Grundbegriffe und Isomorphie
Grundbegriffe und Isomorphie
Grundbegriffe und Isomorphie
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Was ist ein Graph? Zunächst ein Beispiel<br />
{<br />
{1} , {2} , {3} , {4} , {5} , {6} ,<br />
{1, 3} , {1, 6} , {2, 3} ,<br />
{2, 5} , {3, 5} , {3, 6} ,<br />
{4, 5} , {4, 6} , {5, 6} }
Der Begriff des Graphen<br />
Definition<br />
Eine Ecke ist eine einelementige Menge; eine Kante ist eine<br />
zweielementige Menge. Ist {a, b} eine Kante, so nennen wir {a}<br />
<strong>und</strong> {b} die Ecken dieser Kante.<br />
Unter einem Graphen verstehen wir eine endliche Menge von Ecken<br />
<strong>und</strong> Kanten, die mit jeder Kante auch deren Ecken enthält – diese<br />
Eigenschaft nennen wir die Grapheneigenschaft. Die Menge aller<br />
Ecken eines Graphen G bezeichnen wir mit E(G), die<br />
Kantenmenge mit K(G); gelegentlich verwenden wir auch kürzer<br />
nur die Buchstaben E <strong>und</strong> K, wenn der Bezug zum Graphen G<br />
klar ist.
Einige <strong>Gr<strong>und</strong>begriffe</strong><br />
◮ benachbart, inzidieren, verb<strong>und</strong>en<br />
◮ Eckengrad (kurz: Grad), isolierte Ecke, Endecke, Minimalgrad,<br />
Maximalgrad, Eckengradtupel<br />
◮ regulärer Graph (präziser: g-regulärer Graph), vollständiger<br />
Graph, leerer Graph<br />
◮ Teilgraph, Kreis
Ein erster graphentheoretischer Satz<br />
Bilanzgleichung<br />
Für jeden Graphen G gilt:<br />
∑<br />
grad(e) = 2 · |K(G)| .<br />
e∈E(G)<br />
Eckengradtupel (2, 2, 2, 4, 4, 4)<br />
Summe der Eckengrade: 18<br />
Anzahl der Kanten: 9<br />
Folgerung über ungerade Eckengerade
Das Phänomen der <strong>Isomorphie</strong><br />
Hinweis auf den yEd Graph Editor <strong>und</strong> dessen Zugmodus, weitere<br />
Beispiele für <strong>Isomorphie</strong>
Der Begriff der <strong>Isomorphie</strong><br />
Definition<br />
Zwei Graphen G <strong>und</strong> H heißen isomorph, wenn es eine bijektive<br />
Funktion φ von E(G) auf E(H) gibt mit folgender Eigenschaft: Je<br />
zwei verschiedene Ecken aus E(G) sind genau dann durch eine<br />
Kante (in G) verb<strong>und</strong>en, wenn die entsprechenden Bild-Ecken<br />
unter der Funktion φ in E(H) durch eine Kante (in H) verb<strong>und</strong>en<br />
sind.<br />
Kürzer: Zwei Graphen heißen isomorph, wenn es eine<br />
nachbarschaftstreue Bijektion von der Eckenmenge des einen<br />
Graphen auf die Eckenmenge des anderen Graphen gibt.
Eine Warnung<br />
Die Gleichmächtigkeit von Ecken- <strong>und</strong> Kantenmenge, ja sogar ein<br />
gleiches Eckengradtupel sind nur notwendige, aber nicht<br />
hinreichende Bedingungen für <strong>Isomorphie</strong>. Zum Nachweis der<br />
<strong>Isomorphie</strong> wird nicht irgendeine Bijektion der Eckenmengen<br />
benötigt, sondern eine nachbarschaftstreue Bijektion.
Die strukturelle Bedeutungslosigkeit der Trägermenge<br />
Sprechweise: der vollständige Graph mit vier Ecken
Wie beweist man die <strong>Isomorphie</strong> zweier Graphen?<br />
◮ Mit dem Zugmodus (naja, inoffiziell)<br />
◮ durch Angabe einer nachbarschaftstreuen Bijektion (etwas<br />
umständlich)<br />
◮ oder durch eine Benachbarungsmatrix / Nachbarschaftsmatrix<br />
(siehe nächste Folie)
<strong>Isomorphie</strong>beweis durch eine Nachbarschaftsmatrix<br />
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A B C D E F G<br />
A x x x x x x<br />
B x x x x<br />
C x x x<br />
D x x<br />
E<br />
x<br />
F<br />
G
Wie beweist man Nicht-<strong>Isomorphie</strong>?<br />
Durch Finden eines strukturellen Unterschieds. Einfache<br />
Kandidaten sind...<br />
◮ Anzahl der Ecken, Anzahl der Kanten, Eckengradtupel<br />
◮ Vorhandensein von Kreisen (bestimmter Länge)<br />
◮ Eckengrade benachbarter Ecken<br />
◮ Eckengrade in Kreisen, z.B. ”<br />
G hat einen 4-4-2-Kreis, H<br />
hingegen nicht“<br />
Die Liste ist fast beliebig verlängerbar...
Vorbesichtigung der ersten Aufgabenserie<br />
Aufgabe 1:<br />
Ermitteln Sie unter den sechs Graphen unten diejenigen, die<br />
zueinander isomorph sind. Begründen Sie, dass alle anderen<br />
Graphen (paarweise) nicht isomorph sind.
Bestimmung aller <strong>Isomorphie</strong>typen mit dem<br />
Eckengradtupel (3, 3, 4, 4, 4, 4)<br />
(3,3,4,4,4,4)<br />
(2,2,3,3,4)<br />
(2,3,3,3,3)<br />
(1,1,2,2)<br />
(1,2,2,3)<br />
(2,2,2,2)<br />
(0,0,2) (0,1,1)<br />
(0,1,1)<br />
(1,1,2)