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eine Checkliste für Gewerkschaften - UNI Global Union

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9. Bekämpfung von Sozialdumping<br />

Länderübergreifendes Sozialdumping muss gestoppt werden. Es bedarf dringendst<br />

<strong>eine</strong>s europäischen Rechtsrahmens, der es Unternehmen effektiv unmöglich macht<br />

die Freiheiten des Binnenmarktes zu missbrauchen um ArbeitnehmerInnen<br />

auszubeuten und rechtmäßig handelnde ArbeitgeberInnen aus dem Markt zu drängen.<br />

10. Definition sozialer Benchmarks<br />

Der Rahmen der wirtschaftspolitischen Steuerung muss die Festlegung und<br />

Einhaltung struktureller sozialer Indikatoren sowie Benchmarks <strong>für</strong> <strong>eine</strong> aktive<br />

Arbeitsmarktpolitik beinhalten. Eine sozial verantwortungsvolle Entscheidungsfindung<br />

erfordert, dass die gegenwärtige Praxis der Bewertung politischer Maßnahmen auf der<br />

Grundlage <strong>eine</strong>s rein ökonomischen Scoreboards ergänzt wird um ein soziales<br />

Scoreboard gleicher Gewichtung.<br />

Demokratische Rechenschaftspflicht<br />

11. Integration des Sozialen Dialogs in die wirtschaftspolitische Steuerung<br />

Die <strong>Gewerkschaften</strong> müssen auf allen Ebenen in verpflichtender und umfassender<br />

Weise in die wirtschaftspolitische Steuerung einbezogen werden. Dies betrifft<br />

insbesondere Entscheidungen hinsichtlich neuer Instrumente und Befugnisse der<br />

wirtschaftspolitischen Steuerung der EU und den Inhalt länderspezifischer<br />

Empfehlungen. Hierbei muss es die Verpflichtung geben, dass:<br />

• die nationalen Regierungen und Sozialpartner über soziale Entwicklungen, den<br />

Sozialen Dialog und die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern sowie über<br />

Verstöße gegen Arbeitsschutznormen berichten;<br />

• länderspezifische Empfehlungen mit den Sozialpartnern auf nationaler Ebene<br />

verhandelt werden.<br />

12. Bekräftigung der Rechte der Parlamente<br />

Die wirtschaftspolitische Steuerung der EU hat tiefgreifende Auswirkungen auf die<br />

Politik der EU-Mitgliedstaaten und zweifellos auf das Leben der BürgerInnen und<br />

ArbeitnehmerInnen. Entscheidungen müssen demokratisch getroffen werden. Dies<br />

erfordert die umfassende Beteiligung des Europäischen Parlaments und der<br />

nationalen Parlamente, insbesondere dann, wenn bestimmte EU-Empfehlungen und<br />

Aktionen gegenüber Mitgliedstaaten mit der Androhung von Sanktionen durchgesetzt<br />

werden. Entscheidungsprozesse, die lediglich die Kommission und nationale<br />

Regierungen einbeziehen, mangelt es an ausreichender demokratischer Legitimität;<br />

dies gilt besonders <strong>für</strong> die aktuell diskutierten „vertraglichen Vereinbarungen“<br />

zwischen der Kommission und <strong>eine</strong>m Mitgliedstaat.<br />

Die Änderung des Rahmens der wirtschaftspolitischen Steuerung muss einhergehen mit<br />

<strong>eine</strong>r proaktiven EU-Politik, um die derzeitige Krise anzupacken und zu überwinden und<br />

den EU-Vertrag so zu ändern, dass s<strong>eine</strong> soziale Dimension ebenso viel Gewicht erhält<br />

wie die wirtschaftliche. Der „Sozialpakt <strong>für</strong> Europa“ des EGB bietet hierbei <strong>eine</strong> breite<br />

Grundlage, um ein wahrhaft soziales Europa zu gestalten.<br />

18. Sitzung des <strong>UNI</strong> Europa-Regionalvorstandes – Brüssel, 29. und 30. Mai 2013<br />

Punkt 3 – Wirtschaftspolitische Steuerung – Seite 4

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