Fairtrade
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KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
SACH<br />
INFORMATION<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Üblicherweise werden die Welthandelspreise vom Norden bestimmt,<br />
während im Süden Kinderarbeit, Gifteinsatz und soziale Rechtlosigkeit das<br />
Los vieler Ernte- und FabrikarbeiterInnen sind. Auch die dortigen Bauern und<br />
Bäuerinnen können bei sinkenden Weltmarktpreisen vom Anbau ihrer Waren<br />
(„Kolonialwaren“ wie Kakao, Kaffee, Bananen, Kokosnüsse oder Gewürze) nicht mehr<br />
(über)leben.<br />
ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT ALS VORREITER<br />
Viele der mittlerweile bis zu 35.000 Mitglieder zählenden bäuerlichen Kooperativen<br />
und Vereinigungen sind als Entwicklungshilfeprogramme begonnen worden. Damit<br />
die wirkliche „Hilfe zur Selbsthilfe“ funktionieren konnte, hieß der fehlende, aber<br />
logische Schritt, Abnahme der in den erfolgreich aufgebauten Landbaukooperativen<br />
geernteten und in den Werkstätten erzeugten Produkten zu angemessenen Preisen.<br />
Wandtafeln geben Hintergrundinformationen<br />
über fair gehandelte<br />
Produkte und ihre Entstehung.<br />
GERECHTE ENTLOHNUNG - FAIRER HANDEL<br />
Seit Mitte der achtziger Jahre entwickelte sich aus den Weltläden eine<br />
breite Handelsstrategie, die den Fairen Handel mit den Ländern<br />
des Südens in der Praxis umsetzte. Im Lebensmittelbereich<br />
begonnen, greift seit den neunziger Jahren der Faire Handel auch<br />
auf andere Bereiche über (Blumen,Teppiche und mit Einschränkung<br />
auch Tropenholz). Hauptziel ist es, einen möglichst hohen Anteil des Mehrwertes im<br />
Ursprungsland zu belassen: Das ist möglich mit Handelspreisen über dem Standard,<br />
langfristigen Verträgen, einer gerechten Entlohnung, dem Ausschluss von Kinderarbeit<br />
und Gifteinsatz und der Förderung von biologisch-dynamischem Anbau.<br />
INFO SERVICE:<br />
Viele Informationen und didaktische<br />
Möglichkeiten zu den Themen Kakao,<br />
Kaffee, Bananen usw. finden Sie im<br />
Ordner Konsum, Kapitel Produktion<br />
international.<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Sechzehn Weltläden in Niederösterreich laden zum Kauf von fair gehandelten<br />
Produkten ein. Kaffee – nach Erdöl der zweitwichtigste Rohstoff im<br />
Welthandel – ist bei weitem das wichtigste Produkt für die meisten<br />
<strong>Fairtrade</strong>-Organisationen. Neben Gewürzen,Trockenfrüchten,Tee, Reis,<br />
Sesamriegeln und Schokolade gibt es auch fair gehandeltes Handwerk<br />
(zum Beispiel Glas, Pullover, Keramik, edle Spiele aus Stein, exotische Musikinstrumente,<br />
fein gearbeiteter Schmuck, Körbe, Hängematten,Textilien und<br />
Bekleidung,Taschen, Jute-Artikel usw.).<br />
Weltläden verkaufen jedoch nicht nur Waren, sondern informieren die Öffentlichkeit<br />
Die fair gehandelte Banane hält<br />
Einzug in den Supermarkt.<br />
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FAIRTRADE<br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
3.4
SACH<br />
INFORMATION<br />
KONSUM FAIRTRADE<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
über ihre PartnerInnen und über die Strukturen des Welthandels. Damit<br />
fördern sie ein breiteres Engagement für umfassende faire Beziehungen<br />
mit Lateinamerika, Asien und Afrika.<br />
ZUSAMMENFASSUNG: <strong>Fairtrade</strong> ist ein Versuch gerechte<br />
Handelsbeziehungen zwischen dem Norden und dem Süden zu erreichen.<br />
Die ZwischenhändlerInnen sollen ausgeschaltet werden, und ein Direktliefervertrag<br />
für Produkte aus bäuerlichen Kooperativen soll die Ware leichter rückverfolgbar<br />
machen. Diese Partnerschaften zwischen den Ländern des Südens und der heimischen<br />
Wirtschaft ermöglichen durch bewusste Kaufentscheidung zu einem globalen<br />
Gleichgewicht beizutragen. Selbst Lebensmittelketten sind davon überzeugt worden<br />
und bieten „Kooperativen-Kaffee“ und die „Faire Banane“ in Bioqualität an.<br />
INFO SERVICE:<br />
Zusätzliche Informationen und<br />
wertvolle Hinweise zum Thema<br />
Fairer Handel finden Sie unter<br />
www.fairtrade.at<br />
VON NATURNAH BIS BIOLOGISCH<br />
Nachhaltiges Wirtschaften der ProduzentInnen ist Aufnahmekriterium bei „<strong>Fairtrade</strong>“.<br />
Damit sind unverfälschte Produkte ohne Ersatzstoffe (echter Kakao in der<br />
Schokolade) garantiert und gentechnische Veränderungen ausgeschlossen. Zumeist<br />
prangt das entsprechende heimischen Biogütesiegel („Bio Ernte Austria“, „Bio-<br />
Zeichen“) oder das internationale Bioprüfzeichen auf den Waren.<br />
Der Kauf von fair gehandelten<br />
Orangensaft fördert Bildungs- und<br />
Gesundheitsprojekte in den<br />
Ursprungsländern.<br />
ÖKONOMISCHE IMPULSE<br />
<strong>Fairtrade</strong> handelt aber nicht selbst mit Produkten, sondern vergibt als unabhängige<br />
Institution das <strong>Fairtrade</strong>-Siegel an LizenznehmerInnen, die sich an die gemeinsam mit<br />
ProduzentInnen und internationalen <strong>Fairtrade</strong>-ExpertInnen<br />
erstellten Richtlinien halten: Die Importeure<br />
müssen etwa den ProduzentInnen eine<br />
Vorfinanzierung ermöglichen.<br />
Zum jährlich festgelegten<br />
Mindestpreis kommt<br />
noch ein <strong>Fairtrade</strong>-<br />
Aufschlag (beim<br />
Orangensaft<br />
100 US$ pro<br />
Tonne) für<br />
Investitionen in<br />
Infrastruktur, Bildung,<br />
Gesundheit und<br />
ökologische Verbesserungen.<br />
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
3.4
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Der Orangensaft im Kühlschrank, die Schokolade in der Naschlade und<br />
der Kaffee in der Dose. Wer weiß eigentlich genau, wo diese Produkte<br />
herkommen? Wie werden sie hergestellt und was ist dafür nötig? Für unseren<br />
Orangensaft arbeiten Menschen oft unter schweren Bedingungen für wenig Geld.<br />
Wenn wir Fairen Orangensaft kaufen und ein paar Cents mehr bezahlen, haben wir<br />
damit ein gutes Werk vollbracht.<br />
LERNZIELE:<br />
■ Die Kinder lernen das Ziel des Fairen Handels kennen.<br />
■ Die Arbeitsbedingungen im Süden können verdeutlicht werden.<br />
■ Die SchülerInnen erfahren, dass die paar Cents, die sie für Schokolade in<br />
Weltläden mehr bezahlen, für die Arbeiterfamilien des Südens sehr hilfreich sind.<br />
INFORMATIONSTEIL: Wie so oft, lernt man am konkreten Beispiel am<br />
besten. Darum bietet sich bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema die<br />
genaue Betrachtung eines EZA (Entwicklungszusammenarbeit)-Produkts an<br />
(siehe Arbeitsblatt). Um mehr über Fairen Handel zu erfahren kann man einen<br />
Lehrausgang in einen Weltladen unternehmen. Dort kann man sich die importierten<br />
Produkte gleich vor Ort anschauen und zusätzliche Informationen sammeln.<br />
Beim Besuch eines Weltladens<br />
lernen die Kinder die außergewöhnliche<br />
Warenvielfalt eines<br />
solchen Geschäftes kennen. Hier<br />
lässt sich leicht ein kleines<br />
Mitbringsel für Eltern oder Freunde<br />
finden.<br />
INFO SERVICE:<br />
Weitere didaktische Anregungen<br />
finden Sie im Ordner Konsum,<br />
Kapitel Produktion international.<br />
BESUCH EINES WELTLADENS<br />
ORT: Klassenzimmer, Weltladen.<br />
ZEITAUFWAND: vier Unterrichtseinheiten.<br />
MATERIALIEN: Schreibutensilien.<br />
KOSTEN: keine (außer Fahrtkosten).<br />
UMSETZUNG:<br />
Als Vorbereitung fragt die Lehrperson zunächst die Kinder, ob sie<br />
schon einmal einen Weltladen gesehen oder vielleicht gar schon einmal<br />
hineingeschaut haben. Dann wird ein Brainstorming<br />
gemacht: Dazu sollen die SchülerInnen jene Produkte an die<br />
Tafel schreiben, welche man in so einem Laden kaufen kann. Ist<br />
dies geschehen, werden die Aufzeichnungen besprochen. Die Lehrperson<br />
Durch das Aufkommen der<br />
Einkaufszentren sind viele Greißler<br />
gezwungen ihre Geschäfte zu<br />
schließen, da sie der Konkurrenz<br />
nicht standhalten können.<br />
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
3.4
DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
KONSUM FAIRTRADE<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
<strong>Fairtrade</strong> ist der Versuch gerechte<br />
Handelsbeziehungen zwischen<br />
dem Norden und dem Süden zu<br />
erzielen.<br />
gibt den Kindern einen Wissensinput über die Importorganisation EZA 3 Welt, wozu<br />
die Broschüren der jeweiligen Organisation herangezogen werden können. Als<br />
Hausaufgabe haben die SchülerInnen den Auftrag, sich Fragen zu überlegen, die sie<br />
dem/der VerkäuferIn im Weltladen stellen möchten (mindestens drei Fragen). Im<br />
Weltladen fragen sie den/die Angestellte/n, ob er/sie eine kleine Einführung<br />
anbieten könne. Danach sollen die Kinder ihre Fragen stellen.Vielleicht<br />
veranstaltet man anschließend eine Führung durch das Geschäft und<br />
informiert über die Herstellung bestimmter Produkte, zum Beispiel<br />
Schokolade usw.<br />
VERGLEICH VON PRODUKTEN (PLAKAT):<br />
ORT: Klasse.<br />
ZEITAUFWAND: 2,5 Unterrichtseinheiten.<br />
MATERIALIEN: Plakat, Schreibutensilien, Produkte.<br />
KOSTEN: gering.<br />
Schauen sie doch einmal ins<br />
Internet und besuchen sie<br />
die Seite www.eza3welt.at<br />
oder www.oneworld.at.<br />
Hier können Infos für<br />
den Unterricht gesammelt<br />
werden.<br />
INFO SERVICE:<br />
Der Verein Südwind NÖ-Süd stellt<br />
Schulen eine Vielzahl an<br />
Workshops und Materialien zum<br />
Thema Fairer Handel zur<br />
Verfügung: Videos, Dias und<br />
Literatur zu verschiedenen<br />
Produkten u.a. Kakao, Banane,<br />
Orange etc., siehe Handel und<br />
Einkauf Service.<br />
UMSETZUNG:<br />
Kaufen Sie gleiche Produkte aus Fairem Handel und „normale“ Produkte, zum Beispiel<br />
Orangensaft, Schokolade, Kaffee etc. Besprechen Sie mit den Kindern die Vor- und<br />
Nachteile der Waren (Preis, Hintergründe usw.), aber machen sie auch auf die<br />
Herstellung gewisser Stücke aufmerksam (Bolgakorb, Kakao, Orangensaft). Das Plakat<br />
und die Verpackungen der Produkte werden auf den Boden gelegt. Nun beginnt man<br />
mit der Gegenüberstellung der „normalen“ und der <strong>Fairtrade</strong>-Produkte, zum Beispiel<br />
links das „normale“ Produkt und rechts das <strong>Fairtrade</strong>-Produkt. Nun werden die Preise,<br />
die erarbeiteten Informationen und wo<br />
diese Produkte zu erwerben sind<br />
dazu geschrieben. Kann man ein<br />
Produkt nicht aufkleben –<br />
zum Beispiel eine<br />
Kokosnuss – wird dieses<br />
einfach aufgezeichnet.<br />
Ist das Plakat fertig,<br />
kann man es in der<br />
Klasse aufkleben oder<br />
am Gang, damit andere<br />
SchülerInnen darauf aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
3.4 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
ARBEITSBLATT<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
FAIRTRADE-LABYRINTH<br />
Hilf diesen Faitrade-Zeichen den Weg zu ihren fair gehandelten<br />
Produkten zu finden!<br />
KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
3.4
ARBEITSBLATT<br />
KONSUM FAIRTRADE<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
FAIR GEHANDELTER ORANGENSAFT<br />
Die ÖsterreicherInnen trinken rund 30 Liter Fruchtsaft pro Kopf<br />
und Jahr, ca. 21 Liter davon sind Orangensaft. Da kann man doch<br />
behaupten, dass dies wohl der begehrteste Fruchtsaft in unserem<br />
Land ist. Orangensaft wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus.<br />
Jedes Glas davon enthält Kalium,Vitamine und sonstige Fitmacher.<br />
Nicht nur für die Menschen ist fair gehandelter Saft gesund,<br />
sondern auch für die Umwelt. Denn <strong>Fairtrade</strong> fördert eine<br />
Produktionsweise, die der Umwelt keinen Schaden zufügt:<br />
keine Verseuchung des Bodens, der Luft und des Wassers, sowie<br />
kein Einsatz von Umweltgiften. Viele gute Dinge verrichtet die<br />
<strong>Fairtrade</strong>-Organisation. Probleme sollten gelöst werden:<br />
Oft können die Plantagen-ArbeiterInnen ihren Kindern keine<br />
Schulbildung ermöglichen, da ihre Löhne viel zu niedrig angesetzt<br />
werden. Dieser Zustand wird versucht von <strong>Fairtrade</strong> zu ändern.<br />
Natürlich kostet Orangensaft mit dem <strong>Fairtrade</strong>-Siegel mehr, doch<br />
jeder Cent, der für ein Produkt verlangt wird, erhöht den Lohn der<br />
ArbeiterInnen.<br />
Fragt nach Produkten mit dem <strong>Fairtrade</strong>-Siegel oder schaut doch<br />
einfach einmal in einen Weltladen. Denkt daran: Ein anderes Kind<br />
kann vielleicht schon durch deine wenigen Cents eine Schule besuchen.<br />
Fallen dir noch andere Produkte aus Fairem Handel ein?<br />
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KONSUM<br />
FAIRTRADE<br />
3.4