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H. Schmidt et al.: Interdisziplinäres Lehr-Modul zur <strong>Transplantation</strong> für das klinische Medizinstudium <strong>Transplantation</strong>smedizin<br />

2010, 22. Jahrg., S. 251<br />

Schließlich wur<strong>de</strong> in Kleingruppen (à<br />

6 Teilnehmer) im „Studienhospital<br />

Münster“ (Hibbeler, 2008) die Hirntoddiagnostik<br />

an einer intubierten und<br />

beatmeten Ganzkörperpuppe praktisch<br />

<strong>de</strong>monstriert und geübt. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong><br />

die Gesprächsführung mit Patienten<br />

und <strong>de</strong>ren Angehörigen unter Zuhilfenahme<br />

von Schauspielern (sog. „Simulationspatienten“)<br />

trainiert. Themen im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Gesprächsführung waren<br />

die Vermittlung <strong>de</strong>s Schweregrads <strong>de</strong>r<br />

Erkrankung und <strong>de</strong>r Option <strong>de</strong>r <strong>Transplantation</strong><br />

als auch mit <strong>de</strong>n Angehörigen<br />

plötzlich Verstorbener im Hirntod<br />

auf einer Intensivstation sowie die Aufklärung<br />

und Bitte um Organspen<strong>de</strong> (50<br />

Minuten). Nach einer Einweisung in die<br />

jeweiligen Situationen erarbeitet die<br />

Kleingruppen an drei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Stationen unterschiedliche Aufgaben.<br />

Mo<strong>de</strong>riert und zur Reflexion angeregt<br />

wur<strong>de</strong>n die Studieren<strong>de</strong>n von ausgebil<strong>de</strong>ten<br />

Fachvertretern aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

<strong>Transplantation</strong> und Arzt-Patienten-<br />

Kommunikation.<br />

Einbettung <strong>de</strong>s Moduls im<br />

Curriculum<br />

Das <strong>Transplantation</strong>s-Lehrmodul ist die<br />

be<strong>de</strong>utendste Unterrichtseinheit im<br />

Münsteraner Curriculum zum Verständnis<br />

<strong>de</strong>r <strong>Transplantation</strong>smedizin und<br />

<strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Organspen<strong>de</strong>.<br />

Eingebettet ist die Lehreinheit in das<br />

modulare Curriculum <strong>de</strong>s Studiengangs<br />

Humanmedizin an <strong>de</strong>r Medizinischen<br />

Fakultät Münster – aktuell im dritten<br />

klinischen Semester. Die Ausbildung<br />

im klinischen Studienabschnitt erfolgt<br />

in Münster größtenteils nicht mehr in<br />

Fächern, son<strong>de</strong>rn in interdisziplinären<br />

Modulen (z.B. zu Herz-Kreislauf, Pulmologie,<br />

Gastroenterologie, Nephrologie<br />

etc.), in <strong>de</strong>m alle beteiligen Fächer<br />

in enger inhaltlicher und didaktischer<br />

Absprache fachspezifische Lernziele<br />

eines Themenblocks erfüllen. Mit <strong>de</strong>r<br />

Einrichtung <strong>de</strong>s Moduls <strong>Transplantation</strong>smedizin<br />

wur<strong>de</strong>n transplantationsbezogene<br />

Themen aus <strong>de</strong>n o.g. Modulen<br />

herausgenommen und übergreifend in<br />

diesem Modul unterrichtet.<br />

Evaluationsmethodik<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Woche um eine anonyme Gesamtbewertung<br />

<strong>de</strong>s Lehrmoduls und seiner<br />

einzelnen Elemente gebeten. Der zweiseitige<br />

Evaluations-Fragebogen umfasst<br />

medizindidaktische Aspekte, Einschätzungen<br />

zur „Nützlichkeit“ <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Arbeitsweisen und Inhalte und<br />

zu <strong>de</strong>n erlebten und antizipierten Wirkungen<br />

<strong>de</strong>s Lehrmoduls. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

überwiegend 5-er Ratingskalen eingesetzt,<br />

z.B.<br />

„Wie nützlich fan<strong>de</strong>n Sie die einzelnen<br />

Elemente <strong>de</strong>s Moduls?<br />

7. Referate zu medizinischen Grundlagen:<br />

gar nicht: 1<br />

wenig: 2<br />

mittel: 3<br />

stark: 4<br />

sehr stark: 5<br />

15. Gespräche mit Patienten:<br />

gar nicht: 1<br />

wenig: 2<br />

mittel: 3<br />

stark: 4<br />

sehr stark: 5<br />

16. Angehörigen-Gesprächstraining mit<br />

Schauspielern:<br />

gar nicht: 1<br />

wenig: 2<br />

mittel: 3<br />

stark: 4<br />

sehr stark: 5<br />

. . . “<br />

82 Studieren<strong>de</strong> beantworteten <strong>de</strong>n 2-<br />

seitigen Fragebogen vollständig und<br />

gaben so die Datenbasis für die folgen<strong>de</strong>n<br />

dargestellten Evaluationsergebnisse<br />

(Rücklaufquote 83%).<br />

Stichprobe<br />

Das Durchschnittsalter <strong>de</strong>r antworten<strong>de</strong>n<br />

Studieren<strong>de</strong>n, die sich überwiegend<br />

im 3. klinischen Semester befan<strong>de</strong>n, betrug<br />

24 Jahre (SD = 2,5, Bereich 21 –<br />

34). 60% <strong>de</strong>r Antworten<strong>de</strong>n waren<br />

weiblichen Geschlechts, 35 % männlich<br />

(5% ohne Angaben). Drei Viertel <strong>de</strong>r<br />

Befragten hatten einen Organgspen<strong>de</strong>-<br />

Ausweis.<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntischen<br />

Lehrevaluation<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r organisatorischen und<br />

didaktischen Aspekte <strong>de</strong>s Moduls<br />

Wie Tab. 1 aufzeigt, fan<strong>de</strong>n die Studieren<strong>de</strong>n<br />

ganz überwiegend, dass die Organisation<br />

gut, <strong>de</strong>r Rahmen angemessen<br />

und das Programm logisch aufgebaut<br />

war. Lediglich bei <strong>de</strong>r inhaltlichen<br />

Abstimmung <strong>de</strong>r Beiträge gab es bei<br />

11% <strong>de</strong>utlich Kritik und bei 32% ein<br />

zurückhalten<strong>de</strong>s „we<strong>de</strong>r/noch“.<br />

Das im Modul angebotene Themenspektrum<br />

wur<strong>de</strong> von 90% als „gera<strong>de</strong><br />

richtig“ eingeschätzt (6% „zu schmal“,<br />

1% „zu breit“). Das Niveau <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

wur<strong>de</strong> ebenfalls überwiegend<br />

als „richtig“ bezeichnet (93%), von 5%<br />

als „zu niedrig“ (3% ohne Angaben).<br />

„Nützlichkeit“ <strong>de</strong>r Elemente <strong>de</strong>s<br />

Moduls<br />

In <strong>de</strong>r Einschätzung <strong>de</strong>r Nützlichkeit<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Teile <strong>de</strong>s 5-tägigen Lehr-<br />

Moduls zeigten sich größere Unterschie<strong>de</strong><br />

(s. Tab. 2): Mit Abstand am<br />

nützlichsten eingeschätzt wur<strong>de</strong>n die<br />

Patientengespräche (91%, die dieses<br />

Element als „nützlich“ bis „sehr nützlich“<br />

einschätzten), relativ dicht gefolgt<br />

von <strong>de</strong>m Angehörigen-Gesprächs-Training<br />

unter Einsatz von Schauspielern<br />

(82%). Ebenfalls relativ gut abgeschnitten<br />

haben die Pol-Fälle (66%), die Darstellung<br />

zur Allokation/Indikation/Organisation<br />

(63%) und die Medizin <strong>de</strong>r<br />

<strong>Transplantation</strong> spezieller Organe. Im<br />

mittleren Feld liegen noch die medizini-<br />

Tab. 1: Organisatorische und didaktische Aspekte <strong>de</strong>s Moduls (n = 82)<br />

Vorgegebene Kategorien Häufigkeiten %<br />

Ablehnung we<strong>de</strong>r /noch Zustimmung<br />

Woche gut organisiert 4 7 89<br />

Programm logisch aufgebaut 6 20 74<br />

Rahmen angemessen 1 10 89<br />

Beiträge gut inhaltlich abgestimmt 11 32 57

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