Chronik der Grundschule Ostenfelde
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Abbildung 8: Schülerphoto mit den Lehrern A. Nolte und J. A. Gabrich<br />
Der Sommer des Jahres 1923 war recht kühl, und es regnete beinahe täglich. Nach einer kurzen,<br />
fast unerträglichen Hitzeperiode folgten wie<strong>der</strong>um kühle und recht regnerische Tage.<br />
Erst in <strong>der</strong> letzten Hälfte des Oktobers, als sich ein paar trockene Tage einstellten, wurde allgemein<br />
mit dem Ausmachen <strong>der</strong> Kartoffeln begonnen. Die meisten Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Oberklasse<br />
mussten deshalb in <strong>der</strong> ersten Woche nach den Herbstferien von 11.00 Uhr vormittags an zum<br />
Ausmachen beurlaubt werden. Diesen kalten und regnerischen Tagen in <strong>der</strong> Sommer- und<br />
Herbstzeit folgten bitterkalte Wintertage mit Frost und Schnee, die fast ununterbrochen bis<br />
April anhielten. Ein so strenger und lang anhalten<strong>der</strong> Winter war hier seit Jahrzehnten nicht<br />
mehr zu verzeichnen gewesen.<br />
Am 30. April 1924 wurde in Iburg ein Lehrgang zur Erlernung <strong>der</strong> Sütterlinschrift abgehalten.<br />
Der Referent zeigte auch verschiedene Schriftproben von Kin<strong>der</strong>n und erzählte dabei,<br />
dass diese schon nach kurzem Gebrauch dieser Schrift eine Gleichmäßigkeit aufwiesen, wie<br />
sie bis dahin nur selten erzielt worden war.<br />
Nach einem milden Winter 1924/25 setzte im März ein großes Schneetreiben ein, das einige<br />
Tage anhielt. Am 12. März, als die frostigen Temperaturen ihren eisigen Höhepunkt erreichten,<br />
fand die Beerdigung von Lehrer Gausmann statt, <strong>der</strong> hier 22 Jahre tätig war. Alle Schüler<br />
nahmen an diesem Begräbnis teil, ebenso wie an <strong>der</strong> Beisetzung <strong>der</strong> Schülerin Elisabeth Töniges,<br />
die im April, im Laufe des dritten Schuljahres, ebenfalls starb.<br />
Am 12. Mai gab es anlässlich des Amtsantritts des neu gewählten Reichspräsidenten schulfrei,<br />
und auch im Juni fiel <strong>der</strong> Unterricht für die Oberklasse häufig aus. Zunächst war <strong>der</strong><br />
Lehrer krank. Danach fand das Fronleichnamsfest statt, in dessen Anschluss im Dekanat Iburg<br />
das Sakrament <strong>der</strong> Firmung gespendet wurde. Der Bischof wurde im feierlichen Zuge<br />
von Iburg nach Glane gebracht. Einen weiteren Anlass zum Feiern war das tausendjährige<br />
Jubiläum <strong>der</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong> Rheinlande zum Deutschen Reiche, das am 20. Juni 1925<br />
gebührend mit einer Schulfeier begangen wurde.