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Tourismusorganisationen und das Management von Destinationen ...

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<strong>Tourismusorganisationen</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Hubert J. Siller, Christof Schalber<br />

1. Einleitung<br />

2. Funktionen <strong>und</strong> Aufgaben <strong>von</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong><br />

2.1 „Promotion“ als zentrale Funktion<br />

2.2 Weitere zentrale Aufgabenbereiche<br />

2.3. Problematik der Aufgabenerfüllung<br />

3. <strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong><br />

4. Fazit<br />

5. Die vorliegenden Beiträge <strong>und</strong> Ausblick<br />

6. Literatur


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

1. Einleitung<br />

Die Zusammenführung <strong>von</strong> mehreren kleinen Tourismusdestinationen zu größeren<br />

Destinationseinheiten ist seit einigen Jahren Gegenstand reger Diskussionen in der<br />

alpinen Tourismuswirtschaft. Das erklärte Ziel ist es durch diese Konzentration<br />

schlagkräftige <strong>Destinationen</strong> zu schaffen, welche sich am internationalen<br />

Tourismusmarkt stärker profilieren können. In Tirol wurde diesem Vorhaben dadurch<br />

Rechnung getragen, <strong>das</strong>s die ehemals 254 <strong>Destinationen</strong> auf 36 <strong>Destinationen</strong> (Stand<br />

1.1.2008) reduziert wurden. Dies hatte auch zur Folge, <strong>das</strong>s die für die einzelnen<br />

Regionen „verantwortlichen“ Tourismusverbände in Großverbände überführt wurden<br />

<strong>und</strong> nunmehr nicht wie bisher für den jeweiligen Ort bzw. Gemeinde sondern für die<br />

jeweilige Destination zuständig sind. Aufgr<strong>und</strong> dieser Zusammenführung auf der Ebene<br />

der Verbände ergaben sich eine Reihe <strong>von</strong> notwendigen Umstrukturierungen innerhalb<br />

dieser Großverbände um auf die geänderten internen sowie externen Erfordernisse<br />

adäquat reagieren zu können. Meist wurde versucht mithilfe <strong>von</strong> sehr einfachen<br />

organisatorischen Umstrukturierungsmaßnahmen den durch die Zusammenführung der<br />

<strong>Destinationen</strong> entstandenen neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Dies erwies<br />

sich in vielen Fällen als nicht ausreichend, da die einzelnen Verbände, einerseits bereits<br />

schon vor der Zusammenführung mit der Erfüllung ihrer eigentlichen Aufgaben<br />

überfordert waren <strong>und</strong> andererseits die durchgeführten Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

nicht den gewünschten Erfolg brachten. Dies führte in tourismusintensiven Regionen<br />

bzw. innerhalb der jeweiligen Verbände zu intensiven Diskussionen hinsichtlich der<br />

zukünftigen Rolle <strong>von</strong> Tourismusverbänden im Hinblick auf ein nachhaltig erfolgreiches<br />

Destinationsmanagement.<br />

2. Funktionen <strong>und</strong> Aufgaben <strong>von</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong><br />

Nach Bieger (vgl. Bieger, S 84, 2000) hat eine kooperative Tourismusorganisation innerhalb<br />

einer Destination vier wesentliche Funktionen bzw. Aufgaben wahrzunehmen.<br />

Neben der Leitbild-, Angebots- sowie Interessenvertretungsfunktion führt Bieger zudem<br />

die Marketingfunktion an, welche auch nach Auffassung <strong>von</strong> Kaspar (vgl. Kaspar, S.<br />

S.89ff, 1991) <strong>und</strong> Freyer (vgl. Freyer, S.201, 1993) zentralen Stellenwert innerhalb einer<br />

Destination hat. Ein nachhaltig erfolgreiches Destinationsmanagement kann jedoch nicht<br />

auf die beschriebenen Funktionen beschränkt bleiben, sondern gestaltet sich sehr viel<br />

weitreichender. Dies beginnt bei einer übergeordneten Organisation, welche über geeignete<br />

<strong>Management</strong>strukturen <strong>und</strong> Kompetenzen verfügt sowie destinationsübergreifende<br />

Maßnahmen koordiniert <strong>und</strong> umsetzt (vgl. Bieger, S.84, 2000).<br />

2


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

2.1 „Promotion“ als zentrale Funktion<br />

In der Praxis (bei Tourismusverbänden) lässt insbesondere eine Schwerpunktsetzung im<br />

Hinblick auf die Ausübung der Marketingfunktion erkennen, wodurch andere zentrale<br />

Funktionen teilweise nur unzureichend erfüllt bzw. wahrgenommen werden können.<br />

Marketing wird allerdings häufig nicht aus einer strategischen Perspektive gesehen, sondern<br />

vielmehr auf „Promotion“ reduziert. Dies ist damit zu erklären, <strong>das</strong>s <strong>von</strong> Seiten der<br />

Verantwortlichen (Geschäftsführung, Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtrat) innerhalb eines Verbandes<br />

als auch <strong>von</strong> Pflichtmitgliedern die klassische Werbung als zentrale Aufgabe gesehen<br />

wird. Strategische Fragestellung in Richtung <strong>von</strong> Positionierung, Segmentierung,<br />

Zielmarktbestimmung oder auch die eigene Markenidentität – mit Ausnahme der Gestaltung<br />

des Destinationslogos - werden jedoch häufig vernachlässigt.<br />

Durch die Konzentration auf „Promotion“ geraten <strong>Destinationen</strong> zunehmend unter<br />

Druck, da aufgr<strong>und</strong> der sehr einseitigen Ausrichtung eine Reihe <strong>von</strong> zentralen Funktionen<br />

auf der Strecke bleiben, welche wiederum im Hinblick auf ein professionelles Destinationsmanagement<br />

unabdingbar sind.<br />

2.2 Weitere zentrale Aufgabenbereiche<br />

Wie bereits eingangs erwähnt haben <strong>Tourismusorganisationen</strong> neben dem Marketing, eine<br />

Reihe weiterer Funktionen wahrzunehmen, welche im Hinblick auf die Sicherstellung<br />

eines funktionierenden Destinationsmanagement <strong>von</strong> zentraler Wichtigkeit sind. Hier<br />

können unter anderem die Koordinationsfunktion hinsichtlich des Angebotes (vgl. Kaspar,<br />

1991, S.89ff), die Schaffung <strong>von</strong> organisatorischen Strukturen auf Destinationsebene<br />

(vgl. Inskeep, 1991, S.411), die Gästeinformation/-betreuung <strong>und</strong> Infrastrukturbereitstellung<br />

sowie die Leitbild- <strong>und</strong> Planungsfunktion genannt werden.<br />

Interessensvertretung<br />

der Mitglieder<br />

Leitbild, Planung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung<br />

Gästeinformation/<br />

Gästebetreuung<br />

Zentrale Aufgaben <strong>von</strong><br />

<strong>Tourismusorganisationen</strong><br />

Koordination des<br />

tour. Angebots<br />

Abb. 1:Zentrale Aufgaben <strong>von</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong><br />

Strategisches <strong>und</strong><br />

operatives Marketing<br />

in Anlehnung an Bieger, 2000<br />

Entwicklung der<br />

tour. Infrastruktur<br />

3


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Besonders der Leitbild – <strong>und</strong> Planungsfunktion <strong>von</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong> kommt<br />

hier eine entscheidende Bedeutung zu. Tschiderer (vgl. Tschiderer, 1980, S.216) ist<br />

überzeugt, <strong>das</strong>s eine Destination eine zentrale Führungsinstanz bzw. eine übergeordnete<br />

Organisation, welche diese Funktion wahrnimmt, benötigt, um eine effektive Planung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Destination sicherstellen zu können. In Tirol wird besonders<br />

die Funktion der Leitbildentwicklung <strong>und</strong> Planung sowie die damit verb<strong>und</strong>ene Umsetzung<br />

bei den Tourismusverbänden gesehen, welche dieser Anforderung aber nicht immer<br />

bzw. in den wenigsten Fällen gerecht werden können. Dies begründet sich zum Einen<br />

auf der mangelnden Kooperationsbereitschaft der touristischen Akteure vor Ort, der<br />

generellen Überforderung der Tourismusorganisation aufgr<strong>und</strong> falscher Prioritätensetzung<br />

sowie der teilweise vorhandenen Qualifikationsdefizite auf Seiten der Tourismusorganisation.<br />

2.3 Problematik der Aufgabenerfüllung<br />

Wie bereits erwähnt stoßen <strong>Tourismusorganisationen</strong> aufgr<strong>und</strong> unzureichender Kooperationsbereitschaft<br />

zunehmend an ihre Grenzen, wenn es darum geht, ein kooperatives <strong>und</strong><br />

koordiniertes Destinationsmanagement zu betreiben. Pechlaner (vgl. Pechlaner, 2003,<br />

S.7) führt die unzureichende Aufgabenerfüllung <strong>von</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong> auf verschiedene<br />

Gründe zurück, wie etwa<br />

die Heterogenität der einzelnen Anbieter,<br />

des zu geringen Mitteleinsatzes <strong>und</strong> die dadurch eingeschränkten Möglichkeiten<br />

der Weiterentwicklung,<br />

der unzureichenden Investition in Konzepte <strong>und</strong> Innovationen,<br />

dem durch die Mitglieder verursachtem Handlungsdruck,<br />

die verpflichtende „Neutralität“ der Organisation gegenüber ihren Pflichtmitgliedern,<br />

die vorherrschende geringe Kooperationsfähigkeit seitens der einzelnen Leistungsträger<br />

im Hinblick auf die Produktbündelung <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

auf die sinkende Nachfrage aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> uniformen Produkten.<br />

Neben den eben erwähnten Problembereichen sind <strong>Tourismusorganisationen</strong> zudem mit<br />

„internen“ Herausforderungen aufgr<strong>und</strong> der Zusammenführung konfrontiert, welche in<br />

erster Linie Koordinations-, Systematisierungs- sowie Dokumentationsprobleme nach<br />

sich ziehen. Unter Koordinationsproblemen werden vor allem die unterschiedlichen<br />

Schwerpunktpunktsetzungen hinsichtlich relevanter Aufgaben der Organisation sowie<br />

die unterschiedliche Unternehmenskultur der ehemals eigenständigen Verbände verstanden.<br />

Systematisierungs- <strong>und</strong> Dokumentationsprobleme beinhalten die unterschiedlichen<br />

Arbeitsweisen bzw. die unterschiedlichen Abläufe sowie die eingeschränkte Nachvollziehbarkeit<br />

aufgr<strong>und</strong> verschiedenartiger Ablagesysteme in den ehemaligen Verbänden.<br />

4


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Anzumerken ist zudem, <strong>das</strong>s neben den beschriebenen Problemfeldern <strong>das</strong> teilweise<br />

vorhandene „Kirchturmdenken“ seitens der Mitglieder eine zentrale Rolle hinsichtlich<br />

der Leistungsfähigkeit der neuen Großverbände spielt.<br />

Abschließend kann somit festgehalten werden, <strong>das</strong>s Tourismusverbände aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />

„interner“ <strong>und</strong> „externer“ Einflüsse in der Ausübung ihrer Tätigkeiten eingeschränkt<br />

sind <strong>und</strong> nur in den wenigsten Fällen <strong>von</strong> einem funktionierenden <strong>und</strong> umfassenden<br />

Destinationsmanagement gesprochen werden kann.<br />

3. <strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong><br />

In der klassischen wissenschaftlich postulierten Tourismusliteratur finden sich eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Ansätzen hinsichtlich eines erfolgversprechenden Destinationsmanagements.<br />

Verschiedene Autoren (vgl. u.a. Bieger, 2005, S.97) gehen da<strong>von</strong> aus, <strong>das</strong>s der Tourismusorganisation<br />

als übergreifendes koordinierendes Organ im touristischen Angebot<br />

meist auch die Verantwortung für die gesamte Destination zugeordnet wird. Für <strong>das</strong> <strong>Management</strong><br />

stellt dies eine doppelte Herausforderung dar, da sie neben der Existenzsicherung<br />

der Organisation auch <strong>das</strong> Überleben der Destination am Markt sicherstellen müssen.<br />

Vereinfacht könnte man festhalten, <strong>das</strong>s es die Destination wie ein Produkt zu managen<br />

gilt, wobei die Organisation gleichzeitig wie eine Unternehmung zu führen ist.<br />

Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Destination stellt die zentrale<br />

Herausforderung an <strong>das</strong> Destinationsmanagement dar. Dabei spielt die Wertschöpfung<br />

innerhalb einer Destination eine besondere Rolle, denn nur dadurch ist letztlich eine qualitative<br />

Weiterentwicklung – speziell der Angebotsseite – einer Destination möglich.<br />

Die Erlangung einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong> erfordert eine<br />

integrierte <strong>Management</strong>betrachtung auf drei Ebenen (vgl. Pümpin/Prange, 1991,<br />

S.29ff.):<br />

die normative Ebene, als die Vision <strong>und</strong> <strong>das</strong> Leitbild einer Destination,<br />

die strategische Ebene, als die klassische Wettbewerbsfähigkeit einer Destination<br />

<strong>und</strong> die<br />

die operative Ebene, als die konkrete Umsetzung normativer <strong>und</strong> strategische<br />

Vorgaben für <strong>das</strong> Destinationsmanagement.<br />

5


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Abb. 2: Integrierte <strong>Management</strong>betrachtung auf drei Ebenen<br />

Quelle: Kaspar, 1995<br />

Die normative Ebene des <strong>Management</strong>s (vgl. Bleicher 1996, S. 73) beschäftigt sich mit<br />

den generellen Zielen der Unternehmung, mit Prinzipien, Normen <strong>und</strong> Spielregeln, die<br />

darauf ausgerichtet sind, die Lebens- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit der Unternehmung zu<br />

ermöglichen. Die sogenannte Unternehmensphilosophie bringt die normative Dimension<br />

des Destinationsmanagement zum Ausdruck. Dazu zählen im Wesentlichen 3 Elemente:<br />

die Vision der Unternehmung bzw. der Destination<br />

<strong>das</strong> Leitbild als Ausdruck der Unternehmens- bzw. Destinationspolitik<br />

die Unternehmenskultur als die verhaltensbezogenen Werte <strong>und</strong> Normen<br />

Nach Hinterhuber (Hinterhuber 2004, S.43) liegt <strong>das</strong> Wesen der unternehmerischen Vision<br />

„mehr in den Richtungen die sie weist, <strong>und</strong> weniger in den Grenzen die sie setzt;<br />

mehr in dem was sie ins Leben ruft, <strong>und</strong> weniger in dem, was sie abschließt; mehr in den<br />

Fragen, die sie aufwirft, <strong>und</strong> weniger in den Antworten , die sie für diese findet.“ Für<br />

<strong>Destinationen</strong> heißt dies sich mit Ideen <strong>und</strong> Zukunftsbildern für eine nachhaltig erfolgreiche<br />

Entwicklung zu beschäftigen. Dies führt zu einer gemeinsamen Richtung für die<br />

Zukunft innerhalb der Organe einer Destination (Obmann, Vorstand, Aufsichtrat). Das<br />

Leitbild als der publizierte Teil der Unternehmenspolitik enthält Aussagen zur Vision<br />

6


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

<strong>und</strong> Philosophie, zum Verhältnis zu den einzelnen Stakeholdern <strong>und</strong> zur Unternehmenskultur<br />

Die strategische Ebene beschäftigt sich mit der Wettbewerbsfähigkeit einer Destination.<br />

Hierbei spielen bestehende <strong>und</strong> zukünftige Erfolgspotenziale eine besondere Rolle (vgl.<br />

Gälweiler 1990, S.27). Destination ohne bestehende Erfolgspotenziale können keine<br />

dauerhaften Wettbewerbsvorteile am Markt aufbauen, <strong>und</strong> sind für den K<strong>und</strong>en sehr<br />

leicht substituierbar. Die Frage nach den herausragenden Fähigkeiten (Kernkompetenzen)<br />

wird immer mehr zur strategischen Überlebensfrage innerhalb einer Destination.<br />

Strategiegeleitetes Destinationsmanagement beginnt demnach mit einer klaren inhaltlichen<br />

Positionierung, vor allem ihres Leistungsversprechens <strong>und</strong> ihrer Markenführung.<br />

Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit dient dafür als strategische Direktive.<br />

Die operative Ebene dient der konkreten Umsetzung normativer <strong>und</strong> strategischer Vorgaben<br />

für <strong>das</strong> Destinationsmanagement. Durch <strong>das</strong> operative <strong>Management</strong> werden diese<br />

strategischen Vorgaben für die Destination implementiert. Dabei werden die kurzfristigen<br />

Ziele, Maßnahmen <strong>und</strong> zu deren Realisation notwendigen Mittel festgelet. Sämtliche<br />

<strong>Management</strong>funktionen müssen ineinander greifen, beginnend beim Finanzmanagement<br />

über sämtliche Marketingaktivitäten bis hin zur laufenden k<strong>und</strong>enzentrierten Informations-<br />

<strong>und</strong> Servicefunktion innerhalb einer Destination. Nicht zuletzt sollte jedoch gerade<br />

auf der operativen Ebene dem Kommunikation- <strong>und</strong> Führungsverhalten des <strong>Management</strong>s<br />

in <strong>Destinationen</strong> – nach Innen <strong>und</strong> Außen - eine sehr große Bedeutung beigemessen<br />

werden.<br />

4. Fazit<br />

xxxx<br />

5. Die vorliegenden Beiträge <strong>und</strong> Ausblick<br />

Die Beiträge im dritten Teil der Schriftenreihe beleuchten unterschiedliche Aspekte der<br />

Entwicklung <strong>und</strong> des <strong>Management</strong>s <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong>.<br />

Im Beitrag <strong>von</strong> Marlene Gredler wird „Die Qualitätsakzeptant durch ISO Zertifizierung<br />

zur Steigerung des Gästevolumens in der mittelständischen Hotellerie“ betrachtet. Die<br />

Autorin kommt zum Schluss, <strong>das</strong>s ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO für einen<br />

mittelständischen Hotelbetrieb ein durchaus brauchbares <strong>und</strong> flexibles Instrument ist, um<br />

sich mit den immer größer werdenden Erwartungen der Gäste auseinanderzusetzen <strong>und</strong><br />

sich einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen.<br />

7


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Christine Mair am Tinkhof diskutiert in ihrem Artikel „Professionelle Kongressorganisation<br />

– aktuelle Entwicklungen <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>von</strong> lokalen PCOs in Österreich“. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung unter<br />

Experten der österreichischen Kongressbranche werden die aktuellen Entwicklungen am<br />

Kongressmarkt diskutiert.<br />

Karin Poringer untersucht „Kulturelle Unterschiede im Tourismus: <strong>das</strong> Gleichgewicht<br />

zwischen Anpassung <strong>und</strong> Authentizität in der österreichischen Hotellerie am Beispiel<br />

des Quellmarktes China“. Mittels einer empirischen Studie wird untersucht, ob die chinesischen<br />

Gäste mit der Dienstleistungsqualität in österreichischen Hotels zufrieden sind<br />

<strong>und</strong> in welchen Bereichen gegebenenfalls eine Anpassung notwendig ist.<br />

Der Beitrag <strong>von</strong> Michael Alexander Strauß „Untersuchung der Zusammenhänge zwischen<br />

Investitionen in die Infrastruktur der Skigebiete <strong>und</strong> der Entwicklung der Skigebiete<br />

als auch des Tourismus an ausgewählten Beispielen in Tirol“ zeigt die große Bedeutung<br />

der Seilbahnwirtschaft in Tirol auf <strong>und</strong> zeigt letztlich, <strong>das</strong>s die Größe eines<br />

Skigebietes einen stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des Tourismus hat, als die Investitionstätigkeit<br />

des Skigebietes selber.<br />

Der Beitrag <strong>von</strong> Stefanie Glatz trägt den Titel „Klimawandel – Zukunftsstrategien für<br />

den Winterstourismus am Fallbeispiel Kitzbühel“. Mittels einer empirischen Erhebung<br />

werden mögliche Anpassungsstrategien für alpine <strong>Destinationen</strong> wie Kitzbühel theoretisch<br />

diskutiert <strong>und</strong> <strong>von</strong> Experten evaluiert.<br />

Die unterschiedlichen im Teil „Destinationsentwicklung <strong>und</strong> Destinationsmarketing“<br />

behandelten Themen zeigen die Breite <strong>und</strong> Relevanz betriebswirtschaftlicher Fragestellungen<br />

für touristische <strong>Destinationen</strong> auf. Gerade die Entwicklung der <strong>Destinationen</strong> <strong>von</strong><br />

kleinen <strong>Tourismusorganisationen</strong> zu größeren Destinationsmanagementeinheiten stellt<br />

<strong>das</strong> System Tourismus künftig vor neue strukturelle <strong>und</strong> regionalpolitische Herausforderungen.<br />

8


<strong>Destinationen</strong> im Wandel<br />

Literatur<br />

Bieger, T. (2000): <strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong> <strong>und</strong> <strong>Tourismusorganisationen</strong>, 4.,<br />

unwesentlich veränderte Auflage, Oldenbourg, München, Wien<br />

Bieger, T. (2006): <strong>Management</strong> <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong>, 6.Auflage, Oldenbourg, München,<br />

Wien<br />

Freyer, W. (1993) Tourismus – Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie, München,<br />

Wien<br />

Gälweiler, A. (1990) Strategische Unternehmungsführung, Campus Verlag Frankfurt /<br />

New York<br />

Hinterhuber H.H. (1996); Strategische Unternehmensführung – Strategisches Denken,<br />

6.Auflage, Berlin, New York<br />

Inskeep, E., Tourism Planing – An integrated and sustainable development approach,<br />

New York<br />

Kaspar, C. (1991) Tourismuslehre im Gr<strong>und</strong>riss, Bern, Stuttgard<br />

Kaspar, C. (1995) <strong>Management</strong> im Tourismus, Bern, Stuttgart<br />

Pechlaner, H. (2003): Tourismus-<strong>Destinationen</strong> im Wettbewerb, Deutscher Universitäts-<br />

Verlag/GWV Fachverlage, Wiesbaden 2003 – (Habilitationsschrift Universität Innsbruck<br />

2002)<br />

Pümpin, C., Prange, J. (1991) <strong>Management</strong> der Unternehmensentwicklung, Frankfurt,<br />

New York<br />

Tschiderer, F. (1980) Ferienortplanung – Eine Anwendung unternehmensorientierter<br />

Planungsmethodik auf den Ferienort, Bern, Stuttgart<br />

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