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TSV-Nachrichten 1/2014 - TSV Mainburg

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Die Eindrücke, die ein solches Abenteuer hinterlässt,<br />

schildert Franz im Interview.<br />

Frage: Vor dem Wettkampf steht ja zunächst<br />

eine lange Anreise über 12.000 Kilometer fast<br />

auf die andere Seite der Erdkugel. Wie lief das<br />

ab?<br />

Franz: Insgesamt waren wir, das heißt die Reisegruppe<br />

von Hawaii-Triathleten, 26 Stunden unterwegs<br />

von München über Frankfurt nach San<br />

Francisco und von da weiter nach Kailua-Kona.<br />

Dort wurden wir auch gleich ganz traditionell<br />

mit einem Hibiscus-Kranz vom Reiseveranstalter<br />

begrüßt.<br />

Um uns zu akklimatisieren reisten wir neun Tage<br />

vor dem Wettkampf an. Immerhin ist ja ein Zeitunterschied<br />

von zwölf Stunden zu bewältigen.<br />

Ich hatte aber zum Glück keine Probleme mit der<br />

Umstellung.<br />

Wie verlief dann die Woche vor dem Rennen?<br />

Es wird natürlich trainiert. Ich habe das bewusst<br />

zu den Uhrzeiten gemacht, an denen auch der<br />

Wettkampf stattfand, also zum Beispiel Laufen<br />

in der Mittagshitze, um mich daran zu gewöhnen.<br />

Aber natürlich alles im Schongang. Andere<br />

trainierten lieber am Morgen oder Abend, manche<br />

auch richtig hart. Es gab eigentlich alle Variationen<br />

von Vorbereitung zu sehen.<br />

Am Start war es dann sicher sehr aufregend?<br />

Man muss ja schon sehr zeitig aufstehen, da die<br />

Profis schon um 6:30 Uhr starten. Vorher muss<br />

noch vieles erledigt werden, angefangen vom<br />

„Bodymarking“, also dem Aufmalen der Startnummer<br />

auf den Armen, bis zum Materialcheck.<br />

Bei mir lief das aber ganz ruhig ab, ich war nicht<br />

nervös. Lediglich wegen der Hitze hatte ich etwas<br />

Bedenken und ob ich die Distanz bei diesen<br />

Bedingungen auch gut bewältigen würde.<br />

Das Schwimmen im Meer konnte ich in der Woche<br />

vor dem Rennen ausgiebig am Pier in Kona<br />

üben. So musste ich nur mit dem Geprügel auf<br />

der ersten Streckenhälfte zurechtkommen, es<br />

geht halt von der Leistungsdichte sehr eng zu.<br />

Ansonsten hatte ich aber keine der Probleme,<br />

vor allem, weil auch der Wellengang nicht so<br />

schlimm war wie befürchtet.<br />

Dann folgte der Wechsel aufs Rad, zu deiner<br />

Paradedisziplin. Da ging es dir ja richtig gut?<br />

Beim Wechsel gab’s erst mal gewisse Verständigungsprobleme.<br />

Es dauerte ein bisschen bis ich<br />

verstand, dass der Helfer nicht nach dem Hotel<br />

fragte, sondern ob ich ein kaltes Handtuch zum<br />

Abkühlen wolle. Das sorgte für Gelächter und<br />

gute Laune für die kommende Disziplin. Das<br />

heißt, 90 Kilometer durch die berüchtigten Lavafelder<br />

zum Wendepunkt in Hawi an der Nordspitze<br />

von „Big Island“ und dann das Gleiche<br />

wieder zurück.<br />

Ab Kilometer 140 wurde es richtig schwer. Der<br />

Wind kam auf dem Rückweg immer schräg von<br />

vorn, so dass es schwierig war, in Aeroposition zu<br />

fahren und nicht das Gleichgewicht zu verlieren.<br />

Auf Dauer ist das zermürbend, vor allem wenn<br />

man allein fährt und nicht in einer Gruppe, was<br />

beim Ironman ja verboten ist. Außerdem hatte<br />

ich nasse und mittlerweile aufgeweichte Füße<br />

vom Wasser, das man zu Kühlzwecken regelmäßig<br />

über sich schüttet. Das wurde beim Laufen<br />

später noch richtig schmerzhaft.<br />

Wenn man fünf Stunden Rad fährt hat man bestimmt<br />

auch mal Hunger. Was hast Du da zu<br />

Dir genommen?<br />

Ich habe mich ausschließlich flüssig ernährt, also<br />

mit kohlenhydrathaltigen Getränken. Ich hatte<br />

Bedenken feste Nahrung zu mir zu nehmen um<br />

nicht Magenprobleme zu bekommen. Das hat<br />

sich in Frankfurt schon bewährt und auch hier<br />

wieder gut funktioniert.<br />

Wie geht man nach so einer Strapaze dann einen<br />

Marathonlauf an? In der Mittagshitze vor<br />

allem?<br />

Ich muss sagen, die ersten zwölf Kilometer waren<br />

die schwersten, auch wenn sich das keiner<br />

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