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TÜV AUSTRIA TIMES Juni 2013

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<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> GROUP<br />

Härtetest für Möbel<br />

Zwischen Design und Sicherheit<br />

FURNITURE TESTING TO THE BREAKING POINT<br />

Between Design and Safety<br />

CONNECTED CARS | <strong>TÜV</strong> PAKISTAN | APP CHECKER


INHALT<br />

E<br />

ELECTRICITY GETS<br />

4<br />

A GREEN RIBBON<br />

The Energieallianz Austria subsidiary Naturkraft<br />

delivers »green« electricity throughout<br />

the country. <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> vouches for the<br />

environmental credentials of that energy<br />

TABLE OF CONTENTS<br />

ENVIRONMENTALLY-FRIENDLY 7<br />

MOBILITY FOR VORARLBERG<br />

Guest commentary by Vorarlberg’s deputy<br />

governor, Mag. Karlheinz Rüdisser<br />

FURNITURE TESTING<br />

8<br />

TO THE BREAKING POINT<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has developed a special<br />

testing system for furniture. Manufacturers<br />

and importers receive test markings for<br />

product compliance<br />

IN THE LAND OF THE HINDU KUSH 12<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has taken a stake in a<br />

Pakistani testing and certification company<br />

NEW MASTER’S PROGRAMME 15<br />

FOR SAFETY EXPERTS<br />

The master’s programme »Safety and systems<br />

engineering« at the University of Applied<br />

Sciences Vienna campus starts in 2014<br />

APP CHECKER: DAMS AGAINST<br />

THE FLOOD OF MOBILE VIRUSES<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has developed a security<br />

platform which doesn’t give infected apps<br />

a chance<br />

NEW REGULATIONS FOR<br />

19<br />

NON-DESTRUCTIVE TESTING<br />

The new ÖNORM EN ISO 9712 – an important<br />

milestone in the global standardization<br />

THE CONNECTED VEHICLE –<br />

A SMARTPHONE ON WHEELS?<br />

The development of an active interaction<br />

between the car and online services is<br />

gaining pace all over the world<br />

<strong>TÜV</strong> NEWS:<br />

– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> plans the lift in the<br />

new home of the Vienna Boys Choir<br />

– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Power Station<br />

Symposium <strong>2013</strong><br />

– 400 participants at the 12th Lift Day<br />

– Expert-Talk: Patient safety<br />

– More <strong>TÜV</strong>-certified solar power<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong><br />

MEDIENINHABER UND VERLEGER:<br />

<strong>TÜV</strong> Österreich, 1015 Wien, Krugerstraße 16<br />

Tel. 01/514 07-0<br />

HERAUSGEBER: Dr. Stefan Haas<br />

REDAKTIONSKOORDINATION: Mag. Andreas Wanda<br />

REDAKTIONSSITZ: 1015 Wien, Krugerstraße 16<br />

GESAMTPRODUKTION: fabelhaft. Werbung + PR.<br />

1080 Wien, Kochgasse 3-5/11<br />

GRAFIK & LAYOUT: www.orange-designs.at<br />

REPRODUKTION & DRUCK:<br />

LEYKAM Let´s Print, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21<br />

16<br />

20<br />

22<br />

s<br />

Coverfoto: ©Gerhard Zahalka<br />

Inhalt<br />

STROM HAT EIN MASCHERL<br />

4<br />

Die Energieallianz-Tochter Naturkraft versorgt<br />

Österreich mit »grünem« Strom. Der <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> bürgt für die Herkunft der Energie<br />

UMWELTBEWUSSTE<br />

MOBILITÄT FÜR VORARLBERG<br />

Gastkommentar von Vorarlbergs Landesstatthalter<br />

Mag. Karlheinz Rüdisser<br />

HÄRTETEST FÜR MÖBEL<br />

8<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hat ein spezielles Prüfsystem<br />

für Möbel entwickelt. Hersteller und<br />

Importeure erhalten Prüfzeichen<br />

IM LAND AM HINDUKUSCH<br />

12<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> beteiligt sich an einem<br />

pakistanischen Prüf- und Zertifizierungsbüro<br />

NEUER MASTERLEHRGANG<br />

15<br />

FÜR SICHERHEITSEXPERTINNEN<br />

Der Masterlehrgang »Safety and Systems<br />

Engineering« am FH Campus Wien startet im<br />

Februar 2014<br />

APP CHECKER: DÄMME<br />

16<br />

GEGEN DIE MOBILE VIRUS-FLUT<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hat eine Sicherheitsplattform<br />

entwickelt, die verseuchten Applikationen<br />

keine Chancen gibt<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> GROUP<br />

www.tuv.at<br />

www.tuv.at/services<br />

www.tuv.at/annualreport<br />

7<br />

NEUERUNGEN FÜR NORMEN DER 19<br />

ZERSTÖRUNGSFREIEN PRÜFUNG<br />

Die neue ÖNORM EN ISO 9712 – ein wichtiger<br />

Meilenstein der globalen Normung<br />

DAS VERNETZTE FAHRZEUG –<br />

EIN SMARTPHONE AUF RÄDERN?<br />

Das Zusammenspiel von Auto und Onlinediensten<br />

ist weltweit im Vormarsch<br />

<strong>TÜV</strong> NEWS:<br />

22<br />

– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> plant Lift im neuen Haus<br />

der Wiener Sängerknaben<br />

– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Kraftwerkssymposium <strong>2013</strong><br />

– 400 TeilnehmerInnen am 12. Aufzugstag<br />

– Experten-Talk: Patientensicherheit<br />

– Mehr <strong>TÜV</strong>-zertifizierter Sonnenstrom<br />

20<br />

2 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong>


EDITORIAL<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Nachrichten sind voll von tiefgreifenden<br />

Veränderungen. Unsere Wirtschaft ist<br />

ins Stocken geraten und Dinge, die früher<br />

selbstverständlich waren, werden heute in<br />

Frage gestellt. Geschäftsmodelle und Geschäftsbeziehungen<br />

stehen ständig am<br />

Prüfstand und müssen mit neuen Inhalten<br />

befüllt werden.<br />

©Gerhard Zahalka<br />

©Gunnar Assmy / Julien Eichinger - Fotolia.com<br />

Auch der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> ist von diesen Veränderungen<br />

nicht unberührt geblieben. Er<br />

stellt sich den Herausforderungen der Zukunft.<br />

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,<br />

einen Beitrag zur Sicherheit und<br />

Qualität in allen unseren Tätigkeitsbereichen<br />

zu leisten, unabhängig davon, ob es<br />

sich dabei um eine Raffinerie in Libyen<br />

oder modernste IT-Systeme in Deutschland<br />

handelt. Allein dieser Bogen zeigt bereits,<br />

wie sehr sich der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> in<br />

den letzten Jahren gewandelt hat. Wir sind<br />

vom rein österreichischen Technischen<br />

Überwachungsverein zu einem international<br />

agierenden modernen Dienstleistungsunternehmen<br />

geworden. Auf diesem Weg<br />

haben unsere Mitarbeiter ganze Arbeit geleistet<br />

und legen jeden Tag die Basis für<br />

die erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens.<br />

Wir sind sicher, dass wir uns auf die<br />

kommenden Herausforderungen bestens<br />

vorbereitet haben, was auch immer die Zukunft<br />

bringen mag.<br />

Die Breite unseres Tätigkeitsfeldes spiegelt<br />

sich in den Inhalten der aktuellen <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong>. Wir berichten von neuen<br />

Prüfstandards für Inneneinrichtungen und<br />

beschreiben, wie der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hilft,<br />

Möbel und ihre Fertigung sicherer zu gestalten.<br />

Wir schildern auch unsere Aktivitäten in<br />

Pakistan und erzählen von einem faszinierenden<br />

Land, das bei uns sonst auf der<br />

dunklen Seite der Berichterstattung zu finden<br />

ist. Außerdem gibt es Neuigkeiten zu<br />

den Möglichkeiten eines »vernetzten« Fahrzeugs<br />

und die Präsentation des von der<br />

<strong>TÜV</strong> TRUST IT entwickelten »AppCheckers«:<br />

Dieses Werkzeug für IT-Security prüft und<br />

eliminiert Mobile Apps, die unbemerkt<br />

Schadprogramme auf ihrer Trägerhardware<br />

installieren.<br />

In diesem Sinne werden wir ganz unserem<br />

Motto »<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> – Sicherheit und<br />

Qualität« gerecht.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen!<br />

Ihr<br />

Dr. Stefan Haas<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG<br />

E<br />

PORTRAIT<br />

Dear readers,<br />

the news is constantly full of tales of farreaching<br />

changes. The economy has stalled,<br />

while those things that had once seemed so<br />

certain are now being doubted as never before.<br />

Business models and relationships are<br />

constantly being put to the test and have to<br />

cope with ever-changing parameters.<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has not been unaffected by<br />

any of these changes and we are facing<br />

these challenges head on. We have made it<br />

our task to make a significant contribution in<br />

the fields of safety and quality throughout<br />

the wide spectrum of activities that we are<br />

involved in, be it in connection with a refinery<br />

in Libya or the most up-to-date IT systems in<br />

Germany. This sweeping arc of operations<br />

alone shows how much the company has<br />

changed over just the past few years. <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> has gone from being a purely Austrian<br />

technical inspection association to being<br />

an internationally active and modern service<br />

provider. On the way our employees have always<br />

performed their duties outstandingly,<br />

and every day the staff of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

diligently ensure the continuing success of<br />

our enterprise. We are indeed certain that<br />

we are fully equipped to meet the challenges<br />

of the future whatever they may be.<br />

The breadth of our activities is mirrored in<br />

the current issue of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong>.<br />

We report on new testing standards for interior<br />

furnishings and describe how <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> is helping to make furniture and its<br />

construction safer.<br />

We will also report on our current activities<br />

in Pakistan and give you an insight into this<br />

fascinating country that so often only receives<br />

a mention in our media when something<br />

terrible happens. We will also be taking a<br />

look at recent news concerning the possibilities<br />

of a new type of »networked« car, and<br />

giving you a presentation of the newlydeveloped<br />

<strong>TÜV</strong> TRUST IT »APPCheckers«:<br />

This tool for IT-Security checks and eliminates<br />

mobile phone apps which can install<br />

damaging programmes on your mobile<br />

device.<br />

Having said all this, we are now fully able to<br />

live up to our new motto of »<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> –<br />

Safety and Quality«.<br />

We hope you will enjoy your reading!<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

3


PORTRAIT<br />

Strom hat<br />

ein Mascherl<br />

Die Energieallianz-Tochter Naturkraft versorgt bekannte österreichische<br />

Unternehmen mit »grünem« Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen. Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> bürgt dafür, dass aus der<br />

Steckdose kommt, was dem Kunden versprochen wird.<br />

Strom hat eine Farbe: In immer mehr Unternehmen<br />

und Haushalten ist er grün. Betriebe<br />

und Konsumenten wollen durch den<br />

Bezug von nachhaltig erzeugter Energie<br />

ihren Beitrag leisten, um Energiewende<br />

und Klimaschutz eine Chance zu geben:<br />

»Ökostrom ist ein Bekenntnis zum nachhaltigen<br />

Umgang mit unseren Ressourcen«,<br />

so Leopold Wanzenböck über die Motivation<br />

seiner Kunden. Er ist gemeinsam mit<br />

seinem Kollegen Robert Luttenberger Geschäftsführer<br />

des Ökostromhändlers Naturkraft<br />

Energievertriebsgesellschaft m.b.H.,<br />

eines 100%-Tochterunternehmens der EnergieAllianz<br />

Austria GmbH (Energie Burgenland<br />

AG 10%, EVN AG 45% und WIEN<br />

ENERGIE GmbH 45%). »Unsere Kunden<br />

wollen sicher sein, 100% Ökostrom zu erhalten.<br />

Dafür geben sie uns ihr Vertrauen«,<br />

ist Leopold Wanzenböck überzeugt.<br />

Der Ökostromversorger bietet seinen Kunden<br />

aber mehr als das versprochene Wort:<br />

Um den Kunden von Naturkraft die notwendige<br />

Sicherheit zu geben, prüft der<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> die Bezugsquellen des<br />

nachhaltigen Energielieferanten. Als nach<br />

dem Akkreditierungsgesetz zugelassene<br />

Zertifizierungsstelle durchleuchtet der <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> die Herkunftsnachweise des<br />

Stroms, der von Naturkraft eingekauft wird<br />

und gibt – wenn alles seine Richtigkeit hat<br />

– das Testat, dass der Strom aus den zugesicherten<br />

erneuerbaren Quellen stammt.<br />

Diese Bestätigung ist eine unverzichtbare<br />

Voraussetzung für Naturkraft, für einzelne<br />

Produkte das Österreichische Umweltzeichen<br />

verwenden zu dürfen.<br />

Strom hat eine Heimat<br />

Wenn es heißt, dass Strom kein Mascherl<br />

hat, dann irrt der Volksmund. Damit Strom<br />

nach seiner Herkunft identifizierbar ist,<br />

hat der Gesetzgeber alle Endkundenlieferanten<br />

verpflichtet, ein lückenloses Nachweissystem<br />

für Energiequellen aufzubauen.<br />

Leopold Wanzenböck, Geschäftsführer der<br />

Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Die Realität dabei ist kompliziert: Die Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie<br />

(2009/72/EG)<br />

schreibt die Verpflichtung zum Ausweis<br />

der Stromkennzeichnung fest. Es haben alle<br />

Endkunden das Recht, über den Versorgermix<br />

ihres Stromlieferanten informiert zu<br />

werden. Die Information über die Bezugsquellen<br />

findet sich in den Jahresabrechnungen<br />

und im Werbematerial der Versorger.<br />

Die klassischen Prozesse Generierung,<br />

Übertragung und Entwertung der<br />

Nachweise für die Stromherkunft werden in<br />

der österreichischen Stromnachweisdatenbank<br />

abgebildet, die von der E-Control<br />

©Naturkraft<br />

4 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©EVN AG


PORTRAIT<br />

E<br />

©Naturkraft<br />

Robert Luttenberger, Geschäftsführer der<br />

Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Austria betrieben wird, der heimischen Regulierungsbehörde<br />

für Strom und Gas.<br />

Der eingespeiste und der entnommene<br />

Strom werden in die Stromnachweisdatenbank<br />

aufgenommen und anhand der<br />

Herkunftsnachweise kontrolliert. So wird<br />

sichtbar, aus welchem Kraftwerk der<br />

gelieferte Strom stammt.<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> bestätigt Herkunft<br />

Der akkreditierte Prüfer <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> tritt<br />

im Bereich des Herkunftsnachweises in<br />

zweifacher Rolle auf: Zum einen kontrolliert<br />

er im Auftrag von Energieproduzenten<br />

die Herkunft des Stroms und stellt den Herkunftsnachweis<br />

aus, der in die Stromnachweisdatenbank<br />

eingebracht werden muss<br />

(»Labeling«). Das ist wichtig: Denn Ökostrom<br />

kann nur dann als Ökostrom verkauft<br />

werden, wenn der Herkunftsnachweis<br />

an den Käufer übertragen wird. So bleibt<br />

der Strom einer Quelle zuordenbar.<br />

Bei Lieferung des Ökostroms an den Endkunden<br />

wird der Herkunftsnachweis für<br />

das Labeling, also die Stromkennzeichnung,<br />

entwertet. Damit schließt sich der<br />

Kreis zum Kunden, der seinen Lieferanten<br />

neben ökonomischen nun auch nach ökologischen<br />

Kriterien auswählen kann. Naturkraft<br />

bietet seinen Kunden über das vorgeschriebene<br />

Nachweissystem aber zusätzliche<br />

Transparenz: Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> prüft<br />

im Auftrag der Naturkraft, ob für die verkaufte<br />

Menge Strom ausreichend Herkunftsnachweise<br />

für Ökostrom vorhanden<br />

sind. Das gibt dem Endkunden die endgültige<br />

Sicherheit, dem »Stromsee« nur<br />

nachhaltig und ökologisch erzeugten<br />

Strom entnommen zu haben.<br />

Strom nach Öko-Rezept<br />

Grüner Strom hat seine eigene Mixtur.<br />

»Entsprechend der Nachfrage von Kunden<br />

nach unseren Produkten kaufen wir eine<br />

bestimmte Mischung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen ein«, erklärt Leopold<br />

Wanzenböck. Für sämtliche Produkte mit<br />

der Bezeichnung »NaturStrom«, die ><br />

PORTRAIT<br />

Electricity gets<br />

a green ribbon<br />

Electricity has a new colour. In more<br />

and more enterprises and homes it<br />

is turning green. Companies and<br />

consumers want to play their part in<br />

the switch to the production of<br />

electricity from renewable sources.<br />

This will, in turn, enable a smoother changeover<br />

to greener energy sources and help<br />

deal with the effects of climate change.<br />

»The purchase of electricity produced from<br />

renewable energy is a recognition that we<br />

have to deal sustainably with our resources«,<br />

according to Leopold Wanzenböck<br />

when talking about the motivation behind<br />

his customers choices. He is, together with<br />

his colleague Robert Luttenberger, manager<br />

of the renewable energy trading company<br />

Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H.,<br />

a 100% subsidiary of the EnergieAllianz<br />

Austria GmbH (Energie Burgenland AG<br />

10 %, EVN AG 45 % and WIEN ENERGIE<br />

GmbH 45 %). Leopold Wanzenböck is convinced<br />

that, »Our customers want to be sure<br />

that they are getting 100 % renewable energy.<br />

That is why they place their trust in us«.<br />

The renewable electricity provider doesn’t<br />

just offer its customers a promise. In order to<br />

back up its claims, the customers of Naturkraft<br />

can rely on the tried and tested resouces<br />

of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> to check where ><br />

Nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens sind<br />

zur Produktion von grünem Strom nur Kraftwerke zugelassen,<br />

die ganz besondere ökologische Kriterien erfüllen.<br />

©EVN AG<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

5


PORTRAIT<br />

the renewable electricity actually comes<br />

from. As a certified body according to the<br />

accreditation act, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is able to<br />

examine the origin of the electricity that<br />

is bought by Naturkraft and, if everything<br />

is found to be in order, will attest that the<br />

electricity came from renewable energy<br />

sources. This confirmation is an absolute<br />

requirement for Naturkraft which is able to<br />

use the Austrian environmental marking for<br />

its individual products.<br />

B2B-transactions<br />

Interestingly, the business with renewable<br />

electricity in Austria is mainly directly with<br />

commercial enterprises. 90 % of Naturkraft<br />

customers are companies. Recently, companies<br />

such as Erste Bank, RZB, Hofer,<br />

Delka, Salamander, IKEA and Schlumberger<br />

have joined the list of well-known clients.<br />

»Topics such as sustainability and corporate<br />

social responsibility are gaining rapidly in<br />

importance in corporate circles«, Wanzenböck<br />

gives as a reason for the strong interest<br />

of business leaders in green energy.<br />

However, interest among individual consumers<br />

in renewable electricity products from<br />

Naturkraft has also been increasing over the<br />

past two years.<br />

Notary for the customer<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is responsible for ensuring<br />

that the business with green electricity is<br />

completely traceable. Checking the source<br />

documentation of the electricity means that<br />

no more energy is sold than is produced.<br />

Kurt Bruckner is deputy area manager of<br />

the electrical engineering division at <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> and is the direct contact person<br />

for the Naturkraft management. »We have<br />

taken on the role of the notary for both the<br />

electricity trader and the customer. It is the<br />

authenticity of the documented source of<br />

the electricity that will drive the market in the<br />

future.« <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> vouches for that with<br />

its name.<br />

x<br />

6 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

E<br />

PORTRAIT<br />

©EVN AG<br />

VERSORGERMIX DER NATURKRAFT<br />

für den Zeitraum 1.10.2011 bis 30.9.2012<br />

84,67%<br />

Wasserkraft<br />

mit dem Österreichischen Umweltzeichen<br />

ausgezeichnet wurden, besteht der Strommix<br />

aus mindestens 1% Photovoltaik, maximal<br />

79 % Wasserkraft, die restlichen Stromanteile<br />

können aus Windenergie, Biomasse<br />

oder Erdwärme stammen.<br />

Einkauf direkt bei den Erzeugern<br />

Bei der Beschaffung setzt Naturkraft auf<br />

den direkten Lieferantenzugang. Wanzenböck:<br />

»Wir kaufen die gesamte Strommenge,<br />

die wir an unsere Kunden liefern, direkt<br />

bei den Erzeugern ein. Auf unserer Homepage<br />

kann immer eine aktuelle Übersicht<br />

über jene Kraftwerke eingesehen werden,<br />

die zur Bedarfsdeckung für sämtliche Produkte<br />

mit der Bezeichnung NaturStrom<br />

herangezogen werden.« Derzeit liefern<br />

mehrere Windkraftwerke und eine Vielzahl<br />

von Photovoltaikanlagen und Kleinwasserkraftwerken<br />

(wie auch das Kleinwasserkraftwerk<br />

Dorfmühle bei Kematen an der<br />

Ybbs) an Naturkraft: Nach den Kriterien<br />

des Österreichischen Umweltzeichens<br />

sind zur Produktion von grünem Strom aus<br />

Wasserkraft nur Kraftwerke zugelassen,<br />

die besondere ökologische Kriterien erfüllen<br />

(z. B. ganzjährige Durchgängigkeit für<br />

Fische). Nach einer Modernisierung erzeugt<br />

das Kraftwerk Dorfmühle mit<br />

11.000.000 kWh pro Jahr eine um 400 %<br />

höhere Strommenge als vor dem Umbau<br />

und erfüllt gleichzeitig alle ökologischen<br />

Standards.<br />

Der Verkauf von Ökostrom steigt kontinuierlich:<br />

Im Geschäftsjahr 2011/12 hat Naturkraft<br />

rd. 1.056 GWh Ökostrom (an Endkun-<br />

10,90% Windenergie<br />

3,13% Biomasse<br />

1,30% sonstige<br />

Ökoenergie<br />

100% der Herkunftsnachweise stammen aus Österreich<br />

Angaben beschreiben den gesamten Produkt-Mix<br />

den und Weiterverteiler) verkauft und dabei<br />

rund 57,7 Millionen Euro umgesetzt.<br />

B2B-Geschäft<br />

Das Geschäft mit Ökostrom ist in Österreich<br />

interessanterweise ein Kommerzkundengeschäft:<br />

90 % der Naturkraft-Kunden<br />

sind Unternehmen. In letzter Zeit haben<br />

sich Konzerne und Betriebe wie Erste<br />

Bank, RZB, Hofer, Delka, Salamander,<br />

IKEA oder Schlumberger in die Naturkraft-<br />

Kundenliste eingetragen. »Themen wie<br />

Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility<br />

werden in Unternehmen immer<br />

höher bewertet«, erklärt Wanzenböck das<br />

starke Interesse der Wirtschaft an grüner<br />

Energie. Auch bei privaten Konsumenten<br />

steigt seit rund zwei Jahren die Nachfrage<br />

nach NaturStrom von Naturkraft.<br />

Notar des Kunden<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> steht dafür, dass das<br />

Geschäft mit dem grünen Strom nachvollziehbar<br />

ist. Die Prüfung der Herkunftsnachweise<br />

stellt sicher, dass nicht mehr<br />

Ökostrom verkauft als produziert wird. Kurt<br />

Bruckner ist stellvertretender Geschäftsbereichsleiter<br />

des Bereichs Elektrotechnik<br />

des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> und unmittelbarer Ansprechpartner<br />

des Naturkraft-Managements:<br />

»Wir übernehmen die Rolle des Notars<br />

für den Stromhändler und Konsumenten.<br />

Es ist die Glaubwürdigkeit der Herkunftsnachweise,<br />

die die Zukunft des<br />

Stromhandels bestimmt.« Dafür bürgt der<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> mit seinem Namen.<br />

x<br />

www.naturkraft.at, www.tuv.at/et<br />

Quelle: Naturkraft


GASTKOMMENTAR<br />

Landesstatthalter Vorarlberg Mag. Karlheinz Rüdisser<br />

Umweltbewusste<br />

Mobilität für Vorarlberg<br />

Mobilität ist ein zentrales Merkmal für die Lebens- und Standortqualität<br />

einer Region. Nur wer mobil ist, kann sich auf neue Situationen<br />

effizient, flexibel und schnell einstellen. Es geht in Zukunftslösungen<br />

nicht darum, Mobilität zu reduzieren, sondern vielmehr darum,<br />

diese möglichst nachhaltig zu gestalten.<br />

Die Modernisierung der Vorarlberger Bahnhöfe<br />

schreitet ebenfalls zügig voran. Je<br />

besser das Angebot und je höher Qualität<br />

und Komfort sind, umso mehr Menschen<br />

werden sich im Alltag für Bus und Bahn<br />

entscheiden. Hinzu kommt, dass auch der<br />

Preis stimmt und sogar noch attraktiver<br />

wird. Ich erinnere an den neuen Jahreskartenpreis<br />

für Bus und Bahn im Land für<br />

365 Euro ab Dezember <strong>2013</strong>, d.h. ein Euro<br />

am Tag für Bus und Bahn.<br />

Elektro-Mobilität<br />

Ende 2008 kürte der Klima- und Energiefonds<br />

der österreichischen Bundesregierung<br />

Vorarlberg zur ersten Modellregion<br />

für Elektromobilität. Im Rahmen des Projekts<br />

VLOTTE waren vorerst 100 PKW auf<br />

Vorarlbergs Straßen unterwegs.<br />

E<br />

GUEST COMMENTARY<br />

Environmentallyfriendly<br />

mobility<br />

for Vorarlberg<br />

Vorarlberg is making a massive investment<br />

in order to be able to provide the<br />

best possible conditions for our transport<br />

infrastructure and the technological<br />

back-up it requires. It must be<br />

noted here that we have been very<br />

successful. Over the last five years<br />

public transport has recorded a massive<br />

increase in usage of around 50 %.<br />

E-Mobility plays an important role in the<br />

transport concepts of the state government.<br />

At the end of 2008 the Climate and Energy<br />

Fund of the Austrian federal government<br />

named Vorarlberg to be the first model region<br />

for electro-mobility in the whole country.<br />

Mag. Karlheinz Rüdisser<br />

Landesstatthalter Vorarlberg<br />

Vorarlberg hat sich für den Weg einer integrierten<br />

Verkehrspolitik entschieden, die<br />

auf nachhaltigen Konzepten beim Personen-<br />

und Güterverkehr aufbaut und ein<br />

funktionierendes Zusammenwirken der<br />

Verkehrssysteme vorantreibt. Wir investieren<br />

sehr massiv, um bestmögliche Rahmenbedingungen<br />

bereitzustellen. Neben<br />

Infrastruktur und Technik geht es auch<br />

darum, eine neue Mobilitätskultur zu etablieren.<br />

Ein Beispiel: In den letzten fünf<br />

Jahren verbuchte der Öffentliche Verkehr<br />

in Vorarlberg einen Zuwachs um 50 %.<br />

Vorarlberg nimmt in der Angebotsqualität<br />

des Öffentlichen Verkehrs österreichweit<br />

Platz zwei (hinter Wien) ein und wurde vom<br />

VCÖ 2012 erneut als fahrradfreundlichstes<br />

Bundesland ausgezeichnet. Die Vorarlbergerinnen<br />

und Vorarlberger legen<br />

jetzt schon etwa 15 % ihrer Wege mit dem<br />

Fahrrad zurück, das ist doppelt so viel wie<br />

der österreichweite Durchschnitt.<br />

©Privat<br />

Gleichzeitig wurde mit 122 Stromstellen ein<br />

flächendeckendes Ladesystem, zugänglich<br />

für alle E-Mobilisten, eingerichtet. Bis<br />

zum Projektende 2011 hat sich die Zahl<br />

der teilnehmenden E-Autos in Vorarlberg<br />

auf 357 erhöht. Insgesamt 2,5 Millionen Kilometer<br />

wurden zurückgelegt und mehr als<br />

400 Tonnen CO 2 eingespart. Mit VLOTTE<br />

konnten fundierte Erfahrungen – etwa über<br />

den Verbrauch, die Praxiseignung und<br />

Reichweiten, verschiedene Akkutechnologien<br />

und Servicekosten – gesammelt werden.<br />

Jetzt geht es darum festzulegen, welchen<br />

Platz die E-Mobilität im Gesamtgefüge<br />

der Mobilität sinnvollerweise einnehmen<br />

soll.<br />

Unter Federführung des Vorarlberger Energiedienstleisters<br />

Illwerke-VKW wird nun eine<br />

E-Mobilitätsstrategie für Vorarlberg bis<br />

2020 erarbeitet, in der geklärt werden soll,<br />

wo die E-Mobilität ihre Stärken in Vorarlberg<br />

ausspielen kann und wie sie in diesen<br />

Segmenten in den nächsten Jahren forciert<br />

werden kann. Das Ergebnis soll im Herbst<br />

<strong>2013</strong> vorliegen.<br />

x<br />

©e-connected<br />

As part of the project VLOTTE, initially a<br />

fleet of 100 electric cars were introduced<br />

onto Vorarlberg‘s highways. At the same time<br />

122 electrical charging points were installed<br />

to ensure a comprehensive system available<br />

to all electro vehicle users. Currently, an<br />

E-mobility strategy for up to the year 2020 is<br />

being worked out to examine where E-mobility<br />

can play to its strengths in the overall<br />

Vorarlberg transport concept.<br />

x<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

7


MÖBELPRÜFUNG<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

vergibt Prüfsiegel<br />

für Ihre Sicherheit<br />

GEBRAUCHSWERT<br />

GEPRÜFT<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> CERT GMBH<br />

Armlehnenprüfung<br />

TYPEN<br />

GEPRÜFT<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> CERT GMBH<br />

Härtetest für Möbel<br />

Wohnen ist Einstellungssache. Wo der eine mit Bett, Tisch und Kasten das<br />

Auslangen findet, zaubert der andere interieurmäßig sein Himmelreich. Da<br />

sind Ansprüche und Geschmäcker verschieden. Aber selbst in der spartanischsten<br />

Unterkunft muss eines gesichert sein: Dass das Sesselbein hält<br />

und der Tisch nicht kippt. Möbel müssen sicher sein. Für den Konflikt zwischen<br />

Design und Sicherheit hat der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> ein spezielles Prüfsystem<br />

entwickelt, das die Grenzen der Belastbarkeit auslotet. Es trennt Qualitätsware<br />

von Möbelschrott. Hersteller und Importeure erhalten Prüfzeichen, die<br />

dem Kunden Rückschlüsse auf Qualität und Sicherheit geben. Der <strong>TÜV</strong>-Test<br />

bewahrt auch vor Haftungsfragen und Konstruktionsproblemen.<br />

8 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

Gerhard Zahalka


MÖBELPRÜFUNG<br />

E<br />

Spezieller Prüfstand<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> entwickelte im Prüfzentrum<br />

Wien einen modularen Prüfstand, um<br />

entsprechend den Anforderungen der Möbelerzeuger<br />

und -händler Tests und Proben<br />

durchführen zu können. In Österreich<br />

ist keine vergleichbare Prüfeinrichtung am<br />

offenen Markt verfügbar.<br />

Damit Möbel den Ansprüchen des Marktes<br />

entsprechen, ist primär ihre Konformität<br />

mit den Sicherheitszielen zu überprüfen.<br />

Möbel müssen so verwendet werden<br />

können, dass bei bestimmungsgemäßer<br />

Nutzung kein Schaden für Menschen, Tiere<br />

oder Sachwerte entstehen kann. Daher<br />

unterliegen Möbel der allgemeinen Produktsicherheitsrichtlinie<br />

2001/48/EG. Zudem<br />

sind viele Bestimmungen und Vorschriften<br />

zur Sicherheit in den nationalen<br />

Rechtsvorschriften, insbesondere dem Produktsicherheitsgesetz,<br />

verankert.<br />

75 Normen für<br />

Mindestanforderungen<br />

Produkte, die dem reinen Produktsicherheitsgesetz<br />

unterliegen, dürfen nicht mit<br />

»CE« gekennzeichnet werden. Um dennoch<br />

einen freien Warenverkehr auf dem<br />

Möbelsektor zu gewährleisten, wurden in<br />

Europa Normen geschaffen, die die Mindestanforderungen<br />

im Warenverkehr definieren.<br />

Es gibt nicht weniger als 75 Normen<br />

(Geometrie und Belastungen), die<br />

in vier Hauptgruppen zusammengefasst<br />

werden:<br />

Außenbereich<br />

Wohnbereich<br />

Objektbereich<br />

Bürobereich<br />

Möbel müssen dabei grundlegende Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen:<br />

mechanische statische Belastbarkeit<br />

mechanische dynamische Belastbarkeit<br />

Abmessungen und funktionale Anforderungen<br />

hinsichtlich Ergonomie<br />

chemische Unbedenklichkeit der eingesetzten<br />

Materialien und der zukünftigen<br />

Entsorgungswege<br />

schwere/definierte Entflammbarkeit bei<br />

textilen Oberflächen<br />

Die prüftechnischen<br />

Herausforderungen<br />

Neben den Mindeststandards bestehen historisch<br />

gewachsene nationale Normierungen,<br />

die über die Grundanforderungen<br />

hinausgehen. Auch spielen bei der Möbelsicherheit<br />

klimatische Besonderheiten oder<br />

unterschiedliche Nutzungsbedingungen<br />

und Gewohnheiten in vielen Regionen<br />

Europas eine wichtige Rolle. Die Design-<br />

Entwicklung begegnet diesen Rahmenbedingungen,<br />

indem die Forschungsteams<br />

nach immer besseren Materialeigenschaften<br />

und Verbindungstechnologien suchen.<br />

Zu jeder erfolgreichen Entwicklung zählt<br />

der Prozess der Validierung. Dabei geht es<br />

um die Beantwortung der Frage, wie zuverlässig<br />

und sicher die neuen Lösungen<br />

sind.<br />

><br />

FURNITURE TESTING<br />

Furniture<br />

testing to the<br />

breaking point<br />

At its Vienna testing centre <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> has developed a new<br />

modular test facility to meet the needs<br />

of furniture manufacturers and dealers<br />

with regard to testing and sampling.<br />

There is no similar facility available<br />

in Austria for the commercial sector.<br />

In order to conform to the requirements of<br />

the market, a check relating to safety conformity<br />

is the primary objective. Furniture<br />

must be able to be used in a normal way<br />

that does not pose a danger to humans, animals<br />

or property. Therefore furniture is covered<br />

by the regulations relating to overall<br />

product safety 2001/48/EG. In addition to<br />

this, many provisions and rules pertaining to<br />

safety are firmly anchored in national legislation,<br />

particularly the product safety act.<br />

Furniture must therefore fulfil these basic<br />

safety requirements:<br />

mechanical and structural load capacity<br />

mechanical and dynamic load capacity<br />

measurement and functional requirements<br />

relating to ergonomics<br />

chemical innocuousness of the materials<br />

used and their future waste disposal<br />

flame-retardant/ defined flammability<br />

properties of the textile surfaces<br />

Rollcontainer werden voll beladen<br />

2.000 mal über ein Hindernis geschoben<br />

The technical challenges for testing<br />

The test mark awarded by independent<br />

accredited testing centres offers objective<br />

proof that furniture has survived the prescribed<br />

testing procedures. Chairs, tables,<br />

sofas, beds, divans and cupboards (with<br />

and without slide-insertions) and shelves<br />

are all subjected to a seemingly brutal<br />

testing technique which checks whether,<br />

aside from the standard, everyday usage,<br />

the furniture is able to stand up to other<br />

uses that do not lead to the premature destruction<br />

of the furniture. A kitchen chair<br />

should be able to stand up to being used as<br />

a replacement ladder without immediately<br />

falling apart.<br />

The <strong>TÜV</strong>-test facility<br />

A cupboard shouldn’t immediately collapse<br />

when the shelves are overloaded. Hinges<br />

on the cupboard door should be able ><br />

Gerhard Zahalka<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

9


MÖBELPRÜFUNG<br />

Prüfzeichen als Qualitätsmerkmal<br />

Preis und Design eines Möbelstückes sind<br />

für Sicherheitskriterien keine verlässlichen<br />

Indikatoren. Der harte Wettbewerb unter<br />

Herstellern und Händlern hat mitunter zu<br />

erfindungungsreichen Notlösungen geführt,<br />

die alle Normen und Sicherheitsbestimmungen<br />

ad absurdum führen. Im Bereich<br />

Wohnraummöbel für den Privatbereich<br />

werden in diesem preisumkämpften<br />

Segment durch die Hersteller zum überwiegenden<br />

Teil keine Prüfungen durchgeführt.<br />

Es gibt hier kein Möbelstück, das<br />

Prüfzeichen nach Produktnorm hat – vielmehr<br />

erscheinen Schadstoff geprüft oder<br />

FSC-Zertifizierungen aus einheimischen<br />

Rohstoffen oder die ISO 9001-Zertifizierung.<br />

Im Bereich Gartenmöbel erfüllen<br />

fast alle Tische und Stühle aus Kunststoff<br />

(MONOBLÖCKE) die Grundnorm EN 581<br />

nicht. Da kaum Reklamationen oder Unfälle<br />

bekannt sind, wird die Ware ungeprüft<br />

verkauft. Weil im unteren Preissegment<br />

schnell ein Stuhl oder Tisch nachgekauft<br />

wird, fällt der Mangel gar nicht auf. Wenn<br />

es hier eine Prüfpflicht gäbe, würden sich<br />

einige Regale in den Baumärkten lichten.<br />

Erst die Prüfzeichen von unabhängigen<br />

akkreditierten Prüflabors bieten den objektiven<br />

Beweis, dass die Möbel auch die<br />

vorgesehenen Prüfprozeduren sicher überstanden<br />

haben. Dabei werden die Stühle,<br />

Tische, Sofas, Betten, Liegen, Schränke<br />

(mit und ohne Einschübe) und Regale mit<br />

einer schon brutal wirkenden Prüftechnik<br />

behandelt, damit neben der Standardnutzung<br />

auch andere Verwendungen nicht zur<br />

vorzeitigen Zerstörung führen. Ein Küchenstuhl<br />

soll auch als Leiterersatz herhalten,<br />

ohne sich sofort zu zerlegen.<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Prüfstand<br />

Ein Schrank darf selbst bei überladenen<br />

Schubladen nicht kippen. Scharniere an<br />

Schranktüren müssen bei zusätzlicher Belastung<br />

standhalten und nicht sofort ausoder<br />

abreißen. Gleiches gilt auch für die<br />

Regalfächer in Schränken. Hier wäre der<br />

Ärger groß, wenn das teure Familien-Porzellan<br />

einen zerstörerischen Abflug macht,<br />

egal wie schwer letztlich das gestapelte<br />

Porzellan war. Ein Möbel muss den üblichen,<br />

gewohnheitsmäßigen Nutzungs-Belastungen<br />

standhalten. Um genau diese<br />

Fragen zu sichern, hat der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

ein Prüfsystem für Möbel entwickelt, das in<br />

alle Richtungen arbeiten kann.<br />

Am Anfang stand die Idee, dass die Prüfeinrichtungen<br />

gleich nach mehreren Anforderungen<br />

einstellbar sind. So kann <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> die Belastungszyklen, die erforderlichen<br />

Kräfte, Wege, Zeiten normkonform<br />

einstellen und die Ergebnisse komplett<br />

aufzeichnen. Der Prüfstand wurde im<br />

Grundkonzept für Möbel, Sport- und Trainingsgeräte<br />

entwickelt, um eine hohe<br />

Bandbreite für Belastungssimulationen zu<br />

erzielen. So gibt es feste und variable Prüfplätze;<br />

Möbel belegen fast alle fest installierten<br />

Plätze.<br />

Die Prüf-Anforderungen können enorm<br />

sein – je nach Anforderung: Es werden<br />

Roll-Container im voll beladenen Zustand<br />

2.000 mal über ein Hindernis geschoben,<br />

Tische werden mit 10.000 Lastwechsel auf<br />

jeder Seite getestet. Stehen die Tische in<br />

C- oder T-Aufstellung, werden zusätzliche<br />

10.000 horizontale Lastwechsel durchgeführt.<br />

Und Sessel haben es um nichts<br />

leichter: Sie durchlaufen eine zweistufige<br />

Prüfung: In der Biege-Wechsel-Prüfung<br />

werden zunächst 100.000 Lastwechsel auf<br />

den Sitzflächen bzw. auf den Rückenlehnen<br />

simuliert. Anschließend wird die Sesselvorderkante<br />

abwechselnd 50.000 Lastwechseln<br />

über Prüfschablonen ausgesetzt. Derartige<br />

Prüfungen geben Herstellern und<br />

Käufer Sicherheit, Klasse von Ramsch zu<br />

unterscheiden.<br />

Die Umsetzung der Prüfabläufe wird computergesteuert<br />

durchgeführt. An jeder Station<br />

können Prüfparameter für jede Möbelkategorie<br />

eingestellt werden. Auch die<br />

normkonformen Befestigungselemente können<br />

im verwendeten Profilschienensystem<br />

immer exakt eingestellt werden. Hier wurde<br />

auf hohe Variabilität im Befestigen und<br />

schnelle Zustellung der Prüfeinrichtung<br />

geachtet.<br />

Chemisch einwandfrei<br />

Ein wichtiges Prüfkriterium ist die Bewertung<br />

der chemischen Unbedenklichkeit<br />

der eingesetzten Materialen. Die Möbel<br />

dürfen bei Hautkontakt oder Einatmen kei-<br />

Dynamische Sitzvorderkantprüfung Tische werden mit 10.000<br />

Lastwechsel auf jeder Seite getestet<br />

10 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©Gerhard Zahalka


MÖBELPRÜFUNG<br />

E<br />

ne gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

oder Schäden hervorrufen. Vor allem werden<br />

alle gefährlichen Stoffe ausgeschlossen,<br />

die im Verdacht stehen, krebserregend<br />

oder fortpflanzungsgefährdend zu sein.<br />

Untersuchungen von akkreditierten Prüflabors<br />

schaffen Abhilfe. Sie müssen dabei<br />

der REACH-Verordnung (EG/1907/2006)<br />

nach Anhang XVII entsprechen, d.h. es<br />

werden chemische Untersuchungen auf<br />

gefährliche Substanzen für menschliche,<br />

tierische und pflanzliche Organismen<br />

durchgeführt. Hier gilt es, die vorgegebenen<br />

Grenzwerte zu testen. Dabei werden<br />

vorrangig spezielle Konstellationen aus<br />

Material und Wirkstoff überprüft.<br />

»Hauptübeltäter« als kritische Substanzen<br />

sind meist:<br />

Textilien, Leder: Formaldehyd, Azofarben,<br />

Triphosphate, Chrom VI+, PAK<br />

Kunststoffe: PAK, Phthalate<br />

Holzverbundstoffe: Formaldehyd, zinnorganische<br />

Verbindungen, Toluol<br />

Beschichtungen: Schwermetalle (z.B.<br />

Cadmium, Barium, Blei, Nickel,...)<br />

Qualitätszeichen für<br />

die Kundensicherheit<br />

Der Verbraucher hat die Qual der Wahl<br />

zwischen verschiedenen Produkten, Designs<br />

und Kombinationen von Möbeln.<br />

Aber wenn er aussagekräftige Prüfsiegel<br />

von akkreditierten Labors am Produkt<br />

vorfindet, kann er sicher sein, dass das<br />

Produkt den Anforderungen hinsichtlich<br />

Sicherheit und Qualität entspricht. Der <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> unterstützt dabei seit Jahren seriöse<br />

Hersteller und namhafte Handelsunternehmen<br />

im In- und Ausland mit seiner<br />

hochqualitativen Prüftechnik und den damit<br />

verbundenen Zertifizierungsprogrammen,<br />

um Qualitätsware von Möbelschrott<br />

zu trennen.<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> vergibt Prüfsiegel nach<br />

folgenden Hauptinhalten:<br />

GS-Zeichen (Prüfungen nach allen<br />

Sicherheitsrisiken)<br />

Typen geprüft (nach allen zutreffenden<br />

Normen und Richtlinien)<br />

Gebrauchswert geprüft (nach dem<br />

Kundennutzen bei Einhaltung der<br />

Sicherheitsvorschriften)<br />

Prüfsiegel von akkreditierten Prüflabors<br />

oder Prüfinstituten verringern das Haftungsrisiko<br />

des Herstellers/Distributeurs/<br />

Vertreibers und bewahren den Händler vor<br />

erhöhten Garantieleistungen. Auch die Vorteile<br />

des Konsumenten liegen auf der<br />

Hand: Der Verbraucher erkennt sofort,<br />

dass er bereits geprüfte Serienware bezieht,<br />

die den bestimmungsgemäßen Nutzungsanforderungen<br />

entsprechen wird und<br />

auf deren Funktionalität und Sicherheit er<br />

sich verlassen kann.<br />

Die Normen der Möbelsicherheit<br />

In der nachfolgenden Tabelle wird eine kurze<br />

Übersicht gegeben, welche Normen erfüllt<br />

sein müssten, damit die Mindeststandards<br />

im Hinblick auf Geometrie und Belastung<br />

vorrangig in Deutschland und<br />

Österreich erfüllt werden:<br />

FURNITURE TESTING<br />

to withstand extra loads without being either<br />

ripped or broken off. The same goes for the<br />

shelves. Furniture has to be able to withstand<br />

normal, everyday loads. In order to<br />

ascertain this information more exactly, <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> has developed a test system that<br />

can give us an in-depth look into these scenarios.<br />

This means that <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is<br />

able to mimic the load cycles, as well as the<br />

necessary forces, methods and times used<br />

in conformity with all standards, and to<br />

record the results with pinpoint accuracy.<br />

The test facility was basically developed to<br />

test furniture, as well as sports and training<br />

equipment, in order to gain an insight across<br />

a wide variety of testing situations. This is<br />

why there are stationary and variable testing<br />

positions. Furniture occupies on nearly all the<br />

stationary test positions. The tests are carried<br />

out using a computer controlled system.<br />

It is also possible to set the test parameters<br />

at each station for every type of furniture<br />

being tested.<br />

Chemically sound<br />

An important test criteria is an evaluation of<br />

the chemical innocuousness of the materials<br />

used. Furniture is not allowed to be the<br />

cause of detrimental health problems or damage<br />

resulting from either contact with the<br />

skin or from those materials being breathed<br />

in. Above all, dangerous materials are excluded<br />

that are suspected of being carcinogenic<br />

or leading to infertility. This is where<br />

the testing of the specified maximum permissible<br />

levels comes into play. The paramount<br />

concern here is the special testing of<br />

materials that are made of a mixture of different<br />

materials and substances.<br />

x<br />

Möbelart Artikel Gerätenormen<br />

Bürostuhl EN 1335-1, -2, -3 EN 13761 EN 12529 ISO 21015 DIN 4550 DIN 4556<br />

Büromöbel<br />

Bürotisch EN 527-1, -2, -3 EN 14074 Fachbericht 147<br />

Büroschränke EN 12528 EN 14073-1, -2, -3 EN 14074 EN15338 EN 16014 Fachbericht 147<br />

Raumgliederungselemente EN 1223-1. -2, -3<br />

Sitzmöbel<br />

EN 12727 EN 14703 EN 15373 EN 13761 EN 1728<br />

EN 1729-1 -2 EN 16139 DIN 68877<br />

Objektmöbel<br />

Tisch EN 1729-1-2 EN 1730<br />

Objektschrank EN 12528 EN 15338 EN 16014<br />

Betten EN 13453-1, -2<br />

Möbel<br />

für Wohnbereich<br />

Sitzmöbel<br />

Tisch EN 12521 DIN 68885<br />

Schränke<br />

EN 1022 EN 1116 EN 12520, EN 13759 EN 14748 EN 14988-1, -2 EN 16122<br />

DIN 68707 DIN 68872 DIN 68876 DIN 68878 DIN 68880 DIN 6881-1 DIN 68888<br />

EN 1116 EN 14072 EN 14749 EN 1930 EN 12221-1, -2,<br />

EN 15338 ISO 7170 DIN 66354 DIN 68871 DIN 68890 DIN 68930 DIN 68935<br />

Betten EN 716-1, -2 EN 747-1, -2 EN 1129-1, -2 EN 1130-1, -2, EN 1334 EN 1725 EN 1957<br />

Außenmöbel<br />

Stuhl EN 581-1, -2, -3<br />

Tisch EN 581-1, -2, -3<br />

www.tuv.at/möbel, www.tuv.at/furniture<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

11


INTERNATIONAL<br />

Dr. Reinhard Preiss<br />

Im Land am<br />

Hindukusch<br />

Die Internationalisierung des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

geht weiter: Mit dem TUV <strong>AUSTRIA</strong> BUREAU OF<br />

INSPECTION AND CERTIFICATION (PVT.) LTD. ist<br />

der österreichische Prüf- und Zertifizierungsspezialist<br />

auch in Pakistan vertreten.<br />

Pakistan ist in unseren Medien meist mit<br />

Meldungen zu Al Kaida, Taliban etc. präsent.<br />

Das ist aber nur ein kleiner Teil der<br />

Geschichten, die Pakistan erzählen kann.<br />

Das Land am Indus verfügt über enorme<br />

ökonomische und kulturelle Fähigkeiten,<br />

die man sich erschließen muss. Die<br />

politischen und religiösen Unruhen<br />

werden dabei nicht ignoriert.<br />

Sie beschränken sich<br />

aber fast ausschließlich auf den<br />

äußersten Nordwesten des Landes.<br />

12 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©Photo 66 - Fotolia.com


INTERNATIONAL<br />

E<br />

Wieso Pakistan?<br />

Pakistan hat eine aufstrebende Wirtschaft,<br />

verfügt durch seine Einwohnerzahl über<br />

ein großes Potential und ist dabei, seine<br />

Beziehungen zu Indien zu verbessern.<br />

Dadurch wird der indische Subkontinent<br />

zu einem riesigen Markt. Das Öl- und Gasgeschäft<br />

ist derzeit stark am Wachsen.<br />

Der österreichische Energiekonzern OMV,<br />

ein langjähriger und wichtiger Partner des<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong>, ist seit Jahren am Subkontinent<br />

präsent. Die OMV und ihre Joint-<br />

Venture-Partner haben erst im Herbst vergangenen<br />

Jahres eine Vereinbarung über<br />

die Erschließung und Produktion des Latif-<br />

Gasfelds in der Provinz Sindh unterzeichnet.<br />

Damit ergeben sich auch für Prüfgesellschaften<br />

sehr gute Chancen.<br />

Einstieg über Beteiligung<br />

Die ersten Kontakte bezüglich einer Beteiligung<br />

an (vormals) Moody International<br />

(Pvt.) Ltd. in Pakistan haben bereits 2011<br />

stattgefunden. Das Unternehmen besteht<br />

seit 1997 und verfügt über eine gesicherte<br />

Stellung im nationalen Prüf- und Engineering-Markt.<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hat sich mit<br />

35% beteiligt, mit der Option, in Zukunft<br />

schrittweise das gesamte Unternehmen<br />

zu übernehmen. Der Firmenname wurde<br />

auf TUV <strong>AUSTRIA</strong> BUREAU OF INSPECTI-<br />

ON AND CERTIFICATION (PVT.) LTD. geändert.<br />

Der Gründer Rashid Mehr hat<br />

das Unternehmen aufgebaut und nimmt<br />

weiterhin die Position des Geschäftsführers<br />

ein. Ein wichtiger Umstand in einem<br />

auf Netzwerke fokussierten Wirtschaftssystem.<br />

Der budgetierte Umsatz des Unternehmens<br />

liegt für <strong>2013</strong> bei rund 400<br />

Mio. pakistanischen Rupien (PKR), rund<br />

3,12 Mio. Euro. Erfreulich ist dabei die Rentabilität<br />

von über 20 % des Umsatzes. Die<br />

Geschäftsaussichten zusammen mit den<br />

Möglichkeiten der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe<br />

lassen eine weitere Steigerung des Umsatzes<br />

erwarten. Das Unternehmen hat über<br />

hundertfünfzig Mitarbeiter (Inspektoren<br />

und Auditoren), wovon ein Großteil als freie<br />

Mitarbeiter beschäftigt ist, und besitzt eigene<br />

Akkreditierungen von PNAC (Pakistani<br />

National Accreditation Council).<br />

Die Geschäftsfelder<br />

Das Leistungsspektrum der TUV <strong>AUSTRIA</strong><br />

BUREAU OF INSPECTION AND CERTIFI-<br />

CATION (PVT.) LTD. umfasst das Gebiet<br />

der Systemzertifizierung (etwa 20 % des<br />

Umsatzes) und den Bereich Industrieservices<br />

(etwa 80 % des Umsatzes). Die Kunden<br />

im Bereich Industrieservices kommen<br />

in erster Linie aus der Öl- und Gasindustrie.<br />

Mit vielen namhaften Ölkonzernen,<br />

wie OMV, MOL, Shell, BP (United Energy<br />

Group Ltd.) bestehen langjährige Verträge.<br />

Es bestehen auch gute Chancen, Aufträge<br />

zur Bauüberwachung bei den geplanten<br />

Pipelines zu erhalten. Ein weiteres Gebiet<br />

im Industriebereich stellt Expediting und<br />

3rd Party Inspection dar. Zulieferungen der<br />

Kunden werden bereits beim Hersteller im<br />

Ausland überprüft, was wieder für Un- ><br />

INTERNATIONAL<br />

In the Land of<br />

the Hindu Kush<br />

The international expansion programme<br />

of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> continues. Our presence<br />

in the Pakistani market has been<br />

established with the founding of the<br />

TUV <strong>AUSTRIA</strong> BUREAU OF INSPECTION<br />

AND CERTIFICATION (PVT.) LTD.<br />

Pakistan may be present in our media with<br />

reports about Al Quaida or the Taliban, but<br />

as always this focus is really only a small<br />

part of the whole story.<br />

Why Pakistan?<br />

The oil and gas sector is expanding rapidly<br />

in Pakistan at the moment. The Austrian<br />

energy company OMV, a long-term, and<br />

very important partner of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong>,<br />

has been operating for years now on the<br />

sub-continent. This also offers <strong>TÜV</strong>, as a<br />

testing organisation, the chance to get a<br />

foothold in this new market.<br />

Entry to the market through<br />

a partnership agreement<br />

The first contacts concerning a possible<br />

tie-up were initiated in 2011 with the (former)<br />

Moody International (Pvt.) Ltd.company in<br />

Pakistan. The company was formed in 1997<br />

and plays a major role in the Pakistani testing<br />

and engineering market. <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has<br />

made an initial investment to procure 35 %<br />

of the company, with an option in the ><br />

Der stark wachsende Ölund<br />

Gasbereich gewinnt<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Rashid Mehr, GF TUV <strong>AUSTRIA</strong> Bureau of Inspection and Certification (Pvt.) Limited – Pakistan<br />

und Dr. Reinhard Preiss, Head of International Business Development, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG<br />

©Fotos: Rashid Mehr<br />

©Rashid Mehr / zorandim75 - Fotolia.com<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

13


INTERNATIONAL<br />

future to gradually take over the company<br />

completely. The budgeted turnover for the<br />

company in <strong>2013</strong> is almost 400 million Pakistani<br />

Rupees (PKR), which translates into<br />

around 3.12 million euros. The company<br />

has over 150 staff members (inspectors<br />

and auditors), the vast majority being freelance<br />

employees with their own accreditation<br />

from the Pakistani National Accreditation<br />

Council (PNAC).<br />

Business Fields<br />

The scope of activities of TUV <strong>AUSTRIA</strong><br />

BUREAU OF INSPECTION AND CERTIFI-<br />

CATION (PVT.) LTD. ranges from system<br />

certification (roughly 20 % of turnover) and<br />

the area involving industrial services (about<br />

80 % of turnover). The customers in the<br />

area industrial services are mostly involved<br />

in the oil and gas sector. Many significant oil<br />

companies, for instance OMV, MOL, Shell<br />

and BP (United Energy Group Ltd.) are<br />

long-term contractual partners. There is<br />

also a good chance of securing contracts<br />

relating to the construction supervision for<br />

planned pipelines. A further business opportunity<br />

in the industrial sector concerns<br />

expediting and 3rd party inspections. Deliveries<br />

to customers are pre-inspected abroad<br />

at the manufacturing facility, which is of<br />

special interest to companies involved in<br />

gas exploration. This is where the international<br />

resources of the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Group<br />

come into play. The Pakistan operation creates<br />

commissions for other <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

companies, mainly in China, but also in<br />

Europe. Pre-shipment inspections also travel<br />

in the same direction. An appropriate<br />

authorisation from the Pakistani authorities<br />

with regard to import and export controls is<br />

then also available.<br />

E<br />

INTERNATIONAL<br />

DAS LAND AM INDUS<br />

Pakistan ist mit gut 180 Mio. Einwohner eines der bevölkerungsreichsten<br />

Länder der Erde und ist etwa 10-mal so groß wie Österreich. Es<br />

liegt in Südasien zwischen dem Iran, Afghanistan, China und Indien und<br />

grenzt im Süden an den Indischen Ozean. Die Hauptstadt ist Islamabad.<br />

Die Amtssprache ist Urdu. Das Geschäftsleben spielt sich aber zur<br />

Gänze in Englisch ab, auch mit den Behörden. Der Staat entstand 1947<br />

aus Teilen der vormaligen Kolonie Britisch Indien. Bis 1971 war auch<br />

das heutige Bangladesh ein Teil Pakistans (Ostpakistan). 1956 rief Pakistan<br />

die erste Islamische Republik der Erde aus. Pakistan ist mehrheitlich<br />

muslimisch. Die in fast allen islamischen Ländern bestehenden<br />

Spannungen zwischen Schiiten und den Sunniten gibt es auch in Pakistan.<br />

Das Wirtschaftsleben ist von alldem aber praktisch abgekoppelt.<br />

Die pakistanische Wirtschaft umfasst eine starke Land- und Forstwirtschaft,<br />

aber auch einen stark wachsenden industriellen Teil. Die Textilund<br />

Lederindustrie hat eine führende Rolle. Einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor<br />

macht zunehmend der Öl- und Gasbereich aus. Firmen<br />

wie BP, OMV, MOL, Shell sind seit Jahren in Pakistan vertreten. Eine<br />

Gaspipeline von Turkmenistan über Afghanistan nach Pakistan ist in<br />

Planung, ebenso wie eine Pipeline vom Iran über Pakistan nach Indien.<br />

Der Baubeginn soll unmittelbar bevorstehen.<br />

Landschaftlich umfasst Pakistan den subtropischen eher trockenen Süden,<br />

mit dem wüstenartigen Belutschistan im Südwesten über ein gemäßigtes<br />

Hochland, bis hin zum Hindukusch und dem Karakorum mit<br />

dem zweithöchsten Berg der Welt, dem K2 und einer Reihe weiterer<br />

8000er. Es gibt einen Sommermonsun, der auch heftig ausfallen kann.<br />

Speziell im südlichen Landesteil wird es im Sommer sehr heiß.<br />

ternehmen der Gasexploration interessant<br />

ist. Hier kommt die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

Gruppe ins Spiel. Aus Pakistan heraus werden<br />

damit Aufträge für andere Unternehmen<br />

der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe kreiert,<br />

hauptsächlich für China, aber auch für<br />

Europa. In dieselbe Richtung gehen Pre-<br />

Shipment Inspections. Eine entsprechende<br />

Berechtigung seitens der pakistanischen<br />

Behörde für Import- und Exportkontrollen<br />

liegt nun ebenfalls vor. Durch den Ausbau<br />

der bestehenden Dienstleistungen, sowie<br />

durch Hinzunahme neuer Dienstleistungen<br />

wird das Unternehmen weiter wachsen<br />

und damit zu einem wichtigen Bestandteil<br />

der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe werden. x<br />

www.tuv.at/services<br />

©Fotos: Rashid Mehr<br />

s<br />

The further development of our existing product<br />

services, as well as the addition of<br />

new ones, will enable the company to grow<br />

further and thus become an important part<br />

of the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Group.<br />

x<br />

Das TUV <strong>AUSTRIA</strong> BUREAU OF INSPECTION<br />

AND CERTIFICATION (PVT.) LTD. Office in Pakistan<br />

14 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©Rashid Mehr / Photo 66 - Fotolia.com


AKADEMIE<br />

Mag.(FH) Christian Bayer<br />

Neuer Masterlehrgang<br />

für SicherheitsexpertInnen<br />

Mit steigender Arbeitsteiligkeit und wachsender Vernetzung werden<br />

Wertschöpfungsketten immer verletzlicher. Um die technische<br />

Sicherheit ihrer Systeme zu schützen, verlangt die Industrie mehr<br />

und mehr nach qualifizierten Safety-ExpertInnen.<br />

Mit dem Masterlehrgang »Safety and Systems<br />

Engineering« wird erstmals in diesem<br />

Bereich eine hochschulische Ausbildung<br />

angeboten. Dazu Lehrgangsleiter<br />

Hans Tschürtz: »Mit dem Masterlehrgang<br />

wird in Europa eine wichtige Lücke in der<br />

Hochschullandschaft geschlossen. Die<br />

Studierenden erhalten erstmals eine Ausbildung,<br />

die sowohl die Engineering- als<br />

auch die Management-Ebene zu den Themen<br />

Functional Safety und System Safety<br />

abdeckt.« Der Masterlehrgang Safety and<br />

Systems Engineering wurde von der FH<br />

Campus Wien gemeinsam mit <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> entwickelt.<br />

In vier berufsbegleitenden Semestern erwerben<br />

die TeilnehmerInnen alle Kompetenzen,<br />

um im Beruf eigenständig Safetyund<br />

Risikomanagement zu betreiben. Der<br />

Masterlehrgang richtet sich an berufstätige<br />

TechnikerInnen mit abgeschlossenem<br />

Bachelorstudium oder mit HTL-Abschluss<br />

und fünf Jahren einschlägiger Berufserfahrung<br />

und startet im Februar 2014.<br />

Leiter International Business Management<br />

bei der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG, betont<br />

den hohen Bedarf an Safety-ExpertInnen<br />

in der Industrie: »Um die Sicherheit technischer<br />

Systeme vorausschauend zu gewährleisten,<br />

ist versiertes Fachpersonal gefragt.<br />

Deshalb bietet die FH Campus Wien mit<br />

dem Masterlehrgang Safety and Systems<br />

Engineering erstmals eine High-Level Ausbildung<br />

in diesem Bereich«, so Preiss.<br />

Vienna Institute für Safety<br />

& Systems Engineering<br />

Die FH Campus Wien nimmt im Bereich<br />

Safety eine Vorreiterrolle ein und gründete<br />

dafür das Vienna Institute für Safety & Systems<br />

Engineering (VISSE). Es agiert in den<br />

Bereichen der Systemsicherheit und funktionalen<br />

Sicherheit, der Schwerpunkt liegt<br />

bei der Entwicklung Safety-relevanter Systeme.<br />

x<br />

Weitere Informationen zum Masterlehrgang:<br />

www.fh-campuswien.ac.at/sse_ml<br />

E<br />

ACADEMY<br />

New master’s<br />

programme for<br />

safety experts<br />

The Master’s course »Safety and Systems<br />

Engineering« was developed by the University<br />

of Applied Science Vienna Campus<br />

together with the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie.<br />

In four semesters on a part-time basis, students<br />

study alongside their normal job to<br />

gain expert knowledge to allow them to independently<br />

pursue a career in the area of<br />

safety and risk management. This Master’s<br />

programme is aimed primarily at professional<br />

technicians with either a completed Bachelor‘s<br />

degree, or at people who attended<br />

a Higher Technical College and have a minimum<br />

of five-years practical experience<br />

under their belts.<br />

The start date is February 2014. The course<br />

also offers graduates the possibility of sitting<br />

four additional <strong>TÜV</strong> certification qualification<br />

examinations without having to take<br />

additional courses.<br />

x<br />

Studierende profitieren<br />

von Kooperation mit der<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />

Seit 2010 besteht eine Kooperation der FH<br />

Campus Wien mit der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />

in der Aus- und Weiterbildung auf<br />

dem Gebiet der Systemsicherheit und<br />

funktionalen Sicherheit. Dadurch verbindet<br />

sich die Kompetenz der Fachhochschule<br />

in Forschung und Lehre mit dem<br />

Fachwissen zum Maschinen- und Anlagenbau<br />

des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong>. Den AbsolventInnen<br />

bietet sich der Vorteil, ohne zusätzliche<br />

Kurse vier Zertifizierungsprüfungen<br />

des <strong>TÜV</strong> ablegen zu können. Die<br />

möglichen Zertifizierungsprüfungen umfassen<br />

die Personenzertifikate »Certified<br />

Safety Specialist«, »Certified Safety Manager«,<br />

»Zertifizierter Qualitätsbeauftragter«<br />

sowie »Zertifizierter Risikomanager<br />

für Industrie und Technik“. Reinhard Preiss,<br />

©FH Campus / Walter Henisch<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

15


SERVICE<br />

Detlev Henze, Christina Münchhausen<br />

AppChecker: Dämme gegen<br />

mobile Schadsoftware<br />

Die Zahlen sind himmelstürmend: 700.000 Applikationen für Android-Handys,<br />

mehr als 750.000 Apps für iPhones und iPads –<br />

der App-Markt für Smartphones und Tablets ist zu einem Ozean<br />

angewachsen, in den ständig neue Entwickler-Ideen einfließen.<br />

Mit dem Stellenwert der Apps erhöht sich<br />

aber auch die Anziehungskraft für Cyberkriminalität.<br />

Schadsoftware zum Auslesen<br />

privater Informationen und zur Manipulation<br />

der Hardware gehören heute zur Realität<br />

der mobilen Online-Kommunikation.<br />

Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hat eine Sicherheitsplattform<br />

entwickelt, die Risiken, die durch<br />

schädliche Apps entstehen, minimiert.<br />

Getarnte Angreifer<br />

Nach Prognosen des Marktforschers Gartner<br />

werden in diesem Jahr über 80 Milliarden<br />

Apps heruntergeladen, 2014 sollen<br />

es schon mehr als 130 Milliarden sein und<br />

2016 sogar über 300 Milliarden. Diese Erwartungen<br />

dürften wahrscheinlich noch<br />

übertroffen werden (über 90 % davon sind<br />

Gratis-Downloads). Mobile Apps, die unbemerkt<br />

die Daten ihrer Nutzer sammeln,<br />

unbefugt Unternehmensdaten entwenden<br />

oder statt der versprochenen Funktion ein<br />

Schadprogramm beinhalten, werden meist<br />

aus den entsprechenden App-Stores der<br />

Betriebssystemanbieter heruntergeladen.<br />

Bei den vielen Apps, die inzwischen verfügbar<br />

sind, ist eine Verfügbarkeit auf der<br />

jeweiligen Plattform noch lange kein Freifahrtsschein<br />

für eine unbedenkliche Nutzung,<br />

denn die Betreiber der Plattformen<br />

können allenfalls eine rudimentäre Prüfung<br />

durchführen. So werden scheinbar nützliche<br />

Apps zu Sicherheitslücken.<br />

Darum prüfe, wer lädt<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>TÜV</strong> TRUST<br />

IT eine automatisierte App-Prüfengine entwickelt,<br />

die als Serviceplattform betrieben<br />

wird. Sie erstellt anhand der festgestellten<br />

Untersuchungsbefunde White- und Blacklists<br />

von Apps, die für den Unternehmenseinsatz<br />

vorgesehen sind. Der Service prüft<br />

einzelne Apps auf Basis von neutralen<br />

Prüfkriterien der <strong>TÜV</strong> TRUST IT und bewertet<br />

sie. Dabei werden die zu untersuchenden<br />

Apps aus den entsprechenden öffentlichen<br />

App Stores im Kundenauftrag ausgewählt.<br />

Die Prüfkriterien wurden auf der Basis von<br />

Normen und Best Practices der <strong>TÜV</strong> TRUST<br />

IT erstellt. Als Ergebnis der Prüfungen werden<br />

eine Whitelist und eine Blacklist zur<br />

Verfügung gestellt, die permanent überwacht<br />

und erneuert werden. Mit diesen Ergebnissen<br />

sind Unternehmen nun in der<br />

Lage, ihre mobile Infrastruktur vor schädlichen<br />

Apps zu schützen. Die Analyse von<br />

Apps aus den offiziellen App Stores ist derzeit<br />

bereits über die Plattform Apple iOS<br />

und Android etabliert, weitere Plattformen,<br />

wie Windows Phone und Blackberry sind in<br />

Vorbereitung. Ein Anfrage-Prozess ermöglicht<br />

außerdem, dass Apps auf Wunsch ad<br />

hoc geprüft und zur Nutzung freigegeben<br />

oder eine Empfehlung zur Sperrung ausgesprochen<br />

wird. In Verbindung mit dem<br />

jeweiligen Mobil Device Management des<br />

Unternehmens wird so eine effiziente Sicherung<br />

der Mobilgeräte bei gleichzeitiger<br />

Erhaltung größtmöglicher Funktionalität für<br />

die Nutzer ermöglicht.<br />

Das User Self Service Portal –<br />

Grundfunktionalitäten<br />

Die Integration des AppChecker-Dienstes<br />

in eine Unternehmensinfrastruktur erfolgt<br />

über zwei Schnittstellen. Die zentrale ><br />

16 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

AppChecker: Mandanten- und<br />

Benutzerverwaltung mit granularem<br />

Rollen-/Rechtekonzept<br />

©Robert Kneschke - Fotolia.com


SERVICE<br />

E<br />

INNOVATION & SCIENCE<br />

Protection<br />

against<br />

malicious<br />

mobile apps<br />

Apps suchen & Prüfanträge stellen<br />

Software designed to spy on its users<br />

or to destroy systems is ubiquitous,<br />

and mobile platforms are increasingly<br />

threatened. Malicious software (Malware)<br />

may collect personal data, divulge sensitive<br />

business information or tamper<br />

the mobile phone’s operating system,<br />

all of that completely undetectable to<br />

the user. Surprisingly, more often than<br />

not these apps come from the official<br />

app stores, having evaded the operator’s<br />

scrutinizing process.<br />

Prüfberichte ansehen<br />

Be aware of which apps you install! To assist<br />

on that decision, <strong>TÜV</strong> TRUST IT has created<br />

an automatic app test engine which operates<br />

as a service platform. Based on findings<br />

that occur in the testing process, whitelists<br />

and blacklists of apps adhering to your<br />

company’s risk profile are generated onthe-fly.<br />

Each individual app gets tested according<br />

to a comprehensive requirements<br />

catalogue laid down by <strong>TÜV</strong> TRUST IT, based<br />

on industry standards and best practices<br />

from <strong>TÜV</strong> TRUST IT’s widespread experience.<br />

The customer may pick any app<br />

from the official app stores to be inspected.<br />

><br />

©Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

Prüfergebnisübersicht<br />

©Fudzo - Fotolia.com<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

17


SERVICE<br />

Role-based web interface to the portal<br />

Access to the AppChecker portal happens<br />

in a role-based way, with users being able to<br />

commision new apps for the test, and accessing<br />

their tests’ results later on. All apps<br />

are referred to by means of their App-ID, an<br />

unique identifier from the respective app<br />

store, clearly identifying the app and its version.<br />

This minimizes the risk of using a<br />

harmful app. The existing remaining risk potential<br />

is therefore considerably reduced.<br />

Updates may pose a threat too<br />

All apps contained in the AppChecker database<br />

are regularly monitored by an automated<br />

»Spider« process looking for new versions,<br />

and updates are automatically injected<br />

into the testing process.<br />

Of course, the test’s results are promptly<br />

disseminated to the customer, thus allowing<br />

for customers to minimize the risk of their<br />

mobile devices or infrastructure being damaged<br />

by malware.<br />

x<br />

E<br />

INNOVATION & SCIENCE<br />

Schnittstelle zum Kunden ist das AppChecker-Portal.<br />

Dieses multinutzerfähige Portal<br />

auf Basis einer Net-Applikation stellt dem<br />

Kunden verschiedene Möglichkeiten für die<br />

Arbeit mit dem AppChecker zur Verfügung.<br />

Verwaltungsmechanismen erlauben es,<br />

Benutzer einzurichten und diesen Benutzern<br />

Rechte für die Verwendung des App-<br />

Checker-Dienstes einzuräumen. Diese Benutzer<br />

können dann über das Portal Prüfaufträge<br />

für Apps einstellen, welche<br />

durch den AppChecker zu überprüfen<br />

sind. Zentrale Referenz für die Prüfaufträge<br />

ist die sogenannte App-ID, die jeder Betreiber<br />

eines App Stores für die darin befindlichen<br />

Apps vergibt. Damit lässt sich eine<br />

App eindeutig im jeweiligen App Store<br />

identifizieren.<br />

Wird ein neuer Auftrag in der zentralen Datenbank<br />

gespeichert, löst er dort einen<br />

Trigger aus. Dieser Trigger informiert den<br />

Kunden auf einem zweiten Kommunikationskanal,<br />

z.B. Mail oder SMS, über den<br />

Eingang des Prüfauftrages. Intern informiert<br />

der Trigger die zentrale Prüfstelle der<br />

<strong>TÜV</strong> TRUST IT und teilt ihr alle notwendi-<br />

gen Daten für die anstehende Prüfung mit<br />

(App-Name, Plattform, Version, Kunde, Eingang<br />

des Prüfauftrags). Innerhalb der dem<br />

Kunden per Service Level Agreement garantierten<br />

Reaktionszeit beginnt dann die<br />

semi-automatische Prüfung. Das Ergebnis<br />

der Analyse wird über eine definierte<br />

Schnittstelle in die Datenbank eingestellt,<br />

wo ein erneuter Trigger dafür sorgt, dass<br />

der Kunde über den Abschluss der Prüfung<br />

informiert wird.<br />

Der Trigger führt des Weiteren dazu, dass<br />

dem Kunden zusätzlich zur Online-Abfrage<br />

eine maschinenlesbare, aktualisierte Version<br />

der Black-/Whitelist zur Verfügung gestellt<br />

wird. Somit kann der Kunde innerhalb<br />

der garantierten Reaktionszeit sicherstellen,<br />

dass alle über sein MDM-System überwachten<br />

Endgeräte gemäß der aktuellen<br />

Black-/Whitelist überwacht werden. Kurz: Es<br />

werden nur Apps als Downloads zugelassen,<br />

die sich auch auf der Whitelist finden.<br />

Auch Updates bergen Gefahren<br />

Jede vom Kunden als Prüfauftrag eingestellte<br />

App wird über einen automatischen<br />

Mechanismus (»Spider«) im jeweiligen App<br />

Store auf Aktualisierung hin überwacht.<br />

Der Spider sucht in regelmäßigen Abständen<br />

für jede bereits geprüfte App in den<br />

betreffenden App Stores nach Updates.<br />

Der Kunde wird darauf hingewiesen, wenn<br />

eine App von der White- auf die Blacklist<br />

verschoben worden ist oder umgekehrt.<br />

Das Risiko schädliche Apps zu nutzen wird<br />

durch den Einsatz des Appcheckers minimiert<br />

und das verbleibende Restrisiko<br />

deutlich reduziert.<br />

x<br />

www.it-tuv.com<br />

©Gerhard Zahalka<br />

V.l.n.r.: Dipl.-Ing. Dr. Stefan Haas, CEO <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Walter Fuchsenberger, Geschäftsführer <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Deutschland Gmbh,<br />

Mag. Christoph Wenninger, CFO <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG<br />

ISO 27001 AKKREDITIERUNG DER <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> DEUTSCHLAND<br />

Die internationale Norm ISO 27001 hat sich als normative Basis für den Aufbau von Sicherheitsprozessen<br />

am Markt etabliert. Für die Zertifizierung entsprechender Prozesse nach ISO 27001 wurde die<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Deutschland, nach einem erfolgreichen Akkreditierungsverfahren, von der deutschen<br />

Akkreditierungsstelle akkreditiert. Somit kann die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe, seit dem März <strong>2013</strong>, ein<br />

weiteres wichtiges Geschäftsfeld im deutschsprachigen Raum anbieten. www.tuv-ad.de<br />

s<br />

ISO 27001 Accreditation of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Deutschland<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Deutschland has been awarded certification for processes according to ISO 27001<br />

(ISMS), following the successful completion of the accreditation procedures as stipulated by the German<br />

accreditation authorities.<br />

18 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©Robert Kneschke - Fotolia.com


INNOVATION & WISSENSCHAFT<br />

KommR Ing. Gerhard Aufricht<br />

Neuerungen für Normen der<br />

zerstörungsfreien Prüfung<br />

Mit 1. Jänner <strong>2013</strong> löste die ÖNORM EN ISO 9712 die bis dahin<br />

geltende ÖNORM EN 473-2009 ab. Dies ist ein wichtiger Meilenstein<br />

der globalen Normung in der zerstörungsfreien Prüfung (ZfP).<br />

KommR Ing. Gerhard Aufricht<br />

Geschäftsführer der ÖGfZP<br />

Dies ist ein wichtiger Meilenstein der globalen<br />

Normung in der zerstörungsfreien<br />

Prüfung (ZfP). Die verbindliche Übernahme<br />

der EN ISO 9712 ist für uns Europäer<br />

nicht leicht. Kompromisse in Bezug auf die<br />

verringerten Schulungszeiten für die Stufe<br />

1 und 2 bei den Methoden Ultraschallprüfung<br />

(UT), Röntgenprüfung (RT) und Schallemission<br />

(AT) sind dem ZfP Qualitätsniveau<br />

abträglich. Die wesentlich umfangreicheren<br />

Rezertifizierungsprüfungen in allen<br />

Stufen, die geänderten Zugangsbedingungen<br />

zur Stufe 3 Zertifizierung bzw. Erschwernisse<br />

bei der Erneuerung bzw. Rezertifizierung<br />

von Stufe 3 Zertifikaten verursachen<br />

hingegen einen Mehraufwand für<br />

die Industrie.<br />

Schulungszeiten<br />

werden beibehalten<br />

Die Zertifizierungsstelle der ÖGfZP hat in<br />

Zusammenarbeit mit den D.A.CH.-Partnern<br />

©Privat<br />

die höheren Schulungszeiten der EN 473<br />

weitgehend unverändert beibehalten. Diese<br />

Vorgehensweise – Beibehaltung der alten<br />

Ausbildungszeiten – findet in ganz<br />

Westeuropa weitgehenden Konsens.<br />

Einbindung des Arbeitgebers<br />

Eine bedeutsame Änderung in der<br />

EN ISO 9712 ist die starke verantwortliche<br />

Einbindung des Arbeitgebers. Die klar artikulierten<br />

Pflichten des Arbeitgebers wie<br />

Angaben im Zuge der Anmeldung zur Zertifizierung,<br />

die schriftliche Autorisierung<br />

und Archivierung »angemessener Nachweise«<br />

sind in einem Schadensfall (Dokumentenaufbewahrungspflicht)<br />

eine neue<br />

Dimension. Die ÖGfZP muss von allen<br />

Kandidaten und Zertifikatsinhabern eine<br />

unterschriebene oder gestempelte Erklärung<br />

fordern, mit der sie sich verpflichten,<br />

die berufsethischen Regeln zu befolgen,<br />

die sie dafür aufgestellt und veröffentlicht<br />

hat (siehe www.oegfzp.at unter Zertifizierung<br />

»Der Weg zum ÖGfZP-Zertifikat«).<br />

Berufserfahrung muss<br />

schriftlich nachgewiesen werden<br />

Der Nachweis der industriellen Erfahrungszeit<br />

hat durch die Neuerungen einen höheren<br />

Stellenwert bekommen. Für den direkten<br />

Zugang zur Stufe 2 muss der Arbeitgeber<br />

verbindlich die in der Norm geforderten Erfahrungszeiten<br />

bestätigen. Fallweise kann<br />

die Zertifizierungsstelle Unterlageneinsicht<br />

fordern. Gleiches trifft auch beim direkten<br />

Zugang zur Stufe 3 zu. Hier ist die Bestätigung<br />

der normkonformen Schulung für<br />

Stufe 1 und 2, sowie eine vollständige Qualifizierungsprüfung<br />

Stufe 2 und die industrielle<br />

Erfahrungszeit für Stufe 1 und 2 zu<br />

dokumentieren.<br />

ÖNORM M 3041 und M 3042<br />

Da auch die ÖNORM EN ISO 9712 eine<br />

Rahmennorm mit Minimalanforderungen<br />

ist, wurden die ÖNORM M 3041 (Ausbildung<br />

von ZfP-Personal, erschienen Anfang<br />

E<br />

SERVICE<br />

Innovations in<br />

the norms relating<br />

to non-destructive<br />

testing<br />

On the 1st January <strong>2013</strong> the ÖNORM<br />

EN ISO 9712 replaced the previously<br />

valid ÖNORM EN 473-2009.<br />

Compromises reached relating to reduced<br />

training times for stages 1 and 2 in connection<br />

with the methods involving ultrasonic<br />

testing (UT), radiographic testing (RT) and<br />

acoustic emissions testing (AET) will have a<br />

detrimental effect on the overall quality of<br />

non-destructive testing.<br />

On the other hand, the much more thorough<br />

re-certification process for all levels, the altered<br />

entry requirements for stage three<br />

certification, as well as new difficulties associated<br />

with the renewal and re-certification<br />

of stage three certificates, all point to an<br />

increased workload for the industry as a<br />

whole.<br />

x<br />

März <strong>2013</strong>) und die ÖNORM M 3042 (Qualifizierung,<br />

Zertifizierung und Zulassung<br />

von ZfP-Personal, veröffentlicht Anfang<br />

<strong>Juni</strong>) überarbeitet. Für Prüfer der Stufe 1<br />

und Stufe 2 ist nunmehr die praktische<br />

Prüfung für die Rezertifizierung ident mit<br />

der Erstprüfung (voller Umfang).<br />

Die Erneuerung bzw. Rezertifizierung für<br />

Stufe 3 Prüfer hat einschneidende Veränderungen<br />

gebracht. Für die Erneuerung<br />

und Rezertifizierung sind angemessene<br />

schriftliche Nachweise über die fortgesetzte<br />

praktische Fähigkeit des Kandidaten<br />

gefordert. Mehr dazu: www.oegfzp.at »Erneuerung<br />

und Rezertifizierung.«<br />

x<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

19


VERKEHRSWIRTSCHAFT<br />

Dipl.-Ing. Walter Bussek<br />

Das vernetzte Fahrzeug –<br />

ein Smartphone auf Rädern?<br />

Mobilität und ständige Erreichbarkeit sind für viele Menschen unverzichtbar. Die Vernetzung der<br />

privaten und beruflichen Lebenswelten durch Computer, Smartphones, Fernsehgeräte, Tablet-PCs<br />

sowie Büro- und Multimedia-Anwendungen ist bereits weit fortgeschritten. Das Zusammenspiel von<br />

Auto und Onlinediensten ist dabei nur mehr logische Konsequenz.<br />

Von Informationsdienstleistungen<br />

bis zu Telematik-Services<br />

Die Potentiale eines Autos als fahrbare<br />

Online-Plattform sind enorm: Durch die<br />

Vernetzung eines Fahrzeugs kann die<br />

Fahrsituation verbessert und die Fahrsicherheit<br />

erhöht werden. Online-Dienste<br />

warnen andere Fahrzeuge in Echtzeit vor<br />

Gefahren, Umleitungen und Staus, Flottenbetreiber<br />

sind in der Lage, Daten zum<br />

Kraftstoffverbrauch oder den Bereitschaftsstatus<br />

in Echtzeit von Steuergeräten abzurufen.<br />

Eine weitere Anwendung ist der mobile<br />

Zugriff der Autofahrer auf persönliche<br />

Daten, die sie in einer Datenwolke (Cloud)<br />

speichern. Die zunehmende Dominanz<br />

von Elektronik und Software in Automobilen<br />

führt dazu, dass Fahrzeuge der Premiumklasse<br />

bereits fahrende Multimediazentralen<br />

sind. Sie generieren und verarbeiten<br />

eine Fülle von Daten. Dabei stehen die Informationen<br />

nicht nur im, sondern auch<br />

außerhalb des Automobils zur Verfügung.<br />

Das Problem der Datenstandards<br />

Auf dem Weg zum vernetzten Fahrzeug<br />

müssen jedoch noch einige Schwierigkeiten<br />

bewältigt werden. Der Markt wird durch<br />

neu entwickelte Komponenten aus anderen<br />

Technologiebereichen beeinflusst, beispielsweise<br />

durch leistungsfähigere Prozessoren,<br />

Speichermedien und Übertragungstechnologien.<br />

Eine Vielzahl von technischen<br />

Konzepten und Formaten ist die<br />

Folge, die nicht immer miteinander harmonieren.<br />

Daher sind für eine erfolgreiche Integration<br />

von mobilen Fahrzeugdiensten<br />

branchenweite technologische Standards<br />

erforderlich: Dazu gehören standardisierte<br />

Kommunikationsplattformen für das Automobil,<br />

sichere, effiziente und hochgradig<br />

verfügbare Datennetze zur Übertragung<br />

sowie ein intelligentes Management der<br />

Datenströme. Auch IT-Sicherheitsaspekte<br />

müssen berücksichtigt werden, da der externe<br />

Zugriff auf Fahrzeugdaten ein hohes<br />

Sicherheitsrisiko darstellt. Dabei ist natür-<br />

lich auch der Gesetzgeber gefordert. Das<br />

öffentliche Interesse an »vernetzten Fahrzeugen«<br />

orientiert sich an zwei Zielen: Der<br />

Steigerung der Verkehrssicherheit und der<br />

Erhöhung der Effizienz des Straßennetzes.<br />

Neue Technologien und Dienstleistungen,<br />

die eine Kommunikation von Fahrzeug zu<br />

Fahrzeug oder von Fahrzeug zu Verkehrsinfrastruktur<br />

ermöglichen, können helfen,<br />

schnell Informationen über Gefahrenstellen<br />

wie Staus oder Straßenzustand auszutauschen<br />

und damit zur Verringerung von<br />

Verkehrsunfällen beitragen. Ein Navigationssystem<br />

potenziert seine Nützlichkeit,<br />

wenn es aktuelle Verkehrs- und Witterungsdaten<br />

berücksichtigen kann.<br />

Verkehrsleitsysteme arbeiten<br />

in Echtzeit und automatisiert<br />

Für Mobilitäts- und Infotainmentdienste hat<br />

sich durch das vernetzte Fahrzeug ein<br />

neuer Vertriebskanal eröffnet. Der wach-<br />

20 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

©Gunnar Assmy / Julien Eichinger - Fotolia.com


VERKEHRSWIRTSCHAFT<br />

E<br />

sende Anspruch der Kunden, über das Telematiksystem<br />

auch im Auto immer online<br />

zu sein und intermodale Funktionalität zur<br />

Verfügung zu haben oder in Form von Car-<br />

Sharing Fahrzeuge zu nutzen statt zu besitzen,<br />

schafft hohes Wachstumspotenzial.<br />

Bis 2016 werden weltweit ca. 50 % der Neuwagen<br />

mit vernetzten Diensten ausgerüstet<br />

sein. In Japan, Nordamerika und Westeuropa<br />

wird in den nächsten 15 bis 20 Jahren<br />

das vernetzte Fahrzeug zu 100% am Markt<br />

sein, heißt es in einer Analyse der internationalen<br />

Beratungsgruppe Oliver Wyman.<br />

Die ersten Schritte sind bereits getan: Im<br />

Bereich der Telematik können in den USA<br />

bereits Videosequenzen eines Fahrzeugs<br />

via Internet betrachtet werden – etwa wenn<br />

eine Warnmeldung von einem Fahrer mit<br />

auffälligem Fahrverhalten vorliegt.<br />

Gesteigerte Verkehrssicherheit<br />

Verkehrstechniker arbeiten bereits an Konzepten<br />

des unfallfreien Fahrens. Bis 2030<br />

sollen hier die Sicherheits-Fortschritte auf<br />

den Straßen deutlich spürbar sein. Allerdings<br />

ist dafür eine hohe Komplexität vernetzter<br />

Systeme notwendig, um die Situationen<br />

zu beherrschen. Neben einer umfangreichen<br />

Situationsanalyse ist eine Datenfusion<br />

mit exakten Sensoren unumgänglich.<br />

Die dafür notwendige Elektronik-<br />

Architektur – modulare Struktur bzw. eine<br />

totale Integration aller Funktionen auf einer<br />

so genannten all-in-one-ECU – ist noch in<br />

Erforschung.<br />

Auch bei der Auslegung des Bordnetzes<br />

entstehen neue Anforderungen. So steigt<br />

die Vielfalt der Verkabelung etwa bei rein<br />

elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.<br />

Während die Leistungselektronik kaum<br />

Sorge bereitet, sind künftige Hochvolt-<br />

Bordnetze eine enorme Herausforderung.<br />

Nicht nur die ca. 23% höhere Masse, auch<br />

die Arbeitsweise derartiger Verkabelungen<br />

ist derzeit noch schwer beherrschbar.<br />

Neue Verkehrssysteme<br />

ersetzen den Individualverkehr<br />

Das Auto wird in Zukunft nicht mehr im alleinigen<br />

Mittelpunkt des Verkehrsgeschehens<br />

stehen. Neue Lösungen, die verschiedene<br />

Mobilitätsformen wie Auto, Zug,<br />

Mietwagen mit Akku-Antrieb oder das eBike<br />

miteinander kombinieren und auch Komplettlösungen<br />

mit verschiedenen Antrieben<br />

werden die Verkehrsinfrastruktur dominieren.<br />

Um erfolgreich zu sein, werden diese<br />

Lösungen in nicht allzu ferner Zeit online<br />

buchbar sein. Wie ein Flugticket heute werden<br />

Mobilitätsketten aus Taxi, Zug und gemietetem<br />

Elektroauto über Verkehrsplattformen<br />

gebucht und bezahlt. Individualverkehr<br />

wird auch in Zukunft noch eine<br />

Rolle spielen. Allerdings eine weit geringere<br />

als bisher. Stärker in den Fokus rückt die<br />

intelligent vernetzte, individuelle Mobilität.<br />

Verbraucher wollen nicht mehr zwingend ein<br />

Auto besitzen. Sie wollen nur mobil sein –<br />

mit welchen Mitteln auch immer.<br />

x<br />

www.tuv.at/auto<br />

MOBILITY<br />

The networked<br />

vehicle – a<br />

smartphone<br />

on wheels?<br />

The potential offered by cars as a<br />

type of vehicular online-platform is<br />

enormous. By linking the car to a network<br />

it is possible to improve both the<br />

overall driving situation and increase<br />

safety at the same time.<br />

In the future it will be possible for online-service<br />

providers to warn other vehicles in realtime<br />

of hazards, diversions or traffic holdups.<br />

Fleet operators will be able to access<br />

up-to-the minute data relating to fuel consumption<br />

or vehicle availability. However, on<br />

the way a few major hurdles will have to be<br />

crossed. Firstly, for this to happen there will<br />

have to be agreement on unified, industrywide<br />

standards. These include standardized<br />

communications platforms for the vehicles,<br />

efficient and high-level networks for<br />

data transmission, as well as an intelligent<br />

management of the data traffic.<br />

In addition to all of the above, IT security<br />

aspects will have to be very much taken<br />

into consideration.<br />

x<br />

Das Auto wird in Zukunft nicht mehr im alleinigen Mittelpunkt<br />

des Verkehrsgeschehens stehen. Mobilitätsformen wie Auto, Zug,<br />

Mietwagen oder das eBike werden die Infrastruktur dominieren.<br />

©chanpipat - Fotolia.com<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

21


NEWS<br />

Ing. Gernot Einsiedler<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> plant Lift im<br />

neuen Haus der Sängerknaben<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> planned<br />

the lift in the new home of<br />

the Vienna Boys Choir<br />

Engineers from <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> were responsible<br />

for the planning of the new lift equipment<br />

installed in the recently-built House<br />

for Music and Theatre (MuTH) located in<br />

Vienna’s Augarten Park. They were also<br />

engaged to oversee the tendering process<br />

and construction of the new home for<br />

the world-famous Vienna Boys Choir.<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> were commissioned to carry<br />

out the technical safety inspections.<br />

x<br />

E<br />

NEWS<br />

Am 9. Dezember 2012 hob sich zum ersten<br />

Mal in der neuen Heimat der Wiener<br />

Sängerknaben am Augarten der Vorhang:<br />

Das Haus für Musik und Theater MuTH<br />

wurde eröffnet.<br />

Der Aufzug von Wiens neuestem Kulturbau<br />

wurde mit der Expertise der <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> CONSULT GmbH geplant. Das<br />

Projekt wurde von den <strong>TÜV</strong>-Experten auch<br />

ausgeschrieben und bauüberwacht. Nach<br />

Fertigstellung des Baus erfolgte die sicherheitstechnische<br />

Überprüfung und<br />

Inverkehrbringung des Aufzuges durch die<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> SERVICE GmbH.<br />

x<br />

www.tuv.at/lift<br />

www.tuv.at/Aufzugsberatung<br />

©<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Kraftwerkssymposium <strong>2013</strong><br />

400 TeilnehmerInnen<br />

am 12. Aufzugstag<br />

©<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

Dipl.-Ing. Gerhart Ebner, RISK EXPERTS, über Versicherungen bei thermischen Schäden<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Power<br />

Station Symposium <strong>2013</strong><br />

The huge concentration of expert knowledge<br />

and an open exchange of experiences were<br />

once again the hallmarks of the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

Power Station Symposium <strong>2013</strong>. The meeting<br />

took place in the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> AKADEMIE<br />

GMBH Participants attended in order to discuss<br />

the topic of »Thermal Damage – Cause<br />

and Effects«. www.tuv.at/plantsafety<br />

22 <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

x<br />

E<br />

NEWS<br />

Dr. Hans Kronberger plädiert<br />

für die Nutzung der Sonnenenergie<br />

Geballtes Wissen und Erfahrungsaustausch<br />

waren wieder das Markenzeichen des <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> Kraftwerkssymposiums <strong>2013</strong>. In<br />

den Räumen der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> AKADEMIE<br />

GMBH trafen sich TeilnehmerInnen, um<br />

zum Thema »Thermische Schäden – Ursache<br />

und Wirkung« zu diskutieren. Im Fokus stand<br />

die Lebensdauer von Bauteilen unter thermischer<br />

Beanspruchung. Besonders ein Begriff<br />

stach hervor: Kriechen – Die plastische<br />

Verformung von Werkstoffen unter Last und<br />

thermischer Langzeitbeanspruchung. x<br />

www.tuv.at/Anlagensicherheit<br />

©Nina Munk<br />

Dr. Hans Kronberger plädiert<br />

für die Nutzung der Sonnenenergie<br />

Am 10. April <strong>2013</strong> fand der Aufzugstag des<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> in Kooperation mit der Stadt<br />

Wien zum 12. Mal statt. Die fast 400 TeilnehmerInnen<br />

informierten sich über aktuelle Entwicklungen<br />

auf allen Gebieten der Aufzugstechnik.<br />

So berichtete Mag. Birgit<br />

Weidel als Vertreterin der Europäischen<br />

Kommission über die europaweit bereits erwartete<br />

Änderung der Aufzugsrichtlinie.<br />

Die Schnittstellen zwischen Aufzug und<br />

Gebäude wurden sowohl von technischer<br />

als auch von rechtlicher Seite beleuchtet.


NEWS<br />

Experten-Talk: »Patientensicherheit<br />

lässt sich trainieren«<br />

v.l.n.r. Prim. Dr.med. Kurt Resetarits, Univ.-Prof.Dr.<br />

Norbert Pateisky, Prim. Dr.med. Helmut Trimmel<br />

©Joana Piestrzynska<br />

Hundert hochkarätige Gesundheitsmanager<br />

und leitende Mediziner folgten der Einladung<br />

von <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Cert in Kooperation<br />

mit der Semmelweis Gesellschaft zum<br />

Experten-Talk. AUA-Kapitän Hans Härting<br />

und der Intensivmediziner Oberarzt Dr. Jens-<br />

Christian Schwindt skizzierten das Problem<br />

Patientensicherheit mit dem Ergebnis, dass<br />

bis zu 50 % der Fehler in Spitälern durch<br />

kontinuierliche und verbindliche Trainings –<br />

wie in der Luftfahrt – verhindert werden<br />

könnten. »Eine verpflichtende Zertifizierung<br />

wäre ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Das Verständnis der Piloten benötigen wir<br />

auch in unseren Spitälern«, so sind sich die<br />

Mediziner Univ.-Prof. Norbert Pateisky, Prim.<br />

Kurt Resetarits und Prim. Helmut Trimmel einig.<br />

Genau da setzt auch der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

mit seinen Zertifizierungsangeboten an.<br />

E<br />

NEWS<br />

»Patient safety can be learnt«<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Cert held an expert forum on<br />

the subject of patient safety in the health<br />

sector. The fact is that almost fifty percent of<br />

errors that occur in hospitals could be avoided<br />

by introducing a continuous and mandatory<br />

training programme, similar to those<br />

used in the air transport sector.<br />

»<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> will sich im Gesundheitsbereich<br />

speziell in Spitälern noch stärker engagieren.<br />

Patientensicherheit ist ein wichtiges<br />

Thema«, so Ing. Roland Schimpl und Dr.<br />

Markus Buerger, die Initiatoren der Veranstaltung.<br />

www.tuv.at/healthcare<br />

x<br />

x<br />

400 Participants at the<br />

12th <strong>TÜV</strong> Lift Day<br />

On the 10th April <strong>2013</strong> <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong>, in cooperation<br />

with the City of Vienna, held its<br />

twelfth Lift Day event. Almost four hundred<br />

participants were able to obtain an in-depth<br />

insight into current developments in the field<br />

of lifting equipment technology.<br />

Ein Statusbericht über Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Sicherheit von Aufzugsanlagen<br />

zeigte, dass die erforderlichen Korrekturen<br />

weitgehend umgesetzt sind. Ein weiteres<br />

wichtiges Thema waren Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz von<br />

Aufzugsanlagen durch hydraulische Antriebe<br />

oder intelligente Schacht-Entrauchungs-<br />

Systeme. Dr. Hans Kronberger referierte<br />

über den Einsatz von Sonnenenergie auch<br />

für Aufzugsanlagen.<br />

x<br />

www.tuv.at/lift<br />

Dipl.-Ing. Gottfried Jung, Leiter Aufzugstechnik,<br />

über die Nachrüstung von Aufzügen<br />

x<br />

E<br />

NEWS<br />

©Nina Munk<br />

Mehr <strong>TÜV</strong>-zertifizierter<br />

Sonnenstrom in Griechenland<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HELLAS Ltd. hat <strong>2013</strong> in ganz<br />

Griechenland über 105 neue Photovoltaik<br />

Anlagen mit einer Gesamtkapazität von<br />

mehr als 83 MWp geprüft und zertifiziert –<br />

ein enormer Zuwachs zu den Vergleichszeiträumen<br />

der Vorjahre. Damit hat der <strong>TÜV</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong> Hellas seine Führungsposition<br />

bei Prüfungen für den Energiesektor weiter<br />

ausgebaut. Bis jetzt hat <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Hellas<br />

mit mehr als 100 Unternehmen zusammengearbeitet,<br />

die Planung, Beschaffung<br />

und Errichtung von Photovoltaik Anlagen<br />

mit über 145 Investoren durchführen. Insgesamt<br />

hat die Griechenland-Tochter des<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> mehr als 300 Photovoltaik<br />

Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 200<br />

MWp erfolgreich abgeschlossen.<br />

x<br />

www.tuvaustriahellas.gr/en<br />

©<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

E<br />

NEWS<br />

Additional <strong>TÜV</strong>-certified<br />

solar energy in Greece<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HELLAS Ltd. has already<br />

checked and certified over 105 new photovoltaic<br />

facilities with a total capacity of<br />

83 MWp throughout Greece in the year<br />

<strong>2013</strong> so far, representing a massive growth<br />

in comparison to the same period last year.<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2013</strong><br />

23<br />

x


<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> AKADEMIE GMBH<br />

Das gesamte Programm<br />

der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />

finden Sie unter:<br />

www.tuv-akademie.at<br />

und im Social-Net!<br />

Video-Berichte aus der<br />

Welt des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />

finden Sie unter:<br />

www.youtube.com/TuvAustriaMedia<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> und<br />

<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />

finden Sie auch auf:<br />

www.facebook.com<br />

www.twitter.com/TUEV_Austria<br />

www.google.com/+tuvaustria<br />

Foto: nyul - Fotolia.com<br />

Seminars in Greece<br />

MANAGEMENT<br />

Enviromental Management Systems<br />

Lead Auditor (ISO 14001:2004) - 30.09.-04.10.<strong>2013</strong> Heraklion<br />

IEMA Approved<br />

Holistic Information Security Practitioner<br />

(H.I.S.P) Certification Course<br />

08.07.-12.07.<strong>2013</strong> Athens<br />

ATEX - EU Directives ATEX 100a<br />

and ATEX 137<br />

12.07.-13.07.<strong>2013</strong> Athens<br />

KPIs (Key Performance Indices) &<br />

BSC (Balanced Score Cards)<br />

19.09.<strong>2013</strong> Athens<br />

Business Continuity Management<br />

Systems Lead Auditor (ISO 22301:2012)<br />

23.09.-27.09.<strong>2013</strong> Thessaloniki<br />

60, Lean, 5s & 8 Wastes 18.09.2023 Athens<br />

Green IT Foundation<br />

(BCS / ISEB Approved)<br />

REGISTRATION for<br />

Seminars in Greece<br />

info@tuvaustriahellas.gr<br />

Veranstaltungen in Österreich<br />

ABFALLWIRTSCHAFT / UMWELTSCHUTZ<br />

Ausbildung zum Umweltbeauftragten 24.09.-10.12.<strong>2013</strong> Wien<br />

Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten 30.10.13 Wien<br />

ARBEITSSICHERHEIT<br />

<strong>TÜV</strong> Sicherheitstag <strong>2013</strong> 17.10.13 Vösendorf<br />

Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft 08.10.-18.12.<strong>2013</strong> Linz<br />

Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft 23.10.<strong>2013</strong>-24.01.2014 Wien<br />

Befahren von Behältern 24.-25.09.<strong>2013</strong> Graz<br />

GEBÄUDETECHNIK & BAUWESEN / AUFZUGSTECHNIK<br />

Aufgaben & Haftung des Aufzugswärters/Hebeanlagenwärters 11.10.13 Graz<br />

Ausschreibung & Bauvertrag 16.10.13 Wien<br />

Kalkulation 17.10.13 Wien<br />

BRANDSCHUTZ<br />

Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzmanager 07.-10.10.<strong>2013</strong> Wien<br />

Ausbildung zum Sprinklerwart 21.10.13 Wien<br />

Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten 25.-27.09.<strong>2013</strong> Salzburg<br />

Brandschutzplan 22.10.13 Wien<br />

DRUCKGERÄTE / WERKSTOFF- & SCHWEISSTECHNIK<br />

Technische und rechtliche Verantwortung von Schweißbetrieben<br />

und Schweißaufsichtspersonen<br />

16.09.13 Wien<br />

Die neue ÖNORM EN 1090 17.09.13 Wien<br />

Grundlagen Versandbehälter 28.10.13 Wien<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

Das österreichische Elektrotechnikgesetz und seine Verordnungen 18.-19.11.<strong>2013</strong> Wien<br />

Notbeleuchtung - Sicherheitsbeleuchtung 03.10.13 Linz<br />

Schaltberechtigung für elektrische Anlagen in Niederund<br />

Hochspannungsnetzen<br />

17.10.13 Graz<br />

Arbeiten unter Spannung an Niederspannungsanlagen 25.11.13 Salzburg<br />

RISIKOMANAGEMENT<br />

Systemsicherheit - System Safety 25.-27.09.<strong>2013</strong> Wien<br />

Ausbildung zum Certified Safety Specialist IEC 61508 15.-18.10.<strong>2013</strong> Wien<br />

GEFAHRGUT & TRANSPORT<br />

Ausbildung zum Staplerfahrer 30.09.-02.10.<strong>2013</strong> Wien<br />

Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten Straße & Schiene 25.-29.11.<strong>2013</strong> Wien<br />

IT & DATENSICHERHEIT<br />

ITIL V3 Foundation Seminar & Examen 28.-30.10. & 31.10.<strong>2013</strong> Graz<br />

Ausbildung zum ISMS-Manager & -Auditor 06.-08.11. & 14.11.<strong>2013</strong> Wien<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Rohrleitungssysteme für medizinische Gase 18.11.13 Salzburg<br />

Planung, Errichtung und Prüfung von Starkstromanlagen in Krankenhäusern 17.10.13 Linz<br />

Der Technische Sicherheitsbeauftragte in Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens<br />

05.-08.11.<strong>2013</strong> Wien<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT / MANAGEMENTSYSTEME<br />

<strong>TÜV</strong> Qualitätstag »Die Zukunft der Qualität« 10.10.13 Wien<br />

Ausbildung zum zertifizierten Qualitätsmanager (15 Tage) 18.09.-13.12.<strong>2013</strong> Wien<br />

Ausbildung zum zertifizierten Qualitätsmanager<br />

im Gesundheitswesen (18 Tage)<br />

14.10.<strong>2013</strong> - 30.01.2014 Graz<br />

Ausbildung zum zertifizierten Qualitätstechniker (6 Tage) 25.-27.09. & 22.-24.10.<strong>2013</strong> Graz<br />

MANAGEMENT<br />

Ausbildung zum Business Manager 11.09.-13.12.<strong>2013</strong> Wien<br />

16.10.-18.10.<strong>2013</strong> Athens<br />

ONLINE-ANMELDUNG<br />

www.tuv-akademie.at<br />

Seminars in Romania<br />

PERSONAL DEVELOPMENT<br />

Project Manager<br />

22.07.-26.07.<strong>2013</strong> Bucharest<br />

16.09.-20.09.<strong>2013</strong> Timişoara<br />

Tax expert 22.08.-23.08.<strong>2013</strong> Bucharest<br />

Logistics and Procurement 23.09.13 Bucharest<br />

AUTOMOTIVE<br />

FMEA – Failure Mode<br />

and Effects Analysis<br />

15.07.-16.07.<strong>2013</strong> Timişoara<br />

8D Problem Solving Process 01.08.-02.08.<strong>2013</strong> Oradea<br />

MANAGEMENT<br />

ISO 9001 Internal Auditor 08.07.-10.07.<strong>2013</strong> Bucharest<br />

ISO 17025 Internal Auditor 05.08.-07.08.<strong>2013</strong> Cluj-Napoca<br />

ISO 22000 Specialist 26.08.-27.08.<strong>2013</strong> Bucharest<br />

ISO 18001 Manager 02.09.-06.09.<strong>2013</strong> Bucharest<br />

REGISTRATION for<br />

Seminars in Romania<br />

academia@tuv-austria.ro<br />

Die verwendeten Berufs-, Amts-, Funktions- und Gradbezeichnungen<br />

gelten gleichermaßen für das weibliche wie das männliche Geschlecht.

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