23.10.2014 Aufrufe

harrison birtwistle - Universal Edition

harrison birtwistle - Universal Edition

harrison birtwistle - Universal Edition

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mai 2013 Musikblätter 5<br />

Liebe Musikfreunde,<br />

»Institutionen bedeuten nichts ohne jene Menschen, die dem Apparat<br />

tatsächlich zum Leben verhelfen. Das konnte ich mir in jungen Jahren nicht<br />

vorstellen. Die Kraft der Institutionen, von denen unsere künstlerische<br />

Entwicklung und unsere Produktionsmöglichkeiten abhängig sind, beruht<br />

hauptsächlich auf der Phantasie und dem Mut von wenigen«, sagte einmal<br />

Mauricio Kagel. Wer wollte bezweifeln, dass er damit auch und gerade<br />

Otto Tomek gemeint hat, eine jener prägenden Persönlichkeiten in<br />

der zeitgenössischen Musik, ohne deren Mut, Phantasie und Kraft die<br />

Musik geschichte nach 1945 gewiss anders aussehen würde.<br />

Nun ist Otto Tomek nach einem erfüllten Leben verstorben. Was er der<br />

<strong>Universal</strong> <strong>Edition</strong> und deren Komponisten bedeutet hat, lesen Sie in diesem<br />

Heft. Wir gedenken auch mit einem berührenden Gedicht von Edoardo<br />

Sanguineti Luciano Berio, der vor zehn Jahren verstorben ist.<br />

Gawain von Harrison Birtwistle gilt in Großbritannien als eines der<br />

bedeutendsten Musiktheater-Werke des 20. Jahrhunderts. Am europäischen<br />

Festland war die Oper aber noch nie zu hören. Das werden die Salzburger<br />

Festspiele nun ändern. Sie zeigen Gawain ab 26. Juli in der Felsenreitschule.<br />

Die Handlung basiert auf einem mittelalterlichen Heldenepos aus dem<br />

Umkreis der Artus-Sage und wartet mit einem Arsenal genretypischer<br />

Elemente auf: düstere Ritterburgen, unheimliche nächtliche Erscheinungen,<br />

Zauberkünste, politische Intrigen und amouröse Verwirrungen. Wir haben<br />

Birtwistle in London besucht und zum Werk befragt.<br />

Den 60. Geburtstag von Georg Friedrich Haas am 16. August begehen<br />

wir mit einem eigenen Schwerpunkt. Im Jänner dirigierte Simon Rattle<br />

erstmals das mittlerweile zum Kultstück avancierte Ensemblestück in vain<br />

und findet dafür nur Worte höchsten Lobes: »Man muss Geduld und<br />

Vertrauen mitbringen, aber es ist ein atemberaubendes Erlebnis und eines<br />

der ersten großen Meisterwerke des 21. Jahrhunderts.« Haas selbst gibt<br />

in einem Interview Auskunft über seine klanglichen Vorlieben: »Mich<br />

interessiert diese unglaublich intensive Klangqualität der rein intonierten<br />

Intervalle. Ein rein gestimmter Obertonakkord.«<br />

»Ihr Brief vom 8. Juni, den ich eben erhalte, hat mir eine riesige Freude<br />

bereitet«, schrieb Emil Hertzka 1919 an Karol Szymanowski. Wie dieser<br />

große, immer noch unterschätzte Pole nach Wien, zur UE und zu seinem<br />

Stil fand, wo er sich Anleihen holte, schildert Wolfgang Molkow mit vielen<br />

interessanten Querverweisen.<br />

Mit David Sawer richten wir den Blick noch einmal nach England.<br />

Auch er lässt im Interview einen Blick in seine Werkstatt zu. Erst jüngst<br />

feierte er mit der Uraufführung von Flesh and Blood in London einen großen<br />

Erfolg. Interessantes Detail am Rande: Sawer wirkte bei der Uraufführung<br />

von Gawain im Jahr 1991 als Statist mit.<br />

Mit Vykintas Baltakas stellen wir einen Komponisten vor, der sich<br />

gerne von der Musik, die er schreibt, selbst überraschen lässt, sich also nicht<br />

an einem vorgefertigten ästhetischen Programm abarbeitet. Er war einer der<br />

letzten Komponisten, die Otto Tomek für die UE gewinnen konnte.<br />

1<br />

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen<br />

Ihr UE-Promotion-Team<br />

promotion@universaledition.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!