Die Bauleitplanung - Prof-rauch-tu-dresden.de
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bauleitplanung</strong><br />
<strong>Die</strong> „Planungshoheit“ liegt bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>.<br />
Durch die <strong>Bauleitplanung</strong> ordnet und lenkt die Gemein<strong>de</strong> die<br />
Bebauung <strong>de</strong>r in ihrem Gebiet gelegenen Grundstücke.<br />
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<strong>Die</strong> Planungshoheit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
• Element <strong>de</strong>r grundgesetzlich (Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG)<br />
garantierten Selbstverwal<strong>tu</strong>ng<br />
• Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG:<br />
„Den Gemein<strong>de</strong>n muss das Recht gewährleistet sein, alle<br />
Angelegenheiten <strong>de</strong>r örtlichen Gemeinschaft im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Gesetze in eigener Verantwor<strong>tu</strong>ng zu regeln.“<br />
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Pflicht zum Erlass erfor<strong>de</strong>rlicher<br />
Bauleitpläne<br />
<strong>Die</strong> Gemein<strong>de</strong> hat Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit<br />
es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erfor<strong>de</strong>rlich<br />
ist (§ 1 Abs. 3 BauGB).<br />
• erzwingbar nur im Wege <strong>de</strong>r Kommunalaufsicht (im<br />
öffentlichen Interesse)<br />
• kein Anspruch eines Einzelnen auf Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
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Erfor<strong>de</strong>rlichkeit <strong>de</strong>r <strong>Bauleitplanung</strong><br />
Erfor<strong>de</strong>rlich kann eine Planung auch sein, wenn ihr Hauptzweck<br />
in <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung bestimmter nicht erwünschter Nutzungen<br />
besteht.<br />
Beispiel:<br />
Bauantrag wird zum Anlass genommen, Bebauungsplan<br />
aufzustellen und Verän<strong>de</strong>rungssperre zu erlassen.<br />
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Begrenzung <strong>de</strong>r Planungshoheit <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
• § 1 Abs. 4 BauGB:<br />
„<strong>Die</strong> Bauleitpläne sind <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
anzupassen.“<br />
• durch die Planungshoheit <strong>de</strong>r Nachbargemein<strong>de</strong> (Pflicht zur<br />
interkommunalen Abstimmung gem. § 2 Abs. 2 S. 1 BauGB)<br />
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<strong>Die</strong> Bauleitpläne<br />
• <strong>de</strong>r Flächennutzungsplan (vorbereiten<strong>de</strong>r Bauleitplan)<br />
• die Bebauungspläne (verbindliche Bauleitpläne)<br />
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Flächennutzungsplan<br />
• wird für das ganze Gemein<strong>de</strong>gebiet aufgestellt (vgl. § 5 Abs. 1<br />
S. 1 BauGB)<br />
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Bebauungspläne<br />
• betreffen nur Teile <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>sgebiets und wer<strong>de</strong>n aus<br />
<strong>de</strong>m Flächennutzungsplan entwickelt (vgl. § 8 Abs. 2 S. 1<br />
BauGB)<br />
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Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
• Aufstellungsbeschluss<br />
• ortsübliche Bekanntmachung<br />
• Umweltprüfung<br />
• Planentwurf mit Begründung und Umweltbericht<br />
• Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
• Behör<strong>de</strong>nbeteiligung<br />
• Beschluss über <strong>de</strong>n Bauleitplan<br />
• ggf.: Genehmigung<br />
• Inkrafttreten<br />
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Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Aufstellungsbeschluss:<br />
• dient dazu, über das Planungsvorhaben zu informieren und<br />
Beteiligung am Verfahren anzustoßen<br />
• Beschluss muss räumlichen Gel<strong>tu</strong>ngsbereich erkennen lassen<br />
• Beschluss fasst das zuständige Gremium (Gemein<strong>de</strong>/Stadtrat)<br />
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Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
ortsübliche Bekanntmachung:<br />
• ortsüblich ist diejenige Form <strong>de</strong>r Bekanntmachung, die nach<br />
Lan<strong>de</strong>s- o<strong>de</strong>r Ortsrecht vorgeschrieben ist<br />
• Beispiel: Veröffentlichung im Amtsblatt, in Tageszei<strong>tu</strong>ng o<strong>de</strong>r<br />
durch Aushang an <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>tafel<br />
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Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Umweltprüfung:<br />
• Es sind die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Planung zu ermitteln, zu beschreiben und zu<br />
bewerten.<br />
• Welche Umweltbelange entscheidungserheblich sein können,<br />
ist § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB zu entnehmen.<br />
• Bei <strong>de</strong>r Aufstellung <strong>de</strong>r Bauleitpläne sind die in § 1a BauGB<br />
aufgeführten Vorschriften zum Umweltschutz anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
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Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Planentwurf mit Begründung und Umweltbericht:<br />
• Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Umweltprüfung<br />
wird <strong>de</strong>r Bauleitplanentwurf erarbeitet.<br />
• Dem Entwurf <strong>de</strong>s Bauleitplanes ist nach § 2a S. 1 BauGB<br />
eine Begründung beizufügen.<br />
• Bestandteil <strong>de</strong>r Begründung ist nach § 2a S. 2 Nr. 2 BauGB<br />
<strong>de</strong>r Umweltbericht.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Umweltbericht:<br />
• ist nach Maßgabe <strong>de</strong>r Anlage 1 zum BauGB anzufertigen<br />
• er dokumentiert die Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB<br />
und gibt unter an<strong>de</strong>rem Aufschluss über:<br />
o <strong>de</strong>n Inhalt und die wichtigsten Ziele <strong>de</strong>s Bauleitplans<br />
o die für die <strong>Bauleitplanung</strong> be<strong>de</strong>utsamen Ziele <strong>de</strong>s<br />
Umweltschutzes und ihre Berücksichtigung bei <strong>de</strong>r<br />
Planaufstellung<br />
o eine Prognose über die Entwicklung <strong>de</strong>s Umweltzustan<strong>de</strong>s bei<br />
Durchführung <strong>de</strong>r Planung und bei Nichtdurchführung <strong>de</strong>r<br />
Planung<br />
o geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum<br />
Ausgleich <strong>de</strong>r nachteiligen Auswirkungen<br />
o in Betracht kommen<strong>de</strong> Alternativen<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Öffentlichkeitsbeteiligung:<br />
• zweis<strong>tu</strong>figes Verfahren:<br />
o frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 3 Abs. 1 BauGB)<br />
o förmliche Komponente (§ 3 Abs. 2 BauGB)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Bürgerbeteiligung durch Auslegung <strong>de</strong>s Planentwurfs:<br />
§ 3 Abs. 2 S. 1 BauGB:<br />
„<strong>Die</strong> Entwürfe <strong>de</strong>r Bauleitpläne mit Begründung und <strong>de</strong>n<br />
wesentlichen umweltbezogenen Stellungnahmen sind für die<br />
Dauer eines Monats öffentlich auszulegen.“<br />
Gegenstand <strong>de</strong>r Auslegung:<br />
• Entwurf <strong>de</strong>s Bauleitplans<br />
• Begründung mit Umweltbericht<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Öffentlichkeitsbeteiligung:<br />
Während <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r Auslegung kann sich je<strong>de</strong>rmann, auch<br />
wenn nicht planungsbetroffen, mit Anregungen zum Planentwurf<br />
äußern (§ 3 Abs. 2 BauGB).<br />
<strong>Die</strong> Gemein<strong>de</strong> hat die Anregungen zu prüfen und das Ergebnis<br />
mitzuteilen.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Behör<strong>de</strong>nbeteiligung:<br />
Behör<strong>de</strong>n und sonstige Träger öffentlicher Belange, <strong>de</strong>ren<br />
Aufgabenbereich durch die Planung berührt wer<strong>de</strong>n kann, sind<br />
gemäß § 4 BauGB zu beteiligen.<br />
• Gemein<strong>de</strong> holt Stellungnahmen ein.<br />
• <strong>Die</strong>se sind innerhalb eines Monats abzugeben.<br />
Öffentlichkeits- und Behör<strong>de</strong>nbeteiligung dienen insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r vollständigen Ermittlung und zutreffen<strong>de</strong>n Bewer<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r<br />
von <strong>de</strong>r Planung berührten Belange (§ 4a Abs. 1 BauGB).<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
ggf. erneute Auslegung:<br />
Wird <strong>de</strong>r Entwurf eines Bauleitplans geän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r ergänzt,<br />
erfolgt erneute Auslegung und Öffentlichkeits- und Behör<strong>de</strong>nbeteiligung.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Beschluss über <strong>de</strong>n Bauleitplan:<br />
Flächennutzungsplan wird durch einfachen Gemein<strong>de</strong>ratsbeschluss<br />
beschlossen.<br />
Bebauungsplan wird gemäß § 10 Abs. 1 BauGB als<br />
gemeindliche Satzung beschlossen.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
ggf. Genehmigung:<br />
Der Flächennutzungsplan bedarf <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r höheren<br />
Verwal<strong>tu</strong>ngsbehör<strong>de</strong> (§ 6 BauGB).<br />
Der Bebauungsplan, <strong>de</strong>r nicht aus <strong>de</strong>m Flächennutzungsplan<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n ist, bedarf ebenfalls <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r<br />
höheren Verwal<strong>tu</strong>ngsbehör<strong>de</strong> (§ 10 Abs. 2 BauGB).<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Inkrafttreten:<br />
Das Verfahren <strong>de</strong>r Aufstellung von<br />
Bauleitplänen<br />
Der Flächennutzungsplan wird dadurch inraftgesetzt, dass die<br />
Gemein<strong>de</strong> seine Genehmigung ortsüblich bekannt macht (§ 6<br />
Abs. 5 BauGB).<br />
Der Bebauungsplan wird inkraftgesetzt, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Beschluss<br />
<strong>de</strong>s Bebauungsplans zusammen mit <strong>de</strong>m Hinweis, wo <strong>de</strong>r<br />
Bebauungsplan eingesehen wer<strong>de</strong>n kann, ortsüblich bekannt<br />
gemacht wird (§ 10 Abs. 3 BauGB).<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Vereinfachtes Verfahren zur Aufstellung<br />
eines Bebauungsplans<br />
(§ 13 BauGB)<br />
• von <strong>de</strong>r frühzeitigen Bürger- und Behör<strong>de</strong>nbeteiligung wird<br />
abgesehen<br />
• es fin<strong>de</strong>t keine Auslegung <strong>de</strong>s Planentwurfs statt, vielmehr<br />
wird Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt<br />
• es fin<strong>de</strong>t keine Umweltprüfung statt, es ist auch kein<br />
Umweltbericht zu erstellen<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Aufstellung im vereinfachten Verfahren ist<br />
zulässig, wenn:<br />
• ein bestehen<strong>de</strong>r Bauleitplan geän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r ergänzt wird und<br />
die Grundzüge <strong>de</strong>r Planung nicht berührt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r<br />
• ein Bebauungsplan für ein ehemaliges Gebiet nach § 34<br />
BauGB erlassen wer<strong>de</strong>n soll ohne Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Zulässigkeitsmaßstabs (bestandsichern<strong>de</strong> Bebauungspläne)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Bebauungsplan <strong>de</strong>r Innenentwicklung<br />
Bebauungspläne <strong>de</strong>r Innenentwicklung setzen Maßnahmen fest,<br />
die<br />
• die Erhal<strong>tu</strong>ng<br />
• die Erneuerung<br />
• die Fortentwicklung<br />
• die Anpassung und <strong>de</strong>n Umbau vorhan<strong>de</strong>ner Ortsteile<br />
betreffen.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Bebauungsplan <strong>de</strong>r Innenentwicklung darf im<br />
beschleunigten Verfahren aufgestellt wer<strong>de</strong>n, wenn<br />
• eine zulässige Grundfläche im Sinne von § 19 Abs. 2<br />
BauNVO o<strong>de</strong>r eine Größe <strong>de</strong>r Grundfläche von insgesamt<br />
weniger als 20.000 m² festgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
Der Bebauungsplan <strong>de</strong>r Innenentwicklung wird im<br />
beschleunigten Verfahren aufgestellt.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
materiell-rechtliche Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
<strong>Bauleitplanung</strong><br />
• Erfor<strong>de</strong>rlichkeit <strong>de</strong>r Planung (§ 1 Abs. 3 S. 1 BauGB)<br />
• Entwicklungsgebot (§ 8 Abs. 2 S. 1 BauGB)<br />
• Anpassung an die Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung und<br />
Lan<strong>de</strong>splanung (§ 1 Abs. 4 BauGB)<br />
• Abstimmung mit Nachbargemein<strong>de</strong>n (§ 2 Abs. 2 S. 1 BauGB)<br />
• Abwägungsgebot (§ 1 Abs. 7 BauGB)<br />
• zulässige Darstellung/Festsetzung (§ 5 BauGB für<br />
Flächennutzungsplan, § 9 BauGB für Bebauungsplan)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Zum Abwägungsgebot<br />
(§ 1 Abs. 7 BauGB)<br />
<strong>Die</strong> öffentlichen und privaten Belange sind gegeneinan<strong>de</strong>r und<br />
untereinan<strong>de</strong>r gerecht abzuwägen.<br />
private Belange:<br />
die <strong>de</strong>r Eigentümer, Mieter und Pächter<br />
Beispiel:<br />
ausreichen<strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r Grundstücke vor Immissionen und<br />
gegen Nie<strong>de</strong>rschlagswasser<br />
nicht:<br />
rechtlich nicht gesicherte individuelle Interessen wie<br />
beispielsweise Beeinträchtigung einer vorhan<strong>de</strong>nen freien<br />
Aussicht<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
öffentliche Belange:<br />
insbeson<strong>de</strong>re Umweltschutz<br />
• § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB<br />
• § 1a Abs. 1 BauGB (Bo<strong>de</strong>nschutzklausel)<br />
• § 1 Abs. 7 i.V.m. § 1a Abs. 3 BauGB (Vermeidung <strong>de</strong>r durch<br />
<strong>de</strong>n Plan zu erwarten<strong>de</strong>n Eingriffe in Na<strong>tu</strong>r und Landschaft)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
öffentlicher Belang: Immissionsschutz<br />
§ 50 Bun<strong>de</strong>simmissionsschutzgesetz:<br />
„Bei raumbe<strong>de</strong>utsamen Planungen und Maßnahmen sind die<br />
Flächen so einan<strong>de</strong>r zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen<br />
auf die ausschließlich o<strong>de</strong>r überwiegend <strong>de</strong>m<br />
Wohnen dienen<strong>de</strong>n Gebiete möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.“<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Abwägungsvorgang im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bauleitplanung</strong><br />
• Zusammenstellen und Ermitteln aller abwägungserheblichen<br />
Belange<br />
• Einstellen <strong>de</strong>r abwägungsbeachtlichen gegenwärtigen und<br />
zukünftigen Belange in die Abwägung<br />
• Wich<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Belange in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht<br />
• Planungsentscheidung<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Bei <strong>de</strong>r Planungsentscheidung sind<br />
insbeson<strong>de</strong>re zu beachten:<br />
• die planerische Konfliktbewältigung und<br />
• die Rücksichtnahme auf schutzwürdige Individualinteressen<br />
Beispiel:<br />
Planung eines allgemeinen Wohngebiets direkt neben einem<br />
emmitieren<strong>de</strong>n landwirtschaftlichen Betrieb ist<br />
abwägungsfehlerhaft<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Flächennutzungsplan<br />
Funktion:<br />
Er ist das städtebauliche Entwicklungsprogramm <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Äußere Form <strong>de</strong>s Flächennutzungsplans<br />
Grundlage:<br />
Karte <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>gebiets (häufig Maßstab 1:5.000 o<strong>de</strong>r<br />
1:10.000)<br />
Darstellungen und Kennzeichnungen erfolgen mittels <strong>de</strong>r<br />
Planzeichen und Planfarben <strong>de</strong>r Planzeichnungsverordnung<br />
sowie durch Text und Schrift.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Räumlicher Gel<strong>tu</strong>ngsbereich <strong>de</strong>s<br />
Flächennutzungsplans<br />
gesamtes Gemein<strong>de</strong>gebiet<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Inhalt <strong>de</strong>s Flächennutzungsplans<br />
Der Flächennutzungsplan enthält:<br />
• Darstellungen<br />
• Kennzeichnungen<br />
• nachrichtliche Übernahmen und Vermerke (§ 5 BauGB)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Darstellungen <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
(§ 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB)<br />
Bauflächen:<br />
• Wohnbauflächen (W)<br />
• gemischte Bauflächen (M)<br />
• gewerbliche Bauflächen (G)<br />
• Son<strong>de</strong>rbauflächen (S)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Darstellungen <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
(§ 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB)<br />
Baugebiete:<br />
• Kleinsiedlungsgebiete (WS)<br />
• reine Wohngebiete (WR)<br />
• allgemeine Wohngebiete (WA)<br />
• beson<strong>de</strong>re Wohngebiete (WB)<br />
• Dorfgebiete (MD)<br />
• Mischgebiete (MI)<br />
• Kerngebiete (MK)<br />
• Gewerbegebiete (GE)<br />
• Industriegebiete (GI)<br />
• Son<strong>de</strong>rgebiete (SO)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Darstellung <strong>de</strong>s Maßes <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
• Geschossflächenzahl<br />
• Baumassenzahl<br />
• Höhe <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />
• Zahl <strong>de</strong>r Vollgeschosse<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Darstellung <strong>de</strong>r gemeindlichen Infrastruk<strong>tu</strong>r<br />
• Anlagen und Einrich<strong>tu</strong>ngen <strong>de</strong>s Gemeinbedarfs (§ 5 Abs. 2<br />
Nr. 2 BauGB)<br />
• Verkehrsflächen (§ 5 Abs. 2 Nr. 3 BauGB)<br />
• Flächen für Versorgung und Entsorgung (§ 5 Abs. 2 Nr. 4<br />
BauGB)<br />
• Grünflächen (§ 5 Abs. 2 Nr. 5 BauGB)<br />
• Wasserflächen und Flächen zum Schutz gegen Hochwasser<br />
(§ 5 Abs. 2 Nr. 7 BauGB)<br />
• Darstellung sonstiger Nutzungen von Flächen (für Zwecke <strong>de</strong>s<br />
Umweltschutzes, Aufschüt<strong>tu</strong>ngen, Abgrabungen, Landwirtschaft,<br />
Na<strong>tu</strong>r und Landschaftsschutz, Ausgleichsflächen usw.)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> rechtliche Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>s<br />
Flächennutzungsplans<br />
• Er entfaltet lediglich gemein<strong>de</strong>interne Wirkung<br />
(planungsbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Plan).<br />
• Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng allerdings im Rahmen von § 35 Abs. 3 S. 3<br />
BauGB.<br />
• Flächennutzungsplan verleiht keinen Anspruch auf<br />
Umsetzung seiner Darstellungen in einen Bebauungsplan (§ 1<br />
Abs. 3 S. 2 BauGB).<br />
• Auf <strong>de</strong>n Flächennutzungsplan kann auch ein Antrag auf<br />
Baugenehmigung nicht gestützt wer<strong>de</strong>n.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Bebauungsplan<br />
Funktion:<br />
Enthält parzellenscharf die aus <strong>de</strong>m Flächennutzungsplan<br />
entwickelten rechtsverbindlichen Festsetzungen für die<br />
städtebauliche Ordnung.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>s Bebauungsplans für die<br />
Zulässigkeit von Vorhaben<br />
Nach § 30 BauGB ist im Gel<strong>tu</strong>ngsbereich eines Bebauungsplans<br />
ein Vorhaben nur zulässig, wenn es <strong>de</strong>n Festsetzungen <strong>de</strong>s<br />
Bebauungsplans nicht wi<strong>de</strong>rspricht.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> äußere Form <strong>de</strong>s Bebauungsplans<br />
• Karte im Maßstab 1:500 o<strong>de</strong>r 1:1.000<br />
• rechtsverbindliche Festsetzungen unter Verwendung <strong>de</strong>r<br />
Farben und Zeichen <strong>de</strong>r Planzeichnungsverordnung<br />
• Dem Bebauungsplan ist eine Begründung mit <strong>de</strong>n Angaben<br />
nach § 2a BauGB beizufügen (§ 9 Abs. 8 BauGB).<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Der Inhalt <strong>de</strong>s Bebauungsplans<br />
(§ 9 BauGB)<br />
• Wesentlicher Inhalt <strong>de</strong>s Bebauungsplans sind seine<br />
Festsetzungen.<br />
• Festsetzungsmöglichkeiten aufgelistet in § 9 Abs. 1 Ziff. 1 bis<br />
26 (abschließen<strong>de</strong> Aufzählung)<br />
• Bebauungsplan besitzt zeitlich unbegrenzte Gel<strong>tu</strong>ng.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> Arten <strong>de</strong>r Bebauungspläne<br />
Der qualifizierte Bebauungsplan<br />
• enthält min<strong>de</strong>stens Festsetzungen über<br />
o Art <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
o Maß <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
o die überbaubaren Grundstücksflächen<br />
o die örtlichen Verkehrsflächen<br />
Der qualifizierte Bebauungsplan ist in seinem räumlichen<br />
Gel<strong>tu</strong>ngsbereich <strong>de</strong>r alleinige Maßstab für die<br />
planungsrechtliche Zulässigkeit von Vorhaben<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> Arten <strong>de</strong>r Bebauungspläne<br />
Der einfache Bebauungsplan<br />
• Enthält ein Bebauungsplan nicht die in § 30 Abs. 1 BauGB<br />
aufgezählten vier Festsetzungen, ist er ein „einfacher<br />
Bebauungsplan“ (§ 30 Abs. 3 BauGB).<br />
Dann gilt für die planungsrechtliche Zulässigkeit:<br />
Neben <strong>de</strong>m einfachen Bebauungsplan ist ergänzen<strong>de</strong>r Maßstab<br />
§ 34 BauGB im Innenbereich und § 35 BauGB im Außenbereich.<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> Arten <strong>de</strong>r Bebauungspläne<br />
Der vorhabenbezogene Bebauungsplan (§ 12 BauGB)<br />
• Planungsinstrument, das dazu bestimmt ist, für ein<br />
spezifisches Projekt eines bestimmten Vorhabenträgers<br />
(Investor) die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu<br />
schaffen<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> rechtliche Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>s Bebauungsplans<br />
• Bebauungsplan wird nach § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung<br />
beschlossen<br />
• Bebauungsplan ist damit Rechtsnorm<br />
• Bebauungsplan ist aus sich heraus unmittelbar und für<br />
je<strong>de</strong>rmann verbindlich<br />
• Rechtsschutz: Normenkontrollverfahren nach § 47 VwGO<br />
• Inzi<strong>de</strong>ntkontrolle in allen gerichtlichen Verfahren über die<br />
Zulässigkeit von Vorhaben<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
<strong>Die</strong> Festsetzungen im Bebauungsplan nach<br />
<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r BauNVO<br />
Festsetzungen zur Art <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
• durch Festsetzung von Baugebieten (§ 1 Abs. 2, Abs. 3<br />
BauNVO)<br />
• es herrscht Typenzwang (kein Festsetzungsfindungsrecht)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Festsetzungen zur Art <strong>de</strong>r baulichen Nutzung<br />
Folgen<strong>de</strong> Baugebiete stehen zur Wahl:<br />
• Kleinsiedlungsgebiete (WS)<br />
• reine Wohngebiete (WR)<br />
• allgemeine Wohngebiete (WA)<br />
• beson<strong>de</strong>re Wohngebiete (WB)<br />
• Dorfgebiete (MD)<br />
• Mischgebiete (MI)<br />
• Kerngebiete (MK)<br />
• Gewerbegebiete (GE)<br />
• Industriegebiete (GI)<br />
• Son<strong>de</strong>rgebiete (SO)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Abweichungen von <strong>de</strong>r festgesetzten Art <strong>de</strong>r<br />
Nutzung<br />
• durch Ausnahmen (§ 31 Abs. 1 BauGB)<br />
• durch Befreiungen (§ 31 Abs. 2 BauGB)<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Struk<strong>tu</strong>r <strong>de</strong>r Vorschriften für Baugebiete in <strong>de</strong>r<br />
BauNVO<br />
• allgemeine Zweckbestimmung<br />
• allgemein zulässige Anlagen<br />
• ausnahmsweise zulässige Anlagen<br />
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Öffentliches Baurecht, TU Dres<strong>de</strong>n<br />
Festsetzungen über das Maß <strong>de</strong>r baulichen<br />
Nutzung<br />
• Dimensionierung <strong>de</strong>s Volumens <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Grundstück<br />
zulässigen Baukörper durch Festsetzung<br />
o <strong>de</strong>r Grundflächenzahl o<strong>de</strong>r<br />
o <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Grundflächen <strong>de</strong>r baulichen Anlagen,<br />
o <strong>de</strong>r Geschossflächenzahl o<strong>de</strong>r<br />
o <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Geschossfläche,<br />
o <strong>de</strong>r Baumassenzahl o<strong>de</strong>r<br />
o <strong>de</strong>r Baumasse, ferner durch<br />
o die Zahl <strong>de</strong>r Vollgeschosse und<br />
o die Höhe <strong>de</strong>r baulichen Anlagen<br />
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§ 17 BauNVO legt Obergrenzen für die Bestimmung <strong>de</strong>s<br />
Maßes <strong>de</strong>r baulichen Nutzung fest.<br />
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Grundflächenzahl, zulässige Grundfläche<br />
(GRZ)<br />
• gibt an, wie viel Quadratmeter Grundfläche je Quadratmeter<br />
Grundstücksfläche zulässigerweise bebaut wer<strong>de</strong>n können<br />
Beispiel: GRZ 0,3<br />
Bei einer Grundstücksfläche von 1.000 m² dürfen höchstens 300<br />
m² überbaut wer<strong>de</strong>n.<br />
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Anzahl <strong>de</strong>r Vollgeschosse<br />
• Vollgeschosse sind nach § 20 Abs. 1 BauNVO Geschosse,<br />
die nach lan<strong>de</strong>srechtlichen Vorschriften Vollgeschosse sind<br />
o<strong>de</strong>r auf ihre Zahl angerechnet wer<strong>de</strong>n (vgl. § 2 Abs. 4<br />
Sächsische Bauordnung)<br />
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Geschossflächenzahl (GFZ)<br />
§ 20 Abs. 2 BauNVO:<br />
• gibt an, wie viel Quadratmeter Geschossfläche je<br />
Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind<br />
Beispiel: GFZ 1,2<br />
Bei einer Grundstücksfläche von 1.000 m² darf die Gesamtgeschossfläche<br />
nach <strong>de</strong>n Rohbauaußenmaßen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s in<br />
allen Vollgeschossen 1.200 m² betragen.<br />
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Fallbeispiel GFZ:<br />
Berechnen Sie die GFZ:<br />
Das Grundstück ist 1.000 m² groß.<br />
Das Gebäu<strong>de</strong> hat eine Grundfläche von 20 m x 30 m.<br />
Das Gebäu<strong>de</strong> hat 12 Vollgeschosse.<br />
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Baumassenzahl (BMZ)<br />
<strong>Die</strong> Baumassenzahl gibt an, wie viel Kubikmeter Baumasse je<br />
Quadratmeter Grundstücksfläche im Sinne <strong>de</strong>s § 19 Abs. 3<br />
zulässig sind.<br />
Beispiel:<br />
Bei einer angenommenen Grundstücksgröße von 1.000 m²,<br />
einer BMZ von 10 und einer GRZ von 0,8.<br />
Wie hoch darf das Gebäu<strong>de</strong> sein?<br />
Lösung:<br />
1.000 m² x 10 = 10.000 m³ Baumasse<br />
1.000 m² x 0,8 = 800 m² Grundfläche<br />
10.000 m³ : 800 m² = 12,5 m Höhe<br />
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Gebäu<strong>de</strong>höhe<br />
(§ 16 Abs. 2 Nr. 4 BauNVO)<br />
absolute Höhe baulicher Anlagen (§ 18 BauNVO: <strong>Die</strong><br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Bezugspunkte müssen festgelegt wer<strong>de</strong>n)<br />
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möglich:<br />
o offene Bauweise<br />
Festsetzungen zur Bauweise<br />
(§ 22 BauNVO)<br />
o geschlossene Bauweise<br />
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offene Bauweise:<br />
Gebäu<strong>de</strong> mit seitlichem Grenzabstand als Einzelhäuser,<br />
Doppelhäuser o<strong>de</strong>r Hausgruppen (höchstens 50 m)<br />
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geschlossene Bauweise:<br />
Gebäu<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in allen Geschossen ohne seitlichen<br />
Grenzabstand errichtet.<br />
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Festsetzung <strong>de</strong>r überbaubaren und nicht<br />
überbaubaren Grundstücksflächen durch:<br />
• Baulinien<br />
• Baugrenzen<br />
• Bebauungstiefen (§ 23 BauGB)<br />
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Baulinie:<br />
Es muss auf dieser Baulinie gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
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Baugrenze:<br />
Gebäu<strong>de</strong> und Gebäu<strong>de</strong>teile dürfen diese nicht überschreiten.<br />
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Bebauungstiefe:<br />
Ist von <strong>de</strong>r tatsächlichen Straßengrenze ab zu ermitteln,<br />
Gebäu<strong>de</strong> und Gebäu<strong>de</strong>teile dürfen die hintere Baugrenze nicht<br />
überschreiten.<br />
Besagt, bis zu welcher Tiefe, gerechnet ab <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />
Straßengrenze, gebaut wer<strong>de</strong>n darf.<br />
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Sonstige Festsetzungsmöglichkeiten im<br />
Bebauungsplan (außerhalb BauNVO)<br />
• Zuschnitt <strong>de</strong>r Baugrundstücke<br />
• Sportplätze und Sportanlagen, Spiel-, Freizeit- und<br />
Erholungsflächen<br />
• Stellplätze und Garagen<br />
• Gemeinbedarfsflächen<br />
• Versorgungs- und Entsorgungsflächen<br />
• Geh-, Fahr- und Lei<strong>tu</strong>ngsrechte<br />
• Flächen mit beson<strong>de</strong>rem Nutzungszweck<br />
• Verkehrsflächen<br />
• Festsetzung sonstiger Nutzungen (von Bebauung freizuhalten<strong>de</strong><br />
Flächen, öffentliche Flächen, private Grünflächen, Parkanlagen<br />
usw.)<br />
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Der vorhabenbezogene Bebauungsplan<br />
• schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein<br />
konkretes Vorhaben<br />
• im Gegensatz zum qualifizierten Bebauungsplan sind die<br />
Festsetzungen nicht generell und abstrakt, son<strong>de</strong>rn individuell<br />
und konkret auf ein bestimmtes Vorhaben zugeschnitten<br />
• Festsetzungen erfolgen zu Gunsten eines bestimmten<br />
Vorhabenträgers<br />
• Vorhabenträger muss sich vertraglich zur Durchführung <strong>de</strong>s<br />
Vorhabens verpflichten<br />
• Vorhabenträger muss vertraglich zumin<strong>de</strong>st einen Teil <strong>de</strong>r<br />
Planungs- und Erschließungskosten übernehmen<br />
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Wesentliche Elemente <strong>de</strong>s<br />
vorhabenbezogenen Bebauungsplans<br />
• <strong>de</strong>r Vorhaben- und Erschließungsplan<br />
• <strong>de</strong>r Durchführungsvertrag<br />
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Wesentliche Elemente <strong>de</strong>s<br />
Durchführungsvertrags<br />
• Verpflich<strong>tu</strong>ng, innerhalb bestimmter Frist das Vorhaben zu<br />
realisieren<br />
• Übernahme (je<strong>de</strong>nfalls zum Teil) <strong>de</strong>r Kosten für Planung und<br />
Erschließung<br />
• weitere Absprachen, beispielsweise Sicherheitsleis<strong>tu</strong>ng<br />
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<strong>Die</strong> Sicherung und Verwirklichung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bauleitplanung</strong><br />
• Verän<strong>de</strong>rungssperre<br />
• Zurückstellung von Baugesuchen<br />
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<strong>Die</strong> Verän<strong>de</strong>rungssperre<br />
(§ 14 BauGB)<br />
• Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplans ist<br />
gefasst<br />
• Gemein<strong>de</strong> kann zur Sicherung <strong>de</strong>r Planung für <strong>de</strong>n künftigen<br />
Planbereich beschließen, dass<br />
o Vorhaben im Sinne <strong>de</strong>s § 29 nicht durchgeführt o<strong>de</strong>r<br />
bauliche Anlagen nicht beseitigt wer<strong>de</strong>n dürfen<br />
o erhebliche o<strong>de</strong>r wesentliche wertsteigern<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen<br />
von Grundstücken und baulichen Anlagen nicht<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n dürfen<br />
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Verän<strong>de</strong>rungssperre wird als Satzung<br />
beschlossen<br />
• tritt nach Ablauf von 2 Jahren außer Kraft (Frist kann um 1<br />
Jahr verlängert wer<strong>de</strong>n)<br />
• Erlass erneuter Verän<strong>de</strong>rungssperre möglich<br />
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Entschädigung<br />
Dauert Verlängerungssperre länger als 4 Jahre, ist <strong>de</strong>n<br />
Betroffenen nach § 18 Abs. 1 S. 1 BauGB für die dadurch<br />
entstan<strong>de</strong>nen Vermögensnachteile eine angemessene<br />
Entschädigung in Geld zu gewähren.<br />
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Zurückstellung von Baugesuchen<br />
(§ 5 BauGB)<br />
• Zurückstellung aller Entscheidungen, welche die Zulässigkeit<br />
von Vorhaben im Einzelfall zum Gegenstand haben<br />
• Voraussetzung:<br />
o Erlass einer Verän<strong>de</strong>rungssperre möglich<br />
o Zurückstellung muss zur Sicherung <strong>de</strong>r<br />
Bebauungsplanung erfor<strong>de</strong>rlich sein<br />
• Zurückstellung bis zu 12 Monate möglich<br />
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