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Beschlussfassung: einstimmig angenommen <strong>Zu</strong> <strong>Punkt</strong> 8 BERICHTERSTATTUNG: Bgmst. Walter Hubner Verantwortungsvolle Gemeindevertreter sind ständig bemüht, für das von den Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern ausgesprochene Vertrauen, die bestmögliche Entwicklung der Gemeinde voranzutreiben. In <strong>Vordernberg</strong> – wie auch in unserer gesamten Region – kämpfen wir seit Jahrzehnten mit denselben Problemen: Abwanderung, eine überalterte Bevölkerungsstruktur und die stetige Ausdünnung unserer Infrastruktur. Wenn wir auf die letzten Jahre zurückblicken haben, wir viel versucht und die Lösungen, die wir gefunden haben, haben auch Erfolg gebracht. Aber es ist uns damit nicht gelungen, die Abwanderung zu stoppen und unsere Strukturen zu erhalten. Und wenn wir ehrlich sind, würde das nicht einmal reichen, denn um als Gemeinde langfristig zu überleben, müssen wir wieder <strong>Zu</strong>zug schaffen. Mit der Entscheidung, Standort des Schubhaftzentrums zu werden, stellt sich für uns auch die Frage, wie wir mit dieser zusätzlichen Herausforderung umgehen. Denn mit dem Bau des Schubhaftzentrums werden wir auch mit dem gesamten Thema Migration an sich, das derzeit in ganz Europa sehr brisant ist, mehr konfrontiert. Wir stehen also insgesamt vor einer herausfordernden aber zugleich chancenreichen Situation für <strong>Vordernberg</strong>, in der wir uns überlegen müssen, wie wir unserer Gemeinde eine langfristige Perspektive geben können. Langfristig bedeutet dabei für mich nicht zwei oder drei Jahre, sondern 25 Jahre und mehr – denn die Gemeinde hat die Verantwortung gegenüber ihren Bürgern, den Ort auf lange Sicht zukunftsfähig zu machen bzw. zukunftsfähig zu halten. Im <strong>Zu</strong>ge dieser Überlegungen habe ich mich mit dem Team von „Radwerk 15“ zusammengesetzt, das sich mit <strong>Zu</strong>kunftsszenarien für Unternehmen, Gemeinden und Regionen beschäftigt, um gemeinsam eine solche langfristige Perspektive für <strong>Vordernberg</strong> zu entwickeln. Dieser Prozess ist nun bereits seit mehreren Monaten im Gang. Wir haben in dieser Zeit viel nachgedacht, konzipiert und viele Gespräche geführt. Eines hat sich für mich herausgestellt: Wir brauchen wieder eine Vision für <strong>Vordernberg</strong> – etwas, das den Menschen draußen einen echten Grund gibt, <strong>Vordernberg</strong> als Wohn‐ und Arbeitsort in Erwägung zu ziehen. Im Grunde gesehen geht es für uns darum, das „neue Eisenerz“ für die Gegenwart und <strong>Zu</strong>kunft zu finden. Etwas, das wie das Eisenerz vom Erzberg damals von der Gesellschaft heute gebraucht wird und das den gesamten Ort prägt und ihm eine ganzheitliche Ausrichtung gibt. Etwas, an dem wir unser Handeln ausrichten und unsere Anstrengungen bündeln können. Natürlich ist mir bewusst, dass es dafür umfassender Veränderungen bedarf. Aber wir können großen Herausforderungen nur mit großen Ideen begegnen. Wir leben in einer Zeit, in der das Aufwachsen unserer Kinder von Medienhysterie und Marketingsprüchen geprägt wird, in der wir es Konzernen überlassen, die Werte unserer Seite 17 von 28 I:\Protokolle\Gemeinderat\2011\GR-Protokoll v. 2011 09 26-öffentlich.doc