten mit<br />
Shortcarvern, Fahren ohne Stöcke oder Spaß mit Kurzgleiten<br />
snowsport tirol 29
Staatliche Skilehrerausbildung<br />
ließen damals die klassische Skimethodik für manchen als<br />
verzichtbar erscheinen. Insbesondere das Snowboarden war<br />
hochaktuell und besonders bei der Jugend absolut im Trend. Es<br />
stellte sich daher auch die Frage der Integration des Snowboardens<br />
in das Ausbildungssystem.<br />
Diese Überlegungen führten dazu, dass die Snowboard-Anwärter-Ausbildung<br />
und in konsequenter Weiterführung später<br />
auch die Snowboard-Landeslehrer-Ausbildung Bestandteile<br />
der Staatlichen Skilehrerausbildung wurden. Der Anpassungsdruck,<br />
welcher durch die neuesten Trends und Innovationen<br />
am Markt entstand, war natürlich nicht nur für die Staatliche<br />
Skilehrerausbildung gegeben, sondern auch die Landesverbände<br />
waren in ihren Ausbildungen damit konfrontiert. All<br />
diese Entwicklungen führten schließlich zur Entscheidung für<br />
den heutigen Weg der Schneesport-Ausbildung, welche einen<br />
breiten Bereich von Wintersportkompetenz für nachgefragte<br />
Disziplinen in den österreichischen Skischulen abdecken sollen.<br />
Neben diesen didaktisch- skimethodischen Fragen im Rahmen<br />
neuer Marktentwicklungen kamen neue Herausforderungen<br />
über die Entwicklungen im europäischen Wettbewerbsfeld auf<br />
uns zu. Für das Ausbildungswesen war der Umgang mit und<br />
Einbau des neu geschaffenen Eurotestverfahrens eine Maßnahme<br />
mit weitreichenden Auswirkungen. Nachdem der Eurotest<br />
jedoch von den Gremien der europäischen Kommission als<br />
Basis für die Anerkennung der Berufsqualifi kation Skilehrer/in<br />
innerhalb der Staaten der Europäischen Union etabliert wurde,<br />
mussten auch wir diese Anpassungen in unser Ausbildungssystem<br />
aufnehmen und umsetzen.<br />
Was waren für Sie rückblickend die größten Herausforderungen in<br />
Ihrer Zeit als Ausbildungsleiter?<br />
Fachlich gesehen war dies die Umsetzung der „Leitlinie<br />
Carven“ über alle Stufen des Lehrplans in Theorie und Praxis.<br />
Wichtig war, dass diese Integration nicht nur in der Diplom-<br />
Skilehrerausbildung erfolgt, sondern auch in den Ausbildungsprogrammen<br />
der Landesverbände integriert wird. Da die<br />
Absolventen dieser Ausbildungen in Folge die Teilnehmer der<br />
staatlichen Skilehrerausbildung sind, ist es daher von entscheidender<br />
Bedeutung, dass sich alle Kandidaten/innen auf einem<br />
gemeinsamen Einstiegsniveau befinden. Es war ein mühsamer<br />
Prozess und dauerte Jahre, bis sich die Begriffe und Leitbilder<br />
des neuen Lehrplans überall verbreitet hatten. Nach Einführung<br />
der neuen Begriffe ab dem Ausbildungsjahrgang 2000/01<br />
dauerte es bis zum Interski Kongress 2007 in Yongpyong, bis<br />
sich die neue Terminologie auch in allen Ausbildungsunterlagen<br />
durchgesetzt hatte. Den Zeitfaktor für die Durchdringung des<br />
Ausbildungswesens habe ich jedenfalls unterschätzt. Als Ausbildungsleiter<br />
möchte man neue Projekte natürlich so schnell<br />
wie möglich umsetzen und lässt oft außer Acht, dass es einfach<br />
Das österreichische Demoteam beim Interski Kongress 2011 in St. Anto<br />
Zeit braucht, bis eine Idee schlussendlich den Weg durch alle<br />
Ebenen und Institutionen gefunden hat. Umso mehr freut<br />
mich heute, dass der gewählte Weg ein zukunftsweisender war<br />
und alle im Ausbildungswesen Tätigen sich heute mit unserem<br />
gemeinsamen Lehrweg identifizieren.<br />
Die Interski-Kongresse seit 2003 boten die internationale<br />
Bühne für die Präsentation des österreichischen Skilehrweges<br />
unserer Zeit. Beim Interski-Kongress in Crans Montana 2003<br />
wurde unser Lehrprogramm „Carven“ als einheitlicher Weg<br />
von der Grundstufe über die Fortbildung bis in die Meisterstufe<br />
in Theorie und Praxis erstmals international vorgestellt.<br />
Anlässlich des Kongresses in Yongpyong/Korea erhielten wir<br />
von vielen Nationen die Bestätigung, dass unser nun konsolidierter<br />
Weg „Carven – Lernen, Anwenden, Perfektionieren“ in<br />
die richtige Richtung weist. Der Interski-Kongress St. Anton<br />
am Arlberg 2011 brachte kaum mehr skitechnische Auseinandersetzungen.<br />
„Carven“ als Zentrum und Leitlinie des österreichischen<br />
Skilehrweges fand Zustimmung und breiten Konsens.<br />
30 snowsport tirol
Staatliche Skilehrerausbildung<br />
Snowboardens und der alternativen Schneesportarten in die<br />
Diplom-Skilehrerausbildung. Dies hat dazu beigetragen, dass<br />
sich die österreichischen Skischulen heute als Anbieter eines<br />
Gesamtpakets präsentieren, welches es dem Gast ermöglicht,<br />
aus den unterschiedlichsten Schneesportarten zu wählen und<br />
künftigen Entwicklungen genauso gerecht zu werden. Der<br />
historische Hintergrund des österreichischen Skilehrweges und<br />
die skitechnische Weiterentwicklung Wedeln - Schwingen –<br />
Carven verweisen auf die Beständigkeit und Wertigkeit des<br />
weltweit anerkannten touristischen Produktes Österreichische<br />
Skischule.<br />
Herr Wörndle, nach über 10 Jahren als Ausbildungsleiter haben<br />
Sie sich letztes Jahr dazu entschlossen, dieses Amt abzugeben, was<br />
war ausschlaggebend für diese Entscheidung?<br />
Die Tätigkeit der Ausbildungsleitung ist auch eine Bürde und<br />
ab einem gewissen Alter macht man sich Gedanken, wie lange<br />
man diese noch tragen kann. Nach 10 Jahren in dieser umfassenden<br />
und fordernden Aufgabe schaut man natürlich auch auf<br />
den gegangenen Weg zurück. St. Anton 2011 war für mich der<br />
dritte Interskikongress, an dem ich die Verantwortung für das<br />
Austria Demoteam tragen durfte.<br />
n am Arlberg unter der Leitung von HR Prof. Mag. Werner Wörndle<br />
Ausgehend von diesem stabilen methodischen Kernprogramm<br />
konnte der Fokus vermehrt auf neue Interessensfelder gelegt<br />
werden. Neben den Demonstrationen des Austria Demoteams,<br />
welche großen Zuspruch erfuhren, war das Schwerpunktthema<br />
„Freeriden“ in seiner ganzen Breite ein voller Erfolg. Die<br />
Integration der Alternativbereiche Snowboard und Style sowie<br />
Handicap und Nordic in die österreichischen Präsentationen<br />
zeigte, dass die Leitlinie „Schneesport“ mittlerweile in Österreich<br />
auf einer breiten Basis gelebt wird.<br />
Was würden Sie sagen, waren die größten Errungenschaften in<br />
Ihrer Zeit als Ausbildungsleiter?<br />
Skitechnisch gesehen war es sicher, „Carven“ als Leitbild im<br />
Lehrplan zu etablieren und die Akzeptanz dazu auch bei den<br />
Landesverbänden zu erreichen. Dies war nur aufgrund der<br />
immer positiven Zusammenarbeit mit allen Ausbildungsleitern<br />
möglich. Ein großer Schritt war auch die Integration des<br />
Dieser tolle Kongress im Heimatgebiet meiner Skischule<br />
war auch ein Highlight für mich persönlich und bot mir die<br />
Möglichkeit, einen würdigen Abschluss zu setzen. Ausbildungsprogramm<br />
und Lehrplan waren gut etabliert, daher fiel es mir<br />
leicht, die Ausbildungsleitung an Rudi Lapper und damit in<br />
jüngere, aber auch erfahrene Hände übergeben zu können.<br />
Anders als zur Zeit meiner Übernahme der Ausbildungsleitung<br />
ist es uns gelungen, den Übergang ohne Reibungsverluste und<br />
mit der nötigen Professionalität zu gestalten.<br />
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die meinen Weg begleitet<br />
haben. Vor allem den Ausbilder/innen des Ausbildungsteams<br />
der staatlichen Skilehrerausbildung, die mit großem<br />
Einsatz und besonders auch in der schwierigen Anfangszeit mit<br />
mir den Wagen wieder auf den richtigen Weg gebracht haben.<br />
Der Bundessportakademie Innsbruck und Mag. Peter Moser<br />
danke ich für die organisatorische und administrative Unterstützung.<br />
Im Österreichischen Skischulverband haben mir die<br />
Präsidenten Erich Melmer und Richard Walter das Vertrauen<br />
geschenkt und die Unterstützung der Obmänner und Ausbildungsleiter<br />
der Landesskilehrerverbände war stets ein wichtiger<br />
Rückhalt und ein gutes Gefühl für mich.<br />
Mein großer Wunsch ist es, dass die weltbekannte Marke „Österreichischer<br />
staatlich geprüfter Skilehrer/in“ in zeitgemäßer<br />
Form weiter besteht und für unsere engagierten Schneesportexperten<br />
ein lohnenswertes Ausbildungsziel unter dem Symbol<br />
des Adlers bleibt.<br />
snowsport tirol 31
Staatliche Skilehrerausbildung<br />
Ausblick<br />
Neue Ausbildungsleitung<br />
TEXT <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong>, Rudi Lapper<br />
FOTOS Rudi Lapper<br />
mit meinen Erfahrungen als Skischulleiter, ehemaliger Ausbilder<br />
der staatlichen Skilehrerausbildung, als Ausbildungsleiter<br />
des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes, Interski Demonstrator 1991<br />
und 1995 und als Ski-Botschafter unter Prof. Franz Hoppichler<br />
in Japan, diese Herausforderung bewältigen und das Vertrauen<br />
in meine Person rechtfertigen zu können. Zudem kann ich auf<br />
meinen Partner in der Ausbildungsleitung, Dr. Peter Scheiber<br />
und ein hochmotiviertes Ausbildungsteam zählen.<br />
Die Übernahme der Ausbildungsleitung während des laufenden<br />
Lehrganges erfolgte Dank der Unterstützung und Hilfe von<br />
Mag. Werner Wörndle und des für die staatliche Skilehrerausbildung<br />
zuständigen Abteilungsvorstandes der Bundessportakademie<br />
Innsbruck, Mag. Peter Moser, reibungslos. So konnte die<br />
staatliche Skilehrerausbildung 2011/2012 professionell durchgeführt<br />
und am 21. April 2012 abgeschlossen werden.<br />
Die österreichische staatliche Skilehrerausbildung wurde<br />
geprägt von Persönlichkeiten wie Prof. Stefan Kruckenhauser,<br />
Prof. Franz Hoppichler und Prof. Mag. Werner Wörndle.<br />
Die österreichische staatliche Skilehrerausbildung genießt weltweit<br />
höchste Anerkennung und gibt im internationalen Skilehrwesen<br />
die Benchmarks vor. Unter diesen Voraussetzungen die<br />
Nachfolge von HR Prof. Mag. Werner Wörndle nach seinem<br />
Rücktritt mit Ende 2011 anzutreten, fordert mir schon ein<br />
hohes Maß an Respekt vor dieser Aufgabe ab. Gilt es doch, die<br />
Arbeit dieser herausragenden Persönlichkeiten fortzuführen<br />
und die Reputation des österreichischen Skilehrwesens national<br />
und international aufrechtzuerhalten und zu festigen. Ich hoffe,<br />
Aufbauend auf die hervorragende Arbeit von Mag. Werner<br />
Wörndle gilt es die Inhalte der staatlichen Skilehrerausbildung<br />
zu evaluieren und den aktuellen Anforderungen an den Skiunterricht<br />
in den Skischulen unter Berücksichtigung von neuen<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen und Untersuchungen anzupassen.<br />
Bereits bei der Abschlussbesprechung des Lehrganges<br />
2011/2012 wurden gemeinsam mit Mag. Günther Apfelauer als<br />
Vertreter des zuständigen Bundesministeriums, Direktor Mag.<br />
Alfred Wagner und Mag. Peter Moser von der Bundessportakademie<br />
Innsbruck als Vertreter der durchführenden Schule,<br />
Präsident Richard Walter und Christian Abenthung vom<br />
Österreichischen Skischulverband sowie der Ausbildungsleitung<br />
neue Inhalte und Änderungen für den kommenden Ausbildungslehrgang<br />
besprochen.<br />
Einen ganz wesentlichen Aspekt für die Erfüllung der Anforderungen<br />
an die Berufsausbildung "Staatliche Skilehrerausbildung"<br />
sehe ich in der engen Zusammenarbeit innerhalb des<br />
Österreichischen Skischulverbandes mit den Experten / Ausbildungsleitern<br />
der Landesskilehrerverbände sowie natürlich mit<br />
der Bundessportakademie Innsbruck als auszubildende Schule.<br />
Gemeinsam wird es gelingen, den Weltruf der österreichischen<br />
staatliche Skilehrerausbildung zu erhalten und auszubauen.<br />
32 snowsport tirol
GERLOS.GTX<br />
snowsport tirol 33
Ausbildung<br />
Ski- und Snowboardführer<br />
Ausbildung<br />
TEXT Markus Hirnböck / <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
FOTOS Markus Hirnböck<br />
Am 29.10.2011 hieß es für 51 Kandidaten antreten<br />
zur ersten Eignungsprüfung der Ski- und Snowboard-Führer<br />
Ausbildung der Landesskilehrerverbände.36<br />
Teilnehmer waren den drei Prüfungsgegenständen<br />
gewachsen und somit berechtigt, am<br />
anschließenden Lehrgang teilzunehmen.<br />
und Abstieg Fels, das Durchführen der Seilkunde, Verwendung<br />
des Seiles, Knotenkunde, Abseilen, Ablassen und das Lehren<br />
der Sicherungstechnik, Sichern am Fixpunkt, Gestaffeltes gehen,<br />
Prusiken etc. es finden sich rund um die Hütte die jeweils<br />
idealen Übungsflächen dafür.<br />
Auch war die technische Ausrüstung der Skihütte optimal, um<br />
die Vorträge abhalten zu können und die Tageszusammenfassungen<br />
zu erstellen. Das aktuelle Wettergeschehen konnte<br />
durch Infos aus dem Internet für alle anschaulich gemacht<br />
werden.<br />
So durften wir am 20. November die ersten 18 Kandidaten der<br />
Ausbildung bei der Talstation der Skiregion Ramsau begrüßen.<br />
Vollbepackt und gespannt, was die Teilnehmer erwartet, ging<br />
es nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung ab auf<br />
den Berg. Die erste Abfahrt am Seil ging über den Hallstädter<br />
Gletscher zum Gletscherrand mit ca. 30-35 kg Gepäck im<br />
Rucksack. Nach einer kurzen Einschulung und einem kurzen<br />
Training im Gehen mit Steigeisen erfolgte der erste Abstieg<br />
über steilen harten Schnee zur Simonyhütte. Die Simonyhütte<br />
ist seit dem Umbau bestens für Kurse dieser Art gerüstet.<br />
Speziell um diese Jahreszeit ist man alleine auf der Hütte und<br />
hat somit genügend Platz. Im Umkreis der Hütte befinden sich<br />
perfekte Übungsplätzte um sämtliche Lehrinhalte zu trainieren.<br />
Egal ob Trittschulung im Fels und Schnee, das Steigen im Auf-<br />
34 snowsport tirol
Ausbildung<br />
Hauptziel dieses Kursteils war es, das alpine Können der<br />
Teilnehmer auf ein Niveau zu steigern, welches es erlaubt, die<br />
weiteren Kurse ohne größere Probleme zu absolvieren. Weiters<br />
war das Ausbildungsteam sehr darum bemüht die Begeisterung<br />
für den Skialpinismus, das Führen im alpinen Gelände, das<br />
Übernehmen von Verantwortung und die Entscheidungsfindung<br />
der Kandidaten zu vermitteln und zu schulen.<br />
Aufgrund der Wetterbedingungen waren diese Aufgaben nicht<br />
sonderlich schwer zu meistern - die Kandidaten des ersten<br />
Termins freuten sich über 10 Tage Sonnenschein und perfekte<br />
Bedingungen. Aber auch die Teilnehmer des zweiten Termins<br />
konnten sich über viel Neuschnee freuen und trotzten der Kälte<br />
und so wurde das Kursziel deutlich erreicht und alle Teilnehmer<br />
beendeten diesen Kurs hochmotiviert.<br />
Im März wurde es dann für die erste Hälfte des Lehrgangs<br />
ernst. Der Freeride und Touren-Kurs sowie der Prüfungskurs<br />
standen auf dem Programm. Die Vorzeichen waren wieder ausgezeichnet.<br />
Gute Unterkunft, perfektes Wetter und optimale<br />
Schneebedingungen. Das Gebiet um das Skigebiet des Pitztaler<br />
Gletschers eignete sich optimal für den Freeride und Touren-<br />
Kurs. Das Freeride Gelände am Mittagskogel, Brunnenkogel<br />
und Rifflsee, Skitourengelände rund um die Wildspitze im<br />
hochalpinen Gelände ließ das Freerider-Herz höher schlagen<br />
- Abfahrten bis 1400 Höhenmeter in unverspurten wildem<br />
Gelände trugen das ihre dazu bei.<br />
und übersiedelten auf die Bielerhöhe in das Silvretta-Gebiet<br />
zum Prüfungskurs.<br />
Die Kandidaten durften sich wiederum über Prachtwetter, 30<br />
cm Pulver und Sonnenschein freuen. Die ersten 2 Tage verbrachten<br />
wir damit das Gebiet kennenzulernen.<br />
Dabei machten wir ausgedehnte Skitouren bis 2000 Höhenmeter.<br />
Spätestens nach dem Kurs im Pitztal war die Kondition<br />
und Höhenanpassung aller Kandidaten ausgezeichnet.<br />
Alle Themen wurden nochmals wiederholt. Orientierung, Tourenplanung,<br />
Gehtaktik und Technik, Wetterkunde, Spuranlage,<br />
Biwakbau, Bergrettung etc.<br />
Während der nächsten 3 Tage fanden die Prüfungstouren statt.<br />
Es wurden 3 Touren ausgewählt , welche den Ansprüchen einer<br />
Skiführer-Tour gerecht wurden:<br />
• Ca. 1000 Höhenmeter, Aufstiegs- und Abfahrtsroute nicht<br />
ident<br />
• Kurzer Schlussanstieg mit Steigeisen bzw. Seilsicherung<br />
• Schöne Abfahrtshänge<br />
• Typische Skitourenziele abseits der vielbegangenen Moderouten<br />
Die Tourenmöglichkeiten in diesem Gebiet waren mehr als<br />
vielfältig. Von der Wildspitze nach Vent abfahren, weiter nach<br />
Sölden und wieder zurück ins Pitztal an einem Tag, oder die<br />
schönen Gletschertouren rund um das Taschachhaus waren ein<br />
besonders Erlebnis. Teilweise konnten wir am Vormittag wunderschöne<br />
Firnabfahrten machen und am Nachmittag durch 20<br />
cm Powder fetzen.<br />
Die Touren wurden meistens von den Kandidaten mit Unterstützung<br />
des Ausbildners geplant. Ziel war es die Entscheidungsfähigkeit<br />
in der Planung und Durchführung zu festigen.<br />
Dabei wurden neben den klassischen Hilfsmitteln wie Karte,<br />
Bussole und Literatur auch moderne Medien wie digitale Karten,<br />
GPS und Google Earth eingesetzt.<br />
Für die Theorievorträge wurden Experten der jeweiligen Themen<br />
eingeladen.<br />
Schnee und Lawinenkunde wurde von Patrick Nairz von der<br />
Lawinenwarnzentrale <strong>Tirol</strong>, Wetterkunde von Winkler Michael,<br />
der als Meteorologe in Innsbruck arbeitet, abgehalten, um<br />
nur einige der Referenten zu nennen.<br />
Ziel dieses Kurses war es, dass die Teilnehmer ein Niveau erreichen<br />
um künftig Touren selbständig durchführen zu können,<br />
alle nötigen Bergrettungstechniken beherrschen, eigene Entscheidungen<br />
treffen und Konflikte situativ lösen zu können.<br />
Nach anstrengenden 7 Tagen gönnten wir uns einen Ruhetag<br />
snowsport tirol 35
Ausbildung<br />
Die Planung und Durchführung wurde ausschließlich vom<br />
Kandidaten selbst vorgenommen.<br />
Bewertet wurden folgende Kriterien:<br />
• Planung inkl. Ausweichziel<br />
• Orientierung (Karte und GPS)<br />
• Risikomanagement (Lawinenlagebericht, Strategie)<br />
• Gehtaktik<br />
• Sicherheit<br />
• Seiltechnik<br />
• Informationsgehalt<br />
• Problemlösung<br />
• Wetterkunde<br />
• Gehen am Fels und Schnee<br />
• Auftreten vor der Gruppe<br />
• Entscheidungsfähigkeit<br />
Die 8 Theoriefächer wurden mittels schriftlichen Tests abgeprüft<br />
und die abschließende kommissionelle Überprüfung der<br />
Fächer Bergrettung und Schnee und Lawinenkunde fand am<br />
letzten Tag unter Aufsicht von Dr. Christoph Höbenreich von<br />
der <strong>Tirol</strong>er Sportabteilung statt.<br />
Die Prüfung wurde von 3 Prüfern abgenommen und war keinesfalls<br />
leicht. Umso erfreulicher war es, dass alle Kandidaten<br />
der Prüfung gewachsen waren.<br />
Ein guter Guide führt seine Gruppe im optimalen Tempo,<br />
legt seine eigene Spur, macht Pausen wenn nötig, informiert,<br />
begleitet, begeistert und sorgt für die Sicherheit seiner Gruppen.<br />
Und findet natürlich den perfekten Schnee und die schönsten<br />
Hänge!<br />
Es war für uns Prüfer eine Freude zu sehen, wie die Kandidaten<br />
die einzelnen Touren geführt haben.<br />
36 snowsport tirol
Ausbildung<br />
Die Prüfung - Fotos Dr. Christoph Höbenreich, Prüfungsvorsitzender<br />
Kursleitung:<br />
Markus Hirnböck<br />
Qualifi kationen:<br />
Beruflicher Werdegang:<br />
Staatl.gepr. Skilehrer seit 1993 Berg<br />
und Skiführer seit 1994<br />
Langlauflehrer, Telemarklehrer, Hochseilgartentrainer<br />
Seit 1996 Ausbildner beim Salzburger<br />
Berufsschi- und Snowboardlehrer<br />
Verband<br />
2000 Kursleiter der Alpinkurse des<br />
SBSSV und Ausbildner bei den<br />
Diplomskilehrer Alpinkursen.<br />
2008 Koordinator der Alpinausbildungen<br />
des ÖSSV<br />
Alpin und Skischule in Maria Alm<br />
Hauptberufl ich als Skilehrer und Bergführer<br />
weltweit unterwegs.<br />
snowsport tirol 37
Ausbildung<br />
Europa<br />
Gespräche betreffend Berufsausweise im Rahmen der Berufsanerkennung<br />
auf Grundlage der RL 2005/36/EG sowie die<br />
Beschlüsse des ÖSSV-Präsidiums und der ÖSSV-Statuten.<br />
Ziel des ÖSSV in diesen Verhandlungen war einerseits den<br />
„Euro-Test“ als Voraussetzung für einen europäischen Berufsausweis<br />
abzusichern und gleichzeitig als weitere Voraussetzung<br />
den „Euro-Security-Test“ zu etablieren.<br />
Die größte Herausforderung war dabei, die besondere Situation<br />
Österreichs in Bezug auf die Bewilligung von Skischulen, bzw.<br />
von konzessionierten Skilehrern sowie die Skiführerausbildung<br />
der Europäischen Kommission und den Vertretern der<br />
Mitgliedsstaaten zu vermitteln und noch mehr, diese besondere<br />
Situation auch in der Vereinbarung für das Pilot-Projekt<br />
festzuschreiben. Beide Herausforderungen konnten bewältigt<br />
werden. Das „Memorandum of Understanding“ zum Pilot-<br />
Projekt sieht für Österreich als Ausnahmebestimmung vor, dass<br />
die automatische Anerkennung, respektive der Berufsausweis<br />
nicht die Qualifi kation Skiführer/Snowboardführer und nicht<br />
die gesetzlichen Voraussetzungen für die Bewilligung einer<br />
Skischule, bzw. für die Konzession als selbständiger (freiberuflicher)<br />
Skilehrer berührt.<br />
Europäischer Berufsskilehrerausweis<br />
Das Skilehrwesen nimmt in Europa eine Vorreiterrolle ein. Am<br />
24. Februar 2012 wurde in Brüssel das Pilot-Projekt „Europäischer<br />
Berufsausweis für Skilehrer“ unterzeichnet.<br />
Damit konnte nach langjährigen Gesprächen und Verhandlungen<br />
innerhalb der Berufsskilehrerverbände der Europäischen<br />
Union und der Europäischen Kommission ein Meilenstein im<br />
europäischen Berufsskilehrwesen gesetzt werden. Der „Euro-<br />
Test“ und der „Euro-Security-Test“ werden damit als Grundlage<br />
für die gegenseitige Anerkennung der Berufsausbildung von<br />
der Europäischen Kommission erstmals offi ziell anerkannt und<br />
als Voraussetzung für den Erhalt des Europäischen Berufsausweises<br />
festgeschrieben.<br />
Der Österreichische Skischulverband (ÖSSV) nahm bei diesen<br />
Verhandlungen eine maßgebliche Rolle ein. Die Grundlage für<br />
die Einbindung des ÖSSV war die Nominierung von Richard<br />
Walter, Präsident des Österreichischen Skischulverbandes durch<br />
das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend<br />
nach vorheriger Einholung der Zustimmung durch die Bundesländer<br />
auf Ersuchen der Europäischen Kommission für die<br />
Inhaber eines Berufsausweises sind in Österreich damit nicht<br />
berechtigt, sich selbständig als Berufsskilehrer oder als Skischule<br />
niederzulassen. Die Skiführer/Snowboardführerausbildung<br />
in Österreich als Spezifi kum in Europa bleibt unberührt und<br />
damit auch weiterhin Voraussetzung für die Bewilligung einer<br />
Skischule.<br />
Das Pilot-Projekt beginnt am 15.09.2012 und endet am<br />
30.06.2013.<br />
Derzeit werden die gesamten Ausbildungsprogramme der Berufsausbildungen<br />
innerhalb der Europäischen Union zusammengefasst<br />
und hinsichtlich Inhalt und Dauer verglichen. Diese<br />
Arbeiten sollen Ende 2012 abgeschlossen werden und dann als<br />
Grundlage für die Entscheidung, ob nach Ablauf des Pilot-<br />
Projektes der Berufsausweis fortgesetzt wird, dienen.<br />
Die Ausübung einer Tätigkeit als Berufsskilehrer innerhalb der<br />
Europäischen Union wird für die Inhaber der Diplomskilehrerprüfung<br />
(staatlich geprüften Skilehrer) wesentlich erleichtert.<br />
FOTO<br />
Richard Walter als Vertreter Österreichs bei der<br />
Unterzeichnung des Pilotprojektes mit den Vertretern<br />
38 snowsport tirol
PARTNER<br />
www.insidersports.at<br />
snowsport tirol 39
Bericht<br />
LOST COLORS OF TROMS<br />
Locationcheck nördlich des Polarkreises<br />
TEXT Markus Löffler<br />
FOTOS Maria Knoll<br />
Do you know Tromsö! Is it a good freeride area there?<br />
Wir stellten diese Frage ein paar norwegischen<br />
Freeridern, die uns auf dem Weg zum Pfaffenbühel in<br />
Hochfügen überholten, nachdem sie unsere Aufstiegsspur<br />
nutzten, um vor uns die ersten lines nach unten zu<br />
ziehen. Ja, sie kennen Tromsö, aber Freeridegebiet im<br />
klassischen Sinn gibt’s keines – aber dafür ein schönes<br />
Tourengebiet… See you later!<br />
An diesem Tag waren unsere Flüge schon gebucht, die<br />
Pläne geschmiedet und daher wurde kurzfristig der<br />
Aufstieg in unseren Köpfen vom Lift auf unsere Beine<br />
übertragen. Wir freuen uns!<br />
Wie man mittlerweile aus den letzten Reiseberichten<br />
weiß, ist die akribische Planung von unseren Ausflugsfahrten<br />
nicht unbedingt unsere Stärke. Das<br />
Motto lautet eher – „ mal schauen, was passiert –<br />
irgendwie wird’s schon laufen…“ Dementsprechend<br />
war der Aufwand, den wir in die Vorbereitung steckten<br />
eher überschaubar, außerdem hatten wir ja schon<br />
die Vorhut nach Norwegen geschickt, um ein wenig<br />
die locations zu scouten.<br />
„Im Moment schneit’s hier in Tromsö“ – dies war die<br />
vielversprechende Ankündigung von Rob Bacher –<br />
Bergführer, Freerider, Ausbilder, Freund – der schon<br />
einen Tag vor uns im Norden Norwegens angekommen<br />
war. Die Vorfreude ist groß, vorallem nachdem<br />
ja die vergangene Saison nicht unbedingt als Jahrhundertwinter<br />
im Kreise der Freeridegemeinde in die<br />
Annalen eingeht.<br />
Also geht’s mit einem Lächeln im Gesicht, Unmengen<br />
an Übergepäck und viel zu spät in Richtung Flughafen.<br />
Ab in den Norden!<br />
40 snowsport tirol
Bericht<br />
Über Oslo führt uns die Reise weit oberhalb des Polarkreises in die Region<br />
Troms, mit der Hauptstadt Tromsö. 70.000 Einwohner, nördlichste Universität,<br />
nördlichste Kathedrale, aber aufgrund der Ausläufer des Golfstroms ein<br />
recht gemässigtes Klima – klingt wirklich gut. Was uns allerdings bei unserer<br />
Reiseplanung nicht aufgefallen war – die durchschnittlichen Schneemengen<br />
sind durchaus überschaubar, um nicht zu sagen: KLEIN. Egal, unser Stubaier<br />
Wetterbericht hat ja Schnee gemeldet, damit wird’s schon passen. Nach der<br />
Landung in Tromsö sehen wir den vorhergesagten Niederschlag, allerdings hat<br />
sich mittlerweile auch die Art des Wassers verändert, das zu Boden fällt – es<br />
regnet! Die Traurigkeit unseres Winters, findet 4000 km weg von zu Hause<br />
seine Fortsetzung – ein Fluch scheint diesen Winter auf uns zu lasten. Nachdem<br />
wir aber das Wetter nicht ändern können und wir uns auch unsere gute<br />
Laune nicht kaputt machen lassen wollen, geht’s ganz gespannt in Richtung<br />
City. Dabei lernen wir auch die norwegische Lösung für schneebedeckte<br />
Straßen kennen. Unter der Erde schneit es nicht und daher läuft ein großer<br />
Teil der Verkehrsverbindungen einfach unterirdisch, inklusive Kreuzungen,<br />
Kreisverkehr, … Clever! Dann treffen wir Robi, der uns als Begrüssung auch<br />
gleich die Wettervorhersage für die nächsten Tage in Gesicht knallt: es wird<br />
schlecht, dann schlechter und noch später wird’s noch schlechter…<br />
snowsport tirol 41
Bericht<br />
Willkommen im Freerideparadies Norwegen!<br />
Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern – man kann nur versuchen<br />
das Beste daraus zu machen, deswegen entscheiden wir uns beim<br />
Abendessen (in Mitteleuropa bekommt man für’s selbe Geld statt Pizza<br />
und Bier wohl ein 7gängiges Galamenü vom Haubenkoch) den nächsten<br />
Tag trotz Schlechtwetter zu nutzen und uns auf den Weg auf einen<br />
der Berge in der Nähe Tromsös zu machen. Wären wir ohne Führer<br />
unterwegs gewesen, wäre es wohl nicht schwer zu erklären, wieso wir<br />
den Gipfel nicht erreicht haben – falsch geplant. Mit Führer klingt die<br />
Erklärung nun doch ein wenig charmanter – Nebel der allerschlimmsten<br />
Sorte vereitelte schon am ersten Tag sowohl den Gipfel, als auch eine<br />
annähernd zufriedenstellende Abfahrt. Bei den Bedingungen geht’s<br />
42 snowsport tirol
Bericht<br />
einfach nicht – wir sind gezwungen, das Programm der<br />
nächsten Tage grundlegend zu ändern. Doch das Schicksal<br />
meint es gut mit uns – denn genau an diesen Tagen<br />
findet DIE Hochzeit des Jahres statt und wir werden gezwungenermaßen<br />
Teil des Wahns um Kate und William!!!<br />
Wie schön! Wir sind tagelang paralysiert von diesem<br />
Ereignis und kommen so über die folgenden, verregneten<br />
Tage in Nordnorwegen…<br />
Schließlich bessert sich das Wetter doch noch und ein<br />
Funken Hoffnung keimt, dass wir doch noch zumindest<br />
einen Freeridetag hier in Norwegen erleben dürfen. Robi<br />
hat uns mittlerweile in Richtung der Lyngen Alps, einem<br />
unglaublich schönen Tourengebiet im Nordosten von<br />
Tromsö gemeinsam mit Matte Knaus und Christoph<br />
Schett von Yello Travel verlassen. Matte, der mehrere Wochen<br />
in Nordnorwegen als Bergführer unterwegs ist, hat<br />
uns aber noch einen Tourentipp für unser Fotoshooting<br />
zurückgelassen – Storstolpan (974 direkt über dem Meer).<br />
Schlussendlich hat dieser eine Tag, die Eindrücke, die Bilder,<br />
das Licht, die Landschaft – für die vergangenen Tage<br />
mehr als entschädigt. Und am Gipfel dieses Berges fragt<br />
man sich dann, warum man so beeindruckt hier steht und<br />
die Szenerie einen so überwältigenden Eindruck hinterlässt,<br />
obwohl die Berge, die wir jeden Tag zu Hause erleben<br />
dürfen nicht minder schön sind. Vielleicht ist es die<br />
Verbindung mit dem Meer, bis an dessen Fuß man seine<br />
snowsport tirol 43
Bericht<br />
Lines ziehen kann, vielleicht auch die Tatsache, dass<br />
man um 22 Uhr noch perfektes Licht für’s Shooting<br />
hat, vielleicht auch die Weite und die Einsamkeit,<br />
die einen hier umgibt. Vielleicht ist es aber einfach<br />
die Ruhe, die man spürt, abseits von dem ganzen<br />
Trubel, dem wir tagtäglich ausgesetzt sind….<br />
Norwegen war die Reise wert, unabhängig vom<br />
schlechten Wetter, hat man das Gefühl hier wieder<br />
zurückkommen zu müssen. Ein wirklich guter Tag<br />
war genug, um beeindruckt zu sein.<br />
Wir kehrten mit einem kleinen Abstecher nach<br />
Riga – dort hat’s dann übrigens zwei Tage intensiv<br />
geschneit – wieder zurück. Gesucht, gewartet und<br />
schließlich gefunden - Colors of Troms.<br />
44 snowsport tirol
Partner<br />
Innovativer Software-Partner<br />
Seit mittlerweile 15 Jahren beschäftigt sich die Firma<br />
Waldhart Software mit der Entwicklung von IT-Lösungen.<br />
Besonders erfolgreich ist das Unternehmen im<br />
Bereich Skischulen: In dieser Marktnische ist es mit<br />
seinem umfangreichen Softwarepaket Weltmarktführer.<br />
Die WS-Skischulsoftware umfasst alles, was die<br />
moderne Skischule braucht:<br />
• ein komplettes Kassensystem für den Ticketdruck<br />
und die Rechnungslegung<br />
• die gesamte Verwaltung und Disposition der SkilehrerInnen<br />
mit Hilfe eines mächtigen Kalenders<br />
• die An- und Abmeldung der SkilehrerInnen bei<br />
der GKK sowie der tägliche Rapport und die<br />
Gehaltsabrechung<br />
• aussagekräftige Verkaufsberichte und Statistiken<br />
• SMS und e-Mail-Versand<br />
• Self-Check-In<br />
• Smartphone Zugriff auf die Datenbank<br />
• Onlineshop mit Vouchersystem<br />
Seit kurzem kann die Firma Waldhart mit einer<br />
bahnbrechenden Smartphone-Neuheit aufwarten, die<br />
die Organisation der MitarbeiterInnen einer Skischule<br />
ungemein erleichtert. Das 12-köpfige Team um<br />
Hannes Waldhart hat eine Web App entwickelt, die<br />
den MitarbeiterInnen erlaubt, in Echtzeit mit dem<br />
Handy auf den Kalender, die Kurse, die Verfügbarkeit<br />
und die wichtigsten Daten der Skischule und der<br />
Kunden zuzugreifen.<br />
Darüber hinaus bietet Waldhart Software auch einen<br />
Onlineshop für Skischulen und -verleih an. Dieser<br />
bietet sowohl für die Kunden als auch für die Skischulen<br />
selbst viele Vorteile. Von Seiten der Skischulen sind<br />
hier in erster Linie die bessere Planbarkeit und die Verbindlichkeit<br />
durch Vorauskassa, sowie die Steigerung<br />
der Liquidität bereits vor Saisonbeginn hervorzuheben.<br />
Der Umsatz der von Waldhart betriebenen Onlineshops<br />
belief sich in der Wintersaison 2011/2012 auf<br />
über 4 Mio. EUR!<br />
Um das Komplettpaket für Skischulen zu vervollständigen,<br />
gestaltet das WS Webdesign Team die passende<br />
Website für jede Skischule. Langjährige Erfahrung<br />
und höchstes Niveau bei Technik und Design garantieren<br />
Seiten, die Eindruck hinterlassen!<br />
snowsport tirol 45
Bericht<br />
Vom Weltenbummler zum<br />
Geschäftsführer einer der größten<br />
Bergbahn Gesellschaften<br />
Österreichs<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
Benny Pregenzer, <strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Fisser Bergbahnen GmbH<br />
Bereits als vierjähriger Junge stand Benny Pregenzer auf den Skiern und sehr früh wurde ihm klar,<br />
dass das seine große Leidenschaft ist. Im Jahr 1984 machte er die Landeslehrerprüfung und war<br />
von diesem Zeitpunkt an nicht mehr von der Piste wegzudenken. In einem spannenden Interview<br />
durften wir mit ihm sein Leben als Skilehrer nochmals revuepassieren lassen, er berichtete von<br />
seinen Erfahrungen als Skilehrer und Skischulleiter, seinen Erfahrungen im Ausland und über seine<br />
Sicht hinsichtlich der touristischen Bedeutung des Skischulwesens.<br />
Benny, bevor du als Skischulleiter der Skischule Fiss-Ladis tätig<br />
warst, hast du einige Erfahrungen in Australien gesammelt. Wie<br />
bist du damals nach Australien gekommen, wie hast du das dortige<br />
Skischulwesen erlebt, inwiefern war die Akzeptanz der Australier<br />
der Österreichischen Ausbildung gegenüber?<br />
Ich war zu der Zeit in der Ausbildung zum staatlichen Skilehrer<br />
und hatte den Drang nach etwas Neuem, neue Länder,<br />
neue Kulturen. Mein damaliger Ausbildner der staatlichen<br />
Skilehrerausbildung, Romagna Paul, war zu diesem Zeitpunkt<br />
Skischulleiter der Skischule in Mount Buller und auf der Suche<br />
nach begeisterten Skilehrern mit der entsprechenden Ausbildung.<br />
Durch die Mithilfe von Neier Mathias, dem damaligen<br />
Skischulleiter der Skischule Ladis, erhielt ich die Chance, 1986<br />
meinen ersten Sommer in Australien zu verbringen und es sollte<br />
bei weitem nicht der letzte sein.<br />
Du warst in Australien ja nicht nur als Skilehrer tätig, sondern<br />
hast dir dort eine eigene Skischule aufgebaut. Welche Erfahrungen<br />
hast du dadurch gesammelt?<br />
Im Jahr 1993 war am Mount Buller ein sehr schneearmer<br />
Winter und unser wichtigstes Event des Jahres, die Australian<br />
Interschools, standen vor der Tür und wir hatten nicht genug<br />
Schnee, um dieses wie geplant am Mount Buller abhalten zu<br />
können. So mussten wir mit diesem Event nach Falls Creek<br />
ausweichen.<br />
Unsere größte Herausforderung war die dortige fehlende Infrastruktur<br />
und das fehlende Know How in Falls Creek, welche<br />
für das Rennen erforderlich waren. So transportierten wir<br />
beides von Mount Buller nach Falls Creek. Uns ist es so gelungen,<br />
ein erfolgreiches Event zu veranstalten, mit dem man sich<br />
46 snowsport tirol
Bericht<br />
Benny Pregenzer<br />
einen hervorragenden Namen in Falls Creek gemacht hat. Im<br />
selben Jahr wurde dann die Stelle des dortigen Skischulleiters<br />
ausgeschrieben und ich habe mich unter anderem auf Anhalten<br />
von Herrn Hoppichler hin für diese Stelle beworben.<br />
Kurz zur Erklärung, in Australien ist die Ski- und Seilbahnwirtschaft<br />
anders geführt als in Österreich. In Australien stellen<br />
die Seilbahn, die Skischule und auch die Gastronomie ein Geschäftsfeld<br />
einer Gesamtunternehmung dar. So gibt es für jeden<br />
Bereich einen Geschäftsführer, welcher dem General Manager<br />
untergeordnet ist. Nach meiner Bewerbung bekam ich dann<br />
die Information, dass der Gerneral Manager nach Fiss kommt<br />
und nach zwei Stunden auf der Piste wurde dann der Vertrag<br />
unterschrieben. Dass ein Österreicher in Falls Creek nachfolgend<br />
einem Australier und zudem noch aus Mount Buller zum<br />
Skischulleiter wurde, sorgte vorerst für großes Aufsehen. Allerdings<br />
wurde von Anfang an eine gute Zusammenarbeit mit<br />
allen angestrebt und so konnte dieses Aufsehen schnell wieder<br />
beruhigt werden.<br />
Von diesem Zeitpunkt an hatte ich dann zwei Skischulen zu<br />
leiten, im Winter die Skischule Fiss und im österreichischen<br />
Sommer die Skischule in Falls Creek. Das hatte den großen<br />
Vorteil, dass das Vorantreiben von Innovationen deutlich<br />
schneller möglich war, da sich die Entwicklungszeit nicht mehr<br />
lediglich auf die österreichische Wintersaison beschränkte.<br />
Insbesondere im Bereich Kinder konnte unter anderem durch<br />
die Mitarbeit von unserer Eva Stark, sowohl in der australischen<br />
als auch in der Fisser Skischule einiges vorangetrieben werden.<br />
Im Unterschied zum damaligen österreichischen Skilehrwesen<br />
war insbesondere der Bereich Kinder in Australien schon sehr<br />
weit entwickelt. Es gab spezielle Kinderprogramme und eigene<br />
Kids Center und Kindergärten in den Skischulen. In Österreich<br />
fand man zu dieser Zeit erst erste Ansätze von ähnlichen<br />
Einrichtungen. Zu diesem Zeitpunkt waren uns die Australier<br />
in punkto Dienstleistungsorientierung einen großen Schritt<br />
voraus.<br />
Wie hast du die Australier selbst erlebt?<br />
Die Australier sind ein sehr angenehmes Volk, und ich habe<br />
mich immer sehr willkommen gefühlt. In meiner ersten Zeit<br />
als Skilehrer hat unser österreichischer Leistungsgeist dazu<br />
beigetragen, dass sich mit der Zeit zwischen den österreichischen<br />
und den australischen SkilehrerInnen ein gewisses<br />
Konkurrenzdenken entwickelt hat. Es gab immer mehr Gäste,<br />
die speziell eine(n) österreichische(n) Skilehrer(in) buchten, was<br />
bei den australischen KollegenInnen verständlicherweise auf<br />
keine große Begeisterung stieß. Im Bewußtsein, dass wir Gäste<br />
in Australien sind, haben wir dieses Problem rasch behoben, in<br />
dem wir gemeinsam mit unseren australischen Kollegen/innen<br />
snowsport tirol 47
Bericht<br />
trainiert und uns gegenseitig gepusht haben. Damit ist es uns<br />
gelungen, uns näher zu kommen und zu einem eingespielten<br />
Team zu werden.<br />
Benny, nach 19 Jahren als Skischulleiter der Skischule Fiss, hast du<br />
quasi die Seiten gewechselt und bist seit 2011 bei den Bergbahnen<br />
Fiss-Ladis als Geschäftsführer tätig. Was war ausschlaggebend für<br />
diesen Entschluss?<br />
Nach dieser spannenden Zeit als Skischulleiter hatte ich den<br />
Drang nach etwas Neuem, nach einer neuen Herausforderung.<br />
Nach 19 Jahren als Skischulleiter wird mit der Zeit einiges zur<br />
Routine. Ich war bereits während meiner Tätigkeit als Skischulleiter<br />
im Aufsichtsrat der Bergbahnen Fiss-Ladis und wurde immer<br />
wieder eingeladen, bei verschiedenen Projekten der Bergbahnen<br />
mitzuarbeiten. Auch in Australien hatte ich aufgrund<br />
des dortigen Systems bereits Einblicke in die Seilbahnwirtschaft<br />
erhalten und konnte im Top Management mitarbeiten. Weiters<br />
wusste ich, dass die Skischule in gute Hände übergeben wird,<br />
was mir den Entschluss zusätzlich erleichterte.<br />
Als einer der wenigen der beide Seiten, die der Skischule und die<br />
der Seilbahnen kennt, wo siehst du die Stärken und Schwächen im<br />
Skischulwesen'?<br />
Man muss klar festhalten - die SchneesportlehrerInnen sind<br />
neben den BergbahnmitarbeiterInnen und den MitarbeiterInnen<br />
der Bergastronomie die Keyplayer, die das Erlebnis am<br />
Berg gestalten. In Serfaus-Fiss-Ladis nehmen rund 25% der<br />
Gäste die Dienstleistungen einer Skischule in Anspruch. Den<br />
Schneesport-lehrerInnen bietet sich dabei durch die intensive<br />
Betreuung die große Chance, den Gästen ein unvergessliches<br />
Urlaubserlebnis zu vermitteln. Dies nicht nur durch einen<br />
fachlich ausgezeichneten und kundengerechten Skiunterricht,<br />
sondern auch als persönlicher Vermittler unserer Naturschönheit,<br />
unserer Kultur und der unzähligen Sehenswürdigkeiten,<br />
die unser Land zu bieten hat. An diesen 25% der Skischulgäste<br />
hängen weitere 25% der Gäste, welche indirekt in Kontakt mit<br />
der Skischule stehen, da ihre Kinder, Verwandten, Freunde die<br />
Dienstleistungen der Skischule in Anspruch nehmen.<br />
Während der Betreuungszeit in der Skischule entsteht ein<br />
sehr enger Kontakt zwischen dem Gast und dem Skilehrer/der<br />
Skilehrerin. Dabei gibt es von den Gästen immer wieder Anregungen,<br />
welche über die SkilehrerInnen an die Entscheidungsträger<br />
kommuniziert werden. So ist auch unsere Philosophie<br />
der Skischule entstanden: „Wir möchten die beste Skischule für<br />
unsere Gäste, unsere MitarbeiterInnen und Partnerbetriebe im<br />
Ort sein."<br />
Wie sieht für dich die optimale Kooperation zwischen Seilbahnen<br />
und Skischulen aus?<br />
Ohne einer harmonierenden Kooperation zwischen Skischule<br />
und Seilbahnen und nicht zu vergessen mit sämtlichen Unternehmen<br />
im Ort, egal ob Gastronomie, Hotellerie, Sportgeschäfte<br />
etc. und auch die regionale Zusammenarbeit mit<br />
Serfaus und Ladis, wäre vieles nicht möglich. Events wie der<br />
„Night Flow“, die Errichtung und Erstausstattung des Kinderlands,<br />
die Inszenierung am Berg, die Schulskikurse und<br />
Nachwuchsförderung sowie die Betreuung von Journalisten<br />
bei diversen Events wurde erst durch die Zusammenarbeit aller<br />
möglich und führte schlussendlich zum Erfolg.<br />
Wie sieht für dich die optimale Win-Win Lösung für Seilbahn und<br />
Skischule aus?<br />
Als Basis für eine Win-Win Situation dient eine gute und offene<br />
Kommunikation. Man darf nicht vergessen, dass es sich dabei<br />
um getrennte Unternehmen handelt und trotzdem sollten sich<br />
alle ständig vor Augen führen, dass es schlussendlich der gleiche<br />
Gast ist, den man begeistern möchte und dies ist nur durch ein<br />
Ziehen am gleichen Strang möglich. Gemeinsam neue Ideen<br />
zu entwickeln und zu fördern, Trends zu erkennen und diese<br />
gemeinsam voranzutreiben stellt sicher, den Gast auch morgen<br />
noch begeistern zu können.<br />
Nur durch eine gemeinsame Kooperation ist es möglich, das<br />
Skifahren und alle anderweitigen Formen des Schneesports<br />
weiterhin populär zu halten. Schulskikurse und ähnliches sind<br />
nur durch eine Zusammenarbeit realisierbar und tragen bei den<br />
Kleinsten zur Begeisterung bei und übermittelt wieder Freude<br />
an der Bewegung in der freien Natur und im Schnee und vor<br />
allem am Skifahren selbst.<br />
Zusammenfassend kann ich nur hervorstreichen, dass eine<br />
emotionale Bindung des Gastes zur Destination nur durch eine<br />
hervorragende Arbeit jedes einzelnen Dienstleisters und auch<br />
durch das harmonische Zusammenwirken der verschiedenen<br />
Gremien und Betriebe der Region erreicht werden kann.<br />
48 snowsport tirol
www.hervis.at<br />
HERVIS SPORTS TIROL BEDANKT SICH BEIM TIROLER SKILEHRERVERBAND, INSBESONDERE BEI ALLEN SCHNEE-<br />
SPORTLEHRER UND SCHNEESPORTLEHRERINNEN FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT IN DER SAISON 2011/2012.<br />
Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Saison 2012/2013.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Christoph Pfohl, Hervis Sports <strong>Tirol</strong><br />
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vom letztgültigen Verkaufspreis, gültig bis 31.07.2012<br />
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Bericht<br />
Wer aufhört besser zu werden,<br />
hat aufgehört gut zu sein!<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
con.os tourismus consulting gmbh<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong><br />
Mit einem speziell für Skischulen entwickelten<br />
Angebotsanalyse- und -verbesserungs-Instrument<br />
können Skischulen zukünftig nicht nur ihr Produkt<br />
sondern letztlich auch ihre Wirtschaftlichkeit optimieren.<br />
Skischulen als verantwortungsvoller Kern-Leistungsträger<br />
in Regionen<br />
Die touristische Bedeutung von Skischulen und Schneesportlehrern<br />
ist der Tourismusbranche zwar nicht immer eindeutig<br />
bewusst, zweifellos ist sie aber von enormem Stellenwert.<br />
Betrachtet man die touristische Dienstleistungskette, die ein<br />
Gast während seines Winterurlaubs durchläuft, so stehen<br />
Schneesportlehrer auf Grund des mehrstündigen täglichen<br />
Unterrichts von allen Destinations-Mitarbeitern am längsten<br />
und intensivsten mit dem Gast in Kontakt. Andere Branchen<br />
wenden enorme finanzielle und personelle Ressourcen auf, um<br />
eine vergleichbare persönliche Kontakt- und Informationssituation<br />
mit dem Gast zu erzeugen.<br />
Damit schlummert in den Skilehrern enormes Wissen und<br />
umfassende Information, ob und wo eine Wintersportdestination<br />
ihr Angebot professionell weiterentwickeln könnte. Dieses<br />
Potenzial an Know-How zur Qualitäts- und Leistungsverbesserung<br />
des eigenen Unternehmens, aber auch der Partner<br />
einer Urlaubs-Destination, wird im österreichischen Tourismus<br />
allerdings bislang noch kaum genutzt.<br />
Auf der anderen Seite wird im österreichischen Tourismus<br />
zunehmend die Qualität und Professionalität der Dienstleistungen<br />
im Tourismus zum wichtigsten Alleinstellungs- und<br />
Unterscheidungsmerkmal von Unternehmen und Regionen.<br />
Nicht umsonst sind daher in den erfolgreichsten Tourismusregionen<br />
der Alpen die Skischulen und ihr professionelles und<br />
engagiertes Mitarbeiterteam ein existenzieller Bestandteil für<br />
den Erfolg.<br />
Stammgästeanteil als Erfolgs-Indikator<br />
Zufriedenheit und Begeisterung mit dem Angebot und den<br />
Mitarbeitern einer Skischule ist für die Winter-Urlauber die<br />
zentrale Grundlage für einen Wiederbesuch im nächsten Jahr.<br />
Und gerade hier liegt ein zentraler Erfolgs-Unterschied – denn<br />
die besten Skischulen und Tourismusregionen der Alpen weisen<br />
immer auch einen überdurchschnittlichen Stammgäste-Anteil<br />
auf, der durchaus bei 60 – 75 % der Gesamt-Kunden liegt.<br />
Zufriedene und begeisterte Gäste sind damit nicht nur eine<br />
zentrale Auslastungsgrundlage, sondern letztlich auch wirtschaftliche<br />
Erfolgsbasis. Die Qualität und Professionalität des<br />
Angebots und der Mitarbeiter sicher zu stellen und zukunftsorientiert<br />
weiter zu entwickeln, ist daher zweifellos eine zentrale<br />
Management-Aufgabe der Skischulverantwortlichen. Diese<br />
Verantwortung tragen sie nicht nur gegenüber ihrem eigenen<br />
Unternehmen, sondern auch für die ganze Region. Das Qualitätssiegel<br />
„Quality Award“ des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes ist<br />
hierfür ein klares Signal in Richtung der Gäste um diesen das<br />
Engagement in Richtung Top-Angebot deutlich mzu machen.<br />
Laufende Qualitätsverbesserung in der Skischule –<br />
aber wie?<br />
Um den Skischulen ergänzend dazu ein Werkzeug zur laufenden<br />
Qualitätsanalyse und -verbesserung zur Verfügung stellen<br />
zu können, wurde - in Ergänzung zum Quality Award des<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes - von den erfahrenen Experten der<br />
con.os tourismus.consulting gmbh ein einfaches, kostengünstiges<br />
und zugleich sehr wirkungsvolles Instrument entwickelt.<br />
Die Projektleiter der con.os tourismus.consulting gmbh - Mag.<br />
Arnold Oberacher und Marcus Linford, MA – sind selbst<br />
ausgebildete und langjährige Skisportlehrer und haben ein<br />
speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse von Skischulen<br />
zugeschnittenes Qualitäts-, Analyse- und Verbesserungs-Modell<br />
entwickelt.<br />
Im Rahmen von „Mystery-Expert-Checks“ führt nicht ein (wie<br />
sonst oft üblich) beliebiger Kunde einen Angebotstest durch,<br />
bei dem er meist nur einen Skilehrer beurteilen kann. Vielmehr<br />
wird ein erfahrener, ausgebildeter Schneesportlehrer einen oder<br />
mehrere Tage lang die Abläufe und Prozesse in der Skischule<br />
aus den Augen eines Gastes anonym beobachten, beurteilen<br />
und daraus konkrete Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge<br />
für das jeweilige Skischulunternehmen ableiten. Die<br />
Analyse und Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen be-<br />
50 snowsport tirol
Bericht<br />
ginnt bei der Qualität der Werbe- und Informationsmaterialien<br />
der Skischule (Homepage, Drucksorten, etc.) und reicht über<br />
die Beurteilung der Professionalität und Effi zienz von Einteilungsprozedere<br />
bzw. Skischulabläufen bis hin zu Beobachtungen<br />
der Schneesportlehrer sowohl bei Übungs- und Vermittlungstechniken<br />
als auch im Verhalten und der allgemeine<br />
Informationsqualität gegenüber dem Gast. Selbstverständlich<br />
können seitens der Skisschulleitung im Vorfeld der Qualitäts-<br />
Analyse gemeinsam mit der con.os tourismus.consulting gmbh<br />
besondere Beobachtungs-Schwerpunkte, Testthemen (z.B.<br />
Einteilungstag, Renntag, etc.) oder inhaltliche und räumliche<br />
Schwerpunkte (z.B. Übungsgelände, Kindergastronomie, Fun<br />
& Snowboardkurse, etc.) definiert werden.<br />
„Zwei Fliegen auf einen Streich“<br />
Vom „Mystery-Expert“ werden die entdeckten und aufgezeigten<br />
Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten abschließend in<br />
einem übersichtlichen Ideen-, Maßnahmen- und Verbesserungsprogramm<br />
zusammengefasst. Damit werden dem Führungsteam<br />
der Skischule nicht nur von externer Seite die Augen<br />
für mögliche Schwachstellen und Kritikpunkte aus Sicht des<br />
Gastes geöffnet, sondern erhält zugleich auch konkrete Vorschläge<br />
und Maßnahmenempfehlungen von Seiten langjährig<br />
erfahrener touristischer Branchenexperten, welche meist noch<br />
in der selben Saison umgesetzt werden können.<br />
Der <strong>Tirol</strong>er Skischulbranche steht damit ein wirkungsvolles<br />
Instrument zur laufenden Qualitätsverbesserung und -optimierung<br />
zur Verfügung. Es soll letztlich den Skischulverantwortlichen<br />
dabei helfen, das Unternehmen langfristig und zukunftsorientiert<br />
auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Gäste von<br />
morgen hin auszurichten. Nur mit einem aktiven und systematischen<br />
Engagement in Richtung Sicherung und Steigerung<br />
der Zufriedenheit und Begeisterung der Skischulgäste wird<br />
das Fundament für die unternehmerische Zukunftssicherung<br />
gelegt.<br />
Letztlich sind es nämlich die zufriedenen und begeisterten<br />
Gäste, die die wirtschaftliche Grundauslastung einer Skischule<br />
auch für die Folgejahre garantieren und die zugleich dazu führen,<br />
dass sich eine positive Entwicklung des eigenen Skigebiets<br />
und eine klare Unterscheidung gegenüber Mitbewerbergebieten<br />
erfolgreich entwickeln kann.<br />
con.os tourismus.consulting gmbh<br />
Mag. Arnold Oberacher<br />
Hietzinger Hauptstraße 45<br />
A-1130 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 3060606<br />
Fax: +43 (0)1 3060606-10<br />
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snowsport tirol 51
Wissen/Recht<br />
Zwangsvollstreckung<br />
bei Schneesportlehrer/Innen<br />
TEXT<br />
Mag. Matthäus Spiss<br />
Im täglichen Leben gehen wir unzählige vertragliche Verpflichtungen ein, welche wir zu<br />
erfüllen haben. So muss jeder zB. Miete, für eigene Kinder Unterhalt, oder einen neu erworbenen<br />
Fernseher bezahlen. Ebenso muss man auch versprochene Leistungen, wie zB. eine<br />
vereinbarte Schitour mit einem Gast, einhalten. In Notsituationen kann es aber vorkommen,<br />
dass Einzelne ihre Schulden bei verschiedenen Gläubigern (zB. Kindern wegen deren Unterhalt,<br />
Vermieter, Elektrofachgeschäft) nicht mehr bezahlen können, oder die versprochene<br />
Leistung nicht erfüllen können. Damit die GläubigerInnen zu ihren Ansprüchen kommen,<br />
werden in diesen Fällen oft zuerst Gerichtsprozesse geführt und anschließend, wenn die/<br />
der Verpflichtete immer noch nicht zahlt oder die versprochene Leistung erfüllt, wird eine so<br />
genannte Zwangsvollstreckung vorgenommen.<br />
In diesem Beitrag wird erklärt, wie die Zwangsvollstreckung<br />
– auch Exekution - in Österreich funktioniert und wie sie die<br />
jeweiligen Schneesportlehrer/Innen treffen kann. Dabei wird –<br />
aus praktischen Gründen - insbesondere auf die Lohnexekution<br />
bei angestellten Schneesportlehrer/Innen eingegangen.<br />
Eine Zwangsvollstreckung oder Exekution ist nach österreichischem<br />
Recht ein Verfahren welches Gläubigern zu ihren<br />
gerichtlich bestimmten Ansprüchen über Geld, oder sonstige<br />
Leistungen wie zB. Räumung einer Mietwohnung oder einer<br />
besonderen Schitour, verhilft. Sie ist in der Exekutionsordnung,<br />
kurz EO, geregelt.<br />
Damit ein Zwangsvollstreckungsverfahren/Exekutionsverfahren<br />
eingeleitet werden kann, muss ein dafür zuständiges<br />
Gericht über eine fällige (zu zahlende oder zu leistende) Schuld<br />
in einem Prozess entschieden haben, bzw. müssen Schuldner<br />
und Gläubiger sich über diese Schuld gerichtlich verglichen<br />
haben. Mit der gerichtlichen Entscheidung besitzt die/der GläubigerIn<br />
einen so genannten Exekutionstitel, mit welchem sie/er<br />
ein Zwangsvollstreckungsverfahren/Exekutionsverfahren beim<br />
zuständigen Bezirksgericht (meist das Gericht, in dessen Sprengel<br />
sich die zu pfändende Sache befindet) per Antrag einleiten<br />
kann. Dieses Verfahren wird die/der GläubigerIn immer dann<br />
beantragen, wenn sie/er eine gerichtliche Entscheidung zu ihren/seinen<br />
Gunsten in Händen hält, und der Verpflichtete dennoch<br />
nicht bezahlt oder leistet. Wird diesem Antrag wiederum<br />
gerichtlich stattgegeben, so vollzieht das zuständige Gericht für<br />
die/den GläubigerIn die Zwangsvollstreckung und holt somit<br />
die Schuld beim Schuldner ein. Die Schuld wird im Grunde<br />
über vier Schritte eingeholt, wobei sich diese je nach Anspruch<br />
der/des GläubigersIn (auf Geld oder Sachen) unterscheiden:<br />
• zuerst entscheidet das zuständige Gericht, ob die von der/<br />
vom GläubigerIn beantragte Exekution rechtmäßig ist<br />
• dann wird die zu verwertende Sache oder das zu verwertende<br />
Geld gepfändet<br />
• anschließend wird die zu verwertende Sache (zB. Fernseher,<br />
Grundstück, PKW) versteigert und schließlich<br />
• wird das durch die Versteigerung gewonnene Geld, oder das<br />
schon zuvor bestehende Vermögen, der/dem GläubigerIn in<br />
der Höhe ihres/seines Anspruchs übergeben.<br />
52 snowsport tirol
Wissen/Recht<br />
Besteht der Anspruch der/des GläubigersIn in einer Leistung,<br />
zB. Schitour, so wird die/der SchuldnerIn zuerst aufgefordert<br />
die Leistung zu erfüllen. Kommt dieser der Aufforderung nicht<br />
nach, so wird sie/er über Geldstrafen – so genannte Beugestrafen<br />
– zu der versprochenen Handlung gezwungen.<br />
Die beschriebene Vorgangsweise der Zwangsvollstreckung<br />
hängt von der jeweiligen Art der Exekution ab und ist gesetzlich<br />
streng geregelt. Es gibt drei Hauptgruppen von Exekutionsarten:<br />
die Liegenschaftsexekution (§§ 87 ff EO), die Exekution<br />
in das bewegliche Vermögen nach den §§ 249 ff EO (mit der zB<br />
Autos, wertvolle Gegenstände, Besteck, oder auch Geld gemeint<br />
sind) und die Naturalexekution nach den §§ 346 ff EO. Damit<br />
ist eine Handlung der/des Verpflichteten oder SchuldnersIn<br />
gemeint, wie zB das Herstellen einer Holzschnitzerei, oder die<br />
Räumung einer Mietwohnung - also Handlungen, welche nur<br />
von einer besonders dafür geeigneten Person vorgenommen<br />
werden können.<br />
Im Folgenden wird auf die Geldexekution (§§ 290 bis 324<br />
EO) näher eingegangen, dabei wird aus praktischen Gründen<br />
vor allem die so genannte Lohnexekution behandelt. Grundsätzlich<br />
können Zwangsvollstreckungsmaßnahmen über Geld<br />
nur erfolgen, wenn das Geld zum Zeitpunkt der Exekution<br />
im Eigentum des/der Verpflichteten/SchuldnersIn steht. Hat<br />
diese/dieser kein Vermögen, kann oft nur auf ihr/sein Gehalt<br />
oder Lohn - als einziges Geld - zurückgegriffen werden. Dieses<br />
bekommt man aber meist monatlich. Somit müsste eine/ein<br />
GläubigerIn immer monatlich, nach Überweisung des Lohns<br />
an den Verpflichteten, einen Exekutionsantrag bei Gericht<br />
stellen. Da dies äußerst unpraktisch wäre, ist die Pfändung von<br />
Löhnen und diesen ähnliche Zahlungen anders geregelt. Es<br />
kann der monatliche Lohn eines/einer Schneesportlehrers/In<br />
im Vorhinein gepfändet werden und dann – ohne dass der/die<br />
Schneesportlehrer/In auf den Lohn Zugriff hat - an den oder<br />
die Gläubiger überwiesen werden (§ 294 EO). Dabei wird der<br />
Lohn beim so genannten Drittschuldner (meist Arbeitgeber)<br />
dadurch gepfändet, dass diesem angeordnet wird, dass er den<br />
Lohn des Arbeitnehmers - für bestimmte Zeit - nur an den oder<br />
die Gläubiger überweisen darf. Gleichzeitig ist es dem Schuldner<br />
verboten über seinen Lohn frei zu verfügen. Mit der Zustellung<br />
der Pfändung wird der Drittschuldner beauftragt dem<br />
Gericht zu beantworten, wie hoch der Lohn des Verpflichteten<br />
wirklich ist und ob der Verpflichtete auch tatsächlich Anspruch<br />
auf den Lohn hat, und ob noch andere Personen die Pfändung<br />
des Lohns beantragt haben (§ 301 EO). Denn grundsätzlich<br />
gilt, dass immer derjenige zuerst bedient wird, der zuerst sein<br />
Pfandrecht bei Gericht angemeldet hat.<br />
Die Begleichung der Schuld der/des Verpflichteten erfolgt<br />
über die Verwertung des Pfandrechts, durch Überweisung des<br />
Lohns durch den Arbeitgeber an den/die Gläubiger (§§ 303 ff<br />
EO); diese Überweisung können auch LohnverrechnerInnen<br />
vornehmen.<br />
Diese Pfändbarkeit und direkte Überweisung ist aber gesetzlich<br />
beschränkt (§ 293 EO). Dies bedeutet, dass der/dem SchuldnerIn<br />
nicht ihr/sein gesamtes Gehalt gepfändet werden darf,<br />
sondern nur bis zu einem bestimmten Betrag, um ihr/sein<br />
Überleben und das der zugehörigen Familien zu sichern. Diesen<br />
Betrag nennt man den unpfändbaren Freibetrag oder auch<br />
Existenzminimum. Dieser setzt sich aus Grundbeträgen, wie<br />
für Unterhalt, oder das eigene Auskommen zusammen. In diese<br />
Berechnung mit einzubeziehen sind Forderungen, welche überhaupt<br />
nicht gepfändet werden dürfen – wie zB. Mietzinsbeihilfe<br />
– und solche, welche nur bis zum Existenzminimum gepfändet<br />
werden dürfen – zB. Löhne. Die Höhe des unpfändbaren Freibetrags<br />
ist von der Anzahl unterhaltspflichtiger Personen (zB.<br />
Kinder) und vom Einkommen der/des jeweiligen Schneesportlehrers/In<br />
abhängig.<br />
Auch über SchneesportlehrerInnen, welche nicht österreichische<br />
StaatsbürgerInnen - also rechtlich gesehen Ausländer - sind,<br />
kann grundsätzlich eine Zwangsvollstreckung verhängt werden<br />
(Oberster Gerichtshof in SZ 69/286 = JBl 1998, 382). Hierbei<br />
besteht aber das Problem, dass der ausländische Staat das<br />
Verfahren der Zwangsvollstreckung aus Österreich anerkennen<br />
muss, um die Exekution auch tatsächlich durchsetzten zu können<br />
und ist somit einzelfallabhängig.<br />
Nach der Erläuterung der rechtlichen Grundlagen für Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />
sind noch zwei wesentliche Punkte<br />
snowsport tirol 53
Wissen/Recht<br />
in einem Exekutionsverfahren zu klären: was hat die/der<br />
SchuldnerIn zu tun, wenn über sie/ihn Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />
verhängt werden, und kann man sich gegen solche<br />
Maßnahmen wehren?<br />
Grundsätzlich ist anzumerken, dass Zwangsvollstreckungsmaßnahmen<br />
– wenn sie zu Recht bestehen (und nur dann) – einfach<br />
Folge zu leisten ist. Was für die/den einzelnen SchuldnerIn<br />
zu tun ist, ist in einem Brief vom zuständigen Gericht an die/<br />
den SchuldnerIn aufgelistet. In diesem Brief ist auch aufgelistet,<br />
warum Zwangsvollstreckungsmaßnahmen verhängt wurden.<br />
Es ist deshalb ratsam dem gerichtlichen Auftrag zu folgen, da<br />
grundsätzlich die/der Verpflichtete die Kosten des Exekutionsverfahrens<br />
im Nachhinein bezahlen muss. Wird somit zB.<br />
dem ersten gerichtlichen Auftrag nicht Folge geleistet, und ein<br />
Gerichtsvollzieher eingeschaltet – welcher die Schuld einholen<br />
muss und darf – muss auch dieser zusätzlich von der/vom<br />
SchulderIn bezahlt werden.<br />
Wie kann sich aber eine/r SchneesportlehrerIn gegen eine<br />
Zwangsvollstreckungsmaßnahme wehren, welche zu Unrecht<br />
besteht (zB. durch Namensverwechslung) oder bereits bezahlt<br />
wurde? Grundsätzlich ist zu raten beim zuständigen Gericht<br />
vorzusprechen, oder einen Anwalt einzuschalten. Für das Vorsprechen<br />
bei Gericht eignen sich am besten die so genannten<br />
Amtstage, an denen das Gericht kostenfreie Rechtsauskünfte<br />
erteilt (Dienstag-Vormittag, für genauere Auskünfte empfiehlt<br />
es sich beim zuständigen Gericht anzurufen). Auch bei Anwälten<br />
gibt es kostenfreie erste Gespräche (in welchen aber meist<br />
nicht das gesamte Problem gelöst werden kann), die so genannte<br />
erste anwaltliche Auskunft. Diese wird von der Rechtsanwaltskammer<br />
Dienstag-Nachmittag ab 13.30 in der Meraner<br />
Straße 3/III in 6020 Innsbruck angeboten. Es ist aber immer<br />
ratsam sich rechtlichen Beistand bei der Bekämpfung von<br />
Zwangsvollstreckungsverfahren zu holen, da es viele rechtliche<br />
Möglichkeiten gibt sich zu wehren; welche aber im Einzelfall<br />
zielführend ist hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtig ist,<br />
dass Schritte gegen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen während<br />
der im Brief des Gerichts angegebenen Frist eingeleitet werden,<br />
da ansonsten im schlimmsten Fall nichts mehr gegen diese<br />
getan werden kann!<br />
QUELLEN<br />
Rechberger/Oberhammer, Exekutionsrecht5, facultas.<br />
wuv; Angst (Hrsg.), Exekutionsordnung Kommentar,<br />
Manz; Gesetzestexte; www.ris.bka.gv.at<br />
Mag. Dietmar Spiss<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />
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Mag. Matthäus Spiss<br />
Steuerberater / Berufsanwärter<br />
Die/der GläubigerIn hat somit zusammengefasst Möglichkeiten<br />
eine fällige Schuld über staatlichen Zwang einzutreiben; und<br />
gleichzeitig gibt es Möglichkeiten sich gegen solche Zwangsmaßnahmen<br />
zu wehren. Der Zwang beschränkt sich aber<br />
auf humane Mittel, denn es ist nicht mehr wie im Mittelalter<br />
erlaubt Schuldner einzusperren und sie dadurch zum Bezahlen<br />
ihrer Schuld zu zwingen.<br />
54 snowsport tirol
Wissen/Recht<br />
Verwaltungsstraftatbestände<br />
nach dem<br />
<strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz<br />
TEXT<br />
Dr. Georg Huber, LL.M., Rechtsanwalt<br />
Mag. (FH) Michael Huetz<br />
In den letzten beiden Ausgaben dieses Magazins wurde die zivilrechtliche und die<br />
strafrechtliche Verantwortung von Schilehrern und Schischulleitern erläutert. Im<br />
folgenden Beitrag geht es um Verstöße gegen verwaltungsrechtliche Pflichten und<br />
deren Folgen.<br />
1. Allgemeines zum Verwaltungsstrafrecht<br />
Verwaltungsstrafen werden nicht von einem Strafgericht,<br />
sondern von einer Verwaltungsbehörde (Landeshauptmann,<br />
Landesregierung, Bezirkshauptmannschaft, Stadtmagistrat,<br />
Bürgermeister usw.) verhängt. Zu den klassischen Verwaltungsübertretungen<br />
zählen Geschwindigkeitsübertretungen und<br />
Falschparken. Verwaltungsstrafen werden damit – anders als<br />
Strafen durch ein Strafgericht – bereits bei verhältnismäßig geringfügigen<br />
Taten verhängt. Ein und dieselbe Handlung kann<br />
dabei von einer Verwaltungsbehörde und einem Strafgericht<br />
geahndet werden.<br />
Das <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz legt Schischulinhabern und Lehrkräften<br />
konkrete (Verhaltens-)Pflichten auf. Wird gegen diese<br />
Pflichten verstoßen, ist von der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft<br />
bzw. vom Stadtmagistrat Innsbruck eine Verwaltungsstrafe<br />
zu verhängen. 1 ) Welche Verstöße konkret unter Strafe<br />
stehen, bestimmt § 57 <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz. Im Folgenden<br />
werden die wesentlichen Straftatbestände näher beschrieben.<br />
Die Höhe der Strafe kann bis zu EUR 3.000,- betragen.<br />
2. Erteilung von Schiunterricht ohne Berechtigung<br />
Erwerbsmäßiger Schiunterricht darf nur im Rahmen einer<br />
Schischule erteilt werden. Erteilt eine Person außerhalb einer<br />
Schischule erwerbsmäßig Schiunterricht, begeht diese Person<br />
eine Verwaltungsübertretung und ist zu bestrafen.<br />
Gleiches gilt, wenn eine Person eine Schischule betreibt, ohne<br />
dass ihr dafür die Bewilligung erteilt wurde oder wenn die Bezeichnung<br />
Schischule oder <strong>Tirol</strong>er Schischule ohne Bewilligung<br />
geführt wird.<br />
Strafbar ist dabei bereits das Anbieten von erwerbsmäßigem<br />
Schiunterricht, etwa im Internet durch eine eigene Homepage,<br />
im Radio, durch Zeitungsannoncen oder durch persönliches<br />
Anwerben von Gästen vor Ort.<br />
Nicht jede Erteilung von Schiunterricht außerhalb einer<br />
Schischule ist strafbar. Lediglich die erwerbsmäßige Erteilung<br />
des Schiunterrichts ist strafbar. Der Schiunterricht erfolgt<br />
erwerbsmäßig, wenn der Schilehrer ein Entgelt erhält oder<br />
einen sonstigen wirtschaftlichen Vorteil daraus zieht (zB eine<br />
Urlaubseinladung).<br />
56 snowsport tirol
Wissen/Recht<br />
3. Verstoß gegen Pflichten im Rahmen des Ausflugsverkehrs<br />
Im Rahmen des sogenannten Ausflugsverkehrs (Gäste bringen<br />
ihren eigenen Schilehrer mit) dürfen ausländische Schilehrer<br />
und Schischulen vorübergehend Schiunterricht in <strong>Tirol</strong> erteilen.<br />
Das ist allerdings nicht ohne weiteres zulässig. Vielmehr<br />
müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Der <strong>Tirol</strong>er<br />
Schilehrerverband ist über die beabsichtigte Erteilung des Schiunterrichts<br />
drei Wochen im Vorhinein zu informieren. Nachzuweisen<br />
ist etwa, dass die unterrichtenden Personen vergleichbare<br />
fachliche Fähigkeiten besitzen, wie die bei inländischen<br />
Schischulen tätigen Schilehrer.<br />
Diesbezüglich ist der Meldung ein Nachweis der ausländischen<br />
Behörde bzw. ausländischen Berufsverbandes anzuschließen,<br />
wonach die ausländische Schischule oder der ausländische<br />
(selbstständige) Schilehrer in ihrem bzw. seinem Herkunftsland<br />
rechtmäßig als Schischule oder Schilehrer niedergelassen ist.<br />
Nachzuweisen ist auch der Abschluss einer Haftpflichtversicherung<br />
mit einer Mindestversicherungssumme von € 6.000.000,-.<br />
Neben der Vorabmeldung des Ausflugsverkehrs besteht auch die<br />
Pflicht einer nachträglichen Meldung bis 31. Mai jeden Jahres.<br />
Dabei hat die ausländische Schischule bzw. der ausländische<br />
Schilehrer mitzuteilen, wo (welche Gemeinden) und wann<br />
Unterricht erteilt wurde. Bekannt zu geben ist auch die Anzahl<br />
der Gruppen und der Gäste innerhalb der Gruppen.<br />
Schischulen und Schilehrer, die im Rahmen des Ausflugsverkehrs<br />
tätig werden, dürfen ihre Gäste/Schischüler nicht in <strong>Tirol</strong><br />
aufnehmen.<br />
Bei einem Verstoß gegen diese Pflichten liegt eine Verwaltungsübertretung<br />
vor, die wiederum mit einer Verwaltungsstrafe zu<br />
ahnden ist. Erfolgt also etwa keine vorherige Anmeldung des<br />
Ausflugsverkehrs beim <strong>Tirol</strong>er Schilehrerverband, ist die Strafe<br />
zu verhängen.<br />
4. Verstoß gegen allgemeine Pflichten des Schischulinhabers<br />
Der Schischulinhaber hat die Schischule persönlich zu leiten.<br />
Ihn trifft auch eine persönliche Anwesenheitspflicht. Im<br />
Wesentlichen hat er die folgenden Aufgaben und Pflichten zu<br />
erfüllen:<br />
• Die Hauptpflicht des Schischulinhabers besteht darin, Gäste<br />
ordnungsgemäß zu unterrichten und für die Sicherheit<br />
der Gäste zu sorgen. Die Gäste sind deshalb zB je nach ihrem<br />
Können in Gruppen einzuteilen. Die Höchstzahl pro<br />
Gruppe beträgt 12 Personen, im Ausnahmefall kann diese<br />
Anzahl kurzfristig auf 15 erweitert werden. Bei Schitouren<br />
und Abfahrten im freien Schiraum gibt das Gesetz keine<br />
exakte Gruppengröße vor. Vielmehr ist die Gruppengröße<br />
an das Können der Gäste und die Schwierigkeit der Abfahrt<br />
anzupassen. Die limitierte Anzahl an Gruppenmitgliedern<br />
hat vor allem Sicherheitsaspekte. Daneben sind die<br />
Gäste über alpine Gefahren aufzuklären.<br />
• Der Schischulinhaber hat die Schilehrer und Kinderbetreuungspersonen<br />
zu beaufsichtigen.<br />
• Der Schischulinhaber darf Gäste nur in jenem Schischulgebiet<br />
aufnehmen, in dem sein Schischulbüro und der<br />
Sammelplatz der Schischule liegen. Bei der Einmannschischule<br />
hat der Schischulinhaber der Bezirkshauptmannschaft<br />
und dem <strong>Tirol</strong>er Schilehrerverband jeweils zwei<br />
Wochen im Vorhinein bekannt zu geben, in welchem<br />
Schigebiet er Schiunterricht erteilt.<br />
• Der Schischulinhaber ist verpflichtet, dem <strong>Tirol</strong>er Schilehrerverband<br />
die bei ihm beschäftigten Schilehrer und Kinderbetreuungspersonen<br />
zu melden (insbesondere Name,<br />
Adresse, Qualifi kation).<br />
• Der Schischulinhaber muss eine Haftpflichtversicherung<br />
snowsport tirol 57
Wissen/Recht<br />
abschließen. Die Mindestversicherungssumme wird durch<br />
eine Verordnung der Landesregierung festgelegt. Sie beträgt<br />
derzeit € 6.000.000,-.<br />
• Den Schischulinhaber trifft in der Zeit zwischen 15.<br />
Dezember und 20. März eine Betriebspflicht. Während<br />
dieses Zeitraums muss er seine Schischule offen halten und<br />
Schikurse anbieten. Eine Ausnahme besteht aber dann,<br />
wenn die Witterungsverhältnisse das nicht zulassen.<br />
• Schischulbüro und Sammelplatz sind mit dem Namen<br />
der Schischule zu kennzeichnen. Dafür darf nur der von<br />
der Behörde bewilligte Schischulname verwendet werden.<br />
„Fantasie-Schischulnamen“ sind nicht zulässig.<br />
Verstößt der Schischulinhaber gegen eine oder mehrere der<br />
aufgezählten Pflichten, begeht er eine Verwaltungsübertretung<br />
und ist mit einer Verwaltungsstrafe zu bestrafen.<br />
5. Beschäftigung nicht (ausreichend) ausgebildeter<br />
Schilehrer<br />
Für die Erteilung des Schiunterrichts dürfen nur Schilehrer<br />
eingesetzt werden, die zumindest die Ausbildung zum Schilehreranwärter<br />
erfolgreich absolviert haben. Zudem müssen<br />
Diplom- und Landesschilehrer alle fünf Jahre an einer Fortbildungsveranstaltung<br />
des Schilehrerverbandes teilnehmen.<br />
Schilehreranwärter müssen alle fünf Jahre eine schischulinterne<br />
Fortbildung absolvieren. Gleiches gilt im Übrigen für den<br />
Snowboard- und Langlaufunterricht, sowie beim Führen und<br />
Begleiten von Schitouren. Anwärter dürfen Unterricht jedoch<br />
nur auf den Pisten und nicht im freien Gelände oder auf Skirouten<br />
erteilen.<br />
Im Interesse der Sicherheit müssen Schilehrer und Kinderbetreuungspersonen<br />
auch über die erforderlichen Kenntnisse der<br />
deutschen Sprache verfügen.<br />
Beschäftigt der Schischulinhaber Personen, die diese Voraussetzungen<br />
nicht erfüllen, oder werden Personen für Tätigkeiten<br />
eingesetzt, die sie aufgrund ihrer Qualifi kation nicht erbringen<br />
dürfen (zB Landeslehrer für Schitouren) macht sich der Schischulinhaber<br />
strafbar.<br />
Daneben ist aber auch der Schilehrer selbst zu bestrafen, wenn<br />
er ohne entsprechende Ausbildung Unterricht erteilt.<br />
Strafbar macht sich auch, wer die Bezeichnung Landes- oder<br />
Diplomschilehrer führt, ohne die entsprechende Prüfung<br />
erfolgreich abgelegt zu haben. Gleiches gilt für das Tragen von<br />
Abzeichen. Diese dürfen nur bei erfolgreicher Absolvierung der<br />
Prüfung getragen werden.<br />
6. Verstoß gegen allgemeine Pflichten des<br />
Schilehrers<br />
Schilehrer treffen im Wesentlichen die folgenden Pflichten:<br />
• Schilehrer dürfen die körperliche Sicherheit ihrer Schischüler<br />
nicht gefährden (zB durch Befahren eines extrem<br />
eisigen und steilen Hanges mit einer Anfängergruppe). Es<br />
besteht zB die ausdrückliche Verpflichtung Erste-Hilfe-<br />
Material mitzuführen. Wird im Zuge einer Kontrolle<br />
festgestellt, dass ein Schilehrer kein Erste-Hilfe-Material<br />
mitführt, begeht dieser Schilehrer eine Verwaltungsübertretung.<br />
• Im Notfall ist der Schilehrer verpflichtet, Erste Hilfe zu<br />
leisten, ärztliche Hilfe herbeizuholen und für den Abtransport<br />
des/der Verletzten zu sorgen (bzw. wenn der Rettungsdienst<br />
nicht rechtzeitig tätig werden kann, den Abtransport<br />
selbst vorzunehmen). Die Pfl icht zur Erste-Hilfe-Leistung<br />
ergibt sich mitunter bereits aus dem Strafgesetzbuch (siehe<br />
dazu den Artikel aus dem letzten Magazin). Durch die<br />
Erwähnung im <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz soll die Bedeutung<br />
dieser Pflicht betont werden.<br />
7. Kontrollorgane<br />
Der Bezirkshauptmannschaft (bzw. dem Stadtmagistrat Innsbruck)<br />
und dem <strong>Tirol</strong>er Schilehrerverband obliegt die Kontrolle<br />
über die Einhaltung der Pflichten. Zur Ausübung der Kontrolle<br />
durch den <strong>Tirol</strong>er Schilehrerverband bestellt die Landesregierung<br />
auf Vorschlag des Verbandes die Aufsichtsorgane.<br />
Stellen die Aufsichtsorgane des Schilehrerverbandes einen<br />
Pflichtverstoß fest, haben sie das der zuständigen Bezirkshauptmannschaft<br />
(bzw. dem Stadtmagistrat Innsbruck) zu melden,<br />
die dann gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren durchführt<br />
und eine Strafe verhängt.<br />
58 snowsport tirol
Wissen/Recht<br />
Die Befugnisse der Kontrollorgane sind mitunter weitreichend.<br />
So dürfen Personen – sofern der berechtigte Verdacht einer<br />
Pflichtverletzung vorliegt – angehalten und zum Nachweis ihrer<br />
Identität und ihrer Berechtigung aufgefordert werden.<br />
8. Strafrahmen<br />
Die Höchststrafe beträgt € 3.000,- und wird von der zuständigen<br />
Bezirkshauptmannschaft (bzw. dem Stadtmagistrat<br />
Innsbruck) verhängt. Bei einer Strafhöhe bis zu € 365,- kann<br />
die Bezirkshauptmannschaft die Strafe alleine auf Grund der<br />
Meldung des Kontrollorgans festsetzen, ohne ein Ermittlungsverfahren<br />
(zB Beweisaufnahme, Befragung der beteiligten<br />
Personen) durchzuführen. Welche Strafhöhe angemessen ist, ist<br />
für jeden Fall separat zu beurteilen. Wird eine Schischule ohne<br />
Bewilligung betrieben, stellt das eher einen groben Verstoß dar,<br />
der dementsprechend auch mit einem höheren Strafbetrag zu<br />
ahnden ist. Erteilt ein Schilehrer wiederholt erwerbsmäßigen<br />
Schiunterricht außerhalb der Schischule, ist eine höhere Strafe<br />
zu verhängen als bei der erstmaligen Verwaltungsübertretung.<br />
Bei kleineren Verstößen (zB minimale und kurzfristige Überschreitung<br />
der maximalen Gruppengröße) kann es die Bezirkshauptmannschaft<br />
(bzw. das Stadtmagistrat Innsbruck) auch bei<br />
Ermahnungen belassen.<br />
Bei mehrfachen Verwaltungsübertretungen von Schischulinhabern<br />
liegt auch ein Entziehungsgrund der Schischulbewilligung<br />
vor.<br />
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Rechtsanwalt<br />
___________________________<br />
1<br />
Die im <strong>Tirol</strong>er Schischulgesetz festgelegten Pflichten haben aber auch für das gerichtliche Strafrecht Bedeu-tung: Ereignet<br />
sich auf Grund der Verletzung einer dieser Pflichten ein Unfall, bei dem ein Schischüler verletzt wird, ist idR von der<br />
strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Schilehrers auszugehen.<br />
snowsport tirol 59
Wissen / Medizin<br />
Kunstgelenk<br />
für das<br />
Sprunggelenk<br />
Kunstgelenke an der Hüfte, am Kniegelenk und auch<br />
am Schultergelenk haben sich seit vielen Jahren bewährt<br />
und sind heute ein Standardverfahren. Anders<br />
ist die Situation beim Sprunggelenk. Für das Sprunggelenk<br />
gilt nach wie vor die versteifende Operation als<br />
goldener Standard.<br />
Die Sprunggelenksversteifung bringt klinisch gute<br />
Ergebnisse, allerdings müssen die benachbarten<br />
Gelenke, nämlich das untere Sprunggelenk, die Funktion<br />
des oberen übernehmen. Dadurch entwickelt sich<br />
im Laufe der Jahre in diesen Gelenken eine Abnützung.<br />
In den letzten Jahren hat man sich bemüht, auch<br />
dieses Gelenk mit einem Kunstgelenk zu ersetzen. Die<br />
ursprünglich verwendeten 2-Komponenten-Prothesen<br />
brachten allerdings nicht die gewünschten Langzeitergebnisse.<br />
Seit ca. 15 Jahren verwendet man nun 3-Komponenten-Prothesen,<br />
deren Langzeitergebnisse deutlich<br />
besser sind als die 2-Komponenten-Prothesen.<br />
Das Sprunggelenk ist deutlich kleiner als das Kniegelenk<br />
und muss noch mehr Last aufnehmen. Die Problematik<br />
besteht darin, dass man auf diesen kleinen<br />
Flächen die mehrfache Körperlast übertragen muß .<br />
Die neuen Entwicklungen der letzten Jahre sind vielversprechend<br />
und lassen uns hoffen, dass wir beim<br />
Schematische Darstellung einer Sprunggelenksprothese<br />
60 snowsport tirol
Wissen / Medizin<br />
Röntgenbild einer Sprunggelenksprothese<br />
Sprunggelenksprothese mit dem Bewegungsumfang<br />
Sprunggelenk so gute Langzeitergebnisse erzielen<br />
können, wie beim Knie und an der Hüfte.<br />
Nicht jeder Sprunggelenksverschleiß ist geeignet für<br />
die Prothese. Besonders wenn der Bandapparat nicht<br />
intakt ist, oder wenn eine neurologische Verformung<br />
vorliegt. Dann muss man nach wie vor eine versteifende<br />
Operation durchführen. Aber für die geeigneten<br />
Fälle stellt die obere Sprunggelenksprothese heute ein<br />
Routineverfahren dar.<br />
Nach der Implantation benötigen die Patienten für<br />
4-6 Wochen einen belastbaren Gipsverband und danach<br />
eine intensive physiotherapeutische Behandlung,<br />
dass man die Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk<br />
wiederherstellen kann.<br />
A.ö Bezirkskrankenhaus<br />
St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Orthopädie und orthopädische<br />
Chirurgie<br />
6380 St. Johann in <strong>Tirol</strong><br />
Telefon: +43 5352 606-501<br />
Fax: +43 5352 606-271<br />
Primarius Dr. Robert Siorpaes<br />
In manchen Fällen sind dann noch zusätzliche Eingriffe<br />
notwendig, wie zum Beispiel die versteifende<br />
Operation des unteren Sprunggelenkes oder Korrekturosteotomien<br />
oder auch Bandrekonstruktionen.<br />
snowsport tirol 61
IMPRESSUM<br />
SNOWSPORT TIROL<br />
Magazin des <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverbandes<br />
Nr. 13<br />
ANSCHRIFT<br />
<strong>Snowsport</strong> <strong>Tirol</strong>, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck<br />
HERAUSGEBER<br />
Richard Walter<br />
Präsident <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
REDAKTION<br />
Chefredaktion: Christian Abenthung<br />
GF <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
RECHTE<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des<br />
Herausgebers. Für die Rücksendung unverlangt eingegangener<br />
Fotos oder Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Angaben über gesetzliche<br />
Bestimmungen u.Ä. erfolgen ohne Gewähr; der Herausgeber ist von<br />
einer allfälligen Haftung ausgeschlossen.<br />
DESIGN/LAYOUT<br />
Michaela Schatz, Christian Abenthung<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
Alle angeführten Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für<br />
Frauen und Männer.<br />
LEKTORAT<br />
Sabine Serafi no<br />
DRUCK<br />
Alpina Druck, Innsbruck<br />
62 snowsport tirol
MITGLIEDER SERVICE<br />
SNOWSPORT CARD<br />
DIE VORTEILSKARTE FÜR ALLE MITGLIEDER DES<br />
TIROLER SKILEHRERVERBANDES<br />
Der <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband als modernes Dienstleistungsunternehmen kooperiert<br />
mit dem heimischen Tourismus, der Industrie und der Wirtschaft.<br />
Unsere Partner bieten für alle<br />
Schneesportbegeisterten die richtigen<br />
Produkte und Dienstleistungen.<br />
Informieren Sie sich unter den jeweiligen<br />
Websites unserer Partner oder wenden<br />
Sie sich an unser Büro. Wir werden Sie<br />
gerne beraten.<br />
Die Kooperationspartner und die<br />
Leistungen für die Mitglieder des <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverbandes finden Sie unter:<br />
www.snowsporttirol.at<br />
/ <strong>Snowsport</strong>card<br />
Weisen Sie beim Einkauf bei einem<br />
Kooperationspartner die SNOWSPORT<br />
CARD vor und profitieren Sie von<br />
der Mitgliedschaft beim <strong>Tirol</strong>er<br />
Skilehrerverband.<br />
<strong>Snowsport</strong>Card Card-N o<br />
<strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband I Anichstraße 29 I 6020 Innsbruck<br />
Austria I info@snowsporttirol.at I www.snowsporttirol.at<br />
VERSICHERUNGSSCHUTZ<br />
STRAF-RECHTSSCHUTZ- & SCHADENERSATZ-RECHTSSCHUTZ VERSICHERUNG<br />
Die SNOWSPORT CARD bietet auch ein Versicherungspaket für alle Mitglieder. Alle Infos unter<br />
www.snowsporttirol.at/<strong>Snowsport</strong>card<br />
snowsport tirol 63
MITGLIEDER SERVICE<br />
BUCH & DVD "<br />
<strong>Snowsport</strong> Austria - Die Österreichische<br />
Skischule"<br />
Die Neuaufl age des Buches "<strong>Snowsport</strong> Austria - Die<br />
Österreichische Skischule" und die neue DVD vermitteln den<br />
aktuellen Lehrweg der österreichischen Ski-/Schneesportlehrerausbildung.<br />
Zu bestellen unter:<br />
Buch: www.hollinek.at<br />
DVD: www.snowporttirol.at/shop<br />
DIE ÖSTERREICHISCHE<br />
SKISCHULE<br />
LEHRSCHEMAS IM TASCHENFORMAT<br />
Die Lehrschemas für Ski, Snowboard und Langlaufen im<br />
praktischen Format zum Einstecken.<br />
Ein geeigneter Behelf für den täglichen Unterricht auf Basis des<br />
aktuellen Lehrplans.<br />
unter: www.snowporttirol.at/shop<br />
SPRACHBÜCHER IM TASCHENFORMAT<br />
Praktisch zum Einstecken:<br />
• Englisch<br />
• Holländisch<br />
• Französisch<br />
• Italienisch<br />
• Russisch<br />
• Polnisch<br />
unter: www.snowporttirol.at/shop<br />
64 snowsport tirol
MITGLIEDER SERVICE<br />
LEHRSCHEMA KIDS EXPERTS<br />
Das Lehrschema Kids Expert zum Einstecken in<br />
den Schneesportlehreranzug.<br />
Inhalt: Der Kinderlehrplan mit vielen praktischen<br />
Tipps, z.B. Anregungen für Pausenspiele, eine<br />
Liederliste und ein Sprachengrundschatz (Kindersprache)<br />
in Englisch und Holländisch.<br />
unter: www.snowporttirol.at/shop<br />
SNOWSPORT TIROL<br />
SOFTSHELL JACKE<br />
Ein Produkt von VUARNET für<br />
alle <strong>Tirol</strong>er Schneesportlehrer/innen für<br />
den perfekten Auftritt.<br />
Erhältlich in den Farben weiß und rot.<br />
Tel. 0043 (0)512 586070 oder<br />
E-Mail: info@snowsporttirol.at<br />
snowsport tirol 65
PARTNER<br />
Immer mehr Skischulen setzen auf Vuarnet<br />
TSV und SC St. Anton im modischen Gleichschritt<br />
Wer jetzt in diesen Tagen aus dem Fenster blickt, wird zwar<br />
da und dort nur noch vereinzelte Schneefelder sehen, aber<br />
jeder weiß auch - der nächste Winter kommt bestimmt.<br />
Entsprechend umtriebig wird in der VUARNET-Zentrale<br />
Österreich, in der Innsbrucker Kärntnerstraße 28, an den<br />
Strukturen für die Saison 2012/13 gebastelt. Verständlich,<br />
denn wer sich im Wettbewerb behaupten, permanent mit<br />
den Besten auf Augenhöhe messen will, der hat just in der<br />
Zeit in der die Sonne vom Himmel blinzelt, seine Hausaufgaben<br />
zu machen. Es gilt die perfekte Lösung für den<br />
Skisport - nicht allein im Rennläuferbereich - sondern vor<br />
allem auch für den Skischulsektor zu finden. Gefragt und<br />
gefordet sind Funktionalität und Tragekomfort, je leichter<br />
desto lieber lautet das Motto und das alles ohne Qualitätsverlust<br />
in den vorhin angeführten Segmenten.<br />
VUARNET steht für Qualität - dank perfekter Verarbeitung<br />
von Materialien wie Goretex oder/und Dermizax<br />
werden die höchsten Erwartungen der Kunden erfüllt.<br />
Beweise dafür gibt es - wie Les Sports-Geschäftsführer<br />
Klaus Taxer mit Stolz verkündet mehr als genug. ,,Innerhalb<br />
kürzester Zeit", so der seit erst etwas mehr als einem<br />
Jahr tätige VUARNET-Generalimporteur für Österreich<br />
und Deutschland, ,,haben wir uns auf dem Markt etabliert,<br />
neben herausragenden Institutionen wie dem <strong>Tirol</strong>er Skilehrerverband<br />
setzen ab sofort renommierte österreichische<br />
Skischulen auf die Marke VUARNET. Die Roten Teufel in<br />
Kitzbühel sind ebenso begeistert wie die Skilehrer aus den<br />
Winter-Hochburgen Sölden, Zürs, Seefeld."<br />
Dass rund 900 Skilehrer aus den Schulen in Courchevel<br />
und Val d'Isere ihren Schützlingen in hochmodernen<br />
VUARNET-Anzügen das Wedeln beizubringen versuchen,<br />
sei in diesem Zusammenhang nur am Rande erwähnt, verdeutlicht<br />
aber, dass der Vormarsch der Marke dank hochwertiger<br />
Materialien und trendigem Design europäische<br />
Dimensionen angenommen hat.<br />
Womit punktet VUARNET im Speziellen? ,,Da wäre",<br />
so Klaus Taxer, ,,zunächst einmal die eigens auf Skilehrer<br />
abgestimmten, etwas längeren Schnittformen; weiters das<br />
ausschließlich für Professionals hergestellte Gore-Tex, das<br />
mit hohen Werten bezüglich Abrieb, Atmungsaktivität und<br />
Farbechtheit beeindruckt. Dass darüberhinaus alle VUAR-<br />
NET-Modelle dem Anforderungsprofi l der Skischulen nach<br />
einer rund 3 Saisonen dauernden Haltbarkeit entspricht darf<br />
66 snowsport tirol
PARTNER<br />
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />
Ihr Ansprechpartner Fa. Les Sports: Ihr Ansprechpartner, Verkauf Österreich/Skischulen-Bergbahnen<br />
Birgit Strasser<br />
Christine Salvenmoser<br />
b.strasser@lessports.at<br />
Christine.s@goingnet.at<br />
+4351234600011 +436645099542<br />
www.lessports.at<br />
gleichsam als Turbo der Marke bezeichnet werden.<br />
Eine Tatsache, die letztlich auch zu einer besonderen ,,Verbindung"<br />
führte - ab der kommenden Saison setzt auch der<br />
<strong>Tirol</strong>er Skiverband unter Präsident Werner Margreiter mit<br />
all seinen Kader-Athleten, Trainern, den Mitgliedern des<br />
Hauptvorstandes und den Kampfrichtern auf die optisch<br />
herausragende, trendig beeindruckende und von der Herstellung<br />
her technisch-funktionell optimierte Marke aus dem<br />
Hause VUARNET.<br />
Dass darüberhinaus mit dem SC St. Anton einer der<br />
bekanntesten Skiclubs weltweit den ,,neuen Kleidern" aus<br />
Frankreich Vertrauen schenkt, ist letztlich eine Bestätigung<br />
in doppelter Hinsicht: einerseits gehen die St. Antoner<br />
modisch voll mit der Zeit, anderseits ist der Kontrakt mit<br />
Klaus Taxer auf die Kompetenz des Unternehmers und<br />
sein über Jahrzehnte in der Branche erarbeitetes Know How<br />
zurückzuführen.<br />
Fest steht jedenfalls - VUARNET steht für hochfunktionelle<br />
und modische Bekleidung und überzeugt seit vielen<br />
Jahren mit einer perfekten Mischung aus französischem<br />
Design, kompromissloser Funktion und höchster Qualität.<br />
Basierend auf dem Gore-Tex und Dermizax-Konzept bietet<br />
Vuarnet Skiwear für alle Bedingungen, liefert quasi mit<br />
einer breiten Modelpalette Antwort auf jede Frage. Anders<br />
formuliert:<br />
Die VUARNET-Kollektion 2012/13 besticht durch permanent<br />
weiterentwickeltes Material, clevere Funktion und ausgeklügelte<br />
Detaillösungen für alle Ansprüche, kurz gesagt:<br />
VUARNET - designed von einem Ski-Olympiasieger für<br />
Skiläufer und Skilehrer.....<br />
snowsport tirol 67