Ausgabe 07+08.2012 - Die erfolgreiche Apotheke
Ausgabe 07+08.2012 - Die erfolgreiche Apotheke
Ausgabe 07+08.2012 - Die erfolgreiche Apotheke
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>07+08.2012</strong><br />
Kategorie<br />
www.d-e-a.eu<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />
<strong>Apotheke</strong><br />
HU Manuia mh_0512_16_EV Halbseitig<br />
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Fachzeitschrift für die Zukunft der <strong>Apotheke</strong><br />
<strong>Die</strong> Produktfamilie für meine Gesundheit<br />
Innere Unruhe, Erschöpfung?<br />
Manchmal wird Ihnen alles zu viel? Zu viele Termine, zu viele<br />
Aufgaben. Sie wünschen sich einfach mehr Energie?<br />
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unterstützt Sie dabei, die Herausforderungen des Alltags<br />
besser zu meistern.<br />
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Bei nervösen Beschwerden<br />
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Manuia®: Enthält Lactose und Weizenstärke. Packungsbeilage beachten! Anwendungsgebiete:<br />
<strong>Die</strong> Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören:<br />
Nervöse Beschwerden und Erschöpfungszustände (Neurasthenie) mit körperlicher und<br />
geistiger Leistungsminderung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r. mh_0512_16_EV<br />
Bevor die E<br />
210x135_<strong>Die</strong>_<strong>erfolgreiche</strong>_<strong>Apotheke</strong>.indd 1 10.07.12 15:48<br />
Patricia Kühnel<br />
Klare Regeln für die Filiale<br />
Dr. Bernhard Bellinger<br />
Aktiv für <strong>Apotheke</strong>r unterwegs<br />
Lars Horstmann<br />
Easy<strong>Apotheke</strong>r geben Einblick
Editorial<br />
Treffen Gründlichkeit<br />
und Einfalt...<br />
Welche Lockangebote ziehen Kunden in<br />
die Offizin? <strong>Apotheke</strong>r berichten, wie<br />
gut diese Methode im Alltag überhaupt<br />
funktioniert.<br />
14<br />
... zusammen, entsteht Bürokratie. Sie gehört zu den größten Lust- und Erfolgsbremsen<br />
für <strong>Apotheke</strong>r. Jährlich kommen Dutzende neuer Gesetze, Vorschriften<br />
und Regeln hinzu. Von den Rabattverträgen bis zur <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung –<br />
täglich beginnt die Erbsenzählerei aufs Neue. Versprochen war uns vom Staat und<br />
den Verbänden genau das Gegenteil. Weniger Bürokratie!<br />
Mit zeitraubenden Verwaltungsaufgaben verliert das <strong>Apotheke</strong>nteam die wertvolle<br />
Zeit für Beratung, Service und Zukunftssicherung. Und das Ärgerlichste: <strong>Die</strong> Party<br />
muss auch noch vom <strong>Apotheke</strong>r bezahlt werden. Eine Kosten-Nutzen-Analyse<br />
existiert nicht. <strong>Die</strong> Bürokratien in den Behörden haben Hochkonjunktur.<br />
Wir widmen uns in dieser <strong>Ausgabe</strong> dem Gegenteil:<br />
Sie lesen, welche „Reinholer“ besonders geeignet sind, die Frequenz zu steigern.<br />
Wir suchen nach Lösungen beim Thema Personalengpässe (Seite 8) und werfen<br />
schon einen Blick auf den Finanz-Gipfel 2012 (Seite 12). Doch ganz ohne Seitenhiebe<br />
kommen wir auch nicht aus. Wie teuer die ApBetrO in einigen Fällen werden<br />
kann, erfahren Sie ebenso wie die anstrengende Suche nach einem Steuerberater<br />
statt eines Verwalters der BWA (Seite 22).<br />
Achten wir alle gemeinsam im Alltag und bei politischen Entscheidungen<br />
darauf, dass eine ozeanisch aufgeblasene Bürokratie samt ihrer Kontrolleure aus<br />
uns keine antriebsschwachen Kurzwaren-Abteilungsleiter macht, sondern uns<br />
die Freude an der <strong>erfolgreiche</strong>n Kunden-Beratung und Führung einer <strong>Apotheke</strong><br />
erhalten bleibt.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen der ganzen <strong>Ausgabe</strong> wünscht<br />
Ihr<br />
Dipl.-Vw. Klaus Hölzel<br />
P.S. Gerade kommt der aktuelle IMS OTC Report auf den Tisch. In der<br />
Gesundheitsmittelstudie auf Basis des ersten Quartals 2012 ist Grippostad C 24-er<br />
Hartkapseln umsatzmäßig betrachtet die führende Handelsform aller Arzneimittel und<br />
Nichtarzneimittel! Herzlichen Glückwunsch nach Bad Vilbel und Freude auch in unserer<br />
Redaktion. Haben wir doch die Marke Grippostad auf Basis der Nielsen Zahlen bereits Ende<br />
letzten Jahres zur Marke des Jahres 2011 im Bereich Erkältungsmittel gekürt und<br />
im Marken Kompass veröffentlicht, mit dem Hinweis, dass derart starke Marken<br />
in keiner <strong>Apotheke</strong> fehlen dürfen!<br />
Welche Gewohnheiten haben die<br />
Verbraucher am künftigen <strong>Apotheke</strong>nstandort?<br />
Eine Milieustudie des SINUS-<br />
Instituts gibt Aufschluss.<br />
16<br />
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
4 Signale<br />
6 Köpfe<br />
Der Allrounder<br />
8 Konzepte<br />
Biete: Arbeitsplatz – Suche: Personal<br />
12 Konzepte<br />
Aus Minus ein Plus machen<br />
14 Konzepte<br />
Mit „Reinholern“ Kunden locken<br />
16 Vertrieb<br />
Willkommen im Top-Kundenmilieu<br />
18 Vertrieb<br />
Homöopathika – eine wertvolle Therapieoption<br />
20 Management<br />
Böses Erwachen<br />
22 Management<br />
Haben Sie den richtigen Steuerberater?<br />
26 Management<br />
Versetzung in andere Filiale<br />
28 Kompetenz-Dialog<br />
Das BeratungsPLUS<br />
29 Vorschau<br />
Impressum<br />
30 Nachworte<br />
Kolumne von Irene Arntz<br />
Der Mittelteil enthält eine Sonderausgabe<br />
der Firma Easy<strong>Apotheke</strong><br />
Was sollte ein Steuerberater alles<br />
leisten? Lesen Sie Experten-Tipps und<br />
welche Gebühren für welche Leistungen<br />
anfallen.<br />
22<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 3
Signale<br />
Hinterzimmer<br />
Wieder einmal verkündet die ABDA<br />
eine „gute Entscheidung“. Vertraulichkeit<br />
wird Satzungsinhalt,<br />
Verstöße sollen mit Schadenersatz<br />
geahndet werden. Zielscheibe<br />
sind vor allem die Kollegen der<br />
DAZ-Online. <strong>Die</strong> wiederum kontern<br />
mit Maulkorb-Erlass, Wagenburg<br />
und Rückwärtsgang beim Thema<br />
Transparenz.<br />
Wir meinen: „Neu ist uns, dass<br />
es vertrauliche Strategien in der<br />
Vergangenheit gab, die von der<br />
Presse so verrissen wurden, dass<br />
die ABDA daraus politischen Schaden<br />
nahm. Nicht neu ist, wenn<br />
ABDA-Mitglieder interne Konzepte<br />
zuerst in der eigenen <strong>Apotheke</strong><br />
gerne ausprobieren wollen. Neu<br />
wiederum wäre es, wenn wesentliche<br />
Personalfragen nicht schon<br />
immer in Hinterzimmern und Kumpelrunden<br />
vorentschieden würden.<br />
Da gibt es dann auch Verlierer, die<br />
das offensichtlich nur verkraften,<br />
wenn sie der Presse Details<br />
stecken. Und ganz neu wäre uns,<br />
wenn die Hinterzimmerstrategen<br />
ein nicht mehr vordemokratisches,<br />
sondern ein unverkrampftes Verhältnis<br />
zur Pressefreiheit hätten.“<br />
ü<br />
Top & Flop des Monats<br />
PTA GUIDE<br />
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Lotse<br />
4 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Quelle: Gabi Eder_pixelio.de<br />
Überall lernt das HV-Team, im<br />
Beratungsgespräch Empfehlungen<br />
im Konsens auszusprechen, den<br />
Komplettverkauf nicht zu vernachlässigen<br />
und einen besonders<br />
guten Tipp noch mitzugeben. Davon<br />
träumt auch das OTC-Marketing<br />
und die Vertriebsmannschaft der<br />
Hersteller. Am Ende sind damit alle<br />
zufrieden: zuerst der Kunde, dann<br />
die HV-Mitarbeiter und auch der<br />
Kooperationspartner Industrie.<br />
Wir meinen: „<strong>Die</strong> Erfolgskette<br />
kann sofort realisiert werden.<br />
Der PTA-Guide dient als Instrument,<br />
um die Beratungsleistung<br />
des Teams zu optimieren. Er<br />
beantwortet die wichtigen Fragen:<br />
Wie legt sich das Team auf einheitliche<br />
apotheken-individuelle<br />
Empfehlungen fest? Wie werden<br />
diese formuliert und im Alltag<br />
praktikabel implementiert?<br />
Wie können Zusatz-Tipps zu<br />
Mehr-Umsatz führen? <strong>Die</strong> Antworten<br />
finden Sie praktisch und<br />
unkompliziert im PTA-Guide.<br />
Einfach anfordern beim Verlag<br />
(office@apothekenzukunft.de).“<br />
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ü<br />
Wahlfreiheit<br />
Dass <strong>Apotheke</strong>r nicht loslassen<br />
können, sich zu spät um ihre Nachfolge<br />
kümmern und sich insgeheim<br />
wünschen, dass es doch jemand<br />
aus der Familie wird – alles längst<br />
bekannt. Doch häufig will der<br />
Nachwuchs nicht, verfolgt beruflich<br />
andere Interessen. Ihm stehen viel<br />
mehr Entfaltungsmöglichkeiten als<br />
noch vor zehn oder 20 Jahren offen.<br />
Das wird bei kleinen <strong>Apotheke</strong>n<br />
oft noch deutlicher. Dort sinkt das<br />
Interesse an einer Übernahme. <strong>Die</strong>ser<br />
Trend zeigt sich übrigens in der<br />
gesamten Privatwirtschaft: „Null<br />
Bock auf eine Klitsche“, nennt es<br />
das Mafo-Institut TNS Emnid.<br />
Wir meinen: „Fehlender<br />
Nachwuchs in den Heilberufen ist<br />
angesichts der Arbeitsinhalte und<br />
der Verdienste kein Wunder. <strong>Die</strong><br />
Attraktivität der Pharmazie wird<br />
von der Jugend an anderer Stelle<br />
gemacht: In der Wissenschaft, im<br />
Krankenhaus oder in der Industrie.<br />
Der kleine Junior-<strong>Apotheke</strong>r<br />
in seiner Mini-<strong>Apotheke</strong> stirbt aus<br />
– ebenso wie die Tante Emma-<br />
Läden. Doch dort gib es langsam<br />
eine Rückentwicklung. Werden die<br />
<strong>Apotheke</strong>r-Kinder folgen?“<br />
Dispensieren<br />
In großen Tierpraxen machen die<br />
Pharmaerlöse mitunter 80 Prozent<br />
des Umsatzes aus. Hauptgründe<br />
dafür sind die Mengenrabatte der<br />
Pharmaindustrie und das süße<br />
Privileg des Dispensierrechts – eine<br />
Sonderregelung des <strong>Apotheke</strong>nmonopols.<br />
Seit über 150 Jahren dürfen<br />
die Tierärzte verschreiben und<br />
gleichzeitig verkaufen – und zwar<br />
fast ohne Kontrolle. „<strong>Die</strong> Margen<br />
mancher Tierärzte sind höher als<br />
die von Kokain-Dealern“, sagt<br />
Nicki Schirm, seit über 25 Jahren<br />
Veterinär in Hessen in einer <strong>Ausgabe</strong><br />
des SPIEGELS.<br />
Wir meinen: „<strong>Die</strong> zuständige<br />
Bundesministerin Ilse Aigner muss<br />
das Arzneimittelgesetz verschärfen<br />
und das Dispensierrecht für<br />
Tierärzte „auf den Prüfstand“<br />
stellen. Veterinäre, fordern nicht<br />
nur immer mehr Kritiker, dürfen<br />
nicht länger Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r<br />
zugleich sein. In Dänemark und<br />
Schweden ist die Doppelfunktion<br />
längst verboten, der Medikamentenverbrauch<br />
deutlich niedriger.“<br />
ü<br />
Leser, die uns einen Top&Flop senden, den wir veröffentlichen, erhalten einen AMI-Fortbildungs-Gutschein von 50,00 EURO (marketing@apothekenzukunft.de).<br />
Quelle: BrandtMarke_pixelio.de<br />
ü<br />
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Stark bei Erkältung.<br />
Patienten vertrauen seit<br />
Jahrzehnten:<br />
Grippostad ® C<br />
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Abwehrkräfte durch Vitamin C<br />
Ihre bewährte Empfehlung für<br />
Patienten ab 12 Jahren bis ins<br />
hohe Alter!<br />
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Bevor die E<br />
* Grippostad ® C 24er Kapseln ist die führende Handelsform in der Offi zin unter allen OTC-Präparaten in Deutschland; Quelle: IMS Pharmatrend Januar – Dezember 2011<br />
Grippostad ® C Hartkapseln. Zus.: 1 Hartkaps. enth.: 200 mg Paracetamol, 150 mg Ascorbinsäure, 25 mg Coffein, 2,5 mg Chlorphenaminmaleat. Sonst. Bestandt.: Gelatine, Glyceroltristearat, Lactose 1 H2O, Chinolingelb (E 104),<br />
Erythrosin (E 127), Titandioxid (E 171). Anw.: Symptomat. Behandl. v. gemeins. auftr. Beschw. wie Kopf- u. Gliederschmerzen, Schnupfen u. Reizhusten im Rahmen e. einfachen Erkältungskrankheit. B. gleichz. Fieber od. erhöhter<br />
Körpertemp. wirkt Grippostad ® C fi ebersenkend. Durch die fi xe Komb. d. Wirkst. kann b. Beschw., d. überwieg. e. d. genannten Sympt. betreffen, keine individ. Dosisanpass. vorgenommen werden. In solchen Situat. sind AM in and. Zus.<br />
vorzuziehen. Gegenanz.: Überempf. gg. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt.; schw. Nieren-/Leberfkt.stör. (Child-Pugh > 9), Kdr. < 12 J. Anw.-beschränk.: Leber-(Child-Pugh < 9)/Nierenfkts.stör., Gilbert-Syndr. (Meulengracht-Krankh.),<br />
Oxalat-Urolithiasis, Eisen-Speichererkr. (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblast. Anämie), chron. Alkoholmissbr., pyloroduodenale Obstrukt. u. Blasenhalsobstrukt., Engwinkelglaukom, Ulcus ventriculi od. duodeni, Hyperthyreose,<br />
Arrhtythmien (Gefahr d. Verstärk. v. Tachykardien u. Extrasystolen), Angststör. (Verstärk.gefahr.), hered. Galaktose-Intol., Laktase-Mangel, Glukose-Galaktose-Malabsorpt. Warnhinw.: Cave Überdos.: -Paracetamol: schw. Leberschäd.<br />
mögl., max TD: 4 g ab 43 kg/KG. -Ascorbinsäure: z. T. schw. Hämolysen b. Pat. m. erythrozytärem G-6-PDH-Mangel (4 g/Tag); b. Disposit. z. Nierensteinbild. besteht Gefahr d. Bild. v. Ca-Oxalatsteinen. Hinw.: B. hohem Fieber, Anz. e.<br />
Sek.infekt., Verschlecht. d. Sympt. od. weit. Komplikat. – Arzt konsultieren. Nicht über läng. Zeit od. in höheren Dosen anw. AM-induz. Kopfschm. b. läng. Gebrauch mögl. – nicht durch erhöhte Dos. behandeln. Schwangersch./Stillz.:<br />
Kontraind. NW: Arrhythmien z. B. Tachykardie, Blutbildveränd. wie Leuko-, Neutro-, Thrombozyto-, Panzytopenie, Agranulozytose, thrombozytopen. Purpura, aplast. Anämie, b. hoher Dos. leichte Methämoglobinbild., Dyskinesen, Sedier.,<br />
Benommenh., Glaukomauslösung (Engwinkelglaukom), Sehstör.; respirator. Überempf.reakt., b. vorbelast. Pers. Bronchospasmus (Analgetika-Asthma) mögl.; Mundtrockenh., GI- Beschw., Miktionsbeschw., nach läng. Einn. höherer Dos.<br />
Nieren-/Leberschäden (od. b. Überdos.), allerg. Hautreakt. (erythematös od. urtikariell) u. U. begleitet v. Temp.anstieg (AM-Fieber) u. Schleimhautläs., Appetitsteig.; schw. Überempf.reakt. (Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbr.,<br />
Übelk., RR-Abfall bis zum Kreislaufvers. u. anaphylakt. Schock) -f. d. Wirkst. Paracetamol; bullöse Hautreakt. wie SJS, TEN/Lyell-Syndr., Lebertransaminasenanstieg, psychot. Reakt., innere Unruhe, Schlafl osigk. Zusätzl.: -Paracetamol:<br />
Beeinfl d. Harns.best. mittels Phosphorwolframsäure, BZ-Best. mittels Glukose-Oxydase-Peroxydase mögl. -Ascorbinsäure (Grammdosen): Anstieg d. Ascorbinsäurekonz. im Harn: Mess. verschied. klin.-chem. Parameter (Glukose,<br />
Harnsäure, Krea., anorgan. Phosphat) gestört; falsch negat. Ergeb. b. versuchtem Nachw. v. okkultem Blut im Stuhl; allg. Beeintr. chem. Nachweismethoden, d. auf Farbreakt. beruhen mögl. -Chlorphenaminmaleat: Abschwäch. d. Reakt.<br />
v. kutanen Allergietests. Verkehrshinw. beachten! Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand: Juli 2009. STADA GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel
Köpfe<br />
6 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Der Allrounder<br />
Vier Staatsexamen, Fachanwalt für Steuerrecht, Mitgründer einer Kooperation –<br />
<strong>Apotheke</strong>r aufgepasst: Dr. Bernhard Bellinger aus Düsseldorf will die Zukunft der<br />
<strong>Apotheke</strong> positiv gestalten.<br />
Als Kind spielte er lieber Mikado als Monopoly. Beim<br />
japanischen Geschicklichkeitsspiel kommt es darauf an,<br />
dünne, unterschiedlich bewertete Stäbchen aus einem<br />
ungeordneten Haufen so herauszuziehen, dass sich kein anderes<br />
Stäbchen bewegen darf. Anders bei Monopoly: Mit Glück,<br />
Mut und Durchsetzungsvermögen wird man zum Herren der<br />
Schlossallee. Dr. Bellinger hat von beidem etwas.<br />
Der in Fulda geborene und später in Frankfurt und West-Berlin<br />
aufgewachsene Junge studierte nach dem Abitur am altsprachlichen<br />
Jesuiten-Gymnasium Jura. Schon 1981 wurde er als<br />
Rechtsanwalt in Düsseldorf zugelassen und gründete dort seine<br />
erste Praxis.<br />
Früh kannte er sich im Paragraphen-Mikado aus, arbeitete als<br />
wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bochum. Seine<br />
berufliche Planung sei ihm mit 27 Jahren mit dem Anwaltsdiplom<br />
schon völlig klar gewesen, meinte er dieser Tage. Also doch<br />
auch ein wenig Monopoly? Nein, der Weg vom Zivilrecht zum<br />
Steuerrecht führt nicht immer über Los. Dr. Bellinger setzte noch<br />
mehr Befähigungen oben drauf: Er machte zwei Staatsexamen<br />
zusätzlich, nämlich zum vereidigten Buchprüfer und Steuerberater.<br />
Nun hatte er mit diesem Wissen und Können die Mikado-<br />
Stäbchen seiner Berufung vor sich.<br />
„Vom geschickten Eingehen auf das Gegenüber hängen Erfolg<br />
und Misserfolg ab“, begann er seinen Vortrag auf dem 1. APO-<br />
Audit-Tag Anfang Juni in Düsseldorf. Er ist längst als einer der<br />
Gründer der APO-Audit GmbH in <strong>Apotheke</strong>rkreisen und darüber<br />
hinaus bekannt. Ihn unterscheidet viel von den gewöhnlichen<br />
Steuerberater-Kollegen, die sich auf das Verwalten und Bilanzieren<br />
konzentrieren. <strong>Apotheke</strong>r brauchen heutzutage den Gestalter,<br />
der seine Kenntnisse nutzt und den Wortsinn „Berater“<br />
mit Leben füllt. Dr. Bellinger ist in diesem Sinn kein reiner Zahlenjongleur<br />
oder Rechtsberater. Er versetzt sich, gemeinsam mit<br />
der ganzen Kanzlei-Mannschaft und den Netzwerk-Kollegen, in<br />
die <strong>Apotheke</strong> hinein. Ob Marketing, Einkauf, Kommunikation –<br />
von allen Seiten holt er Spezialisten hinzu, um den Inhaber für<br />
die nächsten Jahre fit zu machen oder fit zu halten. Und das geschieht<br />
im Unterschied zu Steuer-Konzernen höchst individuell,<br />
eben maßgeschneidert. Seinem beruflichen Ziel kommt er damit<br />
immer näher: Er will eine aktive Stimme für <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />
sein. Neben manchen komplizierten Steuertatbeständen und<br />
Berufsordnungen bleibt Dr. Bellinger ein Familienmensch. Sein<br />
Buch „Allgemeinwissen“ (ein launiger Bildungskodex für einen<br />
Mitteleuropäer) entstand aus einem Spiel zwischen seinem Sohn<br />
Daniel und ihm. Er hatte ihm den Inhalt dieses Buches als Quiz<br />
vermittelt. Zunächst schrieb er die Kapitel und gab Sohn Daniel<br />
dann jede Woche maximal drei Seiten, zu denen er am Wochenende<br />
zehn Fragen stellte. Konnte sein Sohn acht<br />
Fragen sinngemäß richtig beantworten, bekam<br />
er einen kleinen Zuschlag zum Taschengeld.<br />
Also doch ein wenig Monopoly<br />
neben so viel Mikado.<br />
n Klaus Hölzel<br />
Dr. Bernhard Bellinger:<br />
Er füllt den Wortsinn<br />
„Berater“ mit Leben.
Konzepte<br />
Biete: Arbeitsplatz<br />
Suche: Personal<br />
Wer Schwierigkeiten hat, eine offene Stelle zu besetzen, kann die Hilfe von<br />
Personalvermittlern in Anspruch nehmen. Den Service gibt es zwar nicht kostenlos,<br />
gezahlt wird aber nur im Erfolgsfall.<br />
<strong>Die</strong> Nachfrage nach <strong>Apotheke</strong>npersonal<br />
wächst. Im April 2012 wurden<br />
über die Bundesagentur für Arbeit<br />
353 offene Stellen für <strong>Apotheke</strong>r und<br />
439 für PTAs gemeldet. Des einen Freud,<br />
des anderen Leid: Während die meisten<br />
Bewerber bei der Auswahl ihres Arbeitgebers<br />
wählerisch sein dürfen, haben es<br />
<strong>Apotheke</strong>n – insbesondere auf dem Land<br />
- oft nicht leicht,<br />
Fazit:<br />
offene Stellen zu<br />
besetzen. Perso-<br />
n Bewerberprofile sollten<br />
auch soziale Kompetenzen<br />
aufzeigen.<br />
n Provision für Vermittlung<br />
liegt bei etwa<br />
einem Monatsgehalt.<br />
n Bedarf an Approbierten<br />
ist nur schwer zu<br />
decken.<br />
nalvermittlungen<br />
haben den Bedarf<br />
längst erkannt. Sie<br />
bieten nicht nur<br />
Arbeitskräfte auf<br />
Zeit an, etwa als<br />
Urlaubs-, Krankheits-<br />
oder Elternzeitvertretung,<br />
sondern vermitteln<br />
auch Approbierte,<br />
PTAs oder PKAs in<br />
Festanstellungen.<br />
Wie läuft eine<br />
solche Vermittlung ab, welchen Service<br />
bietet eine Personalagentur und was kostet<br />
die <strong>Die</strong>nstleistung? Drei Unternehmen<br />
haben diese Fragen beantwortet: <strong>Die</strong><br />
<strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur aus Aukrug,<br />
die hsi Health Care Experts aus Ludwigsburg<br />
sowie die <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und<br />
Vertreter-Vermittlung aus Stuttgart.<br />
Partout keine Auskunft wollte die Personalvermittlung<br />
Dr. Meindl & Collegen<br />
(Nürnberg) geben.<br />
In einem sind sich die auskunftsbereiten<br />
Experten einig: <strong>Die</strong> Zahl der personalsuchenden<br />
<strong>Apotheke</strong>n ist deutlich höher als<br />
die der verfügbaren Bewerber – „gefühlt<br />
ein Vielfaches“, wie Friederike Zerweck<br />
von der <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und Vertreter-Vermittlung<br />
sagt. Bei hsi schätzt<br />
man das Verhältnis von stellensuchenden<br />
Approbierten zu personalsuchenden<br />
Christine Schink (<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur):<br />
Auf eine PTA kommen im<br />
Durchschnitt 20 bis 25 Anfragen.<br />
<strong>Apotheke</strong>n auf eins zu fünf. Ähnlich sieht<br />
es bei der <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur<br />
von Christine Schink aus: Für Approbierte<br />
erhält sie im Durchschnitt drei bis fünf<br />
Angebote ohne telefonische Voranfragen.<br />
Bei PTAs und PKAs ist das Ungleichgewicht<br />
noch viel stärker ausgeprägt: Etwa 20 bis<br />
25 Anfragen kommen laut Schink auf eine<br />
Bewerberin.<br />
Der Bedarf an Approbierten könne nur<br />
schwer gedeckt werden, sagt Sanja Müller<br />
von hsi. Gesucht werden approbierte<br />
Mitarbeiter hauptsächlich von größeren<br />
<strong>Apotheke</strong>n mit einer oder mehreren Filialen.<br />
hsi ist, was die langfristige Stellenbesetzung<br />
angeht, schwerpunktmäßig in<br />
Baden-Württemberg, Hessen und Berlin<br />
tätig. „Hier besteht überall großer Bedarf,<br />
etwas mehr in Baden-Württemberg“,<br />
sagt Müller. Schink sieht die räumlichen<br />
Schwerpunkte in den ländlichen Regi-<br />
onen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen,<br />
Baden-Württemberg, Bayern<br />
und Nordrhein-Westfalen. <strong>Apotheke</strong>n in<br />
den neuen Bundesländern seien als Auftraggeber<br />
eher unterrepräsentiert.<br />
Wer passt zu wem?<br />
Eine Hauptaufgabe der Personalvermittlungen<br />
besteht darin herauszufinden,<br />
welcher potenzielle Mitarbeiter zu welcher<br />
<strong>Apotheke</strong> beziehungsweise zu welchem<br />
Team passt. Schink führt dazu mit<br />
den Stellensuchenden zunächst ein etwa<br />
ein- bis eineinhalbstündiges Interview.<br />
„Ich fordere die Bewerber oder Bewerberinnen<br />
zum Beispiel auf, sich für 15 Kernkompetenzen<br />
Schulnoten zu geben, und<br />
zwar mit Begründung“, sagt die Leiterin<br />
der <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur. Fragen<br />
zur Person und zu den Vorstellungen von<br />
der neuen Stelle sowie ein Persönlichkeitstest<br />
runden das Bild ab. Anschließend<br />
erstellt Schink ein Bewerberprofil<br />
für den Auftraggeber. „<strong>Die</strong> soziale und<br />
persönliche Kompetenz des Bewerbers<br />
spielen dabei die primäre, die fachliche<br />
Kompetenz nur eine sekundäre Rolle.“<br />
Für eine <strong>erfolgreiche</strong> Vermittlung ist auch<br />
die individuelle Struktur der <strong>Apotheke</strong><br />
von Bedeutung: Liegt sie ländlich oder<br />
in der Innenstadt? Ist die Ausstattung<br />
modern oder historisch? Ist der Inhaber<br />
jung oder älter, aktiv oder eher ruhig?<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n kennen wir zum großen<br />
Teil durch persönliche Besuche“, erklärt<br />
hsi-Expertin Müller. Den besten Eindruck<br />
vermittle ein Besuch vor Ort. „Wenn die<br />
<strong>Apotheke</strong> aber zu weit weg ist und es<br />
nicht mehr wirtschaftlich wäre hinzufahren,<br />
informieren wir uns ausführlich per<br />
Telefon oder über das Internet.“<br />
Persönliche Kontakte von Vorteil<br />
<strong>Die</strong> Bewerber lernen die hsi-Mitarbeiter<br />
am liebsten in einem persönlichen<br />
Gespräch kennen. „Falls die Anfahrt zu<br />
weit ist, muten wir das den Kandidaten<br />
allerdings nicht zu“, sagt Müller. Dann<br />
liefern ein ausführliches Telefongespräch,<br />
ein Bewerberbogen und ein Selbsteinschätzungsbogen<br />
die notwendigen<br />
Informationen. Auf dieser Basis werden<br />
mögliche Arbeitsstellen ausgewählt – unter<br />
anderem im Hinblick auf das räumliche<br />
Einsatzgebiet. An die fraglichen<br />
<strong>Apotheke</strong>n schickt hsi ein Kurzprofil der<br />
Bewerber. Erst danach führen Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer das übliche Vorstellungsgespräch.<br />
Im Anschluss daran fragen<br />
die hsi-Mitarbeiter die <strong>Apotheke</strong>ninhaber<br />
nach ihren Eindrücken zum Gesprächsverlauf<br />
und zum Bewerber.<br />
Auch Zerwecks Team pflegt den persönlichen<br />
Kontakt zu beiden Seiten - Bewerbern<br />
wie <strong>Apotheke</strong>n. Anforderungen und<br />
Wünsche der Arbeitgeber wie Zusatzqualifikationen,<br />
Schwerpunkte (Aromatherapie,<br />
Versand, Parenteralia-Herstellung...)<br />
oder gewünschte Arbeitszeiten werden<br />
mit dem Bewerberprofil abgeglichen.<br />
„Oft kennen wir den persönlichen und<br />
familiären Hintergrund der Bewerber und<br />
ermöglichen so eine maßgeschneiderte<br />
Koordination in zeitlicher, räumlicher und<br />
inhaltlicher Hinsicht“, sagt Zerweck.<br />
Angesichts der Engpässe bei PTAs stellt<br />
sich die Frage, ob Bewerberinnen überhaupt<br />
noch bereit sind, für eine Stelle<br />
umzuziehen. „Beruflich erfahrene PTAs<br />
sind räumlich eher unflexibel“, stellt<br />
Schink fest. Dagegen habe sie schon<br />
mehrere Berufsanfängerinnen vermittelt,<br />
die für ihre erste Festanstellung<br />
den Wohnort gewechselt hätten. Auch<br />
Müller sieht die Bereitschaft zur Mobilität<br />
durchaus gegeben. Vor etwa<br />
einem Jahr vermittelte hsi einer PTA aus<br />
Norddeutschland einen mehrmonatigen<br />
Einsatz in einer <strong>Apotheke</strong> nahe der<br />
Schweizer Grenze. „Dort hat es ihr dann<br />
so gut gefallen, dass sie übernommen<br />
wurde und nun dort lebt.“ Zeitlich befristete<br />
Einsätze fern vom Wohnort würden<br />
„selbstverständlich sehr gut honoriert“.<br />
Vermittlung von <strong>Apotheke</strong>npersonal<br />
Kontaktdaten der im Text zitierten Agenturen:<br />
<strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und<br />
Vertretervermittlung<br />
Friederike Zerweck<br />
Neue Weinsteige 18<br />
70180 Stuttgart<br />
Tel. 0711 / 60 85 65<br />
www.apopersonal.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur<br />
Christine Schink<br />
Südkämpe 3<br />
24613 Aukrug<br />
Tel. 04873/ 1543<br />
www.ct-unternehmensservice.de<br />
Sanja Müller (hsi): „Wir begleiten vor<br />
allem Berufsanfänger zu Vorstellungsgesprächen.“<br />
Dazu gehöre auch eine Erstattung der<br />
Fahrtkosten und unter Umständen die<br />
zeitweilige Übernahme der Kosten für<br />
eine Unterkunft.<br />
Für Bewerber kostenlos<br />
Bewerber zahlen nichts für die <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
der Personalvermittler. <strong>Die</strong><br />
Kosten tragen die Arbeitgeber. Schink<br />
verlangt für eine <strong>erfolgreiche</strong> Vermittlung<br />
ein Honorar in Höhe eines Brutto-<br />
Monatsgehalts. Ähnlich fällt die Provision<br />
bei der <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und Vertretervermittlung<br />
aus: Kommt es zu einer<br />
Festanstellung, stellt Zerweck ihren Kunden<br />
zehn bis 15 Prozent vom Jahresgehalt<br />
des Mitarbeiters in Rechnung.<br />
hsi berechnet für die Direktvermittlung<br />
eines <strong>Apotheke</strong>rs zwei Raten zu je 2.700<br />
Euro, für die einer PTA zwei Raten zu je<br />
1.600 Euro – zahlbar bei Vertragsabschluss<br />
beziehungsweise drei Monate<br />
nach Beginn des Arbeitsverhältnisses.<br />
Grundsätzlich unterstützen alle drei<br />
Agenturen die Bewerber bei Einstellungs-<br />
hsi<br />
health care experts<br />
Bahnhofstaße 39<br />
71638 Ludwigsburg<br />
Tel. 07141 / 971 67-17<br />
www.hsi-hcexperts.jimdo.com<br />
8 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 9<br />
Kategorie<br />
gesprächen und Gehaltsverhandlungen.<br />
Davon profitieren beide Seiten. „Wir begleiten<br />
vor allem Berufsanfänger zu Vorstellungsgesprächen“,<br />
sagt Müller. „Das<br />
führt zu einer entspannten Situation.“<br />
Unser Tipp<br />
n Alexandra Rehn<br />
Wer eine Wohnung sucht und weder<br />
Zeit noch Lust hat, sich durch den<br />
Anzeigenteil der Tageszeitung oder<br />
Immobilienportale im Internet zu<br />
wühlen, beauftragt einen Makler.<br />
<strong>Die</strong>ser durchforstet seine Kartei,<br />
erstellt Exposés, vereinbart Besichtigungstermine<br />
– und lässt sich<br />
seine Arbeit im Erfolgsfall gut<br />
bezahlen. Genauso verhält es sich<br />
mit Personalvermittlern. Aber lohnt<br />
es sich überhaupt, einen externen<br />
<strong>Die</strong>nstleister mit der Mitarbeitersuche<br />
zu betrauen? Überlegen Sie, wie<br />
viel Zeit und Geld Sie in ein klassisches<br />
Bewerbungsverfahren stecken<br />
müssten – Anzeigen schalten,<br />
eingegangene Bewerbungen<br />
sichten, Kandidaten einladen,<br />
Gespräche führen, ... Wer ehrlich<br />
rechnet, kommt schnell zu dem<br />
Schluss, dass der Aufwand dafür<br />
immens sein kann. Und das - angesichts<br />
des leergefegten Arbeitsmarktes<br />
- bei nicht immer befriedigendem<br />
Ergebnis.<br />
Personalvermittler nehmen Ihnen<br />
nicht nur Arbeit, sondern auch<br />
möglichen Frust ab. Sie treffen eine<br />
Vorauswahl, in der sowohl die<br />
fachliche als auch die persönliche<br />
Qualifikation des Arbeitnehmers mit<br />
Ihren Wünschen und Vorstellungen<br />
abgeglichen wird: Sie als Arbeitgeber<br />
bekommen nur Bewerber<br />
vorgeschlagen, die diesen Selektionsprozess<br />
erfolgreich durchlaufen<br />
haben. <strong>Die</strong> Chance, dass dieser<br />
Mitarbeiter zu Ihnen passt, ist daher<br />
relativ groß.<br />
Wie bei allen Aufträgen, die Sie an<br />
externe <strong>Die</strong>nstleister vergeben,<br />
sollten Sie sich also auch in Sachen<br />
Personalvermittlung fragen: Bin ich<br />
selbst in der Lage, dasselbe Ergebnis<br />
in angemessener Zeit zu einem<br />
günstigeren Preis zu erzielen? Wer<br />
dies ohne Wenn und Aber bejahen<br />
kann, benötigt keine Unterstützung<br />
von außen. Für alle anderen ist ein<br />
Personalvermittler eine interessante<br />
Option.
„Gesund sein heißt:<br />
gut informiert sein.“<br />
Arzt<br />
Ü Medikationserfassung online<br />
DAS HAMBURGER ERFOLGSMODELL<br />
Ü Vorschlag von preiswerten Präparaten schont Budget<br />
Ü Vernetzung mit <strong>Apotheke</strong> fördert Compliance<br />
Ü Schnelles Einlesen der Stammdaten von der Chipkarte<br />
Pfl egeeinrichtung<br />
Ü Zeitersparnis, da Stellen der Medikamente entfällt<br />
Ü Dokumentierte fehlerfreie Medikation<br />
Ü Erhöhung der Patientensicherheit<br />
Ü Reduzierung des Verwaltungsaufwands<br />
(<strong>Apotheke</strong> bestellt Rezepte nach)<br />
In der Adler-<strong>Apotheke</strong> Hamburg-Wandsbek hat<br />
awinta Deutschlands einzigartige Lösung für Heimversorgung<br />
eingerichtet. <strong>Die</strong> Kombination aus den<br />
innovativen Software-Lösungen der awinta hat<br />
enorm dazu beigetragen, in Zusammenarbeit mit<br />
dem Blisterzentrum Multidos zu einem der größten<br />
Heimversorger Norddeutschlands zu werden.<br />
eine Innovation der<br />
<strong>Die</strong> Lösung:<br />
Holger Gnekow www.awinta.de<br />
<strong>Apotheke</strong><br />
Ü Keine Faxe, keine handschriftlichen Verordnungen<br />
Ü Keine manuellen Datenerfassungen<br />
Ü Schnelle, sichere Übertragung von Medikationsänderungen<br />
Ü Schnellstmögliche Belieferung durch sofortige<br />
Datenübermittlung nach Arztvisite<br />
Blisterzentrum<br />
Ü Tablettengenaue Abrechnung und Bestände<br />
Ü Kein Verwurf von Medikamenten, keine Restbestände<br />
Ü Anschluss aller Blisterautomaten (KLS, HD Medi, etc.)<br />
Ü Auswahl der Arzneimittel aus defi nierter Arzneimittelliste<br />
Ü Profi med.HAV mit seinem online Einnahmeplan ist der Ausgangspunkt für den Arzt<br />
Ü PROKAS.easyDose und Blistermed übernehmen die komplette Verwaltung in der <strong>Apotheke</strong><br />
Ü Erfolgserprobt in der Praxis – die vollendete Vernetzung zwischen <strong>Apotheke</strong>,<br />
Arzt und Pfl egeeinrichtung
Anzeige<br />
Aus Minus ein Plus machen<br />
<strong>Apotheke</strong>n-Honorar<br />
Prof. Dr. rer. pol.<br />
Günter Neubauer<br />
IfG Institut für Gesundheitsökonomik,<br />
München<br />
Ein stabiles Vergütungssystem<br />
ist notwendig. Gutes Geld für<br />
gute Leistung – doch wer zahlt?<br />
Inventurdifferenzen<br />
Hans-Günther Lemke<br />
(selbständiger Führungs-<br />
und Verkaufstrainer,<br />
Porta Westfalica)<br />
Ladendiebstahl durch<br />
Kunden und Mitarbeiter.<br />
<strong>Die</strong> Quote lässt sich senken.<br />
Treffpunkt der Insider<br />
Veranstaltungsort:<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf<br />
Berliner Allee 33<br />
40212 Düsseldorf<br />
Partner des Finanz-Gipfels:<br />
Wer sich als <strong>Apotheke</strong>n-Inhaber wirtschaftlich noch besser auf die Zukunft<br />
vorbereiten will oder muss oder wer an den Kauf beziehungsweise Verkauf<br />
der <strong>Apotheke</strong> denkt, braucht aktuelles Finanzwissen. Der Finanz-Gipfel am<br />
6. November 2012 in Düsseldorf ist deshalb ein Muss-Termin – für den<br />
Inhaber selbst, aber auch für die wichtigsten Berater des <strong>Apotheke</strong>rs.<br />
Gesunde <strong>Apotheke</strong><br />
Frank Knecht<br />
Inhaber der Bahnhof-<strong>Apotheke</strong><br />
Eberbach (Excellence Award<br />
<strong>Apotheke</strong>n-Gewinner)<br />
5 Kennzahlen genügen<br />
dem Berater, nicht dem<br />
Top-<strong>Apotheke</strong>r.<br />
Nachfolger gefunden<br />
Michael Brüne<br />
(Geschäftsführer der Beratung<br />
für Heilberufe, Berlin)<br />
Das gibt es: <strong>Apotheke</strong>r, die<br />
Schlange stehen, um einen<br />
Betrieb zu übernehmen.<br />
Tipps für <strong>Apotheke</strong>r und<br />
Steuerberater.<br />
Teilnehmerpreise:<br />
• Frühbuchertarif 295,– €<br />
bis 15.09.2012 bzw.<br />
• Normaltarif 385,– € ab dem<br />
16.09.2012<br />
• Buy 2 – Get 3! Sind drei<br />
Personen aus einem Unternehmen<br />
angemeldet erhält<br />
die dritte Person eine<br />
Gratiskarte<br />
(alle Preise zzgl. MwSt.)<br />
Betriebsprüfung<br />
Dr. Bernhard Bellinger<br />
(Steuerberater und Geschäftsführer<br />
der ApoAudit,<br />
Düsseldorf)<br />
Das Finanzamt wird fündig.<br />
Nun ist Verhandlungsgeschick<br />
gefragt.<br />
Gefährlicher Optimismus<br />
Dipl.-Vw. Horst Tiedtke<br />
(Geschäftsführer der Kooperation<br />
Farma-Plus,<br />
München)<br />
Wer Filialen gründet, ist nicht<br />
automatisch erfolgreich. Sogar<br />
eine Insolvenz ist möglich.<br />
Informationen und<br />
Anmeldung im Kongressbüro:<br />
<strong>Apotheke</strong>n<br />
Management-Institut GmbH,<br />
Markt 3, 65375 Oestrich-Winkel<br />
Tel. 06723-88 52 91,<br />
Fax 06723-88 52 85,<br />
office@apothekenzukunft.de<br />
oder online unter<br />
www.apothekenzukunft.de<br />
Leichter sanieren<br />
Dr. Lothar Holzapfel<br />
(Rechtsanwalt , Kanzlei Rechtsanwälte<br />
Holzapfel, Köln)<br />
Ein Schutzschirm vor der Pleite<br />
rettet den Inhaber.<br />
Finanz-Crash<br />
Werner Lamboy<br />
(Leiter Private Banking<br />
Frei- und Heilberufe,<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf)<br />
Der <strong>Apotheke</strong>r und sein Vermögen<br />
in Gefahr. Sparkassen<br />
sorgen vor – Vertrauen durch<br />
Leistung.<br />
Außerdem:<br />
• Wovon lebt die <strong>Apotheke</strong> 2020?<br />
• Vorsicht Retax<br />
• Sprudelnde Geldquellen<br />
Wenn das<br />
Verdauungssystem<br />
verrückt spielt spielt ...<br />
...brauchen Ihre Kunden<br />
MEHR als ein gewöhnliches<br />
Verdauungsmittel.<br />
Hepar-SL ® – das Multitalent mit<br />
dem Spezialextrakt der Königsartischocke<br />
Befreit von Verdauungsbeschwerden<br />
Entlastet die Leber<br />
Stabilisiert die Darmfl ora<br />
Unterstützt zusätzlich den Abbau von Cholesterin<br />
Bei starken<br />
Beschwerden.<br />
Hepar-SL ® 320 mg/-forte 600 mg. Wirkstoff: Artischockenblätter-Trockenextrakt.<br />
Zusammensetzung: Hepar-SL ® 320 mg: 1 Hartkapsel enthält: a) arzneilich wirksamer Bestandteil: 320 mg Trockenextrakt aus Artischockenblättern (4 – 6 : 1). Auszugsmittel: Wasser. b) andere Bestandteile: Hypromellose, Lactose-<br />
Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid, Chinolingelb, Brillantblau FCF. Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten. Hepar-SL ® FORTE 600 mg: 1 überzogene Tablette enthält: a)<br />
arzneilich wirksamer Bestandteil: 600 mg Trockenextrakt aus Artischockenblättern (4 – 6 : 1). Auszugsmittel: Wasser. b) andere Bestandteile: Sucrose, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Talkum, Crospovidon Typ A, hochdisperses Siliciumdioxid,<br />
Hypromellose, Titandioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Povidon K 25, Macrogol 6000, Gelatine, Brillantblau FCF, Stearinsäure, Chinolingelb, Montanglycolwachs. Enthält Lactose und Sucrose. Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete:<br />
Verdauungsstörungen (dyspeptische Beschwerden), besonders bei funktionellen Störungen des ableitenden Gallensystems. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfi ndlichkeit gegen Artischocken und andere Korbblütler oder einen der sonstigen<br />
Bestandteile des Arzneimittels; Verschluss der Gallenwege; bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden. Nicht anwenden in Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren, da keine ausreichenden<br />
Untersuchungen vorliegen. Nebenwirkungen: Sehr selten: leichte Durchfälle mit typischer Begleitsymptomatik (z. B. Bauchkrämpfe) sowie Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Sodbrennen. Sehr selten: Überempfi ndlichkeitsreaktionen wie z. B.<br />
Hautausschläge. Cassella-med, 50670 Köln. Ein Unternehmen der Klosterfrau Healthcare Group. • Stand: 03/2012 www.hepar-sl.de HE/PTA/02-12/DEA
Fazit:<br />
Konzepte<br />
Mit „Reinholern“ Kunden locken<br />
Marke und Preis sind die wichtigsten Kriterien, die eine Nachfrage nach rezeptfreien<br />
Produkten beeinflussen. Doch welche Blockbuster sind wahre Reinholer?<br />
In der Stadt oder auf dem Land, viel<br />
Laufkundschaft oder überwiegend<br />
Stammkunden, traditionsbewusst<br />
oder modern – zahlreiche verschiedene<br />
Rahmenbedingungen wirken sich auf<br />
das Frei- und Sichtwahlsortiment der<br />
<strong>Apotheke</strong> aus. Meist kristallisiert sich im<br />
Laufe der Zeit heraus, welche Produkte<br />
das Potenzial zum „Reinholer“ haben.<br />
Das heißt: Wenn Kunden ohne Rezept in<br />
die <strong>Apotheke</strong> kommen, welche Produkte<br />
fragen sie dann am häufigsten nach?<br />
Im Großen und<br />
Ganzen lassen<br />
sich die Blockbuster<br />
unter den<br />
freiverkäuflichen<br />
Präparaten in<br />
drei Kategorien<br />
einteilen: Marken,<br />
die durch Werbung<br />
vorverkauft sind.<br />
Angebotsartikel<br />
und Produkte, die<br />
aufgrund einer<br />
Spezialisierung der <strong>Apotheke</strong> nachgefragt<br />
werden.<br />
n Was im Versandhandel<br />
beliebt ist, hat das Zeug<br />
zum Reinholer.<br />
n Kein Profil als Preiswert-<strong>Apotheke</strong><br />
n Fachpersonal spezialisiert<br />
sich auf Reinholer.<br />
Für Hildegard Paasch, Inhaberin der Servatius-<strong>Apotheke</strong><br />
in Koblenz, steht fest:<br />
„Werbedruck lässt Nachfrage entstehen.“<br />
Das sei nicht nur im OTC-Segment zu<br />
beobachten, sondern auch beim Randsortiment,<br />
etwa im Kosmetik-bereich.<br />
Als Beispiel nennt Paasch die Vichy-Produkte<br />
oder Zusatzangebote wie Birkenstock-Artikel.<br />
Was die Selbstmedikation<br />
angeht, sind die Frequenzbringer in der<br />
Servatius-<strong>Apotheke</strong> in erster Linie Preis-<br />
Reinholer: zum einen Flyer-Angebote,<br />
zum anderen Dauertiefpreise. Für die<br />
kurzzeitige Rabattierung wählt Paasch<br />
vor allem Produkte, die auch im Internethandel<br />
stark vertreten sind: Paracetamol,<br />
Voltaren Schmerzgel, Thomapyrin,<br />
Ratiopharm Nasenspray, Aciclostad – das<br />
seien „echte Schnelldreher“, wobei der<br />
pharmazeutische Aspekt bei der Auswahl<br />
der Präparate auf keinen Fall vernachlässigt<br />
werden dürfe.<br />
14 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
OTC Pharma & Healthcare Markt in Deutschland<br />
ACCU CHEK (ROCHE<br />
DIAGNOSTIC DE)<br />
CONTOUR (BAYER VITAL<br />
PH)<br />
VOLTAREN (NOVARTIS<br />
CONSUMER H)<br />
ASPIRIN (BAYER VITAL<br />
SELBSTM)<br />
VICHY (VICHY)<br />
EUCERIN (BEIERSDORF<br />
EUCERIN)<br />
ORTHOMOL<br />
(ORTHOMOL)<br />
BEPANTHEN (BAYER<br />
VITAL SELBSTM)<br />
SINUPRET (BIONORICA)<br />
ONE TOUCH (LIFESCAN)<br />
Copyright © The Nielsen Company. Confidential and proprietary.<br />
<strong>Die</strong> Top-Marke als Lockmittel<br />
Als Lockangebote für Neukunden und<br />
zur Kundenbindung sieht Paasch preisreduzierte<br />
Artikel: beispielsweise Produkte<br />
von Heel (Neurexan, Traumeel,<br />
Euphorbium) oder aus dem Randsortiment<br />
die freiverkäufliche Variante von<br />
Elmex Gelee. Neben den ganzjährig<br />
stark nachgefragten Marken kommen in<br />
der Servatius-<strong>Apotheke</strong> saisonal noch<br />
weitere Produkte als Reinholer dazu:<br />
„Allgäuer Latschenkiefer ist total im<br />
Trend“, sagt Paasch, „und wenn wir die<br />
Olivenöl Intensivcreme von Theiss im<br />
Angebot haben, geben wir davon schon<br />
mal 100 bis 120 Stück ab.“<br />
Martin Wülfing, Inhaber der Adler-<strong>Apotheke</strong><br />
in Beckum, beobachtet bei vielen<br />
Kunden eine ausgeprägte Markenorientierung.<br />
„<strong>Die</strong> Marke spielt als Reinholer<br />
eine wesentlich größere Rolle als der<br />
Preis“, sagt er. Aktiv nachgefragt würden<br />
in erster Linie beworbene Produkte<br />
212 mn. €<br />
215 mn. €<br />
193 mn. €<br />
184 mn. €<br />
177 mn. €<br />
160 mn. €<br />
153 mn. €<br />
154 mn. €<br />
153 mn. €<br />
124 mn. €<br />
129 mn. €<br />
139 mn. €<br />
120 mn. €<br />
113 mn. €<br />
113 mn. €<br />
106 mn. €<br />
104 mn. €<br />
104 mn. €<br />
93 mn. €<br />
89 mn. €<br />
87 mn. €<br />
85 mn. €<br />
81 mn. €<br />
78 mn. €<br />
82 mn. €<br />
87 mn. €<br />
90 mn. €<br />
348 mn. €<br />
354 mn. €<br />
338 mn. €<br />
bn. € 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40<br />
MAT Mrz.12 MAT Mrz.11 MAT Mrz.10 <strong>Apotheke</strong>-Offizin + VH<br />
wie Thomapyrin, Dolormin, Voltaren<br />
oder Bepanthen. „Es gibt oft günstigere<br />
23<br />
Nielsen TrendReport Pharma März 2012<br />
Umsatz – Führende Marken – in <strong>Apotheke</strong>n-Offizin + <strong>Apotheke</strong>n-Versandhandel, mit<br />
rezeptfreien Produkten und <strong>Apotheke</strong>n-Randsortiment (Quelle:Nielsen)<br />
Martin Wülfing, Adler-<strong>Apotheke</strong> in<br />
Beckum: Kunden verlangen Marken.<br />
Generika, aber die Kunden verlangen<br />
die Marke“, sagt Wülfing. Mit einer<br />
vorübergehenden Preisreduzierung und<br />
ein wenig Glück, so seine Erfahrung,<br />
lasse sich die Nachfrage durchaus<br />
kanalisieren: „Vergangenes Jahr im<br />
April hatte ich Cetirizin von Ratiopharm<br />
im Angebot, passend zum Start der<br />
Heuschnupfensaison, dadurch konnte<br />
ich 100 Prozent mehr verkaufen.“<br />
Dass sein Flyer Kunden in die <strong>Apotheke</strong><br />
lockt, führt Wülfing aber nicht nur auf<br />
Preisbewusstsein zurück. Eine große<br />
Rolle spielen seiner Meinung nach die<br />
Zusatzinformationen zu jedem Angebotsartikel:<br />
„Wir nennen konkrete<br />
Anwendungsbeispiele. Das zieht mehr<br />
als nur der Preis.“<br />
Nicht nur Schnäppchenjäger<br />
Wie stark sich Kunden am Preis orientieren,<br />
hängt ohnehin in erheblichem<br />
Maße von der Lage der <strong>Apotheke</strong> und<br />
der Marktsituation ab. „Unsere Kunden<br />
sind keine Schnäppchenjäger.<br />
<strong>Die</strong> preisaffinen Kunden sind bei der<br />
Konkurrenz“, sagt Horst Wycisk. Der<br />
Inhaber der Paracelsus-<strong>Apotheke</strong> in<br />
Parsberg, einer typischen Landapotheke,<br />
verzichtet daher bewusst auf<br />
Rabattierung als Lockmittel. Dafür hat<br />
er die Kosmetik in den Vordergrund<br />
gerückt – das verhältnismäßig große<br />
Freiwahl-Sortiment umfasst Produkte<br />
von Vichy, Eucerin oder Olivenöl-<br />
Serien. Wycisks OTC-Reinholer sind eher<br />
saisonal bedingt: Erkältungsprodukte<br />
in den Wintermonaten, Heuschnupfen-<br />
Präparate im Mai und Juni.<br />
Auch Anita Rütz führt mit der Eifel-<br />
<strong>Apotheke</strong> in Dahlem eine Landapotheke.<br />
Weil sie sich auf Ernährungsberatung<br />
spezialisiert hat, sieht Rütz<br />
vor allem die Orthomol-Produkte als<br />
Reinholer. Sie werden nicht nur mittels<br />
Cross-Selling-Beratung verkauft,<br />
sondern von den Kunden auch aktiv<br />
nachgefragt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
des Randsortiments sind die Hautpflegeprodukte<br />
von Dermasence. Der<br />
Grund: In der Eifel-<strong>Apotheke</strong> arbeitet<br />
eine Kosmetikerin, die eben diese Produkte<br />
einsetzt.<br />
Marge nachrangig<br />
Egal ob Almased, Oral-B-Ersatzzahnbürsten<br />
oder beliebte OTC-Markenpräparate<br />
im Angebot: Soll es ein<br />
Horst Wycisk, Paracelsus-<strong>Apotheke</strong> in<br />
Parsberg: „Unsere Kunden sind keine<br />
Schnäppchenjäger.“<br />
Reinholer werden, dann darf die Marge<br />
bei der Kalkulation keine vorrangige<br />
Rolle spielen. Das heißt, im Normalfall<br />
liegt der Verkaufspreis nur knapp über<br />
5gute<br />
Gründe<br />
für Ihre Empfehlung bei Nagelpilz<br />
dem Einkaufspreis plus Mehrwertsteuer.<br />
„Mit den Flyer-Produkten will ich<br />
kein Geld verdienen“, sagt Paasch.<br />
„Es sind Schnelldreher, die wir pushen<br />
– das trägt zur Kundenbindung und<br />
zur Gewinnung von Neukunden bei.“<br />
Außerdem erfahre der Kunde bei diesen<br />
Produkten in der Offizin eine „optimale<br />
Beratung zu Preisen, die mit dem<br />
Versandhandel konkurrieren können“.<br />
Das bestätigt auch Hans-Josef Kruchten,<br />
Leiter der Park-<strong>Apotheke</strong> in Merzig:<br />
„<strong>Die</strong> Kunden sollen wegen dieser<br />
Produkte zu uns kommen und sie nicht<br />
im Internet bestellen.“ Allerdings, so<br />
Kruchten, funktioniere das „Reinholen“<br />
seiner Meinung nach nur in begrenztem<br />
Maße über den Preis. Nachhaltiger sei<br />
es, Kunden mit Aktionen in die <strong>Apotheke</strong><br />
zu locken. <strong>Die</strong>se Kunden seien<br />
für Beratung und Cross-Selling offen<br />
und daher „mehr wert als Schnäppchenjäger,<br />
die morgen ihr Schnäppchen<br />
anderswo suchen“.<br />
n Alexandra Rehn<br />
1. leicht anzuwenden, leicht zu entfernen<br />
- ohne Feilen, ohne Lösungsmittel<br />
2. dringt rasch in den Nagel ein<br />
3. starke Wirkung, lang anhaltend<br />
4. beschleunigtes Nagelwachstum<br />
5. günstiger Preis<br />
Konzepte<br />
Starke<br />
Werbekampagne<br />
Patentierter Nagellack mit zuverlässigem Wirkstoff<br />
Ciclopoli® gegen Nagelpilz Wirksto : 8% Ciclopirox. Zusammensetzung: 1 g wirksto haltiger Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox.<br />
Sonstige Bestandteile: Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol, Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete:<br />
Durch Dermatophyten und/oder andere Ciclopirox-sensitive Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen der Nägel. Gegenanzeigen:<br />
Überemp ndlichkeit gegen einen der Inhaltssto e. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung). Nebenwirkungen: Sehr selten Rötung,<br />
Schuppung, Brennen und Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen<br />
(z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen: 3,3 ml und 6,6 ml. <strong>Apotheke</strong>npfl ichtig. Stand: September 2011.<br />
Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 15
Fazit:<br />
Konzepte<br />
Willkommen im Top-Kundenmilieu<br />
Zielgruppenforschung am künftigen Standort einer <strong>Apotheke</strong> kann zu noch<br />
exakteren Prognosen führen, wenn man die Verbrauchergruppen genauer kennt.<br />
W<br />
arum nehmen manche Menschen<br />
nur Medikamente, die<br />
ihnen vom Arzt empfohlen oder<br />
verschrieben werden, während andere<br />
zunächst selbst versuchen, gegen ihr Unwohlsein<br />
anzugehen, etwa mit rezeptfreien<br />
Medikamenten aus der <strong>Apotheke</strong>?<br />
Antwort gibt das psychografische Modell<br />
der Sinus-Milieus ® . Es verdeutlicht das<br />
milieuspezifische Verständnis von Gesundheit<br />
und die damit einhergehenden<br />
Unterschiede im Gesundheitsverhalten.<br />
Der Schlüssel zur<br />
<strong>erfolgreiche</strong>n<br />
Vermarktung im<br />
n Aus der Relevanz für<br />
Gesundheit folgt kein<br />
identisches Kaufverhalten<br />
der Zielgruppen.<br />
n Erlebnisorientierte<br />
Frauen sind Top-<br />
OTC-Kundinnen.<br />
n <strong>Die</strong> geringste OTC-<br />
Nachfrage kommt<br />
erwartungsgemäß aus<br />
dem Milieu der Unterschicht.<br />
Gesundheitsmarkt<br />
liegt im ganzheitlichen<br />
Verständnis<br />
des Menschen und<br />
seiner Bedürfnisse.<br />
Vor drei Jahren<br />
wurden in<br />
Deutschland im<br />
Gesundheitswesen<br />
rund 278,3<br />
Milliarden Euro<br />
ausgegeben –<br />
Tendenz steigend<br />
(Quelle: Statistisches<br />
Bundesamt,<br />
Wiesbaden). Ein<br />
gigantischer und weiter gewachsener<br />
Markt, in dem viel Bewegung herrscht.<br />
Aber welche Motivation treibt eigentlich<br />
den Verbraucher? Welchen Zugang hat er<br />
zum Thema Gesundheit? Welche Werte<br />
steuern sein Verhalten? Nur mit einem<br />
tieferen Verständnis der Bedürfnisse<br />
des Verbrauchers können sich Gesundheitsanbieter<br />
wie etwa <strong>Apotheke</strong>r in<br />
Zukunft erfolgreich positionieren. Eine<br />
differenzierte Betrachtung des Konsumenten<br />
und seiner Lebenswelt ist somit<br />
essenziell.<br />
Der Mensch ist Markt<br />
<strong>Die</strong>s ist der Ansatz des SINUS-Instituts im<br />
Rahmen seiner Zielgruppenforschung.<br />
<strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® als sensibles Markt-<br />
Jan Hecht ist als Researcher und Consultant<br />
beim Sinus-Institut tätig und forscht<br />
am Marktmodell des Sinus-Milieus ® .<br />
Vasiliki Apostolidou ist Senior Research &<br />
Consulting im Sinus-Institut in Heidelberg:<br />
„<strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind als fundiertes<br />
Modell etabliert.“<br />
modell orientieren sich an einer (durch<br />
Struktur- und Wertewandel veränderten<br />
Freizeit- und Konsumorientierung sowie<br />
veränderten Werte- und Lebensstilwelten)<br />
zunehmend komplexer werdenden<br />
Realität ebenso wie an den sich ausdifferenzierenden<br />
Wünschen und Bedürfnissen<br />
der Menschen.<br />
Was sind die Sinus-Milieus ® ? Knapp<br />
zusammengefasst lassen sie sich als<br />
Gruppierung „gleichgesinnter Menschen“<br />
beschreiben, die sich hinsichtlich<br />
ihrer sozialen Lage/Schichtzugehörigkeit,<br />
ihren grundlegenden Wertorientierungen,<br />
Lebensstilen und Lebenszielen,<br />
aber auch ihren Alltagseinstellungen,<br />
Wünschen, Ängsten und Zukunftserwartungen<br />
ähneln. Im Unterschied zur<br />
traditionellen Schichteinteilung handelt<br />
es sich somit um eine inhaltliche<br />
Klassifikation. <strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind<br />
Zielgruppen, die es wirklich gibt. Sie<br />
beschreiben real existierende Subkulturen<br />
in unserer Gesellschaft mit<br />
gemeinsamen Sinn- und Kommunikationszusammenhängen<br />
in ihrer Alltagswelt<br />
und sind ein lebensechtes Abbild<br />
der Gesellschaft - kein (rein) statistisches<br />
Konstrukt. <strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind<br />
als wissenschaftlich fundiertes Modell<br />
seit langer Zeit etabliert. Sie werden<br />
kontinuierlich durch Begleitforschung<br />
und Beobachtung soziokultureller Trends<br />
aktuell gehalten. Auf ihrer Basis arbeiten<br />
führende Markenartikelhersteller und<br />
namhafte <strong>Die</strong>nstleister aller Branchen,<br />
viele öffentliche Auftraggeber aus Politik,<br />
Medien und Verbänden ebenso wie<br />
Werbe- und Mediaagenturen in der strategischen<br />
Planung wie in der operativen<br />
Umsetzung – national wie international.<br />
Abbildung 1 zeigt die aktuelle Milieulandschaft<br />
und die Position der verschiedenen<br />
Milieus in der deutschen<br />
Gesellschaft nach sozialer Lage und<br />
Grundorientierung. Eine Kurzbeschreibung<br />
der jeweiligen Segmente findet<br />
sich in den Informationskästen neben<br />
der Grafik.<br />
Gesundheit ist das<br />
Wichtigste im Leben<br />
Stellt man die Fragen nach den<br />
wichtigsten Dingen im Leben,<br />
dann sagt fast jeder Befragte:<br />
„Gesundheit ist das Wichtigste<br />
im Leben“. Allerdings<br />
wird schnell deutlich, in der<br />
Wahrnehmung der Menschen<br />
ist Gesundheit nicht gleich<br />
Gesundheit. <strong>Die</strong> Schwerpunkte<br />
sozialer, physischer und psychischer<br />
Risikofaktoren verteilen<br />
sich mit deutlichen Unterschieden.<br />
Das Gesundheitsverständnis,<br />
die Wertschätzung und<br />
der Umgang mit der eigenen<br />
Gesundheit (Eigenverantwortung)<br />
und damit die Nutzung<br />
von Präventionsangeboten<br />
sind milieuspezifisch äußerst<br />
differenziert. So gibt es eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Zugänge,<br />
Driver & Barriers zur Gesundheitsvorsorge.<br />
Während etwa Sport für die einen<br />
in den Lebensstil eingebettet und somit<br />
quasi Teil der eigenen Identität ist,<br />
erweist sich diese Kultur bei anderen als<br />
kaum ausgeprägt. Ebenso zeigen sich unterschiedliche<br />
Prävalenzen in Bezug auf<br />
bestimmte Krankheitsbilder (zum Beispiel<br />
Diabetes, Adipositas, orthopädische<br />
Beschwerden et cetera) in den jeweiligen<br />
Milieus, aber auch unterschiedliche Grade<br />
an Dissimulation und Indolenz. Und auch<br />
das Verhalten in Hinblick auf Informationsgewinnung,<br />
Arztkontakt und Einkauf<br />
von Gesundheitsprodukten variiert in<br />
Abhängigkeit der Milieuzugehörigkeit,<br />
was wiederum relevante Implikationen<br />
für das Marketing beinhaltet.<br />
Modell der Sinus-Milieus ® 2012<br />
Was bedeutet dies nun für den Ersten<br />
und Zweiten Gesundheitsmarkt? Wie<br />
gestaltet sich der Kauf von rezeptpflichtigen<br />
Produkten, aber auch von<br />
privat finanzierten Produkten, vor allem<br />
OTC-Präparaten? Eine Antwort auf diese<br />
Frage zeigt sich in Abbildung 2. Frauen<br />
zwischen 20 und 75 Jahren, die zu den<br />
Gruppen der Hedonisten, Performern und<br />
Konservativ-Etablierten gehören, geben<br />
für OTC-Produkte deutlich mehr aus als<br />
die Gruppe der Prekären, der Pragmatischen,<br />
der Sozialökologischen oder<br />
der Traditionellen. <strong>Die</strong> erst genannten<br />
Gruppen sind beim OTC-Kauf auch viel<br />
häufiger anzutreffen, während die zuletzt<br />
genannten unterrepräsentiert sind. Wer<br />
eine <strong>Apotheke</strong> an einem neuen Standort<br />
16 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 17<br />
Bild: fotolia.de<br />
Konzepte<br />
plant, kann mit den Sinus-Milieus ® und<br />
weiteren lokalen Kaufkraftsdaten eine<br />
Umsatzprognose exakter durchführen.<br />
n Vasiliki Apostolidou/Jan Hecht<br />
Kontaktdaten:<br />
Sinus Markt- und<br />
Sozialforschung GmbH<br />
Gaisbergstraße 6,<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel. 06221-8089-0<br />
jan.hecht@sinus-institut.de<br />
www.sinus-institut.de<br />
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Vertrieb<br />
Homöopathika –<br />
eine wertvolle Therapieoption<br />
<strong>Die</strong> Heilkraft von Pflanzen ist den Menschen seit Jahrtausenden bekannt.<br />
Für viele Ärzte und <strong>Apotheke</strong>r ist Naturheilkunde und Homöopathie daher mehr<br />
als nur ein Trend.<br />
Prof. Dr. med. Peter W. Gündling ist<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin mit<br />
Praxis in Bad Camberg. Zudem ist<br />
er Studiendekan für Naturheilkunde und<br />
komplementäre Medizin an der Hochschule<br />
Fresenius und Lehrbeauftragter an<br />
der Universität in Frankfurt am Main. Im<br />
Gespräch mit dem BAH e.V. erläutert er,<br />
warum die Naturheilkunde eine so bedeutende<br />
Rolle in seiner Praxis spielt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>: Wie wichtig ist<br />
die Naturheilkunde für Sie in Ihrer täglichen<br />
Praxis?<br />
Prof. Gündling: Ich bin seit gut 24 Jahren als<br />
Arzt niedergelassen und arbeite von Anfang<br />
an zu etwa 80 bis 90 Prozent mit naturheilkundlichen<br />
und komplementärmedizinischen<br />
Verfahren und Arzneimitteln.<br />
<strong>Die</strong> fehlende Verordnungsfähigkeit und die<br />
Benachteiligung der Naturheilverfahren<br />
überhaupt haben mich schon wiederholt<br />
an eine Rückgabe der Kassenzulassung<br />
denken lassen. Doch nicht zuletzt die<br />
Möglichkeit, diese Mittel zumindest Kindern<br />
auf Kassenrezept und somit zu Lasten<br />
der gesetzlichen Krankenkassen verordnen<br />
zu können, hat mich dann doch weiter<br />
machen lassen.<br />
DeA: Welchen Stellenwert nehmen dabei<br />
homöopathische Arzneimittel ein?<br />
Prof. Gündling: Homöopathische Arzneimittel<br />
haben in meiner Praxis einen sehr<br />
hohen Stellenwert, sowohl Einzel- als<br />
auch Komplexmittel.<br />
DeA: Bei welchen Patienten und bei<br />
welchen Indikationen verordnen Sie diese<br />
Mittel?<br />
Prof. Gündling: Homöopathische Arzneimittel<br />
stellen für mich vor allem bei Kindern<br />
eine wertvolle Therapieoption dar, da sie<br />
schnell und schonend wirken. Doch auch<br />
18 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Prof. Dr. med. Peter W. Gündling arbeitet<br />
zu etwa 80 bis 90 Prozent mit naturheilkundlichen<br />
und komplementärmedizinischen<br />
Verfahren und Arzneimitteln.<br />
bei Erwachsenen sind sie bei funktionellen<br />
und chronischen Krankheiten oft unentbehrlich.<br />
Und das nicht nur bei eher banalen<br />
Erkrankungen wie Schlafstörungen,<br />
viralen Atemwegsinfektionen oder hypotonen<br />
Kreislaufstörungen. Auch chronische<br />
Hautkrankheiten, Allergien, Pseudokrupp<br />
bei kleinen Kindern, der sonst in der Regel<br />
mit Kortikoiden behandelt wird, Migräne<br />
und chronische Kopfschmerzen, rheumatischen<br />
Beschwerden oder arterielle<br />
Hypertonie können oftmals sehr gut damit<br />
behandelt werden.<br />
Dabei tausche ich jedoch nicht einfach<br />
ein chemisch definiertes Arzneimittel<br />
gegen ein homöopathisches aus, sondern<br />
verwende es als Bestandteil eines ganzheitlichen<br />
Therapieansatzes, in dem zum<br />
Beispiel auch ein gesundes Ernährungs-<br />
und Bewegungsverhalten und psychische<br />
Betreuung eine wichtige Rolle spielen.<br />
DeA: Fragen Ihre gesetzlich versicherten<br />
Patienten nach der Möglichkeit, ein<br />
homöopathisches Arzneimittel verordnet<br />
zu bekommen?<br />
Prof. Gündling: Ja, Patienten fragen<br />
immer wieder nach der Verordnungsfähigkeit<br />
von Homöopathika. Dabei<br />
muss allerdings bedacht werden, dass<br />
die Mittel natürlich verordnungs-,<br />
aber eben nicht erstattungsfähig sind.<br />
Glücklicherweise sind die meisten Patienten<br />
trotz fehlender Erstattungsfähigkeit<br />
bereit, die Medikamente zu kaufen,<br />
da sie von ihrer guten Wirksamkeit und<br />
Verträglichkeit überzeugt sind.<br />
DeA: Wie verordnen Sie homöopathische<br />
Arzneimittel derzeit für gesetzlich Versicherte,<br />
auf Privatrezept oder auf Grünem<br />
Rezept? In beiden Fällen müssen die<br />
Patienten in der <strong>Apotheke</strong> selbst zahlen.<br />
Prof. Gündling: In der Regel verordne<br />
ich sie auf Grünem Rezept. Auf jeden Fall<br />
– und das ist mir besonders wichtig –<br />
verordne ich sie und empfehle sie nicht<br />
nur. Das erhöht die Compliance.<br />
DeA: Welche Bedeutung hat in diesem<br />
Zusammenhang die Möglichkeit der<br />
Techniker Krankenkasse für Sie, Arzneimittel<br />
der Besonderen Therapierichtungen<br />
bis zu einem bestimmten Betrag<br />
den Versicherten erstatten zu können?<br />
Prof. Gündling: Ich finde das einen guten<br />
und längst überfälligen Ansatz und hoffe,<br />
dass diese Maßnahme viele Nachahmer<br />
findet.<br />
DeA: Ist diese Entwicklung Ihrer Meinung<br />
nach besonders für die finanziell schwächeren<br />
Bevölkerungsgruppen positiv?<br />
Prof. Gündling: Ja, insbesondere für<br />
junge Familien, Arbeitslose, Chroniker<br />
und ältere Menschen mit geringer Rente<br />
ist es eine große Hilfe. Es ist somit eine<br />
gute Möglichkeit, einem größeren<br />
Patientenkreis Zugang zu homöopathischen<br />
und pflanzlichen Arzneimitteln<br />
zu verschaffen.<br />
Vorbildlich.<br />
Und das sind die Kategorien 2012:<br />
• TOP HV-Team<br />
• TOP Backofce-Team<br />
• TOP Filialleiter(in)<br />
• TOP Personalsuche<br />
• TOP Personalentwicklung<br />
• TOP PR-Konzept<br />
APOTHEKEN<br />
AWARD<br />
2012<br />
Mehr zur Bewerbung APOTHEKEN AWARD 2012 in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.
Vertrieb<br />
20 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Böses Erwachen<br />
Einige Paragrafen der neuen <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung werden für die<br />
<strong>Apotheke</strong> richtig teuer. <strong>Die</strong> Suche nach Alternativen beginnt.<br />
<strong>Die</strong> neue ApBetrO (§4, Abs. 4) verbietet<br />
ausdrücklich die Nutzung<br />
von Lager- oder Herstellungsräumen<br />
innerhalb des Heimes. Grundsätzlich<br />
darf das Stellen/Verblistern<br />
nur in den <strong>Apotheke</strong>nbetriebsräumen<br />
ausgeübt werden. Mehr noch: Das Stellen/Verblistern<br />
ist in einem separaten<br />
Raum vorzunehmen, der ausschließlich<br />
diesem Zweck dienen darf und mit<br />
einer Schleuse zu versehen ist. Ob mit<br />
„Stellen“ nur das maschinelle Stellen<br />
und nicht auch<br />
Fazit:<br />
das händische<br />
Stellen gemeint<br />
ist, gehört nach<br />
Meinung des<br />
Experten Detlef<br />
Steinweg (BVKA)<br />
zum Interpretationsspielraum<br />
der<br />
Amts-<strong>Apotheke</strong>r<br />
beziehungsweise<br />
Pharmazieräte.<br />
Muss eine <strong>Apotheke</strong><br />
mit zum<br />
Beispiel 100 zu<br />
versorgenden<br />
Heimbewohnern<br />
für die neue Ap-<br />
BetrO Umbauten vornehmen, kann das<br />
nach Schätzung von Architekten ohne<br />
weiteres Kosten von 8.000 – 12.000<br />
Euro ausmachen. Das ist bei diesem<br />
100-Betten-Beispiel rund ein Drittel des<br />
jährlichen Rohertrages! <strong>Die</strong> Rentabilität<br />
der Heimversorgung wird so noch<br />
geringer.<br />
n Leistungs-Angebote<br />
externer QMS-<strong>Die</strong>nstleister<br />
einholen.<br />
n Eigenregie Heimversorgung:Kalkulatorische<br />
Kosten<br />
berechnen.<br />
n Abwarten bei Interpretations-Fragen<br />
zur<br />
ApBetrO.<br />
Wie könnte eine Lösung aussehen?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong> entschließt sich, einen<br />
<strong>Die</strong>nstleister (Blisterzentrum) mit der<br />
Abwicklung zu beauftragen. Dafür muss<br />
sie bei 100 Patienten von 250 bis 350<br />
Euro je Woche ausgehen – spart aber<br />
die eigene Personal-Arbeitszeit. Auch<br />
hier sind also Mehrkosten unvermeidlich.<br />
Sie fallen allerdings geringer aus,<br />
sofern man die Arbeitszeiten der eigenen<br />
Mitarbeiter einkalkuliert.<br />
<strong>Die</strong> neue ApBetrO birgt Lesestoff mit vielen neuen Paragraphen, die für so manche<br />
<strong>Apotheke</strong> teuer werden können.<br />
Kein Denkmalschutz – trotz<br />
10 Stufen<br />
<strong>Die</strong> Verkaufsräume der <strong>Apotheke</strong> sollen<br />
barrierefrei erreichbar sein – fordert<br />
die neue ApBetrO. Das Aufatmen der<br />
betroffenen <strong>Apotheke</strong>r, die das zurzeit<br />
nicht sichern können, war groß. Es ist<br />
von „Soll“ und nicht von „Muss“ die<br />
Rede. Schon die alte ApBetrO kannte<br />
diesen Unterschied. Aber wie sieht es<br />
in Zukunft aus? Gibt es eine einheitliche<br />
Interpretation? Neugründer werden<br />
auf ein „Muss“ festgelegt. Was ist mit<br />
dem <strong>Apotheke</strong>nwert beim Verkauf einer<br />
<strong>Apotheke</strong> mit nicht barrierefreiem<br />
Zugang? Sie muss umbauen oder den<br />
Standort wechseln, sofern kein Denkmalschutz<br />
greift.<br />
Bau-Experten prüfen zurzeit Alternativen:<br />
Umbau der Treppen (ca.<br />
4.000 – 6.000 Euro), neue Eingänge<br />
an der Seite oder hinten (ca. 20.000<br />
bis 50.000 Euro wegen Offizin-Verlegung)<br />
sind noch immer günstiger<br />
als eine Komplettverlagerung. Bleibt<br />
nach Meinung von Juristen noch die<br />
Bestandsschutz-Klage, weil ein unverhältnismäßig<br />
hoher Aufwand nicht<br />
angemessen sei.<br />
200 Euro für QMS – ein Witz<br />
QMS-Pflicht ohne Zertifizierung – ein vergleichsweise<br />
überschaubares Thema (§ 2a).<br />
<strong>Die</strong> Kontrolle durch Aufsichts-<strong>Apotheke</strong>r, im<br />
Volksmund auch Lippenstift-Polizei genannt,<br />
wird hoffentlich nach einheitlichen Maßstäben<br />
vorgenommen. Dabei ist es durchaus denkbar,<br />
Oliver Pipa (Qualitätsverbund deutscher<br />
<strong>Apotheke</strong>r e.V.): „Zertifizierung ist kein Aushang<br />
in der <strong>Apotheke</strong>, sondern ein Schritt<br />
Richtung Zukunftsfähigkeit.“<br />
Vertrieb<br />
dass sich der Kriterienkatalog sehr nahe an der<br />
bisherigen Kammerzertifizierung orientiert.<br />
Warum sollten Pharmazieräte und Kammern hier<br />
nicht Hand in Hand arbeiten? Für Kammern sind<br />
Zertifizierungen auch eine Einnahmequelle.<br />
Absurd bleibt die Annahme des Ministeriums,<br />
QMS sei für rund 200 Euro zu realisieren. Seriöse<br />
Anbieter verlangen schon heute mehr als 1.500<br />
bis 5.000 Euro. Hinzu kommt wieder die zu kalkulierende<br />
Arbeitszeit der Beteiligten.<br />
<strong>Die</strong> Aufgabe der Verbände ist es, eine QMS-Angebots-Transparenz<br />
für die <strong>Apotheke</strong>n zu bieten,<br />
um den schon finanziell gebeutelten Kollegen<br />
eine Hilfestellung bei der Wahl des QMS-<strong>Die</strong>nstleisters<br />
zu geben und sie auch im Einmaleins der<br />
Kalkulation bei Eigenleistung fit zu machen.<br />
n Klaus Hölzel
Management<br />
Haben Sie den richtigen<br />
Steuerberater?<br />
<strong>Apotheke</strong>r brauchen keinen Steuerdeklarierer, sondern einen Betriebs-Ratgeber,<br />
der Steuern spart und nicht mehr kostet als nötig.<br />
Das erste, was ein <strong>Apotheke</strong>r<br />
verlangen muss, ist ein Kostenrahmen<br />
für <strong>Apotheke</strong>n wie es<br />
ihn natürlich bei allen großen Steuerkanzleien<br />
für <strong>Apotheke</strong>r und Ärzte gibt.<br />
Noch immer existieren Berater, die <strong>Apotheke</strong>r<br />
wie Kioskbesitzer oder Handwerker<br />
betreuen. Eine Beratung darf sich<br />
nicht nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
und die Einkommensteuererklärung<br />
beschränken. Steuerberater<br />
versuchen deshalb im Rahmen monatlicher,betriebs-<br />
Fazit:<br />
wirtschaftlicher<br />
Auswertungen<br />
dem <strong>Apotheke</strong>r<br />
Entscheidungshilfen<br />
an die<br />
Hand zu geben.<br />
<strong>Die</strong>se Auswertungen<br />
kommen<br />
in die <strong>Apotheke</strong>n<br />
regelmäßig ohne<br />
Kommentar, wenn<br />
sie „unauffällig“<br />
sind. Wenn jedoch<br />
einer der zahlreichen<br />
Parameter<br />
aus dem Rahmen<br />
fällt, meldet sich der Berater, weil<br />
die <strong>Apotheke</strong>r oft nicht den aktuellen<br />
Überblick über <strong>Ausgabe</strong>n und Einnahmen<br />
haben. Dabei sind <strong>Apotheke</strong>r mehr<br />
gefährdet als andere Selbstständige.<br />
n Guter Steuerberater<br />
gibt regelmäßige<br />
Entscheidungshilfen<br />
an die Hand.<br />
n Steuerberater sollte<br />
<strong>Apotheke</strong>n-Kompetenz<br />
besitzen.<br />
n Honorar- und<br />
Servicefragen im<br />
Vorfeld klären.<br />
Prävention statt Reparatur<br />
Ein wichtiger Punkt ist die Entscheidungsfindung<br />
bei größeren Investitionen<br />
im beruflichen und privaten<br />
Bereich. Wenn der <strong>Apotheke</strong>r vorhat,<br />
etwas zu investieren, dann sollte er<br />
den Steuerberater fragen – aber vorher<br />
und nicht erst, wenn ein Vertrag für<br />
eine Filiale schon unterschrieben ist.<br />
Natürlich stellt ein Steuerberater auch<br />
Vergleichsdaten anderer <strong>Apotheke</strong>n<br />
(ohne Nennung) aus der Region je<br />
22 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
nach Umsatzklasse zur Verfügung. Für<br />
gescheit halten manche Experten die<br />
Forderung einer so genannten Treueerklärung<br />
des Beraters, die nicht nur<br />
Steuer-, sondern auch Unternehmens-<br />
und Anlageberater abgeben sollten,<br />
bevor der <strong>Apotheke</strong>r mit ihnen eine<br />
Geschäftsbeziehung eingeht. In dieser<br />
Erklärung soll in erster Linie festgelegt<br />
werden, dass der Berater „mit dem Gesicht<br />
zum Mandanten“ arbeitet. Bei der<br />
Treueerklärung erklärt der Berater, dass<br />
er nicht Versicherungsvertreter, Makler,<br />
Medikalhändler oder Mitarbeiter dieser<br />
oder ähnlicher Gewerbe ist, sondern<br />
seine freiberufliche beratende Tätigkeit<br />
bei der zuständigen Behörde angemeldet<br />
hat.<br />
Auswahl nicht so schwierig<br />
Wer über den Steuerberater-Wechsel<br />
nachdenkt, sollte dabei einige Regeln<br />
beachten.<br />
Rat 1:<br />
Lassen Sie sich von Kollegen einen Steuerberater<br />
empfehlen! So bekommen Sie als <strong>Apotheke</strong>r Namen<br />
von Experten, die sich mit den Besonderheiten einer<br />
<strong>Apotheke</strong> auskennen.<br />
Rat 2:<br />
Schauen Sie sich den Internet-Auftritt des Beraters<br />
an! <strong>Die</strong>ser vermittelt einen ersten Eindruck der<br />
Kanzlei.<br />
Rat 3:<br />
Suchen Sie sich einen Experten, der in der Nähe der<br />
Praxis arbeitet! In dringenden Fällen ist man schnell<br />
zu einem persönlichen Gespräch in der Kanzlei.<br />
Weiterer Vorteil: Der Fachmann kennt das zuständige<br />
Finanzamt und die Sachbearbeiter.<br />
Rat 4:<br />
Führen Sie ein ausführliches Erstgespräch! Der Sympathiefaktor<br />
ist ganz entscheidend für eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Stimmt die Chemie nicht, ist<br />
es besser, weiter zu suchen. In der Regel ist das erste<br />
Gespräch kostenlos.<br />
Rat 5:<br />
Klären Sie alle Honorar- und Servicefragen! Für Routineangelegenheiten<br />
wie Buchhaltung oder Umsatzsteuervoranmeldungen<br />
sollte ein fester Ansprechpartner<br />
in der Kanzlei genannt werden. Das Thema<br />
Beratungskosten spricht man am besten gleich beim<br />
ersten Kontakt an. Dazu gehört die Frage, wie der<br />
Rahmen der Gebührenordnung genutzt wird, also ob<br />
der Steuerberater sich üblicherweise im Mittelfeld<br />
bewegt oder im konkreten Fall den gesetzlich erlaubten<br />
oberen Gebührenrahmen nutzen wird. Nicht<br />
vorgeschrieben, aber empfehlenswert ist es, Aufträge<br />
schriftlich zu erteilen.<br />
Rat 6:<br />
Achten Sie unbedingt auf die fachliche Kompetenz!<br />
Der <strong>Apotheke</strong>r kann von seinem Steuerberater erwarten,<br />
dass dieser auf dem Laufenden bleibt, also alle<br />
Gesetze und deren aktuellen Änderungen kennt und<br />
sich über die neuesten Urteile des Bundesfinanzhofes<br />
informiert. Der Steuerexperte sollte <strong>Apotheke</strong>r auch<br />
von sich aus auf Sparmöglichkeiten hinweisen.<br />
Leistung und Honorar<br />
Management<br />
Steuerprofis bieten eine umfangreiche Leistungspalette<br />
– neben Buchführung und betriebswirtschaftlicher<br />
Beratung erstellen sie Steuererklärungen,<br />
prüfen Steuerbescheide, legen Einsprüche ein und<br />
unterstützen bei Außenprüfungen. Sie vertreten<br />
in Steuerstrafsachen vor dem Finanzgericht. Darüber<br />
hinaus helfen Steuerberater bei Finanzierungen<br />
sowie im privaten Bereich bei Erbschaften,<br />
Schenkungen und in Sachen Wohneigentum. <strong>Die</strong><br />
Beratung erstreckt sich auch auf Vermögensanlagen<br />
bis hin zu Fragen der Nachfolge. Nach dem<br />
mobil<br />
<strong>Apotheke</strong>n Systeme<br />
Keine<br />
App<br />
erforderlich!
Management<br />
Buchführung 2,5 Mio 1.884,00 €<br />
Anlagenbuchhaltung<br />
Annahme: 1% des<br />
25.000 Umsatzes 120,00 €<br />
Bilanz und GuV 1,5 Mio<br />
Annahme: Jahreshonorar für eine <strong>Apotheke</strong> mit 2,5 Millionen Euro Jahresumsatz, 8 Prozent Gewinn<br />
Steuerberatungsgesetz dürfen auch<br />
Steuerbevollmächtigte, Rechtsanwälte,<br />
Wirtschaftsprüfer und vereidigte<br />
Buchprüfer unbeschränkt in allen<br />
Steuersachen helfen. Auch sie sind in<br />
ihrer Tätigkeit pflichtversichert und<br />
24 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Das verlangt der Steuerberater<br />
Mindestgebühr Mi-elgebühr Höchstgebühr Gegenstandswert Gebührenrahmen Tabelle<br />
Annahme Bilanzsumme<br />
1/5 des<br />
Jahresumsatzes 1.062,00 €<br />
Gewerbesteuererklärung 200.000 8% Gewinn 181,60 €<br />
Umsatzsteuererklärung 205,20 €<br />
12.246,00 €<br />
643,20 €<br />
2.655,00 €<br />
635,60 €<br />
923,40 €<br />
Vermögensaufstellung EinheitswertermiKlung Betriebsvermögen<br />
Einkommensteuererklärung nur APO<br />
incl. weiterer<br />
200.000 181,60 €<br />
EinkünYe 290.000 217,00 €<br />
Anlage N 60.000 56,15 €<br />
Anlage KAP 12.000 26,30 €<br />
Anlage V 18.000 30,30 €<br />
Prüfen der Steuerbescheide 19,00 €<br />
Anpassung Vorauszahlung 19,00 €<br />
Einspruch 10.000 145,80 €<br />
Post, Telefon, Schreibauslagen 20,00 €<br />
635,60 €<br />
759,50 €<br />
364,98 €<br />
170,95 €<br />
196,95 €<br />
631,80 €<br />
22.608,00 €<br />
1.166,40 €<br />
4.248,00 €<br />
1.089,60 €<br />
1.641,60 €<br />
1.089,60 €<br />
1.302,00 €<br />
haften bei Vermögensschäden, die aus<br />
einer Falschberatung entstehen. Den<br />
meisten <strong>Apotheke</strong>rn ist nicht bekannt,<br />
nach welchen Kriterien ihr Steuerberater<br />
die Höhe seines Honorars festlegt.<br />
<strong>Die</strong> Grundlage für die Bemessung<br />
673,80 €<br />
315,60 €<br />
363,60 €<br />
92,00 €<br />
184,00 €<br />
1.215,00 €<br />
240,00 €<br />
Jahresumsatz oder<br />
Aufwand 2/10 bis 12/10 c<br />
Jahresumsatz oder<br />
Aufwand 2/10 bis 12/10 c<br />
MiKel Bilanzsumme<br />
+ Jahresleistung 10/10 bis 40/10 B<br />
Gewerbeertrag 1/10 bis 6/10 A<br />
10% der Entgelte 1/10 bis 8/10 A<br />
Rohbetriebs‐<br />
vermögen 1/20 bis 14/20 A<br />
Summe posiVve<br />
EinkünYe 1/10 bis 6/10 A<br />
Einnahmen oder<br />
Werbungskosten<br />
Einnahmen oder<br />
1/20 bis 12/20 A<br />
Werbungskosten<br />
Einnahmen oder<br />
1/20 bis 12/20 A<br />
Werbungskosten 1/20 bis 12/20 A<br />
Zeitgebühr 38,‐‐ bis 92,‐‐ EUR/Std<br />
Zeitgebühr 38,‐‐ bis 92,‐‐ EUR/Std<br />
stri`ger<br />
Steuerbetrag 3/10 bis 25/10 E<br />
20% der Gebühren max. 20,‐‐ je Angelegenheit<br />
Fahrt‐ und Abwesenheitsgeld Fahrtkosten 0,30 EUR je km<br />
Abwesenheit bis 4 Std. 20 EUR<br />
4 bis 8 Std. 35 EUR<br />
mehr als 8 Std. 60 EUR<br />
FALSCH und RICHTIG<br />
FALSCH<br />
RICHTIG<br />
FALSCH<br />
RICHTIG<br />
Jeder Steuerberater um die Ecke ist in der Lage, eine <strong>Apotheke</strong> kompetent<br />
zu beraten.<br />
<strong>Die</strong> Steuerberater-Gebührenverordnung ist Bemessungsgrundlage<br />
für das Honorar<br />
Eine Steuerberatung beschränkt sich nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
und die Einkommenssteuererklärung.<br />
Vor und nicht nach größeren Investitionen sollte der <strong>Apotheke</strong>r stets auch<br />
den Steuerberater befragen.<br />
des Steuerberaterhonorars bildet die<br />
Steuerberater-Gebührenverordnung.<br />
Jeder Tätigkeit ist eine bestimmte Gebühr<br />
zugeordnet. Deren Höhe bemisst<br />
sich in den meisten Fällen nach dem<br />
so genannten Gegenstandswert – das<br />
kann der Umsatz, die Bilanzsumme,<br />
die Summe der Einkünfte und anderes<br />
sein. <strong>Die</strong> Gebührenverordnung gibt für<br />
jeden Gegenstandswert eine Mindest-<br />
und eine Höchstgebühr vor. In diesem<br />
Rahmen kann der Steuerberater seine<br />
Gebühr festsetzen.<br />
Aus berufsrechtlichen Gründen sind<br />
die Steuerberater von den Kammern<br />
angehalten, die Mittelgebühr zu<br />
wählen. Vor ihr sind Abweichungen<br />
nach unten bei besonders leichten<br />
und zeitlich schnell zu erledigenden<br />
Arbeiten möglich. Eine Erhöhung der<br />
Mittelgebühr erfolgt bei zeitaufwen-<br />
KAST Creativ-Services GmbH<br />
digen und rechtlich oder tatsächlich<br />
schwierigen Arbeiten.<br />
Im Gegensatz zur Berechnung jeder<br />
einzelnen Tätigkeit ist es dem Steuerberater<br />
erlaubt, den Großteil seines<br />
Honorars in ein pauschales Honorar zu<br />
kleiden.<br />
<strong>Die</strong> Vereinbarung eines Pauschalhonorars<br />
ist nur dann erlaubt, wenn der<br />
Steuerberater für mindestens ein Jahr<br />
beauftragt wird. Insbesondere jährlich<br />
wiederkehrende Tätigkeiten, wie<br />
die Buchführung, die Erstellung des<br />
Jahresabschlusses und der Steuererklärungen,<br />
können in das Pauschalhonorar<br />
einbezogen werden. Jährlich nicht<br />
wiederkehrende Arbeiten dagegen<br />
– wie die Erstellung der betrieblichen<br />
Vermögensaufstellung, die Teilnahme<br />
an Betriebsprüfungen, Anträge auf<br />
Herabsetzung der Vorauszahlungen –<br />
dürfen nicht einbezogen werden.<br />
M<br />
„Wir suchen die 500 größten<br />
<strong>Apotheke</strong>n Deutschlands“<br />
it Ihnen möchten wir intensiv und<br />
kreativ zusammenarbeiten: für noch<br />
mehr Leistung für Ihre Kunden und<br />
für mehr Marktkraft und stetiges Wachstum<br />
sowie nachhaltigen Gewinn für Sie.<br />
Mit Ihnen und mit Ihren Mitarbeitern erstellen<br />
wir Ihre Zukunftskonzeption 2020. Erste<br />
Erkenntnisse aus der Erarbeitung werden<br />
sofort umgesetzt. So gelangen Sie zu einer<br />
innovativen und validen Zukunftskonzeption<br />
für die nächsten 9 Jahre und befinden sich<br />
vom zweiten Tag an in der Umsetzung. <strong>Die</strong><br />
„Zukunftskonzeption Take Five“ fokussiert auf:<br />
1. Positionierung der <strong>Apotheke</strong>(n), Definition<br />
zukunftsweisender Geschäftsfelder, Präzisierung<br />
der Kundenorientierung... Dabei gilt: Nur<br />
wahrnehmbare Konsequenzen auf Ihren Markt!<br />
2. Zukunftsfähige Organisation, Lean Management,<br />
leistungsfähige Prozesse in allen Bereichen, IT sinnvoll ausbalancieren...<br />
Nur mit einem Ziel: Ressourcengewinnung für mehr Kraft im Markt!<br />
Sonja Prechtner, Steuerberaterin aus<br />
Rüdesheim: „<strong>Die</strong> Gebührenordnung wurde<br />
seit langem nicht angepasst“.<br />
>> Wir denken nur in Kunden, besonders in Ihren Patientenkunden!
Management<br />
Versetzung in andere Filiale<br />
Personalmangel, Fehltage, Unterbesetzung in der Filialapotheke:<br />
Jetzt braucht die <strong>Apotheke</strong> flexibel einsetzbare Mitarbeiter und klare Regelungen<br />
im Arbeitsvertrag.<br />
Der kluge Mann baut vor!“<br />
heißt es nicht zu Unrecht.<br />
Das gilt auch für den <strong>Apotheke</strong>nleiter,<br />
der bereits bei Abschluss des<br />
Arbeitsvertrages mit seinem Mitarbeiter<br />
die Weichen für Arbeitsbereiche und<br />
Einsatzorte stellen kann und muss.<br />
Denn Inhalt und Umfang der Möglichkeiten<br />
zum Einsatz eines Mitarbeiters<br />
ergeben sich an<br />
Fazit:<br />
erster Stelle aus<br />
den getroffenen<br />
n Auf klare und eindeutige<br />
Regelungen zu<br />
Tätigkeit, Arbeitsort<br />
und Versetzung achten.<br />
Vereinbarungen<br />
im Arbeitsvertrag.<br />
Werden hier<br />
klare Regelungen<br />
versäumt und<br />
sträubt sich ein<br />
Mitarbeiter später<br />
bestimmte, nicht<br />
vereinbarte Tätigkeitenauszuüben,<br />
so stehen<br />
dessen Chancen<br />
nicht schlecht.<br />
Wird der Streitfall<br />
dann sogar vor dem Arbeitsgericht<br />
ausgefochten, schadet das nicht nur<br />
dem Arbeitsklima, sondern kann auch<br />
teuer werden. Der <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />
muss deshalb im Arbeitsvertrag eine<br />
klare und eindeutige Regelung treffen,<br />
in welcher Funktion und an welchem<br />
Arbeitsort der Mitarbeiter eingesetzt<br />
werden soll.<br />
n Einseitige Vertragsänderung:Änderungskündigung<br />
nutzen.<br />
n Erst Konsens suchen,<br />
Konflikt nur im Ausnahmefall.<br />
Im Arbeitsvertrag muss als Tätigkeit<br />
zumindest die Berufsbezeichnung<br />
(<strong>Apotheke</strong>r, Pharmazeutisch-technische<br />
Angestellte, Pharmazeutisch-kaufmännische<br />
Angestellte, Pharmazieingenieur<br />
et cetera) benannt werden. Besondere<br />
Tätigkeitsfelder sind ebenfalls aufzunehmen.<br />
Werden konkrete Tätigkeiten<br />
benannt, so sollte man deutlich<br />
formulieren, dass die Aufzählung nicht<br />
abschließend ist. Geeignete Formulie-<br />
26 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
rungen dafür sind „unter anderem“ und<br />
„beispielsweise“. Im Rahmen dieser<br />
Vereinbarung im Arbeitsvertrag darf der<br />
Arbeitgeber dann sein Direktionsrecht<br />
ausüben und dem Mitarbeiter bestimmte<br />
Tätigkeiten einseitig zuweisen.<br />
Deshalb sollte man die Tätigkeit des<br />
Mitarbeiters im Arbeitsvertrag nicht<br />
zu eng eingrenzen. Steht im Arbeitsvertrag<br />
als Tätigkeit des Mitarbeiters<br />
ausschließlich die „Warenwirtschaft“<br />
und wird er längere Zeit ausschließlich<br />
dafür eingesetzt, kann er später nicht<br />
einseitig angewiesen werden, auch<br />
andere Arbeiten außerhalb der Warenwirtschaft<br />
vorzunehmen, selbst wenn<br />
diese Tätigkeiten seiner Qualifikation<br />
entsprechen.<br />
Filiale als Arbeitsort steht im<br />
Vertrag<br />
Möchte der <strong>Apotheke</strong>nleiter seine<br />
Mitarbeiter nicht nur in der Hauptapotheke,<br />
sondern im Bedarfsfall auch in<br />
seinen Filialapotheken einsetzen, sollte<br />
das unter dem Stichwort „Arbeitsort“<br />
auch klar im Arbeitsvertrag stehen. Der<br />
übliche Arbeitsort und der Einsatz in<br />
anderen Filialen werden hier ausdrücklich<br />
festgeschrieben. Das sieht auch § 2<br />
Ziffer 2 des Bundesrahmentarifvertrages<br />
für <strong>Apotheke</strong>nmitarbeiter vor: „Im<br />
Arbeitsvertrag soll vereinbart werden,<br />
in welcher Haupt- und/oder Filialapotheke<br />
der Mitarbeiter eingesetzt wird.“<br />
In der Praxis ebenfalls anzutreffen<br />
sind die so genannten örtlichen<br />
Versetzungsklauseln. Dabei wird der<br />
übliche Arbeitsort vereinbart und für<br />
den <strong>Apotheke</strong>nleiter eine Versetzungsmöglichkeit<br />
in andere <strong>Apotheke</strong>n unter<br />
Beachtung der persönlichen Belange<br />
des Mitarbeiters vorgesehen. Hier kann<br />
die <strong>Apotheke</strong>nleitung den Arbeitsort<br />
dann im Wege der Versetzung ändern.<br />
Entscheidend ist, dass der Mitarbei-<br />
ter bei Abschluss des Arbeitsvertrages<br />
erkennen kann, wo genau er in welcher<br />
Funktion eingesetzt wird und welche<br />
Arbeitswege er in Kauf nehmen muss.<br />
Bestehen Zweifel und wird das Interesse<br />
des Mitarbeiters nicht ausreichend<br />
einbezogen oder sind nur unzureichend<br />
Angaben im Arbeitsvertrag enthalten,<br />
geht das zu Lasten der <strong>Apotheke</strong>nleitung.<br />
Bei jedem neu abzuschließenden Arbeitsvertrag<br />
sollte die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />
deshalb auf klare, eindeutige Regelungen<br />
zur Tätigkeit und zum Arbeitsort<br />
des Mitarbeiters große Sorgfalt verwenden<br />
und in Zweifelsfällen vorher<br />
Rechtsrat einholen. Im Rahmen der mit<br />
dem Mitarbeiter vertraglich getroffenen<br />
Vereinbarungen ist dem <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />
ein Direktionsrecht eingeräumt,<br />
welches ihm ermöglicht, Zeit, Ort und<br />
konkrete Aufgaben des Mitarbeiters zu<br />
bestimmen. <strong>Die</strong>ses Weisungsrecht gilt<br />
aber nicht uneingeschränkt. Unzulässig<br />
ist beispielsweise die Anweisung an den<br />
Mitarbeiter, geringwertige und nicht<br />
dem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten<br />
auszuüben. Um Ärger vorzubeugen,<br />
sollte von der <strong>Apotheke</strong>nleitung immer<br />
eine einvernehmliche Regelung mit dem<br />
Mitarbeiter angestrebt werden.<br />
<strong>Apotheke</strong>numzug: Naheliegender<br />
Arbeitsort nicht garantiert<br />
Entscheidet sich die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />
zu einem Umzug der <strong>Apotheke</strong> in andere<br />
Räumlichkeiten, lässt sich das häufig im<br />
Vorfeld nicht vorhersehen. Erfolgt der<br />
Umzug innerhalb eines Ortes oder in die<br />
nähere Umgebung, so kann die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />
den Arbeitsort im Wege der<br />
oben beschriebenen Versetzung ändern.<br />
In solchen Fällen ist der Mitarbeiter<br />
verpflichtet, seine Tätigkeit für die <strong>Apotheke</strong><br />
auch an deren neuem Standort zu<br />
erbringen.<br />
Anders ist die Situation zu beurteilen,<br />
wenn der Standortwechsel<br />
für den Mitarbeiter zu großen<br />
Entfernungen zwischen Arbeits-<br />
und Wohnort führt und sich sein<br />
soziales Umfeld wesentlich ändert.<br />
Weigert sich der Mitarbeiter deshalb,<br />
so kann der <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />
eine Änderungskündigung oder<br />
eine ordentliche Kündigung aus<br />
betriebsbedingten Gründen aussprechen.<br />
Stimmt der Mitarbeiter<br />
einer Tätigkeit am neuen, weiter<br />
entfernten Standort zu, besteht für<br />
ihn ein Aufwendungsersatzanspruch<br />
bezüglich der durch die Änderung<br />
des Arbeitsortes entstehenden<br />
Mehrkosten (zum Beispiel Umzugskosten).<br />
Wird eine neue Filialapotheke<br />
eröffnet, die sich näher am<br />
Wohnort des Mitarbeiters befindet<br />
als sein gegenwärtiger Arbeitsort,<br />
so kann er im Regelfall nicht verlangen,<br />
dorthin versetzt zu werden.<br />
Änderungskündigung als<br />
Lösungsweg<br />
Scheitern alle Bemühungen, sich mit<br />
dem Arbeitnehmer zu einigen, bleibt<br />
der <strong>Apotheke</strong>nleitung noch der Weg der<br />
Änderungskündigung. Dabei werden<br />
eine Kündigung des Arbeitsvertrages<br />
mit dem <strong>Apotheke</strong>nmitarbeiter und das<br />
Angebot eines neuen Arbeitsvertrages<br />
miteinander kombiniert. Das neue<br />
Vertragsangebot beinhaltet dann die<br />
geänderten Bedingungen, also beispielsweise<br />
einen anderen Arbeitsort.<br />
Ziel der Änderungskündigung ist es<br />
nicht, das Arbeitsverhältnis zu beenden,<br />
sondern den Inhalt des Arbeitsverhältnisses<br />
im Sinne der <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />
zu ändern.<br />
Da zumeist im Vorfeld schon der Versuch<br />
einer einvernehmlichen Klärung<br />
mit dem Mitarbeiter gescheitert ist,<br />
muss die <strong>Apotheke</strong>nleitung hier besonderen<br />
Wert auf die Einhaltung aller<br />
Formalien legen. Häufig kommt es zu<br />
einer gerichtlichen Prüfung der Änderungskündigung.<br />
Der Mitarbeiter hat<br />
seinen Unwillen, die neuen Vertragsbedingungen<br />
zu akzeptieren, ja bereits<br />
deutlich gemacht.<br />
In der Praxis gestaltet sich die Vornahme<br />
der Änderungskündigung wie<br />
folgt: <strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>nleitung kündigt<br />
das Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter<br />
und bietet ihm gleichzeitig einen<br />
Rechtsanwältin Patricia Kühnel aus Erkner:<br />
Direktionsrecht bei Ortswechsel auf Basis klarer<br />
Vertragsregelungen ist möglich.<br />
Arbeitsvertrag an, der die geänderten<br />
Bedingungen enthält. Nimmt der Mitarbeiter<br />
das neue Vertragsangebot an,<br />
kommt ein Arbeitsverhältnis mit den<br />
geänderten Bedingungen, zum Beispiel<br />
einem neuen Arbeitsort oder einem erweiterten<br />
Tätigkeitsbereich, zustande.<br />
Lehnt der Mitarbeiter das neue Vertragsangebot<br />
gegenüber der <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />
ab, bleibt die ausgesprochene<br />
Kündigung in der Welt. <strong>Die</strong><br />
Kündigung kann der Mitarbeiter zwar<br />
angreifen, das Gericht wird bei der<br />
Prüfung der Wirksamkeit der Kündigung<br />
aber beachten, dass dem Mitarbeiter<br />
ein Angebot zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses<br />
vorlag.<br />
Neben Ablehnung oder Zustimmung<br />
steht dem Mitarbeiter auch die Möglichkeit<br />
offen, das neue Vertragsangebot<br />
unter dem Vorbehalt anzunehmen,<br />
dass die von der <strong>Apotheke</strong>nleitung angestrebte<br />
Änderung des Vertrages nicht<br />
sozial ungerechtfertigt ist. Das Gericht<br />
kann diese Frage in einem Kündigungsschutzprozess<br />
klären. Der Mitarbeiter<br />
stellt so sicher, dass er selbst dann<br />
seinen Arbeitsplatz in der <strong>Apotheke</strong><br />
behält, wenn er das gerichtliche<br />
Verfahren verliert, weil die geänderten<br />
Vertragsbedingungen sozial gerechtfertigt<br />
sind.<br />
Management<br />
Insgesamt müssen aber beide Parteien<br />
des Arbeitsvertrages beachten,<br />
dass im Bereich der Änderungskündigung<br />
eine Vielzahl von Formalien<br />
und Fristen zu beachten sind.<br />
Sowohl die Kündigung, als auch das<br />
neue Vertragsangebot müssen dem<br />
Schriftformerfordernis genügen.<br />
Aus der Kündigung muss deutlich<br />
hervorgehen, dass das Arbeitsverhältnis<br />
beendet wird und sie muss<br />
vom <strong>Apotheke</strong>nleiter unterschrieben<br />
werden. Zwingend notwendig ist die<br />
Einhaltung der gesetzlichen beziehungsweise<br />
tariflichen Kündigungsfristen<br />
(§ 622 BGB, § 19 BRTV). <strong>Die</strong><br />
Kündigung sollte aus Beweisgründen<br />
immer mit einem Zugangsnachweis<br />
an den Mitarbeiter persönlich ausgehändigt<br />
oder zugestellt werden.<br />
Der Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung<br />
ist für die Kündigungsfrist,<br />
die am Folgetag zu laufen beginnt,<br />
für die Berechnung der Frist zur Erklärung<br />
des Vorbehaltes und für die<br />
Berechnung der dreiwöchigen Frist<br />
zur Erhebung der Kündigungsschutzklage<br />
relevant.<br />
Unabhängig davon, wie man die erforderlichen<br />
Änderungen gegenüber<br />
dem Mitarbeiter umsetzt, sollte man<br />
im Interesse eines guten Arbeitsklimas<br />
immer versuchen, sich vernünftig mit<br />
seinen Mitarbeitern zu einigen und<br />
- soweit möglich - deren Interessen<br />
und Wünsche mit zu berücksichtigen.<br />
Erklärt man auch einmal eine unternehmerische<br />
Entscheidung, besonders<br />
dann, wenn sie gravierende Auswirkungen<br />
auf die Mitarbeiter hat, stößt<br />
man vielfach auf Verständnis und Akzeptanz.<br />
Mit motivierten Mitarbeitern,<br />
die sich ernst genommen und geschätzt<br />
fühlen, überbrückt man auch schwierigere<br />
Zeiten.<br />
Fakten zur Person<br />
n Patricia Kühnel<br />
Rechtsanwältin Patricia Kühnel hat<br />
ihren Kanzleisitz in Erkner bei<br />
Berlin. Sie führt Rechtsberatungen<br />
in <strong>Apotheke</strong>n vor Ort durch und<br />
leitet Schulungen zum Thema<br />
Datenschutz u.a. für den Hessischen<br />
<strong>Apotheke</strong>rverband e.V. Zu<br />
diesem Thema ist sie außerdem<br />
bereits als Buchautorin erfolgreich.<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 27
Kompetenz-Dialog Vorschau<br />
Impressum<br />
Lästiger<br />
Nagelpilzbefall<br />
Patient: Ein älterer Mann, er ist Diabetiker,<br />
verlangt ein Mittel gegen Nagelpilz.<br />
Vor allem wünscht er eine preisgünstige<br />
Alternative.<br />
Basis - Beratung:<br />
Pilzinfektionen der Zehen- oder Fingernägel<br />
werden vorrangig durch Spross- oder<br />
Fadenpilze hervorgerufen. Prädestiniert<br />
sind Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen.<br />
Begünstigt wird die<br />
Infektion durch ein feucht-warmes Milieu.<br />
Für die Selbstmedikation geeignet ist die<br />
topische Behandlung des Nagels mit antimykotischer<br />
Creme oder antimykotischem<br />
Nagellack. <strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>rin empfiehlt<br />
Amorolfin 5% wirkstoffhaltiger Nagellack.<br />
Amorolfin ist ein Breitspektrumantimykotikum,<br />
dessen fungistatische und fungizide<br />
Wirksamkeit auf einer Veränderung der<br />
Pilzzellmembran basiert. Eine frühzeitige<br />
Behandlung führt recht schnell zum Erfolg<br />
und es können weitere Nagelschäden<br />
vermieden werden.<br />
Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />
+ Vor der ersten Behandlung müssen die<br />
befallenen Nagelbereiche gründlich mit<br />
der beiliegenden Nagelfeile abgefeilt<br />
und anschließend mit einem Alkoholtupfer<br />
gereinigt werden.<br />
+ Nun kann der Nagellack aufgetragen<br />
werden. <strong>Die</strong> ganze Prozedur ist ein- bis<br />
zweimal wöchentlich zu wiederholen<br />
und zwar solange, bis sich die Nägel<br />
regeneriert haben, was neun bis zwölf<br />
Monate dauern kann.<br />
+ Benutzen Sie die Nagelfeile nicht für<br />
gesunde Nägel!<br />
+ Da sich die Pilzsporen auch auf der<br />
Kleidung verteilen, sollten Handtücher,<br />
Bettwäsche und Socken bei mindestens<br />
60° C gewaschen werden. <strong>Die</strong> Schuhe<br />
sind regelmäßig zu wechseln, zu lüften<br />
und können mit einem speziellen Spray<br />
behandelt werden.<br />
28 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
Das Beratungs PLUS<br />
Quelle: obx medizindirekt<br />
Schutz vor Lippenherpes<br />
Patient: „Ich leide häufig unter Lippenherpes.<br />
Insbesondere, wenn ich Stress<br />
habe, erkältet oder im Urlaub bin. Kann<br />
ich mich vor dem Ausschlag schützen?“<br />
Basis - Beratung:<br />
Lippenherpes-Viren werden aktiv, wenn<br />
das Immunsystem geschwächt bzw. stark<br />
gefordert ist. Daher ist es typisch, dass<br />
Herpes sich meldet, wenn man erkrankt<br />
ist, einer Klimaveränderung oder starker<br />
UV-Strahlung ausgesetzt ist. Gegen die<br />
Virusinfektion selbst gibt es kein Heilmittel.<br />
Aber man kann die Viren hindern, sich<br />
in den Hautzellen zu vermehren und die<br />
infektiöse Bläschenbildung auszulösen. Den<br />
besten und verträglichsten Wirkstoff gegen<br />
Lippenherpes liefert die Natur mit phytotherapeutisch<br />
wirksamem Melissenextrakt.<br />
Wissenschaftlich ist bestätigt, dass Melissenwirkstoffe<br />
die Rezeptoren von Hautzellen<br />
und Viren blockieren. Mit diesem einzigartigen<br />
Prinzip wird das Eindringen von Viren<br />
in Hautzellen unterbunden. Melissenextrakt<br />
eignet sich daher auch zur Vorbeugung.<br />
Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />
+ Hochdosierten Melissenextrakt gibt<br />
es als freiverkäufliches Arzneimittel<br />
(LomaHerpan). Das gehört in die Hausoder<br />
Reise-<strong>Apotheke</strong> von Lippenherpes-<br />
Betroffenen. Beim ersten Kribbeln<br />
aufgetragen, kann LomaHerpan einen<br />
Herpes-Ausbruch oft verhindern, zumindest<br />
aber sehr deutlich abmildern.<br />
+ Viele Betroffene kennen ihre Herpesauslöser.<br />
Für konsequenten Lippenschutz<br />
eignet sich der Pflegestift LomaProtect<br />
mit UV-Schutzfaktor 30 und Melissenextrakt.<br />
LomaProtect macht Lippen geschmeidig<br />
und damit weniger anfällig.<br />
+ Tipp: Durch die Abgabe von zwei<br />
Produkten – Akutarzneimittel und<br />
schützende LomaProtect-Pflege –<br />
haben Kunden alles für ein unbeschwertes<br />
Leben mit Herpes im Haus.<br />
Hautpflege auf Basis<br />
von Johanniskraut<br />
Patient: „Meine Tochter leidet unter<br />
einer sehr trockenen und hoch empfindlichen<br />
Haut. Besonders nachts kratzt<br />
sie sich die Ärmchen auf, die dann ganz<br />
entzündet sind“, so eine junge Mutter.<br />
Basis - Beratung:<br />
<strong>Die</strong> Bedan-Produkte (Creme und Lotion)<br />
beinhalten Hyperforin, einen Wirkstoff<br />
des Johanniskraut, der antibakterielle<br />
Eigenschaften besitzt, aber auch entzündungshemmend<br />
wirkt. Durch die feine<br />
Konsistenz ziehen die Produkte leicht<br />
und schnell in die Haut ein. Bedan ist für<br />
Menschen geeignet, die unter Neurodermitis<br />
oder Allergien leiden. Besonders nach<br />
einem Schub profitieren sie besonders, da<br />
bei regelmäßiger Anwendung der Kreislauf<br />
aus trockener Haut, Jucken, Kratzen<br />
und Entzündung durchbrochen werden<br />
kann. <strong>Die</strong> Haut erhält ihre Geschmeidigkeit<br />
zurück, woran erkennbar ist, dass sich die<br />
Hautbarriere und deren Abwehrfunktionen<br />
wieder stabilisiert haben. <strong>Die</strong> Produkte<br />
sind bereits für Kinder ab sechs Monaten<br />
geeignet.<br />
Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />
+ <strong>Die</strong>se Creme ist speziell zur Pflege<br />
äußerst trockener oder strapazierter<br />
Hautpartien geeignet, etwa der Beugen<br />
von Ellenbogen und Knien oder der<br />
Hände.<br />
+ <strong>Die</strong> wesentlich dünnflüssigere Lotion ist<br />
besonders zur großflächigen Körperpflege<br />
zu empfehlen. Sie kann auch im<br />
Gesicht angewendet werden. Der hohe<br />
Wasseranteil hinterlässt ein Gefühl von<br />
Frische und Kühle, was den Juckreiz<br />
lindert und strapazierte Haut beruhigt.<br />
+ Bedan auf Johanniskraut-Basis knüpft<br />
an die traditionelle Anwendung des<br />
Johanniskraut-Öls bei verschiedenen<br />
Hauterkrankungen an. Es pflegt, zieht<br />
schnell in die Haut ein und lindert die<br />
Entzündungen.<br />
Quelle: Petra Hölzel<br />
Zitat des Monats:<br />
„Eigentlicher Sinn und Zweck der Novellierung<br />
der <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung ist, Bürokratie<br />
abzubauen.“<br />
Lutz Tisch (Geschäftsführer Recht der ABDA)<br />
Presseblüten des Monats:<br />
„Start der Mainzer Frühstücksgespräche –<br />
Ohne Hirntod keine Organspende“<br />
Uni Mainz<br />
„Sämtliche Fahrzeuginsassen außer dem Todesopfer<br />
trugen lebensgefährliche Verletzungen davon.“<br />
Mindener Tageblatt<br />
„Mehr Eigenverantwortung bei Durchfall“<br />
Der Hausarzt<br />
VORSCHAU HEFT 09.2012_September<br />
Zu zweit zum Erfolg:<br />
Doppelspitze in der<br />
<strong>Apotheke</strong><br />
Zum Jahr der<br />
Genossenschaft:<br />
Einer für alle, alle<br />
für einen<br />
+ + + A B O N N E M E N T + + +<br />
Ja, ich will regelmäßig über die Zukunft informiert werden<br />
Fax 00423 3881019 oder info@d-e-a.eu<br />
Sie möchten die Zeitschrift „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ regelmäßig<br />
lesen? Dann sollten Sie sie abonnieren.<br />
p Ja, ich möchte „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ abonnieren für<br />
Euro 50,- im Jahr,<br />
Schweiz SFR 90,-<br />
Das Abonnement verlängert sich um ein Jahr und ich erhalte zwölf<br />
<strong>Ausgabe</strong>n im Jahr, wenn ich es nicht drei Monate vor Ablauf kündige.<br />
Apo-Verlag AG<br />
St. Wolfgang Strasse 93<br />
LI-9495 Triesen<br />
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Datum Unterschrift<br />
<strong>Apotheke</strong>nstempel<br />
Zu treffsicherer<br />
Kommunikation:<br />
Der Kunde bin ich<br />
selbst<br />
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Widerrufsrecht: Meine Abonnement-Bestellung kann ich<br />
innerhalb von 10 Tagen (Poststempel) schriftlich rückgängig<br />
machen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />
<strong>Apotheke</strong><br />
Herausgeber<br />
Thomas Knoll<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Vw. Klaus Hölzel (Leitung)<br />
Redaktionsbüro A& K GbR<br />
Markt 3<br />
65375 Oestrich-Winkel<br />
Tel.: 06723 885284<br />
Fax: 06723 885285<br />
redaktion@hoelzel-net.de<br />
Autoren<br />
Vasiliki Apostolidou, Irene Arntz, Jan Hecht,<br />
Petra Hölzel, Patricia Kühnel, Sonja Prechtner,<br />
Alexandra Rehn, Wolfgang Reinert<br />
Verlag<br />
Apo-Verlag AG<br />
St. Wolfgang Strasse 93<br />
Postfach 65<br />
LI-9495 Triesen<br />
Tel.: 00423 3881025<br />
info@d-e-a.eu<br />
Verlagsleitung<br />
Ralf Doeker<br />
Grafik und Layout<br />
KAST Creativ-Services GmbH<br />
Mooslachenstraße 4<br />
D-88142 Wasserburg/B.<br />
Tel.: 0151 25227446<br />
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Anzeigen<br />
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AVIER Medien GmbH<br />
Wasserburger Straße 42<br />
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Tel.: 0049 (0) 8382 99700 0<br />
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Anzeigenpreisliste<br />
Es gilt die Preisliste von <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
Nr. 4 vom 01.01.2012<br />
Druck/Herstellung<br />
Strube OHG<br />
Stimmerswiesen 3<br />
D-34587 Felsberg<br />
Vertrieb<br />
DeA erscheint monatlich<br />
Jahresabonnement<br />
(inkl. Porto):<br />
Deutschland/Österreich € 50;<br />
Schweiz/FL sFr. 90;<br />
Einzelheft (zuzügl. Porto):<br />
€ 5; sFr. 8,10<br />
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<strong>Die</strong> Zeitschrift sowie alle<br />
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von Werbeträ gern e.V.<br />
Verbreitet Auflage: 21.409 (II/12)<br />
geprüft LA-PHARM 2011<br />
© Copyright bei Apo-Verlag AG<br />
www.d-e-a.eu<br />
<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 29
Nachworte<br />
„Wollen wir nicht, brauchen wir nicht…“<br />
Bemerkungen über tägliches und nicht alltägliches Retounieren.<br />
Retouren sind, wie<br />
jedermann in<br />
unserem Gewerbe<br />
weiß, unser tägliches Brot.<br />
<strong>Die</strong> Gründe sind vielfältiger<br />
Natur. Sei es, dass<br />
man verwundert Hämorrhoidenzäpfchen<br />
aus der<br />
Großhandelskiste fischt, wo<br />
doch Augentropfen bestellt<br />
waren. Sei es, dass man<br />
statt nur einer versehentlich<br />
gleich zehn Packungen<br />
Cholesterinsenker bestellte<br />
oder vergaß, die Salbe, die<br />
der geneigte Kunde sich<br />
nach längerem Beratungsgespräch<br />
entschloss, doch<br />
nicht erwerben zu wollen,<br />
aus der Bestellung zu<br />
löschen. Wolle mer nit,<br />
bruche mer nit, fott domit<br />
(wollen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit) lautet die<br />
angesagte Devise.<br />
Dabei gibt es aber auch Konstellationen, bei denen wir<br />
durchaus gewollt haben. Wir wollten beispielsweise unbedingt<br />
die äußerst günstigen Konditionen des revolutionierenden<br />
Nasensprays ausnutzen, welches zuverlässig vor<br />
Ansteckungen jedweder Art zu schützen versprach und ganz<br />
sicher ein Schnelldreher ersten Ranges werden würde, es<br />
dann aber wider jeglicher Erwartung eben doch nicht wurde.<br />
Und so fällt unser Blick irgendwann auf ungeheure Vorratsmengen,<br />
die jetzt aber mal ganz schleunigst dahin<br />
zurückmüssen, wo sie hergekommen sind: Zum Großhandel<br />
(einfach) oder zum Hersteller (nicht so einfach), wo sich<br />
natürlich kein Mensch an das Versprechen „Klar nehmen<br />
wir nicht verkaufte Ware gegen Bares anstandslos zurück“<br />
erinnern kann. Nicht erinnern kann sich auch der Kunde, für<br />
den wir eigens, wenn auch zähneknirschend seine teuren<br />
speziellen Magentabletten an Lager nahmen, er holte sie<br />
trotz hochheiliger Versprechungen nämlich nur noch ein<br />
einziges Mal und dann nie wieder. <strong>Die</strong> Retourenfrist ist noch<br />
30 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />
„Hersteller, Kunden – kaum einer kann sich an die Rückgabe-Zusage<br />
erinnern.“<br />
Schreiben Sie mir: irene.arntz@googlemail.com<br />
dazu knapp überschritten,<br />
also werfen wir uns – wieder<br />
einmal – devot unserem<br />
Außendienstler zu Füssen,<br />
damit er es möglichst ohne<br />
Abzüge richtet, was er ja<br />
auch netterweise meist<br />
macht.<br />
So lästig Retouren oft auch<br />
sein mögen, manchmal<br />
wünschte man sich, diese<br />
praktische Möglichkeit<br />
gäbe es auch im wirklichen<br />
Leben. Damit meine ich<br />
nicht das Zurückschicken<br />
des optimistisch in Größe<br />
38 erworbenen bildschönen<br />
kleinen Schwarzen, welches<br />
dann doch ehrlicherweise<br />
bei der Anprobe als zu<br />
„spack“ sitzend beurteilt<br />
wurde. <strong>Die</strong>s ist natürlich ein ganz normaler Vorgang in<br />
Zeiten überbordender Internetbestellungen. Nein, vielmehr<br />
wünschte man sich doch öfter, Politiker, die ihre Wahlversprechen<br />
unmittelbar nach der Wahl als nicht existent<br />
ansehen, postwendend dorthin zu retournieren, wo sie<br />
hergekommen sind. Lieferschein dazu und ab die Post!<br />
Renitente Teenager, kleinkarierte Schalterbeamte, sich in<br />
ihrer eigenen Wichtigkeit sonnende Funktionäre, an zwei<br />
Tagen hintereinander (!) an der gleichen Stelle blitzende<br />
Polizeibeamte, unfreundliche Arzthelferinnen – ich gebe sie<br />
alle als Retoure ein und hoffe sehnlichst, sie nicht wiederzusehen<br />
als „Ausverkaufsartikel, Retoure abgelehnt“. Dann<br />
bleibt als letzter Ausweg nur noch das Rückkaufangebot.<br />
Aber wer kauft so etwas schon – selbst mit 30 Prozent<br />
Abzug.<br />
n Irene Arntz<br />
Irene Arntz ist Inhaberin der Steinhof-<strong>Apotheke</strong><br />
in Overath bei Köln. Sie kommentiert regelmäßig für<br />
diese Zeitschrift den Offizin-Alltag<br />
(irene.arntz@googlemail.com).
Wirkt<br />
DIREKT<br />
am<br />
MUSKEL<br />
Muskelkrämpfe?<br />
Bei<br />
Wadenkrämpfen<br />
unterschiedlicher<br />
Ursachen<br />
Muskelschmerzen?<br />
Neueste Studienergebnisse 1 :<br />
Wirksamkeit & Verträglichkeit<br />
von Chininsulfat bei Sportlern und älteren Patienten<br />
mit nächtlichen Wadenkrämpfen:<br />
%<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
80 %<br />
Verringerung<br />
der nächtlichen<br />
Wadenkrämpfe<br />
> 90 %<br />
der Ärzte<br />
bewerten die<br />
Wirksamkeit<br />
&<br />
Verträglichkeit mit<br />
„sehr gut“ bis „gut“<br />
Effektiv & schnell wirksam<br />
> 90 %<br />
der Patienten<br />
bewerten die<br />
Wirksamkeit<br />
&<br />
Verträglichkeit mit<br />
„sehr gut“ bis „gut“<br />
Chininsulfat in Limptar ® N<br />
Akut & auch vorbeugend<br />
bei nächtlichen Wadenkrämpfen<br />
Exzellente klinischpharmakologische<br />
Datenlage<br />
www.limptar.de<br />
1)<br />
Westphal K. Chininsulfat überzeugt in aktueller Praxisstudie. Ärztliches Journal 2011; 2<br />
Limptar®N 200 mg Filmtabletten: Wirkstoff: Chininsulfat. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 200 mg Chininsulfat (Ph. Eur.), entsprechend 165,7 mg Chinin.<br />
Sonstige Bestandteile:<br />
Gelatine, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Carmellose-Natrium, Talkum, Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-co-<br />
Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-co-<br />
Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-comethylmethacrylat]<br />
(1:2:1), Raffi niertes Rizinusöl. Anwendungsgebiete: Limptar®N wird angewendet zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe. Gegenanzeigen: Limptar®N<br />
darf nicht eingenommen werden: Bei Überempfi ndlichkeit (Allergie) gegen Chininsulfat oder einen der sonstigen Bestandteile von Limptar®N. In der Schwangerschaft. Bei angeborenen oder<br />
erworbenen Herzrhythmusstörungen, insbesondere wenn diese mit einer Verlangsamung des Herzschlags einhergehen oder, wenn andere Arzneimittel eingenommen werden müssen, die<br />
die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen können. Bei den sehr seltenen Erkrankungen Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Symptom: hämolytische Anämie) und Myasthenia gravis<br />
(Muskelschwäche), ebenso nicht bei bekannten Ohrgeräuschen (Klingen in den Ohren; Tinnitus) und Vorschädigungen des Sehnervs. Bei Störungen des Salzhaushaltes (z. B. Verminderung von Kalium im Blut)<br />
etwa durch Erbrechen, Durchfall oder Medikamente sind ebenso wie bei Veränderungen der anderen eingenommenen Arzneimittel entsprechende EKG-Kontrollen und ggf. Blutuntersuchungen durchzuführen.<br />
Kommt es unter Behandlung mit Limptar®N zum Auftreten von Herzstolpern, Schwindel oder Ohnmachtzuständen, die Zeichen für Herzrhythmusstörungen sein können, sollte eine Untersuchung des Patienten<br />
erfolgen (einschließlich EKG). Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit: Chinin kann in hohen Dosen schwerwiegende Schädigungen des Ungeborenen verursachen, wenn es während der Schwangerschaft<br />
eingenommen wird. Limptar®N darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da Chinin in die Muttermilch übergeht, soll Limptar®N während der Stillzeit nicht eingenommen<br />
werden. Nebenwirkungen: Zu Nebenwirkungen kann es besonders bei Überdosierung bzw. individueller Überempfi ndlichkeit kommen. Sehr selten: <strong>Die</strong> Einnahme von Chinin kann in vereinzelten Fällen<br />
zu Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen führen. Chinin kann in Einzelfällen Ohrensausen, Schwindel und Überempfi ndlichkeitsreaktionen wie z. B. Hautreaktionen (Juckreiz,<br />
Hautausschläge), Arzneimittelfi eber, zum Teil mit Blutbildveränderungen, Atemnot (Bronchospasmen) und Leberfunktionsstörungen hervorrufen. In sehr seltenen Fällen kann es zum Auftreten kleinster<br />
Blutungen (thrombozytopenische Purpura) mit Blutergüssen oder Petechien kommen. <strong>Die</strong>s ist ein Hinweis für eine besondere allergische Empfi ndlichkeit auf Chinin (die dann auch für chininhaltige<br />
Lebensmittel gilt), die von der eigentlichen Chinindosis unabhängig ist. <strong>Die</strong>se wiederum kann extrem selten mit disseminierter intravaskulärer Gerinnung (DIC, Gerinnungsstörung) oder Nierenversagen<br />
einhergehen. Nach Absetzen jeglicher Einnahme von Chinin bilden sich die Blutergüsse wieder zurück. Limptar®N ist abzusetzen, falls Klingen in den Ohren, Hör- und Sehstörungen sowie<br />
Hautausschlag auftreten. Packungsgrößen: Limptar®N 200 mg: 30 Filmtabletten, 80 Filmtabletten. <strong>Apotheke</strong>npfl ichtig. Cassella-med GmbH & Co. KG, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln.<br />
Ein Unternehmen der Klosterfrau Healthcare Group. LIM/PTA/01-12/DEA<br />
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