Ausgabe als pdf - Trafikantenzeitung
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P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 11 www.wirtschaftsverlag.at<br />
Rauchen kann tödlich Rauchen sein. kann tödlich sein.<br />
Unabhängig · Objektiv · Kritisch · Informativ Nr. 11 / November 2013
2<br />
Rauchen kann tödlich sein.<br />
trafik a nten zeitung November/2013
Inhalt<br />
im blickpunkt<br />
Editorial<br />
EVENT<br />
Tiefes Luftholen<br />
Die Messen in Salzburg und Dortmund liegen hinter uns. Wieder einmal finden<br />
sich neue Produkte in den Regalen und müssen zeigen, ob sie die Erwartungen<br />
von Industrie und Handel erfüllen können. Mit weiteren Neuheiten<br />
wird sich die Branche wohl wie immer bis zur nächsten Messe – der „Feuer &<br />
Rauch“ in Wien – Zeit lassen. Langeweile kommt dennoch nicht auf, stehen<br />
doch in vielen für die Trafikanten existenziellen Bereichen wichtige Weichenstellungen<br />
an.<br />
Auf nationaler Ebene ist die Entscheidung über die neue Regierung eigentlich<br />
gefallen – vom vielbeschworenen „neuen Stil“ der großen Koalition ist jedoch<br />
auch zwei Monate nach der Wahl nichts zu bemerken. Es wird um die gleichen<br />
Themen gestritten wie schon in den vorangegangenen Legislaturperioden.<br />
Angesichts der Horrormeldungen über künftige Budgetlöcher darf aber<br />
angenommen werden, dass sich die einnahmenseitigen Begehrlichkeiten wohl<br />
wieder einmal auf dem Tabakmarkt niederschlagen werden. Und egal wie der/<br />
die nächste Finanzminister/in heißen wird, kann mit einer höheren Tabaksteuer<br />
gerechnet werden. Wie diese im Detail gestaltet sein könnte, ist im<br />
Augenblick noch nicht absehbar. Ein Gutes haben die feststeckenden Koalitionsverhandlungen<br />
immerhin: Je länger sie dauern, desto später kommen die<br />
höheren Zigarettenpreise auch in die Trafiken.<br />
In Brüssel ist es derzeit ebenfalls verdächtig ruhig – seit der vielfach kommentierten<br />
Einigung des EU-Parlaments dringen keine Informationen über<br />
Inhalte und Verlauf des Trilogs – der Drei-Parteien-Gespräche zwischen<br />
Kommission, Ministerrat und Parlament – zur neuen Tabakprodukterichtlinie<br />
nach außen.<br />
Interessantes tut sich dafür an der Lotto-Front: Während sich die heurige<br />
Erweiterung des Netzes von Annahmestellen in zunehmendem Maß auf die<br />
Umsätze vieler Trafikanten auswirken, wird dies von den Lotterien – mit Verweis<br />
auf die westlichen Bundesländer – geleugnet. Man sieht offenbar keinen<br />
Handlungsbedarf. Nun braucht man die Trafikanten aber wieder einmal, will<br />
man doch ein neues Spiel einführen, das sich schwerlich über Supermärkte<br />
und Tankstellen etablieren lassen wird. Ein guter<br />
Zeitpunkt <strong>als</strong>o, um den Glücksspielmonopolisten<br />
durch die Gremialobleute daran zu erinnern,<br />
dass Partnerschaft keine Einbahnstraße ist.<br />
Im Augenblick bleibt die Hoffnung, dass sich an<br />
dieser Front ausnahmsweise wieder einmal etwas<br />
Positives tut. Und der Ausblick auf einen Jahresabschluss,<br />
der mit Adventzeit, Nikolo, Weihnachten<br />
und Neujahr innerhalb kurzer Zeit zahlreiche<br />
Gelegenheiten bietet, auch abseits der Kernprodukte<br />
gutes Geld zu verdienen. In diesem Sinne<br />
wünscht die Redaktion viel Erfolg im alten Jahr.<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
MATTHIAS HAUPTMANN<br />
Pressegroßvertrieb Morawa lud seine besten<br />
Händler zu vier Events in ganz Österreich,<br />
bei denen interessante Informationen zum<br />
heimischen Printmarkt zu bekommen waren 4<br />
STREITTHEMA LOTTO<br />
Wir haben uns angesehen, wie sich die<br />
neuen Annahmestellen auf Bundesländer<br />
und Branchen verteilen 8<br />
IM BLICKPUNKT<br />
Der Salzburger Großhändler DanCzek<br />
im Porträt 10<br />
Pöschl Tabak wechselt den Großhändler –<br />
von tobaccoland zu Moosmayr 19<br />
Der Siegeszug des Tabaks: Gastautorin<br />
Dr. Maria Publig beleuchtet die Tabakgeschichte<br />
der Neuzeit in Europa 20-23<br />
PFEIFEN & CIGARREN Journal<br />
Ein Streifzug durch die Pfeifenneuheiten<br />
für das kommende Jahr 13<br />
News vom Pfeifen- und Cigarrenmarkt 15<br />
MARKT<br />
Neu im Trafikregal 24<br />
Rauchzeichen, Impressum 26<br />
3
event<br />
„Printprodukte bieten große Chancen”<br />
Im Zweijahresrhythmus lädt der Pressegroßvertrieb Morawa seine besten Händler zu einem<br />
ebenso informativen wie unterhaltsamen „Premiumhändler“-Event. Ende Oktober fiel der<br />
Startschuss für die heurige Veranstaltungsreihe. (mh)<br />
Premiumhändler bieten<br />
auf einer Regalfläche<br />
von mindestens 40 m 2<br />
alle Objektfamilien an,<br />
führen bestimmte Präsenztitel<br />
und verfügen über ein Warenwirtschaftssystem<br />
für Zeitungen<br />
und Zeitschriften. Trafikanten<br />
aus Wien, Niederösterreich und<br />
dem Burgenland waren nach<br />
Wien, Vorarlberger und Tiroler<br />
nach Innsbruck, Salzburger und<br />
Oberösterreicher nach Ansfelden<br />
und Steirer sowie Kärntner nach<br />
Unterpremstätten eingeladen.<br />
Den Anfang machte am 29. Oktober<br />
die Bundeshauptstadt, wo<br />
Morawa die Terrasse Kahlenberg<br />
<strong>als</strong> Location gewählt hatte.<br />
Ab 11.00 Uhr war Gelegenheit,<br />
Bekannte bei einem Glas Sekt<br />
zu treffen, aber auch das persönliche<br />
Gespräch mit den Morawa-<br />
Spitzen zu suchen. Letztere<br />
hielten zwischen den drei Gängen<br />
des Mittagessens ihre Fachvorträge.<br />
Schwierige Zeiten<br />
Morawa-Geschäftsführer<br />
Dr.<br />
Selch begrüßte die Teilnehmer<br />
und bedankte sich für deren Engagement<br />
im Verkauf von Zeitungen<br />
und Zeitschriften. „Hier<br />
sagt Morawa <strong>als</strong> seit 136 Jahren<br />
bestehendes Familienunternehmen<br />
Danke an seine Händlerbetriebe,<br />
die ebenfalls überwiegend<br />
von Familien geführt werden.“<br />
„Das Online-Angebot<br />
geht für die Verlage<br />
zunehmend nach<br />
hinten los ...“<br />
Dann jedoch fand er rasch zu<br />
seinem Befund der Situation<br />
auf dem Printmarkt: „Das<br />
Printgeschäft kämpft seit Jahren<br />
mit Rückgängen bei Auflagen<br />
und Umsätzen, weil die Konsumenten<br />
die digitale Welt immer<br />
Der Zeitungsbeauftragte Josef Prirschl nutzte die informelle<br />
Atmosphäre im Vorfeld des eigentlichen Events für ein<br />
Gespräch mit Morawa-Boss Dr. Selch und Verkaufsleiter<br />
Hannes Kofler<br />
Dr. Selch: „Die Online-Aktivitäten der Verlage gewöhnen<br />
die Konsumenten an Gratiscontent, bringen aber nicht die<br />
erhofften Erlöse – ohne Vertriebseinnahmen geht es nicht.“<br />
stärker frequentieren. Darauf<br />
haben die Verlage reagiert und<br />
bieten in wachsendem Ausmaß<br />
Onlinecontent an. Das Problem<br />
für alle Beteiligten liegt darin,<br />
dass die Verlage dies gratis tun.<br />
Was zur Folge hat, dass sich die<br />
Konsumenten an den Gratisbezug<br />
von Informationen gewöhnt<br />
haben. Erste Unternehmen kommen<br />
mittlerweile drauf, dass die<br />
Hoffnung, in diesem Bereich<br />
von Bannerwerbung leben zu<br />
können, sich nicht erfüllt. Denn<br />
eines zeigt sich immer wieder:<br />
Vertriebserlöse sind für Printprodukte<br />
wichtig! Wir sehen<br />
das auch daran, dass der Anteil<br />
hochpreisiger Druckerzeugnisse<br />
wächst – die Konsumenten<br />
sind sehr wohl bereit, für ein<br />
schön gemachtes und sie thematisch<br />
ansprechendes Magazin<br />
gutes Geld auszugeben. Auch<br />
die Preisanpassungen auf dem<br />
Printmarkt waren schon lange<br />
überfällig; hier fehlt vielen<br />
Verlagen der Mut in der Preisgestaltung<br />
– dies gilt auch für neue<br />
Produkte.<br />
Weniger Händler =<br />
weniger Leser<br />
Die derzeit ablaufende Strukturbereinigung<br />
(Stichwort<br />
Strukturfonds) sieht Dr. Selch<br />
ebenfalls kritisch: „Durch Geschäftsschließungen<br />
entstehen<br />
weiße Flecken im Vertriebsnetz,<br />
wodurch die Konsumenten<br />
immer weitere Wege für ihre<br />
Zeitung oder Zeitschrift gehen<br />
müssen. Es hat sich gezeigt, dass<br />
auch im Tabakgeschäft schwache<br />
Trafiken mit einem gutgehenden<br />
Zeitschriftengeschäft sehr wohl<br />
lebensfähig sind – das scheint<br />
vielfach aber vergessen oder<br />
ignoriert zu werden. Presseerzeugnisse<br />
sind jedoch Impulskaufprodukte;<br />
haben die Konsumenten<br />
weniger Kontakt zu einer<br />
schönen Auswahl, so kostet<br />
das Umsätze.“<br />
4<br />
trafik a nten zeitung November/2013
event<br />
Logistikpartnerschaft<br />
mit PGV<br />
In den Bereichen Kommissionierung,<br />
Vertrieb, Lieferung und<br />
Remissionsbearbeitung befindet<br />
sich derzeit ein gemeinsames<br />
Unternehmen mit PGV in Gründung.<br />
„Wir wollen hier mögliche<br />
Synergien gemeinsam nutzen.<br />
Auch für die Händler hat das<br />
absehbare Vorteile: Sie bestellen<br />
zwar bei zwei Unternehmen und<br />
erhalten auch zwei Rechnungen,<br />
es gibt aber nur einen Transporteur.<br />
Des Weiteren ergibt sich<br />
dadurch der Vorteil, dass Remissionen<br />
täglich in einem Paket zurückgegeben<br />
werden können. Eigentlich<br />
wollten wir schon damit<br />
starten, und es sah auch gut aus,<br />
ein Einspruch beim Kartellgericht<br />
muss jetzt aber vom Obersten<br />
Gerichtshof entschieden<br />
werden. Wir rechnen für Anfang<br />
2014 mit einem Urteil.“<br />
Wachstumschance<br />
durch Bücher<br />
Den allgemeinen Rückgang bei<br />
Printprodukten musste auch<br />
Verkaufsleiter Hannes Kofler<br />
bestätigen, er hatte jedoch auch<br />
eine gute Nachricht im Gepäck:<br />
„Während der Durchschnittsumsatz<br />
in diesem Bereich um zwei<br />
Prozent nachgegeben hat, haben<br />
die Premiumhändler nur 0,9<br />
Prozent verloren. Was auch daran<br />
liegt, dass erfolgreiche Zeitschriftenhändler<br />
durch Anbieten<br />
von höherpreisigen Zeitschriften<br />
mehr Umsatz erzielen.“<br />
Natürlich brachte Herr Kofler<br />
auch den Buchverkauf zur Sprache:<br />
„Im ersten Jahr hat sich<br />
das Buchgeschäft recht positiv<br />
Denim_Drittel_Anzeige_At_x3.<strong>pdf</strong> 1 29.10.13 11:49<br />
Rund 150 der erfolgreichsten Zeitungs- und Zeitschriftenhändler aus Wien, Niederösterreich<br />
und dem Burgenland waren der Einladung auf den Kahlenberg gefolgt<br />
entwickelt: 1.225 Trafikanten<br />
haben insgesamt rund 36.000<br />
Bücher bestellt. Durch die Buchpreisbindung<br />
ist eine Konkurrenz<br />
mit großen Handelsketten<br />
ausgeschlossen, womit im Buch<br />
eine verlässliche Spanne für den<br />
Händler liegt. Das haben zahlreiche<br />
Trafikanten erkannt und<br />
nutzen diese Möglichkeit, sich<br />
weitere Umsatzfelder zu sichern.<br />
Besonders im ländlichen Bereich,<br />
wo ein interessierter Leser<br />
lange Wege zum nächsten Buchgeschäft<br />
in Kauf nehmen müsste,<br />
hat die Bücher verkaufende Trafik<br />
eine echte Alleinstellung.“<br />
Von den anwesenden Trafikanten<br />
gab es übereinstimmende Aussagen<br />
zum Thema Buch: „Sobald<br />
man sich darum kümmert, läuft<br />
das Geschäft. Lässt man nach,<br />
ist das auch sofort bei den Umsätzen<br />
spürbar. Man muss dranbleiben<br />
– tut man es allerdings,<br />
dann zahlt es sich auch aus.“ Eine<br />
Trafikantin meinte: „Ich sehe mir<br />
jede Woche an, welche Bestseller<br />
FUR Bis zu<br />
240 15 50<br />
zigaretten<br />
• Preiskracher<br />
• besonders ergiebiger<br />
volumentabak<br />
• ideal zum stopfen<br />
mit zigarettenhUlsen<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
Rauchen kann tödlich sein.<br />
5
EVEnt<br />
Verkaufsleiter Hannes Kofler:<br />
„Das Zeitungsgeschäft lässt<br />
nach, dafür ist der Buchverkauf<br />
gut durchgestartet.“<br />
gerade in den Top Ten sind und<br />
bestelle die dann einfach. Die<br />
Bücher verkaufen sich fast von<br />
selbst, und viele Kunden orientieren<br />
sich auch schon an meinem<br />
Bücherangebot und fragen von<br />
sich aus nach den Neuigkeiten.“<br />
BUCHVERKAUF<br />
Print: gewinner und<br />
Verlierer<br />
Der für das Verlagsgeschäft zuständige<br />
Vertriebsleiter Georg<br />
Rangger konkretisierte in seinem<br />
Vortrag die Situation auf<br />
dem Printmarkt: „Die Verlierer<br />
finden sich bei den Tageszeitungen,<br />
deren ehem<strong>als</strong> hoher<br />
Umsatzanteil stark rückläufig ist.<br />
Aber auch General-Interest-Titel<br />
– unter ihnen ehemalige Topseller<br />
wie Frauenzeitschriften<br />
– haben überdurchschnittlich<br />
verloren. Ganz allgemein trifft<br />
es Magazine mit niedrigem Verkaufspreis<br />
am stärksten. Auf der<br />
anderen Seite gibt es in der aktuellen<br />
Situation auch Gewinner:<br />
Allen voran Landmagazine; über<br />
deren Flaggschiff ,Servus‘ muss<br />
ich Ihnen ja bestimmt nichts erzählen.<br />
Hier boomt eine Gruppe<br />
von ,Heile-Welt-Magazinen‘, in<br />
denen sich keine Artikel über<br />
Krisen und Probleme, dafür<br />
aber schöne Bilder einer heilen<br />
Welt und malerischer Naturund<br />
Kulturlandschaften finden.<br />
Auch Special-Interest-Titel für<br />
Computer, bestimmte Sportoder<br />
Hobbyarten entwickeln<br />
sich derzeit gut. Allerdings ist<br />
Buch Anteile ZZ ZZ<br />
VTBL KDN UMS ZZ K ZZ U<br />
Burgenland 3,6 4,6 4,5 3<br />
Kärnten 6,5 4,7 8 7,1<br />
Niederösterreich 28,9 33,1 21 17,7<br />
Oberösterreich 12,5 16,3 15,2 13,2<br />
Salzburg 6,8 5,8 7,6 7,2<br />
Steiermark 13,9 14,7 14,3 11,5<br />
Tirol 8,8 7,3 9,7 9,4<br />
Vorarlberg 3,3 2,6 3,4 3,7<br />
Wien 15,7 10,9 16,3 27,2<br />
100 100 100 100<br />
NO, OÖ und Steiermark liegen gut im Rennen, andere<br />
Bundesländer haben noch ungenütztes Potenzial<br />
PREMIUM 2013<br />
das ein sehr segmentierter Markt<br />
mit kleinen Auflagen und hohen<br />
Preisen.<br />
Insgesamt gesehen findet unter<br />
den Topsellern ein Verdrängungswettbewerb<br />
um Kundenaufmerksamkeit<br />
und Regalplatz<br />
statt. Hier fällt auch auf, wie wenig<br />
Mut die Verlage bei den viel<br />
zu seltenen Neuerscheinungen<br />
haben – sie starten mit kleinen<br />
Auflagen und sind beim Preis<br />
unnötig zurückhaltend. Dabei<br />
zeigt die Erfahrung, dass die<br />
Kunden nicht übertrieben preissensibel<br />
sind und auch ein Verkaufspreis<br />
von 7,50 Euro oder<br />
mehr kein Hindernis darstellt,<br />
wenn das Produkt passt. Das Red<br />
Bull Media House führt mit dem<br />
,Red Bulletin‘ und natürlich mit<br />
,Servus‘ vor, wie es geht.“<br />
Georg Rangger: „Printprodukte<br />
mit Preisen über 3<br />
Euro machen bei Premiumhändlern<br />
gute Umsätze.“<br />
Sammelwerke: Reizthema<br />
mit Potenzial<br />
Für die Part Works, die von<br />
vielen Trafikanten sehr kritisch<br />
gesehen werden, brach Herr<br />
Rangger ebenfalls eine Lanze:<br />
„Ich weiß, dass die Überformate,<br />
in denen die ersten drei<br />
<strong>Ausgabe</strong>n oft erscheinen, keine<br />
Freude bereiten – sie kosten<br />
Platz im Regal und sind sperrig<br />
im Handling. Und besonders bei<br />
langen Serien kann es einmal<br />
vorkommen, dass ein bestimmtes<br />
Heft nicht mehr greifbar<br />
ist. Letzteres hat einen Grund:<br />
Von den 106 Sammelwerken,<br />
die jährlich in Spanien, Italien,<br />
Großbritannien und Frankreich<br />
auf den Markt kommen, schaffen<br />
es im Schnitt acht nach Deutschland<br />
und von dort drei zu uns<br />
nach Österreich. Wir sind <strong>als</strong>o<br />
die dritte Station – unser Markt<br />
wird hauptsächlich mit deutschen<br />
Remissionen bedient.<br />
Deshalb auf Sammelwerke zu<br />
verzichten ist aber der f<strong>als</strong>che<br />
Weg: Sie haben hohe Verkaufspreise<br />
und binden die Kunden<br />
ans Geschäft. Die Österreicher<br />
haben eine große Sammelleidenschaft,<br />
und spätestens mit<br />
der fünften <strong>Ausgabe</strong> ziehen sich<br />
die Supermärkte aus diesem Geschäft<br />
zurück – das bleibt <strong>als</strong>o<br />
den Trafiken und Zeitschriftenhandlungen.<br />
Ein wenig Geduld<br />
und der Verzicht auf Frühremissionen<br />
können sich gerade in<br />
diesem Bereich auszahlen.“<br />
Fazit und Ausblick<br />
Bei aller geballter Information<br />
täte man dem Event aber unrecht,<br />
ihn nur auf das Fachliche<br />
zu reduzieren: Die Stimmung<br />
und das Essen waren gleichermaßen<br />
gut, und Magier Ben<br />
verblüffte die Anwesenden beim<br />
„Tischzaubern“ mit seiner Fingerfertigkeit.<br />
2014 wird es – wie schon 2012<br />
– einen Händlerwettbewerb geben,<br />
in dessen Rahmen erneut<br />
die goldenen Philharmoniker zu<br />
PREMIUM 2013<br />
gewinnen sind. „Das Gold haben<br />
wir schon gekauft; die Kriterien<br />
für die Teilnahme geben wir bald<br />
bekannt“, ließ Hannes Kofler<br />
wissen.<br />
6<br />
trafi k a nten zeitung november/2013
im GESpräcH<br />
AKTUELLE BETRUGSVERSUCHE<br />
mit paysafecard<br />
Geben Sie in KEINEM Fall einen paysafecard PIN über das<br />
Telefon weiter!<br />
In letzter Zeit haben uns Distributionspartner vermehrt über Betrugsfälle bzw. Betrugsversuche via<br />
Telefon informiert.<br />
paysafecard führt NIEMALS telefonische Tests bei Verkaufsstellen durch, bei denen der Ausdruck<br />
und die Weitergabe von paysafecard PINs verlangt werden. Weder paysafecard noch Ihr Lieferant<br />
würden jem<strong>als</strong> PINs am Telefon verlangen. Trauen Sie diesen Anrufen auch dann nicht, wenn die<br />
Anruferkennung Ihres Telefons die Nummer einer dieser genannten Firmen anzeigt.<br />
Informieren Sie darüber bitte auch alle Ihre Mitarbeiter, insbesondere jene, die in der Nacht tätig<br />
sind.<br />
Für den Fall, dass in Ihrer Verkaufsstelle dennoch paysafecard PINs telefonisch weiter gegeben wurden,<br />
rufen Sie unverzüglich unsere Hotline an und lassen Sie die PINs, die Sie weiter gegeben haben,<br />
sperren.<br />
PS-201304-AT-B2B-Security_Ad-STS_185x245<br />
Für Fragen steht Ihnen unsere Hotline von paysafecard zur Verfügung:<br />
Österreich: 00800 0729 7233 (zum Ortstarif)<br />
www.paysafecard.com<br />
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trafi k a nten zeitung november/2013<br />
4/23/2013 12:59:36 PM<br />
7
streitthema lotto<br />
Die Lottoerweiterung im Detail<br />
Um fast 1.600 Vertriebsstellen wuchs seit Jahreswechsel 2012/2013 das Netz der Lotto-<br />
Annahmestellen. Wir haben uns angesehen, wie sich diese auf Branchen und Bundesländer<br />
verteilen. (mh)<br />
Ein Bild aus besseren Zeiten: In Jackpotrunden standen die<br />
Spielwilligen bis auf die Straße hinaus angestellt<br />
Auf Anfrage erhielt die<br />
Redaktion von den<br />
Österreichischen Lotterien<br />
die Auskunft,<br />
dass „von den insgesamt 1.586<br />
neu aufgestellten Micro-Termin<strong>als</strong><br />
nur 459 Vollannahmestellen,<br />
1.127 jedoch Quickannahmestellen<br />
seien“. Alle neuen<br />
Vertriebsstellen führen jedoch<br />
Rubbel- und Brieflose, Euro-<br />
Millionen sowie Lotto – dass die<br />
Mehrheit der hinzugekommenen<br />
Konkurrenten nur Quicktipps<br />
annehmen kann, tröstet da wenig<br />
und macht beim Umsatz<br />
nicht viel Unterschied.<br />
Branchenaufteilung<br />
Von den 459 vollwertigen Annahmestellen<br />
entfallen exakt 201<br />
auf Tabakfachgeschäfte. Weitere<br />
156 Termin<strong>als</strong> finden sich im<br />
Lebensmitteleinzelhandel sowie<br />
in 102 sonstigen Geschäften.<br />
Unter den neuen vollwertigen<br />
Annahmestellen sind die Tabakfachgeschäfte<br />
<strong>als</strong>o mit Abstand<br />
die größte Einzelgruppe, wie<br />
man beim Monopolisten gerne<br />
betont.<br />
Die 1.127 Quickannahmestellen<br />
teilen sich auf 643 Tankstellen,<br />
429 Postämter sowie 55 „sonstige“<br />
auf.<br />
„Trafikanten-<br />
Bundesländer“<br />
Die meisten Tabakfachgeschäfte,<br />
die nun vollwertige Annahmestellen<br />
sind, finden sich in der<br />
Steiermark mit 45. In Wien erhielten<br />
37 Branchenkollegen<br />
Lotto, Ober- und Niederösterreich<br />
folgen mit je 31 Fachgeschäften.<br />
Auch 20 Tiroler Trafikanten<br />
dürfen sich seit heuer über das<br />
charakteristische rote Terminal<br />
freuen; in allen anderen Bundesländern<br />
liegt diese Zahl deutlich<br />
darunter.<br />
Tabak vs. Benzin<br />
Zum Vergleich: Stehen den 45<br />
steirischen Fachgeschäften rund<br />
80 Tankstellen und 37 Wiener<br />
Trafiken gar nur 45 Tankstellen<br />
gegenüber, so sieht dieses Verhältnis<br />
in Tirol schon schlechter<br />
aus, wo auf 20 Trafiken schon<br />
96 Tankstellen kommen. Über<br />
die Quote von 15:81 in Kärnten<br />
oder 5:36 in Vorarlberg freuen<br />
sich vermutlich nur die Lotterien<br />
sowie die Ketten der Zapfsäulenbetreiber.<br />
Die Verlierer<br />
Voll erwischt hat es nach dem<br />
Zahlenmaterial aber Niederösterreich:<br />
Die Zahl von 31<br />
Tabakfachgeschäften, die nun<br />
vollwertige Annahmestellen<br />
sind, klingt noch nicht so<br />
schlecht. Gleichzeitig haben die<br />
Lotterien in diesem Bundesland<br />
aber rekordverdächtige 49<br />
Lebensmitteleinzelhändler, 152<br />
Tankstellen und 91 Postämter <strong>als</strong><br />
Konkurrenz für die Trafikanten<br />
installiert – in keinem anderen<br />
Bundesland fällt der Keulenschlag<br />
auch nur in einem der<br />
genannten Bereiche, geschweige<br />
denn in allen drei gleichzeitig,<br />
härter aus. Im benachbarten<br />
und ähnlich bevölkerten Wien<br />
sind es genau ein Supermarkt, 45<br />
Tankstellen und 74 Postämter.<br />
Dazu kommen in Niederösterreich<br />
noch 37 „weitere“, aufgeteilt<br />
auf 14 vollwertige und 23<br />
Quickannahmestellen.<br />
Wachsames<br />
Landesgremium<br />
Landesgremialobfrau<br />
Gabriele<br />
Karanz war deshalb auch gespannt<br />
auf die erste Sitzung des<br />
Arbeitskreises: „Wir sind das<br />
größte Bundesland, insofern war<br />
klar, dass wir auch die meisten<br />
neuen Annahmestellen bekommen<br />
würden. Nach dem WKÖ-<br />
Bundesländerschlüssel dürften<br />
es für Niederösterreich 320 Neuerrichtungen<br />
sein – real sind es<br />
nun jedoch 360. Das muss auf<br />
jeden Fall abgeklärt werden.<br />
Wir werden an diesem Thema<br />
überhaupt dranbleiben, da wir<br />
immer mehr Meldungen von<br />
Trafikanten über Umsatzverluste<br />
von 20 und mehr Prozent erhalten<br />
– und sowohl die Anzahl der<br />
Meldungen <strong>als</strong> auch die Verluste<br />
steigen mit jeder Woche weiter.“<br />
Um diese Tendenz in belastbare<br />
Zahlen gießen zu können, hatte<br />
das Gremium die Trafikanten<br />
aufgefordert, bis 10. Oktober<br />
2013 die Lottoumsätze der Jahre<br />
2012 und 2013 für die Monate<br />
April bis September aufzulisten<br />
und einzusenden. Mehr <strong>als</strong> 50<br />
Trafikanten hatten reagiert: Im<br />
Durchschnitt liegt der Verlust<br />
bei 19,8 Prozent, einzelne Trafikanten<br />
hatten jedoch Monate<br />
mit einem Minus jenseits der 50<br />
Prozent. Und bei vielen mit geringeren<br />
Verlusten zeigt sich ein<br />
durchwegs ansteigender Trend<br />
zu laufend höherem Minus.<br />
Alternativen<br />
Derzeit betätigt sich das Bundesgremium<br />
mit zahlreichen Informationsabenden<br />
<strong>als</strong> Geburtshelfer<br />
für das Sportwetten-Angebot<br />
von Wettpunkt, besser bekannt<br />
<strong>als</strong> Certbet. Grundsätzlich bietet<br />
der Markt der Sportwetten<br />
den Trafikanten die Möglich-<br />
Foto: Österr. Lotterien/Friess<br />
8<br />
trafik a nten zeitung November/2013
StrEittHEma lotto<br />
keit, neue Nischen zu besetzen<br />
und zu versuchen, die Ausfälle<br />
des Lottogeschäfts auf diesem<br />
Weg abzufedern. Natürlich kann<br />
eine von den Händlern gut angenommene<br />
Alternative auch <strong>als</strong><br />
Druckmittel in Verhandlungen<br />
mit den Österreichischen Lotterien<br />
verwendet werden.<br />
Dabei wissen die handelnden<br />
Personen jedoch nur zu gut, dass<br />
die Lottospieler eine andere und<br />
deutlich breitere Zielgruppe sind.<br />
zeitfrage<br />
„Derzeit sind viele der neuen<br />
Annahmestellen noch nicht<br />
so etabliert und erwirtschaften<br />
noch nicht jene Umsätze,<br />
die uns später einmal so richtig<br />
wehtun werden“, ist häufig von<br />
Fachhändlern zu hören. Diese<br />
bezweifeln deshalb auch, dass<br />
Eines von zahlreichen Beispielen aus der Erhebung der Lottoumsätze in Niederösterreich:<br />
Eine Trafik in Premiumlage, die sieben Tage die Woche 14 Stunden geöffnet hat, jedoch ins<br />
direkte Umfeld zwei neue Annahmestellen bekommen hat – es gibt weit drastischere Fälle<br />
eine baldige Evaluierung der<br />
Frage, wie sich die Erweiterung<br />
des Netzes von Annahmestellen<br />
auf die Trafikanten auswirkt, viel<br />
Sinn ergibt. Das Problem ist nur:<br />
Bis das ganze Ausmaß der Auswirkungen<br />
auf die Trafikumsätze<br />
sichtbar wird, haben die neuen<br />
Annahmestellen längst ihre<br />
unbefristeten Verträge.<br />
Das Dilemma<br />
Selbst wenn die Lotterien die<br />
verlängerten Probephasen der<br />
neuen Annahmestellen zur Evaluierung<br />
nutzen: Je länger eine<br />
neue Annahmestelle im Geschäft<br />
ist, desto besser sollte dieses laufen.<br />
Dazu kommt, dass ja nur die<br />
erfolgreichen Anbieter für ihre<br />
benachbarten Trafikanten spürbar<br />
sind. Deren befristete Verträge<br />
nicht zu verlängern, nachdem<br />
sie die Umsatzhürde spielend<br />
geknackt haben, ist für die Lotterien<br />
schwer begründbar und<br />
liegt in Wahrheit auch nicht im<br />
Interesse des Glücksspielmonopolisten.<br />
Es bleibt <strong>als</strong>o fraglich,<br />
welche Verhandlungsergebnisse<br />
erwartet werden dürfen.<br />
trafi k a nten zeitung november/2013<br />
9
firmenporträt<br />
„Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt”<br />
Bekannt für sein Braunware-Sortiment, hat sich Großhändler DanCzek in den vergangenen<br />
Jahren zu einem echten Vollsortimenter entwickelt. Zudem wurde vor einem Jahr das neue<br />
Domizil bezogen – wir haben in Salzburg hinter die Kulissen geblickt. (mh)<br />
Gut sortiert und nur ein Jahr nach der Übersiedlung schon<br />
wieder mehr <strong>als</strong> gut gefüllt präsentiert sich das Lager<br />
Der Klimaraum mit Marken wie CAO, La Aurora, Macanudo<br />
und anderen bietet noch genug Platz für weitere Neuheiten<br />
Seit 2007 ist DanCzek<br />
auch in Österreich tätig<br />
– und kann doch schon<br />
auf eine zwar kurze, dafür<br />
aber wechselvolle Geschichte<br />
zurückblicken. Nach Übernahme<br />
und Umbenennung von Swedish<br />
Match Austria übersiedelte<br />
man von Klagenfurt nach Salzburg:<br />
Erst in die Berchtesgadener<br />
Straße, später in die Hanakstraße<br />
– jeweils, weil das wachsende<br />
Portfolio das Lager zu klein werden<br />
ließ. 2011 entschloss man<br />
sich, große Teile des ehemaligen<br />
R&G-Portfolios zu übernehmen.<br />
Das kleine Team stemmte diese<br />
Aufgabe, obwohl klar war, dass<br />
die bestehenden Räumlichkeiten<br />
für das zusätzliche Volumen zu<br />
klein waren. Zwischen April und<br />
August 2012 war Verkaufs- und<br />
Marketingleiterin Maria Dax<br />
<strong>als</strong>o nicht nur interimistische<br />
Geschäftsführerin, sondern<br />
suchte „nebenbei“ auch noch ein<br />
neues Firmengebäude, das im<br />
Herbst bezogen wurde.<br />
Das neunköpfige Außendienstteam mit Maria Dax, flankiert<br />
von den Damen des Kundendienstes, die ebenfalls bald<br />
Verstärkung erhalten sollen. Das große Lager sowie den<br />
Versand „schupfen“ weitere drei Mitarbeiter (nicht im Bild)<br />
Keine Selbstdarsteller<br />
Wer in Gedanken an die adrett<br />
gestalteten Messestände ein repräsentatives<br />
Portal oder zumindest<br />
ein großes DanCzek-Logo<br />
sucht, wird mehrfach an der Niederlassung<br />
in Salzburg vorbeigehen:<br />
Es ist eine unscheinbare Tür,<br />
durch welche die Firma zu betreten<br />
ist. In Wahrheit ist DanCzek<br />
Österreich ein großes Lager mit<br />
angeschlossenen Büroräumlichkeiten.<br />
Auf protzige Logos wird<br />
bewusst verzichtet, wie Maria<br />
Dax erklärt: „Wir wollen die<br />
Aufmerksamkeit nicht unnötig<br />
auf unser gut sortiertes Lager<br />
lenken.“ Geschäftsführer Eduard<br />
Rausch räumt selbst ein: „Unser<br />
alter Standort war gemütlicher.<br />
Aber was hilft das, wenn man aus<br />
allen Nähten platzt? Hier haben<br />
wir gut doppelt so viel Platz und<br />
können durch die Bauhöhe noch<br />
nach oben wachsen – das war<br />
uns wichtig. Außerdem haben<br />
wir hier endlich einen Besprechungsraum.“<br />
Service zählt<br />
Dieser ist notwendig geworden,<br />
denn auch das Team ist<br />
gewachsen. Zwar ist der Person<strong>als</strong>tand<br />
im Büro immer noch<br />
sehr überschaubar, die Außendienstmannschaft<br />
wurde aber<br />
jüngst von sechs auf neun Gebietsbetreuer<br />
erweitert: „Damit<br />
können wir unsere Kunden noch<br />
intensiver beraten und betreuen“,<br />
erklärt Eduard Rausch. „Jeder<br />
unserer Partner soll zumindest<br />
einmal im Monat persönlich<br />
besucht und von uns aus erster<br />
Hand informiert werden.“<br />
Zum Service gehört aber ebenso,<br />
dass Bestellungen auf jede<br />
nur erdenkliche Art und Weise<br />
– meist per E-Mail, Telefon oder<br />
Fax – angenommen werden und<br />
ohne Mindestbestellwert per<br />
Lieferdienst auf die Reise in die<br />
Trafiken geschickt werden. An<br />
einem durchschnittlichen Tag<br />
verlassen 300 Kartons den Expedit<br />
in Salzburg, montags auch<br />
deutlich mehr. „Durch Filterhülsen<br />
und Zigaretten sind die Volumina<br />
gewachsen – sowohl im<br />
Lager <strong>als</strong> auch bei den Versandkartons“,<br />
erklärt Maria Dax.<br />
Fotos: mh, DanCzek<br />
10<br />
trafik a nten zeitung November/2013
firmenporträt<br />
Zwei Beispiele für erfolgreiche<br />
Neueinführungen<br />
Laufend neue Produkte<br />
Bei aller Liebe zu Longfillern<br />
und Zigarillos hat sich DanCzek<br />
im Lauf der Jahre zu einem<br />
echten Komplettanbieter entwickelt.<br />
Neben dem gut sortierten<br />
Braunware-Sortiment<br />
liefert man Feinschnitte für<br />
Wuzler und Stopfer, Zigaretten,<br />
den beliebten Borkum-Riff-<br />
Pfeifentabak und Raucherbedarfsartikel<br />
wie Stopfhülsen,<br />
Drehpapiere – wo man seit der<br />
Smoking-Übernahme sehr breit<br />
aufgestellt ist – und Feuerzeuge.<br />
In allen Bereichen wird laufend<br />
versucht, den Trafikanten wie<br />
den Endkunden immer wieder<br />
neue Produkte oder weitere Ableger<br />
beliebter Marken anbieten<br />
zu können. Wie zum Beispiel<br />
die Fünf-Stück-Packungen der<br />
Neos, welche <strong>als</strong> „Probierpackung“<br />
die Klappschachteln mit<br />
20 Stück ergänzen. Im Bereich<br />
der Longfiller stehen mit der<br />
„Shadow“ ein neues Format der<br />
Gurkha Ghost, eine Sortimentsausweitung<br />
bei La Aurora sowie<br />
weitere Neuheiten vor der Türe.<br />
Zigaretten: Schwieriger<br />
Markt mit Potenzial<br />
Der Zigarettenmarkt ist wenig<br />
überraschend das schwierigste<br />
Betätigungsfeld, bringt aber<br />
schöne Wachstumsraten, wenn<br />
ein Produkt wie geplant am<br />
Markt reüssieren kann. „Es gibt<br />
halt von zahlreichen Anbietern<br />
eine große Auswahl. Will man<br />
in diesem Bereich erfolgreich<br />
sein, so muss man etwas Besonderes<br />
bieten können“, erklärt<br />
Herr Rausch die Philosophie bei<br />
der Auswahl neuer Produkte.<br />
„Standardprodukte tun sich<br />
schwer, weil ja auch die großen<br />
Hersteller im unteren Preissegment<br />
breit aufgestellt sind.<br />
Neueinführungen funktionieren<br />
am besten über Nischen: Die<br />
additivfreien Mohawk verkaufen<br />
sich zum Beispiel <strong>als</strong> Zigaretten<br />
wie <strong>als</strong> Feinschnitt sehr gut und<br />
zeigen eine ungebrochene Tendenz<br />
nach oben.“ Und manchmal<br />
ist es eine Nische in einer<br />
Nische, die Erfolg verspricht:<br />
Die neuen Kiss <strong>als</strong> aromatisierte<br />
Superslim-Zigaretten hatten sich<br />
schon in anderen Märkten gut<br />
verkauft – anlässlich der Messe<br />
im Herbst hatte man sie auch am<br />
heimischen Markt eingeführt.<br />
Und die Folgebestellungen geben<br />
Grund zur Hoffnung, sich<br />
hier erfolgreich eine eigene Nische<br />
geschaffen zu haben.<br />
Die Bestellungen werden<br />
händisch zusammengestellt<br />
Passend zum Smoking-Portfolio<br />
gibt man auch an der<br />
Feinschnitt-Front Gas: Die neu<br />
gestaltete Bacco-Familie bietet<br />
Drehern wie Hülsenstopfern optimierte<br />
Tabake zu guten Preisen<br />
(„Markt“ auf S. 25) und fällt auch<br />
durch ihre Optik im Regal auf.<br />
Portfolio in Bewegung<br />
Dank erfolgreicher Einführungen<br />
machen Zigaretten und<br />
Feinschnitt und Pfeifentabak<br />
mittlerweile rund 40 Prozent der<br />
DanCzek-Umsätze aus. Cigarren<br />
und erfolgreiche Zigarillomarken<br />
wie Handelsgold, Clubmaster,<br />
La Paz, Nobel Petit und<br />
Café Crème, aber auch Neos und<br />
J. Cortès stellen derzeit noch<br />
rund die Hälfte des Geschäfts –<br />
das Verhältnis beginnt sich jedoch<br />
langsam, aber stetig zugunsten<br />
der Fabrikszigaretten sowie<br />
des losen Tabaks zu verschieben.<br />
Kundenfokussiert<br />
Neue Produkte dienen aber nicht<br />
dem Selbstzweck, wie betont<br />
wird: „Wir sind sehr kritisch in<br />
der Auswahl neuer Produkte,<br />
weil wir versuchen, uns an den<br />
Bedürfnissen unserer Kunden<br />
zu orientieren.“ Der Erfolg gibt<br />
dem kleinen, aber schlagkräftigen<br />
Team recht.<br />
..<br />
EinrichtungEn zum gEschaftsErfolg<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
TRUP DESIGN GMBH • A-2483 Ebreichsdorf • Hutfabrikweg 6 • T +43 2254 789 93 • F +43 2254 789 93 15 • office@trupdesign.at • www.trupdesign.at<br />
11
kurz & bündig<br />
Gemeinsam für mehr<br />
Geschmacksfreiheit<br />
Auch in diesem Jahr unterstützt British American<br />
Tobacco (BAT) Austria die Einführung<br />
seines bedeutendsten Neuproduktes mit<br />
einer attraktiven Kundenbindungsaktion für<br />
seine österreichischen Trafikanten und Konsumenten.<br />
(BAT)<br />
Über 200 Handelspartner<br />
aus ganz Österreich<br />
nehmen von Oktober<br />
bis Dezember 2013<br />
an einem speziell entwickelten<br />
Programm teil, das neben einem<br />
tollen Gewinnspiel für Trafikanten,<br />
umfassende Kommunikationsmaterialien<br />
für den POS<br />
auch ein Gewinnspiel für Konsumenten<br />
umfasst.<br />
„Wir wollen unsere Trafikanten<br />
zu unseren Markenbotschaftern<br />
machen und diese beim Verkauf<br />
der neuen PALL MALL<br />
ClickOn verstärkt aktiv unterstützen.<br />
Denn nur wer seine Produkte<br />
kennt und auch motiviert<br />
ist, diese seinen Konsumenten<br />
anzubieten, ist erfolgreich und<br />
kann mehr Konsumenten erreichen,<br />
ist Mag. Sophie Stelzer,<br />
Brand Marketing Executive bei<br />
BAT Austria, überzeugt und ergänzt:<br />
„Unser Ziel ist es, mit dem<br />
PALL-MALL-Programm unsere<br />
Trafikanten noch enger an die<br />
Marke zu binden, die ClickOn<br />
<strong>als</strong> Kapselzigarette mit ihrem<br />
Mehrwert stärker zu positionieren<br />
und somit auch die Konsumenten<br />
zu erreichen.“<br />
Ein Programm –<br />
Chancen für alle!<br />
Mitmachen zahlt sich bei diesem<br />
Programm so richtig aus und ist<br />
auch ganz einfach: Trafikanten<br />
bieten ihren Konsumenten die<br />
neue PALL MALL ClickOn<br />
zum Probieren an, führen ein<br />
Produktgespräch, überreichen<br />
einen Gewinnspielflyer und<br />
ermöglichen zunächst ihren<br />
Kunden die Chance auf einen<br />
begehrenswerten Gewinn. Mit<br />
der Beantwortung der Gewinnfrage<br />
und dem Versand einer<br />
SMS mit Gewinncode nehmen<br />
Konsumenten an der Verlosung<br />
von coolen iPad Minis teil. Jede<br />
eingehende SMS zählt – und<br />
das auch für Trafikanten. Jene<br />
Handelspartner mit den meisten<br />
Gewinnspielteilnehmern dürfen<br />
sich über tolle Preise in der Vorweihnachtszeit<br />
freuen.<br />
Sieger beim Trup-<br />
Messegewinnspiel<br />
Ein Tiroler Trafikant darf sich über einen Tag<br />
mit dem spektakulären KTM X-Bow freuen.<br />
(trup, mh)<br />
Anlässlich der Messe in<br />
Salzburg hatte Ladenbauer<br />
Trup Design<br />
das Publikum aufgefordert,<br />
die richtige Anzahl von<br />
Vorschüben in einem 1er aus<br />
Plexiglas zu schätzen. Die Messebesucher<br />
waren gut motiviert<br />
– winkte doch dem Sieger ein<br />
Schätzung von 1.028 Stück lag<br />
der Tiroler Trafikant Rainer<br />
Gregory Blaschek am nächsten<br />
und darf sich nun auf einen Tag<br />
freuen, an dem er in einem straßenzugelassenen<br />
Fahrzeug einen<br />
Helm tragen wird – denn der<br />
X-Bow verzichtet neben vielen<br />
für Autos sonst typischen Ausunterhaltsamer<br />
Tag mit dem ersten<br />
PKW des Motorradherstellers<br />
KTM. Der X-Bow ist für ein<br />
sehr direktes Handling, die Straßenlage<br />
eines Rennsportwagens<br />
sowie ein vielversprechendes<br />
Leistungsgewicht bekannt.<br />
Am nächsten dran<br />
Insgesamt hatten sich exakt 1.019<br />
Vorschübe in dem ausgestellten<br />
Behälter befunden. Mit seiner<br />
stattungsmerkmalen auch auf<br />
eine Windschutzscheibe und ein<br />
Dach.<br />
Trup-Geschäftsführer Christian<br />
Pfatschbacher war am 24. Oktober<br />
nach Fügen im Zillertal<br />
gereist, um dem glücklichen Gewinner<br />
in dessen Geschäft den<br />
Gutschein zu überreichen und<br />
ihm einen ebenso unvergesslichen<br />
wie unfallfreien Tag zu<br />
wünschen.<br />
Fotos: Trup Design<br />
12<br />
trafik a nten zeitung November/2013
Die neuen Pfeifen für 2014<br />
Im Herbst wurden die Saisonneuheiten zahlreicher Hersteller vorgestellt – die Palette reicht<br />
dabei von jugendlich-frech bis höchst exklusiv. Wir bringen eine erste Übersicht. (mh)<br />
Dunhill White Spot<br />
Am oberen preislichen Ende dieser Neuheitenparade<br />
findet sich wenig überraschend<br />
die Dunhill-Weihnachtspfeife 2013: Für sie<br />
wollen die Briten die Kleinigkeit von 1.495<br />
Euro sehen. Als Mitglied einer White-Spot-<br />
Serie, deren Exponenten jeweils nach einer<br />
Geschichte benannt sind, trägt sie den langen<br />
Titel „Nutcracker and Mouse King“, <strong>als</strong>o<br />
Nussknacker und Mäusekönig.<br />
Die rustizierte Flat Billard, eine Standpfeife<br />
<strong>als</strong>o, trägt nicht nur einen gravierten Ring<br />
aus Sterlingsilber, auch der Pfeifenstopfer aus<br />
dem gleichen Material, der immer eine Figur<br />
der Geschichte darstellt, fehlt nicht. Das<br />
exklusive Stück wird in einer buchförmigen<br />
Kassette geliefert. Die Christmas Pipe 2013<br />
ist wie immer auf 300 Stück limitiert.<br />
Winslow<br />
Die Jahrespfeife 2014 des dänischen Meisters<br />
ist wieder einmal ein unverkennbares Stück,<br />
bei dem ein kurzes, dünnes Mundstück von<br />
einem kräftigen, aber nicht uneleganten<br />
Kopf kontrastiert wird. Ein breiter Silberring<br />
schafft die optische Verbindung. Man sieht es<br />
ihr nicht an, aber die Pipe of the Year 2014<br />
steht sauber – sie schaukelt nur leicht dabei.<br />
Poul Winslow leistet sich<br />
bei jedem<br />
Stück<br />
ein kleines<br />
Augenzwinkern. Diesmal<br />
liegt es in der Funktion versteckt.<br />
Die Jahrespfeife ist in zwei Oberflächen erhältlich:<br />
einmal in hellem, poliertem Flame<br />
Grain für 595 Euro, die zweite Variante kostet<br />
375 Euro. Sie ist rustiziert und trägt einen<br />
polierten Kopfabschluss. Beide werden<br />
in einem grünen Lederbeutel ausgeliefert,<br />
der eine silberne Plakette mit Gravur trägt.<br />
Stanwell<br />
Jahrespfeife 2014<br />
Die Traditionsmarke bietet ihre Jahrespfeife<br />
in vier Oberflächen, zusätzlich aber mit<br />
der Wahlmöglichkeit zwischen filterlos und<br />
9-Millimeter-Filter. Die schwungvoll designte<br />
Bent trennt Holm und Mundstück durch<br />
einen weißen Acrylring; alle Jahrespfeifen<br />
sind durch eine gravierte Silberplakette mit<br />
Markennamen und Jahreszahl markiert.<br />
Die Preise beginnen bei 179 Euro für die<br />
dunkle Sandgestrahlte, für 189 Euro wird<br />
der rustizierte Kopf von einem polierten<br />
Abschluss gekrönt. Die dunkelbraun polierte<br />
Pfeife kommt auf 199 Euro. Ganz hell<br />
und poliert, dazu mit Zertifikat, kommt die<br />
„Flawless“ – deren perfektes und entsprechend<br />
seltenes Holz will für 475 Euro den<br />
Händen des Händlers entrissen werden.<br />
trafik a nten zeitung November /2013 13
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
X-Mas Pipe 2013<br />
Hier gibt es ein Wiedersehen mit Poul<br />
Winslow, der für das Design verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Der Shape<br />
leitet sich von einer Standup<br />
Poker ab, liegt jedoch durch seine sinnlichen<br />
Rundungen perfekt in der Hand. Den<br />
Übergang zwischen Holm und Mundstück<br />
schafft ein Ring aus Sterling-Silber.<br />
Die Weihnachtspfeife ist in drei Ausführungen<br />
zu haben: sandgestrahlt für 195 Euro,<br />
sandgestrahlt mit poliertem Kopfabschluss<br />
für 215 und <strong>als</strong> hellbraun polierte Variante<br />
für 235 Euro.<br />
Amber<br />
Der Name ist Programm und steht für die<br />
Farbgebung, die sich zwischen Bernstein<br />
und hellem Braun bewegt. Die Shapes sind<br />
keine Neuerfindung, sondern greifen die<br />
Idee der im Vorjahr präsentierten Black Diamond-Serie<br />
auf:<br />
Butz Choquin<br />
Livre<br />
Diese „Multifunktionspfeife“ liefert die Qual<br />
der Wahl, aber auch gleich die Auflösung mit:<br />
Dank zweier transparenter Acrylmundstücke<br />
– eines kurzen sowie eines langen – kann die<br />
Livre optional <strong>als</strong> klassisches Rauchwerkzeug<br />
oder <strong>als</strong> Lesepfeife verwendet werden.<br />
Design und Kontrastspiel stellen sie<br />
augenfällig in die<br />
leicht<br />
verspielte<br />
Gestaltungstradition<br />
der<br />
Franzosen. Die<br />
Livre ist in Weiß,<br />
Braun und Schwarz für jeweils<br />
109 Euro erhältlich.<br />
Origine 1882<br />
Für diese Modellreihe besinnt sich der<br />
155-jährige große Name seiner Wurzeln –<br />
genau genommen des ersten Modells, das<br />
aus einem formschönen hölzernen Kopf mit<br />
zwei Silberringen, dem Federkiel eines Albatros<br />
sowie einem Mundstück bestand.<br />
Die Origine 1882 hält sich schön an das historische<br />
Vorbild, eine Ausnahme macht sie<br />
dabei aber schon: Die Seevögel müssen nicht<br />
mehr ihre größten Federn für künftigen<br />
Rauchgenuss opfern, der Holm des zeitgenössischen<br />
Modells besteht aus Acryl.<br />
Die klassische Lesepfeife ist rustiziert<br />
für 119 Euro, in Braun für 159 sowie<br />
in hellem Holz für 189 Euro<br />
zu haben.<br />
Azzuro<br />
Unter diesem Familiennamen erreichen<br />
uns sechs klassische Shapes in<br />
dunklem Braun, vier Bents und zwei<br />
Straights. Dank weißen Mundstücks heben<br />
sich die Mitglieder der Azzuro-Famlie dennoch<br />
vom Mainstream ab. Der Preis für alle<br />
Modelle liegt einheitlich bei 85 Euro.<br />
Jeans<br />
Nein, diese Pfeifen sind nichts für Schüchterne,<br />
und sie richten sich mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
auch nicht an altgediente Raucher<br />
mit Faible für Holzmaserungen.<br />
Rein technisch gesehen<br />
spricht<br />
nichts gegen<br />
den blauen<br />
Hosenstoff, der für<br />
seine vergleichsweise gute<br />
Hitzeresistenz bekannt ist<br />
– eher verhindert die zusätzliche<br />
Lage sogar, dass sich unroutinierte<br />
Raucher heiße Finger<br />
holen. Endgültig zur „Einstiegsdroge“<br />
macht die Jeans-Serie aber ihr<br />
Preis: Bei 59 Euro lässt sich<br />
nicht viel f<strong>als</strong>ch machen.<br />
Die bestverkauften Grundformen der Marke<br />
erhalten eine gemeinsame „Familienfarbe“,<br />
dazu eine ansprechende, aber nicht zu teure<br />
Ausstattung und einen mit 119 Euro attraktiven<br />
Preis, zu dem sich auch junge Raucher<br />
oder Pfeifen-Neueinsteiger eine echte Stanwell<br />
leisten können. Diese Idee scheint sich<br />
so gut bewährt zu haben, dass wir bereits<br />
Wetten auf die Farbe der nächsten Serie dieser<br />
Art annehmen.<br />
14<br />
trafik a nten zeitung November/2013
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
tobaccoland modernisierte seine Humidore<br />
Mehr Platz und eine völlig neue Klimatechnik bescheren dem Tabakgroßisten ausfallssichere<br />
und auch im europäischen Vergleich höchst moderne Lagerräume für Braunware. (tob, mh)<br />
Die sachgerechte Lagerung von Cigarren<br />
war tobaccoland von Anfang<br />
an ein wesentliches Anliegen.<br />
Für die Cigarrenliebhaber ist das<br />
eine entscheidende Voraussetzung für ihren<br />
persönlichen Genuss, und somit ist es auch<br />
Trafikanten wichtig, nur erstklassig gelagerte<br />
Ware zu erhalten. Und natürlich legen auch<br />
die Hersteller größten Wert auf eine professionelle<br />
Lagerhaltung bei tobaccoland.<br />
Darum hat die Nummer eins unter den<br />
Großhändlern zuletzt erneut in die drei Humidore<br />
am Standort in Wien 16 investiert.<br />
Dadurch stieg die Gesamtfläche von 94 auf<br />
125 Quadratmeter, was auch die wachsende<br />
Bedeutung von Cigarren am Markt unterstreicht.<br />
Rund 560 Cigarrensorten der verschiedensten<br />
Industriepartner werden hier<br />
gelagert.<br />
Manfred Knapp, Geschäftsführer von<br />
tobaccoland, zu den Ausbaumaßnahmen:<br />
„Wir haben die bestehende Klimatechnik<br />
komplett ausgetauscht und sind nun wieder<br />
auf dem allerletzten Stand der Technik. Die<br />
Klima-überwachung läuft vollautomatisch,<br />
sodass Parameter wie Luftfeuchtigkeit und<br />
Temperatur im definierten Rahmen bleiben.<br />
Unsere Humidore zählen damit zu den<br />
modernsten Mitteleuropas. Für den sehr<br />
unwahrscheinlichen technischen Störfall haben<br />
wir die frühere Klimatechnik <strong>als</strong> Backup<br />
installiert gelassen. Wir sehen die Investition<br />
im fünfstelligen Eurobereich <strong>als</strong> Beitrag für<br />
volle Zufriedenheit bei Konsumenten, Trafikanten<br />
und Herstellern.“<br />
Und diese – nämlich die Hersteller – schätzen<br />
das Engagement ihres Großhändlers. Isabella<br />
Keusch, Geschäftsführerin von Davidoff of<br />
Geneva Austria: „Partnerschaft zeigt sich in<br />
großen und kleinen Dingen. Darum sind wir<br />
vom Engagement seitens tobaccoland für die<br />
Frische unserer Tabakwaren begeistert.“<br />
Perdomo<br />
Edicion de Silvio Salomon<br />
Natural<br />
Mit 2. Dezember dieses Jahres wächst das in<br />
Österreich erhältliche Programm der Nicaraguaner<br />
um den „Mercedes“ der Marke: die<br />
zu Ehren von Silvio Perdomo kreierte Edicion<br />
de Silvio. Geschmacklich soll der Longfiller<br />
an die Zeit der „richtigen kubanischen<br />
Cigarren“ vor der Revolution 1959 erinnern<br />
– zum Blend gibt Nick Perdomo jedoch keine<br />
Informationen. Er spricht aber von „neuen<br />
und spannenden<br />
Aromaeigenschaften“.<br />
Pro Stück kosten<br />
die 18,3 Zentimeter<br />
langen und mit Ringmaß<br />
56 nicht eben unauffälligen<br />
Salomones<br />
34 Euro – die Holzkiste<br />
mit fünf jeweils<br />
nochm<strong>als</strong> einzeln<br />
in Zedernboxen<br />
verstauten Cigarren<br />
kostet 170<br />
Euro.<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
Reserve 10th Anniversary<br />
Epicure Sun Grown<br />
Die mittlerweile schön etablierte Serie der<br />
10th Anniversary wächst um ein weiteres<br />
Format: Die Epicure kommt mit einer Länge<br />
von 15,2 und einem Durchmesser von 2,1<br />
Zentimetern.<br />
Einlage und Umblatt aus nicaraguanischem<br />
Cuban Seed sowie das sechs Jahre gereifte<br />
Sun-Grown-Deckblatt gleicher Provenienz<br />
positionieren die Puro in der Stärke zwischen<br />
der leichten 10th Anniversary und der<br />
kräftigen Noir. Ein erdiges Grundaroma wird<br />
im Rauchverlauf um Leder- und Nussnoten<br />
mit Anklängen von Gewürzen und Karamell<br />
bereichert.<br />
Das Stück hat einen EVP von 9,40 Euro, die<br />
Holzkiste mit 25 Stück kommt auf 235 Euro<br />
und ist ebenfalls ab 2. Dezember 2013 zu bestellen.<br />
Assortment Natural<br />
Der Sampler in der praktischen Humibag<br />
– der wiederverschließbaren Plastiktasche,<br />
die auf kurzen Trips sogar den Reisehumidor<br />
ersetzen kann – bietet ab 2. Dezember<br />
einen schönen Querschnitt durch die von<br />
Perdomo angebotenen Epicure-Formate, der<br />
bekennende Perdomo-Fans freuen sollte.<br />
Den Inhalt bilden je eine Epicure der Serien<br />
20th Anniversary Connecticut (KVP<br />
9,50), Reserve 10th Anniversary Connecticut<br />
(KVP 9,40), der<br />
brandneuen Reserve<br />
10th Anniversary<br />
Sun Grown<br />
(KVP 9,40) sowie<br />
eine Lot 23 Toro<br />
Natural (KVP 7,–).<br />
Der Sampler kostet<br />
35,30 Euro, was den<br />
Einzelpreisen der<br />
Cigarren entspricht –<br />
die praktische Humibag<br />
gibt es <strong>als</strong>o gratis<br />
dazu.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
15
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
16<br />
J. Cortès<br />
Mini & Mini Dominican<br />
Die Minis für den schnellen, dabei aber<br />
gleichzeitig hochwertigen Rauchgenuss liegen<br />
punktgenau im Trend der Zeit. Aus dem<br />
Hause J. Cortès stehen nun zwei Varianten<br />
zur Wahl: die Minis mit ihrem kräftigen<br />
Sumatra-Deckblatt sowie die neuen Mini<br />
Dominican in der weißen Verpackung, die<br />
sich mit einer hellen dominikanischen Einlage<br />
und einem Ecuador-Deckblatt eher an<br />
Freunde des leichteren Blends richten.<br />
Beide Sorten tragen ein Besuki-Umblatt und<br />
kosten zu 10 Stück in der Blechklappschachtel<br />
je 4,90 Euro.<br />
Neos Mini Java &<br />
Mini Vanilla Filter<br />
Die beiden Minis von Neos – auch aus dem<br />
Hause J. Cortès – haben sich zwar ebenfalls<br />
dem kurzen Smoke verschrieben, stehen<br />
aber in der Tradition Indonesiens: <strong>als</strong> Mini<br />
Java mit einem echten Java-Deckblatt sowie<br />
<strong>als</strong> Mini Vanilla Filter, die mit Vanille-Aroma<br />
und ausgesuchten Pfeifentabaken verfeinert<br />
wurde.<br />
Die Minis kosten in der Blechschachtel mit<br />
20 Stück je 7,40 Euro, zum Probieren gibt es<br />
auch 5-Stück-Klappschachteln um 1,85 Euro.<br />
Vertrieb: DanCzek<br />
Ashton<br />
Panatela & Prime Minister<br />
Vor einigen Jahren gab es beide Formate<br />
schon einmal – aufgrund der<br />
Nachfrage sind sie nun wieder zu<br />
haben.<br />
Die Ashton Prime Minister kommt<br />
– passend zur Vorweihnachtszeit –<br />
im Geschenkkarton mit vier Stück<br />
um 39,20 oder einzeln für 9,80 Euro.<br />
Die Panatela hat einen EVP von 6,90<br />
Euro, das Kisterl zu 25 Stück kostet<br />
172,50 Euro.<br />
Alec Bradley<br />
Prensado Doble T<br />
Dieser Longfiller kommt boxpressed, 15,2<br />
Zentimeter lang und mit 21,4<br />
Millimetern so richtig schön dick<br />
daher. Das einfach „anders“ in der<br />
Hand liegende Format mit seiner<br />
Einlage aus Honduras und Nicaragua,<br />
einem Umblatt aus Nicaragua<br />
und einem honduranischen<br />
Trojes-Deckblatt beginnt weich<br />
und entfaltet rasch Aromen von<br />
Leder und Schokolade mit feiner<br />
Grundsüße. Im Rauchverlauf<br />
kommen Nüsse und gelegentliche<br />
Anklänge von Zitrusfrüchten hinzu,<br />
die von Zedernholznoten abgelöst<br />
werden. Die Doble T bleibt<br />
dabei immer mittelkräftig und<br />
wird zu keinem Zeitpunkt scharf.<br />
Die Holzkiste mit 20 Stück hat einen VP von<br />
180 Euro, der EVP liegt bei 9 Euro.<br />
Oliva<br />
Serie V Melanio<br />
Special Edition 2013<br />
Sechs Zoll lang, mit Ringmaß 60 und dazu<br />
boxpressed ist die Melanio ein wahrhaft<br />
dicker Brummer mit interessantem Blend:<br />
Einlage und Umblatt stammen aus der Jalapa-Region<br />
Nicaraguas, das Deckblatt wurde<br />
aus Sumatra-Saatgut in Ecuador gezogen –<br />
dessen Menge lediglich eine kleine Produktion<br />
erlaubt.<br />
Geschmacklich zündet die Melanio ein komplexes<br />
Feuerwerk, das mit Gewürz- und<br />
Blumennoten sowie Anklängen von Pfeffer<br />
beginnt und sich zur Mitte um Nussaromen<br />
ergänzt. Trotz der Kraft seiner Tabake bleibt<br />
der Longfiller im Rauchverlauf stets cremig<br />
und vermittelt eine leichte Grundsüße.<br />
Von den europaweit<br />
500 Kistchen<br />
zu 10 Stück kommen<br />
exakt 50 zum<br />
Preis von 148 Euro<br />
nach Österreich.<br />
Der EVP liegt bei<br />
14,80 Euro.<br />
Arturo Fuente<br />
Opus X, „Opus 22“ Sampler<br />
Hier sind sechs extrem hochwertige Cigarren<br />
aus der Fuente Aged Selection zusammengefasst:<br />
die Taurus The Bull, die El<br />
Scorpion Natural und die 13 Belicoso aus<br />
der FFOX-Serie, die Fuente 13, eine Toro der<br />
Don Arturo Gran AniverXario und die außergewöhnliche<br />
Angel’s Share Toro.<br />
Die edlen Kistchen mit sechs Stück sind<br />
in Makassar, weiß oder rot lackiert für 270<br />
Euro zu haben; jede einzelne Cigarre kostet<br />
45 Euro. Die Einkünfte aus dem Verkauf fließen<br />
in die Sozi<strong>als</strong>tiftung, mit der die Fuentes<br />
viele Kinder in der Dominikanischen Republik<br />
unterstützen.<br />
Vertrieb: House of Smoke<br />
trafik a nten zeitung November/2013
kurZ im blickpunkt<br />
& bündiG<br />
zu Besuch bei den<br />
experten in Bayreuth<br />
56 Jahre produktexpertise, eine produktion<br />
von ca. 200 millionen cigaretten bzw. 10,5<br />
mio. packungen täglich – das bat-Werk<br />
beeindruckt nicht nur mit seiner produktion<br />
und Geschichte, sondern auch <strong>als</strong> innovationsstandort.<br />
(bat)<br />
OÖ-trafikanten auf<br />
Pöschl-Visite<br />
Zahlreiche Fachhändler blickten hinter die<br />
kulissen des traditionsbetriebes. (Wk oÖ, mh)<br />
Fotos: BAT, WKOÖ<br />
im Oktober 2013 reisten die<br />
BAT-Brand-Expertinnen<br />
aus Österreich ins oberfränkische<br />
Bayreuth, um<br />
den Austausch mit den deutschen<br />
Kollegen zu Tabak und<br />
Produkten zu pflegen. Im Forschungslabor<br />
warfen die Markenverantwortlichen<br />
einen Blick<br />
in die Zukunft und erlebten vor<br />
Ort, welch hohen Stellenwert<br />
Forschung und Entwicklung bei<br />
der Weiterentwicklung von Tabakprodukten<br />
einnehmen und<br />
wie komplex das Produkt Zigarette<br />
ist.<br />
Aus aktuellem Anlass unterhielt<br />
man sich in intensiven Gesprächen<br />
auch über die Einführung<br />
der neuen PALL MALL Click On<br />
mit Frischekapsel, die in Österreich<br />
<strong>als</strong> erstem Land in Europa<br />
im September 2013 erfolgte.<br />
„Selbst nach einer intensiven<br />
Smoking Session bestätigten<br />
uns auch die Kollegen aus dem<br />
Werk, dass Tabak und Blend der<br />
neuen Kapsel-Zigarette ident mit<br />
dem Produkt vor der Umstellung<br />
sind. Einmal mehr wurden<br />
wir in unserer Überzeugung bestärkt,<br />
dem Konsumenten mit<br />
Click On die Wahlfreiheit bieten<br />
zu wollen“, freut sich Mag.<br />
Sophie Stelzer, Brand Marketing<br />
Executive von BAT.<br />
Bei der Heimreise nach Österreich<br />
ließ Mag. Christina Hauer,<br />
Brand Managerin bei BAT, den<br />
Besuch in Bayreuth Revue passieren:<br />
„Der Besuch in unserem<br />
Werk hat uns wieder einmal beeindruckt.<br />
Wir haben gesehen<br />
und auch gespürt, dass hier eine<br />
hohe Innovationskraft herrscht<br />
und dass Neuheiten hier entstehen,<br />
welche die Zukunft der<br />
Tabakindustrie mitgestalten<br />
werden. Und wir haben hautnah<br />
erlebt, mit welcher Begeisterung<br />
an der Weiterentwicklung der<br />
Produkte gearbeitet wird.“<br />
Die Firma Pöschl Tabak<br />
ist der letzte Überlebende<br />
einer ehem<strong>als</strong><br />
stattlichen Schnupftabak-Industrie<br />
im Raum Landshut<br />
und in diesem sehr speziellen<br />
Segment seit Jahrzehnten<br />
Weltmarktführer. Am 21. Oktober<br />
lud das in vierter Generation<br />
von der Gründerfamilie geführte<br />
Unternehmen zu einer ausführlichen<br />
Betriebsbesichtigung, in<br />
deren Rahmen 30 oberösterreichische<br />
TabaktrafikantInnen<br />
und deren MitarbeiterInnen,<br />
aber auch Großhändler Gustav<br />
Moosmayr unter fachkundiger<br />
exklusiv bei<br />
www.hauser-augsburg.de<br />
Tel: +49/8 21/7 20 19-0 info@hauser-augsburg.de<br />
Führung durch Exportleiterin<br />
Julia Graßl (im Bild mit gelber<br />
Jacke) alles Wissenswerte über<br />
die Herstellung von Schnupftabak<br />
und Schmalzler, aber auch<br />
Tabakfeinschnitt erfahren konnten.<br />
Diplomkaufmann Patrick<br />
Engels, Geschäftsführer des<br />
Unternehmens, Gründerurenkel<br />
und „Botschafter des Schnupftabaks“,<br />
nahm sich dann noch<br />
persönlich Zeit, um bei der anschließenden<br />
Schulung wertvolle<br />
Tipps zur richtigen Verwendung<br />
und Dosierung seiner<br />
Produkte zu vermitteln.<br />
Der neue Trend!<br />
ohne Nikotin<br />
trafi trafi k a nten k a nten<br />
zeitung zeitung november/2013<br />
Dezember/2012 17
im blickpunkt<br />
Drehscheibe des bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehrs<br />
Mit dem Boom der Onlineshops seit der Jahrtausendwende rückte das Thema des risikolosen<br />
Bezahlens im Internet in den Fokus. paysafecard ermöglicht bei mehr <strong>als</strong> 4.000 renommierten<br />
Webshops und Gameportalen die bargeldlose Zahlungsabwicklung. (mh)<br />
Nicht nur Kommunikation<br />
via E-Mail<br />
und Skype, sondern<br />
auch ein wachsendes<br />
Einkaufsvolumen wird von<br />
immer mehr Menschen online<br />
abgewickelt: Reisen, Mode, Kinderspielzeug,<br />
aber auch Möbel,<br />
Spieleplattformen und Dienstleistungen<br />
– es gibt fast nichts,<br />
das nicht im Web bestellt werden<br />
kann. Viele Einkäufer haben<br />
jedoch bereits schlechte<br />
Erfahrungen mit der Preisgabe<br />
von Konto- oder Kreditkartendaten<br />
gemacht oder wollen diese<br />
aus Prinzip nicht jedem Unbekannten<br />
mitteilen.<br />
Sicher und diskret<br />
Paysafecard löst dieses Problem:<br />
In der Trafik sowie bei<br />
Tankstellen, Shops oder Verkaufsautomaten<br />
für Prepaid-<br />
Guthabenkarten kann der Kunde<br />
paysafecard-PINs mit einer<br />
Betragshöhe von 10, 25, 50 oder<br />
100 Euro erwerben; bei Onlinegeschäften<br />
für digitale Güter<br />
wird nach Eingabe der 16-stelligen<br />
PIN von diesem Guthaben<br />
abgebucht. Der Vertragspartner<br />
im Netz hat mit Einlösung der<br />
PIN den ihm zustehenden Betrag<br />
sicher auf dem Konto, jedoch<br />
keinen Zugriff auf sensible Daten.<br />
Und auch beim Verlust einer<br />
paysafecard ist im schlimmsten<br />
Fall nur der gekaufte Geldbetrag<br />
verloren.<br />
Im Onlineshop einfach die 16-stellige PIN eingeben, fertig.<br />
So einfach, anonym und sicher kann der Zahlungsverkehr<br />
im Internet sein – ein paar Vorsichtsmaßnahmen wollen aber<br />
beachtet werden<br />
Onlineverwaltung der<br />
Guthaben<br />
Endkunden haben die Möglichkeit,<br />
sich auf https://www.<br />
paysafecard.com/guthabenabfragen/<br />
nach Eingabe ihrer<br />
PIN die Höhe des verbliebenen<br />
Restguthabens anzeigen zu<br />
lassen. Noch einen Schritt weiter<br />
geht „my paysafecard“, ein<br />
Online-Zahlungskonto, das eine<br />
echte Guthaben-Verwaltung<br />
ermöglicht: Die Beträge mehrerer<br />
PINs werden bis zu einem<br />
Höchstbetrag von 2.500 Euro<br />
hier wie auf einem Konto gebündelt,<br />
von dem aus Zahlungen bis<br />
zu einer Höhe von 1.000 Euro<br />
mittels Benutzername und Passwort<br />
möglich sind. Dabei gilt,<br />
dass immer das älteste Guthaben<br />
zuerst verbraucht wird und künftige<br />
Kosten vermieden werden.<br />
Zugriff per Smartphone-<br />
App<br />
Für Android- wie Apple-Smartphones<br />
kann eine kostenlose<br />
Anwendung heruntergeladen<br />
werden, die mehrere Funktionen<br />
bietet: das Finden der nächstgelegenen<br />
Verkaufsstelle, die<br />
Abfrage des aktuellen Guthabens,<br />
die Eingabe weiterer PINs<br />
bei my paysafecard sowie die<br />
Prüfung der eigenen Transaktionen.<br />
Auch die mehr <strong>als</strong> 4.000<br />
Webshops, welche paysafecard<br />
<strong>als</strong> Zahlungsmittel akzeptieren,<br />
lassen sich über die App einfach<br />
finden.<br />
PIN = Bargeld<br />
Grundsätzlich ist paysafecard<br />
<strong>als</strong>o ein besonders sicheres<br />
Zahlungsmittel. Nur eine Information<br />
ist ebenso wichtig wie<br />
sensibel: die 16-stellige PIN sowie<br />
die Zugangsdaten zu my<br />
paysafecard. Mit ihnen alleine<br />
werden Zahlungen freigegeben –<br />
damit hat zugleich jeder, der die<br />
Kombination kennt, Zugriff auf<br />
das gesamte Guthaben. Umso<br />
wichtiger ist hier die Geheimhaltung<br />
von PINs bzw. von Benutzername<br />
und Passwort.<br />
Würden Sie jedem Unbekannten<br />
den vierstelligen Code Ihrer<br />
Bankomatkarte bzw. Ihres Tresors<br />
mitteilen oder Ihre Brieftasche<br />
zu halten geben, weil Sie<br />
gerade die Hände frei haben wollen?<br />
Vermutlich nicht. Genau die<br />
gleiche Vorsicht muss man auch<br />
mit paysafecard-PINs walten lassen.<br />
Eines kann offenbar nicht oft<br />
genug kommuniziert werden:<br />
Weder das Unternehmen<br />
Fotos: paysafecard<br />
18<br />
trafik a nten zeitung November/2013
im blickpunkt<br />
Sieht aus wie ein Kassenbon,<br />
ist aber bares Geld wert<br />
– und will auch so behandelt<br />
werden<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
paysafecard noch seine Handelspartner<br />
werden jem<strong>als</strong> nach<br />
einer PIN fragen – kommen<br />
<strong>als</strong>o diesbezügliche Anfragen<br />
via Telefon, E-Mail, SMS<br />
oder Fax, so stammen diese<br />
auf jeden Fall von Betrügern.<br />
Ein weiterer durchaus hinterhältiger<br />
Trick ist eine E-Mail, die<br />
zur Bezahlung einer Geldstrafe<br />
mittels paysafecard auffordert.<br />
Diese Mail kann schon alleine<br />
deshalb nie von einer öffentlichen<br />
Stelle wie beispielsweise<br />
einer Magistratsabteilung kommen,<br />
da Behörden generell nicht<br />
zu den offiziellen Partnern zählen<br />
– der „Strafbetrag“ landet<br />
<strong>als</strong>o unweigerlich in den Taschen<br />
der Betrüger.<br />
Vorsichtsmaßnahmen<br />
Bewahren Sie Ihre persönlichen<br />
paysafecard-PINs nicht allgemein<br />
sichtbar auf und geben<br />
Sie diese an niemanden weiter.<br />
Genauso wichtig ist es aber, auch<br />
Ihre Kunden über die absolute<br />
Vertraulichkeit der 16-stelligen<br />
PIN sowie das Betrugsrisiko zu<br />
informieren.<br />
Diese Regeln gelten sinngemäß<br />
natürlich auch für die individuellen<br />
Zugangsdaten zu my paysafecard.<br />
Ein gutes Virenschutzprogramm<br />
sowie eine Firewall<br />
für den heimischen PC können<br />
einschlägige Viren und Trojaner<br />
schon vorab blockieren. Vorsichtiger<br />
Umgang mit Zugangsdaten<br />
und eine gesunde Skepsis gegenüber<br />
jeder Aufforderung, die PIN<br />
abseits von paysafecard-Partnershops<br />
(deren Bezahlfenster immer<br />
mit https://customer.cc.at.<br />
paysafecard.com beginnt) preiszugeben,<br />
stellen darüber hinaus<br />
sicher, dass das Guthaben in den<br />
richtigen Händen bleibt.<br />
Guthaben im Wert von 10 bis maximal 100 Euro pro PIN<br />
können in Trafiken und anderen Geschäften gekauft und bei<br />
mehr <strong>als</strong> 4.000 Partnershops eingelöst werden<br />
Pöschl Tabak künftig<br />
bei Moosmayr<br />
Mit Jahresbeginn 2014 vertreibt Moosmayr<br />
nicht nur BAT-Produkte und die eigenen<br />
Marken, sondern übernimmt auch den Vertrieb<br />
für den bayerischen Traditionshersteller.<br />
Pöschl-Geschäftsführer<br />
Dkfm. Patrick Engels<br />
begründet den Wechsel<br />
wie folgt: „Im Rahmen<br />
unserer strategischen Zukunftsüberlegungen<br />
haben wir uns<br />
entschlossen, uns im Vertrieb<br />
neu aufzustellen und freuen uns,<br />
mit der Moosmayr GmbH einen<br />
sehr potenten und ebenfalls seit<br />
Generationen familiengeführten<br />
neuen Partner gefunden zu haben.<br />
Ich möchte mich aber auch<br />
aufrichtig beim Management<br />
und allen MitarbeiterInnen von<br />
tobaccoland für die jahrelange<br />
Zusammenarbeit bedanken.“<br />
Gustav Moosmayr freut sich naturgemäß<br />
über den neuen Partner:<br />
„Für die Firma Moosmayr<br />
stellt die Übernahme dieser<br />
Vertriebsverantwortung einen<br />
großen Schritt in der Firmengeschichte<br />
dar. Mit der Pöschl<br />
Tobacco Group wurde ein Partner<br />
gefunden, der sowohl strategisch,<br />
<strong>als</strong> auch wirtschaftlich sehr<br />
gut in unsere Unternehmensentwicklung<br />
passt. Wir freuen uns<br />
auf eine gute und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.“<br />
tobaccoland-Sprecher Dr. Wellner<br />
trägt den Weggang von<br />
Pöschl mit Fassung: „Gerade im<br />
Segment der kleineren Hersteller<br />
sind Veränderungen etwas ganz<br />
Übliches. So haben wir in der<br />
jüngeren Vergangenheit mehrere<br />
kleinere Anbieter neu <strong>als</strong> Kunden<br />
gewinnen können.“<br />
Tabak-Vollsortimenter<br />
Moosmayr wird ab 2014 zum<br />
echten Komplettanbieter für Tabakprodukte<br />
– neben Zigaretten,<br />
Feinschnitt, Cigarren und<br />
Zigarillos runden künftig Pfeifen-<br />
und Schnupftabak aus dem<br />
Hause Pöschl das Portfolio ab.<br />
Praktisches<br />
Für die Trafikanten sollten sich<br />
durch diese Umstellung keine<br />
Probleme ergeben: tobaccoland<br />
wird „das gesamte Pöschl-Portfolio<br />
bis Jahresende ohne Einschränkungen<br />
verfügbar halten“,<br />
das Moosmayr-Lager wird nach<br />
Aussage von Susanne Moosmayr<br />
„spätestens bis Weihnachten<br />
2013 einsatzbereit sein. Lieferengpässe<br />
oder -schwierigkeiten<br />
sollte es damit nicht geben.“<br />
...das schnelle<br />
w w w . l o a d . a g<br />
19
IM BLICKPUNKT<br />
Der Siegeszug des Tabaks<br />
Während des Dreißigjährigen Kriegs verbreiteten die Soldaten das Pfeifenrauchen in ganz<br />
Europa, Tabak wurde billig. Standesunterschiede sollten dennoch bleiben, weshalb sich bald<br />
eine hochwertige Rauchkultur mit kunstvollsten Accessoires in allen Gesellschaftsschichten<br />
etablierte. Autorin Dr. Maria Publig spannt den Bogen der Tabakgeschichte aus dem 17. bis ins<br />
20. Jahrhundert.<br />
Millionen von Leichen<br />
lagen während<br />
des Dreißigjährigen<br />
Kriegs<br />
(1618–1648) auf Europas<br />
Schlachtfeldern. Diese reichten<br />
von den Außengrenzen der damaligen<br />
Großmacht Österreich<br />
mit Spanien, über Frankreich<br />
bis hinauf in die Niederlande,<br />
Dänemark und Schweden. Oft<br />
blieben die toten Soldaten liegen<br />
und somit der Natur überlassen.<br />
Ganze Landstriche waren<br />
verwüstet. Hungersnöte und<br />
Seuchen brachen aus und quälten<br />
zusätzlich die überlebende<br />
Bevölkerung. Wen verwundert<br />
es, dass man alle vermeintlichen<br />
Mittel einzusetzen versuchte, um<br />
das Elend zu lindern? So blieb<br />
es auch nicht aus, dass inmitten<br />
dieser verzweifelten Situation<br />
viele Menschen fest daran glaubten,<br />
Tabakrauch würde Seuchen<br />
wie die Pest vertreiben.<br />
Rauchen gegen die Pest<br />
Vielleicht hatte man tatsächlich<br />
beobachtet, dass das Verbrennen<br />
von Müll und Unrat nicht<br />
nur die Ratten und Mäuse, sondern<br />
auch Krankheiten vertrieb.<br />
Es kann sein, dass sich vor und<br />
nach solcher Anstrengung so<br />
mancher seine Pfeife angezündet<br />
hat, um mit anderen das weitere<br />
Vorgehen zu besprechen. Infektion<br />
durch Bakterien kannte man<br />
dam<strong>als</strong> noch nicht. Verbrennen<br />
von Unrat schon. Das verhinderte<br />
die weitere Verbreitung der<br />
Seuche. Warum sollte man nicht<br />
daran glauben wollen, dass es<br />
der Pfeifenrauch war, der letztlich<br />
die Pest vertrieb? Zumindest<br />
schaffte das Tabakrauchen durch<br />
sein Nikotin nicht nur einen Motivationsschub,<br />
sondern zugleich<br />
auch eine Art Gelassenheit bei<br />
der traurigen Arbeit. Tabak wurde<br />
auch in flüssiger Form eingenommen.<br />
Da wollte man an<br />
Schnell gemacht, billig verkauft, rasch kaputt – die Tonpfeife<br />
seine austrocknende Wirkung<br />
im kranken Körper glauben. So<br />
erzählte der Augustiner Abraham<br />
a Santa Clara, der in seinen<br />
berühmt-berüchtigten Predigten<br />
den Wienern ins Gewissen redete,<br />
dass „Weinrauthen und<br />
Toback in Wein eine Stunde geweicht,<br />
und mit Citroni/saft den<br />
Pest/süchtigen sei gegeben worden,<br />
nicht ohne Nutzen“ war.<br />
Erste Prestige- und<br />
Sammlerobjekte<br />
Tabak und Tonpfeife wurden im<br />
17. Jahrhundert meist in einem<br />
kunstvoll gearbeiteten Etui geführt.<br />
Die Pfeife war zerbrechlich<br />
und von der Herstellung her<br />
billig. Daher gab es manchmal<br />
auch Engpässe bei der Lieferung.<br />
Holland hatte etwa 500 Pfeifenbäckereien,<br />
die für den europäischen<br />
Bedarf gar nicht schnell<br />
genug arbeiten konnten. So begann<br />
man, zusätzlich aufwändige<br />
Leder- und Holzetuis anzufertigen,<br />
um den Bruch zu reduzieren.<br />
In kurzer Zeit entstand<br />
in diese Richtung ein eigenes<br />
Kunsthandwerk. Parallel dazu<br />
begann auch die Herstellung<br />
von Pfeifen aus Metall, für Soldaten<br />
teilweise sogar aus Eisen.<br />
20<br />
In niederen Ständen rauchten auch viele Frauen<br />
Häufig finden Archäologen Unmengen zerbrochener Tonpfeifen<br />
– Etuis waren zwar eine gute Idee, aber oft teurer <strong>als</strong> das<br />
Rauchgerät<br />
trafik a nten zeitung November/2013
im blickpunkt<br />
Schnupftabakdosen und -fläschchen (teils mit Portionslöffel)<br />
waren ein eigener Wirtschaftszweig – und einfache Ware war<br />
schon im 18. Jahrhundert oft „made in China“<br />
Pfeifen aus Silber wurden für<br />
den Adel schnell zum begehrten<br />
Prestige- und Sammlerobjekt.<br />
Die Metallpfeifen waren für Raucher<br />
allerdings mehr eine Notlösung.<br />
Sie entwickelten große<br />
Hitze, starke Kondensation, und<br />
der Geschmack war auch nicht<br />
gerade das, was man sich eigentlich<br />
wünschte. Also blieb man<br />
vorerst bei der weitverbreiteten<br />
Tonpfeife und sammelte mit ihr<br />
alle Formen von Etuis, die in<br />
vielfältigsten Formen angeboten<br />
wurden.<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
Erlesene Tabatieren<br />
Nachdem sich die billigen Tonpfeifen<br />
und einige Tabaksorten<br />
schließlich sogar Soldaten,<br />
Seeleute und einfache Bürger<br />
leisten konnten, wählte der<br />
Adel eine exklusivere Form des<br />
Tabakgenusses. Schnupftabak<br />
erfreute im 18. Jahrhundert die<br />
gehobenen Kreise. In Spanien<br />
und Portugal hatte man dafür<br />
ein spezielles Verfahren, die<br />
sogenannte Karottierung, entwickelt.<br />
Tabakblätter wurden<br />
wochenlang gebeizt und danach<br />
in karottenähnliche Form gepresst.<br />
Ein monatelanger Fermentierungsprozess<br />
folgte. Der<br />
Tabak erhielt dadurch sein erlesenes<br />
Aroma und wurde Spaniol<br />
genannt. Es ging aber auch<br />
einfacher: Die Prise (das Tabakpulver)<br />
wurde durch die Beigabe<br />
von Lavendel- oder Rosenöl, Salbei<br />
oder Nelken verfeinert und<br />
sollte so genussvoll den Intellekt<br />
anregen. Und wieder nahm das<br />
Kunsthandwerk die neue Mode<br />
auf: Porzellandosen aus Meißen,<br />
Emaildosen aus Berlin oder<br />
sogar Goldtabatieren wurden<br />
kunstvoll angefertigt und am<br />
österreichischen, Pariser oder<br />
Berliner Hof verschenkt.<br />
Bis heute schlagen sich gewisse<br />
Trends auch in der Mode nieder.<br />
Dam<strong>als</strong> war das ebenso: Männer<br />
rasierten sich ihre Bärte ab, damit<br />
die Wirkung beim Schnupfen<br />
des Tabaks nicht beeinträchtigt<br />
würde. Von nun an gab es<br />
eigene Benimm-dich-Kurse für<br />
das richtige Schnupfen, ebenso<br />
wie für das Fechten und das Tanzen.<br />
Weiches Holz ist leicht zu<br />
bearbeiten, brennt aber<br />
durch, Keramik ist schön zu<br />
bemalen, dafür schlecht zu<br />
rauchen – beides nicht ideal<br />
Holzpfeifen <strong>als</strong><br />
Erkennungszeichen<br />
Die Liebe zum Pfeifenrauchen<br />
ging auch während dieser Zeit<br />
nicht ganz verloren. Auf der<br />
Suche nach dem idealen Geschmack<br />
und Praktikabilität<br />
hatte man schon Ende des 17.<br />
Jahrhunderts angefangen, Holzpfeifen<br />
zu fertigen. Es bedurfte<br />
einiger Zeit, sich durch unzählige<br />
Holzarten und -formen<br />
durchzuarbeiten, um die bestmögliche<br />
Wirkung zu erhalten.<br />
Und das war gar nicht so leicht.<br />
Denn viele Holzsorten entwickelten<br />
einen unangenehmen<br />
Beigeschmack, brannten durch<br />
und waren nicht sehr saugfähig.<br />
Im Laufe der Zeit entwickelte sich<br />
daher die dreiteilige Gesteckpfeife.<br />
Sie bestand aus einem Pfeifenrohr,<br />
dem Pfeifenkopf und dem<br />
Wassersack <strong>als</strong> Zwischenstück,<br />
der das Kondenswasser aufsog.<br />
Nach Gebrauch nahm man die<br />
Pfeife auseinander und säuberte<br />
sie.<br />
Die Holzpfeife war für geschickte<br />
Handwerker auch einfach selbst<br />
herzustellen. So kam es, dass zu<br />
manchen Trachten im 18. und<br />
sogar noch im 19. Jahrhundert eigene<br />
Pfeifenarten dazugehörten.<br />
Bestimmte Berufsgruppen wie<br />
Jäger und Bauern waren ohne<br />
Handy-Ladebons<br />
Paysafecard<br />
Callingcards<br />
Gamecards<br />
w w w . l o a d . a g<br />
dieses Accessoire nicht mehr<br />
vorstellbar. In der Stadt Ulm entstand<br />
die erste größere Pfeifenproduktion<br />
aus Buchsbaumholz.<br />
Charakteristisch dafür waren die<br />
besondere Maserung des Holzes,<br />
der geschnitzte Bauch und der<br />
aus Silber gearbeitete helmartige<br />
Pfeifendeckel. Das war deshalb<br />
notwendig geworden, weil viele<br />
Fein zu rauchen, aber verletzlich: Zu einer Meerschaumpfeife<br />
gehört ein Etui einfach dazu<br />
Handwerker auch während der<br />
Arbeit rauchten. Der gefährliche<br />
Funkenflug sollte dadurch verhindert<br />
werden. Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts erkannte man das<br />
Bruyèreholz (Wurzelholz einer<br />
mediterranen Heidekrautsorte)<br />
<strong>als</strong> optimales Pfeifenmaterial. Es<br />
war hart, leicht, saugfähig und<br />
brannte aufgrund des hohen<br />
Kieselsäureanteils nicht durch.<br />
Wertanlage<br />
Meerschaumpfeife<br />
Ein völlig neues Rauchgefühl<br />
bescherte schließlich die Meerschaumpfeife.<br />
Mit der türkischen<br />
21
im blickpunkt<br />
Die Wasserpfeife der Türken<br />
setzte sich erst viel später<br />
auf breiter Front durch<br />
Modewelle um 1782 kam auch<br />
sie nach Wien, und von da weg<br />
über ganz Europa. Kaiser Joseph<br />
II. hatte sich finanziell am russisch-türkischen<br />
Krieg beteiligt.<br />
Der Niederlage des Gegners<br />
wurde im Sinne der Aufklärung<br />
völlig neu begegnet. Man verband<br />
sich <strong>als</strong> politisch aufgeklärte<br />
Monarchie mit den für positiv<br />
erachteten Usancen der Türkei,<br />
integrierte sie und machte sie<br />
zur Mode. Auch Mozarts damalige<br />
kaiserliche Auftragsoper<br />
„Die Entführung aus dem Serail“<br />
und Wiens Kaffeehäuser zählen<br />
zum Erbe dieser Zeit. Der vorwiegend<br />
in der Türkei abgebaute<br />
Meerschaum ist ein weiches Mineral,<br />
das sehr gut zu schnitzen<br />
ist, und so wurden diese prächtigen<br />
Ausführungen schon bald<br />
zu beliebten Sammlerobjekten.<br />
Wien hatte sich zum Zentrum<br />
der Meerschaumschnitzerei entwickelt.<br />
Mit Porzellan im<br />
Widerstand<br />
Berühmt und beliebt waren auch<br />
die Pfeifenköpfe aus Porzellan.<br />
Sie wurden figürlich gestaltet.<br />
Allerdings war das Rauchgefühl<br />
nicht sehr erhebend, da die<br />
Kondensatbildung wiederum<br />
einen Wassersack erforderte,<br />
den man entleeren musste. Außerdem<br />
wurde der Porzellankopf<br />
ziemlich heiß. Dennoch wurde<br />
die Porzellanpfeife vor allem im<br />
Biedermeier sehr beliebt. Sie war<br />
einfach mit Farbbildern, Emblemen<br />
und Botschaften zu verzieren,<br />
daher besaßen die Raucher<br />
meist mehrere, je nach Anlass.<br />
Im Vorfeld und während der<br />
Studentenrevolte 1848 entwickelten<br />
sich die Porzellanpfeife<br />
und deren rauchende Träger zu<br />
Symbolen des Widerstands und<br />
der Erneuerung. Auch eine für<br />
Mitteleuropa neue Rauchware<br />
kam zu dieser Zeit in Mode<br />
und erhielt Symbolcharakter:<br />
die Zigarre. Während der Napoleonischen<br />
Kriege (1808–1814)<br />
hatten sie die französischen Soldaten<br />
nach Wien gebracht. 1848<br />
kämpfte man auch um die Freiheit,<br />
öffentlich rauchen zu dürfen.<br />
In Österreich und Preußen<br />
galt das nicht nur <strong>als</strong> rücksichtslos<br />
und unhöflich, sondern war<br />
darüber hinaus streng verboten.<br />
Dieses mittlerweile völlig sinnlos<br />
gewordene Verbot stammte noch<br />
aus dem 17. Jahrhundert, um<br />
die Brandgefahr für Holzbauten<br />
zu verhindern. 1848 änderte<br />
vieles: Die Zigarre symbolisierte<br />
ab nun die liberalere, neue Zeit<br />
und prägte auch das Image der<br />
Industriebarone, die <strong>als</strong> einstige<br />
Studentenrevolutionäre nun das<br />
Sagen hatten. Mit dem Ende des<br />
19. Jahrhunderts und dem Erstarken<br />
der politischen Arbeiterbewegung<br />
änderte sich auch das.<br />
Die Zigarre wurde zum Sinnbild<br />
für Großbürgertum und Kapitalisten<br />
– und war bei Arbeitern<br />
verpönt.<br />
Kriegsprodukt Zigarette<br />
Schon im 18. Jahrhundert hatten<br />
die Arbeiterinnen mexikanischer<br />
und mittelamerikanischer Cigarrenfabriken<br />
Tabakreste in Papier<br />
gewickelt und fürs Rauchen<br />
verkauft. Diese Konsumform<br />
Die Kriege der Neuzeit waren ein wichtiger Antrieb zur Entstehung<br />
und Verbreitung der Zigarette<br />
Marlene Dietrich, der<br />
rauchende Vamp, war seit<br />
der Zwischenkriegszeit ein<br />
Star – und später noch in<br />
den USA Werbeträgerin für<br />
Zigaretten<br />
fand über Spanien ihren Weg<br />
nach Frankreich, wo die Zigarette<br />
auch den heutigen Namen<br />
bekam (<strong>als</strong> Verkleinerungsform<br />
von Cigarre, <strong>als</strong>o „kleine Cigarre“).<br />
Richtig durchsetzen konnte<br />
sich die Zigarette zu diesem Zeitpunkt<br />
jedoch noch nicht.<br />
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
schlug die europäische Geburtsstunde<br />
der Zigarette – eigentlich<br />
aus einer Verlegenheit heraus.<br />
Im ersten Krimkrieg (1853–<br />
1856) rauchten die Soldaten beider<br />
Parteien in Zeitungspapier<br />
gewickelte Abfälle der Cigarrenproduktion.<br />
Das war billiger <strong>als</strong><br />
Cigarren, und normale Pfeifen<br />
gingen im harten Kriegsalltag<br />
häufig zu Bruch. Die Zigarette<br />
schlug <strong>als</strong>o zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe und setzte nach der<br />
Heimkehr der Soldaten zu ihrem<br />
Siegeszug an: 1862 eröffnete die<br />
erste deutsche, 1865 die erste<br />
österreichische Zigarettenfabrik.<br />
Bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg<br />
stieg die produzierte Menge<br />
in Deutschland von 60 Millionen<br />
Zigaretten pro Jahr auf 11,5<br />
Milliarden. Die Massenfertigung<br />
machte Tabakprodukte abseits<br />
der Pfeife erstm<strong>als</strong> auch für die<br />
breite Masse der Bevölkerung er-<br />
22<br />
trafik a nten zeitung November/2013
im blickpunkt<br />
schwinglich – und viele Arbeiter<br />
waren rasch starke Raucher.<br />
Die Zigarettenpause<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg änderte<br />
sich das Rauchverhalten<br />
im großen Maßstab. Die Zigarette<br />
wurde vollends zum Massenprodukt<br />
und zum Synonym für<br />
die neue, massenbewegte Zeit.<br />
Die gewerkschaftlichen Forderungen<br />
auch nach Pausen während<br />
der Arbeitszeit wurden mit<br />
„Zigarettenlänge“ definiert. Für<br />
die junge Generation verband<br />
sich damit ein selbstbestimmtes<br />
und intensives Lebensgefühl.<br />
In den 1920er-Jahren versuchte<br />
man damit auch starre Gesellschafts-<br />
und Geschlechterbilder<br />
aufzuweichen. Die aufkommende<br />
Tabakwerbung griff neue<br />
Themen auf und warb gezielt mit<br />
Frauen <strong>als</strong> Werbeträgerinnen.<br />
Man versprach sich davon nicht<br />
nur die neue Käufergruppe<br />
Frauen, sondern der Blick für<br />
Exotisches und Erotisches zog<br />
verstärkt Männer in ihren Bann.<br />
Tabakrevolution<br />
nach dem 2.<br />
Weltkrieg<br />
Mit dem Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs stand<br />
der Tabakmarkt vor großen Zäsuren:<br />
Im Gefolge der amerikanischen<br />
Besatzungssoldaten<br />
verbreitete sich die amerikanische<br />
Zigarette und mit ihr der<br />
American Blend auch in Europa.<br />
Statt des traditionellen Orienttabaks<br />
oder reinen Virginias<br />
wurden nun Mischungen aus<br />
Virginia, Burley und nur noch<br />
kleinen Mengen von Orienttabak<br />
geraucht.<br />
In den 50er-Jahren sorgte die<br />
Einführung der Filterzigarette<br />
für die nächste Neuerung auf<br />
dem Produktsektor.<br />
Rauchverbote sind<br />
keine modernen Ideen<br />
Der erste Gegner des Rauchens<br />
war die katholische Kirche bzw.<br />
die spanische Inquisition – der<br />
Versuch, das „Teufelszeug“ zu<br />
verbieten, scheiterte bekanntlich<br />
trotz drastischer Strafdrohungen.<br />
In vielen Ländern, darunter<br />
auch Österreich, wollten<br />
die Machthaber dieser Zeit diese<br />
„Unsitte“ mit Verboten verhindern;<br />
beispielsweise durfte Tabak<br />
nur in Apotheken und zur medizinischen<br />
Verwendung verkauft<br />
werden, und das Rauchen war<br />
mit hohen Geldstrafen bedroht.<br />
Wie so viele andere Verbote<br />
waren auch diese angesichts der<br />
schieren Menge von Rauchern<br />
erfolglos. Sultan Murad IV. stellte<br />
das Rauchen unter Todesstrafe –<br />
pikanterweise darf er heute sogar<br />
<strong>als</strong> unfreiwilliger Namenspatron<br />
einer türkischen Zigarettenmarke<br />
dienen. In Russland wurde<br />
Anfang des 17. Jahrhunderts der<br />
Tabakkonsum durch Aufreißen<br />
der Nasenflügel und Aufschneiden<br />
der Lippen bestraft.<br />
Unter ihrem puritanischen König<br />
Jakob I. versuchten die Briten<br />
es auf andere Weise: Die Zölle<br />
wurden um das 40-fache erhöht<br />
– was zwar nur eine exorbitante<br />
Zunahme des Schmuggels mit<br />
Historische Inkonsequenz: erst die Warnung vor dem bösen<br />
Tabak, später die Werbung für die eigenen Zigaretten<br />
sich brachte, es wurde aber ungebremst<br />
weitergeraucht. Deshalb<br />
reduzierte man die Abgaben<br />
wieder und freute sich über die<br />
saftigen Steuereinnahmen.<br />
Die USA versuchten in den 20er-<br />
Jahren gleichzeitig mit Alkohol<br />
auch Zigaretten zu verbannen –<br />
dies war jedoch noch viel mehr<br />
<strong>als</strong> die Prohibition zum Scheitern<br />
verurteilt.<br />
Auch Adolf Hitler war ein Gegner<br />
des Tabaks, den er <strong>als</strong> „die<br />
Rache des roten Mannes“ an<br />
den Ariern bezeichnete. Auch<br />
der Begriff des „Passivrauchens“<br />
stammt übrigens aus jener Zeit<br />
und hat es erst jüngst wieder<br />
zu unrühmlicher Bekanntheit<br />
gebracht. Erste Rauchverbote<br />
in den Zügen und öffentlichen<br />
Einrichtungen Nazideutschlands<br />
sowie Einschränkungen<br />
der Tabakwerbung hatten jedoch<br />
mit Kriegsbeginn ein rasches<br />
Ende. Stattdessen wurden eigene<br />
Marken wie „Sturm“ und<br />
„Trommler“ an Soldaten verteilt<br />
und standen der Bevölkerung <strong>als</strong><br />
Monatsration zu. Wenn man es<br />
schon nicht verhindern kann, so<br />
will man zumindest selbst daran<br />
verdienen – und daran hat sich<br />
bis heute nichts geändert.<br />
Quellenangabe u. a. aus:<br />
Mündl, Kurt: „Tabak – Ein Kraut verändert<br />
die Welt“. Verlag Styria 2001<br />
Fellner, Sabine / Thiel, Georg: „Nicotiana<br />
– Europäische Rauchkultur“.<br />
Austria Tabak GmbH, Verlag Sonderzahl<br />
2009.<br />
Launer, Ekkehard: „Zum Beispiel Tabak“.<br />
Lamuv Verlag 1995<br />
...das schnelle<br />
w w w . l o a d . a g<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
23
markt<br />
Adami Stefano<br />
Fantasia<br />
Verhüllt<br />
Wer seine Marke nicht zeigen, die<br />
Zigaretten passend zur eigenen<br />
Garderobe kleiden<br />
oder einfach nur die<br />
Warnhinweise verdecken<br />
will, wird bei den Etuis<br />
von Adami Stefano fündig:<br />
Aus leichtem, geprägtem<br />
Kunstkarton gefertigt, stehen die<br />
Hüllen in klassischen, Pastell- und starken Farben zur<br />
Auswahl.<br />
Ein Thekendisplay mit je 5 Stück der Größen 85 mm, Kingsize<br />
und Slim präsentiert die im EK 3,99 Euro günstigen Packerlverkleidungen.<br />
Vertrieb: KP Plattner<br />
E-Shishas<br />
Die hochwertig gefertigten Verdampfer richten<br />
sich an jene Kunden, die den intensiven<br />
Geschmack des Wasserpfeifentabaks aus dem<br />
Hause Fantasia schätzen und eine Lösung für<br />
unterwegs oder Nichtraucherbereiche suchen.<br />
Der handliche Stift verfügt über ein Mundstück<br />
aus Metall und wird durch simples<br />
Ansaugen aktiviert – dann leuchtet auch der<br />
„Diamant“ am unteren Ende auf.<br />
Die nikotinfreien E-Shishas sind in den Geschmacksrichtungen<br />
„4 Play“ (Melone),<br />
„Adios“ (Citrus Curacao), „Magic Dragon“<br />
(Beerenmix) und „Surfer“ (Ananas-Kokos)<br />
für einen EK von 8,45 Euro und zum empfohlenen<br />
VK von 16,90 Euro verfügbar.<br />
Vertrieb: House of Smoke<br />
Ohne Verspiegelung, aber<br />
trotzdem mit Glasscheibe ist<br />
das Modell auch in weiteren<br />
Varianten für 25 und für 50<br />
Longfiller verfügbar<br />
Glaspalast für Cigarren<br />
Es muss nicht immer ein schlichtes Holzkistchen sein, in dem die<br />
edlen Longfiller ihre vorübergehende Heimat finden. Bei diesem<br />
Humidor sorgen eine eingesetzte Spiegelglasscheibe und zwei geschwungene<br />
Ausschnitte des Deckels für die etwas andere Optik.<br />
Im Inneren finden bis zu 50 Cigarren Platz, für Ordnung sorgt ein<br />
Trennsteg. Ein dickes Furnier aus spanischer Zeder versteht sich von<br />
selbst; zwei Polymerbefeuchter und ein von außen ablesbares Hygrometer<br />
vervollständigen die Ausstattung.<br />
Das schöne Stück hat einen empfohlenen Verkaufspreis von 145 Euro.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
Credo<br />
Modisches & funktionelles Cigarrenzubehör<br />
Die Marke ist für ebenso funktionelles wie im Design ansprechendes Braunware-Zubehör<br />
bekannt. Nun erweitert Credo sein Programm der Montage-<br />
Werkzeuge um weitere optisch verschönerte Ableger. Egal ob mit eckiger<br />
oder organisch abgerundeter Außenform, die Cigarrenbohrer mit ihren drei<br />
Durchmessern von 6, 10 oder 14 Millimetern eignen sich von der kleinen Panatella<br />
bis zur mächtigen Double Toro und sind nun auch in trendigem Blau<br />
oder technischem Titan-Look zu haben. Mit Makassarholz wird hingegen<br />
die smarte Schere veredelt, die synchron schließende Klingen, eine große<br />
Öffnung sowie einen Sicherheitsclip gegen Verletzungen durch versehentliches<br />
Öffnen bietet.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
24<br />
trafik a nten zeitung November/2013
markt<br />
JTI<br />
Camel Activate im Curve-<br />
Pack<br />
Die Camel Activate mit ihrem<br />
Clickfilter für den optionalen Mentholkick<br />
sind seit Anfang November<br />
nun auch im charakteristischen<br />
Curve-Pack erhältlich.<br />
Geschmack und Inhalt sowie die<br />
Positionsnummer bleiben unverändert.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
JTI<br />
Winston-Aktion<br />
Im Aktionszeitraum November<br />
2013 bis Jänner<br />
2014 bietet das Winston-<br />
Gewinnspiel jeweils zwei<br />
Personen und deren zwei<br />
besten Freunden Gelegenheit,<br />
in der weitläufigen<br />
Winterlandschaft Finnlands Sport mit<br />
Schnee und Eis zu kombinieren: Die Winston Blue tragen<br />
im Promotionzeitraum die Motive „Skidoo“ und „Hundeschlitten“,<br />
Winston Classic locken mit „Quad“ und „Schneeschuh-Wanderung“.<br />
Die Teilnahme ist ab 18 Jahren mit Winston-Packungen oder mittels<br />
Gewinnkarten möglich, die in der Trafik zu beziehen sind. An den<br />
bekannten Positionsnummern ändert sich nichts.<br />
Bacco<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
Silvester-Schweinerei<br />
Das neue Jahr kommt immer schneller, <strong>als</strong> man glaubt. Da will man das<br />
Geschäft mit den kleinen Mitnahmeartikeln doch nicht nur den plötzlich<br />
überall aus dem Boden sprießenden Verkaufsständen<br />
überlassen. Moosmayr hat für Silvester ein schönes Sortiment<br />
von Saisonware mit den typischen Glückssymbolen<br />
Schwein, Fliegenpilz, Marienkäfer oder Schornsteinfeger<br />
zusammengestellt.<br />
Ob 24 Schweine im Papiersackerl, 48 Rauchfangkehrer<br />
in der Box, 36 originelle Hängeschweine, die sich perfekt<br />
an die gern geschenkten Blumentöpfe mit vierblättrigen<br />
Kleeblättern klammern oder andere Varianten – hier ist<br />
für jeden etwas dabei.<br />
Vertrieb: Moosmayr<br />
Bacco-Feinschnitte<br />
Die Bacco-Drehtabake <strong>als</strong> schwarz verpackter Bacco Dark Tobacco (Zware) und <strong>als</strong> Bacco<br />
American Blend im roten Pouch sind wieder verfügbar – in neuem Kleid, mit bekannten<br />
Qualitäten. Beide RYO-Tabake sind durch ihre Schnittbreite von zarten 0,3 Millimetern<br />
ideal zum Wuzeln geeignet und kosten im 20-Gramm-Pouch 2,80 Euro.<br />
Mit 0,8 Millimetern deutlich breiter geschnitten,<br />
vervollständigen nun drei Volumentabake die<br />
Bacco-Familie: der blaue Halfzware, der weiß-rote<br />
American Blend sowie der GIGAmaXX, der das Versprechen<br />
von besonders hoher Ergiebigkeit durch extra<br />
großes Volumen ab Werk schon im Namen trägt. Alle<br />
Stopftabake sind ebenfalls nur im Pouch, hier jedoch<br />
mit 40 Gramm Inhalt, verfügbar und kosten einheitlich<br />
4,50 Euro.<br />
Vertrieb: DanCzek<br />
trafik a nten zeitung November/2013<br />
25
aucHZEicHEn<br />
Selbstabtötendes Mysterium<br />
immer wieder las man in der<br />
Zeitung, dass Menschen sich<br />
mit Rauchgas vergifteten<br />
oder verbrannten, weil sie<br />
mit der brennenden Zigarette<br />
eingeschlafen waren. Vernünftige<br />
Leute schüttelten darob den<br />
Kopf und bewusste Raucher<br />
ebenso. Und eigentlich wollte<br />
sich niemand diese Szenarien<br />
näher vorstellen. Wie geht das?<br />
Gemütliches Lesen im Bett, dazu<br />
folgerichtig eine Zigarette im<br />
Mund, oder im Aschenbecher,<br />
das Buch ist so spannend, dass<br />
man auf dem Tschick vergisst,<br />
und schon ist es geschehen. Mehr<br />
<strong>als</strong> ein Brandloch kann doch da<br />
nicht passieren, außer das Bettzeug<br />
ist aus leicht brennbarem<br />
Material – gibt es das überhaupt<br />
noch? Wahrscheinlich nachvollziehbarer<br />
ist folgende Situation:<br />
Ziemlich betrunken und sehr<br />
müde geht man ins Bett, schnell<br />
noch ein paar Züge zum Entspannen,<br />
mittendrin im Vergnügen<br />
kommt der Schlaf, und dann<br />
kann es passieren.<br />
Tatsache ist, dass es immer wieder<br />
geschehen ist, und den Beamten<br />
der EU ist das auch nicht<br />
Trotz ausgehender EU-Tschick brennt es munter weiter?<br />
Die Autorin Susanne Mitterbauer<br />
ist eine Raucherin mit<br />
einem feinen Sensor für die<br />
Absurditäten des Lebens<br />
entgangen. Also haben sie sich<br />
sehr schnell, quasi überfallsartig,<br />
auf ein Gesetz geeinigt; bei manchen<br />
Themen geht das wirklich<br />
flott, bei anderen zieht sich eine<br />
solche Einigung eher jahrelang.<br />
Die Zigarette hat nun drei „Sollbruchstellen“<br />
aufzuweisen, dort<br />
geht sie von allein aus und kann<br />
keinen Schaden mehr anrichten.<br />
Als ich das das erste Mal gelesen<br />
habe, ging es mir wie mit den<br />
schwer zu handhabenden Feuerzeugen<br />
– ich dachte, das darf ja<br />
nicht wahr sein. Zweiter Gedanke:<br />
Hier werden Leben gerettet,<br />
<strong>als</strong>o lass mich nicht zu streng<br />
sein mit den hochbezahlten und<br />
sicher hochqualifizierten Gesetzgebern<br />
in Brüssel.<br />
Faktum: Ich sitze am Computer<br />
so wie jetzt, die Zigarette liegt<br />
im Aschenbecher, ich bin konzentriert,<br />
sie geht aus und fällt,<br />
nicht mehr brennend, aber heiß,<br />
auf den Tisch – Brandloch. Ich<br />
sitze mit Freunden beim Essen,<br />
wir diskutieren, Aschenbecher<br />
stehen herum, wir rauchen. Kein<br />
einziges Mal endet ein solcher<br />
Abend ohne Brandlöcher im<br />
Tischtuch. Manchmal geht die<br />
Zigarette aus, ohne vom Aschenbecher<br />
zu fallen, dann muss ich<br />
sie mir wieder neu anfeuern,<br />
was mir irgendwie besonders<br />
ungesund erscheint. Aber wahrscheinlich<br />
haben die da oben das<br />
gewollt. Immer unter dem Motto<br />
„Wenn die Raucher schon nicht<br />
mehr verbrennen, dann sollen<br />
sie doch anders sterben.“<br />
Was mich allerdings wirklich<br />
verärgert, ist die Tatsache, dass<br />
ich nach wie vor immer wieder<br />
von Opfern lese, die – ja, auch im<br />
EU-Raum – rauchender Weise<br />
im Bett umgekommen sein sollen.<br />
Wie geht denn so was, mit<br />
diesen sicheren Zigaretten? Mysterien,<br />
die nicht zu lösen sind.<br />
Foto: sachsen-fernsehen.de<br />
impressum<br />
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/DW 538,<br />
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26<br />
trafi k a nten zeitung november/2013
trafi k a nten zeitung november/2013 27
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JAN 2013 FEB 2013 MAR 2013 APR 2013<br />
MAI 2013 JUN 2013 JUL 2013 AUG 2013<br />
Quelle: AC Nielsen Aug. 2013<br />
FREEDOM FINLAND<br />
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28<br />
trafik a nten zeitung November/2013