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Ausgabe 07+08.2012 - Die erfolgreiche Apotheke

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>07+08.2012</strong><br />

Kategorie<br />

www.d-e-a.eu<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />

<strong>Apotheke</strong><br />

HU Manuia mh_0512_16_EV Halbseitig<br />

ormat: 1/2 Seite quer 210x135 mm <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

ringsum 3 mm ET: unbekannt<br />

Fachzeitschrift für die Zukunft der <strong>Apotheke</strong><br />

<strong>Die</strong> Produktfamilie für meine Gesundheit<br />

Innere Unruhe, Erschöpfung?<br />

Manchmal wird Ihnen alles zu viel? Zu viele Termine, zu viele<br />

Aufgaben. Sie wünschen sich einfach mehr Energie?<br />

Manuia® aus der Produktfamilie DHU meine Homöopathie®<br />

unterstützt Sie dabei, die Herausforderungen des Alltags<br />

besser zu meistern.<br />

Manuia ®<br />

Bei nervösen Beschwerden<br />

und Erschöpfung<br />

Sorgt für Ausgeglichenheit<br />

und neue Energie<br />

Steigert so die Leistungs-<br />

Checkliste:<br />

fähigkeit im Alltag<br />

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Wirksam und sanft<br />

Neue Packung.<br />

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mit dem die ersten Aktionen<br />

starten? Langfristig werden sich www.manuia.de<br />

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Fortbildung des <strong>Apotheke</strong>npersonals?<br />

Manuia®: Enthält Lactose und Weizenstärke. Packungsbeilage beachten! Anwendungsgebiete:<br />

<strong>Die</strong> Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören:<br />

Nervöse Beschwerden und Erschöpfungszustände (Neurasthenie) mit körperlicher und<br />

geistiger Leistungsminderung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r. mh_0512_16_EV<br />

Bevor die E<br />

210x135_<strong>Die</strong>_<strong>erfolgreiche</strong>_<strong>Apotheke</strong>.indd 1 10.07.12 15:48<br />

Patricia Kühnel<br />

Klare Regeln für die Filiale<br />

Dr. Bernhard Bellinger<br />

Aktiv für <strong>Apotheke</strong>r unterwegs<br />

Lars Horstmann<br />

Easy<strong>Apotheke</strong>r geben Einblick


Editorial<br />

Treffen Gründlichkeit<br />

und Einfalt...<br />

Welche Lockangebote ziehen Kunden in<br />

die Offizin? <strong>Apotheke</strong>r berichten, wie<br />

gut diese Methode im Alltag überhaupt<br />

funktioniert.<br />

14<br />

... zusammen, entsteht Bürokratie. Sie gehört zu den größten Lust- und Erfolgsbremsen<br />

für <strong>Apotheke</strong>r. Jährlich kommen Dutzende neuer Gesetze, Vorschriften<br />

und Regeln hinzu. Von den Rabattverträgen bis zur <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung –<br />

täglich beginnt die Erbsenzählerei aufs Neue. Versprochen war uns vom Staat und<br />

den Verbänden genau das Gegenteil. Weniger Bürokratie!<br />

Mit zeitraubenden Verwaltungsaufgaben verliert das <strong>Apotheke</strong>nteam die wertvolle<br />

Zeit für Beratung, Service und Zukunftssicherung. Und das Ärgerlichste: <strong>Die</strong> Party<br />

muss auch noch vom <strong>Apotheke</strong>r bezahlt werden. Eine Kosten-Nutzen-Analyse<br />

existiert nicht. <strong>Die</strong> Bürokratien in den Behörden haben Hochkonjunktur.<br />

Wir widmen uns in dieser <strong>Ausgabe</strong> dem Gegenteil:<br />

Sie lesen, welche „Reinholer“ besonders geeignet sind, die Frequenz zu steigern.<br />

Wir suchen nach Lösungen beim Thema Personalengpässe (Seite 8) und werfen<br />

schon einen Blick auf den Finanz-Gipfel 2012 (Seite 12). Doch ganz ohne Seitenhiebe<br />

kommen wir auch nicht aus. Wie teuer die ApBetrO in einigen Fällen werden<br />

kann, erfahren Sie ebenso wie die anstrengende Suche nach einem Steuerberater<br />

statt eines Verwalters der BWA (Seite 22).<br />

Achten wir alle gemeinsam im Alltag und bei politischen Entscheidungen<br />

darauf, dass eine ozeanisch aufgeblasene Bürokratie samt ihrer Kontrolleure aus<br />

uns keine antriebsschwachen Kurzwaren-Abteilungsleiter macht, sondern uns<br />

die Freude an der <strong>erfolgreiche</strong>n Kunden-Beratung und Führung einer <strong>Apotheke</strong><br />

erhalten bleibt.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen der ganzen <strong>Ausgabe</strong> wünscht<br />

Ihr<br />

Dipl.-Vw. Klaus Hölzel<br />

P.S. Gerade kommt der aktuelle IMS OTC Report auf den Tisch. In der<br />

Gesundheitsmittelstudie auf Basis des ersten Quartals 2012 ist Grippostad C 24-er<br />

Hartkapseln umsatzmäßig betrachtet die führende Handelsform aller Arzneimittel und<br />

Nichtarzneimittel! Herzlichen Glückwunsch nach Bad Vilbel und Freude auch in unserer<br />

Redaktion. Haben wir doch die Marke Grippostad auf Basis der Nielsen Zahlen bereits Ende<br />

letzten Jahres zur Marke des Jahres 2011 im Bereich Erkältungsmittel gekürt und<br />

im Marken Kompass veröffentlicht, mit dem Hinweis, dass derart starke Marken<br />

in keiner <strong>Apotheke</strong> fehlen dürfen!<br />

Welche Gewohnheiten haben die<br />

Verbraucher am künftigen <strong>Apotheke</strong>nstandort?<br />

Eine Milieustudie des SINUS-<br />

Instituts gibt Aufschluss.<br />

16<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

4 Signale<br />

6 Köpfe<br />

Der Allrounder<br />

8 Konzepte<br />

Biete: Arbeitsplatz – Suche: Personal<br />

12 Konzepte<br />

Aus Minus ein Plus machen<br />

14 Konzepte<br />

Mit „Reinholern“ Kunden locken<br />

16 Vertrieb<br />

Willkommen im Top-Kundenmilieu<br />

18 Vertrieb<br />

Homöopathika – eine wertvolle Therapieoption<br />

20 Management<br />

Böses Erwachen<br />

22 Management<br />

Haben Sie den richtigen Steuerberater?<br />

26 Management<br />

Versetzung in andere Filiale<br />

28 Kompetenz-Dialog<br />

Das BeratungsPLUS<br />

29 Vorschau<br />

Impressum<br />

30 Nachworte<br />

Kolumne von Irene Arntz<br />

Der Mittelteil enthält eine Sonderausgabe<br />

der Firma Easy<strong>Apotheke</strong><br />

Was sollte ein Steuerberater alles<br />

leisten? Lesen Sie Experten-Tipps und<br />

welche Gebühren für welche Leistungen<br />

anfallen.<br />

22<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 3


Signale<br />

Hinterzimmer<br />

Wieder einmal verkündet die ABDA<br />

eine „gute Entscheidung“. Vertraulichkeit<br />

wird Satzungsinhalt,<br />

Verstöße sollen mit Schadenersatz<br />

geahndet werden. Zielscheibe<br />

sind vor allem die Kollegen der<br />

DAZ-Online. <strong>Die</strong> wiederum kontern<br />

mit Maulkorb-Erlass, Wagenburg<br />

und Rückwärtsgang beim Thema<br />

Transparenz.<br />

Wir meinen: „Neu ist uns, dass<br />

es vertrauliche Strategien in der<br />

Vergangenheit gab, die von der<br />

Presse so verrissen wurden, dass<br />

die ABDA daraus politischen Schaden<br />

nahm. Nicht neu ist, wenn<br />

ABDA-Mitglieder interne Konzepte<br />

zuerst in der eigenen <strong>Apotheke</strong><br />

gerne ausprobieren wollen. Neu<br />

wiederum wäre es, wenn wesentliche<br />

Personalfragen nicht schon<br />

immer in Hinterzimmern und Kumpelrunden<br />

vorentschieden würden.<br />

Da gibt es dann auch Verlierer, die<br />

das offensichtlich nur verkraften,<br />

wenn sie der Presse Details<br />

stecken. Und ganz neu wäre uns,<br />

wenn die Hinterzimmerstrategen<br />

ein nicht mehr vordemokratisches,<br />

sondern ein unverkrampftes Verhältnis<br />

zur Pressefreiheit hätten.“<br />

ü<br />

Top & Flop des Monats<br />

PTA GUIDE<br />

2012<br />

<strong>Ausgabe</strong> 01.2012<br />

www.pta-guide.eu<br />

PTA GUIDE<br />

2012<br />

T o p - M a r k e n e m p f e h l u n g e n d e s H V - T e a m s<br />

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Lotse<br />

4 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Quelle: Gabi Eder_pixelio.de<br />

Überall lernt das HV-Team, im<br />

Beratungsgespräch Empfehlungen<br />

im Konsens auszusprechen, den<br />

Komplettverkauf nicht zu vernachlässigen<br />

und einen besonders<br />

guten Tipp noch mitzugeben. Davon<br />

träumt auch das OTC-Marketing<br />

und die Vertriebsmannschaft der<br />

Hersteller. Am Ende sind damit alle<br />

zufrieden: zuerst der Kunde, dann<br />

die HV-Mitarbeiter und auch der<br />

Kooperationspartner Industrie.<br />

Wir meinen: „<strong>Die</strong> Erfolgskette<br />

kann sofort realisiert werden.<br />

Der PTA-Guide dient als Instrument,<br />

um die Beratungsleistung<br />

des Teams zu optimieren. Er<br />

beantwortet die wichtigen Fragen:<br />

Wie legt sich das Team auf einheitliche<br />

apotheken-individuelle<br />

Empfehlungen fest? Wie werden<br />

diese formuliert und im Alltag<br />

praktikabel implementiert?<br />

Wie können Zusatz-Tipps zu<br />

Mehr-Umsatz führen? <strong>Die</strong> Antworten<br />

finden Sie praktisch und<br />

unkompliziert im PTA-Guide.<br />

Einfach anfordern beim Verlag<br />

(office@apothekenzukunft.de).“<br />

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ü<br />

Wahlfreiheit<br />

Dass <strong>Apotheke</strong>r nicht loslassen<br />

können, sich zu spät um ihre Nachfolge<br />

kümmern und sich insgeheim<br />

wünschen, dass es doch jemand<br />

aus der Familie wird – alles längst<br />

bekannt. Doch häufig will der<br />

Nachwuchs nicht, verfolgt beruflich<br />

andere Interessen. Ihm stehen viel<br />

mehr Entfaltungsmöglichkeiten als<br />

noch vor zehn oder 20 Jahren offen.<br />

Das wird bei kleinen <strong>Apotheke</strong>n<br />

oft noch deutlicher. Dort sinkt das<br />

Interesse an einer Übernahme. <strong>Die</strong>ser<br />

Trend zeigt sich übrigens in der<br />

gesamten Privatwirtschaft: „Null<br />

Bock auf eine Klitsche“, nennt es<br />

das Mafo-Institut TNS Emnid.<br />

Wir meinen: „Fehlender<br />

Nachwuchs in den Heilberufen ist<br />

angesichts der Arbeitsinhalte und<br />

der Verdienste kein Wunder. <strong>Die</strong><br />

Attraktivität der Pharmazie wird<br />

von der Jugend an anderer Stelle<br />

gemacht: In der Wissenschaft, im<br />

Krankenhaus oder in der Industrie.<br />

Der kleine Junior-<strong>Apotheke</strong>r<br />

in seiner Mini-<strong>Apotheke</strong> stirbt aus<br />

– ebenso wie die Tante Emma-<br />

Läden. Doch dort gib es langsam<br />

eine Rückentwicklung. Werden die<br />

<strong>Apotheke</strong>r-Kinder folgen?“<br />

Dispensieren<br />

In großen Tierpraxen machen die<br />

Pharmaerlöse mitunter 80 Prozent<br />

des Umsatzes aus. Hauptgründe<br />

dafür sind die Mengenrabatte der<br />

Pharmaindustrie und das süße<br />

Privileg des Dispensierrechts – eine<br />

Sonderregelung des <strong>Apotheke</strong>nmonopols.<br />

Seit über 150 Jahren dürfen<br />

die Tierärzte verschreiben und<br />

gleichzeitig verkaufen – und zwar<br />

fast ohne Kontrolle. „<strong>Die</strong> Margen<br />

mancher Tierärzte sind höher als<br />

die von Kokain-Dealern“, sagt<br />

Nicki Schirm, seit über 25 Jahren<br />

Veterinär in Hessen in einer <strong>Ausgabe</strong><br />

des SPIEGELS.<br />

Wir meinen: „<strong>Die</strong> zuständige<br />

Bundesministerin Ilse Aigner muss<br />

das Arzneimittelgesetz verschärfen<br />

und das Dispensierrecht für<br />

Tierärzte „auf den Prüfstand“<br />

stellen. Veterinäre, fordern nicht<br />

nur immer mehr Kritiker, dürfen<br />

nicht länger Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r<br />

zugleich sein. In Dänemark und<br />

Schweden ist die Doppelfunktion<br />

längst verboten, der Medikamentenverbrauch<br />

deutlich niedriger.“<br />

ü<br />

Leser, die uns einen Top&Flop senden, den wir veröffentlichen, erhalten einen AMI-Fortbildungs-Gutschein von 50,00 EURO (marketing@apothekenzukunft.de).<br />

Quelle: BrandtMarke_pixelio.de<br />

ü<br />

Quelle: www.Rudis-Fotoseite.de_pixelio.de<br />

Stark bei Erkältung.<br />

Patienten vertrauen seit<br />

Jahrzehnten:<br />

Grippostad ® C<br />

• wirkt schnell und zuverlässig<br />

• stärkt zusätzlich die<br />

Abwehrkräfte durch Vitamin C<br />

Ihre bewährte Empfehlung für<br />

Patienten ab 12 Jahren bis ins<br />

hohe Alter!<br />

Checkliste:<br />

Blindtext<br />

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Fortbildung des <strong>Apotheke</strong>npersonals?<br />

Bevor die E<br />

* Grippostad ® C 24er Kapseln ist die führende Handelsform in der Offi zin unter allen OTC-Präparaten in Deutschland; Quelle: IMS Pharmatrend Januar – Dezember 2011<br />

Grippostad ® C Hartkapseln. Zus.: 1 Hartkaps. enth.: 200 mg Paracetamol, 150 mg Ascorbinsäure, 25 mg Coffein, 2,5 mg Chlorphenaminmaleat. Sonst. Bestandt.: Gelatine, Glyceroltristearat, Lactose 1 H2O, Chinolingelb (E 104),<br />

Erythrosin (E 127), Titandioxid (E 171). Anw.: Symptomat. Behandl. v. gemeins. auftr. Beschw. wie Kopf- u. Gliederschmerzen, Schnupfen u. Reizhusten im Rahmen e. einfachen Erkältungskrankheit. B. gleichz. Fieber od. erhöhter<br />

Körpertemp. wirkt Grippostad ® C fi ebersenkend. Durch die fi xe Komb. d. Wirkst. kann b. Beschw., d. überwieg. e. d. genannten Sympt. betreffen, keine individ. Dosisanpass. vorgenommen werden. In solchen Situat. sind AM in and. Zus.<br />

vorzuziehen. Gegenanz.: Überempf. gg. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt.; schw. Nieren-/Leberfkt.stör. (Child-Pugh > 9), Kdr. < 12 J. Anw.-beschränk.: Leber-(Child-Pugh < 9)/Nierenfkts.stör., Gilbert-Syndr. (Meulengracht-Krankh.),<br />

Oxalat-Urolithiasis, Eisen-Speichererkr. (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblast. Anämie), chron. Alkoholmissbr., pyloroduodenale Obstrukt. u. Blasenhalsobstrukt., Engwinkelglaukom, Ulcus ventriculi od. duodeni, Hyperthyreose,<br />

Arrhtythmien (Gefahr d. Verstärk. v. Tachykardien u. Extrasystolen), Angststör. (Verstärk.gefahr.), hered. Galaktose-Intol., Laktase-Mangel, Glukose-Galaktose-Malabsorpt. Warnhinw.: Cave Überdos.: -Paracetamol: schw. Leberschäd.<br />

mögl., max TD: 4 g ab 43 kg/KG. -Ascorbinsäure: z. T. schw. Hämolysen b. Pat. m. erythrozytärem G-6-PDH-Mangel (4 g/Tag); b. Disposit. z. Nierensteinbild. besteht Gefahr d. Bild. v. Ca-Oxalatsteinen. Hinw.: B. hohem Fieber, Anz. e.<br />

Sek.infekt., Verschlecht. d. Sympt. od. weit. Komplikat. – Arzt konsultieren. Nicht über läng. Zeit od. in höheren Dosen anw. AM-induz. Kopfschm. b. läng. Gebrauch mögl. – nicht durch erhöhte Dos. behandeln. Schwangersch./Stillz.:<br />

Kontraind. NW: Arrhythmien z. B. Tachykardie, Blutbildveränd. wie Leuko-, Neutro-, Thrombozyto-, Panzytopenie, Agranulozytose, thrombozytopen. Purpura, aplast. Anämie, b. hoher Dos. leichte Methämoglobinbild., Dyskinesen, Sedier.,<br />

Benommenh., Glaukomauslösung (Engwinkelglaukom), Sehstör.; respirator. Überempf.reakt., b. vorbelast. Pers. Bronchospasmus (Analgetika-Asthma) mögl.; Mundtrockenh., GI- Beschw., Miktionsbeschw., nach läng. Einn. höherer Dos.<br />

Nieren-/Leberschäden (od. b. Überdos.), allerg. Hautreakt. (erythematös od. urtikariell) u. U. begleitet v. Temp.anstieg (AM-Fieber) u. Schleimhautläs., Appetitsteig.; schw. Überempf.reakt. (Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbr.,<br />

Übelk., RR-Abfall bis zum Kreislaufvers. u. anaphylakt. Schock) -f. d. Wirkst. Paracetamol; bullöse Hautreakt. wie SJS, TEN/Lyell-Syndr., Lebertransaminasenanstieg, psychot. Reakt., innere Unruhe, Schlafl osigk. Zusätzl.: -Paracetamol:<br />

Beeinfl d. Harns.best. mittels Phosphorwolframsäure, BZ-Best. mittels Glukose-Oxydase-Peroxydase mögl. -Ascorbinsäure (Grammdosen): Anstieg d. Ascorbinsäurekonz. im Harn: Mess. verschied. klin.-chem. Parameter (Glukose,<br />

Harnsäure, Krea., anorgan. Phosphat) gestört; falsch negat. Ergeb. b. versuchtem Nachw. v. okkultem Blut im Stuhl; allg. Beeintr. chem. Nachweismethoden, d. auf Farbreakt. beruhen mögl. -Chlorphenaminmaleat: Abschwäch. d. Reakt.<br />

v. kutanen Allergietests. Verkehrshinw. beachten! Angaben gekürzt – Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte d. Fach- bzw. Gebrauchsinformation. Stand: Juli 2009. STADA GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel


Köpfe<br />

6 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Der Allrounder<br />

Vier Staatsexamen, Fachanwalt für Steuerrecht, Mitgründer einer Kooperation –<br />

<strong>Apotheke</strong>r aufgepasst: Dr. Bernhard Bellinger aus Düsseldorf will die Zukunft der<br />

<strong>Apotheke</strong> positiv gestalten.<br />

Als Kind spielte er lieber Mikado als Monopoly. Beim<br />

japanischen Geschicklichkeitsspiel kommt es darauf an,<br />

dünne, unterschiedlich bewertete Stäbchen aus einem<br />

ungeordneten Haufen so herauszuziehen, dass sich kein anderes<br />

Stäbchen bewegen darf. Anders bei Monopoly: Mit Glück,<br />

Mut und Durchsetzungsvermögen wird man zum Herren der<br />

Schlossallee. Dr. Bellinger hat von beidem etwas.<br />

Der in Fulda geborene und später in Frankfurt und West-Berlin<br />

aufgewachsene Junge studierte nach dem Abitur am altsprachlichen<br />

Jesuiten-Gymnasium Jura. Schon 1981 wurde er als<br />

Rechtsanwalt in Düsseldorf zugelassen und gründete dort seine<br />

erste Praxis.<br />

Früh kannte er sich im Paragraphen-Mikado aus, arbeitete als<br />

wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bochum. Seine<br />

berufliche Planung sei ihm mit 27 Jahren mit dem Anwaltsdiplom<br />

schon völlig klar gewesen, meinte er dieser Tage. Also doch<br />

auch ein wenig Monopoly? Nein, der Weg vom Zivilrecht zum<br />

Steuerrecht führt nicht immer über Los. Dr. Bellinger setzte noch<br />

mehr Befähigungen oben drauf: Er machte zwei Staatsexamen<br />

zusätzlich, nämlich zum vereidigten Buchprüfer und Steuerberater.<br />

Nun hatte er mit diesem Wissen und Können die Mikado-<br />

Stäbchen seiner Berufung vor sich.<br />

„Vom geschickten Eingehen auf das Gegenüber hängen Erfolg<br />

und Misserfolg ab“, begann er seinen Vortrag auf dem 1. APO-<br />

Audit-Tag Anfang Juni in Düsseldorf. Er ist längst als einer der<br />

Gründer der APO-Audit GmbH in <strong>Apotheke</strong>rkreisen und darüber<br />

hinaus bekannt. Ihn unterscheidet viel von den gewöhnlichen<br />

Steuerberater-Kollegen, die sich auf das Verwalten und Bilanzieren<br />

konzentrieren. <strong>Apotheke</strong>r brauchen heutzutage den Gestalter,<br />

der seine Kenntnisse nutzt und den Wortsinn „Berater“<br />

mit Leben füllt. Dr. Bellinger ist in diesem Sinn kein reiner Zahlenjongleur<br />

oder Rechtsberater. Er versetzt sich, gemeinsam mit<br />

der ganzen Kanzlei-Mannschaft und den Netzwerk-Kollegen, in<br />

die <strong>Apotheke</strong> hinein. Ob Marketing, Einkauf, Kommunikation –<br />

von allen Seiten holt er Spezialisten hinzu, um den Inhaber für<br />

die nächsten Jahre fit zu machen oder fit zu halten. Und das geschieht<br />

im Unterschied zu Steuer-Konzernen höchst individuell,<br />

eben maßgeschneidert. Seinem beruflichen Ziel kommt er damit<br />

immer näher: Er will eine aktive Stimme für <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />

sein. Neben manchen komplizierten Steuertatbeständen und<br />

Berufsordnungen bleibt Dr. Bellinger ein Familienmensch. Sein<br />

Buch „Allgemeinwissen“ (ein launiger Bildungskodex für einen<br />

Mitteleuropäer) entstand aus einem Spiel zwischen seinem Sohn<br />

Daniel und ihm. Er hatte ihm den Inhalt dieses Buches als Quiz<br />

vermittelt. Zunächst schrieb er die Kapitel und gab Sohn Daniel<br />

dann jede Woche maximal drei Seiten, zu denen er am Wochenende<br />

zehn Fragen stellte. Konnte sein Sohn acht<br />

Fragen sinngemäß richtig beantworten, bekam<br />

er einen kleinen Zuschlag zum Taschengeld.<br />

Also doch ein wenig Monopoly<br />

neben so viel Mikado.<br />

n Klaus Hölzel<br />

Dr. Bernhard Bellinger:<br />

Er füllt den Wortsinn<br />

„Berater“ mit Leben.


Konzepte<br />

Biete: Arbeitsplatz<br />

Suche: Personal<br />

Wer Schwierigkeiten hat, eine offene Stelle zu besetzen, kann die Hilfe von<br />

Personalvermittlern in Anspruch nehmen. Den Service gibt es zwar nicht kostenlos,<br />

gezahlt wird aber nur im Erfolgsfall.<br />

<strong>Die</strong> Nachfrage nach <strong>Apotheke</strong>npersonal<br />

wächst. Im April 2012 wurden<br />

über die Bundesagentur für Arbeit<br />

353 offene Stellen für <strong>Apotheke</strong>r und<br />

439 für PTAs gemeldet. Des einen Freud,<br />

des anderen Leid: Während die meisten<br />

Bewerber bei der Auswahl ihres Arbeitgebers<br />

wählerisch sein dürfen, haben es<br />

<strong>Apotheke</strong>n – insbesondere auf dem Land<br />

- oft nicht leicht,<br />

Fazit:<br />

offene Stellen zu<br />

besetzen. Perso-<br />

n Bewerberprofile sollten<br />

auch soziale Kompetenzen<br />

aufzeigen.<br />

n Provision für Vermittlung<br />

liegt bei etwa<br />

einem Monatsgehalt.<br />

n Bedarf an Approbierten<br />

ist nur schwer zu<br />

decken.<br />

nalvermittlungen<br />

haben den Bedarf<br />

längst erkannt. Sie<br />

bieten nicht nur<br />

Arbeitskräfte auf<br />

Zeit an, etwa als<br />

Urlaubs-, Krankheits-<br />

oder Elternzeitvertretung,<br />

sondern vermitteln<br />

auch Approbierte,<br />

PTAs oder PKAs in<br />

Festanstellungen.<br />

Wie läuft eine<br />

solche Vermittlung ab, welchen Service<br />

bietet eine Personalagentur und was kostet<br />

die <strong>Die</strong>nstleistung? Drei Unternehmen<br />

haben diese Fragen beantwortet: <strong>Die</strong><br />

<strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur aus Aukrug,<br />

die hsi Health Care Experts aus Ludwigsburg<br />

sowie die <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und<br />

Vertreter-Vermittlung aus Stuttgart.<br />

Partout keine Auskunft wollte die Personalvermittlung<br />

Dr. Meindl & Collegen<br />

(Nürnberg) geben.<br />

In einem sind sich die auskunftsbereiten<br />

Experten einig: <strong>Die</strong> Zahl der personalsuchenden<br />

<strong>Apotheke</strong>n ist deutlich höher als<br />

die der verfügbaren Bewerber – „gefühlt<br />

ein Vielfaches“, wie Friederike Zerweck<br />

von der <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und Vertreter-Vermittlung<br />

sagt. Bei hsi schätzt<br />

man das Verhältnis von stellensuchenden<br />

Approbierten zu personalsuchenden<br />

Christine Schink (<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur):<br />

Auf eine PTA kommen im<br />

Durchschnitt 20 bis 25 Anfragen.<br />

<strong>Apotheke</strong>n auf eins zu fünf. Ähnlich sieht<br />

es bei der <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur<br />

von Christine Schink aus: Für Approbierte<br />

erhält sie im Durchschnitt drei bis fünf<br />

Angebote ohne telefonische Voranfragen.<br />

Bei PTAs und PKAs ist das Ungleichgewicht<br />

noch viel stärker ausgeprägt: Etwa 20 bis<br />

25 Anfragen kommen laut Schink auf eine<br />

Bewerberin.<br />

Der Bedarf an Approbierten könne nur<br />

schwer gedeckt werden, sagt Sanja Müller<br />

von hsi. Gesucht werden approbierte<br />

Mitarbeiter hauptsächlich von größeren<br />

<strong>Apotheke</strong>n mit einer oder mehreren Filialen.<br />

hsi ist, was die langfristige Stellenbesetzung<br />

angeht, schwerpunktmäßig in<br />

Baden-Württemberg, Hessen und Berlin<br />

tätig. „Hier besteht überall großer Bedarf,<br />

etwas mehr in Baden-Württemberg“,<br />

sagt Müller. Schink sieht die räumlichen<br />

Schwerpunkte in den ländlichen Regi-<br />

onen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen,<br />

Baden-Württemberg, Bayern<br />

und Nordrhein-Westfalen. <strong>Apotheke</strong>n in<br />

den neuen Bundesländern seien als Auftraggeber<br />

eher unterrepräsentiert.<br />

Wer passt zu wem?<br />

Eine Hauptaufgabe der Personalvermittlungen<br />

besteht darin herauszufinden,<br />

welcher potenzielle Mitarbeiter zu welcher<br />

<strong>Apotheke</strong> beziehungsweise zu welchem<br />

Team passt. Schink führt dazu mit<br />

den Stellensuchenden zunächst ein etwa<br />

ein- bis eineinhalbstündiges Interview.<br />

„Ich fordere die Bewerber oder Bewerberinnen<br />

zum Beispiel auf, sich für 15 Kernkompetenzen<br />

Schulnoten zu geben, und<br />

zwar mit Begründung“, sagt die Leiterin<br />

der <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur. Fragen<br />

zur Person und zu den Vorstellungen von<br />

der neuen Stelle sowie ein Persönlichkeitstest<br />

runden das Bild ab. Anschließend<br />

erstellt Schink ein Bewerberprofil<br />

für den Auftraggeber. „<strong>Die</strong> soziale und<br />

persönliche Kompetenz des Bewerbers<br />

spielen dabei die primäre, die fachliche<br />

Kompetenz nur eine sekundäre Rolle.“<br />

Für eine <strong>erfolgreiche</strong> Vermittlung ist auch<br />

die individuelle Struktur der <strong>Apotheke</strong><br />

von Bedeutung: Liegt sie ländlich oder<br />

in der Innenstadt? Ist die Ausstattung<br />

modern oder historisch? Ist der Inhaber<br />

jung oder älter, aktiv oder eher ruhig?<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n kennen wir zum großen<br />

Teil durch persönliche Besuche“, erklärt<br />

hsi-Expertin Müller. Den besten Eindruck<br />

vermittle ein Besuch vor Ort. „Wenn die<br />

<strong>Apotheke</strong> aber zu weit weg ist und es<br />

nicht mehr wirtschaftlich wäre hinzufahren,<br />

informieren wir uns ausführlich per<br />

Telefon oder über das Internet.“<br />

Persönliche Kontakte von Vorteil<br />

<strong>Die</strong> Bewerber lernen die hsi-Mitarbeiter<br />

am liebsten in einem persönlichen<br />

Gespräch kennen. „Falls die Anfahrt zu<br />

weit ist, muten wir das den Kandidaten<br />

allerdings nicht zu“, sagt Müller. Dann<br />

liefern ein ausführliches Telefongespräch,<br />

ein Bewerberbogen und ein Selbsteinschätzungsbogen<br />

die notwendigen<br />

Informationen. Auf dieser Basis werden<br />

mögliche Arbeitsstellen ausgewählt – unter<br />

anderem im Hinblick auf das räumliche<br />

Einsatzgebiet. An die fraglichen<br />

<strong>Apotheke</strong>n schickt hsi ein Kurzprofil der<br />

Bewerber. Erst danach führen Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer das übliche Vorstellungsgespräch.<br />

Im Anschluss daran fragen<br />

die hsi-Mitarbeiter die <strong>Apotheke</strong>ninhaber<br />

nach ihren Eindrücken zum Gesprächsverlauf<br />

und zum Bewerber.<br />

Auch Zerwecks Team pflegt den persönlichen<br />

Kontakt zu beiden Seiten - Bewerbern<br />

wie <strong>Apotheke</strong>n. Anforderungen und<br />

Wünsche der Arbeitgeber wie Zusatzqualifikationen,<br />

Schwerpunkte (Aromatherapie,<br />

Versand, Parenteralia-Herstellung...)<br />

oder gewünschte Arbeitszeiten werden<br />

mit dem Bewerberprofil abgeglichen.<br />

„Oft kennen wir den persönlichen und<br />

familiären Hintergrund der Bewerber und<br />

ermöglichen so eine maßgeschneiderte<br />

Koordination in zeitlicher, räumlicher und<br />

inhaltlicher Hinsicht“, sagt Zerweck.<br />

Angesichts der Engpässe bei PTAs stellt<br />

sich die Frage, ob Bewerberinnen überhaupt<br />

noch bereit sind, für eine Stelle<br />

umzuziehen. „Beruflich erfahrene PTAs<br />

sind räumlich eher unflexibel“, stellt<br />

Schink fest. Dagegen habe sie schon<br />

mehrere Berufsanfängerinnen vermittelt,<br />

die für ihre erste Festanstellung<br />

den Wohnort gewechselt hätten. Auch<br />

Müller sieht die Bereitschaft zur Mobilität<br />

durchaus gegeben. Vor etwa<br />

einem Jahr vermittelte hsi einer PTA aus<br />

Norddeutschland einen mehrmonatigen<br />

Einsatz in einer <strong>Apotheke</strong> nahe der<br />

Schweizer Grenze. „Dort hat es ihr dann<br />

so gut gefallen, dass sie übernommen<br />

wurde und nun dort lebt.“ Zeitlich befristete<br />

Einsätze fern vom Wohnort würden<br />

„selbstverständlich sehr gut honoriert“.<br />

Vermittlung von <strong>Apotheke</strong>npersonal<br />

Kontaktdaten der im Text zitierten Agenturen:<br />

<strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und<br />

Vertretervermittlung<br />

Friederike Zerweck<br />

Neue Weinsteige 18<br />

70180 Stuttgart<br />

Tel. 0711 / 60 85 65<br />

www.apopersonal.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>n-Personalagentur<br />

Christine Schink<br />

Südkämpe 3<br />

24613 Aukrug<br />

Tel. 04873/ 1543<br />

www.ct-unternehmensservice.de<br />

Sanja Müller (hsi): „Wir begleiten vor<br />

allem Berufsanfänger zu Vorstellungsgesprächen.“<br />

Dazu gehöre auch eine Erstattung der<br />

Fahrtkosten und unter Umständen die<br />

zeitweilige Übernahme der Kosten für<br />

eine Unterkunft.<br />

Für Bewerber kostenlos<br />

Bewerber zahlen nichts für die <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

der Personalvermittler. <strong>Die</strong><br />

Kosten tragen die Arbeitgeber. Schink<br />

verlangt für eine <strong>erfolgreiche</strong> Vermittlung<br />

ein Honorar in Höhe eines Brutto-<br />

Monatsgehalts. Ähnlich fällt die Provision<br />

bei der <strong>Apotheke</strong>n Arbeits- und Vertretervermittlung<br />

aus: Kommt es zu einer<br />

Festanstellung, stellt Zerweck ihren Kunden<br />

zehn bis 15 Prozent vom Jahresgehalt<br />

des Mitarbeiters in Rechnung.<br />

hsi berechnet für die Direktvermittlung<br />

eines <strong>Apotheke</strong>rs zwei Raten zu je 2.700<br />

Euro, für die einer PTA zwei Raten zu je<br />

1.600 Euro – zahlbar bei Vertragsabschluss<br />

beziehungsweise drei Monate<br />

nach Beginn des Arbeitsverhältnisses.<br />

Grundsätzlich unterstützen alle drei<br />

Agenturen die Bewerber bei Einstellungs-<br />

hsi<br />

health care experts<br />

Bahnhofstaße 39<br />

71638 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141 / 971 67-17<br />

www.hsi-hcexperts.jimdo.com<br />

8 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 9<br />

Kategorie<br />

gesprächen und Gehaltsverhandlungen.<br />

Davon profitieren beide Seiten. „Wir begleiten<br />

vor allem Berufsanfänger zu Vorstellungsgesprächen“,<br />

sagt Müller. „Das<br />

führt zu einer entspannten Situation.“<br />

Unser Tipp<br />

n Alexandra Rehn<br />

Wer eine Wohnung sucht und weder<br />

Zeit noch Lust hat, sich durch den<br />

Anzeigenteil der Tageszeitung oder<br />

Immobilienportale im Internet zu<br />

wühlen, beauftragt einen Makler.<br />

<strong>Die</strong>ser durchforstet seine Kartei,<br />

erstellt Exposés, vereinbart Besichtigungstermine<br />

– und lässt sich<br />

seine Arbeit im Erfolgsfall gut<br />

bezahlen. Genauso verhält es sich<br />

mit Personalvermittlern. Aber lohnt<br />

es sich überhaupt, einen externen<br />

<strong>Die</strong>nstleister mit der Mitarbeitersuche<br />

zu betrauen? Überlegen Sie, wie<br />

viel Zeit und Geld Sie in ein klassisches<br />

Bewerbungsverfahren stecken<br />

müssten – Anzeigen schalten,<br />

eingegangene Bewerbungen<br />

sichten, Kandidaten einladen,<br />

Gespräche führen, ... Wer ehrlich<br />

rechnet, kommt schnell zu dem<br />

Schluss, dass der Aufwand dafür<br />

immens sein kann. Und das - angesichts<br />

des leergefegten Arbeitsmarktes<br />

- bei nicht immer befriedigendem<br />

Ergebnis.<br />

Personalvermittler nehmen Ihnen<br />

nicht nur Arbeit, sondern auch<br />

möglichen Frust ab. Sie treffen eine<br />

Vorauswahl, in der sowohl die<br />

fachliche als auch die persönliche<br />

Qualifikation des Arbeitnehmers mit<br />

Ihren Wünschen und Vorstellungen<br />

abgeglichen wird: Sie als Arbeitgeber<br />

bekommen nur Bewerber<br />

vorgeschlagen, die diesen Selektionsprozess<br />

erfolgreich durchlaufen<br />

haben. <strong>Die</strong> Chance, dass dieser<br />

Mitarbeiter zu Ihnen passt, ist daher<br />

relativ groß.<br />

Wie bei allen Aufträgen, die Sie an<br />

externe <strong>Die</strong>nstleister vergeben,<br />

sollten Sie sich also auch in Sachen<br />

Personalvermittlung fragen: Bin ich<br />

selbst in der Lage, dasselbe Ergebnis<br />

in angemessener Zeit zu einem<br />

günstigeren Preis zu erzielen? Wer<br />

dies ohne Wenn und Aber bejahen<br />

kann, benötigt keine Unterstützung<br />

von außen. Für alle anderen ist ein<br />

Personalvermittler eine interessante<br />

Option.


„Gesund sein heißt:<br />

gut informiert sein.“<br />

Arzt<br />

Ü Medikationserfassung online<br />

DAS HAMBURGER ERFOLGSMODELL<br />

Ü Vorschlag von preiswerten Präparaten schont Budget<br />

Ü Vernetzung mit <strong>Apotheke</strong> fördert Compliance<br />

Ü Schnelles Einlesen der Stammdaten von der Chipkarte<br />

Pfl egeeinrichtung<br />

Ü Zeitersparnis, da Stellen der Medikamente entfällt<br />

Ü Dokumentierte fehlerfreie Medikation<br />

Ü Erhöhung der Patientensicherheit<br />

Ü Reduzierung des Verwaltungsaufwands<br />

(<strong>Apotheke</strong> bestellt Rezepte nach)<br />

In der Adler-<strong>Apotheke</strong> Hamburg-Wandsbek hat<br />

awinta Deutschlands einzigartige Lösung für Heimversorgung<br />

eingerichtet. <strong>Die</strong> Kombination aus den<br />

innovativen Software-Lösungen der awinta hat<br />

enorm dazu beigetragen, in Zusammenarbeit mit<br />

dem Blisterzentrum Multidos zu einem der größten<br />

Heimversorger Norddeutschlands zu werden.<br />

eine Innovation der<br />

<strong>Die</strong> Lösung:<br />

Holger Gnekow www.awinta.de<br />

<strong>Apotheke</strong><br />

Ü Keine Faxe, keine handschriftlichen Verordnungen<br />

Ü Keine manuellen Datenerfassungen<br />

Ü Schnelle, sichere Übertragung von Medikationsänderungen<br />

Ü Schnellstmögliche Belieferung durch sofortige<br />

Datenübermittlung nach Arztvisite<br />

Blisterzentrum<br />

Ü Tablettengenaue Abrechnung und Bestände<br />

Ü Kein Verwurf von Medikamenten, keine Restbestände<br />

Ü Anschluss aller Blisterautomaten (KLS, HD Medi, etc.)<br />

Ü Auswahl der Arzneimittel aus defi nierter Arzneimittelliste<br />

Ü Profi med.HAV mit seinem online Einnahmeplan ist der Ausgangspunkt für den Arzt<br />

Ü PROKAS.easyDose und Blistermed übernehmen die komplette Verwaltung in der <strong>Apotheke</strong><br />

Ü Erfolgserprobt in der Praxis – die vollendete Vernetzung zwischen <strong>Apotheke</strong>,<br />

Arzt und Pfl egeeinrichtung


Anzeige<br />

Aus Minus ein Plus machen<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Honorar<br />

Prof. Dr. rer. pol.<br />

Günter Neubauer<br />

IfG Institut für Gesundheitsökonomik,<br />

München<br />

Ein stabiles Vergütungssystem<br />

ist notwendig. Gutes Geld für<br />

gute Leistung – doch wer zahlt?<br />

Inventurdifferenzen<br />

Hans-Günther Lemke<br />

(selbständiger Führungs-<br />

und Verkaufstrainer,<br />

Porta Westfalica)<br />

Ladendiebstahl durch<br />

Kunden und Mitarbeiter.<br />

<strong>Die</strong> Quote lässt sich senken.<br />

Treffpunkt der Insider<br />

Veranstaltungsort:<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

Berliner Allee 33<br />

40212 Düsseldorf<br />

Partner des Finanz-Gipfels:<br />

Wer sich als <strong>Apotheke</strong>n-Inhaber wirtschaftlich noch besser auf die Zukunft<br />

vorbereiten will oder muss oder wer an den Kauf beziehungsweise Verkauf<br />

der <strong>Apotheke</strong> denkt, braucht aktuelles Finanzwissen. Der Finanz-Gipfel am<br />

6. November 2012 in Düsseldorf ist deshalb ein Muss-Termin – für den<br />

Inhaber selbst, aber auch für die wichtigsten Berater des <strong>Apotheke</strong>rs.<br />

Gesunde <strong>Apotheke</strong><br />

Frank Knecht<br />

Inhaber der Bahnhof-<strong>Apotheke</strong><br />

Eberbach (Excellence Award<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Gewinner)<br />

5 Kennzahlen genügen<br />

dem Berater, nicht dem<br />

Top-<strong>Apotheke</strong>r.<br />

Nachfolger gefunden<br />

Michael Brüne<br />

(Geschäftsführer der Beratung<br />

für Heilberufe, Berlin)<br />

Das gibt es: <strong>Apotheke</strong>r, die<br />

Schlange stehen, um einen<br />

Betrieb zu übernehmen.<br />

Tipps für <strong>Apotheke</strong>r und<br />

Steuerberater.<br />

Teilnehmerpreise:<br />

• Frühbuchertarif 295,– €<br />

bis 15.09.2012 bzw.<br />

• Normaltarif 385,– € ab dem<br />

16.09.2012<br />

• Buy 2 – Get 3! Sind drei<br />

Personen aus einem Unternehmen<br />

angemeldet erhält<br />

die dritte Person eine<br />

Gratiskarte<br />

(alle Preise zzgl. MwSt.)<br />

Betriebsprüfung<br />

Dr. Bernhard Bellinger<br />

(Steuerberater und Geschäftsführer<br />

der ApoAudit,<br />

Düsseldorf)<br />

Das Finanzamt wird fündig.<br />

Nun ist Verhandlungsgeschick<br />

gefragt.<br />

Gefährlicher Optimismus<br />

Dipl.-Vw. Horst Tiedtke<br />

(Geschäftsführer der Kooperation<br />

Farma-Plus,<br />

München)<br />

Wer Filialen gründet, ist nicht<br />

automatisch erfolgreich. Sogar<br />

eine Insolvenz ist möglich.<br />

Informationen und<br />

Anmeldung im Kongressbüro:<br />

<strong>Apotheke</strong>n<br />

Management-Institut GmbH,<br />

Markt 3, 65375 Oestrich-Winkel<br />

Tel. 06723-88 52 91,<br />

Fax 06723-88 52 85,<br />

office@apothekenzukunft.de<br />

oder online unter<br />

www.apothekenzukunft.de<br />

Leichter sanieren<br />

Dr. Lothar Holzapfel<br />

(Rechtsanwalt , Kanzlei Rechtsanwälte<br />

Holzapfel, Köln)<br />

Ein Schutzschirm vor der Pleite<br />

rettet den Inhaber.<br />

Finanz-Crash<br />

Werner Lamboy<br />

(Leiter Private Banking<br />

Frei- und Heilberufe,<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf)<br />

Der <strong>Apotheke</strong>r und sein Vermögen<br />

in Gefahr. Sparkassen<br />

sorgen vor – Vertrauen durch<br />

Leistung.<br />

Außerdem:<br />

• Wovon lebt die <strong>Apotheke</strong> 2020?<br />

• Vorsicht Retax<br />

• Sprudelnde Geldquellen<br />

Wenn das<br />

Verdauungssystem<br />

verrückt spielt spielt ...<br />

...brauchen Ihre Kunden<br />

MEHR als ein gewöhnliches<br />

Verdauungsmittel.<br />

Hepar-SL ® – das Multitalent mit<br />

dem Spezialextrakt der Königsartischocke<br />

Befreit von Verdauungsbeschwerden<br />

Entlastet die Leber<br />

Stabilisiert die Darmfl ora<br />

Unterstützt zusätzlich den Abbau von Cholesterin<br />

Bei starken<br />

Beschwerden.<br />

Hepar-SL ® 320 mg/-forte 600 mg. Wirkstoff: Artischockenblätter-Trockenextrakt.<br />

Zusammensetzung: Hepar-SL ® 320 mg: 1 Hartkapsel enthält: a) arzneilich wirksamer Bestandteil: 320 mg Trockenextrakt aus Artischockenblättern (4 – 6 : 1). Auszugsmittel: Wasser. b) andere Bestandteile: Hypromellose, Lactose-<br />

Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid, Chinolingelb, Brillantblau FCF. Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten. Hepar-SL ® FORTE 600 mg: 1 überzogene Tablette enthält: a)<br />

arzneilich wirksamer Bestandteil: 600 mg Trockenextrakt aus Artischockenblättern (4 – 6 : 1). Auszugsmittel: Wasser. b) andere Bestandteile: Sucrose, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Talkum, Crospovidon Typ A, hochdisperses Siliciumdioxid,<br />

Hypromellose, Titandioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Povidon K 25, Macrogol 6000, Gelatine, Brillantblau FCF, Stearinsäure, Chinolingelb, Montanglycolwachs. Enthält Lactose und Sucrose. Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete:<br />

Verdauungsstörungen (dyspeptische Beschwerden), besonders bei funktionellen Störungen des ableitenden Gallensystems. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfi ndlichkeit gegen Artischocken und andere Korbblütler oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile des Arzneimittels; Verschluss der Gallenwege; bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden. Nicht anwenden in Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren, da keine ausreichenden<br />

Untersuchungen vorliegen. Nebenwirkungen: Sehr selten: leichte Durchfälle mit typischer Begleitsymptomatik (z. B. Bauchkrämpfe) sowie Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Sodbrennen. Sehr selten: Überempfi ndlichkeitsreaktionen wie z. B.<br />

Hautausschläge. Cassella-med, 50670 Köln. Ein Unternehmen der Klosterfrau Healthcare Group. • Stand: 03/2012 www.hepar-sl.de HE/PTA/02-12/DEA


Fazit:<br />

Konzepte<br />

Mit „Reinholern“ Kunden locken<br />

Marke und Preis sind die wichtigsten Kriterien, die eine Nachfrage nach rezeptfreien<br />

Produkten beeinflussen. Doch welche Blockbuster sind wahre Reinholer?<br />

In der Stadt oder auf dem Land, viel<br />

Laufkundschaft oder überwiegend<br />

Stammkunden, traditionsbewusst<br />

oder modern – zahlreiche verschiedene<br />

Rahmenbedingungen wirken sich auf<br />

das Frei- und Sichtwahlsortiment der<br />

<strong>Apotheke</strong> aus. Meist kristallisiert sich im<br />

Laufe der Zeit heraus, welche Produkte<br />

das Potenzial zum „Reinholer“ haben.<br />

Das heißt: Wenn Kunden ohne Rezept in<br />

die <strong>Apotheke</strong> kommen, welche Produkte<br />

fragen sie dann am häufigsten nach?<br />

Im Großen und<br />

Ganzen lassen<br />

sich die Blockbuster<br />

unter den<br />

freiverkäuflichen<br />

Präparaten in<br />

drei Kategorien<br />

einteilen: Marken,<br />

die durch Werbung<br />

vorverkauft sind.<br />

Angebotsartikel<br />

und Produkte, die<br />

aufgrund einer<br />

Spezialisierung der <strong>Apotheke</strong> nachgefragt<br />

werden.<br />

n Was im Versandhandel<br />

beliebt ist, hat das Zeug<br />

zum Reinholer.<br />

n Kein Profil als Preiswert-<strong>Apotheke</strong><br />

n Fachpersonal spezialisiert<br />

sich auf Reinholer.<br />

Für Hildegard Paasch, Inhaberin der Servatius-<strong>Apotheke</strong><br />

in Koblenz, steht fest:<br />

„Werbedruck lässt Nachfrage entstehen.“<br />

Das sei nicht nur im OTC-Segment zu<br />

beobachten, sondern auch beim Randsortiment,<br />

etwa im Kosmetik-bereich.<br />

Als Beispiel nennt Paasch die Vichy-Produkte<br />

oder Zusatzangebote wie Birkenstock-Artikel.<br />

Was die Selbstmedikation<br />

angeht, sind die Frequenzbringer in der<br />

Servatius-<strong>Apotheke</strong> in erster Linie Preis-<br />

Reinholer: zum einen Flyer-Angebote,<br />

zum anderen Dauertiefpreise. Für die<br />

kurzzeitige Rabattierung wählt Paasch<br />

vor allem Produkte, die auch im Internethandel<br />

stark vertreten sind: Paracetamol,<br />

Voltaren Schmerzgel, Thomapyrin,<br />

Ratiopharm Nasenspray, Aciclostad – das<br />

seien „echte Schnelldreher“, wobei der<br />

pharmazeutische Aspekt bei der Auswahl<br />

der Präparate auf keinen Fall vernachlässigt<br />

werden dürfe.<br />

14 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

OTC Pharma & Healthcare Markt in Deutschland<br />

ACCU CHEK (ROCHE<br />

DIAGNOSTIC DE)<br />

CONTOUR (BAYER VITAL<br />

PH)<br />

VOLTAREN (NOVARTIS<br />

CONSUMER H)<br />

ASPIRIN (BAYER VITAL<br />

SELBSTM)<br />

VICHY (VICHY)<br />

EUCERIN (BEIERSDORF<br />

EUCERIN)<br />

ORTHOMOL<br />

(ORTHOMOL)<br />

BEPANTHEN (BAYER<br />

VITAL SELBSTM)<br />

SINUPRET (BIONORICA)<br />

ONE TOUCH (LIFESCAN)<br />

Copyright © The Nielsen Company. Confidential and proprietary.<br />

<strong>Die</strong> Top-Marke als Lockmittel<br />

Als Lockangebote für Neukunden und<br />

zur Kundenbindung sieht Paasch preisreduzierte<br />

Artikel: beispielsweise Produkte<br />

von Heel (Neurexan, Traumeel,<br />

Euphorbium) oder aus dem Randsortiment<br />

die freiverkäufliche Variante von<br />

Elmex Gelee. Neben den ganzjährig<br />

stark nachgefragten Marken kommen in<br />

der Servatius-<strong>Apotheke</strong> saisonal noch<br />

weitere Produkte als Reinholer dazu:<br />

„Allgäuer Latschenkiefer ist total im<br />

Trend“, sagt Paasch, „und wenn wir die<br />

Olivenöl Intensivcreme von Theiss im<br />

Angebot haben, geben wir davon schon<br />

mal 100 bis 120 Stück ab.“<br />

Martin Wülfing, Inhaber der Adler-<strong>Apotheke</strong><br />

in Beckum, beobachtet bei vielen<br />

Kunden eine ausgeprägte Markenorientierung.<br />

„<strong>Die</strong> Marke spielt als Reinholer<br />

eine wesentlich größere Rolle als der<br />

Preis“, sagt er. Aktiv nachgefragt würden<br />

in erster Linie beworbene Produkte<br />

212 mn. €<br />

215 mn. €<br />

193 mn. €<br />

184 mn. €<br />

177 mn. €<br />

160 mn. €<br />

153 mn. €<br />

154 mn. €<br />

153 mn. €<br />

124 mn. €<br />

129 mn. €<br />

139 mn. €<br />

120 mn. €<br />

113 mn. €<br />

113 mn. €<br />

106 mn. €<br />

104 mn. €<br />

104 mn. €<br />

93 mn. €<br />

89 mn. €<br />

87 mn. €<br />

85 mn. €<br />

81 mn. €<br />

78 mn. €<br />

82 mn. €<br />

87 mn. €<br />

90 mn. €<br />

348 mn. €<br />

354 mn. €<br />

338 mn. €<br />

bn. € 0,05 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40<br />

MAT Mrz.12 MAT Mrz.11 MAT Mrz.10 <strong>Apotheke</strong>-Offizin + VH<br />

wie Thomapyrin, Dolormin, Voltaren<br />

oder Bepanthen. „Es gibt oft günstigere<br />

23<br />

Nielsen TrendReport Pharma März 2012<br />

Umsatz – Führende Marken – in <strong>Apotheke</strong>n-Offizin + <strong>Apotheke</strong>n-Versandhandel, mit<br />

rezeptfreien Produkten und <strong>Apotheke</strong>n-Randsortiment (Quelle:Nielsen)<br />

Martin Wülfing, Adler-<strong>Apotheke</strong> in<br />

Beckum: Kunden verlangen Marken.<br />

Generika, aber die Kunden verlangen<br />

die Marke“, sagt Wülfing. Mit einer<br />

vorübergehenden Preisreduzierung und<br />

ein wenig Glück, so seine Erfahrung,<br />

lasse sich die Nachfrage durchaus<br />

kanalisieren: „Vergangenes Jahr im<br />

April hatte ich Cetirizin von Ratiopharm<br />

im Angebot, passend zum Start der<br />

Heuschnupfensaison, dadurch konnte<br />

ich 100 Prozent mehr verkaufen.“<br />

Dass sein Flyer Kunden in die <strong>Apotheke</strong><br />

lockt, führt Wülfing aber nicht nur auf<br />

Preisbewusstsein zurück. Eine große<br />

Rolle spielen seiner Meinung nach die<br />

Zusatzinformationen zu jedem Angebotsartikel:<br />

„Wir nennen konkrete<br />

Anwendungsbeispiele. Das zieht mehr<br />

als nur der Preis.“<br />

Nicht nur Schnäppchenjäger<br />

Wie stark sich Kunden am Preis orientieren,<br />

hängt ohnehin in erheblichem<br />

Maße von der Lage der <strong>Apotheke</strong> und<br />

der Marktsituation ab. „Unsere Kunden<br />

sind keine Schnäppchenjäger.<br />

<strong>Die</strong> preisaffinen Kunden sind bei der<br />

Konkurrenz“, sagt Horst Wycisk. Der<br />

Inhaber der Paracelsus-<strong>Apotheke</strong> in<br />

Parsberg, einer typischen Landapotheke,<br />

verzichtet daher bewusst auf<br />

Rabattierung als Lockmittel. Dafür hat<br />

er die Kosmetik in den Vordergrund<br />

gerückt – das verhältnismäßig große<br />

Freiwahl-Sortiment umfasst Produkte<br />

von Vichy, Eucerin oder Olivenöl-<br />

Serien. Wycisks OTC-Reinholer sind eher<br />

saisonal bedingt: Erkältungsprodukte<br />

in den Wintermonaten, Heuschnupfen-<br />

Präparate im Mai und Juni.<br />

Auch Anita Rütz führt mit der Eifel-<br />

<strong>Apotheke</strong> in Dahlem eine Landapotheke.<br />

Weil sie sich auf Ernährungsberatung<br />

spezialisiert hat, sieht Rütz<br />

vor allem die Orthomol-Produkte als<br />

Reinholer. Sie werden nicht nur mittels<br />

Cross-Selling-Beratung verkauft,<br />

sondern von den Kunden auch aktiv<br />

nachgefragt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

des Randsortiments sind die Hautpflegeprodukte<br />

von Dermasence. Der<br />

Grund: In der Eifel-<strong>Apotheke</strong> arbeitet<br />

eine Kosmetikerin, die eben diese Produkte<br />

einsetzt.<br />

Marge nachrangig<br />

Egal ob Almased, Oral-B-Ersatzzahnbürsten<br />

oder beliebte OTC-Markenpräparate<br />

im Angebot: Soll es ein<br />

Horst Wycisk, Paracelsus-<strong>Apotheke</strong> in<br />

Parsberg: „Unsere Kunden sind keine<br />

Schnäppchenjäger.“<br />

Reinholer werden, dann darf die Marge<br />

bei der Kalkulation keine vorrangige<br />

Rolle spielen. Das heißt, im Normalfall<br />

liegt der Verkaufspreis nur knapp über<br />

5gute<br />

Gründe<br />

für Ihre Empfehlung bei Nagelpilz<br />

dem Einkaufspreis plus Mehrwertsteuer.<br />

„Mit den Flyer-Produkten will ich<br />

kein Geld verdienen“, sagt Paasch.<br />

„Es sind Schnelldreher, die wir pushen<br />

– das trägt zur Kundenbindung und<br />

zur Gewinnung von Neukunden bei.“<br />

Außerdem erfahre der Kunde bei diesen<br />

Produkten in der Offizin eine „optimale<br />

Beratung zu Preisen, die mit dem<br />

Versandhandel konkurrieren können“.<br />

Das bestätigt auch Hans-Josef Kruchten,<br />

Leiter der Park-<strong>Apotheke</strong> in Merzig:<br />

„<strong>Die</strong> Kunden sollen wegen dieser<br />

Produkte zu uns kommen und sie nicht<br />

im Internet bestellen.“ Allerdings, so<br />

Kruchten, funktioniere das „Reinholen“<br />

seiner Meinung nach nur in begrenztem<br />

Maße über den Preis. Nachhaltiger sei<br />

es, Kunden mit Aktionen in die <strong>Apotheke</strong><br />

zu locken. <strong>Die</strong>se Kunden seien<br />

für Beratung und Cross-Selling offen<br />

und daher „mehr wert als Schnäppchenjäger,<br />

die morgen ihr Schnäppchen<br />

anderswo suchen“.<br />

n Alexandra Rehn<br />

1. leicht anzuwenden, leicht zu entfernen<br />

- ohne Feilen, ohne Lösungsmittel<br />

2. dringt rasch in den Nagel ein<br />

3. starke Wirkung, lang anhaltend<br />

4. beschleunigtes Nagelwachstum<br />

5. günstiger Preis<br />

Konzepte<br />

Starke<br />

Werbekampagne<br />

Patentierter Nagellack mit zuverlässigem Wirkstoff<br />

Ciclopoli® gegen Nagelpilz Wirksto : 8% Ciclopirox. Zusammensetzung: 1 g wirksto haltiger Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox.<br />

Sonstige Bestandteile: Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol, Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete:<br />

Durch Dermatophyten und/oder andere Ciclopirox-sensitive Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen der Nägel. Gegenanzeigen:<br />

Überemp ndlichkeit gegen einen der Inhaltssto e. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung). Nebenwirkungen: Sehr selten Rötung,<br />

Schuppung, Brennen und Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen<br />

(z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen: 3,3 ml und 6,6 ml. <strong>Apotheke</strong>npfl ichtig. Stand: September 2011.<br />

Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 15


Fazit:<br />

Konzepte<br />

Willkommen im Top-Kundenmilieu<br />

Zielgruppenforschung am künftigen Standort einer <strong>Apotheke</strong> kann zu noch<br />

exakteren Prognosen führen, wenn man die Verbrauchergruppen genauer kennt.<br />

W<br />

arum nehmen manche Menschen<br />

nur Medikamente, die<br />

ihnen vom Arzt empfohlen oder<br />

verschrieben werden, während andere<br />

zunächst selbst versuchen, gegen ihr Unwohlsein<br />

anzugehen, etwa mit rezeptfreien<br />

Medikamenten aus der <strong>Apotheke</strong>?<br />

Antwort gibt das psychografische Modell<br />

der Sinus-Milieus ® . Es verdeutlicht das<br />

milieuspezifische Verständnis von Gesundheit<br />

und die damit einhergehenden<br />

Unterschiede im Gesundheitsverhalten.<br />

Der Schlüssel zur<br />

<strong>erfolgreiche</strong>n<br />

Vermarktung im<br />

n Aus der Relevanz für<br />

Gesundheit folgt kein<br />

identisches Kaufverhalten<br />

der Zielgruppen.<br />

n Erlebnisorientierte<br />

Frauen sind Top-<br />

OTC-Kundinnen.<br />

n <strong>Die</strong> geringste OTC-<br />

Nachfrage kommt<br />

erwartungsgemäß aus<br />

dem Milieu der Unterschicht.<br />

Gesundheitsmarkt<br />

liegt im ganzheitlichen<br />

Verständnis<br />

des Menschen und<br />

seiner Bedürfnisse.<br />

Vor drei Jahren<br />

wurden in<br />

Deutschland im<br />

Gesundheitswesen<br />

rund 278,3<br />

Milliarden Euro<br />

ausgegeben –<br />

Tendenz steigend<br />

(Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt,<br />

Wiesbaden). Ein<br />

gigantischer und weiter gewachsener<br />

Markt, in dem viel Bewegung herrscht.<br />

Aber welche Motivation treibt eigentlich<br />

den Verbraucher? Welchen Zugang hat er<br />

zum Thema Gesundheit? Welche Werte<br />

steuern sein Verhalten? Nur mit einem<br />

tieferen Verständnis der Bedürfnisse<br />

des Verbrauchers können sich Gesundheitsanbieter<br />

wie etwa <strong>Apotheke</strong>r in<br />

Zukunft erfolgreich positionieren. Eine<br />

differenzierte Betrachtung des Konsumenten<br />

und seiner Lebenswelt ist somit<br />

essenziell.<br />

Der Mensch ist Markt<br />

<strong>Die</strong>s ist der Ansatz des SINUS-Instituts im<br />

Rahmen seiner Zielgruppenforschung.<br />

<strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® als sensibles Markt-<br />

Jan Hecht ist als Researcher und Consultant<br />

beim Sinus-Institut tätig und forscht<br />

am Marktmodell des Sinus-Milieus ® .<br />

Vasiliki Apostolidou ist Senior Research &<br />

Consulting im Sinus-Institut in Heidelberg:<br />

„<strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind als fundiertes<br />

Modell etabliert.“<br />

modell orientieren sich an einer (durch<br />

Struktur- und Wertewandel veränderten<br />

Freizeit- und Konsumorientierung sowie<br />

veränderten Werte- und Lebensstilwelten)<br />

zunehmend komplexer werdenden<br />

Realität ebenso wie an den sich ausdifferenzierenden<br />

Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Menschen.<br />

Was sind die Sinus-Milieus ® ? Knapp<br />

zusammengefasst lassen sie sich als<br />

Gruppierung „gleichgesinnter Menschen“<br />

beschreiben, die sich hinsichtlich<br />

ihrer sozialen Lage/Schichtzugehörigkeit,<br />

ihren grundlegenden Wertorientierungen,<br />

Lebensstilen und Lebenszielen,<br />

aber auch ihren Alltagseinstellungen,<br />

Wünschen, Ängsten und Zukunftserwartungen<br />

ähneln. Im Unterschied zur<br />

traditionellen Schichteinteilung handelt<br />

es sich somit um eine inhaltliche<br />

Klassifikation. <strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind<br />

Zielgruppen, die es wirklich gibt. Sie<br />

beschreiben real existierende Subkulturen<br />

in unserer Gesellschaft mit<br />

gemeinsamen Sinn- und Kommunikationszusammenhängen<br />

in ihrer Alltagswelt<br />

und sind ein lebensechtes Abbild<br />

der Gesellschaft - kein (rein) statistisches<br />

Konstrukt. <strong>Die</strong> Sinus-Milieus ® sind<br />

als wissenschaftlich fundiertes Modell<br />

seit langer Zeit etabliert. Sie werden<br />

kontinuierlich durch Begleitforschung<br />

und Beobachtung soziokultureller Trends<br />

aktuell gehalten. Auf ihrer Basis arbeiten<br />

führende Markenartikelhersteller und<br />

namhafte <strong>Die</strong>nstleister aller Branchen,<br />

viele öffentliche Auftraggeber aus Politik,<br />

Medien und Verbänden ebenso wie<br />

Werbe- und Mediaagenturen in der strategischen<br />

Planung wie in der operativen<br />

Umsetzung – national wie international.<br />

Abbildung 1 zeigt die aktuelle Milieulandschaft<br />

und die Position der verschiedenen<br />

Milieus in der deutschen<br />

Gesellschaft nach sozialer Lage und<br />

Grundorientierung. Eine Kurzbeschreibung<br />

der jeweiligen Segmente findet<br />

sich in den Informationskästen neben<br />

der Grafik.<br />

Gesundheit ist das<br />

Wichtigste im Leben<br />

Stellt man die Fragen nach den<br />

wichtigsten Dingen im Leben,<br />

dann sagt fast jeder Befragte:<br />

„Gesundheit ist das Wichtigste<br />

im Leben“. Allerdings<br />

wird schnell deutlich, in der<br />

Wahrnehmung der Menschen<br />

ist Gesundheit nicht gleich<br />

Gesundheit. <strong>Die</strong> Schwerpunkte<br />

sozialer, physischer und psychischer<br />

Risikofaktoren verteilen<br />

sich mit deutlichen Unterschieden.<br />

Das Gesundheitsverständnis,<br />

die Wertschätzung und<br />

der Umgang mit der eigenen<br />

Gesundheit (Eigenverantwortung)<br />

und damit die Nutzung<br />

von Präventionsangeboten<br />

sind milieuspezifisch äußerst<br />

differenziert. So gibt es eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Zugänge,<br />

Driver & Barriers zur Gesundheitsvorsorge.<br />

Während etwa Sport für die einen<br />

in den Lebensstil eingebettet und somit<br />

quasi Teil der eigenen Identität ist,<br />

erweist sich diese Kultur bei anderen als<br />

kaum ausgeprägt. Ebenso zeigen sich unterschiedliche<br />

Prävalenzen in Bezug auf<br />

bestimmte Krankheitsbilder (zum Beispiel<br />

Diabetes, Adipositas, orthopädische<br />

Beschwerden et cetera) in den jeweiligen<br />

Milieus, aber auch unterschiedliche Grade<br />

an Dissimulation und Indolenz. Und auch<br />

das Verhalten in Hinblick auf Informationsgewinnung,<br />

Arztkontakt und Einkauf<br />

von Gesundheitsprodukten variiert in<br />

Abhängigkeit der Milieuzugehörigkeit,<br />

was wiederum relevante Implikationen<br />

für das Marketing beinhaltet.<br />

Modell der Sinus-Milieus ® 2012<br />

Was bedeutet dies nun für den Ersten<br />

und Zweiten Gesundheitsmarkt? Wie<br />

gestaltet sich der Kauf von rezeptpflichtigen<br />

Produkten, aber auch von<br />

privat finanzierten Produkten, vor allem<br />

OTC-Präparaten? Eine Antwort auf diese<br />

Frage zeigt sich in Abbildung 2. Frauen<br />

zwischen 20 und 75 Jahren, die zu den<br />

Gruppen der Hedonisten, Performern und<br />

Konservativ-Etablierten gehören, geben<br />

für OTC-Produkte deutlich mehr aus als<br />

die Gruppe der Prekären, der Pragmatischen,<br />

der Sozialökologischen oder<br />

der Traditionellen. <strong>Die</strong> erst genannten<br />

Gruppen sind beim OTC-Kauf auch viel<br />

häufiger anzutreffen, während die zuletzt<br />

genannten unterrepräsentiert sind. Wer<br />

eine <strong>Apotheke</strong> an einem neuen Standort<br />

16 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 17<br />

Bild: fotolia.de<br />

Konzepte<br />

plant, kann mit den Sinus-Milieus ® und<br />

weiteren lokalen Kaufkraftsdaten eine<br />

Umsatzprognose exakter durchführen.<br />

n Vasiliki Apostolidou/Jan Hecht<br />

Kontaktdaten:<br />

Sinus Markt- und<br />

Sozialforschung GmbH<br />

Gaisbergstraße 6,<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel. 06221-8089-0<br />

jan.hecht@sinus-institut.de<br />

www.sinus-institut.de<br />

a pothekenvorsorge<br />

Betriebliche Altersvorsorge für <strong>Apotheke</strong>nmitarbeiter<br />

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mit der apothekenvorsorge!<br />

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Gespräch erfahren Sie mehr über die neue<br />

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Vertrieb<br />

Homöopathika –<br />

eine wertvolle Therapieoption<br />

<strong>Die</strong> Heilkraft von Pflanzen ist den Menschen seit Jahrtausenden bekannt.<br />

Für viele Ärzte und <strong>Apotheke</strong>r ist Naturheilkunde und Homöopathie daher mehr<br />

als nur ein Trend.<br />

Prof. Dr. med. Peter W. Gündling ist<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin mit<br />

Praxis in Bad Camberg. Zudem ist<br />

er Studiendekan für Naturheilkunde und<br />

komplementäre Medizin an der Hochschule<br />

Fresenius und Lehrbeauftragter an<br />

der Universität in Frankfurt am Main. Im<br />

Gespräch mit dem BAH e.V. erläutert er,<br />

warum die Naturheilkunde eine so bedeutende<br />

Rolle in seiner Praxis spielt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>: Wie wichtig ist<br />

die Naturheilkunde für Sie in Ihrer täglichen<br />

Praxis?<br />

Prof. Gündling: Ich bin seit gut 24 Jahren als<br />

Arzt niedergelassen und arbeite von Anfang<br />

an zu etwa 80 bis 90 Prozent mit naturheilkundlichen<br />

und komplementärmedizinischen<br />

Verfahren und Arzneimitteln.<br />

<strong>Die</strong> fehlende Verordnungsfähigkeit und die<br />

Benachteiligung der Naturheilverfahren<br />

überhaupt haben mich schon wiederholt<br />

an eine Rückgabe der Kassenzulassung<br />

denken lassen. Doch nicht zuletzt die<br />

Möglichkeit, diese Mittel zumindest Kindern<br />

auf Kassenrezept und somit zu Lasten<br />

der gesetzlichen Krankenkassen verordnen<br />

zu können, hat mich dann doch weiter<br />

machen lassen.<br />

DeA: Welchen Stellenwert nehmen dabei<br />

homöopathische Arzneimittel ein?<br />

Prof. Gündling: Homöopathische Arzneimittel<br />

haben in meiner Praxis einen sehr<br />

hohen Stellenwert, sowohl Einzel- als<br />

auch Komplexmittel.<br />

DeA: Bei welchen Patienten und bei<br />

welchen Indikationen verordnen Sie diese<br />

Mittel?<br />

Prof. Gündling: Homöopathische Arzneimittel<br />

stellen für mich vor allem bei Kindern<br />

eine wertvolle Therapieoption dar, da sie<br />

schnell und schonend wirken. Doch auch<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Prof. Dr. med. Peter W. Gündling arbeitet<br />

zu etwa 80 bis 90 Prozent mit naturheilkundlichen<br />

und komplementärmedizinischen<br />

Verfahren und Arzneimitteln.<br />

bei Erwachsenen sind sie bei funktionellen<br />

und chronischen Krankheiten oft unentbehrlich.<br />

Und das nicht nur bei eher banalen<br />

Erkrankungen wie Schlafstörungen,<br />

viralen Atemwegsinfektionen oder hypotonen<br />

Kreislaufstörungen. Auch chronische<br />

Hautkrankheiten, Allergien, Pseudokrupp<br />

bei kleinen Kindern, der sonst in der Regel<br />

mit Kortikoiden behandelt wird, Migräne<br />

und chronische Kopfschmerzen, rheumatischen<br />

Beschwerden oder arterielle<br />

Hypertonie können oftmals sehr gut damit<br />

behandelt werden.<br />

Dabei tausche ich jedoch nicht einfach<br />

ein chemisch definiertes Arzneimittel<br />

gegen ein homöopathisches aus, sondern<br />

verwende es als Bestandteil eines ganzheitlichen<br />

Therapieansatzes, in dem zum<br />

Beispiel auch ein gesundes Ernährungs-<br />

und Bewegungsverhalten und psychische<br />

Betreuung eine wichtige Rolle spielen.<br />

DeA: Fragen Ihre gesetzlich versicherten<br />

Patienten nach der Möglichkeit, ein<br />

homöopathisches Arzneimittel verordnet<br />

zu bekommen?<br />

Prof. Gündling: Ja, Patienten fragen<br />

immer wieder nach der Verordnungsfähigkeit<br />

von Homöopathika. Dabei<br />

muss allerdings bedacht werden, dass<br />

die Mittel natürlich verordnungs-,<br />

aber eben nicht erstattungsfähig sind.<br />

Glücklicherweise sind die meisten Patienten<br />

trotz fehlender Erstattungsfähigkeit<br />

bereit, die Medikamente zu kaufen,<br />

da sie von ihrer guten Wirksamkeit und<br />

Verträglichkeit überzeugt sind.<br />

DeA: Wie verordnen Sie homöopathische<br />

Arzneimittel derzeit für gesetzlich Versicherte,<br />

auf Privatrezept oder auf Grünem<br />

Rezept? In beiden Fällen müssen die<br />

Patienten in der <strong>Apotheke</strong> selbst zahlen.<br />

Prof. Gündling: In der Regel verordne<br />

ich sie auf Grünem Rezept. Auf jeden Fall<br />

– und das ist mir besonders wichtig –<br />

verordne ich sie und empfehle sie nicht<br />

nur. Das erhöht die Compliance.<br />

DeA: Welche Bedeutung hat in diesem<br />

Zusammenhang die Möglichkeit der<br />

Techniker Krankenkasse für Sie, Arzneimittel<br />

der Besonderen Therapierichtungen<br />

bis zu einem bestimmten Betrag<br />

den Versicherten erstatten zu können?<br />

Prof. Gündling: Ich finde das einen guten<br />

und längst überfälligen Ansatz und hoffe,<br />

dass diese Maßnahme viele Nachahmer<br />

findet.<br />

DeA: Ist diese Entwicklung Ihrer Meinung<br />

nach besonders für die finanziell schwächeren<br />

Bevölkerungsgruppen positiv?<br />

Prof. Gündling: Ja, insbesondere für<br />

junge Familien, Arbeitslose, Chroniker<br />

und ältere Menschen mit geringer Rente<br />

ist es eine große Hilfe. Es ist somit eine<br />

gute Möglichkeit, einem größeren<br />

Patientenkreis Zugang zu homöopathischen<br />

und pflanzlichen Arzneimitteln<br />

zu verschaffen.<br />

Vorbildlich.<br />

Und das sind die Kategorien 2012:<br />

• TOP HV-Team<br />

• TOP Backofce-Team<br />

• TOP Filialleiter(in)<br />

• TOP Personalsuche<br />

• TOP Personalentwicklung<br />

• TOP PR-Konzept<br />

APOTHEKEN<br />

AWARD<br />

2012<br />

Mehr zur Bewerbung APOTHEKEN AWARD 2012 in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.


Vertrieb<br />

20 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Böses Erwachen<br />

Einige Paragrafen der neuen <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung werden für die<br />

<strong>Apotheke</strong> richtig teuer. <strong>Die</strong> Suche nach Alternativen beginnt.<br />

<strong>Die</strong> neue ApBetrO (§4, Abs. 4) verbietet<br />

ausdrücklich die Nutzung<br />

von Lager- oder Herstellungsräumen<br />

innerhalb des Heimes. Grundsätzlich<br />

darf das Stellen/Verblistern<br />

nur in den <strong>Apotheke</strong>nbetriebsräumen<br />

ausgeübt werden. Mehr noch: Das Stellen/Verblistern<br />

ist in einem separaten<br />

Raum vorzunehmen, der ausschließlich<br />

diesem Zweck dienen darf und mit<br />

einer Schleuse zu versehen ist. Ob mit<br />

„Stellen“ nur das maschinelle Stellen<br />

und nicht auch<br />

Fazit:<br />

das händische<br />

Stellen gemeint<br />

ist, gehört nach<br />

Meinung des<br />

Experten Detlef<br />

Steinweg (BVKA)<br />

zum Interpretationsspielraum<br />

der<br />

Amts-<strong>Apotheke</strong>r<br />

beziehungsweise<br />

Pharmazieräte.<br />

Muss eine <strong>Apotheke</strong><br />

mit zum<br />

Beispiel 100 zu<br />

versorgenden<br />

Heimbewohnern<br />

für die neue Ap-<br />

BetrO Umbauten vornehmen, kann das<br />

nach Schätzung von Architekten ohne<br />

weiteres Kosten von 8.000 – 12.000<br />

Euro ausmachen. Das ist bei diesem<br />

100-Betten-Beispiel rund ein Drittel des<br />

jährlichen Rohertrages! <strong>Die</strong> Rentabilität<br />

der Heimversorgung wird so noch<br />

geringer.<br />

n Leistungs-Angebote<br />

externer QMS-<strong>Die</strong>nstleister<br />

einholen.<br />

n Eigenregie Heimversorgung:Kalkulatorische<br />

Kosten<br />

berechnen.<br />

n Abwarten bei Interpretations-Fragen<br />

zur<br />

ApBetrO.<br />

Wie könnte eine Lösung aussehen?<br />

<strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong> entschließt sich, einen<br />

<strong>Die</strong>nstleister (Blisterzentrum) mit der<br />

Abwicklung zu beauftragen. Dafür muss<br />

sie bei 100 Patienten von 250 bis 350<br />

Euro je Woche ausgehen – spart aber<br />

die eigene Personal-Arbeitszeit. Auch<br />

hier sind also Mehrkosten unvermeidlich.<br />

Sie fallen allerdings geringer aus,<br />

sofern man die Arbeitszeiten der eigenen<br />

Mitarbeiter einkalkuliert.<br />

<strong>Die</strong> neue ApBetrO birgt Lesestoff mit vielen neuen Paragraphen, die für so manche<br />

<strong>Apotheke</strong> teuer werden können.<br />

Kein Denkmalschutz – trotz<br />

10 Stufen<br />

<strong>Die</strong> Verkaufsräume der <strong>Apotheke</strong> sollen<br />

barrierefrei erreichbar sein – fordert<br />

die neue ApBetrO. Das Aufatmen der<br />

betroffenen <strong>Apotheke</strong>r, die das zurzeit<br />

nicht sichern können, war groß. Es ist<br />

von „Soll“ und nicht von „Muss“ die<br />

Rede. Schon die alte ApBetrO kannte<br />

diesen Unterschied. Aber wie sieht es<br />

in Zukunft aus? Gibt es eine einheitliche<br />

Interpretation? Neugründer werden<br />

auf ein „Muss“ festgelegt. Was ist mit<br />

dem <strong>Apotheke</strong>nwert beim Verkauf einer<br />

<strong>Apotheke</strong> mit nicht barrierefreiem<br />

Zugang? Sie muss umbauen oder den<br />

Standort wechseln, sofern kein Denkmalschutz<br />

greift.<br />

Bau-Experten prüfen zurzeit Alternativen:<br />

Umbau der Treppen (ca.<br />

4.000 – 6.000 Euro), neue Eingänge<br />

an der Seite oder hinten (ca. 20.000<br />

bis 50.000 Euro wegen Offizin-Verlegung)<br />

sind noch immer günstiger<br />

als eine Komplettverlagerung. Bleibt<br />

nach Meinung von Juristen noch die<br />

Bestandsschutz-Klage, weil ein unverhältnismäßig<br />

hoher Aufwand nicht<br />

angemessen sei.<br />

200 Euro für QMS – ein Witz<br />

QMS-Pflicht ohne Zertifizierung – ein vergleichsweise<br />

überschaubares Thema (§ 2a).<br />

<strong>Die</strong> Kontrolle durch Aufsichts-<strong>Apotheke</strong>r, im<br />

Volksmund auch Lippenstift-Polizei genannt,<br />

wird hoffentlich nach einheitlichen Maßstäben<br />

vorgenommen. Dabei ist es durchaus denkbar,<br />

Oliver Pipa (Qualitätsverbund deutscher<br />

<strong>Apotheke</strong>r e.V.): „Zertifizierung ist kein Aushang<br />

in der <strong>Apotheke</strong>, sondern ein Schritt<br />

Richtung Zukunftsfähigkeit.“<br />

Vertrieb<br />

dass sich der Kriterienkatalog sehr nahe an der<br />

bisherigen Kammerzertifizierung orientiert.<br />

Warum sollten Pharmazieräte und Kammern hier<br />

nicht Hand in Hand arbeiten? Für Kammern sind<br />

Zertifizierungen auch eine Einnahmequelle.<br />

Absurd bleibt die Annahme des Ministeriums,<br />

QMS sei für rund 200 Euro zu realisieren. Seriöse<br />

Anbieter verlangen schon heute mehr als 1.500<br />

bis 5.000 Euro. Hinzu kommt wieder die zu kalkulierende<br />

Arbeitszeit der Beteiligten.<br />

<strong>Die</strong> Aufgabe der Verbände ist es, eine QMS-Angebots-Transparenz<br />

für die <strong>Apotheke</strong>n zu bieten,<br />

um den schon finanziell gebeutelten Kollegen<br />

eine Hilfestellung bei der Wahl des QMS-<strong>Die</strong>nstleisters<br />

zu geben und sie auch im Einmaleins der<br />

Kalkulation bei Eigenleistung fit zu machen.<br />

n Klaus Hölzel


Management<br />

Haben Sie den richtigen<br />

Steuerberater?<br />

<strong>Apotheke</strong>r brauchen keinen Steuerdeklarierer, sondern einen Betriebs-Ratgeber,<br />

der Steuern spart und nicht mehr kostet als nötig.<br />

Das erste, was ein <strong>Apotheke</strong>r<br />

verlangen muss, ist ein Kostenrahmen<br />

für <strong>Apotheke</strong>n wie es<br />

ihn natürlich bei allen großen Steuerkanzleien<br />

für <strong>Apotheke</strong>r und Ärzte gibt.<br />

Noch immer existieren Berater, die <strong>Apotheke</strong>r<br />

wie Kioskbesitzer oder Handwerker<br />

betreuen. Eine Beratung darf sich<br />

nicht nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

und die Einkommensteuererklärung<br />

beschränken. Steuerberater<br />

versuchen deshalb im Rahmen monatlicher,betriebs-<br />

Fazit:<br />

wirtschaftlicher<br />

Auswertungen<br />

dem <strong>Apotheke</strong>r<br />

Entscheidungshilfen<br />

an die<br />

Hand zu geben.<br />

<strong>Die</strong>se Auswertungen<br />

kommen<br />

in die <strong>Apotheke</strong>n<br />

regelmäßig ohne<br />

Kommentar, wenn<br />

sie „unauffällig“<br />

sind. Wenn jedoch<br />

einer der zahlreichen<br />

Parameter<br />

aus dem Rahmen<br />

fällt, meldet sich der Berater, weil<br />

die <strong>Apotheke</strong>r oft nicht den aktuellen<br />

Überblick über <strong>Ausgabe</strong>n und Einnahmen<br />

haben. Dabei sind <strong>Apotheke</strong>r mehr<br />

gefährdet als andere Selbstständige.<br />

n Guter Steuerberater<br />

gibt regelmäßige<br />

Entscheidungshilfen<br />

an die Hand.<br />

n Steuerberater sollte<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Kompetenz<br />

besitzen.<br />

n Honorar- und<br />

Servicefragen im<br />

Vorfeld klären.<br />

Prävention statt Reparatur<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Entscheidungsfindung<br />

bei größeren Investitionen<br />

im beruflichen und privaten<br />

Bereich. Wenn der <strong>Apotheke</strong>r vorhat,<br />

etwas zu investieren, dann sollte er<br />

den Steuerberater fragen – aber vorher<br />

und nicht erst, wenn ein Vertrag für<br />

eine Filiale schon unterschrieben ist.<br />

Natürlich stellt ein Steuerberater auch<br />

Vergleichsdaten anderer <strong>Apotheke</strong>n<br />

(ohne Nennung) aus der Region je<br />

22 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

nach Umsatzklasse zur Verfügung. Für<br />

gescheit halten manche Experten die<br />

Forderung einer so genannten Treueerklärung<br />

des Beraters, die nicht nur<br />

Steuer-, sondern auch Unternehmens-<br />

und Anlageberater abgeben sollten,<br />

bevor der <strong>Apotheke</strong>r mit ihnen eine<br />

Geschäftsbeziehung eingeht. In dieser<br />

Erklärung soll in erster Linie festgelegt<br />

werden, dass der Berater „mit dem Gesicht<br />

zum Mandanten“ arbeitet. Bei der<br />

Treueerklärung erklärt der Berater, dass<br />

er nicht Versicherungsvertreter, Makler,<br />

Medikalhändler oder Mitarbeiter dieser<br />

oder ähnlicher Gewerbe ist, sondern<br />

seine freiberufliche beratende Tätigkeit<br />

bei der zuständigen Behörde angemeldet<br />

hat.<br />

Auswahl nicht so schwierig<br />

Wer über den Steuerberater-Wechsel<br />

nachdenkt, sollte dabei einige Regeln<br />

beachten.<br />

Rat 1:<br />

Lassen Sie sich von Kollegen einen Steuerberater<br />

empfehlen! So bekommen Sie als <strong>Apotheke</strong>r Namen<br />

von Experten, die sich mit den Besonderheiten einer<br />

<strong>Apotheke</strong> auskennen.<br />

Rat 2:<br />

Schauen Sie sich den Internet-Auftritt des Beraters<br />

an! <strong>Die</strong>ser vermittelt einen ersten Eindruck der<br />

Kanzlei.<br />

Rat 3:<br />

Suchen Sie sich einen Experten, der in der Nähe der<br />

Praxis arbeitet! In dringenden Fällen ist man schnell<br />

zu einem persönlichen Gespräch in der Kanzlei.<br />

Weiterer Vorteil: Der Fachmann kennt das zuständige<br />

Finanzamt und die Sachbearbeiter.<br />

Rat 4:<br />

Führen Sie ein ausführliches Erstgespräch! Der Sympathiefaktor<br />

ist ganz entscheidend für eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit. Stimmt die Chemie nicht, ist<br />

es besser, weiter zu suchen. In der Regel ist das erste<br />

Gespräch kostenlos.<br />

Rat 5:<br />

Klären Sie alle Honorar- und Servicefragen! Für Routineangelegenheiten<br />

wie Buchhaltung oder Umsatzsteuervoranmeldungen<br />

sollte ein fester Ansprechpartner<br />

in der Kanzlei genannt werden. Das Thema<br />

Beratungskosten spricht man am besten gleich beim<br />

ersten Kontakt an. Dazu gehört die Frage, wie der<br />

Rahmen der Gebührenordnung genutzt wird, also ob<br />

der Steuerberater sich üblicherweise im Mittelfeld<br />

bewegt oder im konkreten Fall den gesetzlich erlaubten<br />

oberen Gebührenrahmen nutzen wird. Nicht<br />

vorgeschrieben, aber empfehlenswert ist es, Aufträge<br />

schriftlich zu erteilen.<br />

Rat 6:<br />

Achten Sie unbedingt auf die fachliche Kompetenz!<br />

Der <strong>Apotheke</strong>r kann von seinem Steuerberater erwarten,<br />

dass dieser auf dem Laufenden bleibt, also alle<br />

Gesetze und deren aktuellen Änderungen kennt und<br />

sich über die neuesten Urteile des Bundesfinanzhofes<br />

informiert. Der Steuerexperte sollte <strong>Apotheke</strong>r auch<br />

von sich aus auf Sparmöglichkeiten hinweisen.<br />

Leistung und Honorar<br />

Management<br />

Steuerprofis bieten eine umfangreiche Leistungspalette<br />

– neben Buchführung und betriebswirtschaftlicher<br />

Beratung erstellen sie Steuererklärungen,<br />

prüfen Steuerbescheide, legen Einsprüche ein und<br />

unterstützen bei Außenprüfungen. Sie vertreten<br />

in Steuerstrafsachen vor dem Finanzgericht. Darüber<br />

hinaus helfen Steuerberater bei Finanzierungen<br />

sowie im privaten Bereich bei Erbschaften,<br />

Schenkungen und in Sachen Wohneigentum. <strong>Die</strong><br />

Beratung erstreckt sich auch auf Vermögensanlagen<br />

bis hin zu Fragen der Nachfolge. Nach dem<br />

mobil<br />

<strong>Apotheke</strong>n Systeme<br />

Keine<br />

App<br />

erforderlich!


Management<br />

Buchführung 2,5 Mio 1.884,00 €<br />

Anlagenbuchhaltung<br />

Annahme: 1% des<br />

25.000 Umsatzes 120,00 €<br />

Bilanz und GuV 1,5 Mio<br />

Annahme: Jahreshonorar für eine <strong>Apotheke</strong> mit 2,5 Millionen Euro Jahresumsatz, 8 Prozent Gewinn<br />

Steuerberatungsgesetz dürfen auch<br />

Steuerbevollmächtigte, Rechtsanwälte,<br />

Wirtschaftsprüfer und vereidigte<br />

Buchprüfer unbeschränkt in allen<br />

Steuersachen helfen. Auch sie sind in<br />

ihrer Tätigkeit pflichtversichert und<br />

24 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Das verlangt der Steuerberater<br />

Mindestgebühr Mi-elgebühr Höchstgebühr Gegenstandswert Gebührenrahmen Tabelle<br />

Annahme Bilanzsumme<br />

1/5 des<br />

Jahresumsatzes 1.062,00 €<br />

Gewerbesteuererklärung 200.000 8% Gewinn 181,60 €<br />

Umsatzsteuererklärung 205,20 €<br />

12.246,00 €<br />

643,20 €<br />

2.655,00 €<br />

635,60 €<br />

923,40 €<br />

Vermögensaufstellung EinheitswertermiKlung Betriebsvermögen<br />

Einkommensteuererklärung nur APO<br />

incl. weiterer<br />

200.000 181,60 €<br />

EinkünYe 290.000 217,00 €<br />

Anlage N 60.000 56,15 €<br />

Anlage KAP 12.000 26,30 €<br />

Anlage V 18.000 30,30 €<br />

Prüfen der Steuerbescheide 19,00 €<br />

Anpassung Vorauszahlung 19,00 €<br />

Einspruch 10.000 145,80 €<br />

Post, Telefon, Schreibauslagen 20,00 €<br />

635,60 €<br />

759,50 €<br />

364,98 €<br />

170,95 €<br />

196,95 €<br />

631,80 €<br />

22.608,00 €<br />

1.166,40 €<br />

4.248,00 €<br />

1.089,60 €<br />

1.641,60 €<br />

1.089,60 €<br />

1.302,00 €<br />

haften bei Vermögensschäden, die aus<br />

einer Falschberatung entstehen. Den<br />

meisten <strong>Apotheke</strong>rn ist nicht bekannt,<br />

nach welchen Kriterien ihr Steuerberater<br />

die Höhe seines Honorars festlegt.<br />

<strong>Die</strong> Grundlage für die Bemessung<br />

673,80 €<br />

315,60 €<br />

363,60 €<br />

92,00 €<br />

184,00 €<br />

1.215,00 €<br />

240,00 €<br />

Jahresumsatz oder<br />

Aufwand 2/10 bis 12/10 c<br />

Jahresumsatz oder<br />

Aufwand 2/10 bis 12/10 c<br />

MiKel Bilanzsumme<br />

+ Jahresleistung 10/10 bis 40/10 B<br />

Gewerbeertrag 1/10 bis 6/10 A<br />

10% der Entgelte 1/10 bis 8/10 A<br />

Rohbetriebs‐<br />

vermögen 1/20 bis 14/20 A<br />

Summe posiVve<br />

EinkünYe 1/10 bis 6/10 A<br />

Einnahmen oder<br />

Werbungskosten<br />

Einnahmen oder<br />

1/20 bis 12/20 A<br />

Werbungskosten<br />

Einnahmen oder<br />

1/20 bis 12/20 A<br />

Werbungskosten 1/20 bis 12/20 A<br />

Zeitgebühr 38,‐‐ bis 92,‐‐ EUR/Std<br />

Zeitgebühr 38,‐‐ bis 92,‐‐ EUR/Std<br />

stri`ger<br />

Steuerbetrag 3/10 bis 25/10 E<br />

20% der Gebühren max. 20,‐‐ je Angelegenheit<br />

Fahrt‐ und Abwesenheitsgeld Fahrtkosten 0,30 EUR je km<br />

Abwesenheit bis 4 Std. 20 EUR<br />

4 bis 8 Std. 35 EUR<br />

mehr als 8 Std. 60 EUR<br />

FALSCH und RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

Jeder Steuerberater um die Ecke ist in der Lage, eine <strong>Apotheke</strong> kompetent<br />

zu beraten.<br />

<strong>Die</strong> Steuerberater-Gebührenverordnung ist Bemessungsgrundlage<br />

für das Honorar<br />

Eine Steuerberatung beschränkt sich nur auf die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

und die Einkommenssteuererklärung.<br />

Vor und nicht nach größeren Investitionen sollte der <strong>Apotheke</strong>r stets auch<br />

den Steuerberater befragen.<br />

des Steuerberaterhonorars bildet die<br />

Steuerberater-Gebührenverordnung.<br />

Jeder Tätigkeit ist eine bestimmte Gebühr<br />

zugeordnet. Deren Höhe bemisst<br />

sich in den meisten Fällen nach dem<br />

so genannten Gegenstandswert – das<br />

kann der Umsatz, die Bilanzsumme,<br />

die Summe der Einkünfte und anderes<br />

sein. <strong>Die</strong> Gebührenverordnung gibt für<br />

jeden Gegenstandswert eine Mindest-<br />

und eine Höchstgebühr vor. In diesem<br />

Rahmen kann der Steuerberater seine<br />

Gebühr festsetzen.<br />

Aus berufsrechtlichen Gründen sind<br />

die Steuerberater von den Kammern<br />

angehalten, die Mittelgebühr zu<br />

wählen. Vor ihr sind Abweichungen<br />

nach unten bei besonders leichten<br />

und zeitlich schnell zu erledigenden<br />

Arbeiten möglich. Eine Erhöhung der<br />

Mittelgebühr erfolgt bei zeitaufwen-<br />

KAST Creativ-Services GmbH<br />

digen und rechtlich oder tatsächlich<br />

schwierigen Arbeiten.<br />

Im Gegensatz zur Berechnung jeder<br />

einzelnen Tätigkeit ist es dem Steuerberater<br />

erlaubt, den Großteil seines<br />

Honorars in ein pauschales Honorar zu<br />

kleiden.<br />

<strong>Die</strong> Vereinbarung eines Pauschalhonorars<br />

ist nur dann erlaubt, wenn der<br />

Steuerberater für mindestens ein Jahr<br />

beauftragt wird. Insbesondere jährlich<br />

wiederkehrende Tätigkeiten, wie<br />

die Buchführung, die Erstellung des<br />

Jahresabschlusses und der Steuererklärungen,<br />

können in das Pauschalhonorar<br />

einbezogen werden. Jährlich nicht<br />

wiederkehrende Arbeiten dagegen<br />

– wie die Erstellung der betrieblichen<br />

Vermögensaufstellung, die Teilnahme<br />

an Betriebsprüfungen, Anträge auf<br />

Herabsetzung der Vorauszahlungen –<br />

dürfen nicht einbezogen werden.<br />

M<br />

„Wir suchen die 500 größten<br />

<strong>Apotheke</strong>n Deutschlands“<br />

it Ihnen möchten wir intensiv und<br />

kreativ zusammenarbeiten: für noch<br />

mehr Leistung für Ihre Kunden und<br />

für mehr Marktkraft und stetiges Wachstum<br />

sowie nachhaltigen Gewinn für Sie.<br />

Mit Ihnen und mit Ihren Mitarbeitern erstellen<br />

wir Ihre Zukunftskonzeption 2020. Erste<br />

Erkenntnisse aus der Erarbeitung werden<br />

sofort umgesetzt. So gelangen Sie zu einer<br />

innovativen und validen Zukunftskonzeption<br />

für die nächsten 9 Jahre und befinden sich<br />

vom zweiten Tag an in der Umsetzung. <strong>Die</strong><br />

„Zukunftskonzeption Take Five“ fokussiert auf:<br />

1. Positionierung der <strong>Apotheke</strong>(n), Definition<br />

zukunftsweisender Geschäftsfelder, Präzisierung<br />

der Kundenorientierung... Dabei gilt: Nur<br />

wahrnehmbare Konsequenzen auf Ihren Markt!<br />

2. Zukunftsfähige Organisation, Lean Management,<br />

leistungsfähige Prozesse in allen Bereichen, IT sinnvoll ausbalancieren...<br />

Nur mit einem Ziel: Ressourcengewinnung für mehr Kraft im Markt!<br />

Sonja Prechtner, Steuerberaterin aus<br />

Rüdesheim: „<strong>Die</strong> Gebührenordnung wurde<br />

seit langem nicht angepasst“.<br />

>> Wir denken nur in Kunden, besonders in Ihren Patientenkunden!


Management<br />

Versetzung in andere Filiale<br />

Personalmangel, Fehltage, Unterbesetzung in der Filialapotheke:<br />

Jetzt braucht die <strong>Apotheke</strong> flexibel einsetzbare Mitarbeiter und klare Regelungen<br />

im Arbeitsvertrag.<br />

Der kluge Mann baut vor!“<br />

heißt es nicht zu Unrecht.<br />

Das gilt auch für den <strong>Apotheke</strong>nleiter,<br />

der bereits bei Abschluss des<br />

Arbeitsvertrages mit seinem Mitarbeiter<br />

die Weichen für Arbeitsbereiche und<br />

Einsatzorte stellen kann und muss.<br />

Denn Inhalt und Umfang der Möglichkeiten<br />

zum Einsatz eines Mitarbeiters<br />

ergeben sich an<br />

Fazit:<br />

erster Stelle aus<br />

den getroffenen<br />

n Auf klare und eindeutige<br />

Regelungen zu<br />

Tätigkeit, Arbeitsort<br />

und Versetzung achten.<br />

Vereinbarungen<br />

im Arbeitsvertrag.<br />

Werden hier<br />

klare Regelungen<br />

versäumt und<br />

sträubt sich ein<br />

Mitarbeiter später<br />

bestimmte, nicht<br />

vereinbarte Tätigkeitenauszuüben,<br />

so stehen<br />

dessen Chancen<br />

nicht schlecht.<br />

Wird der Streitfall<br />

dann sogar vor dem Arbeitsgericht<br />

ausgefochten, schadet das nicht nur<br />

dem Arbeitsklima, sondern kann auch<br />

teuer werden. Der <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />

muss deshalb im Arbeitsvertrag eine<br />

klare und eindeutige Regelung treffen,<br />

in welcher Funktion und an welchem<br />

Arbeitsort der Mitarbeiter eingesetzt<br />

werden soll.<br />

n Einseitige Vertragsänderung:Änderungskündigung<br />

nutzen.<br />

n Erst Konsens suchen,<br />

Konflikt nur im Ausnahmefall.<br />

Im Arbeitsvertrag muss als Tätigkeit<br />

zumindest die Berufsbezeichnung<br />

(<strong>Apotheke</strong>r, Pharmazeutisch-technische<br />

Angestellte, Pharmazeutisch-kaufmännische<br />

Angestellte, Pharmazieingenieur<br />

et cetera) benannt werden. Besondere<br />

Tätigkeitsfelder sind ebenfalls aufzunehmen.<br />

Werden konkrete Tätigkeiten<br />

benannt, so sollte man deutlich<br />

formulieren, dass die Aufzählung nicht<br />

abschließend ist. Geeignete Formulie-<br />

26 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

rungen dafür sind „unter anderem“ und<br />

„beispielsweise“. Im Rahmen dieser<br />

Vereinbarung im Arbeitsvertrag darf der<br />

Arbeitgeber dann sein Direktionsrecht<br />

ausüben und dem Mitarbeiter bestimmte<br />

Tätigkeiten einseitig zuweisen.<br />

Deshalb sollte man die Tätigkeit des<br />

Mitarbeiters im Arbeitsvertrag nicht<br />

zu eng eingrenzen. Steht im Arbeitsvertrag<br />

als Tätigkeit des Mitarbeiters<br />

ausschließlich die „Warenwirtschaft“<br />

und wird er längere Zeit ausschließlich<br />

dafür eingesetzt, kann er später nicht<br />

einseitig angewiesen werden, auch<br />

andere Arbeiten außerhalb der Warenwirtschaft<br />

vorzunehmen, selbst wenn<br />

diese Tätigkeiten seiner Qualifikation<br />

entsprechen.<br />

Filiale als Arbeitsort steht im<br />

Vertrag<br />

Möchte der <strong>Apotheke</strong>nleiter seine<br />

Mitarbeiter nicht nur in der Hauptapotheke,<br />

sondern im Bedarfsfall auch in<br />

seinen Filialapotheken einsetzen, sollte<br />

das unter dem Stichwort „Arbeitsort“<br />

auch klar im Arbeitsvertrag stehen. Der<br />

übliche Arbeitsort und der Einsatz in<br />

anderen Filialen werden hier ausdrücklich<br />

festgeschrieben. Das sieht auch § 2<br />

Ziffer 2 des Bundesrahmentarifvertrages<br />

für <strong>Apotheke</strong>nmitarbeiter vor: „Im<br />

Arbeitsvertrag soll vereinbart werden,<br />

in welcher Haupt- und/oder Filialapotheke<br />

der Mitarbeiter eingesetzt wird.“<br />

In der Praxis ebenfalls anzutreffen<br />

sind die so genannten örtlichen<br />

Versetzungsklauseln. Dabei wird der<br />

übliche Arbeitsort vereinbart und für<br />

den <strong>Apotheke</strong>nleiter eine Versetzungsmöglichkeit<br />

in andere <strong>Apotheke</strong>n unter<br />

Beachtung der persönlichen Belange<br />

des Mitarbeiters vorgesehen. Hier kann<br />

die <strong>Apotheke</strong>nleitung den Arbeitsort<br />

dann im Wege der Versetzung ändern.<br />

Entscheidend ist, dass der Mitarbei-<br />

ter bei Abschluss des Arbeitsvertrages<br />

erkennen kann, wo genau er in welcher<br />

Funktion eingesetzt wird und welche<br />

Arbeitswege er in Kauf nehmen muss.<br />

Bestehen Zweifel und wird das Interesse<br />

des Mitarbeiters nicht ausreichend<br />

einbezogen oder sind nur unzureichend<br />

Angaben im Arbeitsvertrag enthalten,<br />

geht das zu Lasten der <strong>Apotheke</strong>nleitung.<br />

Bei jedem neu abzuschließenden Arbeitsvertrag<br />

sollte die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />

deshalb auf klare, eindeutige Regelungen<br />

zur Tätigkeit und zum Arbeitsort<br />

des Mitarbeiters große Sorgfalt verwenden<br />

und in Zweifelsfällen vorher<br />

Rechtsrat einholen. Im Rahmen der mit<br />

dem Mitarbeiter vertraglich getroffenen<br />

Vereinbarungen ist dem <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />

ein Direktionsrecht eingeräumt,<br />

welches ihm ermöglicht, Zeit, Ort und<br />

konkrete Aufgaben des Mitarbeiters zu<br />

bestimmen. <strong>Die</strong>ses Weisungsrecht gilt<br />

aber nicht uneingeschränkt. Unzulässig<br />

ist beispielsweise die Anweisung an den<br />

Mitarbeiter, geringwertige und nicht<br />

dem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten<br />

auszuüben. Um Ärger vorzubeugen,<br />

sollte von der <strong>Apotheke</strong>nleitung immer<br />

eine einvernehmliche Regelung mit dem<br />

Mitarbeiter angestrebt werden.<br />

<strong>Apotheke</strong>numzug: Naheliegender<br />

Arbeitsort nicht garantiert<br />

Entscheidet sich die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />

zu einem Umzug der <strong>Apotheke</strong> in andere<br />

Räumlichkeiten, lässt sich das häufig im<br />

Vorfeld nicht vorhersehen. Erfolgt der<br />

Umzug innerhalb eines Ortes oder in die<br />

nähere Umgebung, so kann die <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />

den Arbeitsort im Wege der<br />

oben beschriebenen Versetzung ändern.<br />

In solchen Fällen ist der Mitarbeiter<br />

verpflichtet, seine Tätigkeit für die <strong>Apotheke</strong><br />

auch an deren neuem Standort zu<br />

erbringen.<br />

Anders ist die Situation zu beurteilen,<br />

wenn der Standortwechsel<br />

für den Mitarbeiter zu großen<br />

Entfernungen zwischen Arbeits-<br />

und Wohnort führt und sich sein<br />

soziales Umfeld wesentlich ändert.<br />

Weigert sich der Mitarbeiter deshalb,<br />

so kann der <strong>Apotheke</strong>nleiter<br />

eine Änderungskündigung oder<br />

eine ordentliche Kündigung aus<br />

betriebsbedingten Gründen aussprechen.<br />

Stimmt der Mitarbeiter<br />

einer Tätigkeit am neuen, weiter<br />

entfernten Standort zu, besteht für<br />

ihn ein Aufwendungsersatzanspruch<br />

bezüglich der durch die Änderung<br />

des Arbeitsortes entstehenden<br />

Mehrkosten (zum Beispiel Umzugskosten).<br />

Wird eine neue Filialapotheke<br />

eröffnet, die sich näher am<br />

Wohnort des Mitarbeiters befindet<br />

als sein gegenwärtiger Arbeitsort,<br />

so kann er im Regelfall nicht verlangen,<br />

dorthin versetzt zu werden.<br />

Änderungskündigung als<br />

Lösungsweg<br />

Scheitern alle Bemühungen, sich mit<br />

dem Arbeitnehmer zu einigen, bleibt<br />

der <strong>Apotheke</strong>nleitung noch der Weg der<br />

Änderungskündigung. Dabei werden<br />

eine Kündigung des Arbeitsvertrages<br />

mit dem <strong>Apotheke</strong>nmitarbeiter und das<br />

Angebot eines neuen Arbeitsvertrages<br />

miteinander kombiniert. Das neue<br />

Vertragsangebot beinhaltet dann die<br />

geänderten Bedingungen, also beispielsweise<br />

einen anderen Arbeitsort.<br />

Ziel der Änderungskündigung ist es<br />

nicht, das Arbeitsverhältnis zu beenden,<br />

sondern den Inhalt des Arbeitsverhältnisses<br />

im Sinne der <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />

zu ändern.<br />

Da zumeist im Vorfeld schon der Versuch<br />

einer einvernehmlichen Klärung<br />

mit dem Mitarbeiter gescheitert ist,<br />

muss die <strong>Apotheke</strong>nleitung hier besonderen<br />

Wert auf die Einhaltung aller<br />

Formalien legen. Häufig kommt es zu<br />

einer gerichtlichen Prüfung der Änderungskündigung.<br />

Der Mitarbeiter hat<br />

seinen Unwillen, die neuen Vertragsbedingungen<br />

zu akzeptieren, ja bereits<br />

deutlich gemacht.<br />

In der Praxis gestaltet sich die Vornahme<br />

der Änderungskündigung wie<br />

folgt: <strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>nleitung kündigt<br />

das Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter<br />

und bietet ihm gleichzeitig einen<br />

Rechtsanwältin Patricia Kühnel aus Erkner:<br />

Direktionsrecht bei Ortswechsel auf Basis klarer<br />

Vertragsregelungen ist möglich.<br />

Arbeitsvertrag an, der die geänderten<br />

Bedingungen enthält. Nimmt der Mitarbeiter<br />

das neue Vertragsangebot an,<br />

kommt ein Arbeitsverhältnis mit den<br />

geänderten Bedingungen, zum Beispiel<br />

einem neuen Arbeitsort oder einem erweiterten<br />

Tätigkeitsbereich, zustande.<br />

Lehnt der Mitarbeiter das neue Vertragsangebot<br />

gegenüber der <strong>Apotheke</strong>nleitung<br />

ab, bleibt die ausgesprochene<br />

Kündigung in der Welt. <strong>Die</strong><br />

Kündigung kann der Mitarbeiter zwar<br />

angreifen, das Gericht wird bei der<br />

Prüfung der Wirksamkeit der Kündigung<br />

aber beachten, dass dem Mitarbeiter<br />

ein Angebot zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses<br />

vorlag.<br />

Neben Ablehnung oder Zustimmung<br />

steht dem Mitarbeiter auch die Möglichkeit<br />

offen, das neue Vertragsangebot<br />

unter dem Vorbehalt anzunehmen,<br />

dass die von der <strong>Apotheke</strong>nleitung angestrebte<br />

Änderung des Vertrages nicht<br />

sozial ungerechtfertigt ist. Das Gericht<br />

kann diese Frage in einem Kündigungsschutzprozess<br />

klären. Der Mitarbeiter<br />

stellt so sicher, dass er selbst dann<br />

seinen Arbeitsplatz in der <strong>Apotheke</strong><br />

behält, wenn er das gerichtliche<br />

Verfahren verliert, weil die geänderten<br />

Vertragsbedingungen sozial gerechtfertigt<br />

sind.<br />

Management<br />

Insgesamt müssen aber beide Parteien<br />

des Arbeitsvertrages beachten,<br />

dass im Bereich der Änderungskündigung<br />

eine Vielzahl von Formalien<br />

und Fristen zu beachten sind.<br />

Sowohl die Kündigung, als auch das<br />

neue Vertragsangebot müssen dem<br />

Schriftformerfordernis genügen.<br />

Aus der Kündigung muss deutlich<br />

hervorgehen, dass das Arbeitsverhältnis<br />

beendet wird und sie muss<br />

vom <strong>Apotheke</strong>nleiter unterschrieben<br />

werden. Zwingend notwendig ist die<br />

Einhaltung der gesetzlichen beziehungsweise<br />

tariflichen Kündigungsfristen<br />

(§ 622 BGB, § 19 BRTV). <strong>Die</strong><br />

Kündigung sollte aus Beweisgründen<br />

immer mit einem Zugangsnachweis<br />

an den Mitarbeiter persönlich ausgehändigt<br />

oder zugestellt werden.<br />

Der Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung<br />

ist für die Kündigungsfrist,<br />

die am Folgetag zu laufen beginnt,<br />

für die Berechnung der Frist zur Erklärung<br />

des Vorbehaltes und für die<br />

Berechnung der dreiwöchigen Frist<br />

zur Erhebung der Kündigungsschutzklage<br />

relevant.<br />

Unabhängig davon, wie man die erforderlichen<br />

Änderungen gegenüber<br />

dem Mitarbeiter umsetzt, sollte man<br />

im Interesse eines guten Arbeitsklimas<br />

immer versuchen, sich vernünftig mit<br />

seinen Mitarbeitern zu einigen und<br />

- soweit möglich - deren Interessen<br />

und Wünsche mit zu berücksichtigen.<br />

Erklärt man auch einmal eine unternehmerische<br />

Entscheidung, besonders<br />

dann, wenn sie gravierende Auswirkungen<br />

auf die Mitarbeiter hat, stößt<br />

man vielfach auf Verständnis und Akzeptanz.<br />

Mit motivierten Mitarbeitern,<br />

die sich ernst genommen und geschätzt<br />

fühlen, überbrückt man auch schwierigere<br />

Zeiten.<br />

Fakten zur Person<br />

n Patricia Kühnel<br />

Rechtsanwältin Patricia Kühnel hat<br />

ihren Kanzleisitz in Erkner bei<br />

Berlin. Sie führt Rechtsberatungen<br />

in <strong>Apotheke</strong>n vor Ort durch und<br />

leitet Schulungen zum Thema<br />

Datenschutz u.a. für den Hessischen<br />

<strong>Apotheke</strong>rverband e.V. Zu<br />

diesem Thema ist sie außerdem<br />

bereits als Buchautorin erfolgreich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 27


Kompetenz-Dialog Vorschau<br />

Impressum<br />

Lästiger<br />

Nagelpilzbefall<br />

Patient: Ein älterer Mann, er ist Diabetiker,<br />

verlangt ein Mittel gegen Nagelpilz.<br />

Vor allem wünscht er eine preisgünstige<br />

Alternative.<br />

Basis - Beratung:<br />

Pilzinfektionen der Zehen- oder Fingernägel<br />

werden vorrangig durch Spross- oder<br />

Fadenpilze hervorgerufen. Prädestiniert<br />

sind Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen.<br />

Begünstigt wird die<br />

Infektion durch ein feucht-warmes Milieu.<br />

Für die Selbstmedikation geeignet ist die<br />

topische Behandlung des Nagels mit antimykotischer<br />

Creme oder antimykotischem<br />

Nagellack. <strong>Die</strong> <strong>Apotheke</strong>rin empfiehlt<br />

Amorolfin 5% wirkstoffhaltiger Nagellack.<br />

Amorolfin ist ein Breitspektrumantimykotikum,<br />

dessen fungistatische und fungizide<br />

Wirksamkeit auf einer Veränderung der<br />

Pilzzellmembran basiert. Eine frühzeitige<br />

Behandlung führt recht schnell zum Erfolg<br />

und es können weitere Nagelschäden<br />

vermieden werden.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ Vor der ersten Behandlung müssen die<br />

befallenen Nagelbereiche gründlich mit<br />

der beiliegenden Nagelfeile abgefeilt<br />

und anschließend mit einem Alkoholtupfer<br />

gereinigt werden.<br />

+ Nun kann der Nagellack aufgetragen<br />

werden. <strong>Die</strong> ganze Prozedur ist ein- bis<br />

zweimal wöchentlich zu wiederholen<br />

und zwar solange, bis sich die Nägel<br />

regeneriert haben, was neun bis zwölf<br />

Monate dauern kann.<br />

+ Benutzen Sie die Nagelfeile nicht für<br />

gesunde Nägel!<br />

+ Da sich die Pilzsporen auch auf der<br />

Kleidung verteilen, sollten Handtücher,<br />

Bettwäsche und Socken bei mindestens<br />

60° C gewaschen werden. <strong>Die</strong> Schuhe<br />

sind regelmäßig zu wechseln, zu lüften<br />

und können mit einem speziellen Spray<br />

behandelt werden.<br />

28 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

Das Beratungs PLUS<br />

Quelle: obx medizindirekt<br />

Schutz vor Lippenherpes<br />

Patient: „Ich leide häufig unter Lippenherpes.<br />

Insbesondere, wenn ich Stress<br />

habe, erkältet oder im Urlaub bin. Kann<br />

ich mich vor dem Ausschlag schützen?“<br />

Basis - Beratung:<br />

Lippenherpes-Viren werden aktiv, wenn<br />

das Immunsystem geschwächt bzw. stark<br />

gefordert ist. Daher ist es typisch, dass<br />

Herpes sich meldet, wenn man erkrankt<br />

ist, einer Klimaveränderung oder starker<br />

UV-Strahlung ausgesetzt ist. Gegen die<br />

Virusinfektion selbst gibt es kein Heilmittel.<br />

Aber man kann die Viren hindern, sich<br />

in den Hautzellen zu vermehren und die<br />

infektiöse Bläschenbildung auszulösen. Den<br />

besten und verträglichsten Wirkstoff gegen<br />

Lippenherpes liefert die Natur mit phytotherapeutisch<br />

wirksamem Melissenextrakt.<br />

Wissenschaftlich ist bestätigt, dass Melissenwirkstoffe<br />

die Rezeptoren von Hautzellen<br />

und Viren blockieren. Mit diesem einzigartigen<br />

Prinzip wird das Eindringen von Viren<br />

in Hautzellen unterbunden. Melissenextrakt<br />

eignet sich daher auch zur Vorbeugung.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ Hochdosierten Melissenextrakt gibt<br />

es als freiverkäufliches Arzneimittel<br />

(LomaHerpan). Das gehört in die Hausoder<br />

Reise-<strong>Apotheke</strong> von Lippenherpes-<br />

Betroffenen. Beim ersten Kribbeln<br />

aufgetragen, kann LomaHerpan einen<br />

Herpes-Ausbruch oft verhindern, zumindest<br />

aber sehr deutlich abmildern.<br />

+ Viele Betroffene kennen ihre Herpesauslöser.<br />

Für konsequenten Lippenschutz<br />

eignet sich der Pflegestift LomaProtect<br />

mit UV-Schutzfaktor 30 und Melissenextrakt.<br />

LomaProtect macht Lippen geschmeidig<br />

und damit weniger anfällig.<br />

+ Tipp: Durch die Abgabe von zwei<br />

Produkten – Akutarzneimittel und<br />

schützende LomaProtect-Pflege –<br />

haben Kunden alles für ein unbeschwertes<br />

Leben mit Herpes im Haus.<br />

Hautpflege auf Basis<br />

von Johanniskraut<br />

Patient: „Meine Tochter leidet unter<br />

einer sehr trockenen und hoch empfindlichen<br />

Haut. Besonders nachts kratzt<br />

sie sich die Ärmchen auf, die dann ganz<br />

entzündet sind“, so eine junge Mutter.<br />

Basis - Beratung:<br />

<strong>Die</strong> Bedan-Produkte (Creme und Lotion)<br />

beinhalten Hyperforin, einen Wirkstoff<br />

des Johanniskraut, der antibakterielle<br />

Eigenschaften besitzt, aber auch entzündungshemmend<br />

wirkt. Durch die feine<br />

Konsistenz ziehen die Produkte leicht<br />

und schnell in die Haut ein. Bedan ist für<br />

Menschen geeignet, die unter Neurodermitis<br />

oder Allergien leiden. Besonders nach<br />

einem Schub profitieren sie besonders, da<br />

bei regelmäßiger Anwendung der Kreislauf<br />

aus trockener Haut, Jucken, Kratzen<br />

und Entzündung durchbrochen werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Haut erhält ihre Geschmeidigkeit<br />

zurück, woran erkennbar ist, dass sich die<br />

Hautbarriere und deren Abwehrfunktionen<br />

wieder stabilisiert haben. <strong>Die</strong> Produkte<br />

sind bereits für Kinder ab sechs Monaten<br />

geeignet.<br />

Kompetenz - Beratungs PLUS:<br />

+ <strong>Die</strong>se Creme ist speziell zur Pflege<br />

äußerst trockener oder strapazierter<br />

Hautpartien geeignet, etwa der Beugen<br />

von Ellenbogen und Knien oder der<br />

Hände.<br />

+ <strong>Die</strong> wesentlich dünnflüssigere Lotion ist<br />

besonders zur großflächigen Körperpflege<br />

zu empfehlen. Sie kann auch im<br />

Gesicht angewendet werden. Der hohe<br />

Wasseranteil hinterlässt ein Gefühl von<br />

Frische und Kühle, was den Juckreiz<br />

lindert und strapazierte Haut beruhigt.<br />

+ Bedan auf Johanniskraut-Basis knüpft<br />

an die traditionelle Anwendung des<br />

Johanniskraut-Öls bei verschiedenen<br />

Hauterkrankungen an. Es pflegt, zieht<br />

schnell in die Haut ein und lindert die<br />

Entzündungen.<br />

Quelle: Petra Hölzel<br />

Zitat des Monats:<br />

„Eigentlicher Sinn und Zweck der Novellierung<br />

der <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung ist, Bürokratie<br />

abzubauen.“<br />

Lutz Tisch (Geschäftsführer Recht der ABDA)<br />

Presseblüten des Monats:<br />

„Start der Mainzer Frühstücksgespräche –<br />

Ohne Hirntod keine Organspende“<br />

Uni Mainz<br />

„Sämtliche Fahrzeuginsassen außer dem Todesopfer<br />

trugen lebensgefährliche Verletzungen davon.“<br />

Mindener Tageblatt<br />

„Mehr Eigenverantwortung bei Durchfall“<br />

Der Hausarzt<br />

VORSCHAU HEFT 09.2012_September<br />

Zu zweit zum Erfolg:<br />

Doppelspitze in der<br />

<strong>Apotheke</strong><br />

Zum Jahr der<br />

Genossenschaft:<br />

Einer für alle, alle<br />

für einen<br />

+ + + A B O N N E M E N T + + +<br />

Ja, ich will regelmäßig über die Zukunft informiert werden<br />

Fax 00423 3881019 oder info@d-e-a.eu<br />

Sie möchten die Zeitschrift „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ regelmäßig<br />

lesen? Dann sollten Sie sie abonnieren.<br />

p Ja, ich möchte „<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong>“ abonnieren für<br />

Euro 50,- im Jahr,<br />

Schweiz SFR 90,-<br />

Das Abonnement verlängert sich um ein Jahr und ich erhalte zwölf<br />

<strong>Ausgabe</strong>n im Jahr, wenn ich es nicht drei Monate vor Ablauf kündige.<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93<br />

LI-9495 Triesen<br />

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Datum Unterschrift<br />

<strong>Apotheke</strong>nstempel<br />

Zu treffsicherer<br />

Kommunikation:<br />

Der Kunde bin ich<br />

selbst<br />

Datum 2. Unterschrift<br />

Widerrufsrecht: Meine Abonnement-Bestellung kann ich<br />

innerhalb von 10 Tagen (Poststempel) schriftlich rückgängig<br />

machen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong><br />

<strong>Apotheke</strong><br />

Herausgeber<br />

Thomas Knoll<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Vw. Klaus Hölzel (Leitung)<br />

Redaktionsbüro A& K GbR<br />

Markt 3<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

Tel.: 06723 885284<br />

Fax: 06723 885285<br />

redaktion@hoelzel-net.de<br />

Autoren<br />

Vasiliki Apostolidou, Irene Arntz, Jan Hecht,<br />

Petra Hölzel, Patricia Kühnel, Sonja Prechtner,<br />

Alexandra Rehn, Wolfgang Reinert<br />

Verlag<br />

Apo-Verlag AG<br />

St. Wolfgang Strasse 93<br />

Postfach 65<br />

LI-9495 Triesen<br />

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Verlagsleitung<br />

Ralf Doeker<br />

Grafik und Layout<br />

KAST Creativ-Services GmbH<br />

Mooslachenstraße 4<br />

D-88142 Wasserburg/B.<br />

Tel.: 0151 25227446<br />

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Anzeigen<br />

Ralf Doeker<br />

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Es gilt die Preisliste von <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Nr. 4 vom 01.01.2012<br />

Druck/Herstellung<br />

Strube OHG<br />

Stimmerswiesen 3<br />

D-34587 Felsberg<br />

Vertrieb<br />

DeA erscheint monatlich<br />

Jahresabonnement<br />

(inkl. Porto):<br />

Deutschland/Österreich € 50;<br />

Schweiz/FL sFr. 90;<br />

Einzelheft (zuzügl. Porto):<br />

€ 5; sFr. 8,10<br />

Copyright und allgemeine Hinweise<br />

<strong>Die</strong> Zeitschrift sowie alle<br />

in ihr enthaltenen einzelnen<br />

Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

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Beiträge geben nicht immer<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

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Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED<br />

Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e.V.<br />

Mitglied der Informations gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträ gern e.V.<br />

Verbreitet Auflage: 21.409 (II/12)<br />

geprüft LA-PHARM 2011<br />

© Copyright bei Apo-Verlag AG<br />

www.d-e-a.eu<br />

<strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong> 29


Nachworte<br />

„Wollen wir nicht, brauchen wir nicht…“<br />

Bemerkungen über tägliches und nicht alltägliches Retounieren.<br />

Retouren sind, wie<br />

jedermann in<br />

unserem Gewerbe<br />

weiß, unser tägliches Brot.<br />

<strong>Die</strong> Gründe sind vielfältiger<br />

Natur. Sei es, dass<br />

man verwundert Hämorrhoidenzäpfchen<br />

aus der<br />

Großhandelskiste fischt, wo<br />

doch Augentropfen bestellt<br />

waren. Sei es, dass man<br />

statt nur einer versehentlich<br />

gleich zehn Packungen<br />

Cholesterinsenker bestellte<br />

oder vergaß, die Salbe, die<br />

der geneigte Kunde sich<br />

nach längerem Beratungsgespräch<br />

entschloss, doch<br />

nicht erwerben zu wollen,<br />

aus der Bestellung zu<br />

löschen. Wolle mer nit,<br />

bruche mer nit, fott domit<br />

(wollen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit) lautet die<br />

angesagte Devise.<br />

Dabei gibt es aber auch Konstellationen, bei denen wir<br />

durchaus gewollt haben. Wir wollten beispielsweise unbedingt<br />

die äußerst günstigen Konditionen des revolutionierenden<br />

Nasensprays ausnutzen, welches zuverlässig vor<br />

Ansteckungen jedweder Art zu schützen versprach und ganz<br />

sicher ein Schnelldreher ersten Ranges werden würde, es<br />

dann aber wider jeglicher Erwartung eben doch nicht wurde.<br />

Und so fällt unser Blick irgendwann auf ungeheure Vorratsmengen,<br />

die jetzt aber mal ganz schleunigst dahin<br />

zurückmüssen, wo sie hergekommen sind: Zum Großhandel<br />

(einfach) oder zum Hersteller (nicht so einfach), wo sich<br />

natürlich kein Mensch an das Versprechen „Klar nehmen<br />

wir nicht verkaufte Ware gegen Bares anstandslos zurück“<br />

erinnern kann. Nicht erinnern kann sich auch der Kunde, für<br />

den wir eigens, wenn auch zähneknirschend seine teuren<br />

speziellen Magentabletten an Lager nahmen, er holte sie<br />

trotz hochheiliger Versprechungen nämlich nur noch ein<br />

einziges Mal und dann nie wieder. <strong>Die</strong> Retourenfrist ist noch<br />

30 <strong>Die</strong> <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Apotheke</strong> I <strong>07+08.2012</strong><br />

„Hersteller, Kunden – kaum einer kann sich an die Rückgabe-Zusage<br />

erinnern.“<br />

Schreiben Sie mir: irene.arntz@googlemail.com<br />

dazu knapp überschritten,<br />

also werfen wir uns – wieder<br />

einmal – devot unserem<br />

Außendienstler zu Füssen,<br />

damit er es möglichst ohne<br />

Abzüge richtet, was er ja<br />

auch netterweise meist<br />

macht.<br />

So lästig Retouren oft auch<br />

sein mögen, manchmal<br />

wünschte man sich, diese<br />

praktische Möglichkeit<br />

gäbe es auch im wirklichen<br />

Leben. Damit meine ich<br />

nicht das Zurückschicken<br />

des optimistisch in Größe<br />

38 erworbenen bildschönen<br />

kleinen Schwarzen, welches<br />

dann doch ehrlicherweise<br />

bei der Anprobe als zu<br />

„spack“ sitzend beurteilt<br />

wurde. <strong>Die</strong>s ist natürlich ein ganz normaler Vorgang in<br />

Zeiten überbordender Internetbestellungen. Nein, vielmehr<br />

wünschte man sich doch öfter, Politiker, die ihre Wahlversprechen<br />

unmittelbar nach der Wahl als nicht existent<br />

ansehen, postwendend dorthin zu retournieren, wo sie<br />

hergekommen sind. Lieferschein dazu und ab die Post!<br />

Renitente Teenager, kleinkarierte Schalterbeamte, sich in<br />

ihrer eigenen Wichtigkeit sonnende Funktionäre, an zwei<br />

Tagen hintereinander (!) an der gleichen Stelle blitzende<br />

Polizeibeamte, unfreundliche Arzthelferinnen – ich gebe sie<br />

alle als Retoure ein und hoffe sehnlichst, sie nicht wiederzusehen<br />

als „Ausverkaufsartikel, Retoure abgelehnt“. Dann<br />

bleibt als letzter Ausweg nur noch das Rückkaufangebot.<br />

Aber wer kauft so etwas schon – selbst mit 30 Prozent<br />

Abzug.<br />

n Irene Arntz<br />

Irene Arntz ist Inhaberin der Steinhof-<strong>Apotheke</strong><br />

in Overath bei Köln. Sie kommentiert regelmäßig für<br />

diese Zeitschrift den Offizin-Alltag<br />

(irene.arntz@googlemail.com).


Wirkt<br />

DIREKT<br />

am<br />

MUSKEL<br />

Muskelkrämpfe?<br />

Bei<br />

Wadenkrämpfen<br />

unterschiedlicher<br />

Ursachen<br />

Muskelschmerzen?<br />

Neueste Studienergebnisse 1 :<br />

Wirksamkeit & Verträglichkeit<br />

von Chininsulfat bei Sportlern und älteren Patienten<br />

mit nächtlichen Wadenkrämpfen:<br />

%<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

80 %<br />

Verringerung<br />

der nächtlichen<br />

Wadenkrämpfe<br />

> 90 %<br />

der Ärzte<br />

bewerten die<br />

Wirksamkeit<br />

&<br />

Verträglichkeit mit<br />

„sehr gut“ bis „gut“<br />

Effektiv & schnell wirksam<br />

> 90 %<br />

der Patienten<br />

bewerten die<br />

Wirksamkeit<br />

&<br />

Verträglichkeit mit<br />

„sehr gut“ bis „gut“<br />

Chininsulfat in Limptar ® N<br />

Akut & auch vorbeugend<br />

bei nächtlichen Wadenkrämpfen<br />

Exzellente klinischpharmakologische<br />

Datenlage<br />

www.limptar.de<br />

1)<br />

Westphal K. Chininsulfat überzeugt in aktueller Praxisstudie. Ärztliches Journal 2011; 2<br />

Limptar®N 200 mg Filmtabletten: Wirkstoff: Chininsulfat. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 200 mg Chininsulfat (Ph. Eur.), entsprechend 165,7 mg Chinin.<br />

Sonstige Bestandteile:<br />

Gelatine, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Carmellose-Natrium, Talkum, Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-co-<br />

Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-co-<br />

Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)-methacrylat-comethylmethacrylat]<br />

(1:2:1), Raffi niertes Rizinusöl. Anwendungsgebiete: Limptar®N wird angewendet zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe. Gegenanzeigen: Limptar®N<br />

darf nicht eingenommen werden: Bei Überempfi ndlichkeit (Allergie) gegen Chininsulfat oder einen der sonstigen Bestandteile von Limptar®N. In der Schwangerschaft. Bei angeborenen oder<br />

erworbenen Herzrhythmusstörungen, insbesondere wenn diese mit einer Verlangsamung des Herzschlags einhergehen oder, wenn andere Arzneimittel eingenommen werden müssen, die<br />

die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen können. Bei den sehr seltenen Erkrankungen Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Symptom: hämolytische Anämie) und Myasthenia gravis<br />

(Muskelschwäche), ebenso nicht bei bekannten Ohrgeräuschen (Klingen in den Ohren; Tinnitus) und Vorschädigungen des Sehnervs. Bei Störungen des Salzhaushaltes (z. B. Verminderung von Kalium im Blut)<br />

etwa durch Erbrechen, Durchfall oder Medikamente sind ebenso wie bei Veränderungen der anderen eingenommenen Arzneimittel entsprechende EKG-Kontrollen und ggf. Blutuntersuchungen durchzuführen.<br />

Kommt es unter Behandlung mit Limptar®N zum Auftreten von Herzstolpern, Schwindel oder Ohnmachtzuständen, die Zeichen für Herzrhythmusstörungen sein können, sollte eine Untersuchung des Patienten<br />

erfolgen (einschließlich EKG). Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit: Chinin kann in hohen Dosen schwerwiegende Schädigungen des Ungeborenen verursachen, wenn es während der Schwangerschaft<br />

eingenommen wird. Limptar®N darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da Chinin in die Muttermilch übergeht, soll Limptar®N während der Stillzeit nicht eingenommen<br />

werden. Nebenwirkungen: Zu Nebenwirkungen kann es besonders bei Überdosierung bzw. individueller Überempfi ndlichkeit kommen. Sehr selten: <strong>Die</strong> Einnahme von Chinin kann in vereinzelten Fällen<br />

zu Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen führen. Chinin kann in Einzelfällen Ohrensausen, Schwindel und Überempfi ndlichkeitsreaktionen wie z. B. Hautreaktionen (Juckreiz,<br />

Hautausschläge), Arzneimittelfi eber, zum Teil mit Blutbildveränderungen, Atemnot (Bronchospasmen) und Leberfunktionsstörungen hervorrufen. In sehr seltenen Fällen kann es zum Auftreten kleinster<br />

Blutungen (thrombozytopenische Purpura) mit Blutergüssen oder Petechien kommen. <strong>Die</strong>s ist ein Hinweis für eine besondere allergische Empfi ndlichkeit auf Chinin (die dann auch für chininhaltige<br />

Lebensmittel gilt), die von der eigentlichen Chinindosis unabhängig ist. <strong>Die</strong>se wiederum kann extrem selten mit disseminierter intravaskulärer Gerinnung (DIC, Gerinnungsstörung) oder Nierenversagen<br />

einhergehen. Nach Absetzen jeglicher Einnahme von Chinin bilden sich die Blutergüsse wieder zurück. Limptar®N ist abzusetzen, falls Klingen in den Ohren, Hör- und Sehstörungen sowie<br />

Hautausschlag auftreten. Packungsgrößen: Limptar®N 200 mg: 30 Filmtabletten, 80 Filmtabletten. <strong>Apotheke</strong>npfl ichtig. Cassella-med GmbH & Co. KG, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln.<br />

Ein Unternehmen der Klosterfrau Healthcare Group. LIM/PTA/01-12/DEA<br />

PERFORMANCE factory

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