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Geschichte<br />

Die ersten Malediver:<br />

Buddhisten aus Ceylon<br />

Es gibt nur wenige Quellen, auf die<br />

sich Historiker bei der Frage nach<br />

den ersten Menschen, die von der<br />

maledivischen Inselwelt Besitz<br />

ergriffen haben, stützen können.<br />

Auf den südlichen Inseln entdeckte<br />

der Engländer Bell gegen Ende des<br />

19. Jh. verfallene buddhistische<br />

Denkmäler, die den Stupas auf<br />

Ceylon und in Indien ähnelten.<br />

Der älteste Hinweis in historischen<br />

Quellen findet sich bei dem aus<br />

Alexandria stammenden Römer<br />

Ptolemäus (2. Jh. n. Chr.). Er erwähnt<br />

1378 Inseln gegenüber<br />

Taprobane, dem antiken Ceylon.<br />

Die ersten Beschreibungen entstammen<br />

der Zeit, <strong>als</strong> die Malediven<br />

das Ziel arabischer Seefahrer<br />

und Händler waren. In ihnen finden<br />

sich landeskundliche Beschreibungen,<br />

Anmerkungen zu Sitten<br />

und Lebensgewohnheiten, aber<br />

kaum historisch verwertbare Aussagen.<br />

Den besten Anhaltspunkt über die<br />

Herkunft der ersten Siedler liefert<br />

die Sprache der Malediver. Sie zählt<br />

zu den indo-europäischen Sprachen<br />

und heißt Divehi. In Vokabular<br />

und Satzbau hat sie große Ähnlichkeiten<br />

mit dem altsinghalesischen<br />

Elu. Am altertümlichsten hat sich<br />

die Sprache auf den Süd-Atollen<br />

erhalten.<br />

Man nimmt heute an, dass die ersten<br />

Malediver buddhistische Singhalesen<br />

waren und von Ceylon aus<br />

auf die Inseln gekommen sind.<br />

Im Verlauf der Zeit hat das Divehi<br />

viele arabische Worte aufgenommen<br />

und im 20. Jh. auch englische.<br />

Geschrieben wird Divehi in der aus<br />

dem Semitischen entlehnten<br />

Schrift Thana. Diese Schrift, die von<br />

rechts nach links geschrieben wird<br />

und arabischen Einfluss verrät, verwenden<br />

die Malediver erst seit<br />

Ende des 18. Jh. Ihre Vorläufer, die<br />

von links nach rechts geschrieben<br />

wurden, ähneln einer im Mittelalter<br />

im Singhalesischen bekannten<br />

Schrift.<br />

Eine Ausnahme bilden die früheren<br />

Bewohner der Insel Giravaru. Ihrer<br />

Sprache und auch ihren lange<br />

bewahrten Traditionen nach stammen<br />

sie von den hinduistischen<br />

Tamilen Südindiens ab.<br />

Arabische Händler<br />

Die ursprünglich buddhistische<br />

Religion wurde unter dem Einfluss<br />

der moslemischen Seefahrer nach<br />

und nach vom Islam abgelöst. Als<br />

Religionsstifter nennt die tharik, die<br />

seit dem 12. Jh. aufgeschriebene<br />

maledivische Chronik, einen Heiligen<br />

aus dem persischen Täbriz.<br />

Außer dem Austausch von Waren<br />

und der Verbreitung des Islam verfolgten<br />

die Araber keine weitere<br />

Interessen. Das geringe Angebot an<br />

Waren auf den Malediven führte<br />

auch nur zu sporadischen Kontakten.<br />

Die wichtigsten arabischen<br />

Handelsverbindungen bestanden<br />

zur indischen Westküste und nach<br />

Ceylon. Zur politischen Hinterlassenschaft<br />

der Araber zählt noch,<br />

dass seit ihrer Zeit bis zum Jahre<br />

1963 Sultane das Land regierten.<br />

Ihre erste Begegnung mit einer<br />

Macht, die ein koloniales Interesse<br />

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