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Ausgabe als pdf - Trafikantenzeitung

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aucHZEicHEn<br />

Selbstabtötendes Mysterium<br />

immer wieder las man in der<br />

Zeitung, dass Menschen sich<br />

mit Rauchgas vergifteten<br />

oder verbrannten, weil sie<br />

mit der brennenden Zigarette<br />

eingeschlafen waren. Vernünftige<br />

Leute schüttelten darob den<br />

Kopf und bewusste Raucher<br />

ebenso. Und eigentlich wollte<br />

sich niemand diese Szenarien<br />

näher vorstellen. Wie geht das?<br />

Gemütliches Lesen im Bett, dazu<br />

folgerichtig eine Zigarette im<br />

Mund, oder im Aschenbecher,<br />

das Buch ist so spannend, dass<br />

man auf dem Tschick vergisst,<br />

und schon ist es geschehen. Mehr<br />

<strong>als</strong> ein Brandloch kann doch da<br />

nicht passieren, außer das Bettzeug<br />

ist aus leicht brennbarem<br />

Material – gibt es das überhaupt<br />

noch? Wahrscheinlich nachvollziehbarer<br />

ist folgende Situation:<br />

Ziemlich betrunken und sehr<br />

müde geht man ins Bett, schnell<br />

noch ein paar Züge zum Entspannen,<br />

mittendrin im Vergnügen<br />

kommt der Schlaf, und dann<br />

kann es passieren.<br />

Tatsache ist, dass es immer wieder<br />

geschehen ist, und den Beamten<br />

der EU ist das auch nicht<br />

Trotz ausgehender EU-Tschick brennt es munter weiter?<br />

Die Autorin Susanne Mitterbauer<br />

ist eine Raucherin mit<br />

einem feinen Sensor für die<br />

Absurditäten des Lebens<br />

entgangen. Also haben sie sich<br />

sehr schnell, quasi überfallsartig,<br />

auf ein Gesetz geeinigt; bei manchen<br />

Themen geht das wirklich<br />

flott, bei anderen zieht sich eine<br />

solche Einigung eher jahrelang.<br />

Die Zigarette hat nun drei „Sollbruchstellen“<br />

aufzuweisen, dort<br />

geht sie von allein aus und kann<br />

keinen Schaden mehr anrichten.<br />

Als ich das das erste Mal gelesen<br />

habe, ging es mir wie mit den<br />

schwer zu handhabenden Feuerzeugen<br />

– ich dachte, das darf ja<br />

nicht wahr sein. Zweiter Gedanke:<br />

Hier werden Leben gerettet,<br />

<strong>als</strong>o lass mich nicht zu streng<br />

sein mit den hochbezahlten und<br />

sicher hochqualifizierten Gesetzgebern<br />

in Brüssel.<br />

Faktum: Ich sitze am Computer<br />

so wie jetzt, die Zigarette liegt<br />

im Aschenbecher, ich bin konzentriert,<br />

sie geht aus und fällt,<br />

nicht mehr brennend, aber heiß,<br />

auf den Tisch – Brandloch. Ich<br />

sitze mit Freunden beim Essen,<br />

wir diskutieren, Aschenbecher<br />

stehen herum, wir rauchen. Kein<br />

einziges Mal endet ein solcher<br />

Abend ohne Brandlöcher im<br />

Tischtuch. Manchmal geht die<br />

Zigarette aus, ohne vom Aschenbecher<br />

zu fallen, dann muss ich<br />

sie mir wieder neu anfeuern,<br />

was mir irgendwie besonders<br />

ungesund erscheint. Aber wahrscheinlich<br />

haben die da oben das<br />

gewollt. Immer unter dem Motto<br />

„Wenn die Raucher schon nicht<br />

mehr verbrennen, dann sollen<br />

sie doch anders sterben.“<br />

Was mich allerdings wirklich<br />

verärgert, ist die Tatsache, dass<br />

ich nach wie vor immer wieder<br />

von Opfern lese, die – ja, auch im<br />

EU-Raum – rauchender Weise<br />

im Bett umgekommen sein sollen.<br />

Wie geht denn so was, mit<br />

diesen sicheren Zigaretten? Mysterien,<br />

die nicht zu lösen sind.<br />

Foto: sachsen-fernsehen.de<br />

impressum<br />

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trafi k a nten zeitung november/2013

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