Astrid Blaschitz stellt sich vor - biomed-austria
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aktuelles & internes<br />
27<br />
Die damals jungen WissenschafterInnen<br />
an unserem Institut kooperierten<br />
eng mit mir und wir motivierten uns<br />
gegenseitig; auch mein damaliger Chef<br />
Univ.-Prof. Dr. Burkl förderte meinen<br />
Wissensdrang und ich erhielt die Möglichkeit,<br />
auf Fortbildungen und Kursen<br />
meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.<br />
Es war nur eine Frage der Zeit, dass<br />
ich auch mit wissenschaftlichen Fragestellungen<br />
konfrontiert wurde und<br />
selbständig an Lösungen zu arbeiten<br />
begann.<br />
Forschergeist entfalten<br />
Ich erlernte die Ultracryotomie, und<br />
es gelang mir, von menschlichen Keimzellen<br />
ultradünne Gefrierschnitte für<br />
das Elektronenmikroskop anzufertigen<br />
und diese auch mit der Immunogoldmethode<br />
zu markieren.<br />
Im Laufe der Jahre wurde ich mehr<br />
und mehr in Forschungsaufgaben<br />
eingebunden und ich konnte meinen<br />
Forschergeist und meine Kreativität<br />
entfalten.<br />
In den 1980er Jahren holte unser<br />
jetziger Chef Univ.-Prof. Dr. Dohr die<br />
damals moderne Hybridomatechnik<br />
ans Institut; bei dieser Technologie kann<br />
man in der Zellkultur monoklonalen<br />
Antikörper produzieren. Zur Charakterisierung<br />
dieser Maus-Antikörper war es<br />
notwendig, geeignete Screening-Verfahren<br />
zu entwickeln: Ich spezialisierte ich<br />
mich auf Techniken, die auf Antigen-<br />
Antikörper-Bindungen basieren, wie<br />
Immunfluoreszenz, Immunhistochemie,<br />
ELISA und Western Blot.<br />
Gleichzeitig wuchsen meine Kenntnisse<br />
über den Bau der menschlichen<br />
Plazenta und ich erfuhr mehr und mehr<br />
über das Thema der Reproduktionsimmunologie.<br />
Bei mikroskopischen Analysen<br />
machte ich Beobachtungen, die nicht<br />
im Zentrum der Fragestellung lagen,<br />
ich verfolgte diese Nebenprodukte an<br />
Ergebnissen weiter und begann sie gemeinsam<br />
mit jungen WissenschafterInnen<br />
zu publizieren.<br />
Das Repertoire erweitern<br />
Es wurde notwendig, die englischsprachige<br />
Literatur, die unserem Forschungsgebiet<br />
zugrunde liegt, zu lesen<br />
und so kam es dazu, dass ich in den<br />
1990ern mein erstes eigenes Poster auf<br />
einem internationalen Kongress präsentieren<br />
durfte.<br />
In diesen Foren konnte ich Kontakte<br />
zu anderen WissenschafterInnen aus<br />
Verleihung des Berufstitels Professorin an <strong>Astrid</strong> <strong>Blaschitz</strong> im Jahr 2009. V.l.n.r.: Professorin<br />
<strong>Astrid</strong> <strong>Blaschitz</strong>, Getrud Würger, ehem. Vorsitzende von <strong>biomed</strong> <strong>austria</strong>; Marlene Köck,<br />
Regionalleiterin <strong>biomed</strong> <strong>austria</strong> – Region Steiermark<br />
ähnlichen Forschungsgebieten knüpfen<br />
und das führte zu Kooperationen. Ich<br />
erlernte das Verfassen von wissenschaftlichen<br />
Arbeiten, den Prozess des Publizierens<br />
und die Auseinandersetzung mit<br />
der Kritik der Reviewer. Währenddessen<br />
erweiterte <strong>sich</strong> mein Tätigkeitsrepertoire,<br />
ich erlernte durch die Teilnahme<br />
an Kursen und Kongressen immer wieder<br />
neue Methoden, verfeinerte sie, gab<br />
diese auch selbst in Workshops weiter.<br />
Heute kann ich auf eine stolze Anzahl<br />
an internationalen wissenschaftlichen<br />
Beiträgen und Publikationen zurückblicken<br />
und ich bin meinen Vorgesetzen<br />
dankbar, dass sie meine Aktivitäten so<br />
positiv unterstützt haben.<br />
Die Begeisterung<br />
weitertragen<br />
In den letzen Jahren wurde ich vermehrt<br />
in administrative, koordinative,<br />
qualitätsverbessernde Aufgaben und<br />
leitende Tätigkeiten eingebunden. Dadurch<br />
wurde es mir ein besonderes Anliegen,<br />
junge MitarbeiterInnen zu motivieren<br />
und wenn möglich ihr Interesse<br />
für die Forschung zu wecken.<br />
Die Erfahrung aus meinem Leben<br />
hat gezeigt, dass es die eigene Begeisterung<br />
ist, die weitergetragen wird; und<br />
einer meiner schönsten Erfolge ist es,<br />
dass sowohl mein Sohn als auch meine<br />
Tochter ihr berufliches Interesse in<br />
der Naturwissenschaft gefunden haben<br />
und diesen Weg mit Freude und Leidenschaft<br />
gehen.<br />
So wie ich aufrichtig stolz bin, diese<br />
Freude an der wissenschaftlichen Arbeit<br />
an meine Kinder weiter gereicht<br />
zu haben, bin ich auch meinem Mann<br />
für seine Unterstützung und sein Verständnis<br />
für diese meine Leidenschaft<br />
dankbar.<br />
Insgesamt möchte ich die Verleihung<br />
des Titels Professorin als Anerkennung<br />
für Engagement und Leidenschaft<br />
im Beruf verstehen und möchte<br />
Mut machen, <strong>sich</strong> der beruflichen Tätigkeit<br />
in dieser Art zu widmen. n<br />
Prof in <strong>Astrid</strong> <strong>Blaschitz</strong><br />
Institut für Zellbiologie, Histologie und<br />
Embryologie<br />
Medizinische Universität Graz<br />
<strong>Astrid</strong>.blaschitz@medunigraz.at