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ÜBER DEN STELLENWERT VON DIGITALIS<br />
Abbildung 1<br />
aktivieren diese „herzaktiven“ Steroide über<br />
die Na/K-ATPase und verschiedene Signalketten<br />
die Gene, die zu Hypertrophie, Wachstumssteigerung,<br />
Zelldifferenzierung und auch<br />
Apoptose führen. Außerdem steigern sie die<br />
Muskelkontraktion. Auch endogene Bufadienolide<br />
sind isoliert worden mit teilweise recht<br />
unterschiedlichen, wie z. B. natriuretischen<br />
oder Blutdruck senkenden Wirkungen (3).<br />
Erfolgreiche therapeutische Eingriffe in dieses<br />
System sind mir allerdings nicht bekannt.<br />
Zusammenfassend darf man heute darauf<br />
hinweisen, dass Betablocker, Diuretika, ACE-<br />
Hemmer und Spironolacton bei Patienten mit<br />
Sinusrhythmus wichtiger als Digitalis sind, da<br />
sie das Leben nachweisbar verlängern. Herzglykoside<br />
schaden allerdings auch nicht – wenn<br />
sie korrekt dosiert werden. Bei tachyarrhythmischem<br />
Vorhofflimmern ist die Kombination von<br />
Digitalis und Betablockern meist indiziert.<br />
Damit reduzieren sich die Indikationen für das<br />
seit der Erstbeschreibung 1785 durch unseren<br />
Kollegen W. Withering (siehe Abb.1) möglicherweise<br />
zu freizügig verordnete Digitalis<br />
doch erheblich.<br />
1. ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of<br />
acute and chronic heart failure 2008. EHJ 29 (2008)<br />
2388-2442<br />
2. Meyer, P. et al., Digoxin and reduction of heart failure<br />
hospitalisation in chronic systolic and diastolic heart<br />
failure. Am J Cardiol 102 (2008) 1681-1688<br />
3. Schoner, W. und Schreiner-Bobis, G. Endogene herzaktive<br />
Steroide – eine neue Klasse von Steroidhormonen.<br />
DMW 134 (2008) 632-636<br />
Prof. Dr. Erland Erdmann<br />
Tel. 02 21 - 47 83 25 11<br />
Fax 02 21 - 47 83 25 12<br />
erland.erdmann@uni-koeln.de<br />
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