2007 (pdf) - Universitätsbibliothek Basel - Universität Basel
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Vorwort<br />
Das im Jahre 1910 in <strong>Basel</strong> gegründete Schweizerische Wirtschaftsarchiv<br />
(SWA) fungiert als Dokumentationsstelle für<br />
aktuelle schweizerische Wirtschaftsfragen und als Archiv wirtschaftshistorisch<br />
wertvoller Akten. Es dient sowohl der Lehre<br />
und Forschung als auch der Privatwirtschaft und nicht zuletzt<br />
einer an Wirtschaftsfragen interessierten Öffentlichkeit. Seit<br />
1988 ist das SWA in die Fachbereichsbibliothek für Wirtschafts-<br />
und Sozialwissenschaften im WWZ (Wirtschaftswissenschaftliches<br />
Zentrum der Universität <strong>Basel</strong>) eingebunden<br />
und somit Teil der Universitätsbibliothek. Sein Informationspotential<br />
wird dadurch sinnvoll ergänzt und verstärkt.<br />
Der Stiftungsrat und die Verantwortlichen des SWA danken<br />
allen Donatoren sehr herzlich für Ihre Treue und wohlwollende<br />
finanzielle Unterstützung. Dank Ihrer Beitragsleistungen kann<br />
das SWA seine Aufgaben – trotz der limitierten universitären<br />
Mittel – auch weiterhin erfüllen. Insbesondere für die Sicherung<br />
von Firmen- und Verbandsarchiven ist das SWA auf<br />
Gönnerbeiträge angewiesen.<br />
Der vorliegende Jahresbericht <strong>2007</strong> orientiert im Einzelnen<br />
über die Verwendung der Donatorengelder, über die Angebote<br />
des SWA und über die im Berichtsjahr geleisteten Arbeiten.<br />
Ihre Unterstützung des SWA lohnt sich!<br />
Dr. Anton Föllmi<br />
Präsident der Stiftung<br />
Matthias Wiesmann, lic.phil.<br />
Leiter a.i. der WWZ-Bibliothek<br />
und des SWA<br />
<strong>Basel</strong>, 5. März 2008<br />
3
Inhalt<br />
Stiftungsrat 6<br />
Die «Stiftung zur Förderung des SWA» 7<br />
Das SWA: Auftrag und Angebote 9<br />
Dokumentation<br />
Historisches Archiv<br />
Bibliothek<br />
Kulturinstitution<br />
SWA-Fotogalerie 14<br />
Strategie 16<br />
Strategische Ziele<br />
Projekte<br />
Die Tätigkeit des SWA <strong>2007</strong> 21<br />
Benutzung<br />
Dokumentation<br />
Privatarchive<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fundus 30<br />
Personal 36<br />
Jahresrechnung und Bilanz 38<br />
Donatoren 41<br />
Liste der beitragleistenden Firmen,<br />
Verbände und Privatpersonen<br />
Geschenkgeber<br />
Kontakte 44<br />
5
Stiftungsrat<br />
Mitglieder des Stiftungsrates<br />
Dr. Anton Föllmi, Präsident<br />
ehemaliger Direktor der Schweizerischen Nationalbank<br />
<strong>Basel</strong><br />
Johanna Gisler, lic.phil., Geschäftsführerin<br />
Leiterin der WWZ-Bibliothek und des SWA<br />
Hannes Hug<br />
Direktor der Universitätsbibliothek <strong>Basel</strong><br />
Thomas Kübler, lic.oec.HSG<br />
Mitglied der Direktion der Schweizerischen Nationalbank<br />
<strong>Basel</strong><br />
Dr. Egon Meyer<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der Bank<br />
Dreyfus Söhne & Cie. AG <strong>Basel</strong><br />
Dr. Martin Wechsler<br />
Eidg. dipl. Pensionsversicherungsexperte<br />
Prof. Dr. Heinz Zimmermann<br />
Ordinarius für Finanzmarkttheorie an der Universität<br />
<strong>Basel</strong><br />
Rechnungsrevisoren<br />
Dr. Heinrich Laubscher, <strong>Basel</strong><br />
Dr. Kurt Spinnler, Dornach<br />
6
Die «Stiftung zur Förderung des SWA»<br />
Die «Stiftung zur Förderung des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs»<br />
verschafft dem SWA finanzielle Mittel, welche die<br />
limitierten universitären Mittel ergänzen. Das SWA kann dadurch<br />
seine Aufgaben als Informationsstelle für aktuelle Wirtschaftsfragen<br />
und als Archiv wirtschaftshistorisch wertvoller<br />
Dokumente umfassender erfüllen. Die Stiftung unterstützt<br />
das SWA schwergewichtig in vier Bereichen:<br />
• Einstellung von Personal für spezielle Aufgaben ausserhalb<br />
des universitären Personaletats<br />
• Ankauf von Medien ausserhalb des Anschaffungskredites<br />
• Finanzierung von Projekten, welche die strategische<br />
Neuausrichtung des SWA unterstützen<br />
• Finanzierung von Projekten, welche den Bekanntheitsgrad<br />
des SWA steigern<br />
Im Berichtsjahr finanzierte die Stiftung bis Ende April ein<br />
Teilpensum von 70%, ab Mai von 60% in der Pressedokumentation.<br />
Die Stiftung arbeitet mit regelmässigen oder einmaligen<br />
Beiträgen von Firmen, Verbänden und Privatpersonen und<br />
mit dem Ertrag des Stiftungsvermögens. Zuwendungen an<br />
die Stiftung können in der Regel von der kantonalen Steuer<br />
abgesetzt werden.<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> haben 130 Gönner das SWA unterstützt (2006:<br />
143). Die Summe ihrer Zahlungen belief sich auf Fr. 35'100<br />
(2006: 37'400). Entsprechend dem langjährigen Trend sanken<br />
die Beiträge von Privaten erneut. Die Personalkosten für die<br />
Pressedokumentation bewegten sich aufgrund der Stellenprozentreduktion<br />
mit Fr. 46'700 tiefer als im Vorjahr (2006:<br />
50'300). Da keine Beiträge für Projekte und kaum Einnahmen<br />
aus Dienstleistungen eingingen, resultierte unter dem Strich<br />
ein Verlust von Fr. 9'300. Mittelfristig wird die Stiftung die<br />
Stelle im Bereich der Zeitungsausschnittsammlung nicht mehr<br />
7
finanzieren können, da ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen<br />
Einnahmen und Ausgaben von ca. Fr. 10'000-12'000<br />
besteht. Das Stiftungsvermögen per 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
betrug Fr. 78'000 (2006: Fr. 87'300).<br />
Als langfristiges Ziel strebt die Stiftung die Äufnung eines Stiftungskapitals<br />
an. Die kulturelle Überlieferung im Bereich der<br />
Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte kann langfristig<br />
nur gesichert werden, wenn zu diesem Zweck stetig fliessende<br />
Kapitalerträge zur Verfügung stehen.<br />
8
Das SWA: Auftrag und Angebote<br />
Im Jahre 1910 von Basler Persönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />
Politik und Kultur ins Leben gerufen, hat das Schweizerische<br />
Wirtschaftsarchiv (SWA) von Anbeginn an bis heute zwei<br />
Funktionen erfüllt:<br />
• Versorgung der Forschung, der Wirtschaft und der<br />
Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen über die<br />
schweizerische Wirtschaft<br />
• Sammlung von Archiven der privaten Wirtschaft<br />
Eingebunden in die Fachbereichsbibliothek für Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaften der Universität <strong>Basel</strong> (WWZ-Bibliothek),<br />
ist das SWA nunmehr Teil eines modernen Informationszentrums.<br />
Bibliothek, Dokumentation und Archiv unter<br />
einem Dach bieten eine in der Schweiz einmalig umfassende<br />
Information über Wirtschaftsfragen.<br />
Dokumentation<br />
Das SWA sammelt und erschliesst Informationen, in denen<br />
sich die Entwicklung der schweizerischen Wirtschaft in ihren<br />
Beziehungen zu Staat, Gesellschaft und Ausland spiegelt<br />
(Online-Katalog: http://aleph.unibas.ch). Es bietet:<br />
• Dossiers zu Sachfragen. Diese enthalten neben wissenschaftlicher<br />
Literatur auch solche mit Quellencharakter,<br />
z.B. Broschüren, Berichte, Gutachten oder<br />
Pressemitteilungen der wirtschaftspolitisch aktiven<br />
Kräfte in der Schweiz. Seit Anfang 2005 werden<br />
die SWA Sachdokumentationen virtuell geführt und<br />
sind einfach und schnell im Web zugänglich (www.<br />
ub.unibas.ch/wwz/pswasd/sk/intro.html). Damit präsentiert<br />
das SWA seinen Benutzern ein neues, qualitativ<br />
stark verbessertes Produkt. Die Sachdossiers<br />
sind aktuelle Informationsquellen, die der gezielten<br />
Informationssuche dienen, und gleichzeitig Archive<br />
9
von Diskursen, die Zusammenhänge deutlich machen<br />
und politische Debatten abbilden.<br />
• Jahresberichte, Statuten, Festschriften und andere<br />
Publikationen von Firmen, Verbänden oder Amtsstellen.<br />
Die Körperschaftsdossiers dokumentieren die<br />
Geschichte zahlreicher Organisation von deren Anfängen<br />
bis heute.<br />
• Eine Pressedokumentation, für die seit den Dreissiger<br />
Jahren die schweizerische Wirtschafts- und Tagespresse<br />
ausgewertet wird.<br />
• Periodika wie Firmen- und Verbandsorgane, statistische<br />
Reihen, Konjunkturberichte, etc.<br />
• Wirtschaftsdatenbanken, namentlich die schweizerische<br />
und ausländische Wirtschaftspresse, Branchenund<br />
Firmeninformationen, Marktanalysen etc. online.<br />
• Eine Webseite mit Links zu Internet-Ressourcen im<br />
Bereich der aktuellen Wirtschaftsinformation<br />
(www.ub.unibas.ch/vlib/vbwinf.htm).<br />
• Publikationen internationaler Wirtschaftsorganisationen,<br />
u.a. die amtlichen Veröffentlichungen der<br />
Europäischen Union.<br />
Historisches Archiv<br />
Besonders stolz ist das SWA auf seine Sammlung historischer<br />
Geschäftsakten. Mit mehr als 400 Firmen- und Verbandsarchiven<br />
und zahlreichen Nachlässen von Persönlichkeiten aus<br />
Politik und Wirtschaft ist diese Abteilung eine wahre Fundgrube<br />
wirtschaftshistorischen Materials (Web-Verzeichnis: www.<br />
ub.unibas.ch/wwz/swa/swa-arc.htm).<br />
Nicht wenige Archive stammen von Firmen und Verbänden,<br />
die das Schicksal und die Identität der Menschen in der<br />
Schweiz entscheidend geprägt haben. Besonders prominent,<br />
aber keineswegs exklusiv vertreten ist dabei die Basler<br />
Wirtschaft. Bis weit ins 18. Jahrhundert zurück reichen die<br />
10
umfangreichen Archive bedeutender Handelsherren und<br />
Verlagsindustrieller wie jene des Segerhofs oder des Württembergerhofs.<br />
Die Akten grosser Florettspinnereien dokumentieren<br />
die Fabrikindustrialisierung des 19. Jahrhunderts. Der<br />
Basler Bankverein, ein Zusammenschluss von Privatbankiers,<br />
spricht für die Grossinvestitionen in den Eisenbahnbau des<br />
19. Jahrhunderts. Akten aus den ersten Jahren des Basler<br />
Volkswirtschaftsbundes oder solche der Schweizerhall Chemie<br />
AG stehen für die neuste Zeit.<br />
Die Privatarchive umfassen Protokoll- oder Geschäftsbücher,<br />
Verträge, Studien zur Verbesserung der Ertragslage, Personalakten,<br />
technische Pläne, Werbeschriften, Musterbücher,<br />
Fotos, Filme etc. Oft enthalten sie zudem umfangreiche Korrespondenzen,<br />
die meist dank eines glücklichen Zufalls über<br />
Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben<br />
sind und heute ein lebendiges Bild von der beruflichen und<br />
privaten Welt der Schreibenden zu vermitteln vermögen.<br />
Bibliothek<br />
Die Fachbereichsbibliothek für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
(WWZ-Bibliothek) ergänzt die Angebote des<br />
SWA durch:<br />
• Studien- und Forschungsliteratur<br />
• Referenz- und Volltext-Datenbanken,<br />
Online und auf CD-ROM<br />
11
Kulturinstitution<br />
Das SWA ist eine in der Schweiz einmalige Institution. Seine<br />
Sammlung von historischen und aktuellen Informationen zur<br />
schweizerischen Wirtschaft und Wirtschaftspolitik stellt eine<br />
wichtige Ergänzung zum Angebot anderer Bibliotheken und<br />
Dokumentationsstellen dar.<br />
Das SWA fördert das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
sowie für die Belange unterschiedlichster Branchen,<br />
Firmen und Verbände. Damit trägt es zur Förderung<br />
einer wirtschaftspolitischen Kultur in der Schweiz bei.<br />
Das SWA stellt Material für vielfältige Bildungs- und Forschungsaktivitäten<br />
bereit. Seine aktuellen Informationsbestände<br />
dienen der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen<br />
Forschung. Mit den älteren Teilen der Dokumentation und<br />
seinem historischen Archiv sichert es der wirtschaftshistorischen<br />
Forschung im Raum <strong>Basel</strong> und in der Schweiz die<br />
notwendige Quellenbasis.<br />
Das SWA dient als Sammelbecken für Archive kleinerer und<br />
mittlerer Unternehmen, die kaum je die Möglichkeit haben,<br />
ihr sammelwürdiges Schriftgut selbst zu pflegen. Unternehmen<br />
prägen nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung,<br />
sondern auch den Alltag der meisten Menschen. Ihre Archive<br />
enthalten daher Informationen, die für das Verständnis der<br />
Wirtschafts- und Sozialgeschichte und damit unserer Kultur<br />
im Allgemeinen wesentlich sind. Firmenarchive sind Teil des<br />
nationalen Gedächtnisses der Schweiz.<br />
Das SWA ist zwar eine staatliche Institution, doch Gönnerbeiträge<br />
aus der Privatwirtschaft sind existenznotwendig.<br />
Private Förderung erfährt das SWA auch, indem ihm Firmen,<br />
Verbände, Verlage, Autoren und Amtsstellen ihre Publikationen<br />
kostenlos abgeben.<br />
12
Die Universität <strong>Basel</strong> als hauptsächliche Trägerin profitiert von<br />
der schweizweiten Ausstrahlung des SWA als Anlaufstelle bei<br />
wirtschaftshistorischen Fragestellungen oder als Beraterin<br />
bei Aufbau oder Rettung eines Archivs mit Wirtschaftsbeständen.<br />
13
SWA-Fotogalerie<br />
Sprengung des 35 Meter hohen Kamins in Schweizerhalle, 1966<br />
Fotos aus dem Bestand der Chemischen Fabrik<br />
Schweizerhall<br />
Signatur: SWA PA 527<br />
14
Abbau von Rohphosphat, um 1940<br />
Gewinnung von wasserfreiem Glaubersalz, um 1940<br />
15
Strategie<br />
Strategische Ziele<br />
Die strategischen Ziele des SWA lassen sich wie folgt umreissen:<br />
1. Das SWA soll in der Schweiz die erste Adresse für<br />
Personen und Institutionen sein, die sich mit Fragen<br />
der schweizerischen Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte<br />
beschäftigen.<br />
2. Das SWA baut auf seinen Stärken auf, entwickelt<br />
ein deutliches Profil und legt das Schwergewicht vor<br />
allem auf Qualität. Es nutzt die Dynamik des technologischen<br />
Wandels im Informationsbereich und bleibt<br />
als moderne Informationsvermittlungsstelle auf der<br />
Höhe der Zeit.<br />
3. Reorganisationsbedarf besteht in den Bereichen<br />
• des Sammlungskonzeptes, wo es gilt, sich strikte<br />
auf das Wesentliche zu konzentrieren,<br />
• der Erschliessung der Bestände,<br />
• der aktiven Vermittlung und Vermarktung der Informationsbestände.<br />
4. Die Neuausrichtung des SWA verlangt dokumentarisch<br />
und archivarisch qualifiziertes Personal. Zudem<br />
sind Kapazitätsengpässe in den Bereichen Fachreferat<br />
und Privatarchive zu beheben.<br />
Projekte und Aufgaben<br />
Der definitive Entscheid der Universitätsleitung, die wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fakultät samt Informationszentrum<br />
(WWZ-Bibliothek und SWA) in eine Liegenschaft in der Nähe<br />
des Bahnhofs zu verlegen, hat unsere personellen Ressourcen<br />
belastet und geplante Projekte etwas in den Hintergrund<br />
rücken lassen.<br />
Nach der erfolgten Neugestaltung der Sachdokumentation<br />
war eine Phase der Konsolidierung angesagt. Die stark über-<br />
16
arbeitete Klassifikation, die Erwerbung über unterschiedliche<br />
Kanäle und die neuen Abläufe mussten sich einspielen. Am<br />
Ende dieser Einführungsphase soll eine Qualitätskontrolle<br />
durchgeführt werden.<br />
Für die Firmen- und Personendokumentation stehen weitere<br />
Verbesserungsschritte an. Die Personendokumention soll dank<br />
eines neuen Konzepts quantitativ ausgedünnt, qualitativ jedoch<br />
stark angereichert werden. Für die Firmendokumentation<br />
soll, ähnlich wie bei der Sachdokumentation, ein Webzugang<br />
eingerichtet werden, der dem Benutzer das Auffinden von<br />
Firmen, Verbänden usw. erleichtern und das Filtern nach<br />
Branchen ermöglichen soll.<br />
Ein weiterer Schritt in der aktiven Vermittlung der Informationsbestände<br />
wird in nächster Zeit die Einbindung elektronischer<br />
Texte in die Dossiers sein. An einer EDV-Lösung<br />
innerhalb von Aleph wird gearbeitet. Urheberrechtliche<br />
Fragen konnten mittels eines juristischen Gutachtens bereits<br />
abgeklärt werden.<br />
Auch im Bereich Privatarchive ging die Umsetzung der strategischen<br />
Ziele weniger schnell voran als erhofft, da der<br />
Archivar interimistisch die Leitung von WWZ-Bibliothek und<br />
SWA übernehmen musste. Hier gilt es im nächsten Jahr die<br />
EDV-Erschliessung der neuen Bestände einzuführen und<br />
später dann auch die Rekatalogisierung der Altbestände voranzutreiben.<br />
Zudem sind mittelfristig die konzeptionellen und<br />
personellen Grundlagen für eine aktivere Sammlungspolitik<br />
zu schaffen.<br />
Rekatalogisierung Alter Katalog (Nacharbeiten)<br />
Im Anschluss an die Rekatalogisierung des Alten Katalogs<br />
sind einige weitere Projekte notwendig. Es handelt sich dabei<br />
um die Rekatalogisierung des Periodika-Katalogs (vor 1982<br />
17
abgeschlossene Zeitschriften), die Bereinigung unvollständiger<br />
Signaturen bei den rekatalogisierten Medien und die Bewertung<br />
der Personendossiers.<br />
Die Bereinigung der Personendossiers konnte dank eines<br />
groben Rasters bereits an die Hand genommen werden.<br />
Die Arbeiten werden aber noch längere Zeit andauern. Die<br />
Rekatalogisierung des Periodika-Katalogs soll nun analog zu<br />
einem ähnlichen Projekt der UB erfolgen. Für die Bereinigung<br />
der Signaturen bei den rekatalogisierten Medien wurde im<br />
Berichtsjahr ein kleines Vorprojekt durchgeführt, das als Testlauf<br />
dienen sollte. Es stellte sich heraus, dass eine umfassende<br />
Bereinigung aufgrund des enormen Zeitaufwands nur bei<br />
einigen ausgewählten und besonders komplexen Gruppen<br />
Sinn macht, um den Magazinerinnen die Arbeit zu erleichtern<br />
bzw. ausgedehnte Suchaktionen aufgrund einer unvollständigen,<br />
fehlenden oder fehlerhaften Signatur eindämmen zu<br />
können. Unabhängig von einem konkreten Projekt werden<br />
Medien mit mangelhaften Signaturen, die von Benutzern<br />
bestellt werden, sofort bereinigt.<br />
Aufstellungssystematik Freihandbibliothek<br />
Die Aufstellungssystematik des Freihandbereiches benötigt<br />
eine regelmässige Überarbeitung. Die «hauseigene» Systematik,<br />
die seit 1988 angewendet wird, ist allerdings nur schwer<br />
erweiterbar, da freie Nummernplätze (für neue Gruppen) in<br />
gewissen Bereichen rar sind. Für Gruppen, deren Anzahl von<br />
Monographien zu gross geworden war, musste allerdings<br />
dringend eine Lösung gefunden werden. So wurden kleine<br />
Gruppen auf noch freie (Signatur-)Plätze verschoben, damit<br />
für «problematische» Gruppen mehr Spielraum zur Verfügung<br />
stand. Unter anderem konnten so die Bereiche «Banken»,<br />
«Umweltökonomie», «Gesundheitsökonomie»und «Europäische<br />
Union» auf jeweils hintereinander liegende Nummernplätze<br />
in kleinere Sachgebiete oder nach geographischen<br />
18
Kriterien aufgeteilt werden. Ein Team rund um das Fachreferat<br />
WWZ hat die Ergänzung der Systematik, Signatur-Änderungen<br />
im Katalog und im Buch und die Neuetikettierung vorgenommen.<br />
Die Aufstellung der Bücher ist jetzt für die Benutzerinnen<br />
und Benutzer wieder übersichtlicher geworden. Eine komplett<br />
neue Aufstellungssystematik wäre zwar wünschenswert<br />
gewesen (z. B. Regensburger Aufstellungssystematik oder<br />
Standard Thesaurus Wirtschaft), konnte aber leider aufgrund<br />
des zu hohen Aufwands vorerst nicht realisiert werden.<br />
arCHeco (www.archeco.info)<br />
Seit einigen Jahren arbeitet das SWA zusammen mit dem<br />
Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA)<br />
an der Erstellung von arCHeco, dem Webverzeichnis der<br />
Wirtschaftsbestände in öffentlichen und privaten Archiven<br />
der Schweiz. Ziel des Projekts ist es, einen Überblick über alle<br />
in der Schweiz noch erhaltenen Firmen- und Verbandsarchive<br />
zu schaffen. Im Berichtsjahr wurden erste Anstrengungen<br />
unternommen, die veraltete Datenbank abzulösen und die<br />
Administration der Daten zu vereinfachen. Zugleich soll ein<br />
sanftes Redesign an die Hand genommen werden. Es ist<br />
geplant, die neue Datenbank am Jahreskongress der Vereinigung<br />
deutscher Wirtschaftsarchivare (VdW) im Mai 2008 in<br />
Schaffhausen präsentieren zu können.<br />
Die Zugriffe auf die Startseiten (deutsch, französisch, englisch<br />
zusammen) haben leicht abgenommen (10'800). Mit dem<br />
geplanten Relaunch sollten die Zugriffszahlen allerdings wieder<br />
steigen. Generell ist festzuhalten, dass arCHeco in den<br />
Fachkreisen grosse Beachtung geniesst.<br />
19
Umzug ins Jacob Burckhardt-Haus 6<br />
Der geplante Umzug der gesamten wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät ins Jacob Burckhardt-Haus 6 (JBH) in<br />
der Nähe des Bahnhofs, unmittelbar neben der Juristischen<br />
Fakultät, hat im Berichtsjahr für Unruhe gesorgt. Nach informellen<br />
Gesprächen im ersten Halbjahr schritt die Planung<br />
ab Sommer dann aber schnell voran, obwohl der definitive<br />
Umzugsentscheid noch bis im Oktober auf sich warten liess.<br />
Die WWZ-Bibliothek und das SWA werden nun mit ihren gesamten<br />
Beständen im Februar 2009 an den Bahnhof ziehen.<br />
Die Bibliothek wird den ganzen ersten Stock einnehmen, der<br />
zweite Stock wird zur Hälfte von der Administration WWZ-<br />
Bibliothek/SWA belegt. Hinzu kommen grosse Magazinräume<br />
im zweiten Untergeschoss.<br />
Einige offenen Fragen betreffend Ausstattung der Magazinräumlichkeiten<br />
lösen noch gewisse Befürchtungen aus,<br />
ebenso werden die Wege für Personal und Bücher etwas<br />
weiter und umständlicher. Demgegenüber wird die neue<br />
Bibliothek freundlich, hell und mit ca. 150 Lesesaalplätzen<br />
auch grösser. Dank baulicher Massnahmen kann auch ein<br />
gut überwachbarer Sonderlesesaal für Material aus dem SWA<br />
eingerichtet werden.<br />
20
Die Tätigkeit des SWA <strong>2007</strong><br />
Benutzung<br />
Dienstleistungen der WWZ-Bibliothek und des SWA sind nach<br />
wie vor beliebt. Im Berichtsjahr haben die im Laufe des Jahres<br />
2006 rekatalogisierten Altbestände des SWA sich erstmals<br />
ganzjährig auf die Ausleihstatistik niedergeschlagen. Der Anteil<br />
von SWA-Material an der Gesamtausleihe ist deshalb nochmals<br />
leicht angestiegen (35.3%), nachdem er 2005 bei 30% und<br />
2006 bei 34.5% gelegen hatte. Insgesamt wurden 57'086<br />
(2006: 53'962) Ausleihen getätigt. 6520 Benutzer haben bei<br />
uns eine Dienstleistung in Anspruch genommen.<br />
Anfang des Jahres wurden die Samstagsöffnungszeiten bis 16<br />
Uhr ausgeweitet, um artikulierten Bedürfnissen von studentischer<br />
Seite zu entsprechen. Die Besetzung der Theke hat man<br />
deshalb auf zwei Personen ausgeweitet, was gleichzeitig einem<br />
lang gehegten Wunsch nach mehr Sicherheit entsprach. Die<br />
Nutzung des neuen Angebots ist jedoch bisher eher gering.<br />
Die Auslieferung elektronischer Kopien wurde im Berichtsjahr<br />
umgestellt. Neu kommt ein dezidiertes Softwarepaket bestehend<br />
aus MyBib und der Scansoftware BCS-2 zum Einsatz.<br />
Speziell die Auslieferung grosser Datenmengen hat sich wesentlich<br />
vereinfacht.<br />
Im Berichtsjahr wurde ausnahmsweise auf eine Revision der<br />
Freihandbestände verzichtet. Allerdings wurden die ältesten<br />
beiden Jahrgänge aus dem Freihandbereich entfernt und im<br />
SWA-Magazin zwischengelagert. Bisher üblich war der jährliche<br />
Rückschub des jeweils ältesten Jahrgangs an die UB. Grund<br />
für diese ausserordentliche Massnahme war einerseits der akute<br />
Platzmangel im Freihandbereich, andererseits das Bestreben,<br />
am neuen Standort möglichst rasch die anvisierte Aufstellung<br />
der letzten fünfzehn Jahre (bisher: zehn Jahre) zu erreichen.<br />
Die zwischengelagerten Bücher, die weiterhin ausleihbar sind,<br />
werden im Frühjahr 2009, beim Einzug ins Jacob Burckhardt-<br />
Haus, wieder in den Freihandbereich verschoben.<br />
21
Dokumentation / Bibliothek<br />
Mit Fr. 687'200 sind die Literaturausgaben für die WWZ-Bibliothek<br />
und das SWA gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken<br />
(2006: Fr. 692'800). Der Anteil, der direkt aus den Abteilungen<br />
der WWZ-Fakultät einfloss, belief sich auf 17%. Berücksichtigt<br />
man nur die Ausgaben für ökonomische Literatur (ohne Soziologie<br />
und Politologie) betrug der Anteil rund einen Viertel. Die<br />
Ausgaben für Erwerbungen des SWA (ohne WWZ-Bibliothek)<br />
betrugen Fr. 100'900 (2006: Fr. 90'300).<br />
Der Anteil der Zeitschriften an den gesamten Literaturausgaben<br />
stieg <strong>2007</strong> auf 63% (2006: 56%), während jener der<br />
Monographien auf 19% (2006: 25%) sank. Infolge anhaltender<br />
Teuerung von Zeitschriften-Abonnementen musste<br />
der Erwerb von Monographien auf das Nötigste beschränkt<br />
werden. Es fragt sich allerdings, wie weit die Versorgung der<br />
Kundschaft mit aktuellen Monographien noch gedrosselt<br />
werden kann und soll. Das Angebot an elektronischen Zeitschriften<br />
und bibliographischen Datenbanken konnte dank<br />
dem finanziellen Einsatz der Universität <strong>Basel</strong>, nach Wegfall<br />
der Bundessubventionen für das Konsortium der Schweizer<br />
Hochschulbibliotheken, gehalten werden. Der Anteil an den<br />
Erwerbungsausgaben betrug unverändert 15%.<br />
In den Literaturausgaben nicht enthalten ist ein Teil der für<br />
die Sachdokumentation angeschafften Broschüren. Diese<br />
Kleinschriften werden uns oft von den Verfassern (Verbänden,<br />
Nichtregierungsorganisationen, staatlichen Stellen, Forschungsinstitutionen,<br />
Unternehmen usw.) gratis zu Verfügung<br />
gestellt, zunehmend jedoch nicht mehr in gedruckter Form,<br />
sondern auf den jeweiligen Homepages als kostenloser Download.<br />
Diese <strong>pdf</strong>-Dateien werden im Moment ausgedruckt und<br />
gebunden bzw. in geeigneten Clip-Mappen dem Benutzer<br />
zur Verfügung gestellt. Damit fallen beim SWA trotz Gratisangebot<br />
im Netz substantielle Druck- und Materialkosten an.<br />
Zudem ist die Qualität der Ausdrucke oft mangelhaft. Es ist<br />
22
Ziel des SWA, diese Dokumente auf einem eigenen Server<br />
abzuspeichern und den Kunden nur noch elektronisch anzubieten.<br />
Dadurch hätten die Benutzer über das Internet Zugriff<br />
auf diese Broschüren, auch dann noch, wenn der eigentliche<br />
Verfasser die Schriften längst vom Netz entfernt hat. Vorerst<br />
sind aber noch einige rechtliche und technische Fragen zu<br />
klären. Ein juristisches Gutachten, das im Berichtsjahr in Auftrag<br />
gegeben wurde, zeigt auf, dass aus urheberrechtlicher<br />
Sicht noch einige Probleme zu lösen sind. In technischer<br />
Hinsicht verspricht eine Neuentwicklung von Aleph (ADAM)<br />
eine problemlose Anbindung der elektronischen Datei an das<br />
entsprechende Katalogisat. Die Testphase wird 2008 weitergeführt.<br />
Durch die laufende Verbilligung von Speicherplatz<br />
sind die Kosten auch in dieser Hinsicht relativ klein. Vorerst<br />
ausgeklammert wurde der Bereich der Langzeitarchivierung<br />
der elektronischen Daten. Da dieses Problem aber weltweit<br />
besteht, darf mittelfristig mit einer befriedigenden und zahlbaren<br />
Lösung gerechnet werden.<br />
Privatarchive<br />
Die Abteilung Privatarchive hat <strong>2007</strong> drei neue Bestände<br />
übernommen:<br />
• Haushaltungsbücher der Familie Müller, überreicht<br />
durch Max Müller, Münchenstein<br />
• Unterlagen zu einem Dissertationsprojekt über eine<br />
misslungene Innovation bei ABB, überreicht durch<br />
Uwe Möller, Bad Schinznach<br />
• Sammlung mit Dokumenten zur Geschichte der<br />
ASUAG, überreicht durch Peter Renggli, Biel<br />
Der Schweizerische Laborpersonalverband hat vertraglich zugesichert,<br />
dem SWA sein relativ umfangreiches Archiv zu übergeben.<br />
Die Dokumente sind aber noch nicht eingetroffen.<br />
23
Verzeichnet werden konnten die beiden bedeutenden und<br />
umfangreichen Archive von Usego und der Maschinenfabrik<br />
an der Sihl. Auch die Ergänzungslieferung zum bestehenden<br />
Salubra-Bestand konnte eingearbeitet werden. Die Suche nach<br />
einem geeigneten elektronischen Erschliessungssystem ging<br />
weiter. Probehalber wurde das Verzeichnis der Maschinenfabrik<br />
an der Sihl mit dem Archivmodul von ALEPH erstellt. Dabei<br />
zeigten sich aber noch einige Probleme, die gelöst werden<br />
müssen, falls man sich für dieses System entscheidet.<br />
Ende <strong>2007</strong> enthielt die Abteilung Privatarchive 444 verzeichnete<br />
Bestände im Umfang von 18'350 Einheiten oder 1'840<br />
Laufmetern. Im Vorarchiv befinden sich weitere 16 Bestände<br />
oder Ergänzungen zu Beständen, die ungefähr 71 Laufmeter<br />
Platz in Anspruch nehmen.<br />
Die Anzahl der Benutzer (2005: 34, 2006: 25, <strong>2007</strong>: 21) und<br />
die Anzahl konsultierter Archiveinheiten (2005: 250, 2006:<br />
360, <strong>2007</strong>: 321) bewegte sich im Rahmen der Vorjahre.<br />
Nahezu verdoppelt haben sich hingegen die Anfragen zu<br />
Wirtschaftsarchiven und allgemein zu möglichen Quellen<br />
zu Personen, Firmen, Verbänden und Ereignissen (2005: 21,<br />
2006: 23, <strong>2007</strong>: 40).<br />
Die noch unbearbeiteten 16mm-Filme im Bestand der Maschinenfabrik<br />
an der Sihl (MFS) veranlassten den Archivaren, sich<br />
näher mit der Filmkonservierung zu beschäftigen. Nach dem<br />
Besuch zweier Weiterbildungsveranstaltung von Memoriav<br />
und einer eingehenden Beschäftigung mit den Filmbeständen<br />
der MFS präsentierte er einigen Mitarbeitern der UB die<br />
neusten Erkenntnisse in der Filmkonservierung. Insbesondere<br />
die sachgerechte Lagerung stellt Bibliotheken und Archive<br />
vor enorme Probleme. Zusammen mit dem Staatsarchiv<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt soll hier nach einer regionalen Lösung gesucht<br />
werden.<br />
24
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Johanna Gisler, Leiterin WWZ-Bibliothek/SWA, ist krankheitshalber<br />
im zweiten Halbjahr ausgefallen. Der bisherige Archivar<br />
und Fachreferent SWA, Matthias Wiesmann, hat interimistisch<br />
die Leitung übernommen. Gerald Fritz, Betriebsleiter, und Claire<br />
Dovat, Fachreferentin WWZ, haben ihn bei dieser Aufgabe<br />
tatkräftig unterstützt.<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> sind zwei neue Mitarbeiterinnen eingetreten:<br />
Cornelia Eitel als Infobibliothekarin, welche die Stelle von Ines<br />
Zeiner übernahm, sowie Barbara Dürr, welche Nina Leuenberger<br />
im Sekretariat ersetzt. Im Rahmen der Stellvertretungen für<br />
Johanna Gisler ist Marcel Müller zur Entlastung von Matthias<br />
Wiesmann in der Abteilung Privatarchive auf temporärer Basis<br />
eingestellt worden. Cornelia Eitel hat sich mit einem erweiterten<br />
Pensum dem Projekt Umzug angenommen. Regula Pircher,<br />
Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek unterstützte die WWZ-<br />
Bibliothek und das SWA bei der Katalogisierung von Reihen<br />
und Zeitschriften. Isabel Koellreuter hat während des ersten<br />
Halbjahres den Usego-Bestand verzeichnet und Dunja Böcher<br />
Bereinigungen in der Biographiensammlung vorgenommen.<br />
Innerhalb des Mitarbeiterstabs gab es einige Verschiebungen<br />
von Stellenprozenten.<br />
25
Anfang 2008 verfügten die WWZ-Bibliothek und das SWA über<br />
15.2 Stellen (14.6 reguläre Stellen und 0.6 von der Stiftung<br />
finanzierte Stellen).<br />
Silvana Beck hat ihre Lehre als als IuD-Assistentin in der WWZ-<br />
Bibliothek und im SWA angetreten. Robert Sand hat sie erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Delegationen: Johanna Gisler ist im Herbst aus dem Vorstand<br />
des Vereins Schweizerischer Archivarinnen und Archivare (VSA)<br />
ausgetreten. Matthias Wiesmann ist neu Mitglied in der Arbeitsgruppe<br />
«Archive der privaten Wirtschaft» des VSA.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> stand ganz im Zeichen von Usego. Der umfangreiche<br />
Bestand, der 2006 übernommen wurde, ist in der ersten<br />
Hälfte <strong>2007</strong> von Isabel Koellreuter verzeichnet worden, um die<br />
Arbeit für eine Buchpublikation und ein Ausstellungsprojekt<br />
zu erleichtern. Im Herbst öffnete schliesslich die Ausstellung<br />
«Spurensuche: 100 Jahre Usego» im Historischen Museum<br />
Olten ihre Tore. Das SWA konnte sehr viele Archivalien aus<br />
dem Usego-Archiv für die reguläre Ausstellung beisteuern.<br />
Zusätzlich erhielt das SWA die Möglichkeit, in zwei Vitrinen<br />
seine Arbeit zur Erhaltung von Firmenarchiven vorzustellen.<br />
Zeitgleich erschien auch die Begleitpublikation zur Ausstellung<br />
unter dem Titel «100 Jahre Usego. Eine Spurensuche» im<br />
Verlag Hier+Jetzt. In einem kleinen Artikel erläutert SWA-<br />
Archivar Matthias Wiesmann, wie der Usego-Bestand ins SWA<br />
kam und welche Besonderheiten sich darin befinden. Isabel<br />
Koellreuter hat einen Abriss der Usego-Geschichte und einen<br />
Aufsatz zum Usego-Lädeli beigesteuert. Knapp die Hälfte der<br />
Abbildungen stammen aus dem Usego-Archiv.<br />
Mit grossem Aufwand war der Tag der offenen Tür im SWA<br />
verbunden, welcher im Rahmen des Schweizerischen Archiv-<br />
26
tags am 17. November über die Bühne ging. Das SWA stellte<br />
dabei seine Dokumentensammlungen vor, indem ausgewählte<br />
Broschüren und Zeitungsartikel zum Thema Film/Kino in der<br />
Schweiz präsentiert wurden. Filmausschnitte aus Beständen<br />
des SWA rückten die Wirtschaft ins Bild. Vom Armbrustfraueli<br />
über Schlammpumpen bis zur Usego Trimerco-Generalversammlung<br />
reichte die Themenfülle. Die Filmshow wurde anlässlich<br />
des UB-Weihnachtsabends zweitverwertet. Schliesslich<br />
wurden einige Archivalien aus dem Usego-Archiv gezeigt,<br />
welche zwei Tage später den nächsten, oben beschriebenen<br />
Auftritt in Olten hatten. Für das leibliche Wohl sorgte die<br />
Archivier-BAR. 40 Personen nahmen die Gelegenheit wahr,<br />
einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.<br />
Das SWA hat im Wintersemester 2006/07 für das historische<br />
Seminar der Universität <strong>Basel</strong> eine Lehrveranstaltung zum<br />
Thema «Unternehmensgeschichte in der Praxis» durchgeführt.<br />
Das Feedback der 22 Studierenden war sehr positiv.<br />
Fast alle fanden, sie hätten in kurzer Zeit wichtige Erkenntnisse<br />
gewonnen, die sonst mühsam hätten erlernt werden<br />
müssen. Es wurden Grundlagen der Quellenarbeit vermittelt,<br />
die Angst vor Archivarbeit abgebaut, ein Überblick über die<br />
Archivlandschaft gegeben, aktuelle Probleme von Archivinstitutionen<br />
vorgestellt, Einblick in Bedeutung und Fragen<br />
der Unternehmensgeschichte gewährt und schliesslich auch<br />
Berufsmöglichkeiten für Wirtschaftshistoriker aufgezeigt.<br />
Anlässlich einer Archivübung «Schweizerhalle 1. November<br />
1986» unter der Leitung von Prof. Regina Wecker waren an<br />
zwei Tagen ca. 20 Geschichtsstudierende im SWA zu Gast. In<br />
den Sach- und Firmendokumentationen fanden sie reichlich<br />
Material zur Chemiekatastrophe und auch zu den Diskussionen,<br />
die sich noch monatelang hinzogen. Vor allem die<br />
Sammlung der Zeitungsartikel und die offiziellen Publikationen<br />
der Sandoz stiessen auf grosses Interesse. Daneben wurde das<br />
SWA mit all seinen Beständen und Recherchemöglichkeiten<br />
vorgestellt. Schliesslich gelangten auch einige Archivalien ins<br />
27
SWA, welche diese Gruppe nach einem Aufruf von Privatpersonen<br />
erhalten hatte.<br />
An der 84. Jahresversammlung des VSA in <strong>Basel</strong> am 6./7.<br />
September wurden den Archivarinnen und Archivaren auch<br />
die Möglichkeit geboten, die hiesigen Archive kennenzulernen.<br />
Dem Schweizerischen Wirtschaftsarchiv gaben an einer<br />
Besichtigung über 70 interessierte Berufsleute die Ehre.<br />
Die Zahl von Führungen und Einführungen stieg im Berichtsjahr<br />
auf 31 (2005: 29, 2006: 18).<br />
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Themenabende»,<br />
welche gezielt einzelne Bestände der Universitätsbibliothek<br />
und der Filialen thematisiert, haben Oliver Plüss und Matthias<br />
Wiesmann am 7. November über die Trambahn <strong>Basel</strong>-<br />
Reinach-Aesch referiert. Anhand ausgewählter Dokumente<br />
aus der Sammlung zeigten sie die Entwicklung der heutigen<br />
Linie 11 auf.<br />
Archivtag im SWA<br />
Neues Usego-Buch<br />
28
Die kleinen Wechselausstellungen in der Vitrine neben der<br />
Ausleihtheke erfreuten auch dieses Jahr die Benutzer. Zu<br />
den Themen Bally, Oberengadiner Bergbahnen, Film/Kino in<br />
der Schweiz, Alkoholfrage, Seifen- und Waschmittelherstellung<br />
waren bunte Ratgeber, skurrile Werbung, nüchterne<br />
Statistiken, amüsante Abbildungen, aufwändig gestaltete<br />
Jubiläumsbroschüren und weitere Schätze aus der Dokumentensammlungen<br />
zu bestaunen.<br />
Die Firmendokumentation des SWA hat für die Ausstellungen<br />
«Tanz um die Banane» im Agropolis-Museum in Montpellier<br />
Exponate beigesteuert. Weitere Leihgaben waren und sind<br />
weiterhin im Museum für Gestaltung, Zürich («Hans Finsler<br />
und die Fotokultur in der Schweiz») sowie im Museum.BL,<br />
Liestal («Voll Fett. Alles über Gewicht» und «Seidenband.<br />
Kapital, Kunst und Krise») zu sehen.<br />
29
Fundus<br />
Mit der Bettflasche nach Nebraska<br />
Von Marcel Müller<br />
Um den Jahreswechsel von 1879/80 beugten sich in 13 US-<br />
Bundesstaaten und Kanada Pastoren und Farmer über einen<br />
vorgedruckten Fragebogen, den sie soeben aus <strong>Basel</strong> von der<br />
Pilgermissionsanstalt St. Chrischona erhalten hatten. Die mit<br />
«Lieber Bruder!» angesprochenen Ausgewanderten konnten<br />
darin von den «überaus traurigen sozialen Zuständen» lesen,<br />
unter denen Deutschland und die Schweiz gegenwärtig<br />
besonders zu leiden hätten. Als Absender zeichnete Jakob<br />
Ludwig Jäger, Kassier der Missionsanstalt, in Prokura für Christian<br />
Friedrich Spittler. Der Verleger Spittler (1782–1867), u.a.<br />
Mitbegründer der Basler Mission, hatte seit 1844 Pilgermissionare<br />
nach Amerika ausgesandt, die mit der Seelsorge für die<br />
deutschsprachigen Auswanderer betraut wurden. Seine Nachfolger<br />
wünschten nun, den hierzulande drückenden «Überschuss<br />
an Arbeitskräften» in den «einsamen Landgegenden<br />
Amerikas» unterbringen zu können. Dass man angesichts der<br />
Umstände den Arbeitssuchenden nur die Auswanderung nach<br />
Amerika empfehlen wollte, war bereits beschlossene Sache:<br />
«Die wichtige Frage ist nun nur das: Wohin?» Und fast als<br />
ahnten die Verfasser des Fragebogens das vielstimmige Echo<br />
auf ihr Begehren, fügten sie vorausschauend hinzu: «Man wird<br />
da nicht Allen die gleiche Antwort geben können.»<br />
Die in der Tat erstaunlich differenzierten Reaktionen auf die<br />
Umfrage befinden sich im Bestand der Pilgermissionsanstalt<br />
(SWA PA 227). Darin enthalten sind nicht nur die 35 nach <strong>Basel</strong><br />
retournierten und teilweise bis an den Blattrand ausgefüllten<br />
Fragebogen, sondern auch beinahe ebenso viele Briefe, in<br />
denen die angeschriebenen Deutschen und Schweizer die 20<br />
Fragen ausführlich beantworteten. Die Autoren der Umfrage<br />
hatte in erster Linie interessiert, ob es in der Gegend des<br />
Empfängers noch Platz gab für Einwanderer aus Europa, die<br />
Landwirtschaft betreiben wollten. Dem folgten Fragen nach<br />
den Land- und Lebenshaltungskosten, den Lebensverhältnis-<br />
30
sen sowie den Aussichten auf eine spätere Selbständigkeit<br />
als Bauer oder Handwerker. «Hätten Sie eine Freude daran,<br />
wenn neue Einwanderer kämen?», wurde gar ganz direkt in<br />
Nummer 17 gefragt. Bei den letzten drei Fragen hatten die<br />
gestandenen Auswanderer dann Gelegenheit, nach eigenem<br />
Gutdünken zu raten bzw. zu warnen, und zu allerletzt «noch<br />
einen guten Rat» oder eine «General-Regel» zu geben. Da im<br />
Archivbestand leider keine Auswertung der Antworten überliefert<br />
ist, müssen wir sie an dieser Stelle selber vornehmen.<br />
Die Stellungnahme von Pastor Wischan aus Pennsylvania<br />
markiert den Grundtenor für die aus den östlichen Staaten<br />
eingegangenen Antworten: Nein, über Neuankömmlinge<br />
freuen würde er sich nicht, denn es seien schon Tausend da,<br />
die auf Arbeit warteten. Und resignierend fügt er bei: «Aber<br />
sie kommen doch und müssen kommen, weil Deutschland die<br />
Leute nicht halten kann. ‹Viele Brüder, schmale Güter.›» Auch<br />
Pastor Rusterholz in Ohio kann trotz europäischer Erbteilung<br />
und anderen sozio-ökonomischen Problemen nicht generell<br />
zur Auswanderung raten: «Findet Jemand in der Heimat ohne<br />
grosse Sorgen seinen Lebensunterhalt, der bleibe im Lande<br />
und nähre sich redlich.» Wer sich aber trotz aller Arbeit kaum<br />
das Nötigste leisten könne, der soll kommen. Sämtliche sechs<br />
Informanten aus Pennsylvania, aber auch diejenigen aus New<br />
Jersey, New York, ja selbst aus Staaten wie Illinois, Ohio oder<br />
Iowa verweisen künftige Auswanderer nach den weiter westlich<br />
gelegenen Staaten. Oft empfohlen werden Minnesota und<br />
Texas, besonders aber die jungen Bundesstaaten Nebraska,<br />
Kansas und Dakota. Im Zuge des sog. Heimstättengesetzes<br />
von 1862 hatten Neusiedler in diesen Staaten Gelegenheit,<br />
sich auf einem unbesiedelten Stück Land niederzulassen<br />
und es zu bewirtschaften. Dementsprechend positiv sind die<br />
Rückmeldungen, die aus dem Westen der USA, aber auch aus<br />
Kanada, ans Rheinknie gelangten. Um Houston herum gäbe es<br />
soviel freie Prärie, «dass man Tagelang reiten kann, ohne einen<br />
Menschen zu treffen». Und aus Ontario wird den Eidgenossen<br />
beinahe übermütig vorgerechnet, dass im Umland von Deer<br />
31
Lake «fast jeder Einwohner <strong>Basel</strong>s, klein wie gross, noch 100<br />
Jucharten [ca. 36 Hektaren] zum Bebauen erhalten» könnte.<br />
In diesen riesigen und zugleich spärlich besiedelten Gegenden<br />
freute man sich unisono über neuen Zuwachs für die eigene<br />
Kommune, freilich unter einigen Vorbehalten!<br />
Willkommen seien christliche, fleissige und bescheidene<br />
Einwanderer, denn wer «in Europa nichts taugt, taugt noch<br />
weniger hier». Dementsprechend bittet Pastor Ernst aus Texas,<br />
32
keine «Schlingel» an ihn anzuweisen. Diese scheint es in sämtlichen<br />
Staaten schon ausreichend gegeben zu haben, denn<br />
immer wieder wird vor Tagedieben, Schwindlern und Gaunern<br />
gewarnt. Kein Bedarf bestand auch an Gelehrten, Händlern<br />
und wohl metaphorisch zu verstehenden «Schiffbrüchigen»,<br />
denn im Gegensatz zum «Steinklopfer» fänden diese nicht<br />
einmal im industrialisierten Osten eine Arbeit. Dafür gab es<br />
in westlichen Staaten wie Texas manuelle Arbeit in Hülle und<br />
Fülle: «Überhaupt sind die Arbeiter nur zu frei, arbeiten nach<br />
Wohlgefallen, halten sich meistens ihr Reitpferd usw., dass<br />
oft der Arbeitgeber Knecht sein muss.» Die Weite des Landes<br />
erhöhte die sprichwörtliche Freiheit und Unabhängigkeit des<br />
Individuums, sie minderte aber auch dessen soziale Kontrolle<br />
– nicht immer zum Segen der Beteiligten: «Es kommen manchmal<br />
auch solche herüber, die so dünn und so faul sind, dass<br />
sie den Leuten nur zum Ärgernis sind, und ihren Landsleuten<br />
Schmach und Schande bereiten. So waren zwei so grosse,<br />
faule Bengels aus dem Kanton Graubünden 8 Meilen von hier,<br />
um die ich mich und viele andere Leute angenommen haben,<br />
aber sie waren so faul, frech & gottlos, und wollten nur vom<br />
Betteln leben, und waren gegen die Leute die ihnen Säcke<br />
Mehl, Kleider, Werkzeug etc. schenkten, so undankbar, und<br />
waren nie zufrieden, nie war es genug, sie sollten auch noch<br />
Geld zum Saufen haben. Solche Bengels sollte man zuerst zwei<br />
Jahre in eine Strafanstalt stecken & tüchtig arbeiten machen &<br />
nachher nach Amerika lassen, sonst werden sie oft nur recht<br />
schlechte Menschen hier, die nur lügen, betrügen & stehlen<br />
usw.» Jakob Reuth aus Iowa, der hier seinem Unmut Luft<br />
verschaffte, steht stellvertretend für viele Umfrageteilnehmer,<br />
die zwar gerne selber bei der Integration der Neuankömmlinge<br />
geholfen hätten, sich aber zugleich vor deren Ansprüchen und<br />
eventueller Undankbarkeit fürchteten.<br />
In manchem Brief und Fragebogen wird deswegen vor<br />
falschen Erwartungen und dem trügerischen Glauben an<br />
schnellen Reichtum gewarnt. Die Einwanderer sollen den<br />
«amerikanischen Satz: Hilf dir selbst!» beherzigen und sich mit<br />
33
Gottvertrauen und Gebet in die häufig schwierigen Umstände<br />
schicken. Immerhin wird die Frage, ob sich Arbeiter etwas<br />
ersparen könnten, mit einem «Ja, aber» durchwegs positiv<br />
beantwortet. So auch im Brief von Pastor Jaeggli aus dem texanischen<br />
Fayetteville: «Ja, bei Fleiss, Einfachheit & Sparsamkeit<br />
mit Gottes Segen. Wer so arbeitet, sich so einschränkt & spart,<br />
wie die arbeitende Klasse in der alten Heimat es tun muss, um<br />
sich ehrlich durchzuschlagen, der kann sich hier noch etwas<br />
ersparen, ja noch & noch zu Wohlstand gelangen. Es ist aber<br />
eine nicht seltene Erfahrung, dass frische Einwanderer es ihren<br />
durch Fleiss & Sparsamkeit in bessere Umstände gekommenen<br />
Verwandten & Bekannten gleich nachmachen wollen. Dass<br />
solche Leute nicht nur nichts ersparen, sondern in Schulden<br />
geraten aus denen sie nicht herauskommen können, ist leicht<br />
einzusehen. Leichte, gleichgültige, träge Leute kommen auch<br />
hier zu nichts.» Oder wie eine andere Stimme aus Michigan<br />
kommentiert: «Wer in Amerika nit zum Krüzer luegt, wird<br />
schwerli zum Gulden cho.»<br />
Neben Fleiss und Sparsamkeit wird auch häufig der gute<br />
Zusammenhalt der Familiengemeinschaft angemahnt. Nicht<br />
etwa wegen gefährlichen Indianern, die ohnehin nicht einmal<br />
in den Briefen aus dem ferneren Westen Erwähnung fanden,<br />
sondern weil es besonders auf der Reise an Anlässen für<br />
Zwietracht und Zank nicht fehle. Stattdessen solle man auch<br />
am Zielort mit vereinten Kräften zusammenstehen, wobei im<br />
Speziellen kinderreiche Familien mit vielen helfenden Händen<br />
wirtschaftlich prosperieren könnten. Selbstverständlich beschränkten<br />
sich all die Ratschläge nicht nur auf die mentale<br />
Einstellung und das gewünschte Verhalten der künftigen<br />
Neusiedler. Diese werden mancherorts geradezu beschworen,<br />
mit wenig Gepäck zu reisen, denn viel Mitgeschlepptes sei für<br />
die lokalen Verhältnisse ohnehin unpraktisch. Dafür empfiehlt<br />
ein Siedler aus Nebraska das Mitbringen von Bettflaschen und<br />
warmem Bettzeug. Die Verwandten und Bekannten seien<br />
frühzeitig zu kontaktieren und unnötige Geldausgaben besonders<br />
im Osten zu vermeiden. Geraten wird auch, Farmen<br />
34
und Land erst zu pachten, und nicht – möglicherweise noch<br />
zu ungerechtfertigt hohen Preisen – gleich zu kaufen. Und<br />
ginge es nach Jakob Reuth, den wir als Befürworter rigider<br />
Erziehungsmassnahmen bereits kennengelernt haben, so hat<br />
die Familiengründung ebenso unter pragmatischen Gesichtspunkten<br />
zu erfolgen: «Junge Männer würden besser tun, die<br />
noch nicht verheiratet sind, wenn sie eine Lebensgefährtin<br />
von hier wählen, die sind schon mit allem bekannt, mit Hausund<br />
Feldarbeit. Es gibt viele Mädchen und Frauen, die so gut<br />
pflügen können, wie Mannsleute.» Farmertöchter von allen<br />
Ständen, reichere und ärmere, gäbe es genug. Im Übrigen, so<br />
Reuth, liessen sich ganze Bücher schreiben über Amerika und<br />
seine Verhältnisse, das bessere Urteil könne man sich jedoch<br />
erst nach eigener Anschauung bilden, «da heisst es einfach:<br />
Komm und siehe!» Wenn dieses Motto nicht auch für das<br />
Wirtschaftsarchiv taugt…<br />
35
Personal<br />
Universitätsangestellte (WWZ-Bibliothek und SWA)<br />
Elvira Andreotti (90%): Ausleihe, Magazin, Zeitschriftenkontrolle<br />
Franziska Baumgartner (80%): Theke,<br />
Sachdokumentation SWA<br />
Marion Baumgartner-Unzeitig (50%; ab 01.09.07, 60%):<br />
Firmen- und Verbandsdokumentation SWA<br />
Claire-Lise Dovat, lic.ès.sc.pol. (60%): Fachreferat WWZ-<br />
Bibliothek<br />
Barbara Dürr (ab 01.10.07, 90%): Sekretariat, Buchhaltung<br />
Cornelia Eitel (ab 01.03.07, 60%; ab 01.09.07, 100%): Info,<br />
Theke, PC-Support, nehmende Fernleihe<br />
Gerald Fritz: Betriebsleitung<br />
Bettina Fürholzer-Reiher: Zeitschriftenverwaltung, Katalogisierung<br />
Serge Ganzmann: Sachdokumentation SWA, Theke<br />
David Garcia (30%; ab 01.03.07, 40%): Theke<br />
Johanna Gisler, lic.phil.: Leitung der WWZ-Bibliothek und des<br />
SWA, Fachreferat SWA<br />
Cornelia Husi (ab 01.05.07, 10%; ab 15.08.07, 30%): Theke,<br />
Magazin<br />
Irène Knoepfli (100%; ab 05.07.07, 80%): Magazin, Ausleihe,<br />
Werkstatt<br />
Ljiljana Kristo (50%): Werkstatt, Magazin, Ausleihe<br />
Leuenberger Nina (bis 30.09.07, 80%): Sekretariat, Buchhaltung<br />
Janka Molitoris-Fujda (80%): Erwerbung, Katalogisierung,<br />
Serienkontrolle<br />
Marcel Müller, lic.phil. (ab 01.08.07, 50%): wissenschaftlicher<br />
Archivar<br />
Oliver Plüss: Firmen- und Verbandsdokumentation SWA,<br />
Theke<br />
Paul Stalder-Kim (60%; 01.05.07 bis 30.09.07, 100%): Theke,<br />
nehmende Fernleihe<br />
Michael Stricker: Erwerbung, Katalogisierung<br />
36
Matthias Wiesmann, lic.phil. (80%; ab 01.07.07, 90%):<br />
Archivar, Fachreferat SWA, Leitung a.i. (ab Juli)<br />
Projektmitarbeiterinnen, Aushilfen<br />
Caroline Huwiler (01.03.07 bis 31.12.07, 40%): Systematik<br />
Freihandbereich<br />
Dunja Böcher (22.01.07 bis 16.02.07, 70%): Rekatalogisierung<br />
Biographiendossiers<br />
Isabel Koellreuter (01.01.07 bis 30.06.07, 40%): Abteilung<br />
Privatarchive (Usego)<br />
Regula Pircher (ab 12.11.07, 25%): Katalogisierung<br />
Aus Mitteln der Stiftung beschäftigte<br />
Mitarbeiterinnen<br />
Cornelia Husi (40%; ab 01.05.07, 30%): Zeitungsausschnittherstellung<br />
Ljiljana Kristo (30%): Zeitungsausschnittherstellung<br />
Lehrlinge<br />
Silvana Beck: 1. Lehrjahr (ab 01.08.07)<br />
Oliver Ciprian: 1./2. Lehrjahr<br />
Robert Sand: 3. Lehrjahr (bis 31.07.07)<br />
37
Jahresrechnung und Bilanz<br />
Betriebsrechnung der<br />
«Stiftung zur Förderung des SWA» <strong>2007</strong><br />
EINNAHMEN<br />
Geschäftsjahr <strong>2007</strong> Vorjahr 2006<br />
Kapitalertrag 450.55 376.75<br />
Dienstleistungen 2'577.00 21'482.55<br />
Allgemeine Beiträge von Privaten 35'075.00 37'420.00<br />
Beiträge für Projekte 0.00 8'000.00<br />
Übrige Erträge 100.00 0.00<br />
38'202.55 67'279.30<br />
AUSGABEN<br />
Lohnkosten:<br />
Zeitungsausschnittdienst 46'745.75 50'283.00<br />
Handschriftenbearbeitung 0.00 0.00<br />
Gebühren und Abgaben 261.00 180.00<br />
Post- und Bankspesen 93.45 103.90<br />
Übrige Aufwände 471.30 203.30<br />
Projekte 0.00 15'440.50<br />
47'571.50 66'210.70<br />
Einnahmen 38'202.55 67'279.30<br />
Ausgaben 47'571.50 66'210.70<br />
Vermögenszunahme/-abnahme -9'368.95 1'068.60<br />
38
Bilanz und Vermögensvergleich der<br />
«Stiftung zur Förderung des SWA» per 31.12.<strong>2007</strong><br />
Geschäftsjahr <strong>2007</strong> Aktiven Passiven<br />
Post<br />
19'743.18<br />
Bank<br />
75'553.70<br />
Verrechnungssteuer-Guthaben 157.70<br />
Transitorische Aktiven<br />
1'018.50<br />
Kreditoren 0.00<br />
Zweckgebundene Spende Mangold<br />
18'507.59<br />
Transitorische Passiven 0.00<br />
Stiftungsvermögen<br />
77'965.49<br />
96'473.08 96'473.08<br />
Vorjahr 2006 Aktiven Passiven<br />
Post<br />
13'640.48<br />
Bank<br />
75'299.10<br />
Verrechnungssteuer-Guthaben 131.90<br />
Transitorische Aktiven<br />
11'770.55<br />
Kreditoren 0.00<br />
Zweckgebundene Spende Mangold<br />
13'507.59<br />
Transitorische Passiven 0.00<br />
Stiftungsvermögen<br />
87'334.44<br />
100'842.03 100'842.03<br />
Geschäftsjahr <strong>2007</strong> Vorjahr 2006<br />
Vermögen per 01.01. 87'334.44 86'265.84<br />
Vermögen per 31.12. 77'965.49 87'334.44<br />
Vermögenszunahme/-abnahme -9'368.95 1'068.60<br />
39
Bericht der Revisionsstelle<br />
Nach erfolgter Prüfung vom 5.2.2008 stellen die Revisoren<br />
fest, dass die Buchführung und die Jahresrechnung Gesetz<br />
und Statuten entsprechen.<br />
40
Donatoren<br />
Liste der beitragsleistenden Firmen, Verbände und<br />
Privatpersonen<br />
Firmen und Verbände:<br />
Aare-Tessin AG, Olten; Aarewerke AG, Koblenz; Aargauische<br />
Industrie- und Handelskammer, Aarau; Alba Allgemeine<br />
Versicherung Generalagentur, <strong>Basel</strong>; Allianz Suisse Unternehmenskommunikation,<br />
Bern; AMAG Automobil- und<br />
Motoren AG, Buchs; Appenzeller Kantonalbank, Appenzell;<br />
Arbeitgeberverband <strong>Basel</strong>, <strong>Basel</strong>; Association des Armateurs<br />
Suisses, Renens; BAK <strong>Basel</strong> Economics AG, <strong>Basel</strong>; Bank for<br />
International Settlements, <strong>Basel</strong>; Bank Sarasin & Cie AG,<br />
<strong>Basel</strong>; Banque Jenni & Cie. SA, <strong>Basel</strong>; <strong>Basel</strong>landschaftliche<br />
Kantonalbank, Liestal; Basler Kantonalbank Unternehmungskommunikation,<br />
<strong>Basel</strong>; Basler Versicherungs-Gesellschaft,<br />
<strong>Basel</strong>; Baumann & Cie Banquiers, <strong>Basel</strong>; Beton Christen AG,<br />
<strong>Basel</strong>; Bischoff Textil AG, St. Gallen; Braunschweig & Co.<br />
AG, <strong>Basel</strong>; Bucher AG, Langenthal; Burckhardt + Partner AG,<br />
<strong>Basel</strong>; Centralschweizerische Kraftwerke, Luzern; Compagnie<br />
Industrielle et Commerciale du Gaz SA, Vevey; Coop Hauptsitz,<br />
<strong>Basel</strong>; Cordag AG, Aesch; Credit Suisse, <strong>Basel</strong>; CREMA,<br />
<strong>Basel</strong>; Cristofoli AG, <strong>Basel</strong>; Docuteam GmbH Archivdienstleistungen,<br />
Baden-Dättwil; Dolder AG, <strong>Basel</strong>; Dreyfus Söhne &<br />
Cie AG, <strong>Basel</strong>; E. Gutzwiller & Cie., <strong>Basel</strong>; Elektra <strong>Basel</strong>land,<br />
Liestal; Elektra Birseck (EBM), Münchenstein; ERS Beratungs<br />
AG, Bern; F. Hoffmann-La Roche AG, <strong>Basel</strong>; Feldschlösschen<br />
Getränke AG, Rheinfgelden; Ferrowohlen AG, Wohlen AG;<br />
Fischer Otto AG, Zürich; Flughafen <strong>Basel</strong>-Mulhouse, <strong>Basel</strong>;<br />
Frigosuisse AG, <strong>Basel</strong>; Generali (Schweiz) Holding, Adliswil;<br />
Gerber-Vogt AG, Allschwil; Gewerkschaft UNIA, Bern; Giesserei<br />
Erzenberg AG, Liestal; Graubündner Kantonalbank,<br />
Chur; Grosspeter AG, <strong>Basel</strong>; Gruner AG, <strong>Basel</strong>; Härterei<br />
Gerster AG, Egerkingen; häuselmann metall ag, Dietlikon;<br />
Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft, St. Gallen;<br />
Hoehn & Co, <strong>Basel</strong>; HSBC Guyerzeller Bank AG, Zürich;<br />
Hupfer Baustoff-Handel AG, <strong>Basel</strong>; Internationale Treuhand<br />
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AG, <strong>Basel</strong>; Jansen AG, Oberriet SG; JRG Gunzenhauser AG,<br />
Sissach; Kraftwerk Birsfelden AG, Birsfelden; Läckerli-Huus,<br />
<strong>Basel</strong>; Merck Biosciences AG, Läufelfingen; Migrosbank, <strong>Basel</strong>;<br />
MSC Mediterranean Shipping Company S.A., Genève; NESTEC<br />
SA, Vevey; Novartis International AG, <strong>Basel</strong>; onyx Energie Mittelland,<br />
Langenthal; Pago AG, Grabs; Petrofer AG, Reinach;<br />
Plattner Schulz Partner AG, <strong>Basel</strong>; PricewaterhouseCoopers<br />
AG, <strong>Basel</strong>; R. Nussbaum AG, Olten; Ramseier Treuhand AG,<br />
Pratteln; Ronda AG, Lausen; Rothpletz, Lienhard & Cie AG,<br />
Aarau; Schindler Management AG, Ebikon; Schleuss Rudolf<br />
AG, Muttenz; Schmidt Söhne AG, <strong>Basel</strong>; Schweiz. Bankiervereinigung,<br />
<strong>Basel</strong>; Schweiz. Baumeisterverband, Zürich; Schweiz.<br />
Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband Vorstand, Bern;<br />
Schweiz. National-Versicherungs-Gesellschaft, <strong>Basel</strong>; Schweiz.<br />
Wasserwirtschaftsverband, Baden; Schweizer Getränke AG,<br />
Obermeilen; Schwyzer Kantonalbank, Schwyz; Scobag AG,<br />
<strong>Basel</strong>; Settelen AG, <strong>Basel</strong>; Siemens Schweiz AG, Zug; Spaini<br />
Bau AG, <strong>Basel</strong>; Steib & Cie, <strong>Basel</strong>; Trafina Privatbank AG, <strong>Basel</strong>;<br />
Treupha Finanz AG, Baden; Tuchschmid AG, Frauenfeld; UBS<br />
AG, <strong>Basel</strong>; Universität <strong>Basel</strong>, <strong>Basel</strong>; Van Baerle & Cie. AG, Münchenstein;<br />
Verein für wirtschaftshistorische Studien, Zürich;<br />
Vetropack Holding AG, Bülach; Victorinox AG, Ibach/Schwyz;<br />
WIR Bank, <strong>Basel</strong>; Zürcher Kantonalbank, Zürich.<br />
Privatpersonen:<br />
Altwegg Markus, Binningen; Bandelier Désirée, Binningen;<br />
Bolli Hanspeter, <strong>Basel</strong>; Bombach Gottfried, <strong>Basel</strong>; Bracher<br />
Werner, Riehen; Brunner-Gyr Elisabeth, Oberwil bei Zug;<br />
Debrunner Rolf Roman, <strong>Basel</strong>; Fischer Boris, Riehen; Föllmi<br />
Toni, <strong>Basel</strong>; Frech Hanspeter, Wallbach; Guth-Tschopp Andreas,<br />
<strong>Basel</strong>; Hümbelin-Stark Peter, <strong>Basel</strong>; Janner Sara, <strong>Basel</strong>;<br />
Jauslin-Stocker Werner, Muttenz; Kügel Klaus, Reinach BL;<br />
Meier-Peter Theo, Lausen; Plattner-Mollet Andreas, Pratteln;<br />
Richter Mark, Arlesheim; Rose Thomas, <strong>Basel</strong>; Safarik Frantisek<br />
J., <strong>Basel</strong>; Sager Christian, Allschwil; Schelker Markus, Ober-<br />
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wil; Schoch Martin, Binningen; Schoch-Furler Werner, <strong>Basel</strong>;<br />
Tietz-Wolfensperger Erna, Kilchberg; Voellmy Hans-Ulrich,<br />
<strong>Basel</strong>; Wechsler Martin, Aesch; Winkler Vinzenz, <strong>Basel</strong>; Wiss<br />
Edmund, Birsfelden; Zysset-Pedroni Gabriella, Riehen.<br />
Anzahl Donatoren im <strong>2007</strong>: 130<br />
Geschenkgeber<br />
Wir danken allen Personen, Instituten, Firmen, Verbänden und<br />
Amtsstellen, die uns auch in diesem Berichtsjahr Unterlagen<br />
und Publikationen zukommen liessen.<br />
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Kontakte<br />
Stiftung zur Förderung des Schweizerischen<br />
Wirtschaftsarchivs<br />
Petersgraben 51, Postfach 664, 4003 <strong>Basel</strong><br />
Tel. 061 267 32 10, Fax 061 267 32 08<br />
E-mail: Johanna.Gisler@unibas.ch (Geschäftsführerin),<br />
Anton.Foellmi@bluewin.ch (Präsident)<br />
PC-Konto: 40-18825-7<br />
Den Jahresbericht der Stiftung finden Sie auf<br />
dem Internet unter www.wirtschaftsarchiv.ch<br />
WWZ-Bibliothek / Schweizerisches Wirtschaftsarchiv<br />
im Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum (WWZ)<br />
der Universität <strong>Basel</strong><br />
Petersgraben 51, Postfach 664, 4003 <strong>Basel</strong><br />
Tel. 061 267 32 20, Fax 061 267 32 08<br />
E-mail: info-wwzb@unibas.ch (Informationsstelle)<br />
www.ub.unibas.ch/wwz<br />
www.wirtschaftsarchiv.ch<br />
Öffnungszeiten und Ausleihe:<br />
Lesesaal und Ausleihe von Freihandbeständen:<br />
Montag–Freitag 09.00 bis 19.00 Uhr<br />
Samstag<br />
09.00 bis 16.00 Uhr<br />
Magazinausleihe:<br />
Montag–Freitag<br />
Samstag<br />
09.00 bis 16.00 Uhr<br />
09.00 bis 16.00 Uhr<br />
Sonderlesesaal der UB (Benutzung Privatarchive):<br />
Montag–Freitag 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
(12.00–14.00 Uhr keine Bestellungen)<br />
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