Junges Paar sucht ...
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f r e u n d e & f r e i z e i t<br />
Sierra Leone<br />
Wo Gott und Teufel Nachbarn sind<br />
Die wirklichen Abenteuer sind die, die man nicht suchen muss. Sie kommen von ganz alleine auf<br />
einen zu. In weniger als zwei Stunden werden wir zum ersten Mal afrikanischen Boden betreten.<br />
Mit meinem Freund Ecki will ich in Sierra Leone nach verschollenen Fischarten suchen und mit<br />
etwas Glück auch neue, bisher unbekannte Arten finden.<br />
Willkommen in einer anderen Welt<br />
Afrika ist alles, nur nicht der „Schwarze Kontinent“.<br />
Afrika ist bunt! Voller Leben und Lebensfreude. Als<br />
die Kabinentür geöffnet wird, empfängt uns die drückend<br />
feuchtwarme Luft mit dem einzigartigen Duft<br />
Westafrikas. Ein Duft, den niemand jemals mehr vergisst.<br />
Am Flughafen von Accra in Ghana haben wir<br />
vier Stunden Aufenthalt, bis es weitergeht. Zeit, um<br />
einen ersten Eindruck dieser uns völlig unbekannten<br />
Welt aufzunehmen, in der fast nichts so ist, wie wir es<br />
kennen. Und in die wir in den kommenden drei Wochen<br />
tiefer eindringen werden, als wir es uns je vorstellen<br />
konnten.<br />
Die DC-9 ist fast ausgebucht und die wenigen freien<br />
Plätze sind mit „Handgepäck“ besetzt. Das sind in<br />
diesem Teil der Welt offenbar die großen Gepäckstücke,<br />
die nicht in den Laderaum gepasst haben. Ich<br />
warte nur noch darauf, dass eine Ziege oder eine<br />
Kiste Hühner in die Kabine gebracht werden. Dann<br />
geht es los, der zweimotorige Jet rollt über die Startbahn.<br />
Und rollt und rollt. Ich frage Ecki, ob wir den<br />
Rest der Strecke jetzt fliegen oder fahren werden. Die<br />
Antwort gibt der Pilot, indem er vermutlich noch die<br />
Der Autor und Fotograf Steffen Hellner erzählt von seiner Reise nach<br />
Sierra Leone. Er arbeitet für anerkannte Fachverlage wie z. B. GU (Gräfe<br />
und Unzer) und den Kosmos Verlag. Zudem ist er Mitglied des Redaktionsbeirats<br />
der bekannten Fachzeitschrift „Aquaristik Fachmagazin“ und<br />
hält regelmäßig Vorträge in Deutschland, Europa und den USA über<br />
Aquaristik und Terraristik.<br />
letzten Reserven der Triebwerke abruft, was diese mit<br />
ohrenbetäubendem Lärm bestätigen. Tatsächlich, der<br />
„Bomber“ hebt doch noch ab und steuert sofort in<br />
Richtung offenes Meer. Gut so, eine Notwasserung ist<br />
immer besser als eine Bruchlandung. Zwei Schleifen<br />
dreht sie und dann auf Kurs West. Bei den Zwischenlandungen<br />
in Abidjan, Elfenbeinküste, und Robertsport,<br />
Liberia, dasselbe Spiel.<br />
Am Ziel: Freetown, die Stadt der Freien<br />
Am Lungi International Airport von Freetown empfängt<br />
uns unser Gastgeber Mohammed mit der typisch<br />
afrikanischen Offenheit. Es war leicht, uns zu finden,<br />
weil wir hier die einzigen Europäer sind. Nach Sierra<br />
Leone verirren sich kaum Touristen, höchstens einmal<br />
Entwicklungshelfer. Ein Umstand, der uns später manche<br />
Schranke an den allgegenwärtigen Polizeikontrollen<br />
entlang der Hauptstraßen öffnete. Statt der üblichen<br />
strengen Kontrolle durch schwer bewaffnete<br />
Militärpolizisten wurde oftmals die Schranke frühzeitig<br />
gehoben, unser Auto durchgewinkt und uns dabei<br />
mit einem kernigen „Hello, Doctors!“ salutiert.